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    Post [Story]Der Anfang

    Der Anfang


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    Der Wind wehte durch die Blätter eines Waldes. Die Blätter raschelten laut und einige fielen leise zu Boden. Ein kleines Wolfsrudel trank an einer großen Pfütze, die während der letzten Tage entstanden war. Die selten gewordene Sonne schien auf ihren Pelz und ließ die letzte Nässe verdunsten die sich darin festgesetzt hatte. Über der Pfütze sah man Wasserdampf aufsteigen, der die Luft zum Flimmern brachte. Auch auf der Erde trockneten langsam das Moos und die kleinen Äste die durch die Herbstlichen Regenfälle immer noch feucht waren. An einigen Stellen an denen die Sonne durch Öffnungen durch die Blätter schien war die Nässe schon vollständig verschwunden. Erneut wehte eine Böe durch die Baumkronen und ließ einige Vögel verschreckt aufflattern. Einer ließ sich in der nähe einer verrosteten beidseitigen Streitaxt nieder und pickte wild nach Würmern und Maden die aus einem, von der Streitaxt gespalteten, verwesenden Monsterschädel krochen.
    Ein anderer flog ein Stück über die Bäume bis zu einer Großen Eiche, die in der Sonne stand und deren Äste sanft im Wind schwankten. Am Fuß des Baumes mit dem Rücken an den Stamm der Eiche gelehnt, völlig in Gedanken versunken, saß ein junger Mann mit kurzen dunkelbraunen Haaren die im Wind sanft wehten.
    Gren war ein Gutaussehender 16 jähriger, der die Einsamkeit liebte. Er war erst vor einigen Tagen 16 Jahre alt geworden, doch für sein Alter war er überdurchschnittlich stark und auch im Schwertkampf war er kein Laie. Oft saß er an dieser Eiche in dem kleinen Wäldchen vor der Stadt in dem, zumindest an den Stellen an denen er sich aufhielt, nicht allzu gefährliche Monster lebten. Wölfe waren die meistvertretenen Monster in diesem Wald und mit ihnen konnte er im Falle eines Kampfes fertig werden. Trotzdem ging er nur selten weit hinein da er auch schon enthauptete Wölfe und andere Monster aufgefunden hatte. Einerseits mit Schwertern oder Äxten, andererseits aber auch von den Zähnen eines anderen Monsters, welchem er nicht begegnen wollte wenn es einen ganzen Wolfskopf in einem verschlingen konnte. Er wusste, dass beides ein schlechtes Zeichen war, denn ein normaler Jäger würde mit Pfeilen arbeiten um den Pelz des Wolfes, der gut zu verkaufen war, nicht allzu stark zu beschädigen. Darum nahm er an, dass es in dem Wald einige Banditen und Rumtreiber geben musste, denn auch in der Stadt kannte er niemanden, der Felle verkaufte, denen der Pelz des Kopfes fehlte.
    Gren spielte mit einem blauen metallartigen Gesteinsbrocken herum den er in der Hand hielt und betrachtete ihn von allen Seiten. Er war mit verschiedenen Adern durchzogen die hellblau glänzten. Wenn man genau darauf achtete konnte man im Schatten sehen, dass dieser Brocken matt leuchtete. Es war magisches Erz, welches im Minental jenseits der Berge von Schwerverbrechern gefördert wurde. Es war sehr widerstandsfähig und wurde dazu verwendet Waffen zu verbessern. Die Königliche Garde, die Paladine und Ritter, trugen solche Waffen. Dem gemeinen Volk waren sie vorbehalten. Und nur wenige Schmiede waren fähig diese Waffen herzustellen.
    An Grens Seite hing ein edles Kurzschwert welches er von einem reichen Händler des oberen Viertels geschenkt bekommen hatte, da er ihm einen Gefallen getan hatte. Er hatte ihm einen seltenen Stein gebracht den der Händler in der nähe des Passes zum Minental verloren hatte, als er dort Erz einkaufte. Dieses war ein gefährliches Unternehmen ohne Leibwache die sich natürlich kein einfacher Bürger leisten kann. Denn abgesehen von den Monstern die auf dem weg dorthin lauern kommt es auch schon einmal vor, dass ein Bandit auf der Flucht über den Pass gestürmt kommt und keine Zeugen von seiner Flucht und seinem Aufenthaltsort gebrauchen kann.
    Links von ihm lag ein Bogen mit dem er zwar nicht sehr geschickt war aber schon ein- zweimal einen Wolf vertrieben hat der ihn auf einen Baum gehetzt hat, da er unvorbereitet oder unvorsichtig gewesen war.
    Er war Lehrling bei Constantino, einem Alchemist aus der Unterstadt Mittleren Alters.
    Er mochte ihn nicht besonders, da er sehr verschlossen und launisch war. Doch über eines konnte er sich nicht beklagen, er zahlte sehr gut für die Pflanzen die er ihm brachte. Vor allem für Pilze doch er hatte keine Ahnung weshalb. Es machte ihn ein wenig misstrauisch doch kein Anderer gab ihm so viel Gold dafür. Für heute hatte er schon viel gesammelt und so konnte er sich vorerst zur ruhe setzen und ein wenig die Sonne genießen die seit einigen Tagen nicht mehr geschienen hatte. Seinen Beutel mit den Pflanzen lag an seiner rechten und plötzlich griff eine Hand danach. Der Dieb hatte sich von der anderen Seite des Baumes angeschlichen gekommen und lief nun davon. Noch bevor Gren aufgesprungen war, war der Dieb außer Sichtweite. Doch schnell setzte Gren nach und konnte nach einiger Zeit eine sehr große in Braun gekleidete Person weit vor ihm erkennen. Wie es schien hatte sie noch nicht bemerkt, dass sie verfolgt wurde denn sie wurde langsamer und somit versuchte Gren sich nun leise zu bewegen. Die Gestalt trabte nun in gemütlichem Tempo immer tiefer in den Wald hinein. Er konnte sie nicht gut sehen da er nur Stofffetzen sah die braun durch die Blätter zu sehen waren. Nach einiger Zeit bog sie rechts hinter eine Felswand ein und verschwand, als Gren an der Ecke angekommen war spähte er um sie herum und sah einen langen von Felsen eingeschlossenen Trampelpfad der aus Plattgetretenem Gras bestand da hier nur wenig Bäume standen die zur Deckung hätten dienen können kroch er durch das Gras, das so hoch war, dass er völlig verdeckt kriechen konnte. Am Ende des Pfades konnte er schon nach einiger Zeit eine Höhle erkennen in die der Dieb geflohen sein musste, da dort eine Sackgasse war und alles mit hohen Felsen umzogen war. Es dämmerte bereits und er musste sich beeilen wenn er nicht im Dunkeln von einem Nachtaktiven Monster angegriffen werden mochte. Also guckte er kurzerhand in die Höhle und konnte erkennen, dass die Höhle einen weiteren Durchgang hatte und tiefer ins Gestein führte. In der ersten Höhle war ein kleines Feuer errichtet worden, welches Monster abhalten sollte in die Höhle zu laufen, und einige Felle lagen darum verteilt. In einer hinteren Ecke stand eine Löchrige leere Kiste auf der ein kleines Buch lag, das vielleicht einen Finger lang war und nur wenige Seiten besaß. Daneben stand ein Totenschädel auf dem eine Kerze brannte. Das Wachs lief schaurig über die Seite der Schädeldecke hinweg. Normalerweise fand man solche Kerzen nur in Häusern alter Alchemisten die sich der Schwarzen Magie verschrieben hatten, oder an alten mystischen Orten, diese Höhle war keines von beidem. Als er sich weiter umschaute sah er einige Wertgegenstände und dachte daran einfach alles was er fand mitzunehmen und wegzurennen da er sich auf keinen Kampf einlassen wollte doch er hatte zu viel Angst, dass Constantino ihm kündigen würde, denn schon einmal war er ohne Pflanzen zu ihm gekommen. Weil er beim Faulenzen eingeschlafen war und sich über seinen Beutel gewälzt hatte wurden alle Pilze völlig zerquetscht und dann blieb ihm nichts anderes über als alles wegzuschmeißen, denn man kann auch mit Heilpflanzen die in Pilzsaft gelegen haben keine Tränke mehr herstellen. Als er dann bei Constantino war ist er völlig ausgerastet und hatte gedroht ihm zu kündigen. Also entschied er sich alles einzustecken und trotzdem die Pflanzen wieder zu bringen. Er fand einen Silberkelch und Goldmünzen wie auch Erzbrocken die ungefähr, je nachdem wie groß der Erzbrocken war, gleichen Wert besaßen. Er steckte auch das kleine Buch ein und steckte es in eine kleine Seitentasche an der Seite seiner weit geschnittenen Hose. Nun schlich er zum zweiten Raum der mit dem ersten durch einen Tunnel verbunden war. Als er fast angekommen war stach ihm ein übler Gestank, wie von einem Monster, und brennendem Fleisch, in die Nase. Als er mit einem Auge um die Ecke schaute wusste er woher der abartige Gestank her kam. Um ein diesmal großes Feuer über dem ein großes Fleischstück herum gedreht wurde, saßen drei Orks. Orks waren große aufrecht laufende mit braunem Fell überzogene Monster die nicht besonders intelligent waren. Doch sie waren sehr stark und auch intelligent genug um eine Zivilisation aufzubauen, welche schon seit Ewigkeiten in einem grausamen Krieg mit den Menschen des Königreichs Myrtana war. Das Königreich leistete Widerstand doch die Orks gewannen die meisten Schlachten und eroberten langsam immer mehr Land. Allerdings waren sie noch nicht auf der Insel Khorinis gesichtet worden auf der sie sich nun befanden und auch diese schienen nur Späher zu sein. Sie hatten nur leichte Rüstungen und auch nur leichte Waffen die sie locker in einer Hand trugen. Gren hätte sie nicht einmal mit beiden Händen höher als einen Meter in die Luft bekommen. Sie stanken abscheulich und wie Gren nun mit einem Reiz sich zu erbrechen feststellte rösteten sie über dem Feuer etwas welches der Torso eines Mannes gewesen sein konnte, was den Geruch in der Höhle nicht verbesserte. In einer entfernten Ecke konnte er seinen Beutel sehen der achtlos weggeworfen war, da sich darin nicht von bedarf für Orks aufhielt. Jetzt wusste Gren aber auch, dass der Dieb ein Ork gewesen war und er keine braune Kleidung gesehen hatte sondern das kurze Fell eines Orks. Anschließend wurde Gren bewusst, dass der Ork der ihm den Beutel gestohlen hatte ihn nicht gesehen haben kann, denn ansonsten wäre er wenig später auch auf diesem Spieß gelandet. Allerdings brachte ihn das wenig weiter, da er keine Chance besaß den Beutel zu bekommen den er so dringend brauchte, doch in diesem Moment hatte er mehr Sorgen um sein Leben als um seine Arbeit, denn wer möchte in der gleichen Höhle stehen wie drei üble riechende Orks, die einen Menschen genüsslich über dem Feuer schmoren? Also schlich er langsam zurück und wollte nur noch in die Stadt um der Garde zu berichten, dass die Orks nicht nur noch auf dem Festland versuchten Land einzunehmen und die Menschen zu unterwerfen. Es war ein gefährliches Unterfangen geworden die Höhle zu verlassen denn er war nun so nervös, dass nicht mehr fähig war sich leise zu bewegen. Angstschweiß stand ihm auf der Stirn und stieß in seiner Nervosität vor einen Stein der laut klimpern gegen einen kleinen Nickeltopf schlug, der in einer Ecke der Höhle stand. Er kniff die Augen zusammen und wagte es nicht zu atmen. Er lauschte, doch die Orks schienen nichts bemerkt zu haben. Den letzen Meter der ihn von der Freiheit und dem leisen Gras trennte sprang er und landete leise mit den Händen sanft aufsetzend wie eine Katze auf allen Vieren im schon feuchten Gras. Er hatte es geschafft. Nun rannte er los, durch die Dunkelheit die bereits eingesetzt hatte, und machte den längsten Sprint seines Lebens.
    Geändert von Xymos (27.09.2005 um 14:05 Uhr)

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    Belohnung und Training

    „Orks!“, schrie Gren als er durch das Stadttor rannte, „Sie haben Späher in einer Höhle im Wald vor der Stadt!“. Er sank in sich zusammen von dem langen Sprint. Augenblicklich erschien ein Milizsoldat mit einer Fackel der ihm half sich wieder aufzurichten.
    „Was hast du gesagt? Orks, hier auf Khorinis?
    „Ja, drei Späher, ich hab sie beim sammeln in einer Höhle beobachtet!“
    „Haben sie dich gesehen?“
    „Nein.“
    Nun erschienen weitere Milizen die von dem ersten einige Befehle aufgetragen bekamen: „Schließt die Tore, und unterrichtet Graf Domar, dass Orks auf Khorinis sind drei Späher wurden gesichtet und wo Späher sind ist eine Armee nicht weit“.
    Graf Domar war der Befehlshabene Milizsoldat der im Rathaus der Stadt im oberen Viertel residierte. Er war ein streng aber gerecht. Jetzt rannten zwei Milizsoldaten zum Tor durch das Gren gekommen war, zwei zum anderen Tor am anderen Ende der Stadt und ein Soldat rannte ins obere Viertel um Graf Domar zu holen.
    Nach einer Minute stand der Graf vor Gren der sich nun völlig aufgerichtet hatte und sicher vor ihm stand.
    „Sag was du gesehen hast!“, befahl Graf Domar. Schnell und ausführlich schilderte Gren was er beobachtet hatte.
    Nach einiger Zeit rief der Graf zwei Soldaten zu sich. Dem ersten befahl er den zuverlässigsten Boten auf dem schnellsten Schiff zum König zu schicken um ihm die Lage zu berichten. Dem zweiten wurde aufgetragen einen Trupp von den mutigsten Soldaten Khorinis’ aufzustellen und noch in dieser Nacht die Späher zu erschlagen. Nun richtete er sich wieder Gren zu und berichtete ihm: „Du kommst morgen früh in das Rathaus und holst dir eine Belohnung ab dafür, dass du uns gewarnt hast. Außerdem werde ich dir dann mitteilen wie der Angriff verlaufen ist.“ Mit diesen Worten schritt er in Richtung Kaserne wo sich sicher schon die Soldaten für den Kampf versammelt hatten.
    Gren war völlig erschöpft von der ganzen Aufregung und beschloss sich schlafen zu legen.
    Er ging in das Gasthaus am Marktplatz in dem er ohne zu bezahlen schlafen konnte da die Besitzerin Mitleid mit ihm hatte, als sein Vater zum Kampf auf das Festland gerufen wurde und kurze Zeit später die Nachricht seines Todes kam, woraufhin seine Mutter geistig zusammenbrach und schließlich Selbstmord beging. Zu der Zeit war Gren erst 7 Jahre alt gewesen und musste von da an für sich selbst sorgen. Bereits mit 7 Jahren fing er an für Constantino zu arbeiten da er Gold benötigte mit der Zeit konnte er immer weiter von der Stadt weggehen um immer mehr und immer seltenere Pflanzen zu bekommen, die ihm mehr Geld einbrachten. Später konnte er sich auch mal Training im Schwertkampf leisten. Viele auf Khorinis trugen eine Waffe, da man nur innerhalb der Stadtmauern sicher vor den Monstern in der Wildnis war. Trotz der Monster verließ jeder einmal die schützenden Mauern, auch wenn er nur zum Kloster wanderte um zu Innos, dem Gott den Bauern als „gut“ bezeichnen würden, zu beten. Aus diesem Grund fand man oft in der Wildnis Schwerter oder andere Waffen deren Besitzer einem Monster zum Opfer gefallen waren. Auch wenn viele verrostet waren, konnte man manche auch gebrauchen oder verkaufen.
    Gren war an einem der vielen Betten angekommen und ließ sich völlig erschöpft in das Bett fallen und schlief fast augenblicklich ein.

