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    Deus Avatar von John Irenicus
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    Khorinis wählt – Die Bürgermeisterkandidaten im Interview

    Ausgabe 9: Dennis Urshak (Unternehmer, Die Grauen Orks)


    Ende des Jahres werden der Stadtrat und der Bürgermeister von Khorinis neu gewählt. Die Goth'sche Zeitung stellt Ihnen die Bürgermeisterkandidaten vor. Für die neunte Ausgabe dieser mehrteiligen Interviewreihe hat sich Dennis Urshak von der Partei Die Grauen Orks für uns Zeit genommen.




    Herr Urshak, schön, dass Sie doch noch die Zeit gefunden haben, um mit uns zu sprechen. Sie als Unternehmer haben zurzeit viel zu tun, oder?

    Ich habe viel zu tun, das stimmt. Ich wünschte allerdings, das läge auch wirklich nur an meinem Unternehmen. In letzter Zeit kommen viel zu viele unangenehme Sachen dazwischen.

    Sie meinen die wiederholten Grabschändungen auf dem Friedhof im Minental, wo ein Großteil Ihres Volkes seine Verstorbenen zur Ruhe bettet.

    Zum Beispiel. Wobe ich von „Schändungen“ hier nicht sprechen möchte. Nicht auf den Gräbern liegt die Schande, sondern auf denen, die ihrer blinden Zerstörungswut an einer so wichtigen Ruhestätte freien Lauf gelassen haben. Und die Schande liegt auf denen, die das nicht verhindern und die Taten nicht aufklären wollen. Wir haben schon seit Jahren mit diesem Problem zu kämpfen, aber von der Inselverwaltung fühlt sich keiner zuständig. Ein einziges Mal kamen zwei Milizen zu uns ins Minental, aber sie waren erkennbar nicht an ernsthaften Ermittlungen interessiert und haben die Vorfälle heruntergespielt. Das sei eine Sache für die Zivilgerichte, haben sie gesagt. Viel deutlicher kann man nicht zum Ausdruck bringen, dass einem der orkische Teil der khorinischen Bevölkerung egal ist. Von Vatras' Rhetorik, ein Bürgermeister für alle Khoriner sein zu wollen, ist damit nicht viel übrig geblieben. Unter ihm hat sich diesbezüglich eigentlich gar nichts geändert.

    Die Partei für Sicherheit und Ordnung hat kürzlich ein Wahlprogramm vorgelegt, das sich vor allem auf das Thema Sicherheit konzentriert. Das dürfte Ihnen und Ihrer Partei doch entgegenkommen.

    Das Interview mit Wulfgar habe ich gelesen, und leider hat sich wieder einmal bestätigt, dass Leute in seiner Position viel reden, wenn der Tag lang ist. Vor allem hat er wieder fast ausschließlich über die Stadt geredet – also über den Bereich der Insel, in dem vor allem Morras leben. Orks stellen in der Hafenstadt die absolute Minderheit. Die Pläne der Partei für Sicherheit und Ordnung – die ich im Übrigen als leere Versprechen und Allmachtsfantasien der Miliz ansehe – helfen uns Orks im Minental also überhaupt nicht. Man wird uns weiterhin im Stich lassen. Und Wulfgar fällt nichts anderes ein, als dann noch einem Verbot privater Sicherheitsdienste das Wort zu reden – dabei sind das die einzigen, die uns und unsere Kultstätten überhaupt noch schützen! Gegen Geld, natürlich. Während der Rest der Einwohner von Khorinis Sicherheit und Ordnung frei Haus bekommt, müssen wir aus eigenen Mitteln dafür aufkommen. Das ist nicht gerecht.

    Die Khorinischen Orks, als deren Vertreter Sie mit Ihrer Partei Die Grauen Orks antreten, beanspruchen den Nordwesten des Minentals als Schutzraum. Warum ziehen so wenige Orks in die Stadt?

    Es ist nicht nur so, dass nur wenige Orks in die Stadt ziehen, sondern im Verlauf der letzten Jahre sind die meisten Orks aus der Stadt weggezogen. Von der Mehrheit der Khoriner werden wir noch immer als Lebewesen zweiter Klasse angesehen. Wenn Sie als Ork nicht gerade in einer erkennbar privilegierten Position sind – was im Wesentlichen nur möglich ist, wenn Sie viel Geld haben – dann haben Sie große Probleme, die alltäglichen Geschäfte in der Stadt zu erledigen. Bestenfalls werden Sie nur ständig schief angeschaut, schlimmstenfalls verweigert man Ihnen Dienstleistungen, schließt mit Ihnen keine Mietverträge ab, gibt Ihnen keine Anstellung … Orks wurden und werden systematisch diskriminiert. Dass sich viele von uns für ein Leben außerhalb der Stadt entscheiden – oder besser: dazu gedrängt fühlen – ist da nur verständlich. Sie dürfen außerdem nicht vergessen: In vielen Bereichen des täglichen Lebens gilt auch noch die Segregation per Gesetz. Orks haben keinen Zutritt zum Oberen Viertel, und wenn sie noch so reich sind. In der Hochphase meines Unternehmens hätte ich wahrscheinlich die Hälfte meiner Konkurrenten mal eben so aufkaufen können, aber bis zuletzt musste ich privat in einer Hütte am Wasser hausen. Das sagt doch schon alles.

    In jüngster Zeit scheint das Interesse an der orkischen Kultur und Lebensweise aber wieder gewachsen zu sein. Mittlerweile finden sich immer wieder „allet Krupek“-Schriftzüge an den Häuserfassaden und Stadtmauern von Khorinis. Das ist aus der Orksprache entlehnt, oder?

    Allenfalls sehr weit entlehnt. Mit „Krupek“, eigentlich „Kruch-Pak“, ist im Orkischen etwas ganz anderes gemeint. Das jetzt zu erklären, würde den Rahmen dieses Interviews sprengen. Orkisch, gerade die Inselvariante, funktioniert doch deutlich anders als andere Sprachen, da kommt es sehr auf den Kontext an, und im Schriftlichen geht einiges an Sprachmelodie und Rhythmus verloren, die für die Verständigung aber sehr wichtig sind. Ich weiß jedenfalls nicht, ob man daraus irgendeine Sympathie für das Orkische herleiten kann. Das ist einfach Jugendsprache, ein Jugendphänomen. Einige aus unserer Partei haben zudem den nachvollziehbaren Vorwurf erhoben, dass sich mit diesen Parolen ein Stück orkischer Kultur angeeignet wird. Wenn man das so sieht, ist das ganz schön pervers: Erst vertreibt man uns Orks aus der Stadt, und wenn wir dann alle weg sind, wollen die verbliebenen Morras auf einmal selber Orkisch sprechen. Aber der Jugend will ich hier ausdrücklich keinen Vorwurf deswegen machen.

    Ihnen wird häufig unterstellt, eine Partei von Orks für Orks zu sein. Warum sollte man Sie als Morra überhaupt wählen?

    Ich weiß nicht, sollte man das denn? (lacht) Aber um ernsthafter zu antworten: Es bringt eigentlich nichts, die Einwohnerschaft von Khorinis nach Volksgruppen aufzuteilen. Khorinis war jahrzehntelang ein wirtschaftlicher Champion, es gab Arbeit noch und nöcher, und aus ganz Myrtana und darüber hinaus kamen Menschen und Orks, um hier ihr Glück zu finden. Diese Offenheit hat Khorinis ja gerade erst zum wirtschaftlichen Aufstieg verholfen. Wäre das nicht gewesen, würden die Leute hier immer noch von morgens bis abends Makrelen angeln. Man sollte also anerkennen, dass die Orks genau so integraler Teil der khorinischen Kultur sind wie die Morras. Wer sich für die orkische Kultur und orkische Interessen einsetzt, setzt sich für khorinische Interessen ein. Die Geschichte der Morras kann nicht getrennt von der Geschichte der Orks erzählt werden – in Wahrheit ist es doch ein und dieselbe Geschichte, lediglich von verschiedenen Seiten betrachtet. Nur, wer das begreift, kann auch tatsächlich ein Bürgermeister für alle Khoriner sein.

    Und Sie trauen sich das zu? Ein Bürgermeister für alle Khoriner zu sein?

    An sich ja, aber da müssen wir von den Grauen Orks realistisch bleiben. Ich bin ja nicht einmal offizieller Bürgermeisterkandidat, wir haben parteiintern gar keinen gekürt, denn es ist ja klar, dass wir nur einen ganz geringen Bruchteil der Wahlstimmen abbekommen werden. Unser Ziel ist es, unseren Sitz im Stadtrat halten zu können. Das ist schon schwer genug. Aber wir wollen alles dafür geben, dass unsere Stimme weiterhin im Rat Gehör finden kann.

    Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!

    Vielen Dank.

    ~


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    Geändert von John Irenicus (28.08.2021 um 18:02 Uhr)

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    Khorinis wählt – Die Bürgermeisterkandidaten im Interview

    Ausgabe 10: Aleph (Beschäftigungsloser Buddler, Die PARTEI)


    Ende des Jahres werden der Stadtrat und der Bürgermeister von Khorinis neu gewählt. Die Goth'sche Zeitung stellt Ihnen die Bürgermeisterkandidaten vor. In der zehnten Ausgabe dieser mehrteiligen Interviewreihe beantwortet Aleph von der Partei Die PARTEI unsere Fragen.




