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Lange Zeit starrte er in die roten Augen der Frau. Sehr lange Zeit. Auf eine Reaktion wartete er vergeblich. Nun, zumindest hatte er keine bemerkt. Merkwürdigerweise war es ihm auch nicht nötig zu blinzeln, was ihm gegebenenfalls die langersehente Reaktion der Adanos Dienerin verpassen lassen hätte können. Und das wollte er natürlich tunlichst vermeiden.
Jedenfalls verstrich einige Zeit, in der er mit offenen Augen von roten Augen träumte, wobei ihm immer wieder Stimmen ans Ohr flüsterten er solle doch mit ihr reden. Zwar kam es ihm unsinnig vor mit einer Frau zu reden, die keinerlei Anzeichen von Leben von sich gab, doch tat er es letztendlich trotzdem. Im Halbschlaf unterhielt er sich mit der jungen Frau über alles mögliche, das meiste hatte er vergessen. Er konnte sich lediglich daran erinnern, das sie nochmals über die Geschehnisse der letzten Wochen im Kloster redeten und sie sich letztendlich verabschiedete.
Nun musste er nur noch warten bis sie schließlich den Raum verließ. So fern ihn seine Augen nicht täuschten (das taten sie jedoch sehr wohl) verließ sie sein Zimmer allerdings auch nach Stundenlangem, penetranten Anstarren nicht, was ihm durchaus etwas merkwürdig vorkam.
Doch ihn interessierte das reichlich wenig, war es doch sehr amüsant das Augenrot mit anderen rotfarbenen Dingen zu vergleichen. Wie zum Beispeil einer Rose, einer Feuermagierrobe, einen Feuerball, Parlans Gesichtsfarbe, Reizunterwäsche, etc. etc. ...
Jedoch kam für jeden Mann einmal die Zeit, wo man einsehen musste, das die Dinge, die im Leben am meisten Spaß machten, auch am kürzesten andauerten. So vergangen nach seinem ermessen gerade mal fünf Minuten als ein wütender Klosterling in sein Zimmer stürmte, ihn irgendetwas von "Kiffen" und "Was soll das?" an den Kopf warf und ihn gegen seinen Willen als freier Bürger des Vereinigten Königreichs Myrthana aus seinem Gemach vor die Tore des Klosters zerrte.
Eigentlich war er ja wütend, ungemein wütend. Ein Anwärter, sofern er seine Robe korrekterweise als eine solche erkannte, der ihn, den Magier der Magier, den einzig wahren Spike Spiegel, der die Mächte des Guten mit den Mächten des Krautes verband und somit eine heilige Symbiose erschuf, die nach seiner Zeit als Urquell der magischen Schöpferkraft bekannt wurde. So hoffte er zumindest.
Doch als junge Mann die Eleganz und Gelassenheit seiner selbst begann zu respektieren und ebenfalls nach einem Stängel fragte, fand er es an der Zeit seinen Zorn abzulegen und einen Weg einzuschreiten der sich im Glanz von Harmonie und Frieden badete.
Jedenfalls stimmte er Sarkasto, so hieß der Anwärter, zu. Ja, sie sollten Jagen gehen. Es war das einzig richtige, was man in einer solchen Nacht machen konnte. Sie mussten der Natur den ewigen Frieden bringen. Sie mussten der Tierwelt zeigen, wie sehr der Mensch sie respektierte, indem sie mit selbstgebastelten Blumenpfeilen ihre Kehle durchstachen und sie am lebendigen Leibe häuteten. Ja, nur so würden sie den ewigen Frieden erfahren und den blutigen Pfad des einzig wahren Gottes, Innos, zu seinem Reich bestreiten.
"Na gut...lass uns gehen."
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Das Laub war abgebrannt und allmählich wurde es dunkel. » Es wird Zeit für mich, wieder in das Kloster zurückzukehren, sonst wird Parlan entweder besorgt oder wütend. « rief Ed im Gehen zu Isgaroth herüber. Dieser winkte ihr zu und vertiefte sich dann in ein Pergament. Der Wind blies auf der Brücke recht heftig und vorallem wurde es schnell kühl.
» Wirklich eine Schande, dass ich meinen Mantel nicht übergezogen habe. Aber heute früh war es bei weitem nicht so kalt. « dachte sich Ed und beschleunigte ihren Gang. Der Wächternovize entzündete gerade seine Fackel als sie das obere Ende der Brücke erreichte. Von dem zerrissenen Sack oder dessen Inhalt war nichts mehr zu sehen und auch sonst waren alle Blätter verschwunden, bis auf einige wenige die später herüber geweht waren. Ed begab sich direkt zur Küche des Klosters, denn sie hatte wiedereinmal einen riesigen Hunger bekommen und das, was sie mitgenommen hatte, reichte gerade bis zum späten Nachmittag.
Sie nahm sich einen Apfel, einen kleinen Laib Brot und etwas Schafswurst mit auf ihre Kammer. Wie sie schon befürchtet hatte war dort wieder niemand zu sehen, also setzte sie sich alleine an den kleinen Tisch und begann zu essen. Als sie fertig war entzündete sie eine Kerze und holte die kleine Uhr heraus, die sie in Khorinis zusammen gebaut hatte. Sie wollte sich nocheinmal das Uhrwerk näher ansehen, denn es schien als hätte sie etwas vergessen.
Geändert von Françoise (06.10.2005 um 19:00 Uhr)
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Light kämpfte gerade wie besessen gegen einen unsichtbaren Gegner, als er ein Geräusch hinter sich. Er wirbelte herum und erkannte Andreas, der mit Skorpin in der Tür stand. Die Zwei hatten ihn wohl schon eine Weile beobachtet.
"Wie ich sehe übst du fleißig.", begann Andreas.
"Ich möchte, dass du gegen Skorpin antrittst."
Lighthammer flog die Kinnlade herunter. Er sollte gegen Skorpin antreten? Der hatte ja schon um einiges mehr Erfahrung. Wahrscheinlich würde Light verlieren und sich ein paar Stichwunden oder blaue Flecken einhandeln. Je nachdem ob sie mit echten Schwertern oder mit Übungsschwertern kämpfen würden.
"Ich bin mir sicher, dass du gerade denkst, dass dieser Kampf unfair wäre. Doch selbst wenn es so ist, wirst du dabei eine Menge Erfahrung sammeln..."
"Und einen Haufen blaue Flecken.", fügte Light in Gedanken hinzu.
"...und wirst dein erlerntes Können erproben können."
"Mit was Kämpfen wir? Mit Übungsschwertern oder mit echten Schwertern?", warf Skorpin ein.
