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    Ritter Avatar von Kilijan
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    Kilijan ist offline
    Kilijan nickte. "Interesse ist eine gute Sache. Man muss zwar seine Tricks, Kniffe und Geheimnisse hüten, aber bei der Arbeit an diesem Schwert gibt es nur Dinge zu lernen, die eigentlich zu eines jeden Mannes Handwerkzeug gehören sollten, der ein Schwert führt. Wohlan..."
    Der Schmied schritt hinüber zur Schleifbank und suchte ein wenig in der Ecke, wo er die Holzkanteln gestapelt hatte. "Hier habe ich ein Stück gebranntes Eichenholz. Eiche enthält besonders viele Gerbsäuren, daher kann es widrigen Umständen länger widerstehen, als fast jedes andere Holz. Nachdem es fertig bearbeitet ist, wird es noch mit Leinöl eingelassen. Öl ist der beste Freund gegen den Zahn der Zeit, sei es auf Stahl, Holz oder Leder. Das Leinöl macht das Holz wasserabweisend und es härtet mit der Zeit sogar aus, was die Oberfläche schützt." Kilijan griff sich eine Raspel, Stechbeitel und Hammer, sowie Bohrer und spannte die Kantel in den großen Schmiedeschraubstock. "Ein Stück Filz zwischen den Backen und dem Holz verhindert Schäden.." merkte er an, bevor er anfing, ein erstes Loch zu bohren. Es folgte ein zweites, ein kurzes Maßnehmen an der Angel des Schwertes und dann ein drittes, wobei letztere beide bei weitem nicht bis zum Ende durchgingen. "Jetzt steche ich noch die Balken zwischen den Bohrlöchern aus..", ein paar Schläge folgten, "...und setze provisorisch dieses Stück Metall in das Loch. Es zeigt mir die Seele der Borung beim Zurichten." Jetzt wurde das Holzstück umgespannt und Kilijan begann, mit der Raspel zuzurichten. Nach einiger Zeit und einigen kurzen Fragen, ob olirie, wie sich sein Kunde vorgestellt hatte, mit dem Durchmesser des bisherigen Griffs zufrieden gewesen war, hatte der Schmied die Griffform herausgearbeitet und mit einer angerührten Schmirgelpaste glattgeschliffen. "Jetzt geht es an den interessanten Part, das Einbrennen. Wir haben Glück, dass die Kantel von der Länge her passt, sonst müsste ich jetzt ein Ende, in diesem Fall klingenseitig, trimmen. So kann ich mir das aber sparen." Kilijan hatte bereits mit einigen Zügen die Esse angeheizt und etliche Schaufeln Kohle aufgeschichtet. "Ich brauche ein hohes Glutbett, damit ich die Angel erhitzen kann...", mit diesen Worten holte er eine Härtewanne hervor, die mit Wasser gefüllt war, "...dabei die Klinge aber kalt halten kann. Ansonsten würde sie enthärten. Die Angel dagegen sollte möglichst ungehärtet sein, daher ist das Erhitzen nicht schlimm."
    Die Angel erhitze sich recht schnell, sie musste auch nicht besonders heiß sein für das Einbrennen. Schließlich nahm Kilijan die Klinge mit einem Lappen aus dem Bad und trieb mit einem bestimmten Klaps den Griff auf die glühende Angel. Rauch stob auf und erfüllte die Höhle mit dem Geruch von verbranntem Holz. Zu Kilijans Freude passte alles. "Gerade bei diesen verschraubten Dingern kommt es schon mal vor, dass man das Loch beim Einbrennen nicht trifft und dann brennt man sich vorne einfach Spiel in den Griff." führte er aus. Mit einer Drahtbürste säuberte er gewissenhaft das Gewinde der Griffkugel, gab einen Tropfen Öl hinein, dann polierte er die Parierstange und die Kugel ein wenig mit Stahlwolle und setzte das Schwert wieder zusammen.
    Es ging nun hinüber zur Schleifbank, der Schmied ließ sich nieder und begann, von der langen Rolle des von ihm selten benutzten Lederbandes eine Kreuzwickelung zu binden, was ihm am Anfang einiges Nachdenken bereitete, schließlich aber doch wieder flüssig von der Hand ging. Die Enden des Bandes wurden vor und hinter dem Griff eingeklemmt und der Griff fest angezogen.
    "Bleibt nur der Schliff. Bei einer Axt oder einem normalen Schwert würde ich sagen, dass es wirklich zur Grundbildung gehört, es nachschärfen zu können, wenn man es benutzt. Aber erstens weiß ich, dass die Ausbildungen an den Waffen bei weitem nicht mehr so gründlich sind wie früher, da einfach die Zeit fehlt - und auf der anderen Seite hätte es bei einem Erzschwert, selbst wenn es keine Magie mehr enthält, wenig Sinn. Nur wenige Schleifsteine greifen überhaupt an diesem Material. Ich kann kaum von jemandem erwarten, dass er für solche Steine das vielfache dessen ausgibt, was die Klinge kosten würde..." Mit sicherem Auge beförderte Kilijan einige Steine aus dem Regal und legte sich vorsichtig in die wassergefüllte Wanne unter der Schleifbank. Es waren jene Steine, die er für ein Vermögen in Nordmar gekauft hatte und die abseits des magischen Erzes sein wertvollster Besitz waren.
    Der erste Stein wurde in die Halterung gelegt und mit Holzkeilen festgesteckt.
    "Der Schleifwinkel muss stimmen. Je spitzer, desto empfindlicher und schärfer ist die Schneide. Zu viel und sie ist zu sensibel. Das Schleifen sollte auf ganzer Strecke gleichmäßig erfolgen, damit keine Stelle mehr beschliffen wird - mit den Jahren tendieren Schwerter dazu, sich in der Mitte einzuziehen, wenn sie falsch geschliffen werden. Solche Waffen sieht man überall. Es sollten natürlich von beiden Seiten gleich viele Züge gemacht werden, damit sich die Schneide nicht horizontal verschiebt. Das ist es eigentlich. Es wird geschliffen, bis alle Unebenheiten der letzten Station entfernt sind. Die rechts Hand bildet den Winkel, die linke führt." Damit drehte sich Kilijan um und begann das gleichmäßige und beruhigende Konzert des Schwertfegers, nur unterbrochen von taxierenden Blicken, dem Befeuchten des Steins und zufriedenem Brummen. Kilijan war irgendwo froh, dass es kein magisches Erz mehr war, das ließ die Arbeit schon merklich voran gehen, es fühlte sich mit dem richtigen Schleifstein nicht wirklich nach Quälerei an. Auf der anderen Seite konnte er sich nicht helfen, als sehnsüchtig zu bemerken, wie lange er schon keine Erzwaffe mehr gefertigt hatte. Während seiner Zeit im Krankenflügel des Tempels war ihm so viel seiner Fähigkeiten in so kurzer Zeit durch die Finger geglitten - ein beklommenes Gefühl beschlich ihn bei dem Gedanken, sein hart erarbeitetes Können in der Verarbeitung des magischen Erzes könnte ebenfalls gelitten haben. Unwillkürlich biss er die Zähne zusammen und nahm sich vor, dass wenn dieser Auftrag vorbei wäre, er sich dem Material widmen würde. Ein Schwert brauchte er sowieso, seines war schließlich in der großen Flut verloren gegangen und irgendwann wollte er auch die Kunst des Schwertkampfes einmal lernen.