    Am nächsten morgen ging er direkt zum Rathaus ins obere Viertel. Vor der Tür des Rathauses hielten ihn die Wachen an, doch nachdem er ihnen erklärt hatte, dass er der Junge gewesen war der die Orks beobachtet hatte, ließen sie ihn passieren.
    Wenig Später stand er vor dem Grafen der hinter einem großen Tisch stand der vor einem Kamin aufgestellt worden war. Auf dem Tisch lagen einige Karten und Schrift- sowie Spruchrollen.
    Mit Spruchrollen konnte man Zauber ausführen solange man ein wenig in der Magie geübt war. Gren hatte dies noch nicht ausprobiert, da Spruchrollen sehr Teuer waren und auch die Kunst der Magie war nicht gerade billig zu erlernen.
    „Ich danke dir, dass du so schnell und richtig gehandelt hast“, begann der Graf, „Dafür möchte ich dir zum Zeichen meines Danks ein kleines Geschenk übereichen.“ Der Graf überreichte ihm zwei Beutel. „In diesem Beutel sind 200 Goldmünzen und in diesem befinden sich 150 Erzbrocken. Ich hoffe ich kann dir damit einen Gefallen erweisen einen so großen wie du ihn mir erwiest.“
    Mit großen Augen nahm Gren die Beutel entgegen und bedankte sich feierlich: „Ich danke ihnen vielmals, doch wenn ich fragen darf, wie ist der Kampf letzte Nacht verlaufen?“
    „Meine Männer haben die Orks überrumpelt noch ehe sie sich von ihrem Lager erheben konnten fielen sie. Doch eines macht mir Sorgen. In der Höhle in der sie sich befanden wurden viele Schriftstücke gefunden die von einem anderen Ork stammen müssen der sich in der nähe des Minentals aufhält. Vielleicht ist es sogar ein Offizier und eine kleine Armee hat sich unter ihm versammelt. Wir konnten nicht alles von ihrem Geschmiere entziffern, doch das Wort „Minental“ das sie in ihre Sprache gleich bleibend übernommen haben konnten wir lesen. Auch ein paar andere Wörter konnten wir identifizieren. Wir haben bereits einen schnellen Boten zu ihnen gesandt er müsste schon bald dort ankommen. Doch genug der Kriegsführung ich wünsche dir viel spaß mit dem Gold, doch vertrink es nicht gleich alles in den Gaststätten!“ Der Graf ließ Gren spüren, dass für ihn das Gespräch beendet war und somit verließ Gren das Rathaus und lief die Straße hinab in die Unterstadt.
    Plötzlich fiel ihm etwas unter großen Schrecken ein: Er hatte sich den ganzen letzten Tag nicht bei Constantino gemeldet und er hatte nicht einmal mehr Pflanzen für ihn. Also ging er nun zu Constantino der einen kleinen Raum, mit einem Bett einem Alchemietisch und einer Truhe in einem Durchgang zwischen der Schmiede und der Gaststätte, besaß. Als Gren noch in der Tür stand kann Constantino auf ihn zugeschritten und schrie wild fuchtelnd mit den Armen herum.
    „Wo bist du den ganzen Tag gewesen? Wieso hast du keine Pflanzen für mich mitgebracht?
    Er ließ Gren nicht einmal antworten sondern erläuterte mit vor Wut roten Kopf: „Verschwinde ich kann mir keinen Lehrling Leisten der mir keine Pflanzen bringt!
    „Aber ich…“, versuchte Gren zu erklären.
    „Kein aber, auch wenn du ansonsten von einem Wolf zerfleischt worden wärest ändert das nichts! Ich brauche einen Lehrling der etwas davon versteht Kräuter zu sammeln ohne sich in Gefechte oder Abenteuer zu verwickeln! Und jetzt verschwinde!“
    Niedergeschlagen schlurfte Gren die die Straße entlang Richtung Kaserne. Er wusste, dass es nichts nützte sich mit Constantino anzulegen da er immer das letzte Wort besaß und er Einfluss auf einige Händler und Milizsoldaten hatte mit denen Gren sich nicht anlegen wollte, aber dafür wusste er nicht was er machen sollte jetzt wo er arbeitslos war dachte er daran in der Wildnis nach Wertgegenständen zu suchen und sie später Teuer zu verkaufen doch für solche unternehmen muss man ein guter Kämpfer sein und deshalb fasste er den Entschluss zu trainieren.
    An der Kaserne angekommen empfing ihn ein kleiner aber Ranghoher Milizsoldat der ihn fragte womit er ihm behilflich sein konnte.
    „Ich möchte trainieren.“, beantwortete ihm Gren.
    „Wir können gleich anfangen…natürlich nur wenn du die 50 Goldstücke hast!“
    Gren bezahlte und fing an auf dem Übungsplatz der Kaserne an zu trainieren. Der Offizier zeigte ihm viele Tricks und Kombinationen die er im Kampf mit verschiedenen Monstern anwenden konnte. Er Trainierte den gesamten Tag und am Ende des Tages war er völlig schweißdurchnässt und jeder Muskel schien zu bersten. Er ging in der Dämmerung zum Gasthaus und fragte nach einem Bad welches dann allerdings extra kosten würde. Doch da er ein Bad dringend benötigte willigte er ein und begab sich in eine Badewanne die in einem kleinen Raum stand, den man mit einer Treppe erreichte die kurz hinter der Theke abwärts führte. Es schien als würde die Treppe noch weiter abwärts führen und als stände die Wanne nur auf einem kleinen Quadratmeter der zwei Treppen verbindet, doch da wo die zweite Treppe beginnen müsste war eine Bretterwand errichtet worden. Während des Badens schien es ihm als würden Geräusche von der Wand, oder noch weiter unten, kommen. Er dachte sich nichts dabei, da wie ihm nun einfiel diese Treppe zur Kanalisation führen musste und es wahrscheinlich nur Ratten waren die dort lebten. Nachdem er gebadet hatte wusch er seine Kleidung und ging in eine Decke gehüllt nach draußen um sie auf einer Leine aufzuhängen. Schließlich wieder im Gasthaus fiel er wieder völlig übermüdet ins Bett und auch diesmal war es kein Problem einzuschlafen.

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    Ausbildung

    Am nächsten Morgen lief er zuerst zu seinen Kleidern die trocken auf der Leine hingen. Er begab sich auf den Marktplatz auf dem einige Gegenstände von Übersee verkauft wurden die mit den Schiffen angekommen waren. Allerdings war die Auswahl nicht besonders gut, da das letzte Schiff schon vor einem Monat angelegt hatte und Waren vom Festland wahren sehr begehrt. Die Schiffe brachten die neusten Kleider, die besten Rüstungen, Tränke und Rezepte, Waffen, Magiegegenstände und auch die Schwerverbrecher des Festlandes wurden hier abgeliefert. Die Schiffe fuhren bis zum Kiel gefüllt mit Erz zurück da fast ausschließlich im Minental Erzvorkommen waren und Erz überall gebraucht wurde. Wie Gren später von einem Händler in Erfahrung brachte würde voraussichtlich heute noch das nächste Schiff anlegen. Ein solches Spektakel ließ sich Gren nur selten entgehen und er beschloss dies auch heute nicht zu tun. Auf dem Weg zu den Docks musste er durch das Hafenviertel, dies war wie in jeder Hafenstadt ziemlich heruntergekommen. Die Miliz scherte sich nicht darum was im Hafenviertel passierte. Schlägereien waren hier Alltag und auch die Kriminalität war hier ungewöhnlich hoch. Um zur Anlegestelle zu gelangen musste er an der „Roten Laterne“ vorbei, dem Bordell Khorinis’. Als er dort vorüber war begab er sich durch einen Felsdurchgang und stand auf einem großen Dock für Hochseeschiffe. Links des Docks war ein Sandstand auf dem Fischer einige Hütten errichtet hatten auf den Strand hinauf gezogen lagen einige Fischerboote.
    Auf dem Dock hatten sich schon einige Schaulustige, Händler und Milizsoldaten versammelt.
    Jetzt erst bemerkte Gren das Schiff das langsam in Richtung Dock fuhr es wahr nur noch vielleicht 10 Schiffslängen entfernt doch ein großer Holzkran zum entladen der Schiffe hatte ihm vorerst die Sicht versperrt. Er ließ noch einmal seine Blicke über die Menschenmenge schweifen die bereits ein wenig zurückwichen um die Besatzung nicht zu Behindern anzulegen und das Schiff zu verlassen. Die Matrosen standen bereits an der Reling und hatten dicke Taue in den Armen als sie am in Reichweite des Kais waren warfen sie die Taue um dafür vorgesehene Pfeiler die aus Metall waren und in regelmäßigen Abständen auf dem Dock verteilt waren. Als das Schiff sicher am Kai lag und festgezurrt war, schoss ein Langes Brett von der Reling herab und verband nun den Kai mit dem Schiff. Augenblicklich setzte sich der große Kran der ähnlich wie ein Flaschenzug funktionierte in Bewegung da ihn nun ein Arbeiter steuerte. Das große Gitter des Laderaums wurde aufgeklappt und der Haken des Krans verschwand in der Öffnung des Schiffes. Wenig Zeit später erschien er wieder mit einer großen Kiste die Bereits auf dem Festland mit Seilen so verschnürt worden war, dass hier nur noch der Haken eingefädelt werden musste. Wie Gren sich dachte waren unter Deck einige Matrosen die diese Aufgabe übernahmen. Über das Verbindungsstück zwischen Kai und Schiff kamen nun Zwei Soldaten des Königs die sich links und rechts neben dem Brett auf dem Kai platzierten wenig später kamen weitere hinter denen eine Reihe von 9 Verbrechen lief am Ende liefen wieder ein paar Soldaten. Nun setzten sich auch noch einige Milizsoldaten aus der Stadt in Bewegung und liefen links und rechts neben den Verbrechern .Die Verbrecher waren mit Seilen an den Händen und dem Rücken des Vordermanns aneinander gebunden was eine Flucht unmöglich machte. Diese Karawane würde nun auf direktem weg ins Minental laufen und die Verbrecher würden bis zu ihrem Tod Arbeiten. Einige Matrosen die nicht fürs Verladen zuständig waren liefen bereits von Deck und würden die nächste Zeit in der Stadt verbringen. Einige würden so wie Gren im Gasthaus verbringen, manche würden in die Taverne in der nähe des Passes laufen weil sie es dort Aufregender fanden und wieder andere würden jede Nacht in der „Roten Laterne“ verbringen.
    Gren war wie immer fasziniert wie geordnet alles in diesem Durcheinander ablief doch als er schon wieder gehen wollte, da jetzt nur noch Kisten verladen werden würden, sah er wie eine Hand nach dem Goldbeutel eines Mannes Schräg links vor ihm Griff und ihn geschickt verschwinden ließ. Dann als wäre nicht gewesen lief die Person langsam in Richtung Unterstadt. Gren lief hinterher und sah, dass die Gestalt ein wenig kleiner war als er und eine braune Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte. Als Die Person bei der Schmiede angekommen war standen einige Bürger herum und dann ergriff Gren seine Chance ihn Anzusprechen ohne Niedergeschlagen zu werden. Also schloss Gren auf fasste den Mann am Arm und fragte in Gebieterischen Ton aber trotzdem so leise, dass nur der Mann ihn verstehen konnte: „Was würdest du sagen wenn ich jetzt eine Miliz rufen würde?“ Der Mann drehte sich um und Gren war überrascht als ihn ein Junge seines Alters erschreckt anblickte.
    „Was? Wieso? Ich hab nichts getan!“ Schnell hatte Gren seine Fassung zurück und antwortete: „Und was war unten am Hafen?“
    „Ey Mann, wir können über alles reden aber nicht hier.“ Der Dieb zog Gren in eine dunkle Ecke und schlug die Kapuze zurück. Er hatte hellbraunes haar und sah sympathisch aus. Er fing an zu erklären.
    „Wie wäre es wenn wir den Beutel Teilen und du mich dann einfach in ruhe lässt…?
    Gren mochte ihn und hätte ihn auf keinen fall verraten weil es ihm genau so ging wie ihm er hatte keine Arbeit und musste irgendwo her Gold bekommen. Dann kam ihm ein Gedanke.
    „Wie wäre es wenn wir den Beutel teilen und du mir beibringst wie ich an Goldbeutel komme die nicht mir gehören? Wenn du verstehst was ich meine.“ Dann begann der Junge zu grinsen.
    „Abgemacht, morgen Mittag hinter dem Haus des Fischhändlers im Hafenviertel. Und achte ein wenig auf deine Beutel so wie die gefüllt sind fallen die jedem auf!“
    Jetzt schaute Gren an sich hinunter und ihm fiel auf wie dumm er gewesen war mit diesen Beuteln ins Hafenviertel zu kommen.
    „Okay ich werde da sein.“
    Den Rest des Tages verbrachte er damit noch ein wenig zu trainieren er war an dem punkt angelangt an dem er sich selbst trainieren konnte. Er dachte sich es ist besser auf alles vorbereitet zu sein, sollte der Dieb ihn reinlegen. Doch er glaubte nicht dran, denn der Dieb hatte ihm sein Gesicht gezeigt und er könnte ihn einfach wieder erkennen und dann zu Graf Domar laufen um das Kopfgeld zu bekommen, das auf jeden Verbrecher ausgesetzt ist.