"Ihr werdet mit echten Schwertern kämpfen. Ich glaube, dass Light schon bereit dafür ist. Also passt auf. Möge der Kampf beginnen."
Mit diesen Worten überreichte er Light ein Langschwert und Skorpin zog das seinige. Skorpin griff zuerst an. Zwar noch nicht mit voller Stärke, aber doch mit einiger Wucht. Light zuckte mit seinem Schwert nach unten um den Schlag abzublocken. Funken sprühten und Skorpin führte einen weiteren Schlag aus. Lighthammer parierte so gut er konnte und erwischte tatsächlich jeden der Schläge die seine Gegenüber vollführte. Endlich hatte Light genügend Selbstsicherheit gewonnen um selbst anzugreifen. Wie er es geübt hatte schlug er von rechts unten nach links oben. Skorpin parierte und Light griff sofort wieder an. Es schien als ob der geübtere von den Beiden jeden Schlag ohne allzu große Anstrengung abzuwehren.
Light wurde wütend. Skorpin dachte sich offenbar das alles wäre nur ein kleines bisschen Übung für einen Neuling.
"Na warte, dir zeig ich's.", dachte Light. Den nächsten Schlag vollführte er mit all seiner Kraft. Sein Gegner war überrascht und wehrte den Angriff nur mit Mühe ab. In Rage griff Lighthammer nun wieder an. Schnell, präzise.
Schließlich hatten sich die Schwerter der Beiden verhakt und sie standen sich Gesicht zu Gesicht gegenüber. Light starrte Skorpin mit wutverzerrten Augen und zusammengebissenen Zähnen entgegen und dieser blickte zurück. Sein Gesicht war angespannt, doch er wirkte nicht wütend, wie Light...
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Es schien zwar, als ob das Kraut aufhörte zu wirken, doch ein Restzweifel blieb über den erlegten Wolf. Vielleicht war es ja doch eine Wölfin...wer wusste das schon.
Jedenfalls hatten es die beiden geschafft. Sie hatten eine Reihe gefährliche Begegnungen der Tierwelt mithilfe der göttlichen Allmacht Innos bestanden, hatten ihren Mut und ihre Tapferkeit zur Schau gestellt und traten aus jedem Kampf als Sieger hervor. Ja, Spike fühlte sich außerordentlich gut in dieser Nacht, auch wenn er sie im Nachhinein wohl als recht "eigenartig" beschreiben würde.
Allerdings wurden auch Diener Innos müde und so kehrten die beiden ins Kloster zurück und verabschiedeten sich voneinander. Durch die Bekanntschaft mit Sarkasto beruhigt, das die Nachkommenschaft an Gläubigen dieses Jahr etwas Rückhalt zeigt, ging er hoch in den ersten oder zweiten Stock, je nach Betrachtungsweise, und öffnete die Tür in sein Gemach. Der Gestank an Sumpfkraut und die allgemeine Unordentlichkeit störten ihn wenig. Er war müde. Sehr müde. Unausgesprochen Müde. Ja gar so müde, das er sich entschloss eine Weile länger aufzubleiben, um herauszufinden was passiert. Würde die Müdigkeit vergehen? Würde er in seinem Sessel bei einem Glas Wein einschlafen? Erst der nächste Morgen würde ihm die Antworten bringen...
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Light und skorpin standen sich gegen über, beide hatten ihre Schwerter schon gezogen.
Skorpin machte den ersten Angriff den Light gut abwehren konnte, der Kampf verlief so wie skorpin ihn haben wollte bis Light die Kontrolle über sich verlor, so schien es für skorpin zumindest. Skorpin war sichtlich überrascht von der schnellen Attacke und konnte sie gerade noch abwehren.
Beide Schwerter verhackten sich und Light und skorpin standen Angesicht an Angesicht. In Lights Gesicht war Wut zuerkennen und auch die Anspannung war ihm ins Gesicht geschrieben. Skorpin versuchte nicht irgendwie seinen Ausdruck zu konrollieren, da er sich nicht vor Light fürchtete, skorpin sah ihn als Freund an und deshalb waren seine Angriffe auch nicht so stark wie sie hätten sein können.
Beide lösten sich aus der Starre und Light griff wieder an, skorpin errinerte sich indiesem Moment wie sein erstes Duell gegen Andreas lief. Skorpin drehte sich zur Seite und schlug dem stolpernden Light mit seinem Schwert von hinten um. Light landete unsanft auf dem Boden.
Skorpin musste sich ein Lachen verkneifen, er hätte nie gedacht das sowas auch bei anderen klapen würde.
Skorpin reichte Light die Hand und half diesem auf.
Ihm fiel auf das er sich nicht nur auf seinen "Gegner" konzentriert hatte sondern auch auf die Umgebung, er suchte nach anderen Gefahren. War dies jetzt gut oder schlecht?
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Er wurde langsam unruhig. Seit vielen Tagen hockte er nun in der Klosterschenke, ohne irgendwas vond er Außenwelt mitzubekommen.
Ab und zu hatte er ein paar Milizen beobachtet, wie sie im Kloster trainierten, dass war jedoch nur ein kurzweiliger Pausenfüller.
So stand er schließlich von seinem Platz auf, lief den Weg zur Pforte hinab und ging aus dem Kloster hinaus.
Der Hüter der Pforte händigte ihm seinen Dolch aus, und so ausgerüstet machte er sich auf dem Weg zurück zur Stadt.
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Erartungsvoll betrat der Feuermagier die Kathedrale des Klosters und ging auf die drei Personen zu, die vor der großen Innosstatue saßen. Wie jedes Mal wenn er die Kathedrale richtete er ein stummes Gebet an Innos den höchsten der Götter. Erst nach Beendigung dieses Gebetes ging er weiter auf die Mitglieder des Heiligen Rates zu und blieb in angemessener Entfernung zu den drei Lenkern des Ordens stehen. Ehrerbietig senkte er kurz den Kopf und wartete darauf, dass einer der Drei ihn ansprechen würde.
Nach einigen Augenblicken der Stille ergriff Pyrokar das Wort.