    Die Nacht brach außerhalb der Höhle über die Wüstenstadt herein und auch in der Höhle wurde es mit der Zeit etwas kühler. Doch Kilijan arbeitete gleichmäßig und konzentriert weiter - alles unter den interessierten Augen oliries, der sich offensichtlich Mühe gab, jede der endlos sich wiederholenden Bewegungen aufzunehmen.
    Geändert von Kilijan (28.09.2010 um 01:31 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #262
    Waldläuferin Avatar von Nivis
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    Nivis ist offline
    Missmutig brummend erhob sich Nivi von ihrer Schlafstätte. Auch wenn sie ihrer bleiernen Arme kaum bewegen konnte, sie wusste wenn sie jetzt jemand mit den Worten "Guten Morgen" oder etwas ähnlichem anreden würde, dann würde der Morgen für denjenigen nicht mehr lange gut sein. Immer noch übelgelaunt und mit einem dröhnenden Schädel kroch sie langsam aus ihrem Zelt und ahh, verdammt, was soll das denn?
    Die warmen Strahlen der Mittagssonne empfingen sie und aus einem Nivi unerfindlichen Grund, fühlte sie sich stärker geblendet als sonst. Also erstmal zurück ins Zelt und richtig wach werden. Ehr gemächlich kamen ihre Gedanken in Schwung, aber immerhin offenbarte sich ihr der Grund für die morgendliche Übellaunigkeit.
    Dieser elende gut schmeckende Kräuterschnaps muss es gewesen sein. Dieses alkoholhaltige Gebräu war das einzige was dafür verantwortlich sein konnte und sie als verführte Vorkosterin musste jetzt den Preis bezahlen.
    Meine Güte, wenn jeder mit solchen Kopfschmerzen aufwacht, dann wird das höchstens ein einmaliger Erfolg. Und danach sollte man sich besser aus dem Staub machen, eine Horde von missmutigen Menschen, die hinter mir und Aniron herschlurften, nein danke.
    Während sie so vor sich hingrübelte wie man vor einer Gruppe Nordmarer mit Kopfschmerzen fliehen sollte, kam ihr ein weiterer Gedanke. Nordmarer, das ist es, die sind solches Zeug doch gewohnt und vertragen sicherlich mehr, bevor sie solche brummende Schädel bekommen. Natürlich, wenn ich mehr von dem Zeug trinken würde, dann wäre ein solch kleiner Schluck wie gestern auch nicht mehr der Rede wert. Vielleicht könnte man den Schnaps aber auch so abändern, das unerwünschte Spätfolgen gar nicht erst auftreten oder in einer stark abgemilderten Form. Dann würden die Leute auch mehr trinken - einfach genial.
    Am Geschmack gibt es eigentlich nichts zu bemängeln, eventuell könnte man noch eine verdünnte Mischung herstellen, bei der mehr das Kräuteraroma und weniger die Bitterkeit hervorsticht. Damit könnte man dann auch neue Kunden gewinnen, die solches Zeug sonst nicht trinken würden. Ich sollte direkt zu Aniron...ui warum dreht sich mein Zelt eigentlich?


    Nach so vielen Gedanken und dem hastigen Aufspringen, erinnerte sie ihr Körper daran, warum sie eigentlich immer noch im Zelt war und ein schwummriges Gefühl bemächtigte sich ihrer. Außergewöhnlich stilvoll plumpste Nivi wieder auf den Boden zurück. Ui mein Kopf...na wenigstens dreht sich nichts mehr. Zum Tempel könnte das eine ziemlich wackelige Tour werden und wenn der sich dann auch noch dreht, dann find ich ja nie den Eingang. Ich glaub ich warte noch ein Weilchen bevor ich mit den neusten Jägermeisterideen den Tempel besuche.

  3. Beiträge anzeigen #263
    Ritter Avatar von Stylios
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    Tempel

    Ein kalter Wind wehte, als die fünf Nordmänner in den sich länglich ausbreitenden Lichtkreis vor den Tempel traten. In ihrem Rücken ragte der riesige Eingang des Heiligtums hinauf und aus seinem Innern schien das Licht der in der Empfangshalle aufgestellten Feuerbecken und Fackeln in die Nacht und beleuchtete die Rücken der Clankrieger.
    " Es ist `ne ganz miese Idee, die schlecht gelaunten Sandläuse nachts in den Tempel zu lassen." Brummte Olaf mit vor der Brust verschränkten Armen und ließ seinen Blick über die Umrisse der von Kerzen und Lagerfeuern erhellten Zelte und Ruinen Al Shedims schweifen. Die Sanddünen um den hell beschienen Tempel lagen im Schatten.
    " Klar, gib halte den Bären von seinem Wurf fern. Gute Idee." Raunte Stylios daraufhin spöttisch und klopfte dem Orktöter auf die Schulter. " Die Kerle rennen uns die Hütte ein, wenn sie nicht zu jeder noch so unheiligen Stunde in ihren Tempel streunen dürfen."
    " Welcher besoffene Trottel will denn mitten in der Nacht in eine alte Ruine, die eh bald einstürzt?" Fragte daraufhin der Jäger Denwick und konnte sich das Schmunzeln nicht verkneifen.
    " Auch wenn die bisher nicht allzu oft nachts in den Tempel kamen, sobald wir es ihnen verbieten, werden die`s wollen." Schaltete sich der dicke Erik ein und lachte laut und herzhaft. Seine massigen Arme ließ der Orktöter mit dem großen Kampfgewicht beim Lachen vor und zurück baumeln. Der Wind wehte den Clankriegern eine Ladung Sand entgegen.
    " Olaf und Renwick haben Recht mit ihren Bedenken. Es wird um einiges schwieriger, die Magier zu bewachen, wenn wir auch noch mitten in der Nacht uns um jeden weiteren Nomaden im Tempel sorgen müssen, aber wir können da nicht viel machen. In Nordmar würde uns auch kein noch so wichtigtuender Wächter von den Stätten der Ahnen fern halten. Wir müssen es also einfach hinnehmen." Murmelte Stylios und scharrte mit den Füßen im Sand. Seinen Blick wandte er anschließend in den Himmel. Tausende Sterne standen im großen Dunkel über ihm und schienen ihn zu beobachten. Die Nacht war in Varant die beste Tageszeit. Nur wenn es Nacht wurde, konnte ein Nordmarer ohne Hitzeschlag seine Rüstung anlegen. Tagsüber hielt man es keine drei Stunden in den metallenen Panzern aus, nachts sorgten sie jedoch mit ihrer Fellausstattung für ein angenehmes Gefühl, wenn die Nomaden zitternd in ihren Zelten hockten.

  4. Beiträge anzeigen #264
    Ritter Avatar von Stylios
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    Tempel

    " Hee, pass mal `ne Runde für mich mit auf, muss noch was bei den Händlern erledigen." Meinte Finn zu Stylios und machte Anstalten, durch den großen Ausgang in den immer noch heißen Abend Al Shedims hinaus zu wandern. Mit einer schnellen Bewegung machte Stylios jedoch einen Schritt auf den anderen Nordmann zu und hielt ihn mit einer Hand auf dessen Schulter zurück.
    " Hat dir ein Oger in den Schädel gekackt, oder warst du einfach zu lange in der Sonne?" Mit ungläubigem Blick schaute der Orkjäger den Jungspund an und schüttelte innerlich nur den Kopf. Finn gehörte noch nicht lange zu den Waffenträgern der Clans, hatte bisher nur ein paar wenige Aufeinandertreffen mit Orks gehabt und gehörte generell noch zu denen, die von den erfahrenen Kriegern nur abwinkend als "Frischfleisch" bezeichnet wurden. Ein richtiger Grünschnabel also, dem es nun offensichtlich auf seinem Posten am Tempeleingang zu langweilig geworden war.
    " Deinen kleinen Ausflug kannst du vergessen. Bei den Ahnen, womit haben wir Burschen wie dich nur verdient?" Rief Stylios theatralisch aus und fasste sich mit der linken Hand an den Kopf.
    " Ach, komm! Wir sind hier mitten in der Wüste. Was soll schon groß geschehen? `Nen Orkansturm werd` ich bestimmt nicht verpassen, wenn ich kurz verschwinde und die Wassermagier werden mit ihrem Tempel bestimmt auch nicht verschwinden." Erwiderte Finn schnippisch und schüttelte die Hand des älteren und erfahreneren Clankriegers von seiner Schulter.
    " Hast du Drakk nicht im Hammerclan zugehört? Soll ich dir seine Worte noch mal reinprügeln? Wir haben die Pflicht, die Magier und ihren verstaubten Tempel zu beschützen. Das hat der Clanlord gesagt, also machen wir das auch. Bummeln kannst du später, wenn du nicht mehr Wache stehen sollst." Knurrte Stylios und schubste den jungen Finn zurück auf seinen Posten. Mit den Jünglingen musste man einfach so harsch umgehen...die würden es sonst einfach nie lernen...