    Der nächste Vormittag verlief ruhig er lief ein Stück in den Wald aber nicht sehr weit er hatte Angst es würden noch mehr Orks lauern aber so nah vor der Stadt würde keiner sein. Er döste ein wenig in der immer kälter werdenden Spätsommer-Sonne und gegen Mittag lief er ins Hafenviertel.
    Hinter der beschriebenen Hütte war nichts als ein Baum und er wusste nicht genau die Zeit im Sonnenlesen war er nicht besonders gut, also wartete er noch einige Zeit nach einer halben Stunde wurde er ungeduldig und dachte schon er wäre auf den Dieb hereingefallen. Doch fast direkt anschließend fiel aus dem Baum eine Gestalt und Landete sanft wie eine Katze neben ihm.
    „Ich musste die Lage abchecken ob du mir ein paar Milizen als Geschenk mitgebracht hast“
    „Warum so misstrauisch? Also ich bin Gren, möchtest du dich auch Vorstellen?“
    „Nein, vorerst nicht aber ich denke wir fangen gleich mal mit dem Teilen an ich hab schon nachgezählt der Dicke am Dock hatte 100 Goldmünzen bei sich das macht 50 für dich!“
    Er reichte ihm den Beutel der jetzt viel kleiner aussah als Gestern was wohl daran lag, dass wenn überhaupt nur noch die Hälfte darin war. Gren steckte den Beutel zu den anderen und wandte sich dem Dieb zu.
    „Also, was ist, fangen wir an?“
    Der Dieb zog ihn ein Stück nach vorne und steckte sich dann einen Beutel in die Tasche der sehr stark danach aussah als würde er Gren gehören. Gren wollte bereits protestieren als der Dieb sagte: „Du musst völlig ruhig sein deine Hand muss wie zufällig in meine Tasche gleiten, im vorbei laufen oder während du freundlich mit der anderen Hand meinen Mantel von Dreck befreist.“ Gren versuchte es doch er fühlte sich nicht locker und als er den Dieb fragend anschaute erwiderte er: „Wie ein Golem der versucht mich zu erschlagen. Du musst noch ein wenig darauf achten, dass deine Hand nicht die Ränder meiner Tasche berührt. Außerdem darfst du nicht während des Stehlens auf deine eigene Hand schauen du musst dir alles genau einprägen!“ Gren übte weiter und mit der Zeit achtete er immer mehr auf Kleinigkeiten dir er von dem Dieb erläutert bekommen hatte. Er wurde besser und als der Dieb dann am Abend nicht bemerkte, dass er den Beutel nicht mehr hatte obwohl er darauf vorbereitet gewesen war, meinte dieser: „So, jetzt musst du versuchen einen Bürger zu bestehlen!“
    Auch wenn sich Gren nicht sicher dabei fühlte willigte er ein.
    Sie begaben sich in die Unterstadt wo sie vor einer Kneipe stehen blieben.
    „So, deine Aufgabe wird nicht schwierig sein beklau einen Betrunkenen! Am besten ist, wenn du dir vorher ein Bier bestellst und ein paar Minuten sitzen bleibst um kein Aufsehen zu erregen.
    Gren ging in die Kneipe und der wahre Dieb blieb draußen stehen. Als Gren im Haus war fühlte er sich schlecht und wollte schon umdrehen doch andererseits wollte er dem Dieb nicht zeigen was für ein Schwächling er ist. Er bestellte sich ein Bier und setzte sich an einen Tisch in einer Ecke. Er versuchte sich mental darauf vorzubereiten was er gleich tun würde und die Minuten verflogen nur so. Doch nach einer halben Stunde musste er langsam anfangen er suchte sich ein Ziel. Dann fiel sein Blick auf einen Mann, der mitten im Gang wild herum torkelte. Dann ergriff Gren seine Chance, er lief auf ihn zu und tat so als wolle er um ihn herumlaufen und wurde dann von ihm angerempelt in dem kleinen Augenblick der Berührung schnellte seine Hand in die Tasche des Betrunkenen und steckte schnell einen kleinen Gegenstand ein den er fand. Allerdings wurde er durch den Zusammenstoß gegen einen Tisch geschleudert da er sich auf das Stehlen Konzentrierte und nicht auf das Blocken des Zusammenpralls. Der betrunkene brüllte etwas unverständliches, und holte zum Schlag aus. Doch Gren zog Blitzschnell seinen Kopf zur Seite und die Faust prallte mit einem leisen Knacken auf die Tischkante. Gren wollte sich nicht verprügeln lassen und deshalb ergriff er sehr schnell die Flucht und das war nichts Ungewöhnliches, da fast jeder so gehandelt hätte, wenn ein in Raserei verfallener Trinker versucht dem Gesicht seines Gegenübers eine ganz besondere Massage zu verpassen. Draußen vor der Kneipe saß der Dieb und kringelte sich vor lachen.
    „Was ist daran so lustig“, fragte Gren weniger belustigt, „Das war alles nur Ablenkung um schnell aus der Kneipe flüchten zu können.“
    So langsam hatte der Dieb sich wieder gefasst und antwortete äußerst belustigt: „Wenn das beabsichtigt war bist du ein sehr guter Schauspieler…du hättest dein Gesicht sehen müssen. Aber nun zu wichtigerem, was hast du gestohlen?“
    Erst jetzt dachte Gren daran und holte einen kleinen Gegenstand aus der Tasche. Es war ein Ring der von kleinen Lichtern umzogen war und deshalb ein wenig in der Dunkelheit leuchtete.
    „Mann, gleich beim ersten Mal ein Magischer Ring“, lobte ihn der Dieb. Magische Ringe waren Ringe die Fähigkeiten verbesserten so lange man sie trug und von welcher art sie waren stand auf der Innenseite Eingraviert.
    „Ring der Stärke’“, las Gren vor.
    „Mir scheint als hättest du da einen ganz schön guten Fang gemacht, und jetzt wo du dich, genauso wie ich mich, strafbar gemacht hast, kann ich dir auch ohne bedenken meinen Namen verraten, ich heiße Bill. Ich werde dir noch ein wenig mehr beibringen wenn es dir danach bedarf also wir sehen uns. Mit diesen Worten verschwand Bill in der Dunkelheit und ließ Gren zurück der Aufmerksam seinen neuen Ring begutachtete.

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    Aufbruch nach Norden

    Die Burg glich einem Schatten als die Sonne sich langsam orange glühend dahinter dem Horizont näherte. Die Sträflinge gingen gerade wieder ins Lager um die Burg und waren in einer langen Kette mit Seilen aneinander gebunden. Sobald sie weit genug im Lager waren wurden die Seile gelöst und sie gingen alle in die für sie vorgesehenen Hütten. Die Schlange der Verbrecher schien nicht zu Enden und sie waren Begleitet mit unzähligen Gardisten des Königs. Thren war auf Streifzug durch das Lager gewesen während die Sträflinge in der Mine gearbeitet hatten die ein wenig abseits des Lagers in den Bergen lag. Er hatte nichts Besonderes in den Hütten gefunden außer einige selbstgebaute Knüppel und einen Belegnagel. Natürlich können diese Waffen nicht gegen die der Garde ankommen doch nach Schlägereien der Sträflinge konnten keine Wunden gebraucht werden die so schwer waren, dass nicht gearbeitet werden konnte. Thren war 54 Sommer alt und sein Silber- Blondes Haar war kurz geschnitten. Er war ein guter Kämpfer und kräftig gebaut, er hatte sehr breite Schultern und war groß gewachsen. Er war der Zweit-Oberste Gardist im Lager der Sträflinge, nur Slyvez der Kommandeur des gesamten Lagers war sein Vorgesetzter. Während seinem Kontrollgang war er rund um die Burg gelaufen die der Mittelpunkt des Lagers war. Rund um die Burg war ein Palisadenwall errichtet worden der gut 20 Meter von der Burgmauer entfernt war. Zwischen Mauer und Wall war das Sträflingslager erbaut worden, die Soldaten der Garde Schliefen wenn sie keine Nachtwache hatten in der Burg. Als Thren gerade an der Arena vorbei ging, in der einmal im Monat Kämpfe zwischen Sträflingen ausgeführt wurden, kamen ihm bereits einige Sträflinge entgegen die auf dem Weg in ihre Hütten waren. Also beschleunigte er seine Schritte da er sonst nur in einige Handgreiflichkeiten eingreifen müsste die sicher bald ausbrechen würden. Diese arbeit überlies er lieber den Untergeordneten Aufsehern die überall verteilt im Lager Wache hielten. Als er das Burgtor erreichte, das im Fall eines Angriffs durch ein Fallgitter gesichert war, sprach ihn ein Unteroffizier an.
    „Wie ist der Kontrollgang verlaufen?“
    „Es war nichts Besonderes“, erläuterte der Oberoffizier, „Aber wenn ich denken würde, dass du es wissen musst würde ich es dir selbst sagen, Phoisin!“ Dieser Offizier war ein sehr neugieriger und Altkluger noch recht junger Gardist, der aus einer Adelsfamilie stammte, deshalb dachte er, er wäre der Größte und jeder müsste sich nach ihm richten. Eigentlich war dieser ein schlechterer Offizier als die meisten seiner Soldaten, doch Thren wusste, dass er weniger aus können, als aus dem Grund seines Titels zu seiner Stellung in der Armee des Königs gelangt war. Thren hätte große Lust ihm einmal mit seinem ,El Bastardo’ so richtig zu zeigen wer hier das Sagen hat, doch das würde den Zusammenhalt des Lagers nicht gerade Fördern, außerdem würde er so einige Probleme mit Phoisin’s Familie bekommen. Also lief er, ohne weiter auf den verdutzten und sogleich verärgerten Offizier zu achten in das große Haupthaus der Burg, in dem sich im Untergeschoss die Waffenkammer, die Küche und der Aufenthaltsraum Slyvez’ befand, dann lief er rechts durch die Küche durch einen kleinen Durchgang in das Aufenthaltszimmer Slyvez’. Ein gleicher Durchgang war durch die Waffenkammer auf der linken Seite des Flurs zu erreichen. Slyvez’ Aufenthaltsraum war ein langer Raum von gut 30 Metern in den man senkrecht hineinlief. Am rechten Ende war Slyvez’ Thron auf dem er auch gerade saß. Am linken Ende stand ein großer Tisch der mit Karten und Schriftstücken überfüllt war, dort war der Durchgang zur Waffenkammer. Thren lief zu Slyvez und berichtete: „Keine Vorkommnisse beim Kontrollgang.“ Slyvez verzog keine Miene und blickte auf Thren hinab.
    „Gut. Aber außerhalb der Burg ist nicht alles in Ordnung. Im Norden regt sich etwas. Unsere Kundschafter haben berichtet, dass sich dort so einiges herumtreibt, die Wanderungen der Monster sind sehr früh für dieses Jahr, sie scheinen vor etwas zu fliehen was im Norden seit einiger Zeit sein Unwesen treibt, einige Schattenläufer vielleicht. Was auch immer ich denke es ist an der Zeit ein wenig mehr auf unsere Grenzen zu achten. Unsere Kundschafter sind zwar dauernd unterwegs, doch einige sind noch nicht zurückgekehrt. Manche sind der Meinung sie seien angegriffen worden andere sagen sie faulenzen einfach zu viel. Was auch der Grund für ihr verschwinden sein mag ich möchte, dass du dir das mal ansiehst. Du als mein Stellvertreter wirst dort so lange bleiben bis die Gefahr, sofern es eine gibt, gebannt ist. Morgen früh wirst du dich auf den Weg machen. Du wirst deine Truppe selbst aussuchen. Ich denke mehr als ein Dutzend sollten es nicht sein.“
    „Natürlich, ich werde sofort meine Sachen packen.“ Ohne noch etwas zu sagen verließ Thren das Zimmer, er war äußert Wütend darauf, dass Slyvez ihn auf eine solche Mission schickte. Es war unwahrscheinlich, dass es wirklich irgendetwas dort zu tun gab, denn die dort Stationierten Kundschafter waren nicht gerade die, die in der Lage waren zu erkennen wenn verschiedene Monster vor einem Schattenläufer flohen. Wenn es dort wirklich etwas zu tun gab, was Thren schwer zu bezweifeln wagte, waren es keine Schattenläufer, da diese nicht in da Lage waren ganze Herden zu vertreiben. Zumal waren Schattenläufer Einzelgänger die sich nur zur Paarung einmal im Jahr sahen. Außerdem hatten sie sehr große Reviere was ausschloss, dass sich viele an einem Fleck aufhielten. Außerdem war es schon recht kalt der Herbst hatte eingesetzt und mit den nächsten Wochen würden die ersten Stürme aufziehen. Aus diesem Grund würde ein Aufenthalt im freien nicht sehr angenehm werden. Trotzdem war sich Thren sicher, dass es keinen Weg um diese Mission geben würde. Slyvez war ein sehr Skrupelloser Mann, der letzte der eine Mission verweigert hatte, wurde dazu gezwungen in der Erzmine zu arbeiten. Doch natürlich weigerte er sich worauf hin Slyvez ihn kurzerhand hängen ließ, was ein sehr unehrenhafter Tod war.
    Thren war in seinem Zimmer angekommen es war im Obergeschoss des Haupthauses der Burg, neben dem seinen war das von Slyvez. Je größer der Rang des Gardisten umso näher hatte er sein Zimmer an dem von Slyvez. Um zu diesen Zimmern zu gelangen musste man den Hauptflur des Hauses, der auch direkt, auf der rechten mit der Küche und auf der linken mit der Waffenkammer verbunden war, geradeaus weiter gehen. Dann konnte man eine der zwei großen Holzaufgänge nehmen die sch gegenüber standen und nach links oder rechts aufwärts führten. Auf dem oberen Flur der parallel zu dem schräg unter sich befindenden Aufenthaltsraum verlief lagen überall Zimmer die den Offizieren zugeteilt waren. Das Zimmer in der Mitte des Flurs gehörte Slyvez. Thren hatte seines rechts daneben. Er teilte sich sein Zimmer mit noch einem Gardisten mit dem er sich gut verstand. Er hatte braunes Schulterlanges Haar welches glatt an seinem Kopf herunterfiel. Er war bereits Anfang 50 und einige graue Haare waren auch schon zu erkennen. Er hatte ein großes und schweres Zweihändiges Schwert, mit dem er sehr gut Kämpfen konnte.
    Er saß an einem kleinen Tisch und schrieb an einem Brief der ausgebreitet vor ihm lag.
    „Was schreibst du da, Ghude?“, fragte Thren nur um sich anzukündigen und das Ghude wusste das er eingetreten war.
    „Is’ nur’n Brief an meine Frau, nichts besonderes.“ Ghude hatte eine Frau die in Khorinis wohnte, mit der er sich regelmäßig Botschaften schrieb. Der Botschafter, der immer zwischen der Stadt und dem Minental pendelte, müsste eigentlich bald wieder kommen und diesem wollte Ghude seinen Brief mitgeben. Da Ghude dies jedes Mal machte, wusste Thren bereits Bescheid und erläuterte ihm ohne viel Gerede: „Ich glaube den Brief wird jemand dem Boten übergeben müssen, oder du schreibst ihn ein anderes mal zu Ende und gibst ihn persönlich ab. Du wirst mit mir im Morgengrauen in den Norden gehen um dort eine Mission zu erledigen! Überdies wirst du noch einen Trupp von einem Dutzend guter Krieger und einen Offizier zusammenstellen der Offizier wird auf sie achten, solange du den Job nicht übernehmen willst, dann brauchen wir nicht noch einen Offizier. Wir sollen überwachen was mit den Monsterwanderungen los ist, ich weiß, dafür bräuchte man nicht so viele und gute Krieger, doch mein Gefühl sagt mir, dass da etwas weit aus Gefährlicheres auf uns wartet.“
    „Hmm, ja, dann werd’ ich den Brief halt Harlor geben, der nimmt ja eh alle Nachrichten von den Boten entgegen und verteilt sie, da wird es für ihn nicht allzu schwer sein den Brief zu übergeben. Außerdem muss ich dann jez’ wohl los, damit sich unsere Truppe noch für morgen bereit machen kann.“ Damit verließ Ghude den Raum und stieg die Treppe in Richtung Burghof hinunter.