„Innos zu Gruß Bruder, wir haben dich hierher gebeten, damit du eine wichtige Aufgabe übernimmst. Innos hat in seiner göttlichen Weisheit beschlossen, dass einer unserer Novizen in den Rang eines Feuermagiers erhoben werden soll. Der betroffene Novize wurde bereits darüber informiert, aber bisher ist ihm der Zeitpunkt seiner Weihe noch nicht offenbart worden. Doch der Zeitpunkt ist nahe und deshalb muss alles vorbereitet werden. Dies ist deine Aufgabe. Wir haben bereits einen Weiheleiter bestimmt,. Es ist der Feuermagier Spike Spiegel. Für alles andere wirst du verantwortlich sein. Nun geh.“
Der Feuermagier neigte noch einmal kurz den Kopf bevor er die Kathedrale wieder verließ. Dabei ging ihm immer wieder ein Gedanke im Kopf herum. Eine Weihe und ich habe die Verantwortung dafür.
Glücklich darüber, dass ein Novize des Ordens weiter aufsteigen und sich noch mehr Innos zuwenden sollte verließ der Feuermagier die Kathedrale. Ihm war klar, was er tun musste. Zuerst würde er den Novizen über den Zeitpunkt der Weihe informieren und sich dann den anderen Pflichten widmen.
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Andreas stand im Trainingsraum des Klosters und sah dem Kampf seiner beiden Schüler zu. Genau wie gestern hatte er auch heute die beiden zu einem Übungskampf aufgefordert, damit sie ihre Kampftechnik auch im Kampf mit einem echten Gegner üben konnten. Obwohl Skorpin der geübtere und damit auch der bessere der beiden war, hielt sich Light sehr gut. Beim ersten Kampf der beiden Anwärter, am gestrigen Abend, hatte Lighthammer Andreas sehr beeindruckt, als er es geschafft hatte aus der defensiven Position in die Skorpin ihn gedrängt hatte wieder zum Angriff überzugehen. Auch Skorpin war von den Fähigkeiten seines Gegners anscheinend überrascht worden und hatte sich von Lighthammer zurückdrängen lassen. Schließlich hatte sein älterer Schüler den Kampf dann aber doch beendet und zwar mit einer Bewegung, die Andreas selbst benutzt hatte um Skorpin zu besiegen. Skorpin hatte Light an sich vorbei laufen lassen und ihn mit einem Schlag mit der flachen Seite der Klinge zu Boden befördert.
Das lauter werdende Keuchen der beiden kämpfenden Anwärter riss Andreas aus seinen Gedanken und richtete die Aufmerksamkeit des Novizen wieder voll auf den Kampf seiner beiden Schüler.
Skorpin hatte sich zurückdrängen lassen und Light hob gerade sein Schwert um einen heftigen Schlag auszuführen. Genau wie beim letzen Kampf drehte sich Skorpin zur Seite, während Light zuschlug und ließ den Anwärter an sich vorbei laufen. Diesmal jedoch war Light auf den Trick vorbereitet und schaffte es sich zu drehen und den Schlag von Skorpin abzuwehren. Skorpin, der von dieser Attacke völlig überrascht war ließ es zu, dass Light ihm das Schwert fast aus der Hand schlug und schaffte es im letzten Augenblick seinen Griff um das Heft des Schwertes zu verstärken. Ungläubig blickte Skorpin seinen Gegner an, als dieser mit zwei weiteren harten Schlägen es schaffte dem Anwärter das Schwert aus der Hand zu prellen.
Nach Luft ringend standen sich die beiden Anwärter gegenüber. Der eine noch immer mit dem Schwert in der Hand, der andere gänzlich waffenlos. Zufrieden mit der Leistung seiner Schüler trat Andreas näher an das Paar heran.
Ein wirklich exzellentes Manöver Light. Damit hättest du mich auch überrascht.
Light lächelte als er das Lob seines Lehrers hörte und steckte sein Schwert zurück in die Scheide, die an seinem Gürtel befestigt war.
Ihr habt beide gut gekämpft und ich denke ihr habt auch einiges gelernt. Zum Beispiel wisst ihr jetzt, dass es nie gut zu häufig dieselbe Taktik zu verwenden. Besonders nicht gegen denselben Gegner. Ihr solltet diese Kämpfe häufiger führen, denn ihr beiden profitiert davon.
Für heute habt ihr aber genug getan. Wenn ihr wollt könnt ihr gerne noch weiter trainieren. Morgen werden wir noch einige weitere Übungen durchführen und dann werde ich mich entschließen, wann Light seine Prüfung ablegen wird.
Mit diesen Worten drehte Andreas sich um und ging aus dem Raum. Er war sich ziemlich sicher, dass seine beiden Schüler noch längere Zeit im Trainingsraum bleiben würden, damit Light morgen mit seinen Fähigkeiten glänzen konnte und sobald wie möglich seine Prüfung ablegen konnte.
In Gedanken versunken stieg der junge Novize die Treppe zum Hof hinauf und ging in seine Kammer. Als er die Tür seiner Kammer öffnete und den kleinen Raum betrat bemerkte er, dass sich bereits jemand darin befand.
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Geduldig wartete der Alte im Zimmer des Auserwählten. Er hatte schon viele Weihen miterlebt, hatte sich sogar an ihnen ab und an beteiligt, allerdings die ganze Organisation, die Vorbereitung, hatte er noch nie übernehmen müssen. Er war sich aber seiner Pflicht bewusst und er würde ihr auch in Innos Namen voll und ganz nachkommen, doch graute es ihn nichtsdestotrotz vor der bevorstehenden Arbeit und Hektik. Innerlich fragte er sich, weshalb die Drei nicht den alten Zausel Parlan für die Aufgabe auswählt hatten, war er doch mit Abstand der Erfahrenere in solchen Dingen.
Ihm blieb jedoch nicht die Zeit weiterhin in Selbstmitleid zu zerfliesen. Der Novize, oder besser gesagt der Magier, war endlich zu seiner Kammer zurückgekehrt.
Mit einem Lächeln auf den Lippen ging er auf den verwunderten jungen Mann zu.
"Du bist der Novize Andreas, ja?"
Er nickte.
"Du hast nach Ansichten des Rates nun lange genug gewartet. Deine Weihe zum Auserwählten Innos', dem Feuermagier, wird in etwa vier Tagen stattfinden. Solltest du spezielle Fragen zum Ablauf der Weihe haben, wende dich an Spike Spiegel, er wird die Weihe halten. Alles andere betreffend, wende dich am besten an mich. Man wird jedoch früh genug auf dich zu gehen, wenn die Zeit gekommen ist. Bis dahin solltest du dich im Gebet an Innos auf die Weihe vorbereiten. Möge Innos seine schützende Hand über dich halten."