    Aleph, Sie sind der Vorsitzende der Partei für Aleph, Regis, Truhenschlüssel, Erzförderung und basisdemokratische Initiative – kurz Die PARTEI. Wer hat sich diesen langen und komplizierten Namen eigentlich ausgedacht – Sie oder Regis?

    Also Regis jedenfalls nicht, der wusste bis vor einer Woche nämlich noch gar nicht, dass er überhaupt Mitglied in der Partei ist, obwohl die Partei ja mittlerweile schon seit drei Monaten besteht und er als Gründungsmitgied geführt ist. Als ich es ihm aber bei einem Bier gebeichtet habe, hat er es ganz gefasst aufgenommen. Kann aber auch daran gelegen haben, dass er vor diesem einen Bier bereits acht andere an diesem Abend hatte.

    Die Geschichte passt dazu, wie Ihre Partei in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird: Als Partei der Chaoten und Spaßvögel ohne echtes politisches Programm. Glauben Sie, dass das angesichts der vielen Probleme auf Khorinis Anklang finden wird?

    Ich würde vielleicht eine Gegenfrage stellen und bezweifeln, ob denn ein „Weiter so“ angesichts der momentanen Lage angebracht ist. Die wahren Chaoten und Spaßvögel sitzen doch ganz woanders und längst in der Regierung. Ausgerechnet ein grüner Bürgermeister spricht sich öffentlich gegen Blumenwiesen aus, riegelt ökologisch wertvolle Regionen unserer Insel ab und sucht in Verwaltungstexten, die sowieso von niemandem/niefraudem gelesen werden, nach Männlein und Weiblein. In der Partei Glaube und Familie spricht man über Familienplanung, obwohl circa zwei Drittel ihrer Mitglieder aus der Not heraus ein Keuschheitsgelübde abgelegt haben oder eh längst keinen mehr hochkriegen. Ein gealterter Milizhauptmann, der nicht einmal seine eigenen Untergebenen aus den Bordellen heraushalten kann, will den obersten Sittenwächter mimen. Die Partei, die sich für Arbeit und Zusammenhalt ausspricht, ist hinter den Kulissen heillos zerstritten. Der Co-Vorsitzende der Alternative für Myrtana wurde am Hafen beim Krautrauchen erwischt, der dauerinsolvente Dennis Urshak präsentiert sich immer noch als erfolgreicher Unternehmer und die Stadt ist zugepflastert mit Steckbriefen, die sich lesen wie Starschnitte aus Ihrer Zeitung. Ich könnte diese Liste jetzt noch endlos fortführen …

    … müssen Sie aber nicht …

    … aber jedenfalls würden wir von der PARTEI niemals behaupten, die größten Spaßvögel auf Khorinis zu sein. An das, was die anderen Parteien in diesem Segment anzubieten haben, kommen wir doch niemals ran. Da fehlen uns ja allein schon die personellen Ressourcen für – so einen Großkomiker wie Gerbrandt zum Beispiel gibt es ja wirklich nur einmal. Wir wissen uns da also schon ganz realistisch einzuordnen.

    Angesichts dieses Rundumschlags, zu dem Sie gerade ausgeholt haben: Können Sie sich da überhaupt vorstellen, mit einer der anderen Parteien zusammenzuarbeiten oder gar zu koalieren?

    Wir werden mit jeder Partei koalieren, die uns die Machtübernahme auf Khorinis ermöglicht. Zumindest mit jeder seriösen Partei. Spaßparteien kommen uns natürlich nicht in die Tüte. Das sind jetzt vielleicht schlechte Neuigkeiten für Canthar und die Freien Bürger, aber man kann ja nicht alles haben!

    Ihre Partei hat in den vergangenen Wochen mit einigen spektakulären Aktionen für Aufmerksamkeit gesorgt. Unter anderem haben sich einige Ihrer Parteimitglieder zunächst unerkannt unter die Wehrsportübungen im Khoriner Forst gemischt, die von der Allianz der Gerechten organisiert wurden, und haben sich dann die Oberbekleidung vom Leib gerissen, um in hautenger Unterwäsche Turnübungen vorzuführen. Wie kam es zu dieser Idee und was war Sinn dieser Provokation?

    Ich wüsste nicht, wo da die Provokation gewesen sein soll. Turnen ist eine der patriotischsten und nationaltreusten Sportarten, die man sich nur vorstellen kann. Da haben wir gedacht: Das steuern wir direkt mal so als Rahmenprogramm bei. Blöderweise waren die anwesenden Ordner der Allianz der Gerechten wohl nicht beweglich genug, um da mitzuhalten – körperlich wie geistig. Sie haben uns dann des Geländes verwiesen. Wir waren dann trotzdem noch so nett, ihnen ein Familienpack pinker Pyjamas dazulassen, falls sie doch noch auf den Geschmack kommen sollten. Bisher gab es allerdings noch keine Rückmeldungen dazu. Möglicherweise müssen die Mitglieder der Allianz erst einmal herausfinden, von welcher Seite aus man die Beine hereinsteckt.

    Mit dieser Aktion dürften Sie einige Sympathien bei den Gegnern der Allianz der Gerechten gewonnen haben. Weniger gut waren die Reaktionen auf die „Jeder ist ein Ork!“-Kampagne, die Sie gefahren haben. Auf Plakaten waren Verballhornungen bekannter orkischer Wörter zu lesen, und für einen Nachmittag haben Sie den Galgenplatz für ein mehr oder weniger spontanes Happening besetzt, bei dem Sie und einige Ihrer Parteimitglieder sich halbnackt und mit Federschmuck im Haar ein paar Trommeln umgeschnallt und eine Art pseudoorkisches Ritual aufgeführt haben. Die Stellungnahmen orkischer Verbände waren verheerend, die Grauen Orks haben sich anschließend sogar für ein Versammlungsverbot auf dem Galgenplatz stark gemacht. Sind Sie mit dieser Form der Satire vielleicht ein wenig über das Ziel hinausgeschossen?

    Wir wollten doch nur den älteren Mitbürgern unser Hafenstadt ein Stück ihrer Kindheit zurückgeben. Solche Völkerschauen wurden vor einigen Jahrzehnten nämlich noch regelmäßig auf dem Galgenplatz aufgeführt, ganz in echt und völlig ohne Satire. Damals hat sich komischerweise niemand darüber aufgeregt, und dass ein Großteil des Reichtums unserer Insel von orkischen Sklaven in den Minen erwirtschaftet wurde, scheint man auch einfach mal so hingenommen zu haben. Wenn Dennis Urshak die Darbietung jetzt eher nur so Krupek fand, dann ist das aber auch okay. Das nächste Mal halten wir unsere Veranstaltung dann einfach im Oberen Viertel ab, da darf er ja eh nicht rein und dann bekommen er und seine Parteigenossen gar nichts davon mit. Klassische Win-Win-Situation, würde ich mal sagen!

    Negative Presse haben Sie außerdem wegen diverser Vorwürfe ehemaliger weiblicher Mitglieder erhalten. Sie seien ein Männerverein, der Frauen nicht ernst nehme und Anzüglichkeiten, Erniedrigungen und Belästigungen innerhalb der Partei dulde und solche Vorfälle stets mit Witzchen herunterspiele. Besonders schwere Vorwürfe hat in diesem Zusammenhang Lucia erhoben, die vormals eines der Aushängeschilder Ihrer Partei war und nun zum Bündnis Gutes Leben gewechselt ist.

    Da muss ich jetzt einmal ganz humorlos auf unsere Pressemitteilung verweisen, die wir zu diesem Thema herausgegeben haben. Darin ist eigentlich alles Wesentliche gesagt worden.

    Lucia bestreitet aber einige der Punkte, die Sie in dieser Pressemitteilung dargelegt haben. Das betrifft vor allem die umstrittene Fotosession unter dem Titel „Holt Khorinis aus der Fickmühle heraus“, die Sie mit Lucia vor der Roten Laterne veranstaltet haben – dem Bordell, in dem Lucia lange Zeit gearbeitet hat. Lucia hat später erzählt, sie habe nicht gewusst, unter welchem Motto diese Fotos stehen würden; sie habe geglaubt, es ginge darum, das Thema Prostitution auf Khorinis kritisch zu beleuchten. Stattdessen sei sie nun zur Belustigung der Parteimitgliedschaft als Sexobjekt auf diversen Handzetteln und Plakaten verewigt.

    Ich verweise noch einmal auf die Pressemitteilung und sage nur, dass Lucia immer genau gewusst hat, was sie tut. Ich wünsche ihr beim Bündnis Gutes Leben viel Erfolg.

    Dann haben Sie jetzt noch die Chance, die drei wichtigsten Ziele und Vorhaben Ihrer Partei zu erläutern.

    Das allerwichtigste Ziel ist natürlich die Machtübernahme, völlig unabhängig von den Inhalten, die wir vertreten oder umsetzen wollen. Danach kommt dann erst einmal lange nichts. Ein konkretes Vorhaben wäre dann die Ansiedelung von Fleischwanzen in der Kanalisation, um erstens dem wachsenden Abfallproblem in der Stadt Herr zu werden und im selben Zug das Hungerproblem im Hafen zu lösen – Snaf wurde ja zum Glück auch schon wieder freigelassen. Zum anderen planen wir, das Minental als verpflichtenden Abenteuerspielplatz für kriminelle Jugendliche freizugeben. Wer da lebend wieder herauskommt, darf als rehabilitiert gelten.