    Am nächsten Morgen traf Thren Ghude zusammen mit ihrem Trupp im Burghof. Ghude hatte sich gute Krieger ausgesucht Thren war zufrieden, doch als sein Blick dann auf den auserkorenen Offizier fiel, blieb ihm der Atem zurück. Neben Ghude stand, in völlig von sich selbst überzeugter und angeberischer Pose, Phoisin. Thren ging völlig geschockt und gleichzeitig wütend, auf Ghude zu und zischte ihm zu: „Verdammt, Ghude, warum hast du ausgerechnet Phoisin als Offizier antanzen lassen? Du kannst den kleinen Arschkriecher doch genau so wenig ab wie ich!“ Ghude war nun anzusehen, dass es ihm nicht besser als Thren gefiel, dass Phoisin unter ihrem Befehl auf dieser Mission stehen würde und er entrüstete ebenfalls ein wenig gereizt: „Phoisin hat anscheinend irgendwie davon Wind bekommen, dass Slyvez uns irgendeinen Auftrag außerhalb der Burg gegeben hat, Phoisin schien es hier wohl irgendwie zu langweilen und ist natürlich direkt zu Slyvez gedackelt und der hat ihn kurzerhand uns zugeteilt. Der ist doch auch froh wenn der den los is’.“
    „Scheiße! Wieso ich? Der wird uns alle noch unter die Erde bringen mit seinen ,ich darf alles’
    und ,Hauptsache mir passiert nichts’ Aktionen“
    „Ach komm so schlimm wird’s schon nicht werden, da hat er wenigstens keinen der ihm Extrawürste verteilt nur weil er einem androht das alles seinem Papi zu sagen!“
    „Ja…aber das kann einfach nichts werden.“
    Damit wandte sich Thren ab und Befehligte seiner Truppe sich in Bewegung zu setzen, ohne auf das völlig übertriebene Echo von diesem Befehl zu achten, welches Phoisin abgab um den ihm untergeordneten Kriegern zu zeigen das er in der Rangordnung über ihnen stand. Diese verdrehten nur die Augen und ihnen war anzusehen, dass sie ebenso begeistert wie Ghude und Thren zuvor waren, dass sie die nächsten Tage mit Phoisin, dem Muttersöhnchen aus gutem Hause, verbringen mussten. Damit liefen sie aus dem Sträflingslager und begannen ihren Marsch nach Norden, ohne zu wissen, dass nur einige Stunden später ein völlig verschwitzter und nach Luft ringender Bote ins Lager stürmen würde, der ihnen hätte erzählen können was sie im Norden erwarten wird.

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    Flucht in die Wildnis

    Gren hatte sich viele Male mit Bill getroffen nachdem er den Diebstahl in der Kneipe begangen hatte. Nun war dies bereits zwei Neumonde vorüber und Bill hatte Gren viele neue Diebstahltechniken für verschiedene Situationen beigebracht. Immer wenn Gren den Magischen Ring trug war er viel Stärker als vorher und er wusste ihn gut einzusetzen. Er und Bill hatten einige Diebstähle zusammen begangen, meistens hatte Gren die Person abgelenkt während Bill dann ungestört in den Taschen des Bürgers zu Stöbern. Gren hatte viel Geld erbeutet und sich eine neue Waffe gekauft die seiner neuen Stärke angemessen war, im Gegensatz zu Bill setzte Gren auch großen Wert auf den Schwertkampf und übte regelmäßig.
    Er war gerade mit seiner Täglichen Übung fertig die er jeden morgen eine halbe Stunde im Wald vor der Stadt vollführte als Bill langsam angelaufen kam. Sie trafen sich jeden zweiten Morgen hier solange sie nichts anderes zu tun hatten, doch schon von weitem erkannte Gren, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Bill war sichtlich beunruhigt er blickte immer verstohlen über die Schulter und kam nervös näher. Als Bill nur noch einige Schritte entfernt war sagte er leise aber mit Nachdruck: „Wir haben ein Problem! Wie du sicher weißt gibt es eine Diebesgilde hier in Khorinis und diese hat herausbekommen, dass ich zusammen mit noch einer Person schon seit einiger Zeit in der Stadt einige Bürger ausraube und sie wollen erstens nicht, dass der Verdacht auf sie fällt geschweige denn Konkurrenz. Und es ist nur noch eine Frage der Zeit bis sie auch noch herausbekommen, dass du die andere Person bist. Sie haben einen Kämpfer aus ihrer Gilde auf uns angesetzt. Ich schlage vor, das wir einige Zeit untertauchen, und aus Khorinis verschwinden.“
    „Ja aber wie haben sie das herausgefunden? Wie ist das möglich?“
    „Ihr Arm reicht weit und sie haben überall Spitzel. Sie werden uns einmal gesehen haben und mich erkannt haben.“
    „Okay, dann sollten wir vielleicht einige Zeit hier im Wald leben. Wir können Jagen. Wir sollten uns eine Höhle oder ähnliches suchen und dort ein Lager aufschlagen.“
    „Gut daran habe ich auch schon gedacht ich werde in die Stadt gehen und einige Gegenstände einkaufen die wir brauchen werden. Du solltest hier warten bis ich komme und dann gehen wir zusammen in den Wald. Sollte ich gegen Mittag nicht wieder hier sein geh ohne mich.“ Mit diesem Worten verabschiedete sich Bill und ging in Richtung Khorinis davon.

    Gren und Bill waren bereits den ganzen Tag gelaufen. Bill war kurz nach Mittag gekommen und dann waren sie los gelaufen. Es war kurz vor der Dämmerung und sie hatten noch keine geeignete Stelle gefunden. Sie hatten schon seit einiger Zeit das Gefühl verfolgt zu werden und Gren hatte schon einige Geräusche in unmittelbarer nähe gehört. Als die Sonne gerade noch den Horizont leckte kamen Sie: Zwischen den Bäumen fünf Meter vor ihnen erschienen zwei Wölfe. Rascheln links und recht von ihnen verriet ihnen die Ankunft zwei weiterer Wölfe die Gren und Bill flankierten. Gren und Bill drehten sich um und liefen langsam zurück. Sie sahen sich anschließend zwei weiteren Wölfen gegenüber. Dann flüsterte Gren Bill zu: „ Ich nehm’ die beiden vorne versuch mir einen Moment die anderen vom Hals zu halten dann helf’ ich dir, du musst nur darauf achten, dass du nicht gebissen wirst.“ Dann rannte er mit gezogenem Schwert auf die beiden Wölfe zu die ebenso schnell auf ihn zu rannten. Der erste Wolf sprang auf ihn zu und streckte seine Klauen nach vorne die Gren am Brustkorb getroffen hätten wenn er sich nicht hätte fallen lassen. Mit einer schnellen Bewegung die er von dem Boden aus führte, indem er sein Schwert hoch riss, schlitzte er dem Wolf der auf ihn zu gesprungen war die Unterseite des Bauches auf woraufhin dieser auf den Boden aufschlug und jaulend auf einer Seite liegen blieb. Ebenso schnell wie Gren den Strich ausführte sprang er wieder auf die Beine und stellte sich dem anderen Wolf entgegen. Dieser war nun ein wenig vorsichtiger und attackierte mit dem Maul doch Gren parierte die Attacke mit der flachen Seite seines Schwerts und schob das Maul links an sich vorbei um blitzartig die Schneide hochzureißen und mit viel Schwung dem Wolf in den Nacken zu schlagen. Ein leises Knacken verriet ihm, dass er dem Wolf das Genick gebrochen hatte. Nun rannte er zu Bill der ungeschickt mit einem Kurzschwert herumwirbelte und sich allerdings damit zumindest so verteidigte, dass die Wölfe nicht näher kamen. Doch bevor Gren bei Bill war kamen zwei weitere Wölfe aus dem Unterholz und griffen Bill von hinten an. Bill drehte sich um und schlug einem Wolf sein Schwert auf die Nase, woraufhin dieser winselnd das Weite suchte. Der anderer Wolf biss Bill in die Wade und zerrte an ihr bis Bill schreiend zu Boden fiel. Gren machte einen Satz und landete neben Bill der mit schmerzverzerrtem Gesicht nach seinem Schwert tastete, welches ins Laub neben ihm gefallen war. Gren schlug auf den Wolf ein der in Bills Wade verbissen war und brachte ihn nach einer Reihe von Hieben zu fall. Doch nun stand er alleine vier ausgewachsenen Wölfen gegenüber und musste noch auf Bill aufpassen. Die Vier Wölfe waren in einem Kreis um ihn herum angeordnet und kamen auf ihn zu. Als er den der vor ihm war attackieren wollte trat er in ein Loch und knickte mit dem Fuß um, er schlug hart auf den Boden auf. Ein wenig benommen von dem Sturz nahm er wahr, wie ein Wolf auf ihn zu rannte und absprang, mitten im Sprung des Wolfes hörte Gren eine Klinge zischen und sah wie dem Wolf sauber der Kopf vom Körper getrennt wurde. Dann kam eine Gestalt näher und schlug mit sicheren Hieben auf die anderen Wölfe ein die nach einiger Zeit die Flucht ergriffen. Als Gren wieder auf den Beinen war kniete er sich direkt neben Bill und blickte seine Wunde an sie war tief, blutete stark und fing bereits an zu eitern. Nun blickte er sich um und sah einen Mann mit schulterlangen dunkelbraunen Haaren und braunen Augen welcher sein Schwert schulterte und eine Tiefschwarze Kampfrobe, die von Gilden zwar mal sehr häufig getragen wurde allerdings ein wenig aus der Mode geraten war, mit Brustpanzer Arm- und Beinschienen trug. Der Mann kam auf sie zu und erklärte in einem fast schon tadelnden Ton: „Zwei junge Männer sollten sich nicht zu dieser Uhrzeit im Wald befinden und schon gar nicht so tief im innern.“ Nun ging er zu Bill und sah sich die Wunde an. „Die Wunde ist nicht Ernst allerdings wirst du einige Tage nicht laufen können, ich schlage vor ihr kommt erstmal mit in mein Lager da kann ich dann die Wunde versorgen und ihr könnt euch ein wenig ausruhen. Außerdem würde ich gern wissen was euch hier hin treibt. Ach ja nennt mich Gotha.“
    „Ich bin Gren und das ist…“
    „…Bill“, keuchte Bill der versuchte sich aufzusetzen um den Fremden besser betrachten zu können, der ihnen das Leben gerettet hatte. Gotha ging währenddessen zu den toten Wölfen und schnitt ihnen die Felle vom Körper. Nachdem er sich diese über die Schulter gelegt hatte ging er zu Bill um ihn zu stützen und erläuterte: „Wir sollten uns nicht mehr zu lange hier aufhalten wenn es erst einmal dunkel ist kann es hier erstmal richtig ungemütlich werden.“
    Dann ging er tiefer in den Wald hinein und stütze den humpelnden Bill. Hinter den beiden stapfte Gren der darüber grübelte was er von Gotha zu halten hatte.

    Sie waren vielleicht eine halbe stunde gelaufen, als sie am Lager ankamen. Es war in einem kleinen mit Felsenumzogenen Talkessel der an die nahen Berge grenzte. Die Öffnung des Talkessels war mit einfachen Palisaden verbarrikadiert und einige Dicke Äste waren angespitzt und schräg in den Boden gesteckt worden, so dass sie auf den Zeigten der das Lager betreten wollte. Diese art von Verteidigungswall hinderte größere Tiere ins Lager zu laufen die kleineren konnten aber gut mit einem Feuer abgeschreckt werden. Im innern des Lagers war eine Feuerstelle über der ein Wolf auf einem Spieß hing. Um das Feuer herum waren gut eineinhalb dutzend Wolfsfelle Gelegt auf denen man weich sitzen konnte. Kurz hinter der Feuerstelle
    War ein aus Tierhäuten genähtes Zelt geschickt an die Felswand drapiert worden. Links daneben stand eine Truhe und rechts davon ein Köcher mit Pfeilen an den ein Langbogen gelehnt war. Gotha bedeutete Bill und Gren sich ans Feuer zu setzten und Gren half Bill dabei. Währenddessen ging Gotha in das Zelt und kam mit einigen Pflanzen wieder heraus. Bills Wunde hatte wieder aufgehört zu bluten, allerdings war die Haut darum rot angelaufen und schien sich entzündet zu haben. Gotha legte einige Blätter auf die Wunde und Bill schien sich sichtlich zu entspannen was nur ein Zeichen davon sein konnte das der Schmerz ein wenig nachgelassen hatte.
    „Das wird die Wunde reinigen bevor ich sie richtig behandle.“
    Anschließend holte er eine kleine Phiole aus der Tasche und sagte: „Das ist das Sekret aus dem Stachel einer Blutfliege. Es hat wenn man es richtig von der Blutfliege entfernt und richtig verwendet eine sehr starke heilende Wirkung.“ Blutfliegen waren gut einen halben Meter große einen Meter über dem Boden fliegende Monster die am hinterteil einen großen Stachel hatten mit dem sie Feinde Verletzten.
    „Ich gebe jetzt ein wenig davon auf die Wunde. Es wird ein wenig schmerzen, doch morgen wirst du dich viel besser fühlen.“ Als die Tropfen die Wunde berührten verteilten sie sich schnell auf der ganzen Wunde. Bill verzog das Gesicht und biss fest die Zähne zusammen und man konnte ihm gut ansehen, dass diese Prozedur nicht besonders angenehm war. Gotha wies Gren darauf hin, dass er sich etwas von dem Fleisch nehmen sollte das über dem Feuer briet und Gren schnitt sich und Bill etwas ab.
    „Es ist zwar nicht besonders gut, Wölfe sind recht zäh aber ich mein’ sie werden gut genug sein. Also wie gesagt ich bin Gotha ich lebe hier als Emirit und Baue mir die Sachen die ich brauche selbst, ich habe die Hektik der Städte satt da habe mich nach ein wenig Ruhe gesehnt, außerdem glaube ich, dass ich in Khorinis nicht besonders willkommen wäre.“ Er blickte zur Seite als würde er nachdenken was er als nächstes sagen würde.
    „Ich hab’ da ein paar Sachen getan weshalb die nicht so gut auf mich zu Sprechen sind…“ Er hörte auf zu Erzählen bis er schließlich sagte: „Und ihr weshalb seid ihr jetzt an einem so abgeschieden Ort?“
    Gren blickte Bill an, der anschließend leicht nickte, woraufhin Gren die Gesamte Geschichte erzählte wie und weshalb sie hier gelandet waren.

    „Das ist ja eine interessante Geschichte die ihr mir da erzählt und noch was hier im Lager ist nichts zu holen und in gewisser Weise sind wir sogar Kollegen. Nur, dass ich bereits seit einiger Zeit aufgehört habe dieses Handwerk auszuüben, da ich lange Zeit nicht mehr unter Menschen war.
    Aber wenn ihr möchtet dürft ihr erst einmal einige Zeit hier bleiben, ich kann einige soziale Kontakte mal wieder gut gebrauchen. Ihr könnt das Zelt da vorne benutzen ich habe keine Verwendung mehr dafür es war mal ein Lagerzelt es ist aber zu klein geworden deshalb hab ich ein neues gebaut. Ich denke aber ihr werdet darin schlafen können. Hier nehm’t die Felle mit und Richtet euch ein.“ Er wies auf einige Felle die zum trocknen auf einer Stange gehangen hatten. Es war bereits spät geworden und Gren war bereits müde also ging Gren zusammen mit Bill den er stützte auf das Zelt zu und nahm sich noch die Felle unter den freien Arm um sich sein Bett zu bauen und sich auch kurz darauf schlafen zu legen.