Mit diesen Worten nickte der Alte ihm noch einmal zum Abschied zu, ehe er das Zimmer verließ. Nun war es an der Zeit den Weihepriester über seine ehrenhafte Aufgabe zu informieren. Weshalb man ausgerechnet den rumorösen jungen Mann, namens Spike Spiegel, den man desöfteren schon des Sumpfkrautrauchens und dergleichen bezichtigt hatte, wollte der Alte gar nicht erst wissen. Er hatte schon so einiges von ihm gehört, doch pflegte er desöfteren seine Meinung über Personen erst nach einem ersten Treffen zu bilden. Nichtsdestotrotz klopfte er leicht besorgt an seiner Tür und musste geschlagene fünf Minuten auf eine Antwort warten.
Ein unverständliches Grummeln kündigte ihn bereits vor dem Öffnen der Tür an. Als er den Alten sah, schob er sich rasch vor den Eingang und schloss die Tür hinter sich.
"Oh, Innos zum Gruße Bruder. Was kann ich für euch tun?"
Die Haare des jungen Mann waren zerzaust und er roch etwas merkwürdig, doch ansonsten machte er einen einigermaßen normalen Eindruck. Erleichtert sammelte der Feuermagier seine Gedanken.
"Innos zum Gruße. Nun, mein Lieber Bruder Spike, euch wurde im Namen des Rates der Drei das Amt des Weihleiters auferlegt. Ihr sollt in etwa vier Tagen den Novizen Andreas in den Rang eines Feuermagiers erheben und ihn in Innos Namen weihen."
Dem jungen Magier schienen glatt die Augen auszufallen nur um wenig später von dem weit aufgerissenen Mund aufgefangen und verschlungen zu werden. Es fiel ihm nun plötzlich merklich schwerer sich zu artikulieren.
"Ach du Sch...ande. Ich meine...wow...danke…oder nein, ich fühle mich geehrt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich sagen soll."
Der Alte lächelte leicht.
"Ihr braucht gar nichts zu sagen. Ihr solltet euch stattdessen in der Bibliothek über die wichtigsten Bestandteile einer Weihe informieren. Es ist ja schließlich eure erste Weihe als Weihleiter, sofern ich mich nicht irre."
Spike nickte und der Alte gab ihm zum Abschied die Hand und bot ihm an, zu ihm zu kommen sollte er irgendwelche Fragen haben.
Nun war es an der Zeit für ihn sich auf die Weihe vorzubereiten...
Spike
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Light hatte bei dem zweiten Kampf sich nicht so aufgeregt. Dadurch konnte er klarer denken und seine Angriffe besser planen, doch er schlug nicht mehr mit solch einer Wucht zu. Also hatte es sowohl Vorteile sich aufzuregen, als auch Ruhe zu bewahren. So konnte er also beispielsweise bei einem Ork die Geduld verlieren, obwohl solch einer noch viel zu stark für ihn war, da diese meistens strohdumm sind. Gegen einen Menschen empfahl es sich Ruhe zu bewahren. Diese erkannten schnell einmal die Angriffstaktik ihres Gegners und wahren auch weit nicht so berechenbar wie ein Ork der einfach nur mit möglichst viel Kraft versuchte den Gegner zu treffen.
Plötzlich riss ihn Skorpin aus seinen Gedanken:
"Wollen wir noch einmal gegeneinander kämpfen?"
"Nein, ich würde sagen wir zeigen uns erst einmal gegenseitig ein paar Tricks und kämpfen vielleicht morgen noch einmal."
"Ok. Gute Idee. Was ich eigentlich wissen wollte: Wer hat dir den Trick mit dem entwaffnen gezeigt?"
"Das war Andreas."
"Dieser ... Mir hat er das nie gezeigt."
"Echt. Na dann komm. Ich zeig dir wie das geht."
Light zog wieder sein Schwert und sagte Skorpin, er solle das seinige mit Light's verhaken.
"So, nun musst du erst einmal sicher gehen ob das Schwert deines Gegners mit dem deinigen unlösbar verhakt ist. Sonst funktioniert es nicht. Dann musst du einen größtmöglichen Kreis vollführen und das so schnell wie möglich. Allerdings musst du vorsichtig sein. Funktioniert es nämlich einmal nicht bist du selbst ohne Deckung."
Skorpin hörte aufmerksam zu und probierte es sogleich. Light war nicht darauf gefasst gewesen und deswegen flog sein Schwert in hohem Bogen davon.
"Respekt. Du lernst echt schnell und handelst auch sofort. Jetzt könntest du mir einen deiner Tricks zeigen."
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Skorpin wusste jetzt wieso er den letzten Kampf verloren hatte, er war zu selbstsicher, er wollte nicht glauben das er gegen Light verliern könne. Doch leider tat er dies, doch er war nicht sauer er war glücklich das er diese Lektion jetzt gelernt hatte und nicht erst dann wenn er mit seinem Leben dafür zahlen müsse.
Skorpin fragte Light ob er ihm nicht zeigen könne wie er ihn entwaffnet habe, Light willigte sofort ein und erklärte skorpin alles, der es auch gleich ausprobierte. Das Schwert von Light flog im hohen Bogen durch die Luft da Light nicht mit einem solchen Schlag gerechnet hatte. Nun wollte Light auch einen Trick von skorpin wissen, doch dieser musste erst einmal nachdenken welche er ihm zeigen könne. Da skorpin die letzten Tag immer versucht hatte eigene Angriffe zu erstellen, mit mehr oder weniger Erfolg.
Light fragte noch einmal nach und skorpin zeigte ihm einen seiner Angriffe oder eher einen von Andreas. Light konnte den Ausweichschritt sofort nachmachen was auch nicht verwunderlich war. Doch Light war irgendwie enttäuscht das ihm skorpin nur diesen gezeigt hatte und fragte deswegen nach wieso er das tat. Skorpin antwortete ihm wahrheitsgemäß das er noch keinen wirklich guten entwickelt habe, aber wenn es soweit sei, das er Light sofort bescheid sagen würde. Das reichte Light, denn er schien zu wissen das skorpin sein Wort immer zuhalten pflegte.
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Es wurde spät und die kleine Kerze war bereits abgebrannt und Ed hatte eine weitere angezündet. Eine Schraube hatte sich im Uhrwerk verklemmt und um nicht die ganze Mechanik zu beschädigen musste Ed sie komplett entfernen. Als ihre andere Taschenuhr Zwei schlug legte Ed ihre Sachen weg und ging in ihr Bett. Sie war zu müde um noch länger so konzentriert arbeiten zu können.