    Vielen Dank für dieses Interview.

    Ich danke Ihnen.

    ~


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    Geändert von John Irenicus (29.08.2021 um 16:10 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #123 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline

    Literaturvorstellung:

    Literaturvorstellung:


    Die grenzenlose Macht über die Dunkle Seite
    von Beliar: Gott des Chaos, der Nacht, der Zerstörung, allem Widernatürlichen und des Todes



    In seinem autobiographischen Werk schreibt Beliar von den Anfängen seines Seins und vor allem über den Kampf gegen seinen Bruder Innos, der bis zum heutigen Tag andauert. Im Buch wird er aber sehr deutlich, dass er kurz vor dem finalen Schlag steht. Er schreibt ausführlich über all seine Schachzüge, gesponnenen Intrigen und die Auswahlkriterien mit denen er sich seine Avatare sucht. Des weiteren zeigt er genau auf, was mit jenen geschieht, die sein flüchtiges Vertrauen enttäuschen. Nach eigener Aussage kann sein Werk auch als Ratgeber für aufstrebende Herren der Dunkelheit dienen, die noch etwas Führung benötigen, damit sie ihre Universen endlich mit der gebotenen undurchdringlichen Finsternis unterwerfen.
    Das Werk hat neunhundertneunundneunzig Seiten, ist reich bebildert, wobei vor allem Rot- und Schwarztöne vorherrschen und ist in Großdruckschrift gehalten, damit es auch bei schwachem Licht leicht gelesen werden kann.
    Egal in welchem Universum, das Buch kostet immer 9,99 in der jeweils genutzten Währung. Für den Kauf muss lediglich ein dunkles Portal geöffnet werden. Die Lieferung erfolgt über die Diener Beliars frei Haus. Es wird an dieser Stelle allerdings darauf hingewiesen, dass es sich gehört dem Personal eine Erfrischung zum Beispiel einen Eimer frisch gezapftes Blut zu reichen, oder ihnen ein angemessenes Lebendopfer anzubieten, um ihre Dienste gebührend zu honorieren, andernfalls könnten sie sehr zornig werden und sich selbst nehmen wonach es ihnen verlangt.

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    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    Multiuniversale Leserantworten zu unserer Buchvorstellung aus der letzten Ausgabe: Die grenzenlose Macht über die Dunkle Seite




    Tom Vorlost Riddle ; Künstlername Lord Voldemort schrieb:

    „Wie das so ist: Man hat einen jahrelang bis ins kleinste Detail vorbereiteten Plan und dann hat man nur talentlose Stümper und Mollusken um sich. Klar, dass es dann schwer wird, aber Beliar hat es auch schlampig umgesetzt. Bei diesem Werk hätte er viel mehr Boshaftigkeit hineinpacken müssen, damit es nach etwas aussieht. Schon allein diese Sache mit seiner Klaue. Wo bleiben da die Intrigen? Er sollte mehr Zwietracht säen, damit sich die Menschen von Myrtana gegenseitig zerreißen, anstatt einig zusammenzustehen. Dabei ist es doch gerade bei diesem Haufen von Muggelpack einfach sie gegeneinander aufzuhetzen. Braucht man in der Taverne nur ein falsches Wort zu sagen und diese Halbaffen schlagen sich mit ihren Metallprügeln die Hirnrinde aus dem Schädel. Bei den Magiern wird es natürlich schwieriger, aber zwischen den einzelnen Gruppierungen sind klare Spannungen zu sehen. Da müsste man nur etwas Salz in die Wunden streuen und auch die gehen aufeinander los.“




    Sauron Maia von Aule (!Auf die richtige Schreibweise achten!) schrieb:

    „Schreiben Sie gefälligst Aulë, ich lege viel Wert auf die richtige Schreibweise. Also wehe, wenn das falsch geschrieben ist!
    Beliars Pläne erscheinen mir als sehr naiv und vage. Unsereiner muss natürlich auf minderbemitteltes Personal zurückgreifen, um an seine Ziele zu kommen, weil man als Feuerauge in einen Turm eingesperrt ist, aber Beliar sollte da doch mehr Möglichkeiten haben. Auf Orks ist einfach kein Verlass. Selbst wenn sie sich einigermaßen artikulieren können und nicht nur ans fressen und kämpfen denken sind sie nicht so anpassungsfähig wie Menschen, die notfalls auch einfach mal ihre Ideale und Traditionen über Bord werfen, um an ihre Ziele zu kommen.“



    Darth Plagues schrieb:

    „Da müssen mehr Intrigen rein, damit aus dem Plan etwas werden kann. Das mit der Klaue ist ja schon mal ein Anfang, aber jetzt sollte Beliar diesen Volltrottel mit der Rübennase auch auf seine Seite ziehen und ihn als seinen Schüler einsetzen. Das klappt immer. Wenn er dann alt und senil wird, kann man ihn ganz einfach durch ein jüngeres knackigeres Modell ersetzen. Die kommen irgendwann ganz von allein vorbei, um den Vorgänger herauszufordern und zu vernichten. Dann braucht es nur Hass und Zwietracht um den Neuen auf die eigene Seite zu ziehen. Beliar sollte meine Worte beherzigen, wenn er gegen seinen Bruder siegen will.“




    Thanos schrieb:

    „Hat jemand meinen Handschuh eingesetzt, oder warum leben da nur noch Männer in Myrtana? Bei Hälfte/Hälfte hatte ich eher an ein … ausgeglichenes Maß gedacht. An sich ist das ja keine schlechte Idee von Beliar. Immerhin muss man ja auch auf den ökologischen Fußabdruck achten und Menschen, die tot sind oder gar nicht erst entstehen, hinterlassen logischerweise auch keine Schäden an der Umwelt und benötigen keine Ressourcen. Indem die Orks einfach alle Frauen abmetzelten, wird es zukünftig noch weniger Menschen geben, damit werden die Ressourcen der Welt geschont, aber über wen herrscht man dann noch, wenn kaum noch einer da ist, um die eigenen Befehle zu befolgen?“

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    Legende Avatar von Ajanna
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    Ankauf von Pilzen und Flechten

    Alchemie-Student bittet um Unterstützung bei der Recherche!

    Für die Forschungsarbeiten im Zusammenhang mit meiner Masterarbeit:
    "Luminiscente Pize und Flechten- Vergesellschaftete Algen unter dem Einfluss verschiener Erze im östlichen Teil der Insel Khorinis"

    suche ich Gesteins- und Vegetationsproben mit anhängendem Pilz- oder Flechtenbewuchs.
    Aufgrund des Forschungshintergrundes sind keine Honorare für Raubgrabungen und -entnahmen möglich.
    Die Universität Vengard bezahlt nur bei lückenloser Dokumentation der Fundortssituation.
    Ich freue mich aber auch über gespendetes Forschungsmaterial.
    Kontakt über Chiffre 666DERSCHLÄFErLEBT-GND

    Gor Na Drak
    Magister der Alchemie und der okkulten Wissenschaften

    Geändert von Ajanna (06.10.2021 um 18:32 Uhr)

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    Ork und Mädchen tot - Mutter nach Ohrfeigen auf Pyrokar festgenommen

    Beschäftigt die Kirche des Feuers einen Inqisitor?

    Eine merkwürdige Geschichte wundert zu-
    nächst nur die Knechte und Mägde des
    neuen Aussiedlerhofes am Orkwald. Dort,
    wo selten Fremde vorbeikommen, hören
    die Bewohner und Bewohnerinnen nachts
    oft Schreie und ein unheimliches Geheul.
    Eines Tages verschwindet der orkische
    Zugtierführer - kurz vor der Ernte.
    Niemand ist weiter besorgt, alle sind zu
    beschäftigt, Schichten umzuplanen und
    Wetterkarten und Bauernregelkalender
    durchzusehen. Bis T. V., minderjährige
    Tochter der Rekordschnitterin, plötzlich
    tot aufgefunden wird und wenig später
    auch der Ork. Beide Körper tragen ähn-
    liche Male, über deren genaue Art sich
    die Miliz bisher ausgeschwiegen hat.
    Unbestätigten Gerüchten zufolge (die
    aussagende Person ist der Redaktion
    namentlich bekannt) soll an beiden eine
    Dämonenaustreibung stattgefunden
    haben.
    Ein Novize der Feuermagier sei lokal
    zur Fahndung ausgeschrieben worden,
    er werde jedoch als Zeuge, nicht als
    Verdächtiger gesucht. V. Scavenger (Sca)

    Geändert von Ajanna (25.10.2021 um 18:25 Uhr)

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    Das geht doch besser! – Schlaglichter auf die Schandflecken unserer Stadt


    Ausgabe 1: Die Schlachterhütte im Hafenviertel



    Khorinis ist eine sich schnell verändernde Stadt. Seit der letzten Bürgermeisterwahl wurden viele neue Projekte zur Verbesserung des Stadtbilds und des Zusammenlebens angestoßen. Leider profitieren davon längst nicht alle Stadtteile. Unsere Praktikantin Vannie Scavenger hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, die Schandflecken unserer Stadt vorzustellen und Änderungsbedarf aufzuzeigen. Wenn auch Sie einen Vorschlag haben, wo Khorinis sich noch verbessern muss und auf welche Ecke unserer Stadt dringend einmal ein Schlaglicht geworfen werden sollte, dann melden Sie sich bei unserer Redaktion unter dem Stichwort „Das geht doch besser!“. Für den Anfang stellt Vannie Scavenger ihre ganz persönliche Dreckecke vor: Die Schlachterhütte im Hafenviertel.