    Es hatte in der Nacht angefangen zu regnen doch er freute sich darüber. Sie würden ihn und seine Leute nicht so früh hören wenn das prasseln des Regens laut genug sein würde. Er gab noch das letzte Zeichen was bedeutete das alles wie geplant verlaufen würde. Auch wenn die Zielperson heute mit noch nicht allein zurückgekehrt war würde es nicht sehr viel ändern.
    Durch den immer stärker werdenden Regen gab er den Befehl zum Beginn des Einsatzes.
    Sein nächster Befehlshaber sah sich noch einmal die in dem Gesicht seines Hauptmanns Prangende Narbe, die sich über die Gesamte Gesichtshälfte erstreckte und klar und deutlich als eine Pranke zu identifizieren war. Er blickte auch noch einmal in die kalten hellblauen Augen die sich konzentriert verengten. Der Hauptmann schlich sich im Hintergrund näher, vor ihm waren die Einheiten die Tags zuvor die Personen beobachtet hatten um einen Plan zu entwickeln. Sie hatten es mit einem Schwertkampfmeister einem mittelmäßigem Kämpfer und einem verletzten zu tun. Es würde alles sehr schnell gehen. Die ersten seiner Männer waren bereits in den Zelten angelangt, in dem wo der Verletzte mit dem Kämpfer schlief schienen seine Leute bereits fertig zu sein, da man leise Geräusche vernehmen konnte die davon zeugten, das seine Leute die Personen fesseln und knebeln konnten noch bevor sie wussten was geschehen war. Im anderen Zelt brach plötzlich großer Lärm los, darauf folgte ein Geräusch von einem Schwert das aus der Scheide gezogen wurde. Doch das Geräusch war noch nicht ausgeklungen als ein dumpfer Aufschlag davon zeugte das auch die letzte Person außer Gefecht gesetzt wurde. Nun ging der narbige Mann auf die Zelte zu aus denen seine Mannen gerade die Gefangenen zerrten. Der älteste von ihnen schien mit einem Knüppel außer Gefecht gesetzt worden sein. Die anderen beiden waren zusammengeschnürt worden und wehrten sich gegen die Fesseln. Der Hauptmann brüllte seinem letzten Befehl für diesen Einsatz: „Zurück ins Lager!“

    Gren war noch gar nicht wieder richtig wach er war mitten in der Nacht von einigen Schwarz gekleideten Männern die in sein Zelt schlichen geweckt worden doch bevor er sich auch nur bewegen konnte war er gefesselt gewesen. Er hatte aus den Augenwinkeln gesehen, dass es Bill nicht anders ergangen war. Nun lag er zu Füßen eines Angsterregendem Hauptmann der ein vernarbtes Gesicht hatte und dessen Augen vor Kaltblütigkeit überliefen. Gotha lag bewusstlos neben ihm. Dann wurde Gren ruppig nach oben gerissen, ein Mann hielt ihn hoch und einer flößte ihm einen Trank ein während ein weiterer ihm die Nase zuhielt, sodass er die Flüssigkeit schlucken musste. Schon kurz darauf wurde ihm schwindelig und er sah nur noch verschwommen wie die Personen zu Bill gingen und ihn auch hochhuben. Erst jetzt merkte er das sie ihn einfach fallen gelassen hatten der Schmerz des unabgefangenen Sturzes kam erst spät und nur schwach von sehr weit weg. Noch bevor er einen weiteren Gedanken fassen konnte verließ ihn das Bewusstsein und alles wurde neblig um ihn herum.


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    Unerwarteter Angriff

    Die Sonne ging gerade wieder über den entblätterten Bäumen auf als der Trupp langsam in die Nordlande eindrang sie waren einige Tage marschiert und hatten viele Pausen gemacht und Lager aufgeschlagen. Thren hatte seinen Trupp nie ohne eine kleine Barrikade aus Ästen und Stämmen Lagern lassen da er wusste das ein Angriff, wenn einer stattfinden sollte, stark behindert werden würde wenn auch nur ein kleiner Bodenwall vorhanden ist. Sie verfolgten seit einiger Zeit die Spur eines Schattenläufers die sie gefunden hatten als einer von Threns Vorhut, die er vorgeschickt hatte, zurückkam.
    „Hauptmann, wir haben ihn gefunden er hat sich wie erwartet schlafen gelegt jetzt wo die Sonne aufgeht. Er liegt in einer Kuhle, die sich in diesem Wald befindet“, er zeigte auf den Wald vor ihnen. „Wir sollten uns von nun an sehr leise vorwärts bewegen.“
    „In Ordnung, also weiter, und jetzt leise!“
    Sie gingen in die Richtung in der der Schattenläufer seine Schlafstätte hatte, und spähten nach Vorne ob sie irgendetwas erkennen konnten.
    Nach einiger Zeit wurde es Stockfinster im Wald als hätte die Nacht bereits eingesetzt. Trotz des hereinbrechenden Herbstes war das Blätterdach so dicht, dass fast kein Lichtschein hindurch brach. Kurz darauf sahen sie in fast unmittelbarer nähe den anderen Späher der bei dem Schattenläufer geblieben war. Dieser ging nun auf Thren zu und flüsterte damit der Schattenläufer nicht geweckt werden würde.
    „Der Schattenläufer ist angegriffen worden, er ist verwundet die Wunden sind zwar alt aber einen weiteren Kampf wird er nicht überstehen.“
    „Das heißt wir haben wenigstens ein wenig Glück?“
    „Wie man es sagen möchte, die Wunden die der Schattenläufer aufweißt sind von keiner mir geläufigen Waffe, zumindest von einer die man in Khorinis nicht kaufen kann. Die Wunden wurden von einer Schweren Waffe geführt und mit einer solchen Kraft, dass ein Mann von einem solchen Schlag zertrennt werden könnte.“
    Jetzt sah Thren sich den Schattenläufer an der gut 15 Meter entfernt lag. Das Monster das so groß wie ein Mann, so lang wie 1-2 liegende Männer war und auf allen Vieren lief, hatte eine große Wunde auf der linken Seite. Das graue Fell das in Zotteln herunter hing war völlig verklebt von dem geronnenen Blut, welches er in hohem Maße verloren haben musste. Sein Kopf der gut so groß war wie der Torso eines Mannes lag auf den Vorderklauen des Monsters die so groß waren wie Threns Gesicht und mit fingerlangen Krallen bestückt waren. Die dolchartigen Zähne die dem Schattenläufer aus dem Maul ragten waren nur noch durch das lange Horn auf der Stirn zu überbieten. Während er schlief atmete er rasselnd ein tiefes Knurren aus, was Thren dazu brachte langsam zu handeln anzufangen.
    „Wir kesseln ihn ein und greifen zusammen an“
    Nun umkreisten einige Soldaten den Schattenläufer und als sie auf der anderen Seite angekommen waren gab Thren den Befehl zum Angriff. Noch bevor sie auf der nähe von 2Metern angekommen waren war das Monster erwacht und erhob sich träge und durch die Wunde geschwächt. Als die erste Angriffswelle losprasselte fing der Schattenläufer an laut zu brüllen und drehte sich dahin um, wo er den stärksten Angriff erhalten hatte. Der Schattenläufer war der Raserei nahe, da ein Soldat seine alte Wunde wieder zum Bluten gebracht hatte. Man sah ihm bereits an das er nicht mehr lange durchhalten konnte als er sich schließlich dazu entschieden hatte einen Soldaten der direkt vor ihm stand anzugreifen. Er hob seine riesige Pranke und traf den Soldaten mitten im Gesicht. Dieser wurde von den Beinen gerissen und durch die Luft geschleudert bis er vor einem Baum liegen blieb. Nach dieser Offensive die der Schattenläufer gestartet hatte, zeigte er eine Blöße und wurde von allen Seiten mit Starken Hieben der Schwerter attackiert. Er brüllte noch einmal laut bevor seine Beine nicht mehr sein Gewicht halten konnten und er zusammenbrach. Seine Augen wurden glasig und man sah dass er nicht mehr aufstehen würde.
    Nun verschnauften die angespannten Soldaten und auch Thren war sehr angestrengt worden und wischte sich den Schweiß von der Stirn der eher von der Anspannung als von körperlicher Anstrengung war, da auch ein so stark verwundeter Schattenläufer ernst zu nehmen war.
    „Seht nach dem Verwundeten und nehmt das Monster aus!“
    Eine Hälfte der Krieger ging zu dem am Boden liegenden die andere Hälfte machte sich daran die Trophäen und das essbare von dem Schattenläufer abzutrennen.
    Thren ging nun auch zu dem Verletzten und sah das nun eine blutige Wunde auf dem Gesicht des Kriegers. Als er sah in welchem Winkel der Kopf des Soldaten an dem Hals hing war zu erkennen, dass der Hieb ihm das Genick gebrochen hatte.
    „Begrabt ihn“, sagte Thren und ging langsam zu dem Gepäck welches sie zum Kämpfen abgelegt hatten. Er hasste es Männer zu verlieren aber er wusste auch dass es weiter ging und deshalb überlegte er wer oder was den Schattenläufer so stark verwundet hatte und wie er weiter vorgehen würde.

    Während des weiteren Tages marschierten sie ohne Rast weiter nach Norden. Sie begegneten auf ihrem Weg vielen Tieren, die allen Anscheins nach wirklich vor etwas flohen. Doch gegen Mittag erübrigte sich die Frage danach ob wirklich Schattenläufer dafür verantwortlich waren, denn in einiger Entfernung sahen sie einen Schattenläufer der zusammen mit anderen Monstern floh. Da dies ein sehr verdächtiges verhalten war das völlig untypisch für einen Schattenläufer war, beschloss Thren dorthin zu marschieren, von wo der Schattenläufer gekommen war.
    Gegen Abend war der Trupp schon so weit im Norden, dass sie normalerweise mit den Kundschaftern des Lagers hätten zusammentreffen müssen. Doch wie Thren zu seinem Unbehagen feststellen musste, schienen sie wie vom Erdboden verschluckt.
    Als sie ihr Lager aufschlugen brach die Nacht hinein und Phoisin fing an sich unaufhaltsam darüber zu beschweren, dass er Blasen an den Füßen hätte und ihm seine Arme schmerzten, aus welchem Grund er sich nicht am Bau des Lagers beteilige. Er setzte sich auf einen Baumstumpf der einige Meter des Lagerplatzes entfernt war. Die Restlichen Soldaten waren gerade mit dem Bau des Lagers fertig geworden als Ghude zu Thren ging.
    „Thren, ist dir aufgefallen, dass hier schon jemand gelagert haben muss…? Vielleicht sogar unsere Kundschafter aus dem Lager. Hier sind einige Bäume geschlagen worden. Außerdem ist eine alte Feuerstelle nicht allzu weit entfernt hinter diesen Bäumen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass hier einiges nicht so verläuft wie es uns recht wäre.“
    In diesem Moment kam ein Soldat angelaufen und unterbrach Ghude unabsichtlich: „Hauptmann Thren, wir haben einige Spuren eines Kampfes festgestellt, ich glaube das sollten sie sich ansehen.“
    Thren war nicht wohl bei den Worten des Soldaten gewesen, doch er ließ sich nichts anmerken und folgte mit langsamen Schritten dem Soldaten. Er führte sie an der Feuerstelle vorbei von der Ghude gesprochen hatte und nur wenige Meter weiter war das Laub weggetreten worden und der Boden darunter völlig plattgetrampelt worden. An einigen Stellen hatte der Boden eine Dunkle Farbe die man als Blut identifizieren konnte. Thren sah sich etwas genauer um und sah nur einen Meter entfernt einen abgetrennten Finger auf dem ein Ring mit dem Zeichen der Königlichen Sträflingskolonie gesteckt war. Von nun an war Thren sich sicher den verbleib der Kundschafter des Lagers zu kennen.
    Plötzlich ertönten Trommeln. Sie klangen schaurig und kamen aus nächster Nähe, von überall her. Thren schreckte auf und schrie:„ Alle sammeln, wir werden angegriffen!“
    Sofort stürmten die Soldaten zu Thren und bildeten einen Kreis und starrten in die Dunkelheit. Im nächsten Augenblick wurden um sie herum Fackeln entzündet und Thren drehten sich die Eingeweide es waren über zwei dutzend Fackelträger, was bedeutete das die Kriegerzahl um einige höher ausfallen würde. Er war niedergeschlagen und zugleich gespannt wer ihre Angreifer waren. Die Trommeln tönten weiter und Thren vernahm ein schluchzen aus der Richtung von Phoisin.
    Dann kamen sie.
    Die Fackeln bewegten sich auf sie zu das Trommeln wurde lauter und aufdringlicher und sie hörten lautes Trampeln, das sich in ihre Richtung bewegte. Dann sahen sie die ersten Angreifer die aus dem Dunkeln auf sie zu stürmten. Sie sahen die fletschenden Zähne, die bösartigen Augen und hörten die gegrunzten Kriegsrufe, das Trommeln und rochen den Bestialischen Gestank der von ihnen Ausging.
    Thren war völlig perplex, dass er gegen Orks kämpfen musste. Hier auf der Insel Khorinis hatte er nicht damit gerechnet, dass er in das Kriegsgeschehen gegen die Orks je eingreifen müsste. Er ist immer davon ausgegangen, dass er nur auf Verbrecher achten und hin und wieder gegen ein paar Monster kämpfen müsse. Doch im Nachhinein wurde ihm klar, dass es gar nicht ein großer Zufall war das Orks auf Khorinis waren. Hier auf Khorinis schürften die Schwerverbrecher das magische Erz welches auf dem Festland zu den mächtigsten Waffen die es gab verarbeitet wurde.
    Die Orks waren nun bei der Truppe angekommen und jeder machte sich auf den nahenden Tod gefasst. Die Schweren Waffen der Orks wurden mit einer solchen Wucht geschwungen, dass allein das Abfangen der Hiebe sehr anstrengend war. Als Phoisin einen Ork vor sich hatte überfiel ihn die Panik und versuchte, schreiend wie ein kleines Kind, zu flüchten. Thren hatte den ersten Schlag des Orks vor ihm abgeblockt und sah aus den Augenwinkeln wie Phoisin in seinem Panischen Fluchtversuch eine klaffende Wunde über Oberkörper und Bauch zugesetzt wurde und er Tod in sich zusammensank. Der Ork setzte ein zweites Mal an und auch diesen Hieb blockte Thren. Schließlich griff auch er einmal an doch der Ork sprang mit einem großen Satz zurück, wobei er mit einem der heranstürmenden Orks zusammenstieß, das Gleichgewicht verlor und daraufhin wild mit den Armen ruderte um nicht zu stürzen. Diesen Fehler bestrafte Thren mit einem kurzen und gekonnten Strich mit dem Schwert über die Kehle des Orks der sofort zu Boden fiel. Den anderen Ork der auch aus dem Gleichgewicht gekommen war besiegte Thren mit einem schnellen Stich in seinen Magen. Thren setzte einen Fuß an den Ork um damit sein Schwert wieder aus den Innereien des Orks zu stemmen. Als er nun ein wenig Zeit hatte die Lage zu überblicken, bemerkte er, dass zu Phoisin noch sechs weitere Soldaten erschlagen worden waren, Ghude kämpfte wie ein Besessener doch auch er schien am Ende seiner Kräfte. Er erkannte, dass sie einer übermacht von eins zu zehn waren, und dass sie in einem Kampf wie diesem nicht Siegen konnten. Kurz darauf kam Ghude zu ihm gerannt und erschlug noch einen Ork auf dem Weg. Er rief: „Alle zusammen kommen und versuchen sich herauszukämpfen!“
    Zusammen kämpften sie sich einen Weg durch die Orkmenge nach draußen. Doch als sie auf freiem Feld waren wurde einer der Späher auf der Flucht von einem magischen Feuerball in den Rücken getroffen. Doch es blieb keine Zeit bei ihm zu bleiben, denn die Orks nahmen die Verfolgung auf. Und so rannten sie in die Nacht und vernahmen wie das Wummern der Trommeln immer leiser wurde.