Als sie wieder erwachte war es kurz nach Neun. Nachdem Ed sich etwas aus der Klosterküche zu essen holte setzte sie sich wieder an den Tisch und arbeitete weiter. Endlich war sie soweit diese winzige Schraube einzubauen und den Rest des Gehäuses auch wieder zu montieren. » Huh, ein schönes Stück Arbeit. Seltsam das die andere Anwärterin immernoch nicht aufgetaucht ist. « dachte sich Ed und betrachte das zweite Bett im Zimmer, das noch genauso aussah wie am ersten Tag als Ed hier ankam.
Ed verließ das Zimmer und schlenderte durch den Klostergarten und schaute sich die verschiedenen Pflanzen an. Ein Stück weiter ging es zu einer Sonnenuhr. Es war interessant, das war die erste Uhr auf der Insel die Ed sah. Ausgenommen derer, die sie selbst mitgebracht hatte. Aber dennoch keine besonders ausgefeilte Technik, vorallem war sie während der Nacht komplett nutzlos. Vielleicht sollte Ed den Magiern den Vorschlag unterbreiten, dass sie eine mechanische Uhr für das Kloster baut. In Gedanken verloren setzte sie sich an die Seite des Platzes und grübelte weiter.
Geändert von Françoise (08.10.2005 um 11:49 Uhr)
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Mit gemessenem Tempo ging der alte Feuermagier die Treppe zum Keller des Klosters hinab. Aufmerksam betrachtete er die Wände und die Decke, die wieder einmal an einigen Stellen mit Spinnweben bedeckt waren. Leise brummte er vor sich hin.
Ich sollte Parlan bescheid sagen, damit bei der Weihe alles sauber ist.
Am Fuß der Treppe angekommen orientierte er sich kurz. Schon eine lange Zeit war verstrichen seitdem er das letzte Mal hier unten gewesen war. Er bevorzugte sein Zimmer im Obergeschoss des Klosters oder die Bibliothek als Aufenthaltsräume. Nun war er jedoch auf der Suche nach dem Auserwählten, um noch etwas für die Weihe abzusprechen.
Ein wenig verwirrt blickte der Feuermagier noch einmal um sich bevor er den richtigen Gang fand und sich wieder auf den Weg zum Trainingsraum des Klosters machte. Dort, so hoffte er, würde der Novize Andreas sich aufhalten. Schließlich war dieser der Einhandlehrmeister des Klosters und hatte zur Zeit einige Schüler, die er betreute.
Schon nach einigen Schritten erkannte der alte Feuermagier, dass er den richtigen Gang gewählt hatte. Der Klang aufeinanderschlagender Schwerter war zu hören. Er beschleunigte seinen Schritt etwas und blieb dann in der Türöffnung stehen und betrachtete das Geschehen.
Vor ihm mit dem Rücken zur Tür stand der auserwählte Novize und beobachtete zwei Anwärter des Klosters, die gegeneinander kämpften.
Einige Zeitlang beobachtete der Alte den Kampf, bevor er in einer kleinen Pause, die durch eine Erklärung des Novizen Andreas eintrat, den Raum betrat und sich leise räusperte.
Innos zum Gruß. Ich bin hier um mit dir über deine Weihe zu sprechen.
Der junge Novize nickte und trat näher. Aus den Augenwinkeln erkannte der alte Feuermagier die erstaunten Blicke der beiden Anwärter.
Du hast es ihnen nicht erzählt?
Nein, ich wusste nicht ob ich das sollte.
Nun es ist kein Fehler, dass sie es jetzt erfahren. Für die Weihe werden sowieso zwei niedere Ränge benötigt, die dem Weiheleiter zur Handgehen. Warum fragen wir also nicht einfach deine beiden Schüler, ob sie diese Aufgabe übernehmen wollen.
Andreas stimmte zu und der alte Feuermagier ging zu den beiden Anwärtern hinüber.
Innos zum Gruße. Wie ihr beiden vielleicht schon gehört habt wird euer Lehrer in einigen Tagen die Weihe zum Feuermagier begehen. Für die Zeremonie und für einige Hilfsarbeiten, die vorher erledigt werden müssen, werden noch zwei nieder Ränge benötigt. Da ihr schon eine tiefere Verbindung zu dem auserwählten Novizen habt, wäret ihr eine gute Wahl. Würdet ihr dieses Amt übernehmen?.
Es herrschte einen momentlang Ruhe, bevor die beiden Anwärter eifrig einwilligten, ihrem Lehrer zu helfen.
Der alte Feuermagier lächelte glücklich, als er sein nächstes Anliegen vortrug.
Es freut mich sehr, dass ich helfen wollt. Ich habe auch schon eine Aufgabe für euch. Nach der Weihe wird eine kleine Feier veranstaltet. Dafür brauchen wir aber noch einen zusätzlichen Koch. Am besten einen, der schon einmal für eine solche Feier gekocht hat. Leider ist der Koch, der die Feiern sonst ausrichtete, ein Diener Adanos und somit nicht mehr im Kloster. Eure Aufgabe ist es also zu dem neuen Wohnort der Wassermagier zu gehen und Juan el Mahablado dazu zu überreden für die Feier zu kochen.
Mit einem fragenden Seitenblick zu Andreas fuhr der alte Feuermagier ach einer kleinen Pause fort.
Der Weg ist nicht ganz ungefährlich und deshalb benötige ich Boten, die kämpfen können. Nachdem was ich gerade gesehen habe scheint ihr dazu in der Lage zu sein. Aber euer Lehrer muss zustimmen, bevor ich euch losschicke.
Gespannt wartete der alte Feuermagier auf die Antwort des auserwählten Novizen, die nach einer kurzen Bedenkzeit erfolgte.
Ich denke die beiden sind soweit. Sie können gut genug kämpfen uns sich aufeinander verlassen.
Bedächtig nickte der Feuermagier mit dem Kopf, bevor er sich wieder an die beiden Novizen wendete.
Ich habe hier eine Karte für euch, auf welcher der Standort des neuen Wohnsitzes der Wassermagier eingetragen ist. Brecht sobald wie möglich auf, aber versorgt euch vorher noch mit etwas Proviant. Leider kann sich euch nicht sagen, wie ihr von den Wassermagiern empfangen werden werdet. Macht euch auf alles gefasst. Wenn ihr zurück seid meldet euch bei dem Feuermagier Spike Spiegel. Er wird die Weihe leiten und euch weitere Anweisungen geben.
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Light und skorpin kämpften mal wieder gegen einander, wie sieh es schon des öfteren getan hatten, nur war jetzt nicht der Hauch einer Feindschaft mehr zuspüren. Andreas beobachtete die beiden ganz genau und als er sie wieder einmal unterbrach kam ein alter Magier in den Raum.
