[Thimo Lurkers]

Thimo staunte nicht schlecht, als plötzlich der Scheit zu schweben begann. Das war beeindruckend! Und bei seiner Arbeit bestimmt nützlich, spätestens dann, wenn er eine dritte Hand benötigte. Sicher, wenn er gefragt hätte, hätte Vivin ihm den Zauber nur zu gerne beigebracht, aber, so beruhigte er sein Gewissen, brauchte er dafür die große Druidin nicht zu stören und auch nicht in die Kavernen. In ihnen erfüllte ihn immer eine gewisse Unruhe, was auch an Balders Gefangenschaft lag. Wie es ihm wohl ging. Thimo dachte, jetzt, wo die Magie erwacht sei, würde er häufiger mit ihm sprechen. Aber immernoch schwieg er. Dafür war seine Magie umso lebhafter, und Thimo war dankbar dafür.
"Diesen Kniff kannte ich noch nicht, nein. Ich denke, zusammen mit der ein oder anderen Melodie und euren Goldmünzen dürfte der Preis stimmen. Ich wäre dafür, gleich morgen mit dem üben anzufangen."
Sein Gegenüber nickte, stimmte dem Deal zu. Thimo war erleichtert. Nichts war schlimemr als Kunden, die nicht mit dem Preis zufrieden waren. Aber heute schien alles gut zu laufen. So mochte er das. Dann erinnerte er sich an den Morgen vor fast zwei Wochen:
"Vor etwa anderthalb Wochen ist mir etwas seltsames passiert: Ich bin morgens aufgewacht, und spürte eine dunkle Präsenz, wie ein dunkles Omen, wie ein schwarzer Schatten. Auch meine Magie hat es gespürt, sodass ich denke, das es magischer Natur ist. Habt ihr etwas ähnliches gespürt? Und was denkt ihr, könnte die Ursache dafür sein? Dieser Drache, der aufgetaucht sein soll? Oder etwas anderes?"

[Cécilia]

Einen Moment dachte sie nach. Was hatte sie da wahrgenommen? Sie erinnerte sich, es war bei den Wasserfällen gewesen.
"Ich nehme Magie als Wind wahr. Dort waren Winde, anders als normale. Sie kamen nicht aus einer Richtung, von einer Quelle. Sie kamen mal aus der einen Richtung, mal aus der anderen, ihre Quelle konnte ich nicht finden und sie waren kälter und rauer als andere Winde, die ich kenne. Feindselig. Aggressiv."
Sie schauderte, als sie es schilderte, die aggressiven Winde hatten manchmal versucht, sie umzuwehen, war es ihr erschienen. Was hatte diese bösartige Magie mit dem Drachen zu tun, der angeblich gesichtet worden war?
"Vom Drachen weiß ich nicht allzu viel. Vielleicht hat er damit zu tun, angeblich sind Drachen doch magische Wesen, oder? Wenn es diesen Drachen gibt, könnte er die Quelle der Bösartigkeit sein."
Erneut schauderte sie. Was mochte er anrichten? Was mochte er tun, gab es ihn wirklich. Er war böse, wirklich böse gewesen, das hatte sie gespürt. Würden sie sich gegen ihn stellen und würden sie eine Rolle dabei spielen?

[Jarvo]

Wir können in seinen Bann gezogen werden? Doch nicht so einfach, wie ich es mir vorstellte. Wir Krieger sind anscheinend doch auf Hilfe angewiesen. Bei Adanos, was für eine grauenhafte Vorstellung, wenn einer von uns auf die andere Seite gezogen würde. Viel schrecklicher als unschuldiges Blut zu vergießen, wäre es, einen Waffenbruder umbringen zu müssen, dachte Jarvo und schielte an den kristallenen Deckenleuchter.
„Einen Druiden mitnehmen, eine hervorragende Idee. Ich muss gestehen, mit der Magie unseres Volkes noch nicht sehr vertraut zu sein, doch lasse ich mich gerne von den Fähigkeiten überraschen. Vielleicht ist es wirklich das, was den Kampf entscheiden wird. Magie und Schlagkraft vereinen sich zu etwas Unschlagbarem. Und einem Dämonen schaue ich nicht gerne ohne geistigen Schutz in die Augen.“ Jarvo lächelte zuversichtlich und ballte seine Finger demonstrativ zu einer Faust.
„Dann soll es so sein“, sprach Faun, der sich erhoben hatte und mit müden Augen in die Runde schaute. Die meisten von ihnen schienen etwas mitgenommen und von der Situation sichtlich ergriffen. Das Schicksal der Waldbruderschaft stand auf dem Spiel und bedurfte einer genauen Planung.
„Die Waldläufertrupps bekommen jeweils einen erfahrenen Druiden zugewiesen, der sie bei ihrer Aufgabe unterstützen soll“, fuhr er fort. „ Wir alle hier vertrauen darauf, dass die Angriffe ein Erfolg werden und beten für eine gelungene Jagd. Informiert auch Euren Mann im Nordlager über die Situation und lasst ihn der Gefahren gewahr werden. Wir können es uns nicht leisten, unsere Männer unüberlegt loszuschicken. Ich bitte nun um Vorschläge für die weitere Vorgehensweise.