  5. Beiträge anzeigen #265
    Veteranin Avatar von Silelen
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    Silelen, Magierin des Wüstenvolkes Skills: (6/8) Adanos Magie 3, Heilung 2, Alchemistin
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    Silelen ist offline
    Nachdenklich nippte Silelen an ihrem Wasser und lauschte dem lauten Gebrabbel, welches wie üblich die Taverne füllte.
    So nutzlos wie im Moment hatte sie sich schon seit langem nicht mehr gefühlt, ihre lange Abwesenheit aus diesem Ort hatte alles was sie sich hier aufgebaut hatte - so wenig es auch gewesen sein mochte - wieder zunichte gemacht.
    Seuftsend schluckte sie den letzten Rest Wasser, legte eine einsame Münze auf den Tisch und erhob sich langsam von ihrem hölzernen Sitz.
    Mit beinahe etwas neidischem Blick musterte sie die üblichen Trunken- und Raufbolde die sich wie üblich um diese Zeit in der kleinen Taverne eingefunden hatten und ihren spärlichen Lohn verprassten.
    Aber wenigstens hatten sie Lohn, und irgendwo auch ein Dach über dem Kopf...
    Silelen schüttelte langsam den Kopf, um diese irreführenden Gedanken zu verbannen. Klar, sie hatte immernoch ihr kleines Versteck mit den Münzen welches sie vor inzwischen fast zwei Jahren angelegt hatte, doch bis heute zögerte sie, an diese letzte Reserve herran zu gehen.
    Es musste doch eine andere Lösung geben, als hier in Selbstmitleid zu ertrinken oder sich an der Vergangenheit zu zehren.
    Langsam schlenderte die junge Wasserträgerin in Richtung Ausgang, während ihr plötzlich ein Gesprächsfetzen herrüber geweht wurde.
    Auch wenn sie aus dem allgemeinen Gebrabbel nicht wirklich viel verstehen konnte, so ginbg es doch anscheinend um irgendeine Art Aushang...
    Interessiert änderte die junge Nomadin ihre Schritte, und dann sah sie es, ein kleines Brettchen an dem verschiedene Zettel hingen. Eine kleine Auflistung verschiedenster persönlicher Notizen von Leuten, die irgendetwas erledigt haben wollten, und dafür Tagelöhner oder ähnliches suchten...
    Ein leises Grinsen schlich sich auf Silelens Gesicht, besser als herrum zu sitzen war das auf alle mal.
    Stück für Stück las sie alle Zettel am Brett sorgfältig durch, und entschied sich schließlich für einen, der sich mit Pflanzen beschäftigte, ihren alten Beruf, so man das Kräuterbeet so nennen konnte.
    Kurz überlegte Silelen ob sie den Aushang mitnehmen sollte, entschied sich allerdings dagegen, es erschiehn ihr irgendwie unfair.
    Andererseits wusste sie so spontan auch nicht, wie sie sich ansonsten verständlich machen sollte, um zu zeigen, dass sie den Auftrag annehmen wollte.
    Nach kurzem Grübeln verließ Silelen die Taverne und kehrte etwa eine Minute später mit einem flachen Stein zurück, stellte sich vor dem Brett auf und konzentrierte sich. Sie verdeckte den Stein mit ihrem Körper, während sie ihren Geist in das kleine Stück harter Erde eindringen ließ, und mit ihren Gedanken wie mit einem Besen über dessen Oberfläche strich.
    Die ohnehin schon recht flache Oberfläche wurde fast völlig gerade und Silelen begann langsam damit die Zeichen und Worte des Aushangs vor ihrem Inneren Auge auf den Stein zu projezieren, wo die Linien der Buchstaben sich langsam wie kleine Rillen in das Gestein gruben.
    Ein, zwei mal kontrollierte Silelen ihr Werk, indem sie sich wieder den Realen Aushang ansah, ihn mit der frischen Inschrift im Stein vergleich und einige kleinere Änderungen vornahm.
    Erschöpft von dieser geistigen Kraftanstrengung, doch zufrieden mit ihrem Werk setzte sich Silelen kurz noch einmal hin um wieder kraft zu tanken, und brach dann in Richtung Tempel auf, wo sie den Verfasser des Aushangs, einen Magier namens Myxir zu finden hoffte.

  6. Beiträge anzeigen #266
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline

    Myxir

    Konzentriert schwenkte Myxir den Glaskolben, in dem er verschiedene Stoffe miteinander versetzt hatte, und beobachtete die lumineszente Reaktion.
    "Hmm. Ja. Interessant..."
    Eilig machte er sich daran, die Beobachtungen niederzuschreiben, als ein zögerliches Klopfen ihn aus seiner strebsamen Versunkenheit riss.
    "Ja bitte?"
    Ein Adept öffnete die Tür.
    "Was gibt es, Destar?"
    "Meister Myxir, eine merkwürdige junge Frau ist hier. Sie hat bislang noch keinen Ton gesprochen, wollte aber in den Tempel hinein und hatte die Abschrift eines Gesuches von Euch in der Hand. Es tut mir leid, dass ich Euch bei der Arbeit störe, aber sie will wohl zu Euch."
    Seufzend stellte der Priester Adanos' den Rundkolben beiseite.
    "Bring sie herein, Destar. Ich werde schauen, was ich tun kann."

    Der Adept trat zurück und gab den Weg frei für eine zierliche junge Frau, die stillschweigend in die Alchimistenkammer des Priesters eintrat.
    "Magie zu Ehren! Ich bin Myxir, wie du bereits mitbekommen haben solltest."
    Mit einer Handbewegung bedeutete er Destar, die Tür zu schließen, der tat wie ihm geheißen und sie allein ließ.
    "Zeig, was hast du da bei dir?"
    Die Schweigende trat an den Magier heran und zeigte ihm einen flachen Stein, in den eine exakte Abschrift der Nachricht eingraviert schien, die er am schwarzen Brett der Taverne hinterlassen hatte.
    Eine umständliche Wahl des Schriftmediums, stellte Myxir fest.
    Es sei denn natürlich, sie beherrscht Fähigkeiten in Sachen Erdmagie. Wie eine Novizin oder Adeptin sieht sie aber nicht aus.
    "Du interessierst dich also für die Aufgabe, die ich ausgeschrieben habe? Nun, sie ist im Grunde einfach, auch wenn ich Skrupel habe, dich ohne Unterstützung in diesen Wald zu schicken. Wir wollen mehr über die Artenvielfalt der Tier- und Pflanzenwelt dieses noch recht neu entstandenen Gebiets erfahren, damit wir nicht wieder von einer Gefahr wie den Pflanzen überrascht werden, die all das hier", er deutete auf alles um sich herum, und meinte damit die vorübergehende Magielosigkeit des Tempels, "nötig gemacht hat. Wenn du dich bereit dafür fühlst, werde ich dir Schreibutensilien zur Verfügung stellen. Gehe systematisch vor und wage dich nicht übermütigerweise zu weit hinein. Wenn du zurückkehrst, werde ich dich entlohnen und, vielleicht können wir schauen, ob deine Leistungen für den Kreis des Wassers nicht noch anderweitig honoriert werden können. Hast du noch fragen?"
    Sich scheltend ob der unbedarften Frage wartete er ab, ob das stumme Mädchen eine Möglichkeit besaß, sich zu verständigen.

    Maris

  7. Beiträge anzeigen #267
    Veteranin Avatar von Silelen
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    Silelen, Magierin des Wüstenvolkes Skills: (6/8) Adanos Magie 3, Heilung 2, Alchemistin
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    Silelen ist offline
    Silelen freute sich, das alles so weit reibungslos verlaufen war.
    Auch wenn sie der Zustand des Tempels, in dem sie doch das ein oder andere Mal gegangen war momentan doch ziemlich mitnahm. Von der früheren freundlichen Kühle war nurnoch ein Schatten geblieben, und alle Kraft schien aus den vormals vor Macht pulsierenden Steinen gewichen zu sein.
    Der Magier - Myxir - studierte kurz die Inschrift, die sie auf magische Weise erzeugt hatte, und erklährte ihr dann nocheinmal etwas ausführlicher, was es mit diesem Auftrag auf sich hatte. Offensichtlich war bei der Pflanzenwucherung welche das Antliz Al Shedims so verändert hatte auch völlig neue Pflanzen entstanden, welche zumindest teilweise gefährlich erschienen, wenn sie seinen Hinweis auf eventuell nötigen Begleitschutz richtig deutete. Auf jeden Fall jedoch schienen sie zumindest zum Teil für die plötzliche Kraftlosigkeit des Tempels verantwortlich zu sein...
    Silelen horchte auf, als Myxir ihr die Frage stellte, ob sie noch irgendetwas weiteres wissen wollte.
    Die junge Wasserträgerin nickte sofort, auch wenn es ihr nicht sofort klar war, wie sie auf die doch relativ komplexe Frage die ihr im Kopf herrumschwebte in Gesten fassen sollte. Glücklicherweise brachte einer der Novizen ihr in diesem Moment das versprochene Schreibzeug, sodass sie es einfach niederschreiben, und dem Magier geben konnte.
    "Wurden bereits Pflanzen gefunden und erforscht? Kann ich in diese Unterlagen einsehen, um keine doppelte Arbeit zu machen oder mich vor bekannten Gefahren in Acht nehmen kann?"
    Während der Magier die Zeilen überflog und sich scheinbar eine Antwort überlegte nutzte Silelen die Zeit, um die ihr gegebenen Sachen genauer anzusehen.
    Ein kleiner Haufen Pergamentblätter sowie mehrere Stücke Schreibkohle, ein Tintenfässchen und eine kleine zerfranste Schreibfeder.
    Nachdenklich nickte Silelen dem Novizen zu, räumte die Sachen zusammen und deutete auf den Geldbeutel den der Novize am Gürtel trug.
    Jener schüttelte den Kopf "Bezahlung gibt es erst später."
    meinte er ziemlich kühl, und Silelen verdrehte die Augen. Sie deutete energisch auf den kleinen Haufen Schreibuntensilien und machte eine Bewegung als würde sie eine Tasche drüber ziehen, sah den Novizen direkt an und zuckte fragend mit den Schultern.
    "Oh..." murmelte dieser als ihm sein Fehler klar wurde, und er holte eine kleine Umhängetasche, sodass Silelen das Schreibzeug auch transportieren konnte.
    Als sich Silelen bewusst wurde, dass der Magier sie interessiert ansah wandte sie sich leicht schuldbewusst um, und breitete in einer halb schuldbewussten halb erklährender Geste ihre leeren Hände aus.
    Sie konnte ja schlecht mit voll beladenen Händen in den Dschungel gehen.
    Gespannt wartete Silelen auf die Reaktion des Magiers bezüglich ihrer Frage.