    [Bild: Schlachterh_tte.jpg]

    Die Schlachterhütte im Hafenviertel – wahrlich kein schöner Anblick, nicht nur für Vegetarier



    Vannie, zu Anfang und zum besseren Verständnis deines Projekts mal die altbekannte Frage nach dem Drachen oder dem Ei: Was war zuerst da – die Idee für das Projekt oder dein Ärger über die Schlachterhütte?

    Also, die Schlachterhütte hat mich schon länger geärgert (lacht). Aber das war etwas, was ich einfach immer so hingenommen habe. Ich muss zum Glück ja auch nicht oft an der Stelle vorbei. Als dann nach dem Jahreswechsel Diskussionen über den ganzen Müll vom Feuerwerk aufkamen, musste ich daran denken, dass es auch ganz unabhängig davon und vor allem ganzjährig doch so einige Ecken in Khorinis gibt, die vermüllt, verdreckt, schmuddelig, beklemmend oder sogar wirklich gefährlich sind. Und da fiel mir die Schlachterhütte wieder ein.

    Was genau stört dich an der Schlachterhütte?

    Vor allem das viele Blut! Und dass es nicht gereinigt wird und an den Fassaden klebt, innen wie außen, draußen auf dem Boden … der Besitzer der Schlachthütte, den ich jetzt mal nicht namentlich nennen möchte, schlachtet ja nicht nur seine Schafe, sondern auch Molerats und Wildschweine, und manchmal zerlegt er sogar Lurker. Und die Hinterlassenschaften kommen dann gerne alle auf einen Haufen, und es kann schon einmal mehrere Tage dauern, bis die weggeräumt werden. Das Blut sickert dann ungehindert in den Boden. Das Schlimmste daran ist ja der Gestank, der sich dann bildet, das kann man schon meterweit vorher riechen, und wenn ich an der Hütte angekommen bin, muss ich schon den Atem anhalten, um weitergehen zu können. Das ist gerade im Sommer echt heftig.

    Stört dich das vielleicht auch deshalb besonders, weil du Vegetarierin bist, also auf Fleisch verzichtest?

    Das würde ich gar nicht mal so sagen. Also, klar, mir ist eine Hütte, in der hauptsächlich Tiere geschlachtet werden, natürlich erst einmal nicht so sonderlich sympathisch. Aber ich war ja nicht immer Vegetarierin, und ich bin als Kind auf Sekobs Hof aufgewachsen. Da war ich immer von Tieren umgeben und es war auch völlig normal, dass sie zum Winter hin geschlachtet wurden. Aber das war auf dem Land und nicht in den engen Gassen einer Stadt, wo sich alles so staut und die Gerüche nirgendwo abziehen können. Es waren vor allem keine Wohnhäuser in der Nähe. Ich will niemandem die Tierzucht und das Schlachten verbieten, aber ich finde es schon wirklich unglücklich, dass so ein Betrieb mitten in einem Wohngebiet zugelassen ist. Man stelle sich mal vor, jemand würde im Oberen Viertel ein Schlachthaus eröffnen wollen! Für das Hafenviertel aber scheinen andere Regeln zu gelten. Und das halte ich für falsch.

    Warum?

    Man muss nur einmal mit den Anwohnerinnen und Anwohnern darüber sprechen, wie die das finden, dass direkt neben ihnen ein Schlachtbetrieb stattfindet, der, sagen wir mal, die Hygienevorgaben nicht so genau einhält. Gerade in den Sommermonaten sitzt man im Hafenviertel eigentlich gerne draußen zusammen, aber in der unmittelbaren Nähe zur Schlachterhütte ist das kaum möglich. Allein die ganzen Fliegen, die von den Schlachtabfällen angezogen werden! Hier muss dringend eine Lösung gefunden werden.

    Wie könnte die Lösung deiner Meinung nach aussehen?

    Zuerst einmal sollte der Betrieb viel genauer kontrolliert werden. Es ist ja ein offenes Geheimnis, dass die städtische Miliz das Hafenviertel nur ganz sporadisch kontrolliert, und das meist nur, wenn ein schlimmes Verbrechen geschehen ist. Ansonsten kann im Hafenviertel faktisch jeder machen, was er will. Einige der Bewohnerinnen und Bewohner des Hafenviertels finden das im Grundsatz auch gut so und wollen einfach nur in Ruhe gelassen werden. Andere aber wünschen sich mehr Durchgreifen auch schon in ganz kleinen Dingen. Das Viertel ist da zum Teil gespalten. Aber von einem sauberen Hafenviertel würden letztlich alle Bürgerinnen und Bürger profitieren. Und da könnte man bei der Schlachterhütte direkt anfangen.

    Sollte die Schlachterhütte abgerissen werden?

    Also, wenn es nach mir ginge … (lacht). Aber man muss auch an den Betreiber denken, der muss ja auch von etwas leben. Eine Möglichkeit könnte es sein, den Schlachtbetrieb etwas an den Rand des Viertels zu verlagern und von der verdichteten Wohnbebauung zu trennen. Vielleicht könnte die Schlachterei einen Standort neben dem Lagerhaus bekommen, hin zum Hafenkai? Hier ist Vieles denkbar. Für mich steht jedenfalls fest, dass die Situation so, wie sie jetzt ist, nicht bestehen bleiben kann.

    Dann sind wir mal gespannt, ob dieser Aufruf etwas bewirken kann. Vielen Dank für das Interview, Vannie – und viel Erfolg bei deinem Projekt!

    Dankeschön!

    ~


    Bisherige Ausgaben:
    • Die Schlachterhütte im Hafenviertel
    Geändert von John Irenicus (08.01.2023 um 14:31 Uhr)

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    John Irenicus ist offline
    Das geht doch besser! – Schlaglichter auf die Schandflecken unserer Stadt


    Ausgabe 2: Die Lagerhalde an der Anlegestelle



    Khorinis ist eine sich schnell verändernde Stadt. Seit der letzten Bürgermeisterwahl wurden viele neue Projekte zur Verbesserung des Stadtbilds und des Zusammenlebens angestoßen. Leider profitieren davon längst nicht alle Stadtteile. Unsere Praktikantin Vannie Scavenger hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, die Schandflecken unserer Stadt vorzustellen und Änderungsbedarf aufzuzeigen. Wenn auch Sie einen Vorschlag haben, wo Khorinis sich noch verbessern muss und auf welche Ecke unserer Stadt dringend einmal ein Schlaglicht geworfen werden sollte, dann melden Sie sich bei unserer Redaktion unter dem Stichwort „Das geht doch besser!“. Für die zweite Ausgabe unserer Reihe hat sich der Leuchtturmwärter Jack gemeldet. Als Kenner und Liebhaber des Hafenviertels stößt ihm besonders die Lagerhalde an der Anlegestelle der Esmeralda auf.




    Jack, um Sie einmal vorzustellen: Seit wie vielen Jahren leben Sie jetzt schon auf Khorinis?

    Eigentlich, so lange ich denken kann. Ich bin hier geboren und auch während meiner Zeit als aktiver Seemann immer wieder hierhin zurückgekehrt. Und als ich mich zur Ruhe gesetzt habe, zog es mich auch direkt wieder in die Hafenstadt. Hier ist mein Lebensmittelpunkt, und das wird auch so bleiben, bis ich irgendwann einmal auf die letzte große Fahrt gehe.

    Und deshalb liegt Ihnen das Hafenviertel auch besonders am Herzen?

    Natürlich! Das Hafenviertel ist mein Leben! Natürlich geht es hier ein bisschen anders zu als in den anderen Vierteln von Khorinis, und das ist auch gut so. Niemand will, dass sich die ganzen feinen Pinkel und Geldsäcke hier auch noch breit machen. Aber so manches Mal muss man sich schon wundern, in welchem Zustand das Viertel belassen wird.

    Sie haben sich an uns gewendet, weil Ihnen insbesondere der Zustand an der großen Anlegestelle missfällt.

    Missfällt ist ja gar kein Ausdruck! Gucken Sie sich das hier doch mal an! Nicht genug, dass die Paladine glauben, die einzig große Anlegestelle an unserem Hafen quasi dauerhaft mit ihrer Riesengaleere belegen zu müssen. Aber dann gehen sie dabei auch noch völlig achtlos mit dem Hafenkai um. Die Stelle, die besonders bemitleidenswert ist, ist die direkt an der Außenwand vom großen Felsbogen. Hier ist alles einfach abgeladen worden, was nicht niet- und nagelfest ist, und verrottet da vor sich hin. Alte, zerbrochene Kisten, unbrauchbare Kanonen, leere und teils sogar noch volle Säcke mit Mehlresten … das sieht aus wie bei Rhobars unterm Sofa, kann ich Ihnen sagen. Sie sehen es ja selbst. Das liegt hier schon seit über einem Jahr alles so herum, und niemand kümmert sich.

    Haben Sie sich deswegen schon einmal an die Paladine gewendet?

    Na sicher! Ich wollte persönlich bei der Schiffswache deswegen vorsprechen, aber der aufgeblasene Kerl hat mich direkt wieder vom Schiff heruntergeschickt und mir verklickert, es dürften keine Zivilisten an Bord. Dabei bin ich Kapitän zur See! Als ich mich dann vom Kai aus mit ihm unterhalten wollte, hat der Junge mich gerüffelt, ich solle mit ihm nicht so schreien, er sei schließlich ein Erwählter Innos'. Aber wenn ich nicht auf Schiff darf, wie soll ich mich denn sonst verständlich machen?