[Thimo Lurkers]

Also hatte sie auch diese ... Erschütterung im magischen Gefüge gespürt. Das verhieß nichts gutes. Zumindest war es nicht nur ein Albtraum gewesen. Aber vielleicht wäre das besser.
"Ich nehme Magie normalerweise als Melodie war, aber das war nur ein Gefühl, ein Gefühl reiner Bosheit und voll Zorn, und selbst das erschien mir gedämpft durch die weiten des Traums. Aber es ist in der Tat besorgniserregend. Vielleicht sollten wir morgen einmal danach fragen, denn die Druiden werden es mit Sicherheit auch gespürt haben. Auch, wenn es nur vom Drachen kommt, so möchte ich zumindest die Gewissheit haben."
Was mochte das nur für ein übles Machwerk sein? Das selbst seine Magie so in Aufruhr versetzen konnte? Er würde es herausfinden, so oder so.
Der Instrumentenbauer schaute in die prasselnden Flammen. Leise summten sie ihr Lied, ein Lied, dass die Kälte wohl nicht mocht. Er summte leise mit, keine große Melodie, einfach ein paar Töne hintereinander, aber doch warm und angenehm. dann legte er noch etwas Holz nach, dabei aber darauf achtend, dass er die Glut nicht erstickte. Auch, wenn er das Feuer nun magisch entfachen konnte, es war nicht angenehm, und warum sollte er auch ständig seine Magie benutzen?
Wo er schon einmal dabei war, fragte er seine Gästin: "Möchtest du noch etwas Tee?"

[Cécilia]

Tee, durchwärmenden Tee ...
"Ja, bitte", antwortete sie dem Gastgeber und schaute in die Flammen.
Konnten Drachen wirklich Flammen spucken? Gab es den Drachen und war er die Quelle der Bösartigkeit?
"Gewissheit wäre wirklich schön, und ich bin mir recht sicher, dass die Druiden es auch gespürt haben. Vielleicht wissen sie mehr über die Quelle der Bösartigkeit und gehen bereits dagegen an? Ich weiß es nicht, ich bekam so wenig mit in letzter Zeit."
Druiden handelten häufig im Geheimen, so hatte sie es zumindest gelernt. Wenn sie helfen sollten, würden sie irgendwie einen Bescheid kriegen, das nahm sie an. Sonst würde sie eben "an einer anderen Front" ihre Hilfe anbieten, irgendwo konnte man sie sicher gebrauchen.

[Thimo Lurkers]

Der Ergraute setzte neuen Tee auf. Thymiantee, um es genau zu sagen. Ob er Thymiantee erst seit Baldr mochte? Oder hatte ihn schon vorher getrunken? Er wusste es nicht mehr.
"Es wäre gut. Ich glaube nicht, dass dies allzu lange andauern sollte. Deshalb will ich jetzt auch weiterkommen, tiefer in die Geheimnisse der Natur eintauchen. Ich will mich wehren können, denn im Moment kann ich nur mit Leuchtfischen um mich schmeißen."
Wie von selbst entstand ein Goldfisch, transparent, aber orange leuchtend, und schwirrte ein wenig umher, während sie darauf warteten, dass der Tee fertig wurde. Dann grinste er plötzlich, ließ einen zweiten Fisch erscheinen, diesmal in violett, und während Cécilia diesen anschaute, halb abwesend, weil noch in Gedanken, ließ Thimo den anderen vor ihr Gesicht schwirren, und aufleuchten. Die Druidenschülerin erschrak, und fuhr zusammen, ehe sie laut losprustete. Jetzt musste Thimo vorsichtig sein. Er hatte möglicherweise den Zorn einer Frau geweckt. Auch wenn ihr Gesicht das wert gewesen war.

