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Silden #37
Beschreibung zu Silden
Das Fischerdorf Silden liegt in Myrtanas Nordwesten nahe der Grenze zum kalten Nordmar, am größten Binnensee Myrtanas gelegen, der schlicht Sildener See genannt wird.
Eine große Mauer wird der Reisende vergeblich suchen, da das Dorf noch nie so etwas besaß.
Hauptsächlich setzt sich Silden aus einigen Steinhäusern und vielen Holz- und Fischerhütten zusammen, die umgeben von grüner Pracht jedem Sildener eine Heimat bieten.
Die Wege innerhalb der Stadt sind teils gepflastert, jedoch wird man eher Trampelpfade vorfinden, anstatt fein säuberlich ausgelegte Pflasterwege.
Nach der glorreichen Schlacht auf den Sildener Wiesen, in der sich die Streitkräfte aus Waldläufern und ehemaligen Schläfer-Anhängern der Gefolgschaft des Kriegsherren Umbrak den Gar aus machten, hat sich das Bild von Silden in den gut zwei Jahren danach reichlich geändert.
Erreicht man Silden von Süden her so fällt einem zunächst der große See ins Auge, der aus zahlreichen Bächen gefüllt wird, die den Unbekannten Landen oder den nordmarer Gletschern entspringen. Das Gewässer ist reich an Fischen, daher zählen sich die direkt am See gelegene Fischerhütten zu einer der wichtigsten Versorgungsquelle für Silden an Nahrung neben der Jagd auf Hirsche und Bisons.
Der See ist zudem das nasse Grab einer stolzen Feste der Paladine, die nach der Entstehung des Sees ihren Sitz in das weiter östlich gelegene Gotha verlegten. Man munkelt, dass noch immer immense Reichtümer des Innos-Ordens in den unterirdischen Gewölben auf ihre Entdecker harren.
Um in das große Dorf zu gelangen, muss man den nördlichen Fluss über die Brücke überqueren, die an der alten Wassermühle, den Umschlagsort Sildens, gebaut ist. Hier sind die Sicherheitsvorkehrungen besonders groß, Tag und Nacht halten hier Wächter Wache und prüfen wer rein darf und wer nicht. Feinde, hat das Waldvolk genug. Wer sich fragt ob dies reicht, wenn die Orks kommen, der hat auf seinem Weg nach Silden die Schatten in den Wäldern nicht gesehen. Rund um Silden bewegen sich einige Waldläufer der Gemeinschaft und zeigen sich nur, wenn sie es auch wollen. Diese Truppe von Veteranen die sesshaft wurden, jungen Wächtern und angehenden Pirschern beschreiben allerdings keine Armee von Waldläufern, sondern einen kleiner Teil von den Waldvölklern, die in ganz Myrtana auf geheimen Pfaden des Waldvolkes unterwegs sind.
Das Gebiet direkt um die Mühle wurde nach der Befreiung Sildens weitgehend geflutet, so dass sich nun sumpfige Felder an der westlichen Flussmündung erstrecken, auf denen Reis und vor allem das von der Sumpfbruderschaft importierte Sumpfkraut angebaut wird, das noch immer als Meditationshilfe oder einfach zur Entspannung Anklang bei der gesamten Stadtbevölkerung findet.
Überquert man die Sumpffelder auf dem verzweigten Netz aus Holzstegen, erreicht man schließlich das südliche Stadttor. Ein Blick nach Südosten offenbart den Besucher die Harmonie aus aneinander geschmiegten Holzhütten, aus deren Kaminen sich zumeist helle Rauchsäulen von Kiefernholzfeuern gen Himmel schlängeln und der Geruch von frischen, gebratenem und altem Fisch allgegenwärtig ist.
Erwähnenswert ist auch die ehemalige blutige Arena von Silden, einer breiten Grube, die direkt westlich vom Stadtkern liegt und inzwischen aufwendig von Druiden zu einer Art Hain bepflanzt wurde. Zwei unterirdische Gänge führen in die Kristallkavernen, in der die wenigen Druiden leben und den Sildenern mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Silden selbst ist verglichen mit anderen Ortschaften Myrtanas wesentlich grüner und naturverbundener. Die Menschen haben hier gelernt die Natur zu achten und in ihr zu leben. Manche Häuser sind mit Grassoden abgedeckt, so dass sich auf jedem Haus ein eigener kleiner Garten befindet, der meist den Bewohnern des Hauses mit frischem Gemüse und Beeren versorgen.
Jeder der sich Sildener nennen möchte, muss auch seinen Beitrag in der Gemeinschaft leisten. Belohnt wird dieser dann vom Lagermeister der Wassermühle mit einer bescheidenen Hütte und dem Nötigsten. In Silden muss niemand hungern und betteln, denn man wird brüderlich aufgefangen. Auch die Jäger finden sich meist an der Wassermühle ein, um die erbeuteten Felle und Fleischbestände abzugeben und zu verkaufen. Andere Händler hingegen kommen meist nur bis zur Mühle, wo der Umschlagplatz für Fisch, Felle und Holz und die Warenannahme für andere Güter des Dorfes liegt.