  8. Beiträge anzeigen #268
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline
    "Nein", meinte Myxir, "bislang hat sich noch niemand in den Wald begeben, um die Artenvielfalt festzuhalten. Allerdings hatte der geschätzte Tinquilius sich bereits vor einigen Monden mit einer Gruppe mutiger Männer aufgemacht, um Untersuchungen an dieser speziellen Art von Pflanze anzustellen, die uns allen dann zur Plage geworden war. Dabei und bei kürzeren Abenteuern anderer wurden bereits durch den Wuchs freigelegte Höhlensysteme, unnatürlich große Variationen bekannter Tierformen und ganz und gar fremdartig aussehende Blütenformen festgestellt, sowohl Pflanzen als auch Tiere sind also außerordentlich einzigartig und beachtenswert."
    Aus einem kleinen Regal zog der Priester noch eine Handsichel und ein kleines Jutesäckchen hervor.
    "Besonders beachtenswerte Exemplare bitte ich mitzubringen; ich überlasse es deinem Urteilsvermögen, welche Pflanzen dieses Attribut verdienen. Ansonsten möge Adanos dich auf deinem Weg behüten, und vielleicht begegnest du ja noch irgendeinem Streiter, der für deine Sicherheit sorgen mag. Zu wünschen wäre es."

    Maris

  9. Beiträge anzeigen #269
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Immer häufiger konnte man es beobachten, wie eine schwarz gekleidete Gestalt völlig ziellos durch die Straßen von Al Shedim irrte. Fast schon paranoid blickte sich die Person immer wieder einmal um, rannte ein Stück weiter, rempelte nicht selten jemanden aus Versehen dabei an und verharrte dann wieder für einige Momente. Dann wiederum konnte man die selbe Gestalt auch wieder völlig ruhig erleben, wie sie scheinbar die angenehme Abendwärme genoss und den Tag ausklingen ließ.
    Narzuhl selbst wusste schon nicht mehr richtig, wie es derzeit um ihn stand. Die Magielosigkeit des Tempels dauerte nun schon zu lange an. Längst wurden kaum noch Pflanzen aus selbigen herausgeholt und dieses Loch im Magiegefüge ließ den Schwarzmagier aus irgendeinem Grund unruhig werden. Er bezweifelte, dass es nur ihm so gehen konnte, alle anderen anwesenden Magie mussten doch auch bemerken, dass man diesen Zustand nicht länger aufrecht erhalten sollte. Dann wiederum kam er zu dem Schluss, dass anscheinend nur er so überempfindlich darauf reagierte, ansonsten hätten die Wassermagier doch schon längst etwas dagegen unternommen.

    Das Gefühl verfolgt zu werden hatte jedoch eine andere Quelle. Das äußerst ungute Gefühl beschlich den Magier, das ein gewisser Dämon zu begreifen begann, was bei dem Ritual wirklich abgelaufen war und das sein Wirt ihn bei seiner Anrufung betrogen hatte. Ssratax meldete sich sonst nur selten zu Wort, aber derzeit schien auch er die Anspannung Narzuhls zu spüren und sich Stück für Stück alles zusammen zureimen. Diese beruhigenden, einfühlsamen Worte, die geschickt einige Andeutungen enthielten, ließen den Magier beinahe verrückt werden. Zum einen fühlte er sich dadurch wirklich etwas sicherer, wurde ruhiger und konnte wieder klar denken, nur um kurz darauf wieder in panische Angst zu verfallen; sein ganzer Plan sei offenbart.
    In einigen Momenten wollte er auch einfach nur noch aufgeben, alles offen zugeben und dem Dämon alles gestehen. Bei dem Versuch das Dämonenfragment wieder in den Obsidian zu bannen, würde Ssratax doch sowieso alles mitbekommen. Nur schwer konnte sich der Magier in solchen Momenten wieder aufraffen und war schockiert über die Schwäche seines Willen.
    Schritt für Schritt wurde dem Schwarzmagier damit gewahr, dass er sich mit einer Macht eingelassen hatte, die er bei weitem unterschätzt hatte. Dieses Gefühl der Machtlosigkeit konnte einen ungemein lähmen. Hinzu kam auch noch, dass er selbst für seinen Zustand verantwortlich war.

    In den Momenten, in denen sein Verstand noch klar und analytisch funktionierte, hatte er begonnen die Veränderungen, die er an sich selbst beobachten konnte, aufzuschreiben.
    Es half ihm etwas dabei, das ganze ein bisschen objektiver zu sehen, seinen Verstand zu trainieren und vielleicht sogar ein Muster zu entdecken, mit dem er sich auf kommende Veränderungen vorbereiten konnte. Des weiteren hatte er sich dazu entschlossen mit den Wassermagiern zu sprechen. Eventuell konnte man zukunftsnahe wenigstens ein Problem lösen. Dann konnte Narzuhl endlich wieder etwas tun und würde nicht die ganze Zeit in sich selbst hineinhören. Also zum Tempel, na los, raffte er sich gedanklich auf und lenkte seine Schritt zu dem großen Steinbau. Ein Wassermagier musste sich da doch schnell finden lassen, oder jemanden der wusste wo einer zu finden ist. Kaum drei Schritte in die Eingangshalle hinein hatte der Schwarzmagier auch schon gefunden wonach er suchte...

  10. Beiträge anzeigen #270
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline
    Riordian schritt gemächlich durch die Eingangshalle des Tempels Al Shedim – auch wenn dieser seit geraumer Zeit den Namen nicht mehr verdient hatte. Alle Magie dieser alten Mauern war in einen einzelnen Stein gesammelt worden. Nur für kurze Zeit, wie Tinquilius gesagt hatte. Doch die kurze Zeit hatte sich erstaunlich ausgedehnt. Seit Wochen nun schon war es her, dass das Ritual zur Zufriedenheit durchgeführt worden war und seit mindestens einer Woche hatten sie auch keine Anzeichen mehr für die Pflanzenplage finden können und doch war die Magie noch immer gebannt.
    Und dies, weil Tinquilius auf persönlicher Abenteuerreise ist. Natürlich darf er das, aber Nordmar liegt nicht um die Ecke und unser Bote wird vermutlich noch ein oder zwei Tage brauchen, bis er ihn im Norden gefunden hat, dachte der Priester Adanos‘ verdrießlich. Aber ohne ihn mag auch keiner daran denken, das Ritual umzukehren und dem Tempel seine kraft wieder zu geben. Er ist der einzige, der sich in die Materie eingearbeitet hat – und es gebührt ihm auch als einzigen die Ehre dazu.
    Doch wenn es schneller gehen könnte, würd ich mich nicht beschweren.
    Als er sich gerade umdrehte, erblickte er eine schwarzgekleidete Gestalt, die er seit Wochen bereits öfter hier gesehen hatte: Narzuhl, wenn er sich nicht täuschte. Der Schwarzmagier, dessen Hilfe Tinquilius beim Ritual dankend angenommen hatte. Und ohne diesen wär es vermutlich auch nicht so gut verlaufen.
    „Ah, ich grüße euch, werter Narzuhl“, sprach der ehemals Oberste Magier. „Es freut mich, dass ihr euch noch immer wohl zu fühlen scheint in unserer kleinen Stadt, zumindest deute ich eure Anwesenheit mal so“, meinte er und räusperte sich. „Habt ihr einen speziellen Anlass, weshalb ihr so zielstrebig auf mich zukamt? Kann ich euch bei irgendetwas behilflich sein?“
    Vielleicht will er auch endlich das Ende dieses Rituals miterleben und gen Heimat aufbrechen?