[Cécilia]

"Mir geht es genauso, ich beherrsche keine einzige Waffe ... ich will weiterlernen, aber ich hatte nach meiner letzten Aktion ... Ärger mit Meister Ornlu. Er war mit meiner Handlungsweise nicht ganz einverstanden. Vielleicht sollte ich erstmal den Waffenkampf lernen, bevor ich weitermache. Wenn ich keinen Lehrer finde, könnte ich mich auch an jemanden anders wenden, der mir weiterhilft, die Magie zu erlernen. Vorerst möchte ich ihm aus dem Weg gehen."
Nach dem Einlauf ganz bestimmt!
"Aber so unnützlich sind die Leuchtfische ja nicht ... erschrecken kann man damit allemal."
Sie lächelte, immerhin hatte sie sich wirklich über diesen Fisch erschrocken. Und sie hatte mit einer Lichtkugel einem Mann weismachen können, sie wäre Adanos gewesen. Das war ihr Geniestreich gewesen, wenn sie so darüber nachdachte ...

[Ornlu]

"Diskretion. Ich nehme an, dass es nicht gut sein wird, wenn sich irgendwas über die Häscher im Ort verbreitet. Es endet am Ende damit, dass Beliars Reich in den Wäldern sich geöffnet hat - und Adanos bewahre, dass die nicht geschehen mag. Wir sollten zusehen, dass im Ort Ruhe bewahrt wird, so lange es geht. Unruhen sind gefährlich.", meinte Noreia und meldete sich auch endlich mal zu Wort. Ihre Forderung fand Zustimmung.

"Ich werde nach Meister Runak schicken und auch Torn, Porgan und Arakos der Bär sollen erfahren, was hier vor sich geht und auch gewarnt sein. Wer weiß wo sie noch sein könnten.", meinte Faun in die Runde, während Jodas einwarf Arkantos und Oberon ebenso um Hilfe zu bitten oder mehr sie zu informieren und um Gespräche zur Einigung zu bitten. Beide hatten einst geschworen ihr Volk und Heimat zu schützen. Man befand, dass es zumindest wert war eine Meinung einzuholen. Ob ihre Hilfe gut wäre, müsste man entscheiden.

"Wir müssen Informationen sammeln, sie ausspähen. Aber wer macht das? Wer infiltriert dieses Lager ohne entdeckt zu werden?", warf Alvar in die Runde.

[Thimo Lurkers]

"Ich weiß nicht, ich habe eine gewisse Abneigung gegenüber Waffen. Ich verstehe, dass die Zeiten es erfordern, aber ich würde lieber auf sie verzichten. Deshalb versuche ich auch, in Magie besser zu werden, um zumindest auf dieser Basis mich ein bisschen verteidigen zu können. Und das mit den Leuchtfischen stimmt, ich habe es damals immerhin geschafft, das Ornlu sich darunter weggeduckt hat. Das sah total komisch aus, er hat so mit den Armen gefuchtelt, und sich dabei zurückgelehnt. Er scheint Erfahrung im Ausweichen zu haben. Das ist schon eher etwas, was ich zu lernen bereit bin. Aber wie will man bitteschön Reflexe trainieren?
Der Tee ist fertig", sprach er, und goß mit diesen Worten den Tee in die Tasse. Heiß zischte es, als das Wasser mit dem Aroma der Pflanze auf die kühle Keramik stieß. Dampf stieg auf, und er meinte, ein Lufthauch würde ihn biegen. Aber er bildete sich das wohl nur ein. Der Instrumentenbauer übergab die Tasse Cécilia, die diese dankend annahm.
"Wie bist du eigentlich deinem Naturgeist begegnet, wenn ich fragen darf? Du musst auf diese Frage nicht antworten, das ist etwas sehr persönliches, aber ich frage mich, ob es zwischen einem Pflanzengeist und einem Tiergeist unterschiede gibt."