Innerhalb des Stadtkerns liegt das große Haupthaus, das inzwischen vollkommen von Flechten überwuchert ist. Ein Fremder verirrt sich selten hierher, denn meist treiben sich dort nur die hochrangigen Krieger herum und besprechen im Sippenkriegerhaus Aufträge, Patrouillen und andere Dinge zum Wohle und Schutze Sildens. Ebenso gastieren dort Waldvölkler von ausserhalb, die Silden als Anlaufstelle nutzen um ihre Vorräte wieder aufzufrischen.
Auf dem Vorplatz steht die sagenumwobene ewige Eiche von Silden, ein riesiger alter Baum, der dort vom ersten Druiden der den Boden betrat gepflanzt wurde und seitdem unverrückbar die Stärke und Beständigkeit der Bruderschaft repräsentiert. Die Eiche ist den Sildenern heilig und entsprechend wird auf Unholde reagiert, die dann ihren letzten Tag erleben dürfen.
Im Schatten der Eiche werden auch die jungen Wächter von den erfahrenen Waldläufern und vom Hauptmann im Umgang mit dem Bogen oder der Nahkampfwaffe trainiert. Einen Druiden und seinen Schüler wird man jedoch hier vergeblich beim Unterricht suchen, denn dafür verlassen diese gewöhnlich das Lager, um in den umliegenden Wäldern der Natur am nächsten sein zu können.
Zu guter Letzt findet man in Silden die immer gut besuchte, örtliche Taverne „Grünen Krähe“, deren Besitzer der Wirt Aidar ist. Dort findet ein Reisender die nötige Zerstreuung, doch sollte man aufpassen dass man nicht in eine typische sildener Rauferei gerät. Die Sildener sind nun einmal recht eigen und so wirkt es befremdend, wenn von einen auf den anderen Moment eine Schlägerei in ein fröhliches Gelage umgeformt wird. Das sildener Volk liebt es ansonsten auch zu feiern und die Tage zu nehmen wie sie kommen. Auch wenn Krieg herrscht und überall Gefahren lauern, wer sich Sildener schimpft, lacht und trinkt drüber und freut sich seines Lebens in Silden. Die Freiheit ist des Sildeners Stolz und diese wahren auch die Waldvölkler in den sildener Wäldern, mit aller Kraft die sie aufbringen können. So werden sie als Schatten der Wälder stetig ein Auge auf jene haben die sich Silden nähern, doch sich auch nur auf die eine oder andere Art zu erkennen geben, wenn sie Grund dazu haben.
Silden von oben
by Ornlu
Zu empfehlen ist noch die Beschreibung zu Orten in und um Silden herum, denn das Gebiet des Sildenthreads umfasst auch die weitläufigen Wälder Sildens rund herum, sowie die nördlichen Wasserfälle.
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"Tatsächlich? Das wäre wunderbar!"
Sie hob ihr Glas mit Kirschsaft.
"Tja, slainté."
Während des Trinkens musterte sie ihn, wie er mit seinem Dreitagebart und seinen Augenringen dort saß. Er schien recht zufrieden zu sein, aber sie hatte selbst noch Bedenken.
"Wer ist denn der andere Hüttenbewohner? Würde es euch etwas ausmachen, wenn ich ab und an Flöte spielen würde? Ähm, wenn ich an eine Flöte käme."
Das war nicht ihre einzige Sorge, da war noch der Hunger, den sie verspürte, wenn sie Samarus sah, oder die Tatsache, dass er mit einer Eule arbeitete, wo Vögel doch auf sie zu reagieren schienen. Doch vorerst wollte sie ihm das noch nicht sagen. Vielleicht wäre es mit der Eule gar nicht sooo schlimm, oder der Hunger ließ nach. Ähm ... irgendwann. Sicher.
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"Slainté!"
Der Grünäugige lächelte. Cécilia war wunderbar, wie immer, aber sie hatte irgendetwas gefährliches an sich. Etwas bedrohliches. Aber das tat seiner Liebe keinen Abbruch, im Gegenteil, es machte die Schöne mysteriöser und reizvoller.
"Das Flötespielen sollte kein Problem sein, solange du nicht allzu scheußlich spielst, aber davon gehe ich mal aus. Was den anderen Mitbewohner angeht, das ist eigentlich ein ziemlich netter Gesell. Du solltest keine Probleme mit ihm haben."
Und wenn, würde er Drudwyn eben aus der Hütte schmeißen. Freundschaft hion oder her, Liebe ging vor.