Er wollte mit Andreas über die Weihe zum Feuermagier reden, doch er wurde durch die Gesichter von Light und skorpin unterbrochen. Es schien den alten Magier zuwundern das Andreas seinen beiden Schülern nichts über seine Weihe gesagt hatte. Ohne groß drum herum zureden fragte er die beiden Anwärter ob sie nicht an der Zeremonie teil nehmen wollen da noch niedere Ränge gebraucht wurden. Die beiden willigten natülich ein, es war eine Ehre an sowas teilnehmen zudürfen. Der Magier hatte auch gleich den ersten Auftrag für die beiden, sie sollten einen Koch abholen, der allerdings ein Diener Andanos zu seien schien.
Mit diesem Auftrag ließ er die beiden Anwärter stehen. Light sagte zu skorpin das die Wassermagier nicht begeistert seinen werden wenn sie dort auftauchen würden. Skorpin sagte nur das man ja nicht in den Roben dort auftauchen müsse.
Beide machten sich sofort reisefertig um keine Zeit zuverlieren, doch bevor sie das Kloster verliesen holten sie sich noch etwas Proviant aus der Taverne.
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Er war schockiert gewesen, doch zur gleichen Zeit fühlte er sich aufs höchste geehrt. Es war ihm tatsächlich "erlaubt" worden die Weihe eines Feuermagiers zu halten. Er konnte es nicht fassen, dass ausgerechnet er eine solche Verantwortung tragen "durfte". Gedanklich "dankte" er dem Rat, dass er so viel Vertrauen in ihn setzte, ehe er sich grübelnd zurück in sein Zimmer verzog.
Erst jetzt wurde ihm klar, was man ihm da aufgeborgt hatte. Hinter der ehrenvollen Fassade verbarg sich eine Unmenge an Arbeit und ein Zwang zur Perfektion. Nur ein einziger Fehler könnte die ganze Zeremonie durcheinander bringen und er würde der "Buuh-Mann" des Jahrhunderts werden. Was nur, wenn er seinen Text vergessen sollte? Man würde ihn Angesichts dieser Schandtat aus dem Kloster werfen! Und eine Predigt sollte er auch noch halten...
Es war klar, dass der Rat ihn nun endlich aus ihrem Kloster schmeißen wollte. Eine Konspiration auf höchster Ebene fand hinter dem Rücken aller statt und er konnte nichts dagegen tun. Natürlich war es Spike nicht möglich eine Weihe zu halten. Er hatte noch nie die Leitung über irgendetwas übernommen und das hatte auch seine Gründe.
Mehr oder minder deprimiert vergrub er sein Gesicht in den Händen. Es blieb ihm wohl nichts anderes übrig als es zu versuchen. Er musste einfach alles nach Lehrbuch machen und schon konnte eigentlich gar nichts passieren. Eigentlich…doch so einfach war es natürlich auch wieder nicht. Erst recht nicht bei ihm. Doch so würden sie ihn nicht aus dem Kloster schmeißen können. Er würde Andreas weihen und wenn es das letzte wäre, was er tat.
Mit einem leichten Aufschwung an Motivation drang er ans Abendlicht und folgte den Weg zur Treppe. Der Innenhof war schnell überquert. Die Bibliothekstür stand merkwürdigerweise schon offen. Ohne groß darüber nachzudenken trat er ein, sah sich ein wenig um, ging an den Regalen entlang, fragte einen seiner Brüder nach Lehrmaterial für eine Feuermagierweihe, ging erneut an den Regalen entlang, verirrte sich in der Naturheilmittel Abteilung, erkundigte sich bei einem anderen Magier, ging an den Regalen entlang und fand sich schließlich am Ende der Bibliothek wieder. Das letzte Regal durchforstete er nach irgendwelchen Anhaltspunkten, doch wurde nur bedingt fündig. So entnahm er einfach jedes Buch, das auf irgendeiner weise sich mit dem Thema befasste und begann zu lesen...
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Es waren einige Stunden vergangen und Ed schlenderte durch das klösterliche Gemäuer. Langsam zogen Wolken auf und auch der Himmel verdunkelte sich. » Es sieht ganz danach aus als gäbe es bald Regen. « dachte sich Ed als sie heraufschaute. Sie entschloss sich wieder in ihre Kammer zurück zu gehen, aber irgendetwas hielt sie zurück. Ein seltsames Gefühl durchfuhr ihren Körper, als wenn sie von jemandem gerufen wurde. Sie drehte sich um, aber sah außer einigen Novizen, die über den Hof eilten, um sich vor den ersten Regentropfen zu schützen, niemanden. Dabei errinnerte Ed sich an ihr Erlebnis am Wasserfall. Es muss schon etliche Wochen her sein, aber exakt wie damals fühlte sich diese seltsame Stimme an. Ein wirklich eigenartiges Ereignis, allerdings wusste sie nichts damit anzufangen. Vielleicht war es nur eine Erinnerung, vielleicht aber auch ein Zauber oder soetwas in der Art. Schwere Wassertropfen fielen auf Ed herab und so zog es sie gedankenverloren letztlich doch in ihre Kammer.
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Es war früh am Morgen als Ed erwachte. Die ganze Nacht hatte es nicht aufgehört zu regnen und erst jetzt besserte sich das Wetter, so dass nur noch vereinzelt dicke Tropfen vom Himmel fielen. Als sie auf ihre Taschenuhr blickte, zeigte diese gerade Sechs an. » Das ist eindeutig zu früh. « dachte sich Ed, allerdings hatte sie während der Nacht nicht besonders gut geschlafen und wachte hin und wieder auf, geplagt von den Ereignisen . Nocheinmal wollte sie es nicht versuchen wieder einzuschlafen und deshalb stand sie mehr oder weniger munter auf. Sie warf sich ihren weißen Mantel um und ging hinaus auf den Hof.
Morgentau überzog die Pflanzen des klösterlichen Gartens und bis auf einige wenige verschlafene Gestalten war noch niemand auf den Beinen. Ihr Magen meldete sich, weshalb sie sich entschloß als erstes der Küche einen Besuch abzustatten. Viel mehr als einen kleinen Laib Brot und etwas Schafswurst fand sie allerdings nicht und extra in den Vorratskammer im Keller des Klosters wollte sie auch nicht und darum begnügte sie sich mit dem Wenigen was sie fand.