    Guter Punkt.

    Hat das Bübchen aber gar nicht interessiert, der hat mich fortgejagt. Und mir noch an den Kopf geworfen, ich solle weniger trinken. Dabei war ich stocknüchtern! Jeder hier im Viertel weiß, dass ich vor elf Uhr morgens nichts trinke, nicht einmal einen Grog, und daran halte ich mich auch an den meisten Wochentagen.


    [Bild: Lagerhalde.png]

    Jack zeigt auf die verstreuten und teils zerstörten Lagerbestände, die offenbar völlig achtlos von der Esmeralda abgeladen worden sind



    Haben Sie sich sonst noch an jemanden wegen der Sache gewendet?

    Auf offiziellem Wege nicht, da kommt man ja eh zu niemandem durch. Aber ich habe mich mal privat mit meinem Kumpel Martin unterhalten, der ist Lagermeister für die Paladine und verwaltet die Bestände jenseits der Anlegestelle. Bei ihm ist ja auch immer alles in bester Ordnung. Als ich ihn auf die Halde an der Anlegestelle angesprochen habe, meinte er nur, dass das Problem an sich bekannt sei. Aber niemand fühlt sich für die Sachen zuständig. Die Eigentumsverhältnisse an dem Gerümpel sind gar nicht geklärt, hat er gesagt, und da könne man nichts machen.

    Das klingt verworren. Was glauben Sie, muss passieren, damit dieser Knoten endlich durchgeschlagen werden kann?

    Am liebsten würde ich den ganzen Krempel ja eigenhändig wegräumen oder direkt ins Meer stoßen. Aber da können Sie 'nen Seeigel drauf fressen: Sobald das einer macht, taucht dann auf einmal doch der rechtmäßige Eigentümer auf und steht bei Ihnen auf der Matte. Ich lasse mir jedenfalls von niemandem ans Bein pinkeln. Vielleicht müsste die Stadt da mal Druck machen, aber wenn es um die Paladine geht, duckmäusern die ja auch nur herum. Sonst wären die aufgeblasenen Strolche doch schon längst davongejagt worden. Aber stattdessen können die hier wohl machen, was sie wollen.

    Haben Sie denn noch Hoffnung, dass sich etwas an der Situation ändern wird?

    An der Gesamtsituation? Mit Sicherheit nicht. Die Paladine sind jetzt hier und haben es sich schön gemütlich gemacht. Die kriegt hier keiner mehr weg; das schafft wahrscheinlich nicht einmal der König. Aber der weiß vermutlich gar nichts von all dem Desaster, der wird doch höchstwahrscheinlich von allem abgeschirmt, was hier schief läuft.

    Und speziell die Situation an der Anlegestelle? Wie lange, glauben Sie, wird die Halde da so noch bestehen bleiben?

    Bis sich endlich mal einer ein Herz fasst und entweder aufräumt oder den Krempel einfach anzündet. Vorher passiert da wahrscheinlich nichts. Aber wenn jetzt wenigstens einmal die Öffentlichkeit davon erfährt, wer weiß, vielleicht kommt da doch noch was in Bewegung. Ich hoffe es jedenfalls.

    Sobald sich in der Sache etwas tut, werden wir darüber berichten. Vielen Dank für das Interview, Jack!

    Nichts zu danken.

    ~


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    Das geht doch besser! – Schlaglichter auf die Schandflecken unserer Stadt


    Ausgabe 3: Der Durchgang in der Unterstadt



    Khorinis ist eine sich schnell verändernde Stadt. Seit der letzten Bürgermeisterwahl wurden viele neue Projekte zur Verbesserung des Stadtbilds und des Zusammenlebens angestoßen. Leider profitieren davon längst nicht alle Stadtteile. Unsere Praktikantin Vannie Scavenger hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, die Schandflecken unserer Stadt vorzustellen und Änderungsbedarf aufzuzeigen. Wenn auch Sie einen Vorschlag haben, wo Khorinis sich noch verbessern muss und auf welche Ecke unserer Stadt dringend einmal ein Schlaglicht geworfen werden sollte, dann melden Sie sich bei unserer Redaktion unter dem Stichwort „Das geht doch besser!“. In der dritten Ausgabe geht es mal nicht um Blut oder Müll, sondern um die Dunkelheit in der Unterstadt, die unter anderem unsere Interviewpartnerin Gritta vor dem nächtlichen Ausgehen abhält.




    Gritta, wann sind Sie das letzte Mal abends ausgegangen?

    Das letzte Mal war, als mein Mann noch lebte. In seiner Begleitung konnte man sich wirklich sehen lassen, er war ein richtiger Kavalier der alten Schule. Wir hatten alles, Vermögen, Glück ... manchmal wurden wir sogar eingeladen zu der feinen Gesellschaft. Das waren Feste, all die schönen Kleider und Frisuren, das feine Essen und kultivierte Unterhaltungen. Damals war alles besser. Da hat sich niemand getraut, eine arme Frau auf offener Straße auszurauben.

    Wurden Sie denn schon einmal ausgeraubt?

    Innos sei Dank noch nicht! Aber ich weiß genau, dass es passieren würde, wenn ich bei Nacht rausgehen würde. Räuber, Diebe und noch schlimmere Tunichtgute warten ja nur auf diese Gelegenheit! Nicht auszudenken, wenn mir so etwas passieren würde, die Rente reicht ja kaum zum Leben und die Zeiten werden auch nicht besser. Das sieht man doch jetzt überall, die Leute müssen sparen. Es kommen ja kaum noch Schiffe in die Stadt. Mein Mann war Handelschiffkapitän, ja nicht nur Kapitän, das Schiff gehörte ihm. Von seinen langen Reisen brachte er immer ein Geschenk für mich mit, kostbare Stoffe vom Festland, erlesene Gewürze aus den südlichen Ländern ...

    Im Vorgespräch haben Sie erzählt, dass Sie vor allem den Durchgang zwischen Handwerkerviertel und dem Vorplatz zur Taverne zur fröhlichen Mastsau als Angstraum wahrnehmen.

    Wie soll sich eine arme Witwe wie ich denn dort hindurch trauen? Das ist ja schon bei Tag eine düstere Ecke, zumal dieser gruselige Alchemist in seiner Bude da sonst etwas zusammenbraut! All der Rauch und der Gestank, das kann doch für niemanden gesund sein. Und dann bei Nacht, es ist stockfinster dort, wie eine Einladung, jemandem aufzulauern. Die paar Straßenlaternen helfen da auch nicht. Keine anständige Khoriner Bürgerin kann sich dort wohlfühlen! Ich habe auch schon von einigen Freundinnen gehört, dass sie sich nachts nicht durch diesen Durchgang trauen.


    [Bild: Durchgang.png]

    Der Durchgang zum Handwerkerviertel aus Sicht der Taverne zur fröhlichen Maststau. Einladend sieht anders aus.



    Würde es Ihrer Meinung nach helfen, wenn der Durchgang besser beleuchtet wäre? Braucht es vielleicht sogar insgesamt mehr Straßenlaternen?

    Straßenlaternen auch, ja. Aber was es vor allem braucht, ist mehr Sicherheit auf den Straßen, nachts wie tagsüber! Die paar Milizen, die von der Stadt ausgeschickt sind, stehen doch die meiste Zeit nur an einem Fleck und drücken sich selber vor den Kriminalitätsschwerpunkten. Es gibt doch schon ganze Stadtviertel, in die sich die Miliz selber nicht mehr hereintraut. Das sind rechtsfreie Räume, die hier entstanden sind! Leider hat sich das auch nach den letzten Bürgermeisterwahlen nicht geändert, trotz all der großen Ankündigungen. Wenn doch nur mein lieber Onkel Thorben mit seiner Partei gewonnen hätte …

    Seit einiger Zeit werden in der Stadt auch private Begleitdienste angeboten. Haben Sie so etwas schon in Anspruch genommen?

    Dafür habe ich das Gold doch nicht, ich bin doch nur eine arme Witwe, die von ihren kläglichen Ersparnissen lebt! Bei meinen bescheidenen finanziellen Verhältnissen kann ich mir das nicht leisten. Und überhaupt: Ich kenne diese Leute vom Begleitdienst doch gar nicht! Mit Fremden will ich ganz sicher nicht durch die stockfinstere Unterstadt spazieren. Nein, mir bleibt wohl keine andere Möglichkeit, als auch weiterhin zu Hause zu bleiben. Es ist eine Schande, dass die Stadt so wenig für die Sicherheit ihrer Bürgerinnen und Bürger tut. Bitte schreiben Sie das: Eine Schande!

    Wird gemacht, Gritta! Wir danken für das Gespräch.