    Tinquilius

  11. Beiträge anzeigen #271
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Kaum hatte der Wassermagier ihn angesprochen, blickte sich Narzuhl noch einmal unsicher um, fast schon als würde jemanden suchen der ihr Gespräch belauschen konnte, bis er realisierte, dass der einzige der ihr Gespräch vielleicht besser nicht mitbekommen sollte sich in seinem Geist eingenistet hatte. Mit einem resignierten Seufzen wendete sich der Schwarzmagier wieder seinem Gegenüber zu.
    In der Tat fühlte sich Narzuhl in Al Shedim erstaunlich wohl, es war zwar in keinster Weise mit dem Kastell zu vergleichen, aber es war angenehm in dieser Ruinenstadt. Und doch musste er bei den Worten des Wassermagiers zynisch Grinsen. Sein aktueller Geisteszustand war alles andere als wohltuend.
    Ebenso zielstrebig wie er auf seinen Gesprächspartner zugegangen war, sprach er auch direkt das Thema an, dass ihn beschäftigte.
    Magie zu Ehren. Ja ihr könnt mir ganz sicher helfen. Selbst schon ein paar Worte der Auskunft reichen mir. Energisch und doch voller Verzweiflung halten diese Worte leise von den Wänden wieder.
    Ich muss wissen, wann das Ritual wieder umgekehrt werden soll. Versteht ich muss es wissen. Weiß der dunkle Gott oder Adanos warum, aber für mich wird es seit den letzten Tagen zeitweise unerträglich die Magieleere des Tempels wahrzunehmen, dieses Loch. Ich weiß nicht warum und ich vermag auch nicht zu sagen, ob ich der einzige bin. Aber je eher der Tempel seine Magie wieder bekommt, desto besser.
    Narzuhl vermied er vorerst etwas über das Dämonenfragment im Fokus zu sagen, vielleicht würde alles schon in den kommenden Tagen über die Bühne laufen. Solange würde er es schon irgendwie schaffen es auszuhalten. Sollte es jedoch noch Wochen dauern, dann musste er den Wassermagiern davon bereicht, ganz gleich was sie davon halten würde. Aber jeder von ihnen wäre daran interessiert dieses Problem zu lösen. Aber ganz gleich ob Magieleere oder Dämonenfragment, es musste etwas geschehen, damit er sich besser fühlen konnte...

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    Die Wassermagier ist offline
    Der ehemals Oberste Magier betrachtete den Schwarzmagier gespannt.
    Irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Nur was?
    „Ich stimme euch zu: Es muss etwas geschehen. Nicht nur ihr nehmt die Leere wahr, wir alle tun dies. Die Magie wirkt nicht mehr so wie noch vor dem Ritual. Teleporte gehen schief, Experimente funktionieren gar nicht erst oder gehen in die vollkommen falsche Richtung. Das muss wahrlich ein Ende haben.“
    Er machte eine kurze Pause und bedeutete dem anderen, ihm auf ein paar Schritte zu folgen.
    „Aber der Haken ist nicht, dass wir das Ritual nicht umkehren wollen. Unser Problem ist, dass wir auf jemanden warten. Auf Tinquilius, den ihr ja kennt. Er befindet sich noch in Nordmar auf einer Riese, die man durchaus als abenteuerlich bezeichnen könnte. Eigentlich sollte es auch bereits seit längerer Zeit Nachricht von ihm geben, doch dem ist nicht so. Wir haben jedoch schon seit geraumer Zeit einen Boten nach Nordmar geschickt. Er müsste in den nächsten ein oder zwei Tagen in den Clans dort ankommen und hoffentlich dann auch Tinquilius erreichen.“
    Sie verließen die Eingangshalle und schritten in die Nacht hinaus. Der Himmel war sternenklar, wie fast jede Nacht in der Wüste Varants. Doch es war nicht wie jede Nacht: Auch hier, außerhalb des Tempels konnte Riordian die fehlende Magie spüren – oder eben nicht.
    „Wir haben ihm davon abgeraten, durch den Teleport hierhin zurückzureisen, weshalb seine Ankunft durchaus noch einige Tage dauern kann. Dann jedoch sollte das Ritual umgekehrt werden.“ Er schaute den Schwarzmagier eindringlich an. „Ich hoffe, dies ist für euch noch in Ordnung? Wir wollten es nicht durchführen, ohne Tinquilius dabei zu haben. Er kennt sich damit am besten aus. Ihr müsst euch also noch etwas gedulden.
    Wenn es aber etwas gibt, wobei ich euch direkt helfen kann, so sagt es nur. Es wär mir eine Freude, euch zu helfen.“

    Tinquilius

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    Narzuhl ist offline
    Zähneknirschend betrachtete der Schwarzmagier den Sternenhimmel. Ein bis zwei Tage würde der Bote noch brauchen und dann noch die Zeit für die Rückreise dazu gerechnet, eine eventuelle Verzögerung noch nicht einkalkuliert unter der Annahme, dass Tinquilius sofort losreisen würde, sobald der Bote ihn erreicht. Und was kam dabei raus? Etwas mehr als ein paar Tage und weniger als ein paar Wochen. Das brachte den Magier in eine missliche Lage.
    Er wusste nun nicht wie es weitergehen sollte. Würde er es schaffen diese Zeit weiterhin auszuharren? Oder sollte er doch schon etwas unternehmen? Wenn ja, dann was?
    Den Fokus in seinem jetzigen Zustand zu manipulieren konnte extrem gefährlich werde. Eine kleine Unachtsamkeit und eine magische Eruption konnte die Folge sein, der sicherlich mehr als nur ein unvorsichtiger Magier zum Opfer fielen würden.
    Immerhin schien er nicht der einzige zu sein, dem die Magieleere zu schaffen machte, auch wenn er das Gefühl hatte, dass es dem Wassermagier ehr um das Scheitern von Experimenten ging, als um dieses beklemmende Gefühl, welches den Schwarzmagier plagte, aber sei's drum. Jeder wusste, dass das ein Ende haben musste.
    Nun ich werde wohl mit diesem Umstand leben müssen, auch wenn er mir ehrlich gesagt, derart verdammt widerstrebt, aber das lässt sich nicht mehr ändern.
    Narzuhl richtete seinen Blick weiter gen Himmel, er wollte keinen Ausbruch seinerseits riskieren und zog es vor seine schlechte Laune einfach in die Nacht zu schicken.
    Ich nehme euer Angebot dankend zur Kenntnis, aber ich glaube kaum, dass ihr mir helfen könnt. Fieberhaft überlegte Narzuhl nach passenden verschleiernden Worten.
    Seht bei dem Ritual ist mehr schief gelaufen, als manch Magier hier denken mag. Wir haben alle die Magie mit der wir zu hantieren versuchten unterschätzt und zumindest ich für meinen Teil musste auf improvisierte Mittel zurückgreifen. Der Fokus hat etwas aufgenommen, das nie in ihn hinein hätte geraten dürfen und es ist mir ein persönlich wichtiges Anliegen, dies wieder zu korrigieren und der günstigste Augenblick dürfte dafür die Umkehrung des Rituals sein. Denn wie ihr schon selbst festgestellt habt sind alle magischen Handlungen derzeit ehr zum Glücksspiel verkommen und ich möchte mein Glück nicht an einem Fokus dieser Größenordnung versuchen.

    Narzuhl beendete hier seine Ausführung, er war schon im Begriff zu viel zu verraten. Aber wer weiß, vielleicht wusste der Wassermagier von Techniken, die ihm nicht zugänglich waren. Und schon schauderte es dem Schwarzmagier. Was wenn der Wassermagiern nun den Fokus genauer untersuchen würde? Wenn er etwas entdecken würde? Verdammt noch eins...verzeiht meinen Ausbruch, ich hoffe euch nicht verschreckt zu haben...