[Cécilia]

Reflexe trainieren ... das klang irgendwie nicht so unmöglich. Vielleicht würde isch ja irgendwer finden ... Vielleicht war das aber auch wirklich ausgemachter Blödsinn, aber sie wollte es wenigstens probieren. Dann dachte sie an ihren Naturgeist ...
"Es war verwirrend, ich war allein im Wald unterwegs. Ich lief, stolperte und fiel gegen einen Stein. Vielleicht habe ich geträumt, ich weiß es nicht und sie hat es mir nicht gesagt. Es war eine Luchsin, grau wie der Winterhimmel, in den ich schaute. Sie stellte mir ein Ultimatum, Tod gegen Dienerschaft für Adanos. Ich entschied mich gegen den Tod und sie gab mir die Gabe der Magie. So fing das eigentlich an. Darf ich denn fragen, wie der Bund mit der Natur bei einem Pflanzengeist verläuft?"
Ja, die Luchsin, ihre Erinnerung schien klar und verschwommen zugleich zu sein. Hatte sie nun geträumt oder nicht? Sie hatte noch keine Antwort, sie hatte keine Antwort bekommen. Warum mochte die Luchsin sie erwählt haben? Wer konnte schon die Gedanken eines Naturgeistes durchblicken ...?

[Thimo Lurkers]

So, wie sie es beschrieb, klang es plausibel: Ein Tiergeist forderte, und das ganz oder gar nicht. Entweder leben für Adanos, oder gar keins. Ob alle Tiergeister so waren?
"Bei mir war es so, dass ich in den Wald ging, und von einer schwarzen Katze geleitet wurde. Dann erschien mir mein Naturgeist in Form einer Nebelwolke, denn er war erst kürzlich aus einem Gefängnis ausgebrochen, dass wohl durch das Erdbeben im Winter zerstört wurde. Er hat mir einen Pakt vorgeschlagen: Ich würde ihm meine Kraft geben, mein Blut, und er würde mir die Magie geben. Wenn nicht, dann nicht. Er erschien sehr freundlich, als würde er mich kennen. Sein Vater hatte einen Pakt mir meinem geschlossen, vielleicht lag es daran.
Im Moment bin ich aber ein wenig beunruhigt, denn ich habe nichts mehr von ihm wahrgenommen, bis auf meine Magie. Er hat seinen Teil erfüllt, und ich fürchte mich ehrlich gesagt vor dem, was mich erwartet, wenn ich meinen Erfüllen werde. Aber das werde ich dann sehen. Ich weiß auch nicht, ob das typisch für Pflanzengeister ist, denn er war in einer besonderen Lage, denn er war einerseits geschwächt, andererseits kannte er meine Vorfahren. Das war bei anderen Naturgeistern, soweit ich weiß, nicht der Fall."

[Cécilia]

"Ein Preis? Die Luchsin erwähnte keinen Preis, aber es klang, als müsste ich irgendeine Aufgabe erfüllen. Sie sagte, ich sei erwählt und außerdem sollte ich dienen. Dienen klingt nach Aufgaben erfüllen", sagte Cécilia und trank von ihrem Tee. "Erst Meister Ornlu erzählte mir von einem Preis für Magie. Ich weiß nicht, was es ist, aber ich vermute es. Und selbst dieser Preis, den ich vermute, hat zwei Seiten. Wenn ich Magie wirke, wird mir innerlich kalt. Es schützt mich, Magie anzuwenden, die ich noch nicht in den Griff kriegen könnte, aber ich habe Angst, bei höherer Magie innerlich einzufrieren ..."
Konnte sie davon sterben? Vielleicht, Magie war eine Macht außerhalb der Wisenschaften, es war möglich oder auch nicht. Sie wollte es jedoch nicht darauf anlegen. Zuerst galt es, herauszufinden, wie sie der Luchsin und/oder Adanos dienen sollte. Eine Aufgabe? Eine Bestimmung? Es war so unklar wie der Preis des Pflanzengeistes, überlegte sie.
"Alles im Leben scheint seinen Preis zu haben", sinnierte sie.

[Thimo Lurkers]

"So auch anregende Gespräche mit einer jungen Dame wie euch. Aber ich merke, wie ich langsam müde werde. Und so gerne ich auch noch mit euch reden würde, es fällt mir schwer, wenn der lange Tag mir die Augen zufallen lässt.
Was die Kälte betrifft: Ich denke, dieser 'Kältemechanismus' soll euch in erster Linie vor euch selbst schützen. Falls es euch doch zu kalt wird, mache ich euch jederzeit einen Tee. Das wird schon helfen", grinste der Ergraute. Er mochte seine junge Gesprächspartnerin, nicht unbedingt auf die Art, die zwischen Mann und Frau war, sondern mehr auf eine freundschaftliche Art und Weise. Außerdem konnte er mit ihr über die Magie reden, ohne Angst vor den Konsequenzen haben zu müssen. Und das genoss er.
Er holte den Mantel, der inzwischen vom Feuer angewärmt war, und reichte ihn der jungen Druidenanwärterin. "Ich wünsche euch noch eine Gute Nacht", sagte er, ehe er die Tür öffnete.