    Gern geschehen, auch im Namen meines verstorbenen Mannes, Innos habe ihn selig. Wenn er das alles noch mitbekommen hätte …

    ~


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    Das geht doch besser! – Schlaglichter auf die Schandflecken unserer Stadt


    Ausgabe 4: Die „Pinkelgasse“ am Südtor



    Khorinis ist eine sich schnell verändernde Stadt. Seit der letzten Bürgermeisterwahl wurden viele neue Projekte zur Verbesserung des Stadtbilds und des Zusammenlebens angestoßen. Leider profitieren davon längst nicht alle Stadtteile. Unsere Praktikantin Vannie Scavenger hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, die Schandflecken unserer Stadt vorzustellen und Änderungsbedarf aufzuzeigen. Wenn auch Sie einen Vorschlag haben, wo Khorinis sich noch verbessern muss und auf welche Ecke unserer Stadt dringend einmal ein Schlaglicht geworfen werden sollte, dann melden Sie sich bei unserer Redaktion unter dem Stichwort „Das geht doch besser!“. Für die vierte Ausgabe unserer Reihe hat sich der allseits beliebte Händler Matteo aus der Unterstadt gemeldet. Er moniert die hygienischen Zustände am Südtor der Stadt und sieht unter anderem seine Holzbestände durch Wildpinkler in Gefahr.




    Guten Tag, Matteo! Wie laufen die Geschäfte?

    Ich wäre kein echter Kaufmann, wenn ich nicht klagen würde (lacht). Aber im Ernst: Mit meinen Geschäften ist alles in bester Ordnung. Ich wäre ja froh, wenn alles in der Stadt so sauber ablaufen würde wie mein Handelsgewerbe.

    Mit dem Stichwort Sauberkeit haben Sie das Thema schon angesprochen. Sie haben sich bei unserer Redaktion gemeldet, weil sie auf einen Missstand hier am Südtor aufmerksam machen wollen.

    Sie können auch gerne „Pissstand“ dazu sagen. Nennen wir das Kind doch gleich beim Namen. Hier am Südtor, in unmittelbarer Nähe zu meinem Ladengeschäft, meinem Verkaufsstand und meinem Lager verrichtet hier nun schon seit Monaten jemand heimlich sein Geschäft. Direkt an der Stadtmauer und direkt neben meinem Brennholzstapel. Und ich habe den Kerl – oder die Kerle – noch immer nicht in die Finger kriegen können.

    Mit „Geschäft“ meinen Sie … ?

    Nun fragen Sie doch nicht so gespielt naiv. Da pisst jemand regelmäßig an die Stadtmauer, und die Urinlache verteilt sich auf dem ganzen Boden, von der Mauer bis hin zu meinem Brennholzstapel. Ich werde das Holz zwar bald mit einer Plane abdecken, das hätte ich zum Winter hin ohnehin gemacht, aber allein darum geht es ja auch nicht. Es geht auch um den Gesamteindruck, den das macht. Kunden kommen vorbei und sehen diese auffälligen Flecken, manchmal sogar, wie es gerade frisch gelaufen ist. Unter der Hand spricht man hier schon von der sogenannten „Pinkelgasse“.

    Sie fürchten also um Ihren Ruf als Geschäftsmann?

    Ja und Nein. Grundsätzlich ist mein Ruf als ehrbarer Kaufmann tadellos. Meine Stammkunden wissen, dass sie sich auf mich verlassen können. Aber nehmen wir mal an – nur rein hypothetisch – dass sich doch mal wieder fahrende Händler, vielleicht sogar aus Übersee, hier verirren. Glauben Sie, die fühlen sich durch so etwas hier eingeladen? Manchmal riecht es hier ja sogar nach Urin. Das sind keine guten Voraussetzungen für die Kundenakquise. Und überhaupt: Stellen Sie sich mal vor, es betritt jemand zum ersten Mal die Stadt durch das Südtor, und dann tritt er direkt in eine Pisspfütze. Was soll er denn dann von dieser Stadt und seinen Einwohnern denken? Sowas gibt’s doch nichtmal im Hafenviertel, soweit ich weiß. Die Leute dort haben wenigstens den Anstand, ins Hafenbecken zu pinkeln.


    [Bild: guPinkelgasse1.jpg]

    Matteo an der sogenannten Pinkelgasse – Er ist sich sicher, dass der oder die Täter nicht aus der Unterstadt kommen können. Die ungefähre Ausbreitung der Urinlache haben wir auf dem Foto farblich markiert.



    Sie haben gesagt, dass Sie die Täter noch nicht fassen konnten – haben Sie denn schon der Miliz deswegen Bescheid gegeben?

    Ja klar, ich habe sogar Anzeige erstattet. Aber das wissen Sie doch genauso gut wie ich, dass sowas immer nur nach den drei F abläuft: Formlos, Fristlos, Fruchtlos. Da passiert doch nichts, die bewegen sich doch keinen Meter dafür. Der Kerl, den sie dafür abgestellt haben, meine – im Übrigen noch immer widerrechtlich beschlagnahmten – Lagerbestände draußen zu bewachen, schläft die meiste Zeit im Dienst, und die beiden Blechbüchsen am Tor zum Oberen Viertel stehen auch nur den ganzen Tag herum wie zwei hypnotisierte Nussknacker und wollen nicht einmal mit mir reden. Von daher stehe ich ziemlich hilflos da. Wenn mir irgendeiner der Khoriner Bürger und Bürgerinnen helfen kann, weil er oder sie etwas gesehen hat, dann soll er sich bitte bei mir melden. Ich würde natürlich auch eine großzügige Belohnung für die Ergreifung des Täters springen lassen. Sagen wir … fünf Goldstücke.

    Haben Sie denn eine Vermutung, wann genau der oder die Täter auf den Plan treten? Können Sie den Täterkreis vielleicht sogar eingrenzen?

    Das ist schwierig zu sagen. Erstaunlicherweise deutet aber einiges darauf hin, dass der Täter sich tatsächlich am hellichten Tag zum Wasserlassen hinreißen lässt, weniger in der Nacht. Kurioserweise bekommt nie jemand etwas davon mit. Ich selbst stehe ja den ganzen Tag in meinem Laden und kann wohl kaum draußen Wache stehen, ob da jemand seinen Degen zückt, wenn Sie verstehen, was ich meine. Ich habe auch schon meinen Lehrling Rupert darauf angesetzt, er betreut seit ein paar Monaten meinen Verkaufsstand draußen und steht eigentlich in direkter Nähe zur besagten Ecke. Aber der hat bisher auch noch niemanden zu fassen bekommen. Ich kann mir jedenfalls nur schwer vorstellen, dass es ein Bürger der Unterstadt ist. Vielleicht eher jemand, der hier nur dienstlich unterwegs ist, den ganzen Tag lang nichts zu tun hat, sich die Beine in den Bauch steht und ohnehin in der Nähe ist … aber ich will hier natürlich auch niemanden falsch verdächtigen. Bisher konnte ich niemandem etwas nachweisen. Die Ermittlungen wären ja auch eigentlich die Sache der Miliz. Aber genau da liegt ja vielleicht auch das Problem.

    Wie meinen Sie das?

    Mehr will ich dazu nicht sagen, wie gesagt, ich habe ja keine handfesten Beweise. Aber wenn ich die irgendwann bekommen sollte oder den Täter auf frischer Tat erwischen sollte, dann …

    … dann werden Sie sich noch einmal offiziell an die Miliz wenden?

    Dann werde ich natürlich den dafür vorgesehenen Weg für die Klärung solcher Fälle einschlagen, klar.

    Dann drücken wir Ihnen bei der Tätersuche weiterhin die Daumen und hoffen, dass einer unserer Leser oder Leserinnen vielleicht etwas gesehen hat. Vielen Dank für das Gespräch!

    Ich danke Ihnen. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

    ~


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    Wir bleiben dran: Neues zur „Pinkelgasse“

    Unsere neue Reihe „Das geht doch besser!“, in der wir die weniger schönen Ecken unserer Heimatstadt vorstellen, trägt bereits erste Früchte.

    Kurz nach der Veröffentlichung der vierten Ausgabe über die sogenannte „Pinkelgasse“ am Südtor hat sich Thorben der Tischler, seines Zeichens Stammleser unserer Heimatzeitung, bei uns mit einem Hinweis gemeldet. Thorben betreibt seit vielen Jahren ein privates Archiv mit den Ausgaben unserer Zeitung und hat sich nach der Lektüre des Gesprächs mit Matteo und den Aufruf zur Ergreifung des Wildpinklers direkt auf seinen Dachboden begeben, um selber nachzuforschen.

    Und in der Tat: In einer zurückliegenden Ausgabe der Goth'schen Zeitung berichteten wir – durchaus mit einem kleinen Augenzwinkern – über die drohende Überforderung der Khoriner Kanalisation unter anderem durch wildes Urinieren. In diesem Rahmen ist uns gewissermaßen unbemerkt ein ganz besonderer Schnappschuss gelungen. Thorben brachte die entsprechende Zeitungsseite sofort zu uns in die Redaktion.

    „Schon beim Lesen des letzten Artikels beschlich mich irgendwie das Gefühl, dass es zu einem ähnlichen Thema schon einmal einen Artikel gab“, sagt Thorben bei einem gemütlichen Gespräch in unseren Redaktionsräumen. „Mein privates Archiv ist gut sortiert. Ich musste gar nicht lange blättern, da hatte ich auch schon die Seite mit dem Foto in der Hand. Die Aufnahme spricht meiner Meinung nach für sich.“



    [Bild: xpSqalterartikel.jpg]
    Eine Kopie der Zeitungsseite aus Thorbens Privatarchiv. Auf dem rechten der beiden Fotos ist eindeutig die Pinkelgasse zu erkennen.