  14. Beiträge anzeigen #274
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    Die Wassermagier ist offline
    Riordian lauschte den Worten Narzuhls und versuchte daraus einen Sinn zu erschließen. Es war nicht so, dass der Schwarzmagier unlogische Satzverbindungen nutzte oder seine Worte generell keinen Sinn ergaben: Es fehlte dem Wassermagier jedoch an Hintergrundinformationen, die er auch durch die Worte des anderen nicht füllen konnte.
    Wäre ich dabei gewesen, könnte ich mir darauf vielleicht einen Reim machen. Aber selbst Merdarion hat nichts gesehen. Das kann nur bedeuten, dass Tinquilius mehr weiß. Nur wieso wir nicht? Und was?
    „Ich kann nicht behaupten, dass ich verstehe, wovon ihr da genau redet. Eure Worte sind zu vage, als dass es mir möglich wäre und ich als Unbeteiligter habe auch das Ritual nur durch Tinquilius‘ und Merdarions Worte nachvollziehen können. Aber ihr habt mich nicht verschreckt. Wenn überhaupt habt ihr meine Neugier geweckt.
    Dass aber etwas mit dem Fokus nicht stimmt, kann ich bislang nicht behaupten. Doch ich habe ihn auch nicht untersucht, lediglich Merdarion und Tinquilius.“
    Der ehemals Oberste Magier betrachtete noch einen Moment den Himmel, dann schaute er wieder zum Schwarzmagier. Was versteckt er? Was ist beim Ritual wirklich geschehen, was uns niemand mitgeteilt hat? Was uns möglicherweise Tinquilius nicht mitgeteilt hat? Ich muss mit Merdarion darüber reden, er soll sich den Fokus noch einmal anschauen und herausfinden, was Narzuhls Worte bedeuten konnten.
    „Aber ich denke, wenn tatsächlich etwas mit dem Fokus passiert ist oder mit der Magie an sich, so wird der Moment der Umkehrung dafür der richtige sein, auch wenn ihr darüber sicherlich erst einmal mit Tinquilius sprechen solltet, wenn er wieder da ist. Er kennt sich wahrlich besser damit aus und kann vielleicht bereits vorher herausfinden, was daneben ging und wie man es am besten bei der Umkehrung wieder Bereinigen könnte. Es tut mir also Leid, in der Hinsicht weiß ich euch nicht mehr zu helfen als an eure Geduld zu appellieren, dies Tinquilius näher zu erläutern, wenn er wieder da ist. Und das möge er möglichst bald wieder sein.
    Ich könnte euch aber eine Mahlzeit anbieten, wenn ihr mögt. Aber ich möchte mich euch nicht aufdrängen.“

    Tinquilius

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    Narzuhl ist offline
    Die Mahlzeit hatte Narzuhl freudig angenommen. Bis auf einige wenige ausgetauschte Worte über magietheoretische Sachen, schwiegen sich die Magier zwar die meiste Zeit an, aber das Essen war schon Ablenkung genug. Der Schwarzmagier hatte in letzter Zeit sowieso ehr unregelmäßig Nahrung zu sich genommen, da tat die einfache, aber schmackhafte Kost wahre Wunder. Sie stärkte den Körper und ließ den Magier auf andere Gedanken kommen.
    Als die zwei Männer wieder ihrer eigenen Wege gingen, war es schon tiefste Nacht.
    Lediglich die Sterne und ein paar Fackeln in der Stadt sorgten für Licht, aber das war Narzuhl völlig egal. Seinen Platz fand er ab jetzt in der Eingangshalle in der Nähe des Fokus.
    Nur so konnte er die Ankunft von Tinquilius schnellstmöglich abpassen und er hatte den magischen Fokusstein immer im Blick. Zum einen hatte er das dringende Verlangen, dafür zu sorgen, dass mit dem Stein nichts passierte und zum anderen konnte er so vielleicht auch einen zu neugierigen Wassermagier irgendwie davon abhalten den Fokus genauer zu untersuchen.
    Ich hätte ihn einfach nicht erwähnen sollen, verdammt noch mal. Aber gut dann muss ich jetzt eben dafür sorgen, dass alles ohne Probleme verläuft.

    Jetzt am späten Nachmittag konnte man den Schwarzmagier immer noch in der Eingangshalle finden. Narzuhl hatte seinen Platz nur selten verlassen, lediglich um sich ein wenig die Beine zu vertreten. Aber den Fokus ließ er so gut wie nie seinem Blick entweichen. Man hätte ihn für verrückt erklären können, die ganze Zeit hier nur zu warten, aber es gab nichts anderes zu tun. Den theoretischen Teil für das Einfangen des Dämonenfragments war er schon Tage zuvor immer und immer wieder durchgegangen, hatte ihn aufgeschrieben, um ihn ständig griffbereit zu haben und der praktische Teil konnte erst beginnen, sobald Tinquilius wieder da war. Also - weiter warten...

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    Kilijan ist offline
    Eigentlich stand der Aufwand kaum in Relation zu der erwarteten Bezahlung, so ging es durch Kilijans Kopf, während er mit stoischer Gleichmäßigkeit die Köpfe der Scharnierbolzen beschliff. Es lohnte sich nur von einem einzigen Standpunkt, diese Falle für olirie zu bauen: Um zu lernen. Er klopfte die Feile aus und legte sie beiseite, drehte den stählernen Apparat, dessen Verheißung ihm schon etwas Angst machte, in den Händen. Ein Schwert, das war die Verlängerung eines Kriegerarms und es würde töten, wenn es der Arm beschloss; dieses Gerät dagegen war im Stande, selbstständig zu töten. Das machte einen Unterschied, befand Kilijan. Es fühlte sich anders an. Dennoch war es in seiner Präzision bewundernswert: Die zwei stählernen Bügel fielen natürlich ins Auge, die Zähne ineinander greifend, beide aus dem Stahl geschmiedet, aus dem man auch Gebrauchsäxte oder Buschmesser schmieden würde: Weniger hart, dafür zäh. Die beiden kräftigen Schenkelfedern aus Federstahl gemacht und sorgfältig auf den Punkt auf einem glühenden Block angelassen - es gab einen Spruch, dass Beliar nur deswegen kein Kriegsgerät baute, weil ihm immer die Federn brächen. Der Schmied musste bei diesem Gedanken schmunzeln, doch es hatte etwas wahres an sich: Federstahl war ein wenig verzeihender Werkstoff, die Wärmebehandlung musste. Und natürlich der von olirie aufgezeichnete Mechanismus, der Auslöste, wenn Zug auf die Fangrast ausgeübt wurde. Alles war, wie es sein sollte, nun stand die Probe aufs Exempel an. Der junge Schmied platzierte ein Bleigewicht an der Auslöserschnur und spannte das Eisen auf. Dann trat er einen guten Schritt zurück, konzentrierte Magie in der Kugel und hob diese dann mit dem Darumweben eines arkanen Feldes an. Die Telekinese war ihm inzwischen so ins Blut übergegangen, dass dies keine große Übung bedeutete. Und ein lautes, schnappendes Krachen später zeugte auch die zugeschnappte Falle von der korrekten Ausführung der restlichen Arbeit. Kilijan war durchaus zufrieden mit sich; er hatte bis jetzt extrem wenig Schlosserarbeit gemacht und dennoch war es ihm ohne große Mühen möglich gewesen, die Wellen und Rasten des Mechanismus zum Zusammenspiel zu bewegen. Er ließ sich langsam auf dem Amboss nieder und sein Blick versank in der Ferne. Ein Lächeln umspielte seinen Mund. Manchmal liebte er die Genugtuung, die sein Beruf ihm verschaffte.

  17. Beiträge anzeigen #277
    Auserwählter Avatar von Tinquilius
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    Tinquilius ist offline
    Etwas war falsch. Das spürte der Priester sofort. Zwar schaffte er es, seine Magie unter Kontrolle zu halten, doch es fühlte sich nicht richtig an. Auch das Land, was er erblickte und überflog, war nicht so, wie es sein sollte. Allels wirkte verschwommen, der Zauber instabil.
    Was habe ich falsch gemacht?
    Doch für weitere Gedanken war keine Zeit. Hin und her fühlte er sich geschmissen, auch wenn er wusste, dass dem gar nicht sein konnte. Der Teleport war keine magische Kugel. Er wurde nicht in sie gesteckt und dann durchs Land geflogen. Nein, sein Körper wurde zur Magie, aus dem er Bestand und am vorgesehenen Ort wieder umgewandelt. Zumindest glaubte er dies.
    Dieses Mal fühlte es sich so an als wäre er doch noch Fleisch und Knochen. Das kann doch gar nicht sein. Ich würde zerfleischt, wenn dem so wäre. Und noch lebe ich. Was passiert also? Als würde die Magie auf ihn reagieren, erblickte er in der Ferne den Tempel Al Shedims. Strahlte er normalerweise eine unheimliche Kraft aus, die vor allem beim Teleport sichtbar war, so wirkte er nun leer. Frei von jedweder Kraft. Was denkst du dir auch? Du hast sie schließlich gebannt!
    Dann wurde alles schwarz um ihn herum.