[Cécilia]

"Ich wünsche ebenfalls eine gute Nacht. Wenn Ihr wünscht, komme ich morgen noch einmal und zeige Euch den Trick, den Ihr lernen wolltet."
Sie hatte den Mantel entgegengenommen und angezogen wandte sich nun zum Gehen. Gedanklich überlegte sie sich schon, wie sie ihm diesen Trick beibringen wollte, immerhin hatte sie sich das selbst beigebracht. Vielleicht sollte sie sich mit der Technik auseinandersetzen, theoretisch und praktisch. Offensichtlich nahm er Magie nicht als Wind sondern als Musik wahr, sodass sie sich echt überlegen musste, was sie sagen und lehren wollte, vor allem wie. Eine echte Herausforderung, aber hey! Die erste Herausforderung seit Tagen.

[Corax Erindar]

"Das werde ich übernehmen.", antwortete Corax auf die in den Raum gestellte Frage. "Ich fürchte ich werde diese Neuigkeiten eh jemanden überbringen müssen der sich in der Nähe ihres Lagers aufhält. Zudem habe ich ein wenig Erfahrung, wenn es darum geht nicht aufzufallen. Wahrscheinlich ist es auch besser wenn ich allein gehe, je größer die Gruppe, desto wahrscheinlicher das sie entdeckt wird, zumal wenn die Gruppenmitglieder nicht aufeinander eingespielt sind. Ich werde reingehen, herausfinden was ich kann und anschließend versuchen soviel Chaos zu stiften wie möglich. Ich bezweifle leider das ich in der Lage sein ihren Plan wirklich aufzudecken, aber vielleicht kann ich einen der Anführer ein paar Befehle geben hören." Corax zuckte mit den Schultern. Innerlich war er ein wenig angespannt, da diese 'Angelegenheit' sicher alles andere als einfach werden würde, doch andererseits war er am besten geeignet. Seine Magie würde ihm von großem Vorteil sein, ja ihm sogar die Flucht ermöglichen. "Eines noch : Wenn gewünscht kann ich den Waldläufertrupps einige Schriftrollen zur Verfügung stellen, jedoch leider nicht allzu viele. Ich habe nur einige wenige auf Lager, aber wenn der Seher oder Druide des Trupps aus welchem Grund auch immer kampfunfähig werden sollte kann eine zusätzliche Lichtkugel oder ein Rankenwall um den Rückzug zu decken wohl Leben retten.

[Lina Suavis]

Wann hab ich eigentlich angefangen, so viel nachzudenken?!, riss sie sich verzweifelt aus den Gedanken und löste ihren Blick aus der Ferne, in die er wieder zu versinken drohte. Seufzend sank sie in sich zusammen, stützte sich schwer mit den Ellbogen auf die Knie und bettete das Kinn in die kalten Hände. So sonnig die Tage auch waren, gegen Abend fröstelte es Lina noch immer ein wenig.

Sie fingerte sich an der Seite herum und nahm schließlich die Sanduhr in die Hand, die sie mittlerweile ständig mit sich trug. Aus Angst, sie könnte zerbrechen. Nichts, das ihren Namen trug und sich derart komisch anfühlte - auf magischer Ebene - sollte leichtsinnig irgendwo rumstehen. Von oben warf sie einen verzweifelten Blick auf den rieselnden Sand. Von hier oben sah er fast aus wie ein Wasserfall, bloß weiß und sandig. Lina wusste ganz genau, warum sie aus der Wüste abgehauen war. Wer mochte schon Sand? Da schüttelte sich etwas in ihr.