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    Unter der Erde

    Gren wusste nicht wie lange er bewusstlos gewesen war, als er, mit pochendem Kopf und hämmernden Kopfschmerzen, aus seinen wirren Träumen aufgewacht war. Er wusste nicht was seine Entführer ihm gegeben hatten, doch er wusste, dass es eine starke Droge gewesen sein musste denn er hatte völlig das Zeitgefühl verloren und dieses Wissen wurde dadurch verstärkt, dass er sich fühlte, als hätte er sich zu sehr an den Genüssen des Alkohols vergriffen. Seitdem er aus Gothas Lager entführt worden war, waren die restlichen Blätter von den Bäumen gefallen und auch das Wetter wurde kälter, weswegen er schloss, dass er viele Tage geschlafen hatte. Als er das erste Mal aufwachte war er auf den Schultern eines marschierenden Mannes in schwarzer Robe aufgewacht, welcher ihm sofort wieder einen Schluck der Droge verabreichte. Zu diesem Zeitpunkt halluzinierte Gren so stark, dass er nicht sagen konnte, auf welchem Teil Khorinis’ sie sich befanden. Das zweite Mal war er in einer Höhle aufgewacht, die tief im Innern eines Berges zu liegen schien, da der Raum ausschließlich durch Fackeln erhellt wurde. Die erste Zeit hatte er nur unfähig sich zu bewegen, in seinem noch nicht ganz verklungenen Rausch, dagelegen. Als er feststellte, dass Bill und Gotha nicht bei ihm waren, waren bereits einige Stunden vergangen. Er bemerkte auch, dass der kleine Raum in dem er sich befand, durch eine massive Holzwand von dem Rest des Tunnelsystems abgetrennt war. An seinem ersten Abend, nachdem er aufgewacht war, bekam er von schweigsamen Männern, die in die gleichen schwarzen Kampfroben gehüllt waren wie seine Entführer, eine karg befüllte Essenplatte. Erst da merkte er was für einen Hunger er hatte, nachdem er mehrere Tage nichts gegessen hatte. Als die Männer gingen konnte Gren einen kurzen Blick durch die Tür werfen durch die sie gekommen waren. Hinter seiner Tür befand sich ein Gang, an dessen Seiten weitere Holztüren waren welche auch seine Zelle besaß. Er stellte fest, dass nur zwei weitere Türen geschlossen waren, und konnte sich deshalb denken, wo Bill und Gotha ihren Zwangsaufenthalt verbrachten.

    Die nächsten Tage vergangen schnell, da Gren immer noch nicht wieder sein geistiges Level, von vor dem Überfall auf Gothas Lager, erreicht hatte. Er war nicht in der Lage sich über seine Freunde, seine Entführer oder deren Pläne Gedanken zu machen.
    Doch nach einigen Tagen interessierte Gren sich immer mehr für seine Entführer und beobachtete sie jedes Mal genauer, wenn sie ihm Essen brachten. Er entdeckte die Eigenartigen Waffen die sie unter ihren Geheimnisvollen Roben verbargen, sowie die Vielzahl an farbigen Tränken für die sich Constantino sicherlich begeistert hätte.
    In seiner Langeweile, die ihn seit einiger Zeit übermannte, dachte er an Gotha und Bill und fragte sich wie es ihnen wohl erging. Er führte sich seine neu gewonnen Freunde vor Augen und obwohl er Gotha noch nicht so lange kannte, hatte er ihn schon als Freund angesehen. Schon allein dafür, dass er ihm das Leben rettete.
    Er schrak aus seinen Gedanken, als die Tür aufschlug und ein Mann eintrat. Er hatte eine große Narbe im Gesicht und scheußliche Augen woraufhin Gren sich bewusst wurde, dass er der Anführer derer gewesen war die sie aus Gothas Lager verschleppt hatten.
    Der Mann ging auf ihn zu und packte ihn unsanft an einer Schulter, während er mit den Zähnen fletschte, was ihn in Grens Augen so aussehen ließ als wäre er ein Psychopath.
    Gren wurde auf den Gang gezerrt und sah die Rücken von Bill und Gotha die ebenfalls von jeweils einem Mann in schwarz über den Gang gestoßen wurden. Gotha war ein Strick in den Mund gelegt worden der hinter seinem Kopf zusammengeknotet worden war und auch mit Fesseln war an ihm nicht gespart worden. Gren bemerkte Genugtuung als er den Stumpf eines frisch abgebissenes Ohres an dem Kopf des Mannes entdeckte der Gotha nun ausgesprochen unsanft über den Gang trieb. Anscheinend hatte Gotha ein wenig mehr Widerstand geleistet als er. Sie wurden einige Zeit durch die Stollen eskortiert, bis sie zu einem großen Raum kamen. In diesem waren viele Konstruktionen aus Holz die Plattformen bildeten um bis an die 30Meter hohe Decke zu gelangen. In einer Ecke war auch ein Schlund der sich anscheinend bis tief in den Fels bohrte. Gren wurde grob auf den Boden geschubst und bevor er sich aufrichten konnte wurde ihm eine Spitzhacke auf den Rücken geworfen.
    Der Wurf mit der Spitzhacke schmerzte ein wenig doch Gren merkte den Schmerz gar nicht, denn er bemerkte die Erzadern, die blau schimmernd durch Wände und Decke brachen. An hunderten großen Erzbrocken die an den Wänden hingen und mit spitzen kristallartigen Stacheln besetzt waren arbeiteten hunderte von Menschen von unterschiedlichem Alter. Einige schienen Gefangene wie er zu sein, doch knapp zwei drittel der Menschen schienen Freiwillige Arbeiter zu sein die auch zu den Männern gehörten die sich in Schwarz kleideten. Gren war beeindruckt von der Menge Erz die hier vorhanden war. Er hatte niemals zuvor so viel Erz gesehen. Er starrte wie ein Besessener von Wand zu Wand bis er von hinten einen Schlag mit einer Peitsche erhielt und der Mann der ihn abgeführt hatte barsch rief: „Schürf’ du jämmerliches Bauernblag!“
    Von dem Schlag aus den Gedanken gerissen nahm er sich die Spitzhacke und ging zu einem der vielen großen Erzbrocken an denen noch nicht gearbeitet wurde. Gren begann zu arbeiten und unterhielt sich seit langem wieder leise mit Bill und Gotha die sich neben ihm an die Erzadern stellten.

    Gren hatte nun bereits einige Tage in den Minen gearbeitet. Das Stollensystem war weitläufiger als er gedacht hatte, denn er hatte einige Male in anderen Räumen geschürft die alle nicht viel kleiner gewesen waren als der erste. Sie schliefen auf einfachen Strohmatten die gegen Abend in die Minen getragen wurden. Zu Essen und Trinken gab es nur morgens und abends. Gren war völlig ermüdet und meistens gar nicht in der Lage richtig zu schürfen, doch keinen der Wache interessierte das. Wenn er zu wenig Erz geschürft hatte wurde er mit der Peitsche geschlagen damit er das nächste Mal mehr bringen würde. Auch wenn er sich manchmal leise mit Gotha und Bill unterhalten konnte, hatten sie meistens wenig Zeit dazu. Aber sie waren sich bereits darüber einig geworden, dass sie es mit Leuten zu tun hatten, die Kapital daraus schlugen einfache Bürger zu entführen und sie schürfen zu lassen.
    Heute waren Gren, Bill und Gotha wieder in dem Raum indem sie zuerst hatten schürfen müssen. Wie Gren sofort auffiel waren mehr Kämpfer als sonst in dem Raum und es schien ihm als wären Laute aus dem Loch im Boden zu hören welches in der Ecke Senkrecht Bergab in das Gestein führte.
    Nach einer ereignislosen Stunde passierte es.
    Gren bemerkte es als ein Schürfer in der nähe des Loches laut anfing zu schreien. Gren sah wie er mit einem dumpfen Aufschlag zu Boden fiel, als er sich schnell umdrehte. Das nächste was er sah war das was den Tod des Mannes verursacht hatte. Hinter dem Toten stand herausfordernd eine abscheuliche Kreatur die von der Gangart einer Spinne glich auch das Aussehen war ähnlich. Die Kreatur war braun und ging auf dünnen Beinen. Sie war knapp unter eineinhalb Meter groß und der Kopf war an einen mit festen Platten bedeckten Körper zwischen den Vorderbeinen angebracht. Das Maul der Kreaturen war mit zwei Zangen bestückt, die ihre Beute vor dem verspeisen zerkleinerten. Gren hatte von ihnen gehört doch noch nie hatte er eines dieser Monster gesehen. Er war beeindruckt und verängstigt zugleich, als er den Minecrawler flink wie einen Hasen durch den Raum krabbeln sah.
    Dann fing der Minecrawler an zu kreischen, es war ein hoher und unangenehmer Ton. Sofort erschienen weitere von ihnen sie strömten aus dem Loch im Boden wie eine Sinnflut aus Beinen und Körpern. Die Kämpfer sprinteten sofort zu den Minecrawlern, doch sie konnten nicht viel gegen eine solche Übermacht unternehmen. Ein Kämpfer sprang spektakulär auf den Rücken eines Crawlers und wollte ihm sein Schwert in den Nacken Rammen als ein anderer Crawler ihn von hinten mit seinen spitzen Vorderbeinen durchbohrte. Die Crawler töteten viele der Arbeiter und Kämpfer und auch einer schien auf Gren zuzukrabbeln mit einer Geschwindigkeit die enorm war. Doch bevor sich Gren versichern konnte ob er das Angriffsziel sein würde wurde er gepackt und weggerissen. Er wurde mehr getragen, als dass er mit rannte, als er sah dass Gotha und Bill ihn zogen. Erst jetzt fiel ihm auf wie lange er dem Schauspiel unbeweglich zugeschaut hatte und im Nachhinein lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken als er an die bösartigen vor Speichel und feuchten Gesichter der Minecrawler dachte. Im Durcheinander waren sie unbemerkt flüchten können. Doch irgendwie gelang es ihnen unter der Führung von Gotha allen herbeieilenden Kämpfern ausweichen zu können. Es war als hätte Gren einen Luftzug gespürt, als der Gang um eine Ecke führte und den Blick frei auf einen Durchgang machte der von einer Dichten Lianen- und Efeuwand zugehangen war. Als sie durch sie hindurch gingen tauchten sie direkt vor einem Verdutzten Wachmann auf, den Gotha mit einem festen Schlag ins Gesicht schnell verabschiedete. Er nahm die Waffe des Wachmanns und gab Bill und Gren zumindest seine Dolche. Alle Drei blinzelten erst ein paar Augenblicke um sich an das Licht zu gewöhnen in das sie getreten waren als sie die Efeuwand passierten. Gren hatte es nicht für möglich gehalten sie hatten es geschafft aus dem Labyrinth zu entkommen.
    Dann riss Gotha ihn aus den Gedanken indem er sagte: „Ich glaub ich weiß wo wir sind, wir werden sehen, ich schlage vor wir verschwinden hier und versuchen zu belebteren Gegenden zu gelangen.“ Und bevor Bill oder Gren etwas sagen konnten rannte er schon davon. Bill und Gren warfen sich einen Blick zu und verdrehten die Augen bevor sie ihm folgten. Gren sah während der Strecke die sie rannten auf Gothas Rücken und wie er so darauf starrte verließ ihn das Gefühl nicht, dass irgendwas mit Gotha nicht stimmte seit dem sie Gefangen genommen worden waren.

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    Der Außenring

    Die Wache stand auf dem höchsten Turm des Lagers als sie in der Ferne drei Gestalten kommen sah. Sie konnte nicht erkennen wer sie waren, doch er erkannte, dass eine verletzt zu sein schien und von den beiden anderen gestützt wurde. Die drei waren näher gekommen und nun erkannte der Turmsoldat, dass es alle drei Männer waren, die die Rüstungen der Garde des Sträflingslagers trugen. Der Soldat gab sofort den Befehl durch, dass Tor zu öffnen, welcher weiter gegeben wurde, durch die Reihen der auf der Brüstung stehenden Wachen.

    Thren war erschöpft. Sie waren 2 Tage durchgerannt und später nachdem die Orks aufgehört hatten sie zu verfolgen so schnell es ging marschiert. Sie hatten weitere Männer verloren die Feuerbällen getroffen worden waren, die die Ork-Schamanen beschworen hatten. Nur Ghude er und ein Soldat der einen Pfeil in den Oberschenkel bekommen hatte hatten überlebt. Nun starrte er benommen auf das Fallgitter und die Holzbarrikade die nacheinander hochgezogen wurden um sie einzulassen. Thren war überrascht und erleichtert, dass auf der Brüstung des Lagerwalles der über ihm thronte viele Wachen standen, die wie er sich sicher war auf die Orks warteten, die auch ihn angegriffen hatten. Es war ihm unklar woher sie von den Orks wussten, aber er war glücklich, dass sie es wussten.
    Sie waren in das Lager eingetreten als Das Tor sofort wieder verschlossen wurde und helfende Hände Ghude und ihm den Soldat entnahmen. Slyvez war auch gekommen und stand nun vor Thren.
    „Ich bin froh euch lebendig vor mir zu haben! Wir dachten ihr wäret Tod! Kurz nachdem ihr weggegangen wart kam ein Bote aus Khorinis der uns mitteilte, dass es möglich wäre, dass es hier eine Armee Orks gäbe, die uns angreifen könnten. Im Nachhinein ergab es alles einen Sinn. Die aufgebrachten Tiere und die verschwunden Kundschafter… Und als wir dann den ersten Orkspäher an unserem Lager entdeckten, erhöhten wir die Sicherheitsvorkehrungen, wie ihr sicher gesehen habt. Wir haben einen Boten zurück nach Khorinis geschickt, der für uns um Truppenstärke bittet. Wir haben nicht ausreichend Kämpfer im Lager um einem Angriff von Orks standzuhalten. Sie greifen in jeder Schlacht mit mindestens 200 Kriegern an. Wir haben gerade mal knapp 100. Auch wenn wir als Verteidiger bevorteilt sind. Die meisten Sträflinge sind in den Kerkern der Burg allerdings mussten wir auch einige gefesselt in eines der Lagerhäuser innerhalb der Burg legen, wir haben nicht genug Platz. Der ganze äußere Ring ist besetzt mit Gardisten die Ausschau halten. Nun kommt erstmal mit in die Burg und erzähl mir was euch widerfahren ist, dann solltet ihr euch ausruhen.“ Thren und Ghude gehorchten.

    Am nächsten Tag wurden Ghude und Thren zu Slyvez bestellt. Er wollte ihnen seine Strategie für den bevorstehenden Kampf erläutern. Sie saßen um einen großen Tisch der Gegenüber Slyvez’ Thron auf der anderen Seite des Thronsaals stand. Slyvez begann.
    „Ich habe mir gedacht, dass Wir die gesamte Besatzung auf den äußeren Lagerwall setzten. Rund um das Lager. Wenn die Orks angreifen erhoffe ich mir, dass wir ihnen bereits einen großen Verlust durch unsere Bögen zusetzen können. Ich glaube nicht, dass wir den äußeren Wall halten können, also habe ich mir gedacht, dass wir Seile die Burgmauern herunterhängen lassen, an denen sobald die Orks durchgebrochen sind die Kämpfer sich hochziehen können. Allerdings müssen sie damit dass möglich ist die Rüstungen in der Burg lassen und sie sobald sie oben sind anziehen. Von der Burg aus haben wir eine viel größere Chance zu gewinnen. Ich habe bereits große Steine in die Burg schaffen lassen um sie auf die Orks herunter werfen zu können. Die Köche haben Kessel aufgestellt in denen sie siedendes Pech herstellen. Wir müssen darauf hoffen erst gar nicht mit ihnen im Nahkampf kämpfen zu müssen.“ Thren war zuversichtlich. Selbst wenn die Orks durchbrechen und in die Burg gelangen würden, hätten sie ihnen bis dahin große Schäden zugefügt, die groß genug wären, dass sie in der Überzahl sein würden.