Sie schlenderte mit ihrem Frühstück zu dem Platz mit der Sonnenuhr, die, wie auch nicht anders zu erwarten war um diese Uhrzeit, noch nichts auf ihrem Ziffernblatt anzeigte. Ed entdeckte während sie über den Platz ging einen kleinen Gang, der etwas weiter hinten, fast versteckt von Bäumen lag. Eine lange Treppe führte den Berg hinauf zu einer Art Tempel. Diesen Ort hatte sie bei ihrem ersten Klosteraufenthalt nicht gesehen und allen Anschein nach war es ein Tempel für Adanos, zumindest war die Architektur dem ensprechend. Aber die Magier des Wassers hatten das Kloster verlassen. Irgendein Zwischenfall hatte dazu geführt, das hörte sie aus einigen Gespächen der Novizen heraus. Nun war sie aber doch noch nicht ausgeschlafen genug um sich darüber mehr Gedanken zu machen und deshalb setzte sie sich an den Rand der Treppe, sah dem Morgentau dabei zu wie er verdunstete und begann mit ihrem kleinen Frühstück.
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Des Schlafs der letzten Nacht beraubt saß er noch immer tief über die Bücher gebeugt. Als er sich auch den Inhalt des letzten Buches so gut es ging eingeprägt hatte, lehnte er sich seufzend in seinem Stuhl zurück. Eine Weile blieb er reglos sitzen und starrte auf eins der Bücher im Regal, bis er plötzlich anfing zu Grinsen. Belustigt fing er kurz später an zu kichern, das seinerseits in ein herzhaftes Lachen ausartete. Die ersten bösen Blicke verweilten schon auf dem Feuermagier, doch ehe irgendjemand eingreifen konnte wurde er schlagartig still.
"Ich hab überhaupt gar keine Ahnung..."
Verzweifelt vergrub er sein Gesicht in den Händen. Er war eindeutig im falschen Abteil gelandet. Zwar waren die groben Abläufe der Weihe darin erklärt worden, doch nicht ein einziger Hinweis was er, der Weihleiter, zu tun hatte. Er wusste wie sich der zu Weihende zu verhalten hatte, wie und wohin er gehen sollte und wann ihm was abverlangt wurde. Man gab ihm sogar Tipps, wie man die Weihleiter am besten beschäftigte, doch ihn selbst war man eiskalt übergangen. Was nutzte es ihm, wenn alle außer ihm strickt nach Etikette handelten? Er musste der fehlerlose sein, die anderen konnten von ihm aus machen was sie wollten...immerhin standen sie nicht vor ihrer vorzeitigen Entlassung.
Langsam erhob sich der Magier wieder, räumte die Bücher in das Regal und machte Anstalten die Bibliothek zu verlassen. Auf dem Weg zum Ausgang strich er Gedankenverloren über den Topas Ring, den er Tag ein Tag aus an dem Mittelfinger trug. Mick, ein Magier des Wassers, hatte ihn einst als Andenken an seine Weihe Handgefertigt. Er war ihm noch immer zu großen Dank verpflichtet. Erinnerungen an seine eigene Weihe schienen über den orange-rot glühenden Edelstein auf ihn überzufließen. Es war der wohl prägenste Moment in seinem gesamten Klosterleben und nun war er kurz davor an dem eines anderen Teil zu haben.
Etwas schlechten Gewissens trat er hinaus auf den Innenhof. Er wollte natürlich dass Andreas' Weihe problemlos über die Bühne ging und das er später wohlwollend darauf zurückblicken konnte, doch war es ihm auch wichtig unter den Augen des Rates selbst keinen Fehler zu machen. Die drei Alten waren so undurchsichtig, wie weiße. Die Furcht vor ihnen wurde lediglich von seinem Respekt ihnen gegenüber übertönt.
Er fühlte sich auf merkwürdigerweise einsam und alleingelassen inmitten des mehr oder minder hektischen Treibens des Innenhofs. Machte er sich vielleicht einfach zu viele Sorgen? Wie musste sich Andreas überhaupt erst fühlen?
"So wird das nie was...ich muss erstmal runter kommen...", nuschelte er leise vor sich hin.
Unter Stress brachte er sowieso meist nichts zustande, wenn aber doch, dann war es meist außergewöhnliche Arbeit. Doch die Vorstellung schob er erstmals beiseite und kehrte in sein Gemach zurück, wo er sich zur Beruhigung genüsslich einen schwarzen Weißen ansteckte.
Die Weihe stand kurz bevor. Nur noch ein Tag. Er hatte keine Zeit mehr um in Büchern zu wälzen. Er brauchte Informationen aus erster Hand, Erfahrungen. Sofort dachte er an Leto, seinen einstigen Weihepriester, doch war dieser scheinbar auf Reisen, hatte er ihn doch schon lange nicht mehr in den Klostermauern zu Gesicht bekommen. Als nächstes kam der Rat in Frage, doch wagte er es nicht sie damit zu belästigen. Er hätte ihnen damit so oder so nur eine breite Angriffsfläche gegeben seine Kompetenz anzugreifen. Als schließlich auch Parlan und der Magier, der ihn erst vor kurzem über sein Weihamt informiert hatte, ausschieden, weil er ersteren nicht leiden konnte und letzteren kaum kannte, vergrub er erneut ratlos sein Gesicht in den Händen.
Wieso musste es auch ausgerechnet ihn treffen? Nicht das er es nicht gerne mit ausführlichen Erklärungen und Übungen im Voraus gemacht hätte, doch hatte man bei ihm beides ausgelassen. Als die Glut des Stängels gefährlich Nahe an seinen Fingern reichte, schmiss er ihn in das erloschen Kaminfeuer und trat erneut hinaus an die frische Luft.
Im Schein der Sonne fühlte er sich wenigsten nicht so niedergeschlagen und sie gab ihn einen Anstoß zum Grübeln. In Gedanken versunken drehte er seine Runden um den zweiten Stock. Erst als sich wenige Meter vor ihm eine Tür zu eines der Magierzimmer öffnete, riss es ihn aus der Trance und er erblickte einen alten Bekannten. Das Organisationstalent das für den reiblosen Ablauf seiner Weihe verantwortlich war, der Hohe Magus Ailaen Walker. Zielstrebig ging er auf den Alten zu, der ihn freudig begrüßte.
"Wie geht es dir, mein Freund? Hast du dich von deinem Koma auch vollends erholte?"
"Ja, ich hab keine Beschwerden. Ich hoffe auch du bist fit geblieben, denn ich bräuchte dringend deine Hilfe. Es geht um..."
"Die Weihe?"
Spike weitete überrascht die Augen.