Auch der Wirt der Taverne hatte ihr ein Ultimatum gesetzt. Sie musste bald mal bezahlen. Irgendwie hatte Lina das vollkommen vergessen, das man für Unterkünfte Geld brauchte. Sie hatte kein Geld, hatte noch nie welches besessen. Wie auch? Sie hat ja noch nie wirklich gearbeitet. Außer damals bei Bromor. Bei ihm hatte sie alles bekommen, was sie wollte. Etwas im Herzen der jungen Frau sehnte sich zu dieser Zeit zurück. Aber…

Nein! Das ist vorbei., sagte sie sich und bedachte ihr Leben, wie es seither verlaufen ist. Eigentlich doch recht erfolgreich, oder? Immerhin war sie Priesterin der dunklen Mächte und sogar schon so arrogant geworden, dass sie es nicht mehr sein wollte. Lina wollte…

etwas anderes.

Und so erhob sie sich von ihrem Baumstumpf, der irgendwie an einer perfekten stelle gestanden hatte. Es musste aufhören, dieses ständige Rumsitzen und Denken. Lina musste endlich aufhören, zu denken.

Mit diesem Vorsatz betrat sie den Hauptweg durch Silden, begann umher zu irren.

Irgendwo musste es doch Arbeit geben.

[Lina Suavis]

Flüchtig vor sich selbst irrte Lina also zwischen den sildener Hütten umher. Sicher, Menschen befanden sich hier einige, das Dörfchen war ziemlich belebt. Aber einfach irgendwen ansprechen? Das sah zu sehr nach blöd-von-der-Seite aus, fand die junge Frau. Sie sah sich um. Außerdem musste sie ja auch etwas machen, das sie konnte. Was konnte sie noch gleich?

In kurzer Überlegung verharrte Lina auf der Stelle. Ein warmer wind strich um ihre Knöchel und brachte den hellbraunen Saum ihres Kleides zum schwingen. Sie schloss die nackten Arme vor der Brust. Seit der kurzen Zeit in der Wüste wurde Lina plötzlich überall kalt. Wie sollte sie so jemals wieder im See baden. Sie mochte sich gar nicht vorstellen, wie kalt das Wasser jetzt sein mochte. Brrr.

Lina wischte sich gerade eine Strähne aus dem Gesicht, als eine junge Frau ihr Blickfeld streifte, der die Augen der Magierin sogleich volle Aufmerksamkeit einräumten. Sie trug einen offenbar schweren Kübel aus einer Hütte.

Lina machte sich gleich auf den Weg zu ihr. Und je näher sie zu ihr aufschloss, desto mehr glaubte Lina, die Frau zu kennen. Ihr Alter wirkte schwer einschätzbar, aber das interessierte die Schwarzmagierin ja ohnehin nicht.

Sie wurde auch nicht bemerkt, bis ein Wort ihre Lippen verließ.

„Äh… hallo?“

Wie lange sie nicht mehr gesprochen hatte. Plötzlich fühlte sich die Sanduhr an wie ein ewiges Gewicht, das Lina stemmen musste wie Atlas die Welt. Wann war sie so schüchtern geworden?

Unbeirrt, aber mit einem ihr völlig unbekannten Gefühl der Aufregung im Bauch, fuhr sie fort, nachdem sie mit dem Blick kurz ihre Zehen streifte.

„äh.. mh… kann ich euch helfen… vielleicht?“

[Cécilia]

Da sie Samarus seit der Sache mit der Arche nicht mehr gesehen hatte, half sie mal hier, mal da aus. Irgendwann würde er schon noch wieder auftauchen ... genau wie Oparilames. Sie konnten doch nicht ewig wegbleiben! Drudwyn hate sie auch lange nicht gesehen, oder Suzuran oder Meister Ornlu ... (letzteres war ein eher guter Umstand in ihrer Lage). Sie trug einen Kübel mit Wasser, schwer lastete er. Eigentlich überlegte sie mehr, wie sie Thimo diesen Trick beibringen konnte. Was tat man dabei eigentlich? Sie veranlasste die Ranken, sich um den Gegenstand zu wickeln, grob gesagt umgab sie also den Gegenstand mit ihrer Ma --
"Äh… hallo?"
Die Novizin schrak auf, war einen Moment froh, dass ihre Schultern von diesem Kübel heruntergezogen wurden. Die Magie hatte sie geweckt, das tat sie oft. Ob diese Frau längst bemerkt hatte, wie die Haare sich ohne wirklich fühlbaren Wind bewegten? Dann war es jetzt zu spät, die Magie einschlummern zu lassen. Außerdem war die geweckte Magie irgendwie zu einem gewohnten Gefühl geworden, sie fühlte sich unsicher, wenn die Magie nicht geweckt war.
"äh.. mh… kann ich euch helfen… vielleicht?"
Ob sie das konnte? Eine Weile hatte Cécilia ja überlegt, den vollen Eimer als Übungsobjekt für Thimo zu benutzen, aber der war wohl doch zu schwer für den Anfang.
"Eigentlich brauchte ich das Wasser für einige ... ähm, Stemmübungen, aber ich denke, man könnte damit auch Blumen gießen", antwortete die Novizin. "Es ist aber eine Menge Wasser, ich will es jedenfalls nicht vergeuden ... da könnte ich schon Hilfe gebrauchen."