    Nicht allzu weit vom Tempeleingang entfernt konnten aufmerksame Beobachter eine kleine, silbrige Kugel erkennen. Kurz darauf ertönte auch ein hohes Pfeifen und die Kugel wurde schlagartig größer. Ihr Licht musste jeden blenden, der in ihrer Nähe war, so hell war es. Und inmitten dieser Kugel tauchte der Priester auf, mindestens 5 Meter über dem Boden. Doch er war nicht wie üblich wach und konnte so seinen Fall auch nicht abbremsen. Er prallte hart auf den Wüstensand auf, der bei einer solchen Höhe nicht weich, sondern steinhart war. Knochen knackten, Blutergüsse entstanden – doch das war nicht das, was die ankommenden Tempelwächter am meisten verunsicherte: Es war die Tatsache, dass der Priester komplett nackt auf dem Sand lag, die sie stutzen ließ.
    Tinquilius jedoch bekam davon zunächst nichts mit. Er öffnete nur langsam seine Augen und spürte, wie Schmerz aus allen Körperteilen zu ihm drang. Aus seinen Füßen, seinen Beinen, besonders jedoch seiner Brust – habe ich gebrochene Rippen? – und aus seiner linken Hand. Ganz unerträglicher Schmerz. Er versuchte einen Schmerzensschrei zu unterdrücken, konnte ihn jedoch lediglich so leise wie möglich halten. Dann standen auch bereits die ersten Menschen bei ihm. Er konnte ihre Umrisse erkennen. Nordmarer krieger, Nomaden und auch ein Magier.
    „Meister Tinquilius?“, drang es an sein Ohr. „Meister, seid ihr da?“
    „Wie oft hab ich dir schon gesagt, dass du mich nicht Meister nennen brauchst?“, krächzte der Oberste Magier und versuchte ein Lächeln auf sein Gesicht zu setzen, vergebens. „Bin ich...?“
    „Ja, ihr seid in Al Shedim. Aber etwas scheint schief gelaufen zu sein. Wieso habt ihr euch teleportiert?“
    „Es... war schneller“, begann er, musste dann jedoch hustend stoppen. Dabei nahm er seine rechte Hand vor den Mund und staunte erschrocken, als er Bluttropfen auf dieser entdeckte. „Meine... Rippen.“ Er versuchte sich aufzurichten, spürte jedoch sofort, dass etwas ganz und gar nicht stimmte und blieb regungslos liegen. „Warus... ich muss zu Warus.“
    „Sofort“, erwiderte Domi und packte direkt mit zwei Kriegern an. Sie hoben den nackten Priester hoch und liefen los. Tinquilius kämpfte unterdessen gegen die sich aufdrängende Müdigkeit an. Auch seine Magie half nicht gegen die Schmerzen, sodass er immer wieder das gesicht verzog.
    „Wir sind gleich iM Tempel, dann werden die Schmerzen besser“, hörte er Domi sagen, dann jedoch eine weitere Stimme: „Was ist mit seiner Hand?“ „Habt ihr nichts in der Nähe gefunden?“ „Nein. Aber das...“
    „Tsch“, kam es von Warus, da war sich der Priester sicher. Kurz darauf erschien des Heilers Gesicht vor Tinquilius. „Du stellst aber auch Sachen an. Nun schlaf erst einmal, dann kann ich mich...“
    Irgendetwas sorgte dafür, dass der Priester losließ und in die Traumwelt hinab rutschte. Er hörte nicht einmal mehr Warus‘ letzte Worte. Der Schlaf brachte sofortige Erholung und alle Schmerzen verschwanden. Doch damit wär es nicht geschehen, würde er nur einige Stunden später feststellen.

  18. Beiträge anzeigen #278
    General Avatar von olirie
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    olirie ist offline
    Seine meisten Spaziergänge unternahm olirie des Nachts. Aus irgendeinem Grunde lag ihm diese Tageszeit mehr als die brennende Tagessonne. Dieses Gefühl rührte allerdings entgegen üblicher Annahmen eher weniger von der Ungemütlichkeit der Sonne, sondern eher von rein gefühlsmäßigen Umständen. Die Nacht gab ihm ein gewisses behütetes Gefühl, so als wäre sie ihm wohlgesonnen. Doch wusste er auch nur zu gut, dass auch der Friede der Nacht nur trügerischer Natur war und eher eine Einbildung oder gar eine Selbsttäuschung als tatsächliche Realität. Dennoch, besonders in einer Stadt wie Al Shedim waren die nächtlichen Gefahren eher minimal. So konnte sich der Einsiedler in Ruhe ein wenig umsehen, das Tanzen der Schatten im Flackern der Fackeln beobachten oder einfach ein paar Nachtschwärmern zusehen.

    Es war eigentlich erst Abend und die Straßen waren noch gut gefüllt, von unterschiedlichsten Leuten. Einige wollten scheinbar ihren Feierabend genießen, ein wenig ausspannen und einige hatten das Anscheinend auch schon in vollen Zügen getan. Für Trunkenbolde hatte olirie nur wenig Verständnis. Bier sollte man schließlich in Maßen genießen und nicht einen Humpen nach dem anderen kippen. Doch von diesen waren eh nur wenige anzutreffen und die, die man mal sah, schienen ohnehin bereits auf dem Heimweg zu sein. Zumindest hoffte das olirie für sie und für die Nachtruhe.

    Wäre Al Shedim besonders in den letzten Tagen nicht eine solch ruhige Stadt gewesen, so hätte olirie es sich womöglich auch nicht getraut, seine Ersparnisse auf diesem Spaziergang mitzunehmen. Doch diesen Abend wollte der Einsiedler wieder bei dem Schmied Kilijan vorbei schauen. Es war bereits einige Zeit vergangen, seit er den Auftrag zum Bau der Falle vergeben hatte und wollte deshalb nun einmal nachschauen, wie weit die Arbeiten inzwischen fortgeschritten waren.
    Als er die Schmiedehöhle betrat, stieg ihm auch gleich der typische Geruch von heißem Metall in die Nase. Hier wurde die letzten Tage wohl ordentlich geschuftet. „Kilijan?! Seid ihr da?“, rief olirie in den Schmiederaum und sah auch sogleich jemanden näher kommen.

  19. Beiträge anzeigen #279
    Auserwählter Avatar von Tinquilius
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    Tinquilius ist offline

    Alte Träume und neuer Horror

    Rauchschwaden stiegen überall aus. Die Erde, egal ob mit Steinen besetzt oder nur aus Dreck bestehend, schien innerlich zu brennen. Überall. Ein stinkender, schwefliger Geruch stieg ihm in die Nase und nur mit Mühe konnte er den Würgreflex unterdrücken. Sein Blick wanderte nach links und nach rechts. Die Männer um ihn herum sahen nicht viel anders aus. Ihre Mienen waren ernst, ihre Augen müde.
    „General Isiln schickt mich“, kam es von einem Milizsoldat, der neben dem Hohen Magus auftauchte. „Er möchte wissen, wie die Lage steht. Habt ihr Nachricht aus dem Kloster?“
    Tinquilius drehte sich zum Milizsoldaten um. Für einen Moment blieb er ruhig, Verwirrung kam in ihm auf. Was tat er hier? Wieso war alles zerstört? Und warum befand er sich augenscheinlich in Khorinis? Dann jedoch kamen die Erinnerungen zurück. „Ja, Neoras hat es tatsächlich geschafft. Wir haben zwei Dutzend Söldner und fünf Feuermagier aufnehmen können. Alle anderen sind bei der Flucht hierher gefallen oder gefangen genommen worden.“
    „Gut, ich werde General Isiln sofort Bericht erstatten.“
    Keine förmliche Verabschiedung folgte, die Miliz lief sofort los. Was sollten sie auch an Floskeln festhalten, die keine Bedeutung hatten? Und er als Diener Adanos, zwar der einzige Überlebende und somit Höchstrangige, hatte sowieso keine Befehlsgewalt über die Miliz oder andere Soldaten der Garde. Zumindest in normalen Zeiten. Nun jedoch war er zweiter Mann unter Isiln.
    Als er sich zur anderen Seite wandte, erblickte er Neoras, der zu ihm hinüber schritt. „Es gab einige Verluste“, meinte Tinquilius.
    „Ja, dafür sind wir nun hier und haben eine Chance, die Stadt zu halten.“
    Für welchen Preis? „Ich hoffe, dass unsere Kraft ausreicht. Es sind viele Monster. Sehr viele. Und dieses Wesen ist bei ihnen.“
    „Das in Menschengestalt? Hast du etwas in Erfahrung bringen können?“
    Der Hohe Magus schaute den Feuermagier lange regungslos an. „Nicht wirklich.“ Seine Hand fuhr an den Runenbeutel an seinem Gürtel. „Ich habe das Gefühl, dieses Wesen zu kennen. Es wirkt menschlich, viel menschlicher als die Späher meinten. Doch ich habe keine Sprache gehört noch habe ich das Gesicht gesehen. Eines ist aber klar: Es führt die anderen an.“
    Neoras schüttelte wenig hoffnungsvoll langsam den Kopf. „Wenn es so viel Macht hat, könnte es der Schlüssel sein.“
    „Das glaubeich auch. Vatras meinte vor seinem Tod, dass er jemand die Ausgeburten Beliars‘ anführe, mit dem wir nicht rechnen würden. Mit etwas oder jemandem, genauer wurde er nicht.“ Er hielt einen Moment inne und schritt langsam die Leiter zur Mauer hinauf. Oben angekommen ließ er seinen Blick über das Tal schweifen, dann die Berge hinauf.
    „Du denkst doch nicht daran, es zu jagen?“
    „Was bleibt uns anderes übrig?
    Doch bevor der Hohe Wassermagier eine Antwort erhielt, verschwamm das Bild vor ihm und es wurde dunkel vor seinen Augen.

