Referat Schlagzeug
(Drumset)


Das Drumset bezeichnet eine Kombination aus mehreren verschiedenen Schlaginstrumenten wie Kleiner Trommel, Basstrommel, Toms, Hi-Hat und diversen Becken, die seit den Anfängen des Jazz in nahezu allen Berechen der sog. Popularmusik, gelegentlich auch in modernen Werken „ernster“ Musik Verwendung findet. Anzahl und Anordnung der einzelnen Instrumente sind nicht festgelegt und variieren je nach Anwendung in der jeweiligen musikalischer Stilrichtung und persönlichen Vorlieben des Spielers.

Nun ein wenig genaueres zu den einzelnen Trommeln :

Kleine Trommel :

Die kleine Trommel bildet das Herzstück des Schlagzeugs. Sie kommt aus der europäischen Militärmusik und hat sich aus Marsch- und Rührtrommeln entwickelt.
Sie hat einen Kessel aus Holz oder Metall und ist auf beiden Seiten mit Fellen überspannt.
Den charakteristischen Klang erhält sie durch eine Reihe von Drahtwindungen die über das Resonanzfell gespannt sind.

Basstrommel :

Die Basstrommel ist ein weiteres wichtiges Hauptinstrument beim Schlagzeug.
Sie besteht aus einem großen, meist beidseitig bespannten Holzkessel.
Die Basstrommel wird mit Hilfe eines Pedals, der Fußmaschine, bedient, das an der Schlagfellseite mit einer Klemmvorrichtung am Spannreifen der Trommel fixiert wird.
Das Resonanzfell an der Frontseite ist häufig mit einem, manchmal auch mehreren Löchern versehen, um den Klang entsprechend zu beeinflussen, gelegentlich fehlt es auch ganz.

Toms :

Toms sind hölzerne, beidseitig bespannte Trommeln. Je nach Format, Art des Fells und Stimmung können Toms sehr unterschiedlich klingen; von eher unbestimmten Klängen bis hin zu sehr exakten, tonalen Intervallen.

Hi-Hat :

Das Hi-Hat besteht aus einem aufeinander abgestimmten Beckenpaar unterschiedlicher Tonlage, das auf einer Hi-Hat Maschine montiert wird und über eine Pedalmechanik mit dem Fuß gespielt werden kann. Je nachdem, wie lang bzw. kurz der Kontakt der beiden Becken ist, entstehen unterschiedliche Geräusche. Hält der Schlagzeuger das Pedal getreten, bleiben die beiden Becken geschlossen und erzeugen mit dem Stick gespielt sehr kurze, trockene Akzente. Durch Kombinieren von verschiedenen Schlagtechniken und unterschiedlich stark geöffneten Becken lassen sich viele verschiedene Effekte erzielen.

Becken :

Becken sind dünne, meist leicht konvexe Scheiben aus unterschiedlichen Legierungen mit einer mehr oder weniger stark gewölbten Kuppe in der Mitte, die mit einem Loch zur Aufhängung versehen sind. Sie werden freischwebend zentral auf einem Ständer oder der Hi-Hat Maschine aufgehängt. Becken verfügen über ein sehr obertonreiches Klangspektrum und erzeugen sehr unterschiedliche Geräusche, sowohl glockenartige, definierte Klänge und helle Akzente, als auch düsteres Rauschen und ohrenbetäubendes Brüllen. Ausschlaggebend für den Klang und das Dynamikspektrum sind vor allem Größe und Form, sowie Materialstärke und Bearbeitung.


Spielweise :


Trommeln und Becken des Schlagzeugs werden per Hand mit zwei Trommelstöcken (englisch "Sticks") zumeist aus Holz und die Basstrommel per Fuß bzw. Fußmaschine mit einem Schlägel gespielt, der einen Filz-, Holz- oder Kunststoffkopf besitzt. Per Hand kommen Ruten oder Besen zur Anwendung, wenn spezielle Effekte, leisere Schläge oder durchgängiges Wischen erzeugt werden sollen. Daneben finden sich für das Handspiel Schlägel mit Filz- oder Flanellköpfen für abgedämpftes oder dumpfes Spiel. Beim Spiel mit den Händen wird das Abprallen vor allem der Sticks, aber auch der Schlägel von der schwingenden Oberfläche ausgenutzt, vor allem je dichter die Schläge werden. Die Ausnutzung des Abpralleffekts schont zudem die Gelenke.


Geschichte:


Nun ein wenig zur Geschichte. Schon im 18. Jahrhundert übernahmen europäische Orchester aus der türkischen Militärmusik den sogenannten Bassdrum-Cymbal-Effekt, indem man zugleich die Basstrommel mit einem dann oben aufmontierten Beckenpaar schlug, das Vorläufer der späteren Hi-Hat wird. Dieser wirkungsvolle Effekt findet nicht nur Anwendung in klassischer oder E-Musik, Marschmusik, Traditionellem und Modern Jazz, sondern ist geradezu wesentlich für Schlagzeugspiel in Rock- und Popularmusik geworden. Während frühere Marchingbands die einzelnen Schlaginstrumente auf mehrere Spieler verteilt hatten, wie es noch heute bei Marschmusik-Orchestern ist, hatten Anfang des 20. Jahrhunderts die ersten Jazzbands nur noch einen Schlagzeuger. Der vereinte die wichtigsten Schlaginstrumente auf sich und spielte diese neuartig als einheitliches Instrument, dem Schlagzeug.


Bis ungefähr zu den 50er Jahren beeinflusste der Jazz das Schlagzeug entscheidend. Ab den Sechzigern wurde der Einfluss der Rockmusik auf das Schlagzeug bestimmend. Ab den 80er Jahren gewann zunehmend Elektronik wie Drumcomputer und E-Drums gegenüber dem herkömmlichen - 'akustischen' - Schlagzeug an Bedeutung. Um 1990 erreichte elektronisches Schlagzeugspiel im nahezu ganz digital produzierten Techno, der die Popularmusik im Sturm eroberte, Massenwirksamkeit. Und in einer Art Gegenbewegung bezieht Weltmusik - 'globale Dorfmusik' – akustische Schlaginstrumente aus aller Herren Länder gerade heute, in Zeiten des Internet und der Globalisierung, mit ein.


Note: 1