    Mit den neuen Hinweisen in der Hand begab sich unsere Praktikantin Vannie Scavenger direkt zu Matteos Ladenlokal. Der Händler war allerdings für eine Stellungnahme nicht zu erreichen, da er noch das ganze Wochenende zur Kur im Heilbad der Barmherzigen Schwestern Innos' weilt, wie uns sein Lehrling Rupert auf Nachfrage mitteilte.

    Das Thema „Pinkelgasse“ ist damit nach wie vor aktuell. Wir bleiben dran und werden Sie über alle weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden halten! ■ O. Egon (Eg)

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    Krawalle vor dem Khoriner Arbeitsgericht: Richter unterbricht aus Sicherheitsgründen Prozess


    In einem vielbeachteten Kündigungsschutzprozess vor dem Khoriner Arbeitsgericht kam es am gestrigen Nachmittag zu Krawallen. Nachdem einige Teilnehmer der Protestversammlung „Gute Arbeit für ein gutes Leben“ versucht hatten, in das Gerichtsgebäude einzudringen, sah der Richter keine andere Möglichkeit mehr, als den Prozess zu unterbrechen und die Verhandlung zu vertagen.

    Khorinis. Wer den Menschenauflauf am gestrigen Nachmittag im Oberen Viertel gesehen hat, wird sich gewundert haben, wie viele Bürger zum sonst so hermetisch abgeriegelten Oberviertel zugangsberechtigt sind – oder wie sehr die Torwachen, die auch an diesem Tag lediglich zu zweit (!) anwesend waren, von der Situation überfordert waren. Dass vorher nicht mit den Protestversammlungen zu rechnen war, kann jedenfalls nicht behauptet werden, hatte der Richter doch selbst im Vorfeld angeordnet, dass der Kündigungsschutzprozess angesichts seiner öffentlichen Bedeutung und der Zahl der zu erwartenden Interessenten in das Rathaus verlegt wird.

    Doch woher dieses große Interesse an einem arbeitsgerichtlichen Prozess, wie er durchaus immer mal wieder vor dem Khoriner Arbeitsgericht stattfindet und im Normalfall kein Molerat hinter dem Ofen hervorlockt? Der Grund dafür liegt weniger in der trockenen Rechtsmaterie als vielmehr in den Parteien des Prozesses begründet. Geklagt hatte nämlich Rupert, seines Zeichens Noch-Lehrling in Matteos Handelsgeschäft, gegen die von seinem Chef ihm gegenüber ausgesprochene außerordentliche fristlose Kündigung. Zu diesem Mittel hatte der als kompromisslos bekannte Kaufmann nämlich gegriffen, nachdem Rupert überraschenderweise in den Verdacht geraten war, seine Notdurft während der Arbeitszeit an der Stadtmauer am Südtor wenige Meter von Matteos Ladengeschäft verrichtet zu haben – und das über Monate hinweg nahezu täglich. So jedenfalls lautet Matteos Vorwurf, dem eine ausführliche Berichterstattung unserer Zeitung voranging (Wir bleiben dran: Neues zur „Pinkelgasse“).

    Für eine Stellungnahme stand Rupert der Goth'schen Zeitung gegenüber nicht zur Verfügung. Wohl aber hat er seinen Standpunkt vor dem Arbeitsgericht klargemacht: Weder will er Urheber der wiederkehrenden Urinlachen vor Matteos Ladengeschäft sein, noch soll dies seiner Auffassung nach seinen Noch-Arbeitgeber zu einer sofortigen Kündigung berechtigen. So weit, so klar – jedenfalls im Ausgangspunkt.

    Vor dem Gerichtsaal begannen sich die Meinungen zum Kündigungsprozess nämlich bereits zu mischen, was angesichts des Sammelsuriums an Teilnehmern der Protestkundgebung, die unter dem Titel „Gute Arbeit für ein gutes Leben“ firmierte, auch nicht überraschte. Aufgerufen zur Kundgebung hatte das „Bündnis Gutes Leben“ unter dem Vorsitz von Edda. Gefolgt waren dem Aufruf aber nicht nur Mitglieder dieser Partei, sondern auch anderer Parteien sowie Parteilose, Schau- und Sensationslustige und leider auch Krawallmacher. Auch einige Mitglieder der „Partei für Arbeit und Zusammenhalt“ waren auf der Kundgebung zugegen, auch wenn keine offizielle Teilnahme der Partei insgesamt erfolgte, wie uns deren Vorsitzender Brian auf Anfrage bestätigte.

    „Wir stehen hier an einem Scheideweg des Khoriner Arbeitsrechts“, hatte Edda einige Stunden vor dem Beginn des Prozesses und der offiziellen Kundgebung gegenüber unserer Zeitung erklärt. „Wenn diese Kündigung für rechtswirksam erklärt wird, schafft das Gericht einen gefährlichen Präzedenzfall. Fortan muss jeder Khoriner Arbeitnehmer und jede Khoriner Arbeitnehmerin darum fürchten, ihren Job zu verlieren, nur weil sie ihrer Notdurft nachgegangen ist. Dabei gehören regelmäßige Erholungs- und Toilettenpausen zum Recht eines jeden Arbeitnehmers und einer jeden Arbeitnehmerin. Das Gericht muss Matteo, stellvertretend für alle Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen, deutlich klar machen, dass diese Rechte nicht beschnitten werden dürfen. Alles andere wäre ein Rückschritt in ganz düstere Zeiten.“


    [Bild: edda.jpg]
    Edda, Vorsitzende der Partei Bündnis Gutes Leben, einige Stunden vor Beginn der Gerichtsverhandlung. Zu diesem Zeitpunkt war noch alles ruhig.



    Im Laufe des Nachmittags füllte sich der Vorplatz zum Rathaus immer mehr, und noch vor Prozessbeginn wurden Solidaritätsbekundungen und Protestrufe skandiert. Als dann Rupert in Begleitung zweier Freunde und seines Rechtsbeistandes erschien, die ihn so gut wie möglich vom Geschehen abzuschirmen versuchten, ertönten Jubelrufe aus der Menge. Schon zu diesem Zeitpunkt war die Menge gehörig aufgeheizt, wenn auch noch friedlich.

    Diese Stimmung drohte zu kippen, als der sodann beginnende Prozess offenbar nicht in die Richtung verlief, die Ruperts Anhänger sich gewünscht hatten. Denn ganz offenbar neigte der Richter der Rechtsauffassung zu, dass eine unangemeldete Toilettenpause sehr wohl ein Grund zur außerordentlichen Kündigung sein könne, insbesondere wenn die Notdurft in für den Arbeitgeber rufschädigender Weise in der Öffentlichkeit erfolge. Die möglichen Auswirkungen auf Matteos Eigentum – der Kaufmann hatte im Prozess im Wege einer Widerklage Ersatzansprüche für die Beschädigung seines Brennholzes wegen mehrerer Urinspritzer geltend gemacht – waren da noch gar nicht zur Sprache gekommen.

    Als diese Information nach draußen gelangt war – nur ein Bruchteil der Schaulustigen und Versammlungsteilnehmer hatte einen Platz auf den Zuschauerrängen des Gerichtssaals ergattern können – wurden die Rufe lauter, deutlicher und teilweise auch aggressiver. Die Absetzung des Richters wegen Befangenheit wurde gefordert, vereinzelt taten Teilnehmer Fantasien über einen gewaltsamen Sturm auf das Gebäude kund, sollte der Richter nicht im Sinne Ruperts entscheiden.

    Dabei hatte sich das Blatt im Gericht bereits schon wieder gewendet: Nachdem der Richter, seiner vorläufigen rechtlichen Würdigungen des Falles zum Trotz, zu erkennen gegeben hatte, dass im Wesentlichen vom Ergebnis der Beweisaufnahme abhängen werde, ob die Kündigung für wirksam befunden wird, und dass somit auch die Unwirksamkeit der Kündigung durchaus noch möglich sei, zog sich Rupert mit seinem Rechtsbeistand, einem Schriftgelehrten von der Universität Geldern, zur Beratung in das Hinterzimmer zurück. Als sie nach einigen Minuten wieder in den Saal zurückkehrten, erklärte Rupert mit betretener Miene, dass er nach den ganzen Vorkommnissen so oder so nicht mehr bei Matteo arbeiten wolle, und begehrte daraufhin neben der Feststellung der Unwirksamkeit der Kündigung die Auflösung des Arbeitsverhältnisses samt Auszahlung einer Abfindung in Höhe von eintausend Goldstücken sowie die Abgeltung noch ausstehender Lohnansprüche.

    Diese Wende war vor dem Gerichtsgebäude aber offenbar nicht angekommen, denn noch immer forderten die Protestler lauthals die Beibehaltung des Arbeitsverhältnisses und die Rücknahme der Kündigung durch Matteo. Beim anschwellenden Protest kam es sodann zu einzelnen Rangeleien mit den anwesenden Ordnungskräften, die auch schon vorher reichlich Mühe gehabt hatten, die tosende Menge im Zaum zu halten.

    Zur endgültigen Eskalation kam es dann schließlich, als die Miliz nach einem – angeblichen – Steinwurf aus den Reihen der Versammlungsteilnehmer hart durchgriff und die Versammlung unter Einsatz von Gewalt auflöste. Hierbei kam es zu mehreren Verletzten sowohl auf Seiten der Versammlungsteilnehmer als auch auf Seiten der Ordnungskräfte. Konkrete Zahlen konnten bis zum Redaktionschluss weder durch die Miliz, noch durch das Khoriner Adanos-Hospital bestätigt werden.