    Ab dem nächsten Tag begann das Warten. Das ganze Lager war angespannt und die Sträflinge bettelten mitkämpfen zu dürfen, was die Atmosphäre im Lager nicht verbesserte. Auch wenn es Thren missfiel sie in ihren Zellen im Falle einer Niederlage wie Fliegen abschlachten zu lassen, war er sich auch im Klaren, dass sie wahrscheinlich sobald sie sich dem ersten Ork gegenüber sahen sofort fliehen würden. Wenn nicht sogar schon eher. Also blieb es dabei, dass sie in ihren Zellen schmorten und die gefesselten, ein Mal pro Tag unter Aufsicht eine halbe Stunde sich die Füße vertreten durften.
    Thren schlenderte wie schon oft über den Wehrgang der Burg. Es wurde Nacht und die Fackeln der Wachen und Soldaten die fast immer in Position waren, waren soeben entzündet worden. Er blickte in die Ferne und Träumte ein wenig als Ghude neben ihm erschien. Ghude stellte sich neben ihn und blickte wie Thren in die Ferne. Er legte seine linke Hand auf die Brüstung und schien leicht betrübt. Thren bewegte seinen Blick keinen Zentimeter als er Ghude ansprach: „Angst?“
    Auch Ghude wandte seinen Blick nicht ab als er antwortete: „Nein. Es ist nur…erinnerst du dich an den Brief den ich an Quila schrieb nachdem du den Auftrag von Slyvez erhalten hattest?“ Stille. Der Abend war ruhig und man hörte nur gelegentlich das Rauschen der Bäume oder das Summen eines Insekts.
    „Ja, das tue ich“, sagte Thren bestimmt.
    Jetzt blickte Ghude von dem Ziel in der Ferne ab und blickte Thren ins Gesicht. Er redete langsam und ein wenig entmutigt.
    „Ich habe ihr geschrieben, dass ich mich zur Ruhe setzten will…Es war schon seit einiger Zeit ihr Wunsch gewesen, dass ich nach Hause komme…Wir haben uns schon so lange nicht mehr gesehen…und meine einzige Angst liegt darin, dass ich sie nie wieder sehen könnte…“ Ghude heftete seinen Blick wieder in die Ferne. Sie standen einige Minuten ohne sich zu bewegen, bis langsam Unruhe die Menschen im Lager übermannte. Nun blickte auch Thren einmal in das Gesicht Ghudes und er sagte mit fester und aufbauender Stimme: „Du wirst sie wieder sehen!“
    Ghude blickte nun auch zu Thren und das erste Mal während sie sich unterhielten trafen sich ihre Blicke. Er sprach nun sicher und laut, auch der letzte Rest Unmut war von ihm gewichen: „Ja Thren, das werde ich!“ Damit drehten sie sich um und ließen über 1000 Orks, die nun in ihrem Rücken auf die Burg zumarschierten, hinter sich zurück um sich bereit zu machen.

    Thren stand auf der Westseite des Lagers und sah in die Orkreihen, die außer Schussweite halt gemacht hatten. Die Nacht hatte begonnen und ein Nieselregen hatte eingesetzt. Die Bogenschützen waren alle bereit Salven zu schießen sobald Thren den Befehl dazu gab. Er konzentrierte sich voll und ganz auf den Bevorstehenden Kampf, als ein Bote zu ihm gerannt kam. „Die Orks bauen Rammen, Hauptmann Thren. Sie werden versuchen den Holzwall zu durchbrechen. Ihr müsst sie schon vorher vernichten der äußere Wall ist nicht, dafür gebaut, einem Orkheer standzuhalten. Thren sah nun auch eine große Holzkonstruktion, die von den hinteren Reihen nach vorne geschoben wurde. Er Befehligte schnell Feuerpfeile zu benutzen, um sie in Brand zu setzten sobald sie in Reichweite wäre. Ghude Befehligte die Ostseite des Lagers, denn die Orks hatten sie bereits umrundet und wollten von allen Seiten angreifen. Thren war nun auch ein wenig eingeschüchtert von der Übermacht der Orks, doch er setzte auf die Vorteile die jeder Verteidiger einer Burg, im Falle eines Angriffs, hatte.
    Thren wischte die letzten Gedanken aus seinem Kopf als er sah wie die Holzramme näher kam.
    Thren rief: „Entzünden!“ Die Bogenschützen die auf Befehle Threns gewartet hatten, hielten die mit Pech getränkten Tücher, die an den Pfeilspitzen angebracht waren in aufgestellte Kohlepfannen. Als Thren sah dass alle Tücher loderten schrie er laut: „Feuer!“ Die Pfeile surrten durch die Luft und sahen aus wie ein Kometenhagel. Jeder Pfeil traf sein Ziel. Entweder einen Ork der die Ramme schob oder die Konstruktion selbst. Thren sah, dass die Ramme noch heil am Wall ankommen würde, denn die Orks legten ein hohes Tempo ein. Er schrie über das Kampfgeschrei und die Trommeln die die Orks anfeuern sollte die die Ramme schoben hinweg: „Zielt auf die schiebenden Orks!“
    Und im nächsten Moment surrten die Sehnen der Bögen und setzten fast jeden Ork, der schob außer Gefecht. Nur Zwei einzelne Orks blieben stehen, die noch verwirrter als sonst umher sahen. Dann griff die Hauptmenge mit einem Ohrenbetäubenden Brüllen an. Die gefallenen Orks die von Pfeilen getroffen wurden, wurden durch zwei neue ersetzt. Es sah nach einem langen Kampf aus doch Thren wusste nicht wie die Orks beabsichtigt hatten in die Burg zu gelangen. Die Konstruktion bewegte sich nicht mehr und die mit Pech getränkten Tücher hatten schon einige Teile des Holzes leicht beschädigt. Thren befehligte eine weitere Feuerpfeilsalve auf die Konstruktion zu schießen. Das Pech lief an einigen Teilen wie in Sturzbächen hinunter und entzündete sich kurz darauf. Einige Orks stellten sich nun wieder an die verlassenen Plätze, an der Konstruktion. Sie schoben wie von einer übermenschlichen Macht angetrieben. Im Regen, der Dunkelheit und dem wummern der Trommeln sah es im flackernden Flammenschein der Konstruktion mehr als beängstigend aus. Sogar Thren lief ein Schauder über den Rücken bevor er den Schützen den Befehl erteilte so oft und viel zu schießen bis die Ramme zerstört wäre. Ihr war bereits stark zugesetzt worden, doch sie wollte nicht zusammenbrechen. Die Orks die einfach auf die Burg zustürmten standen nun vor der Holzmauer des äußeren Rings. Sie schienen zuerst einfach warten zu wollen, doch als sie wie die Fliegen zu fallen begannen hackten sie mit ihren Orkäxten in die dicken Holzwände und versuchten sie zu durchbrechen.
    Die Orkramme war bereits bis auf 10 Meter an den Holzwall gelangt als die ersten Orks von Verbrennungen verletzt von den Griffen sprangen. Die nun lauter werdenden Trommeln der Trommler spornten sie aber zu immer stärkerem Drücken an. Sie waren nun an dem Holzwall angelangt, als ein Ork laut brüllend in Flammen aufging. Immer weitere verließen die Griffe und nur noch wenige standen an der Ramme, als sie versuchten auszuholen um sie ins Holz zu Rammen. Es war lautes Knacken zu hören, als die Konstruktion während des Zusammenbrechens viel Orks unter sich begrub.
    Thren fiel ein Stein vom Herzen bei diesem Geräusch der vernichteten Ramme und widmete sich nun wieder den Infanteristen der Orks die er mit seinem Bogen nur aus kurzer Distanz zu Treffen vermochte. Er war sich sicherer über den Sieg geworden.

    Ghude war an der Ostseite in ein hartes Gefecht verwickelt. Auch auf dieser Burgseite hatten sie es mit einer Orkramme zu tun gehabt, die sie aber schon früh hatten fällen können. Doch hier waren die Orks mit Leitern vereinzelt auf die Holzmauern gelangt. Sie verwickelten die Bogenschützen in Kämpfe und hielten damit den Nachrückenden die Pfeile vom Hals. Da jeder mit sich selbst beschäftigt war achtete niemand auf die Anrückenden Ork-Schamanen. Ghude hatte einen Ork gerade erschlagen, als er sie sah. Sie waren zu Fünft an einem Zauber beschäftigt der sich zu einem Beachtlichen Feuerball ausdehnte und hell loderte. Sie waren umringt von Orks die der Hitze nicht standhielten und mit vielen Brandblasen bestialisch kreischend zu Boden sanken. Die Schamanen schienen von der Hitze nichts zu spüren. Der Feuerball stieg nun hoch über ihre Köpfe und wuchs noch immer. Dann rissen die Schamanen gleichzeitig die Arme auseinander und fingen an zu Brüllen. Der Magieball schoss schnell wie ein Pfeil los. Er Traf mit einem Ohrenbetäubenden Knall den Südöstlichen Turm des Außenrings. Alle hatten die Szene gebannt verfolgt und viele fanden durch ihre Unaufmerksamkeit den Tod. Der Turm zersprang auf halber Höhe und fliegende Gesteinsbrocken fällten Kämpfer auf beiden Seiten. Die obere Hälfte fiel nach Süden mitten auf den Holzwall und zerstörte den Schutz den die Verteidiger so dringend benötigten. Ghude war erschüttert über das was er gesehen hatte doch schnell fing er sich und schrie über den lauter werdenden Kriegsruf der Orks: „Rückzug in die Burg, Rückzug!“

    Thren war im Kampf mit einem angreifenden Ork, der über die erste aufgestellte Leiter auf dieser Seite gekommen war, als er den Ohrenbetäubenden Knall hörte. Dann das Knacken und Brechen von Steinen und er sah nur noch wie die Turmspitze des Südturms hinter der Burg verschwand nachdem er sich umdrehte. Kurz darauf vernahm er die Geräusche von schreienden Männern und brechendem Holz, während er sah wie der in der Burg errichtete Signalmast in Brand gesteckt wurde. Sie sind in den äußeren Ring gelangt! Thren reagierte ähnlich schnell wie Ghude als er seine Männer in die Burg kommandierte. Thren erschlug noch einen Ork und stoß dessen Leiter um bevor er sich auf den Weg zu den Seilen machte die ihn in die Burg bringen würden. Er kletterte gewand die Mauern empor. Während er an der Mauer hing kam er sich verwundbarer denn je vor und war froh als er in der Burg stand. Die Rüstungen waren in dem Burghof aufgestapelt worden, und waren nun von den Soldaten umringt die sie schnell angezogen bekamen. Thren ging nun auch zu den Rüstungen und ließ sie sich von einem Diener anziehen. Dieser berichtete ihm wie die Orks dem Turm zerstört hatten. Thren rannte schnell wieder auf seine Seite wo sich seine Männer bereits zum Teil eingefunden hatten. Sie standen auf den Wehrgängern und sahen in die Fluten von Orks die über die Leitern in das Lager fluteten. Sie schossen so viel sie konnten und trafen viele Orks die schnell zu Boden fielen. Auch wenn sie der Pfeil nicht getötet hatte wurden sie von den Nachrückenden Orks totgetrampelt. Die Köche und Diener schoben die Kessel mit Pech heran und gossen sie über die Brüstung. Das siedende Pech verbrannte die Orks die damit in Berührung kamen und setzte viele außer Gefecht oder tötete sie. Auch die Steine wurden nun hinunter geworfen und erschlugen viel Angreifer. Es war als wäre der Himmel dunkler geworden, als Thren in der Flut der Orks die Schamanen die den Turm zerstört hatten nun auf seiner Burgseite sah.

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    Die Burg

    Thren lief es eiskalt den Rücken hinunter und er war sich sicher, dass sie nun auch die Burgmauern mit einer solchen Leichtigkeit einzunehmen vermochten. Der immer stärker werdende Regen erschwerte ihm die Sicht als er mit großer Anstrengung versuchte auszumachen, was die Schamanen taten. Plötzlich wurde es hell vor Threns Augen, und im letzten Moment warf er sich auf den Boden, als ein Feuerball auf ihn zuflog. Die Flamme mit einem halben Meter Durchmesser zischte über seinen Kopf hinweg. Thren spürte die Hitze und er hörte die Regentropfen zischend verdampfen die auf den Feuerball fielen. Er roch verbranntes Fleisch als einige Meter von ihm entfernt ein Bogenschütze in Flammen aufging. Wie er hatten sich einige zu Boden geworfen, als sie die Zauber auf sich zu fliegen sahen. Thren war erleichtert, dass sie es nicht mit einem Zauber zu tun hatten wie die Südseite und er stand schnell wieder auf und trug auf die Schamanen zu töten. Die Pfeile hagelten nur so auf die Magiewirker der Orks, doch sie schienen 10 Zentimeter vor der Haut der Orks mit einem zischen zu verschwinden. Also trug Thren nur weiter auf die anderen Angreifer zu beschießen. Schnell vergewisserte er sich wie viele Verteidiger schon gefallen waren und er kam auf knapp zehn auf seiner Seite, wobei er aber wusste, dass Ghude weit mehr verloren haben musste. Die Zahl der Orks schätze er nun auf weniger als 700.
    Die Salven der Pfeile schossen unermüdlich auf die Verteidiger nieder, die weitere Leitern anlegten, die allerdings schnell umgestoßen werden konnten, da diese höher waren und die Orks länger dafür brauchten sie zu besteigen.
    Als Thren wieder zu seinem Bogen griff und er willkürlich in die Menge schoss bemerkte er, dass die Schamanen seit einiger Zeit nicht mehr zu sehen gewesen waren. Sie hatten noch ein bis zwei Feuerballsalven geschossen und waren dann in den Mengen verschwunden gewesen.
    Noch bereits er daran dachte war ein weiterer Botschafter zu ihm gelangt, der ihm Auskunft über die anderen Bereiche mitteilte. Er beschrieb unübliche Vorgehensweisen der Orks, sie schienen eine Art Fahrbares Zelt gebaut zu haben, dass sie langsam auf das Nordtor zuschoben. Versuche es mit Feuerpfeilen in Brand zu stecken waren Missglückt, da das Zelt mit Wasser überschüttet gewesen war. Thren überlies da Kommando dem nächsten Offizier um sich diese Vorgehen selbst anzusehen.
    Er war gerade am Nordtor angelangt, als er nur kurz vor dem Fallgitter der Burg das Zelt sah. Es war Fünf Meter breit und einen Meter lang. Es hatte die Form eines Quaders und war aus hellbrauner Tierhaut genäht. Im Innern glühte ein helles Licht das matt durch die Häute schien. Er erkannte, dass im Innern Orks standen, die sich auf der Stelle merkwürdig bewegten. Dann fing die Luft über dem Zelt an zu flimmern, denn das Wasser auf dem Zelt verdampfte. Ein Offizier der diese Burgseite befehligte ließ schnell eine Salve Feuerpfeile auf die nun trockene Plane schießen, doch noch bevor die Pfeile die Häute erreichten flog sie von alleine von heißen Wind gepackt 20 Meter in die Höhe und ließ nur noch das Gerippe des Zeltes zurück. Der Wind wehte an den Kleidern der Fünf Schamanen, die einen langen Stab mit einem blauen Ende und Federn, über dem Kopf erhoben hatten. Jetzt erst konnte Thren die Gesichter der Schamanen erkennen. Das kurze Fell im Gesicht war mit weißer Farbe angemalt worden, und der Kopf war mit einzelnen bunten Federn, die im Aufwind nach oben gedrückt wurden, geschmückt.
    Schnell legten sie die Köpfe zurück und stachen ihre Stäbe senkrecht in Richtung Himmel. Anschließend bildeten sich an jeder der blauen Stabspitzen kleine Energiekugeln, die unglaublich intensiv blitzten. Sie verbanden sich in einer Energielinie miteinander. Am Stab des Schamanen, der in der Mitte stand, schoss nun ein viel dickerer Energiestrahl, als der der die Stabspitzen verband, auf das Fallgitter zu. Es wurde getroffen und jede Eisenstrebe des Gitters wurde von der Energie umwoben. Soldaten, die dahinter gestanden hatten um hindurch zu feuern wurden durch den Burghof geschleudert und von der sengenden Hitze gebrandmarkt. Das Gitter, welches der Hitze nicht standhalten konnte, wurde weich und tropfte dem Boden entgegen, bis es nur noch eine dampfende Brandlinie im Boden zurückließ. Das Tor war vernichtet.
    Die Orks setzten zum Angriff über, nachdem die Schamanen sich entspannt hatten und langsam rückwärts nach Hinten in die Menge gegangen waren. Ohne ein Blick von ihren Werk zu wenden.

