Seine Worte schlugen in Luceija ein wie das Messer, welches er selbst einst in den Händen gehalten hatte. Der Zweifel nagte weiter an ihr, ob dieses Treffen wirklich "gesund" für sie beide gewesen war. Nein, so entschied sie. Es war alles andere als das.
Omega war eine noch viel zu frische Wunde und immer mehr realisierte sie, das Beyo Zeit gebraucht hatte um diese Wunden irgendwie schliessen zu lassen. Aber anstatt ihm diese zu gewähren, mischte sie sich in Angelegenheiten, die sie im Grunde gar nichts mehr angehen sollten. Ihre Rache - der einzige Grund, mit dem Turianer umher zu ziehen - war beendet. Zwei Turianer tot und der dritte sollte mindestens ebenso behandelt werden.
Das einzige, was ihr momentan deplatziert erschien, war sie selbst. Und irgendwie begann sie sich sogar ein wenig dafür zu schämen, mehr ihrer eigenen Sehnsucht wegen das Treffen erzwungen zu haben, als dem eigentlichen Sinn und Zweck dahinter.
Sie hatte die Videos und Bilder, welche Cerberus ihr regelrecht an die Unterseite ihrer Augenlider tackerte, so intensiv und so schmerzhaft wahrgenommen, dass sie allmählich verstand, was ihr die Zeit nach Omega so verdammt schwer gemacht hatte. Weshalb jedes Augenzwinkern, jede Bewegung eines Gelenks, jedes noch so kleine Zucken eines Gesichtsmuskels so mühselig und so...unnötig erschien.
"Es tut mir leid. Es war vermutlich ein Fehler hier her zu kommen. Ich wollte nicht, dass du-", seufzte sie leise ohne den Mut aufbringen zu können, ins Gesicht ihres Gegenüber zu sehen. '...dass du mich sehen musst, obwohl du es nicht willst. Ich mich dir so aufgezwungen habe.', beendete sie den Satz in Gedanken. Aber es war nur die halbe Wahrheit. "Ich meine...", versuchte sie sich augenblicklich zu erklären und ahnte schon, wie dämlich sie sich im Augenblick wohl geben musste.
"...ich weiss, dass es mich nicht interessieren sollte! Verdammt, ich weiss es! Aber seit Omega - seit Malkizan und Javed - ist einfach nichts mehr, wie es war.. ."
Schon fast verzweifelt ringte sie sich dazu auf, zu Beyo aufzusehen. Ja, viel zu viel wurde klar.