    Langsam öffnete der Priester seine Augen. Er starrte an eine Decke, die keineswegs nach Khorinis aussah. Für einen Moment glaubte er an einen Tagtraum, dann jedoch sah er den Schatten auf sich zu bewegen: Warus. Der Heiler setzte sein ‚Du schaffst es immer wieder, dir Schaden zuzufügen‘ Gesicht auf, während Tinquilius noch einen Moment brauchte, um wieder klar denken zu können. Er sog tief die Luft ein: Kein Gestank nach verwesendem Fleisch oder Schwefel lagen in der Luft.
    Es war so real. So real wie früher. Doch wie lange ist es her, dass ich in dieser Welt hing? Jahre. Ja, viele Jahre. Wieso nun wieder?
    „Da sind wir ja wieder“, meinte der Heiler nach einem Moment. „Na, wie fühlst du dich?“
    „Ein wenig... groggy. Als hätte ich einen Kater.“
    Tinquilius wollte sich aufsetzen, wurde jedoch von Warus hinunter gedrückt. „Das lässt du schön sein. Du kannst froh sein, überhaupt noch zu leben.“
    „Was... Was ist passiert?“
    „Ach, können wir uns an unsere tat nicht mehr erinnern? Dann lass mir dir mal auf die Sprünge helfen: Du hast, gegen alle Anweisungen des Rates wohlgemerkt, dich versucht zum Tempel zu teleportieren. Dabei...“
    „Was hat der Rat damit zu tun?“, fragte Tinquilius mit krächzender Stimme.
    „Hast du unsere Botschaft nicht erhalten?“ Der Oberste Magier schüttelte den Kopf. „na toll. Kannst es mal wieder nicht abwarten, dir selbst zu Schaden...“
    „Wie... schlimm ist es?“
    „Drei gebrochene Rippen und mehrere Prellungen, die ich mit meiner Magie behandelt habe. Und... sieh selbst.“
    Er deutete auf Tinquilius linke Hand. Als er sich derer bewusst wurde, wurden die Schmerzen wieder stärker. Langsam hob er sie an, nur um sie erschrocken wieder fallen zu lassen. Er schaute zu Warus auf, der mit bedrückter Miene nickte. Erneut hob er sie an, dieses Mal darauf gefasst, was er sah: Sein kleiner Finger war weg. Einfach fort, als hätte man ihn herausgerissen. Nur eine Narbe und Fäden waren zu erkennen.
    „So haben wir dich bereits vorgefunden. Ich kann Knochen heilen und Wunden flicken. Aber einen Finger kann ich nicht neu wachsen lassen.“ Tinquilius schaute seine Hand weiterhin sprachlos an. „Ich weiß nicht, woher diese Wunde kommt. Es könnte die Magie gewesen sein. Wer kommt auch schließlich auf die Idee, derzeit zu teleportieren?“, meinte der Heielr dann mehr zu sich selbst und trat an ein kleines Tischchen heran. Dort holte er eine Flasche und kam wieder zu Tinquilius hinüber. Er löste den Stopfen.
    Wie...? Was...? Sein verstand raste und war doch zugleich komplett still. Kein einziger, kohärenter Gedanke fasste Fuß. Chaos war das einzige, was ihn beherrschte.
    „Aber...“
    „Nein, es ist bereits zu viel, ich seh es in deinen Augen. Nimm einen Schluck. Wir werden morgen weiter sprechen. Dann auch über den Rest.“
    „Re....“, begann der Priester noch nachzufragen, wurde dann jedoch von dem Trank, den Warus ihm wenig zimperlich einflößte, übermannt und versank in einen traumlosen Schlaf.

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    Schwertmeister Avatar von Cyrith
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    Cyrith ist offline
    Cyrith hatte Al Shedim erreicht und in der Taverne sich erst einmal einen gescheiten Kaktusschnapps gegönnt bevor er seine Suche weiterführen würde. Er hatte in der Taverne nachgefragt ob es einen Typen gab der meistens Abends in der Wüste war. Natürlich gab es mehrere Jäger die Abends in der Wüste jagten aber der Typ der gestern in sein Lager kam war immerhin kein Jäger. Oder hatte er nur die Ausrüstung versteckt um den Anschein eines Bettlers zu haben? Cyrith wollte nicht lange in dieser Stadt bleiben deshalb musste er sich sich beeilen und schnell noch etwas Werbung für das Turnier machen.

    Plötzlich sah er wie der Typ von Gestern Abend in die Taverne marschierte, jedenfalls anders gekleidet als gestern. Cyrith erhob sich und blickte den Mann grinsend an. Dieser erkannte den Weißhaarigen und rannte schnell wieder aus der Taverne. Natürlich war Cyrith durch seine neuen Akrobatischen Fähigkeiten darauf vorbereitet und kletterte schnell auf ein Dach um den Mann von Oben besser unter Kontrolle zu haben. Er rannte mitten in das Ruinenfeld und Cyrith sprang vom Dach, rollte sich ab und rannte hinterher.

    Der Dieb sah wie der Mann an dem Turm anhielt wo Cyrith einst das verfluchte Schwert geklaut hatte. Das Schwert mit dem Dämonen, das ihn kontrollierte. Es war zeit das alles zu beenden. Der Weißhaarige ging in den Turm und sah das dort eine menge Diebesgut lagerte. Er hielt Ausschau nach seiner Ausrüstung und fand sie in einer Ecke liegen. „Du wagst es dich nochmals hier her zu trauen?“ fragte der Dieb genervt und zeigte sich. „Warum hast du mich bestohlen?“ fragte Cyrith und verschränkte die Arme. „Ich frage mich eher warum du mich bestohlen hast, warum musstest du dieses Schwert stehlen? Es war als ein Andenken gedacht“ erklärte der Gauner und Cyrith grinste.

    „Ist mir doch scheiß egal, jedoch um ehrlich zu sein will ich dieses verfluchte Schwert zerstören, es ist von einem Dämonen besetzt und dieser hat mich ziemlich genervt“ erklärte der Dieb. Er zog das Schwert und spürte den Dämon darin, sein Atem wurde schwer und er versuchte nicht an dieses elendige Mistding zu denken das darin gefangen war. „Lass mich deinen körper besetzen“ flüsterte die Stimme leise. „Dieser Dämon hat sich in meinem Körper breit gemacht und nun ist es an der Zeit das er endlich aus meinem Körper verschwindet, Dämonen sind jedoch ziemlich üble Wesen wie ich weiß aber da er an dieses Schwert hängt das einst ihm gehört hat muss ich es zerstören“ er schwang es einmal und rammte es in den Steinboden.

    Der Gauner schaute ihn verwirrt an. „Dieses Schwert soll verflucht sein? Du spinnst doch ganz ehrlich, es gehörte einst einem Nomaden der Gestorben ist und du hast ihm sein Schwert geklaut und willst es nun zerstören weil ein Dämon dich beherrscht?“ fragte der Gauner und wartete ab was Cyrith tat. Dieser schloss langsam die Augen, er wollte es zerstören doch bloß wie wusste er nicht.

    Doch dann entschloss er sich und trat aus dem Turm, vor ihm lag der Rest eines Lagerfeuers und er grinste nur. Er rammte das Schwert in den Feuerplatz und warf ein paar Holzreste nach. Dann zündete er es an und wartete bis das Feuer von den Flammen umarmt wurde. „Was tust du da?“ fragte die Stimme leise und wurde immer leiser. „Ich töte dich, ruhe sanft böser Geist“ flüsterte Cyrith und blickte stumm auf sein Schwert wie es langsam brannte und der Geist darin starb.

    Er fühlte sich anders, besser und vor allem Glücklicher. Zwar war sein Schwert nicht mehr seines aber der Dämon war zerstört. Der Tod des Dämonen bildete dann den Bruch des Schwertes. Cyrith nahm den Griff vorsichtig vom Boden und rammte ihn schnell in den Boden mit der zerstörten Klinge. Das war das Ende des Rachsüchtigen Geistes und Cyrith freute sich schon wen sein Haar endlich wieder Schwarz war. Er packte sich seine Ausrüstung zusammen, grinste den Gauner an und schlug ihn mitten ins Gesicht. Er würde nun erst einmal einen Schmied aufsuchen um sich eine neue Waffe zu kaufen.

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