[Lina Suavis]

Blinzelnd, mit noch immer halb verschränkten Armen sah sie die junge Frau an. Von hier sah sie viel jünger als Lina aus. Etwas wirkte seltsam an ihr. Vielleicht das braune Haar, dessen Ende gerade unterhalb der Hüfte zu erspähen war, als ein Wind es zurück wehte. Schwer zu sagen.

Ihre Hand streifte das Stundenglas am Gürtel. Eine leichte Erschütterung schien ihr in diesem Moment das Herz bewegen zu wollen. Sie wankte leicht unter der eigenartigen Bürde. Tag für Tag versuchte sie, Lina runterzuziehen. Gerade jetzt wollte sie das nicht zulassen. Stattdessen griff sie mit einer Hand den Kübelgriff, indem sie

„darf ich?“ fragte und kurz die braunen Augen der Unbekannten streifte. Es war ein gutes Gefühl, mal etwas anderes in der Hand zu halten, mal mit einem Menschen in Kontakt zu sein. Etwas Freundliches lag in ihrer Stimme. Lina hatte fast vergessen, dass das es war, was sie in Silden so lange festhielt. Jetzt weg zu wollen wäre… töricht.

„Wo sind denn eure Blumen?“, fragte sie, das Wissen ungeachtet, dass sie ohnehin dorthin gingen.

In diesem Moment schwiegen der Magierin Gedanken. Ein warmes Erleben floss durch ihren Körper. Früher war das häufig zu spüren, als sie noch öfter ihre Magie gewirkt hat, als sie noch spürbar in ihr wohnte, sie antrieb. Als Sly noch da war. Ob das zusammenhing?

Viel Zeit war seit seinem letzten Besuch vergangen. Lina glaubte schon nicht mehr, dass er je wiederkam.

Wieder in Gedanken versunken, erreichten sie besagte Blumen und vergossen das Wasser in ihre Beete. Freudig betrachtete Lina, wie es in den Boden sank und besah die Blumenblüten. Sie sah das Leben in ihnen. Das, was ihr fehlte.

Seufzend ließ sie sich auf den Boden nieder, nahm das Stundenglas und betrachtete den Sand, strich mit dem Daumen über das Schild mit ihrem Namen. Angst, eine leichte.

„Warum macht denn ihr Stemmübungen?“, sprach Lina leise und mehr in sich gekehrt als gewollt. So fühlte sie sich sicherer.

[Cécilia]

Beinahe war sie versucht, der Fremden zu sagen, dass sie keine Blumen hatte ... eigentlich suchte sie ja Samarus, weil sie bei ihm wohnen sollte, doch sie fand ihn partout nicht. Das nächste Dilemma folgte sogleich, als sie die "Stemmübungen" erklären sollte.
"Es ist für ... einen Bekannten, ja. Er war ... ähm ... lange krank und muss wieder zu Kräften kommen. Lange Krankheiten können ja fies sein", stotterte sie sich irgendwie zurecht und lächelte, um ihre Aufregung zu verbergen.
Als diese Frau gekommen war, hatten sich die Winde verändert, sie wehten Cécilia zu und diese Frau war ihre Quelle. Doch diese Magie unterschied sich von der, die sie bisher kennengelernt hatte. Sie war völlig anders als die Magie der Natur, aber ob sie sich von der Magie unterschied, die sie vor einigen Wochen gespürt hatte, wusste nicht. Sie entschied, zuerst vorsichtig zu sein und ihre eigene Magie nicht zu offenbaren. Es war ihr ja schließlich auch verboten worden.
"Er ist ... vor einer Viertelstunde vielleicht gegangen."
Ja, das klang nach einer guten Ausrede ... aber zum Lügen war sie echt nicht geschaffen.