Warum sind die Timings nun so entscheidend und nicht nur die Bandbreite? Als Vergleich könnte man den Transfer der Daten einer Festplatte über die Strecke von 300 km als Beispiel nehmen. Man kann einmal die Festplatte (500 GByte) per Auto transportieren, was bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 100 km/h zu einer Übertragungsdauer von 3 Stunden führt und somit einer Datentransferrate von ca. 167 GByte/h beziehungsweise 46,3 MByte/s (370,4 MBit/s) entspricht. Vergleicht man damit eine typische DSL-Leitung vonn 2 MBit/s, so erscheint der Wert sehr hoch. Will man aber nur eine kurze Nachricht und eine Empfangsbestätigung übermitteln, so dauert das per Auto insgesamt sechs Stunden, während per DSL eine Antwort innerhalb von Millisekunden zurück kommt. Hier ist DSL trotz der viel geringeren Übertragungsrate wesentlich schneller.
Beim Arbeitsspeicher ist das Verhalten analog. In der Praxis bringt eine hohe Übertragungsrate nur etwas bei Anwendungen, die eine hohe Speicherbandbreite erfordern. Bei üblichen Desktop-Anwendungen ist das aber eher die Ausnahme. Es treten eher kurze Zugriffe von einigen Megabyte Größe auf, die im Verhältnis zur Speicherbandbreite sehr gering sind. Hier spielt die Zeit bis diese Daten überhaupt geliefert werden können - also die Latenzen - eine viel entscheidendere Rolle.
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