    Als im Zuge dieser Krawalle einige Protestler den Versuch unternahmen, unbefugt ins Gerichtsgebäude einzudringen, sah sich der Richter allein schon aus Sicherheitsgründen gezwungen, den laufenden Prozess zu unterbrechen und die Verhandlung zu vertagen. Der Richter und einige Justizbedienstete harrten daraufhin unter Personenschutz im Gerichtsgebäude aus, bis der Platz vor dem Gebäude geräumt und sämtliche der Krawallmacher in Haft genommen waren. Gegenüber der Zeitung gab die Miliz an, elf Personen wegen aufrüherischen Verhaltens vorübergehend in Gewahrsam genommen zu haben; insgesamt seien einundzwanzig Platzverweise erteilt worden.


    [Bild: richter.jpg]
    Der Richter harrte im Gebäude aus, bis die gewalttätigen Demonstranten in Haft genommen und das Obere Viertel geräumt war.



    Die Veranstalter der Protestkundgebung waren bisher nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Es dürfte jedoch feststehen, dass die englittene Kundgebung auch innerhalb der Partei „Bündnis Gutes Leben“ für Diskussionen und gegebenfalls Konsequenzen sorgen wird. Sich gegenüber stehen dabei die gemäßigten Vertreter der Frauen-Gewerkschaft „Nadel und Kochtopf“ und der radikalere Dockarbeiter-Kampfbund „Glück und Arbeit“. Erste Risse in diesem teilweise ungleichen Bündnis wurden auf der Kundgebung jedenfalls sichtbar. Auch die „Partei für Arbeit und Zusammenhalt“ wird ihre Position zu gewalttätigen Protest- und Aktionsformen neu klären müssen. Die Partei „Glaube und Familie“ regte bereits an, ein Verbots- und Auflösungsverfahren gegen das „Bündnis Gutes Leben“ prüfen zu lassen. Diesem Anliegen schloss sich die Partei „Allianz der Gerechten“ an und forderte strengere Zugangskontrollen zum Oberen Viertel. Die „Partei für Sicherheit und Ordnung“ verwies darauf, dass die bereits geltenden Gesetze streng genug seien, aber konsequenter umgesetzt werden müssten; hierfür sei eine bessere personelle Ausstattung der Miliz nötig.

    Ein Termin für die Fortsetzung des Prozesses war zu Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Es steht zu vermuten, dass die Weiterführung des Prozesses unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden wird.

    Wir werden zu gegebener Zeit nachberichten. ■ O. Egon (Eg)
    Geändert von John Irenicus (11.01.2023 um 00:05 Uhr)

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    Sagittas herzhafter Blätterteig mit Spinat und Bärlauch

    (wenn der Braten mal wieder länger dauert, weil die Jäger vom Schattenläufer gefressen wurden statt umgekehrt)

    Nimm eine Rolle Blätterteig, die du vorbereitet hast oder die Rosie dir geschickt hat.
    Fette ein Blech und rolle sie darauf aus.
    Wasche und putze ein Pfund frischen Blattspinat, eine Zwiebel und einen halben Bund Bärlauch und schneide alles in Streifen, die du auf dem Blätterteig auslegst.
    Hast du keinen Bärlauch, nimm Stinklilien (die mit den kugeligen lila Blütenbällen)*.
    Streue ordentlich Salz und Pfeffer darauf, oder was du sonst für Gewürze magst.
    Nimm ein Glas oder eine Dose Erbsen aus Varant (die sie die lachenden nennen) oder koche die gleiche Menge weich, die du vorher eingeweicht hast.
    Verteile sie ebenfalls auf dem Blech.
    Zuletzt nimmst du einen kleinen vengarder Käse (den Gammelbert mit der weißen Schale), schneidest ihn in möglichst dünne Scheiben und verteilst sie ebenso.
    Bleiben zu viele Lücken, solltest du noch etwas Öl darüber gießen, damit die Speise nicht anbrennt.

    Bei der Garzeit kommt es auf den Ofen an. Heize ihn schnell hoch, etwa ein Drittel Stunde lang, dann musst du die Hitze dämmen und selbst entscheiden, wie dunkel du es haben willst. Pass dabei auf, dass der Spinat nicht anbrennt, er ist empfindlicher, als wenn du Zwiebelkuchen mit Wildschweinhack bäckst.

    Die Menge reicht für vier Personen, wenn die Jäger doch noch mit dem Fleisch eintreffen, sonst reicht es für dich und die Witwe.

    * Anmerkung der Redaktion: nach Konsultation mit dem Alchemisten Ignaz denken wir, dass hier Allium gemeint ist.

    Geändert von Ajanna (30.04.2023 um 22:58 Uhr)

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    Novizen der Feuermagier geraten unter Einfluss von Dämonen

    Gestern soll es zu einem unkontrollierten Ausbruch akustischer Gewalt im Keller der Bibliothek des Klosters gekommen sein.
    "Ich sah, wie an mehreren Stellen der Putz an der Mauer abbröckelte und hörte schreckliches Dröhnen und Schreien," sagte uns ein völlig verstörter Novize, der seitdem den Freibierstand am Marktplatz nicht mehr verlassen hat, weil seine Nerven immer noch blank lägen.

    https://www.eurovision.de/videos/202...hland1842.html

    Auch andere Magier bestätigten "Vorfälle", wollten sich jedoch nicht weiter dazu äußern.

    "Der Hohe Rat des Feuers hat umgehend die richtigen Maßnahme ergriffen, um das Böse zu bannen," erklärte auf die Anfrage der Gothschen Zeitung ein Abgesandter des Klosters schriftlich.
    Obige magisch bewegte Bilder wurden uns hingegen von einer verhüllten Gestalt zugespielt, die nicht befragt werden wollte.

    Lord André hat dem Kloster Hilfe angeboten.


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    Skandal im oberen Viertel

    Bürgermeisterkandidatin festgenommen

    Wie der Goth'schen Zeitung heute Morgen bekannt wurde, ist bereits gestern Nathalia D. y B. von Lord André festgenommen worden. Der Hintergrund sei jedoch nicht "Ruhestörung" im oberen Viertel während der großen und exclusiven Auftaktveranstaltung zum Wahlkampf gewesen, wie der Sprecher ihres Büros, Hokurn v. D., direkt nach dem Einsatz hatte verlauten lassen.

    Vielmehr hatten einige der Gäste nach Genuss der angebotenen Spirituosen deutliche Vergiftungserscheinungen gezeigt, und waren in eine Schlägerei über die Wasserqualität der Lagune geraten. Sowohl der Händler Hernandez, als auch Thorben und der private Kreditgeber Lehmar zeigten deutliche Symptome unverhältnismäßig aggressiven Verhaltens, und mussten sich in ärztliche Behandlung begeben. Unsere junge Reporterin, die ebenfalls vor Ort war, da sie eine Einladung hatte, beschrieb zerschlagenes Mobiliar und Geschirr, und dass selbst die Paladine bei der ursprünglichen Verhaftung aller drei Betroffenen habe helfen müssen, da die Stadtwache allein sie nicht überwältigen konnte. Dabei fiel ihr ein bis dahin unbekannter junger Paladin auf, der als einziger allein einen der drei dingfest machen konnte. Leider konnte sie seinen Namen nicht festhalten, da er nach der Angelegenheit umgehend ins Innoskloster beordert wurde, wohin sie ihm nicht folgen konnte.
    Die Ermittlungen wurden ausgeweitet

    Erst nachdem die drei Verhafteten auch im Verlauf der Nacht nicht zur Besinnung kamen und massiv das Inventar der Zellen beschädigten, ohne auf eigene Verletzungen zu reagieren, wurden weitere Ermittlungen eingeleitet. Lord André zog zunächst einen vereidigten Sachverständigen Alchemisten hinzu. Dieser bestätigte eine erhöhte Konzentration eines bis dato unbekannten mineralischen Stoffes im Blut der drei. Desweiteren seien sie blass und ihr Schmerzempfinden sei ungewöhnlich stark beeinträchtigt. Zur Heilung und weiteren Untersuchung seien sie inzwischen ins Kloster verbracht worden.
    Nachdem dieser Stoff auch bei anderen Eingeladenen nachgewiesen werden konnte - wenn auch in geringerer Konzentration - wurden die gesamten Speisen und Getränke des Abends beschlagnahmt und alchemistisch untersucht. Der Anfangsverdacht habe sich bestätigt. Daraufhin wurde nun die Verantwortliche für die Einladungen als Beschuldigte verhört.
    Die fragliche Substanz soll intensiv hellblau gefärbt sein. Die Bürger von Khorinis werden um erhöhte Aufmerksamkeit bei der Einnahme von Getränken aus unbekannter Herkunft gebeten, da die Anzahl der beschlagnahmten Flaschen weit unter der Menge auf dem Bestellschein lag. In Richtung der herstellenden Firma wird ebenfalls ermittelt, jedoch soll diese im Minental ansässig sein. Lord André war für eine persönliche Stellungnahme nicht zu erreichen. Lord Hagen, der ebenfalls Gast der Veranstaltung war, hat militärisches Interesse an den Forschungsergebnissen des vereidigten Sachverständigen geäußert und weitergehende Veröffentlichungen unterbunden.
    Eine Teilauflage der Goth'schen Zeitung wurde beschlagnahmt.


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