    Thren reagierte sofort. Er zog sein Schwert von dem Rücken und sprang von dem Wehrgang auf dem er gestanden hatte. Er rannte zu den Kämpfern die sich bereits den eindringenden Orks gestellt hatten und griff an. Er tötete schnell zwei Orks die ihn gar nicht kommen sahen und während sie auf den Boden fielen war Thren erleichtert zu sehen, wie viele Verteidiger sich am Tor eingefunden hatten. Wenn die Verteidigerlinie nicht zu schnell brechen würde, würden die Orks zu keinem Vorteil gelangen, da das Tor nur einen begrenzten Einlass gewährte. Thren kämpfte wie besessen und verlor nur wenige seiner Männer. Sie konnten die Orks so weit zurück drängen, dass keiner mehr innerhalb der Burgmauern stand und die Brandlinie des Fallgitters die Grenze zwischen den Menschen und Orks war. Als es fast so aussah als hätten die Orks keine große Chance mehr ohne große Verluste in die Burg gelangen zu können, würden sie von neuem Mut gepackt. Ein viel größerer Ork als die meisten, schob sich in Richtung Front. Thren konnte ihn gut erkennen, denn nur 4-5 Orks trennten sie voneinander. Der Ork schien ein Hoher Offizier oder der Hauptmann zu sein, denn er trug nicht wie alle anderen nur einen Brustpanzer und Armschienen, sondern war von oben bis unten mit einem dunkelgrauen, fast schwarzen Panzer gerüstet. Seine Rüstung wies etliche Stellen auf an denen Eisenspitzen angebracht waren, die allein schon bei einem Zusammenstoß töten konnten. Er hatte seine schwarzen fettigen Haare die lang und dünn hinunter hingen zu einem Zopf gebunden, der schlaff an seinem Hinterkopf hinunter hing. Außerdem trug er nicht eine Orkaxt in seiner Hand, sondern ein Kriegsschwert, dessen Schneide mit 6 Zacken auf jeder Seite bestückt war und einen guten Meter lang war. Er brüllte einen Befehl bevor er einen Verteidiger mit einem festen Schlag den Brustkorb zertrümmerte. Thren hörte das laute Knacken der Knochen noch in seinen Ohren, als der gepanzerte Ork auf ihn zukam. Der Ork hob sein Schwert und ließ es auf Thren zujagen. Dieser parierte den Schlag mit seinem Schwert und wurde von der Wucht des Schlags zurückgeworfen, und fast von einem anderen Ork zertrampelt. Thren schmerzten seine Glieder, als er sich zitternd vom Boden erhob. Der Ork lief auf ihn zu und brüllte vor Wut, das Thren sich erlaubt hatte nicht zu sterben. Wieder schlug der Ork zu diesmal so, dass ein Treffer Thren von oben herab gespalten hätte. Die Schneide fuhr tief in den Plattgetretenen Boden ein und blieb stecken, als Thren auswich um sich beim parieren nicht die Arme zu brechen. Der Offizier trieb Thren von dem eigentlichen Schlachtplatz weg bis Thren zwischen einem Torturm, einem Wohnhaus und der Burgmauer im Rücken in einer Sackgasse stand. Der orkische Kriegsherr schlug diesmal von der Seite und hätte seine Hüfte glatt durchtrennt, doch Thren zog sich mit den Händen an einer Fahnenstange in die Höhe, die Senkrecht aus der Wohnhauswand ragte. Er schwang zurück um Schwung zu holen und trat im Vorschwingen dem Ork mit beiden Füßen ins G*esicht. Der Ork, der noch von dem Schlag zur Seite den Kopf nach links gedreht hatte, wurde von dem Tritt stark auf der rechten Gesichtsseite getroffen. Der gesamte Kopf des Orks schnellte nach
    hinten und ein knacken in dessen Genick ließ Thren wissen, dass er seinen Gegner nicht mehr fürchten musste.
    Schnell rannte er zurück zum Tor und konnte nur noch gerade erkennen, wie die letzten beiden Verteidiger von Orkäxten den Schädel gespaltet bekamen. Sofort, machte Thren kehrt und rannte in Richtung Haupthaus der Burg. Er passierte die Tür gerade, als die Besatzung, des Hauses, eine feste Holzplatte hinter ihm vor die Tür pressten. Kurz darauf folgte einen Eisenplatte und anschließend weitere Holzplatten, hinter denen einige schwere Bierfässer gestapelt wurden. Die Seitentüren im ersten Stockwerk wurden auf ähnliche Weise verriegelt, nachdem die Bogenschützen von den Wehrgängen durch sie hinein gelaufen waren. Kurz darauf waren die Orks auf den anderen Seiten zu hören, die vor die Barrikaden schlugen. Thren stemmte sich noch dazu vor die Fässer die durch die Schläge leicht erzitterten. Nach einiger Zeit gaben es die Orks auf, doch Thren war sich sicher, das sie wiederkommen würden und die Türen nicht lange halten würden. Er befehligte schnell einigen Bediensteten schwerere Gegenstände zu holen und auch sie vor die Türen zu legen, als Slyvez auf ihn zukam. Er war angespannt und ihm war anzusehen wie nervös er war.
    „Die Platten werden die Orks einige Zeit von uns fern halten, aber ein großes Hindernis stellen
    sie auch wieder nicht dar, wenn ich mir überlege was sie mit unseren Mauern angestellt haben“, eröffnete Thren ruhig. Slyvez war bei Thren angelangt und antwortete: „Wir können die Nacht nicht überstehen, die Orks werden vor dem Morgengrauen die Türen stürmen oder das Haus in Brand stecken, die Verstärkung aus Khorinis kommt zu spät ich glaube nicht, dass sie noch eintreffen. Das einzige was uns bleibt ist hoffen.“
    Thren wusste, das Slyvez Recht hatte, ihre Überlebenschancen waren sehr gering und ihnen waren nur noch knapp 40 Krieger geblieben und unter 10 Dienern. Die Gefangenen, waren in anderen Burggebäuden und nur die in den Verliesen hatte eine Chance die nächsten Minuten zu überleben, da sie auch von Stahltüren versperrt waren, für dessen Öffnung man Schlüssel benötigte. Aber früher oder später würden die Orks auch dorthin gelangen.
    Als Slyvez zurück in die Thronhalle ging, vergewisserte sich Thren über die Lage und darüber wer überlebt hatte. Er war froh, als er nach einiger Zeit Ghude mit nur einigen Schnittwunden in dem vorübergehenden Heilraum wieder fand.

    Die nächste Zeit blieb den Überlebenden im Haus nichts Weiteres übrig, als zu warten und auf die Verstärkung aus Khorinis zu hoffen. Thren und Ghude hatten sich im ersten Stock zusammengesetzt und überlegten, wie sie weiterhin vorzugehen hatten. Als Thren wieder einmal seltsame Geräusche von draußen hörte, beschloss er nach draußen zu schauen. Er ging zu einem der Fenster und blickte hinunter. Er erkannte sofort was die Orks vorhatten: Sie stapelten Reisig und Holzscheite an ihrem Gebäude und wollten dieses entzünden. Er war so erschrocken, über das was er sah, dass er fast von einer geworfenen Orkaxt getroffen worden wäre, die zitternd im Holzrahmen des Fensters stecken blieb. Er zog schnell den Kopf weg um nicht von nachfolgenden getroffen zu werden, als er das Surren und später das Scheppern der Waffen hörte, die in das Zimmer geflogen kamen. Er erkannte den Ernst der Lage und rannte schnell in die Thronhalle, nachdem er Ghude davon erzählte, um Slyvez davon zu unterrichten.

    „Die Orks stapeln Feuerholz um unser Haus. Sie werden es in Brand stecken. Was sollen wir tun?“ Thren war ratlos. Sie waren umzingelt von hunderten Orks und es gab keinen Ausweg, außer dem Tod.
    „Wir können entweder hier drin verrecken und zu Staub zerfallen, oder ehrenhaft auf dem Schlachtfeld sterben. Ich schlage vor wir gehen da raus“, antwortete Slyvez. Auch Thren freundete sich mehr mit letzterem an und entschloss sich letztendlich dafür.

    Die Stille war erdrückend. Die letzten Überlebenden hatten sich in der Eingangshalle hinter der verbarrikadierten Tür eingefunden und bereiteten sich auf ihren letzten Kampf vor. Keiner redete ein Wort, bis auf einige, die Stoßgebete zu Innos, dem Gott des Feuers und dem Guten, schickten. Die Barrikaden wurden leise von der Tür genommen, bis nur noch die erste Platte sie von den Orks trennte. Dann wurde sie von innen weggezogen. Sofort sprangen zwei Menschen nach draußen dicht gefolgt von weiteren und ehe die Orks auch nur die Lage begriffen hatten, war die Hälfte der Verteidiger auf dem Burghof und 30 Orks waren gefallen. Erst jetzt zogen die Eroberer ihre Äxte die sie zum Holztragen in den Gürtel gesteckt hatten. Von nun an begann ein blutiger Kampf.
    Thren war aus der Tür gewesen, noch bevor die Orks ihre Waffen zogen. Er war direkt in die Orkmenge gestürmt, fest davon entschlossen so viele Kreaturen des Bösen mit in den Tot zu nehmen wie es nur ging. Er war wie beflügelt und Kämpfte wie ein Besessener. Viele waren wie er einfach blindlings zwischen die Orks gestürmt und einige auch dabei gestorben. Er erkannte nun neben sich einen Bogenschützen, der nur ein Kurzschwert gegen einen der Riesen schwang. Das Gegenmanöver des Orks zerschmetterte ihm den Arm und ließ ihn schreiend zu Boden fallen. Thren schlug umso wilder um sich traf wieder zwei Orks tödlich. Im laufe des Kampfes sah er wie Slyvez in die Enge gerat und wollte ihm helfen, doch als er bei dem Ork war und ihn von hinten erstach, hatte er bereits den tödlichen Stoß in Slyvez’ Körper gesetzt.
    Thren merkte nun, dass sie langsam aber sicher immer weniger wurden, für jeden getöteten Ork setzte mindestens ein nächster nach und ein Drittel der restlichen Menschen war gefallen.

    Thren war es als ob er das Geräusch von Stahl auf Stahl nun auch von weiterer Entfernung hören würde. Der Andrang der Orks ließ nach und jeder Mensch sah sich nur noch einem wirklichen Gegner gegenüber, niemand wurde von mehreren attackiert. Thren blickte sich um und sah bemerkte nach einiger Zeit den Grund dafür, und verkündete ihn laut, der alle zu noch stärkeren Leistungen anspornte: „Khorinis’ Männer sind gekommen, sie greifen die Orks von der anderen Seite an!“
    Khorinis hatte ihre gesamten Milizen in das Minental geschickt. Freiwillige Söhne oder Männer, die Angehörige unter den Gardisten des Lagers hatten waren auch gekommen. Ihre Zahl war groß genug um die Orks in einem blutigen Gefecht zu besiegen. Aber das brauchten sie gar nicht, es waren, wie Thren später gut erkennen konnte, 10 Magier aus dem Kloster Innos mitgereist die mit ihren mächtigen Zaubersprüchen viele Orks auf einmal töteten.
    Thren und seine Leute waren nun wieder ermutigt, und Kämpften stark gegen die Anzahl Orks, die im Burghof geblieben waren.
    Die Armee aus Khorinis war bereits in den Außenring eingefallen, und hatte einen tödlichen Ring um die Orks geschlossen. Die Anzahl ihrer Toten war gering, da die Orks demoralisiert sich selbst aufgegeben hatten.
    Es waren nur noch um die 200 geblieben, als Thren in der Mitte der restlichen Orks die Fünf Schamanen sah, ohne die die Orks niemals in die Burg hätten gelangen können. Sie wurden von den Magiern aus dem Kloster mit Fernzaubern angegriffen. Sie wehrten die Zauber ab und als es für Thren so aussah als hätten sie keine Chance mehr, erhoben sie die Hände und schwebten einen Moment, von Licht umwoben, in der Luft, bis sie endgültig verschwunden waren. Sie hatten sich wegteleportiert. Thren war sauer, dass sie entkommen waren, doch noch in diesem Moment wurde ihm überhaupt klar, dass er von Glück reden konnte, dass er überlebt hatte. Also ließ er die Schamanen, Schamanen sein und stürmte aus der Burg ins Kampfgetümmel.

    Am nächsten Morgen, war es vorbei. Die Orks lagen überall verstreut im Tal jeder Ork hatte den Tod gefunden. Die letzten die es geschafft hatten noch durchzubrechen und die ersten 100 Meter hatten fliehen können, wurden von den Langbogen der Menschen zu Boden gestreckt. Von der eigentlichen Besatzung der Burg waren knapp 25 geblieben. Doch die Männer aus Khorinis hatten beschlossen noch einige Tage dort zu bleiben, um bei Aufbauarbeiten zu helfen. Thren und Ghude hatten überlebt, sie trafen sich noch früh auf dem Schlachtfeld, als sie die Gefallenen ihrer Seite und die Gefallenen Orks zu differenzieren. Am späten Abend, waren die Orks auf einem Scheiterhaufen, der weit in den Himmel ragte, aufgestapelt worden, und brannten lichterloh.



    Gren, Bill waren Gotha lange Zeit hinterher marschiert. Sie hatten am ersten Abend ihrer Flucht Kampflaute gehört, die von weit her kamen. Gren wusste nicht wo er war, oder woher und wovon die Geräusche kamen. Doch nun einen Abend nach der Schlacht, war er sich sicher, dass es eine Gewaltige Schlacht gewesen sein musste, als er in der schwarzen Nacht in der Ferne den Himmel rot glühen sah…





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