"Nun tu doch nicht so überwältigt. Komplett vom Klostergeschehen abgeschnitten bin ich nun auch wieder nicht. Es ist zwar schon sehr, sehr lange her, das mir die Ehre eines Weihleiters zu Teil wurde, doch ich könnte dir dennoch einiges über die Aufgaben eines solchen erzählen."
"Sehr gerne."
"Gut, dann folge mir ins Refektorium, der Hunger drängt."
Grinsend wies er Spike an ihm zu folgen. Ailaen begann schon auf den Weg ins Refektorium mit seinen Ausführungen, wobei der junge Magier aufmerksam zuhörte.
-
Der gestrige Tag erwies sich erneut als sehr lange. Am Abend fand der junge Magier nur wenig schlaf, zu sehr plagten ihn die Ausführungen Ailaens. Er ging die Weihe mehrmals in Gedanken durch, vereinfachte einige der etwas kompliziert geratenen Rituale und ermahnte sich immer wieder aufs Neue, auch wirklich nichts zu vergessen.
Zusätzlich zu seinen eigenen Schwierigkeiten mit der Weihe gesellten sich schließlich auch noch zwei weitere Probleme. Skorpin und Lighthammer, die beiden Weihhelfer, hatten sich bei ihm wegen ihrer Aufgaben während der Weihe gemeldet. Ailaen fand die Störung zwar weniger schön, doch Spike freute sich über die kleine Verschnaufpause, zu der die beiden ihm verholfen hatten. Glücklicherweise waren ihm die Aufgaben eines Weihleiters schon ausgiebig erläutert worden, sodass er den beiden Anwärtern ohne schlechtes Gewissen Anweisungen geben konnte. Im Nachhinein war er sich allerdings nicht sicher ob er nicht vielleicht etwas vergessen hatte oder sie etwas nicht ganz verstanden, jedenfalls nahm er sich vor ihnen am Tag der Weihe noch mal nachzufragen. Man konnte nie sicher genug sein. Als eine kleine Überraschung oben drauf brachten die Innos Diener sogar einen Wassermagier mit ins Kloster. Bei dem Anblick Juans drohte seine Kinnlade sich selbstständig zu machen. Erneut ein Diener Adanos den er kannte und der sich in höchster Gefahr befand. Er hatte doch erst vor kurzem eine von ihnen rechtzeitig aus dem Kloster schaffen können, doch ein weiteres Mal würde es ihm wohl nicht gestattet sein...brauchte es scheinbar auch gar nicht. Zwar musterte man ihn mit schiefem Blick, doch duldeten die Feuermagier ihn, solange es nur ein einzelner war.
So war auch seine Nervosität verflogen und er lauschte erneut den Worten des Hohen Magus.
Als er diesen Mittag erwachte, war es ihm als hätte er nicht einmal eine Stunde schlafen können. So benötigte er auch geschlagene eineinhalb Stunden bis er sich endlich präsentierbar hergeputzt hatte. Ein letzter Stängel musste dran glauben, für die Beruhigung, ehe er den Schritt ins Freie wagte. Orientierungslos lief er zunächst einige Male quer durch den zweiten Stock, ohne wirklich zu wissen was er nun tat oder tun sollte. Erst als er langsam seinen Weg in den Innenhof fand und die beiden Weihhelfer erspähte, hatte er ein konkretes Ziel vor Augen. Er ging auf die beiden zu und begrüßte sie so höflich, wie es seine innere Anspannung erlaubte.
"Und, habt ihr alles verstanden was ich euch gestern gesagt habe? Noch irgendwelche Fragen?"
Sie schienen unentschlossen ihm zu antworten, so ergriff er wieder das Wort.
"Naja, das wird schon werden. Wichtiger ist es vorerst uns ein paar feine Zeremoniegewänder zu besorgen..."
Es blieb ihm nicht einmal die Zeit sich nach dem mysteriösen Organisationsmagier umzuschauen, da lag seine Hand schon auf den Schultern Spikes.
"Das dürfte kein Problem sein. Ihr beiden könnt mir folgen, während du, Spike, deine Robe bei Gorax abholen solltest."
Nickend verabschiedete sich der junge Magier von den dreien und ging zur Weinkelterei, wo der alte Gorax meistens anzutreffen war. Das Gespräch zwischen den beiden beschränkte sich nur auf das Wichtigste, schien er doch selbst sehr beschäftigt und waren sie doch nie so Recht miteinander in Kontakt getreten. Daraufhin führte ihn der Alte in eine der Lagerräume des Klosters, wo er ihm seine Zeremonierobe aushändigte.
Dankend verabschiedete er sich von dem Weingelehrten und verzog sich zurück in sein Gemach, wo er sich die Robe überstreifte und nervös auf und ab ging, auf die Weihe wartend.
-
Skorpin hatte die ganze Nacht nicht richtig schlafen könne, er war viel zu aufgeregt. Was würde wohl bei der Weihe alles schief gehen können, würde er Schuld haben wenn was nicht klappen sollte. Skorpin konnte nicht anderes als die ganze Zeit daran zudenken. Das einzig lustige was skorpin bis jetzt mit der Weihe in Verbindung bringen konnte war das Gesicht der Magier als sie mit Juan das Kloster betraten, es war ein einmaliger Anblick. Danach hatten Light und skorpin Spike Spiegel gesucht um sich erklären zulassen was sie bei der Weihe machen sollen, es schien Spike zufreuen eine Pause einlegen zukönnen.
Skorpin konnte nicht länger im Bett bleiben, seine Gedanken rasten und ließen ihn auch nicht am Morgen etwas Zeit zum Schlafen. So machte skorpin einen kleinen Spaziergang im Innenhof der Klosters wo er auf Light traff. Auch er schien nicht viel geschlafen zuhaben. Eigentlich müssten sich die beiden nicht soviele Sorgen machen da nicht sie die Messe halten würden sondern Spike. Skorpin wollte sich garnicht vorstellen wie es ihm gehen müsse. Light und skorpin unterhielten sich nur über die Weihe ihres Meisters Adreas, der den beiden beibrachte wie man kämpft.
Nach einiger Zeit kam der Magier Spike Spiegel zu ihnen und fragte sie ob sie noch wissen was sie tun sollen, keiner der beiden Anwärter brachte einen Antwort heraus und so fuhr der Magus fort das sie sich noch ihre Zeremonienkleider abholen sollen. Doch in diesem Augenblick tauchte ein weitere Magier auf und sagte das sie ihm folgen sollen um ihre Gewänder zuerhalten. So folgten die beiden ihm und er händigte ihnen jedem eines der schönsten Kleider aus die skorpin je in seinem Leben gesehen hatte.
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