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"Ob ich scheußlich spiele, kann ich nicht allein beurteilen. Aber Bardin möchte ich dennoch nicht werden, ich habe noch anderes zu tun. Ich würde dann in ein paar Tagen kommen, wenn mein Arbeitgeber seine Arche bezugsfertig macht", antwortete Cécilia. "Er ist recht seltsam. Aber es geht schon. Vielen Dank, dass du mich aufnehmen würdest. Ich hätte erwartet, stundenlang jemanden suchen zu müssen."
In aller Ruhe trank sie ihren Kirschsaft, plauderte mit ihm über Belangloses. Sie hütete sich jedoch, Oparilames zu erwähnen. Oder irhe Magiestudien, denn wenn sie sich verriete, bekäme sie gar furchtbaren Ärger und den wollte sie um jeden Preis vermeiden. Noch gab es keinen Anlass zur Vermutung, Samarus wäre magisch begabt, das hatte sie nicht feststellen können. Aber spätestens bei ihren Übungen würde sie es merken.
Ja, so als Fazit konnte sie sagen, der Abend war sehr schön.
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„Meister Faun, habt ihr einen Moment Zeit?“ rief dem Alten die Stimme einer jungen Dame hinterher, die ihm leicht vertraut vorkam. Noch einmal genüsslich an seiner Pfeife ziehend, drehte Faun sich um und wurde vom Anblick Dreier Sildener überrascht, die geradewegs zu ihm hinüber schritten. Dass das Mädchen zusammen mit ihrem Mann einen sichtlich mitgenommenen Jungspund stützte, der allem Anschein nach der Grund ihres Anliegens war, entging dem Druiden natürlich nicht.
„Bei einem Moment wird es wohl nicht bleiben.“ Meinte der Alte mit einem Lächeln. „Aber ja gewiss kann ich für euch etwas Zeit erübrigen. Wie kann ich euch denn behilflich sein?“ wollte er wissen und nahm seine Pfeife wieder in den Mund.
Ein kurzes Schweigen trat ein, in der das Mädchen zu ihrem Geliebten einen bedeutungsvollen Blick zuwarf und damit dessen Zunge löste.
„Ich habe Isothien am sildener See gefunden. Er war Ohnmächtig und eiskalt. Wir haben ihn dann bei uns Zuhause wieder einigermaßen auf die Beine gebracht, aber irgendwie…Naja, also er hatte einen Traum und kann sich nicht daran erinnern im See baden gewesen zu sein. Das ist ein wenig merkwürdig und da hatten wir gehofft, dass ihr ihm weiterhelfen könnt.“ Erklärte der Sildener nicht ganz wortgewandt.
„Ein Traum sagtest du?“ fragte Faun und ließ seinen Blick vom Handwerker zu Isothien schweifen. „Dann erzähl mir doch bitte von diesem Traum. So gut du dich erinnern kannst und soviel dir dazu einfällt.“
melford
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"Ich..." ihre Adern loderten förmlich auf in einem äußerst kräftigen, giftgrünen Farbton. "Bring..." Das grüne Leuchten pulsierte, wie auch die Schlangen die sich um ihre Arme wendeten "IHN..." beide Schlangen schlängelten an ihrem Armen herunter, die Mäuler weit geöffnet aufeinander zu, wo sie regelrecht zu einer Einheit wurden. Zu einer hell erleuchteten Lichtkugel aus reiner Magie die nur so pulsierte und ein leises, aber bedrohliches Zischen wie eine Schlange von sich gab. "UM!" schreiend warf die grün-blonde junge Bogenschützin die Lichtkugel so stark sie konnte gegen die nächste Wand, wo sie in tausende kleiner Lichtfunken zersplitterte und den Raum für einen kurzen Moment in gleißendes Licht tauchte.
Vareesa war bis zum Hals in Wut getränkt. Und diese Wut stieg unbändig und somit drohte sie darin zu versinken. Ob Lehrmeister oder nicht! Dieses elende Stück Dreck von einem Kerl hatte sie angefasst wie damals dieser schmierige Saddur! Dieser Sohn eines Leguans dem das Bordell gehörte in dem sie früher ihrer "Arbeit" nachgehen musste. Er war nicht anders, als all diese gestörten, kranken Bastarde deren Eltern räudige Goblinbrüder waren. Es war ihr, als spürte sie noch immer seinen arroganten, selbstsicheren Blick und seine fettige Hand an ihrem Kinn, welche so nach Sumpfkraut stank. Eines Tages würde er noch sein Wunder erleben, wenn Vareesa sich dem Gift in ihrem Körper bemächtigt hätte und ihre eigene Herrin werden würde. Ein Schwur den sie sich in dem Moment machte, als die letzten Lichtfunken verblassten und sich wieder zu den beiden Schlangen bildeten die an ihren Schultern hinauf schauten. Fast schon fanatisch starrte sie zwischen den beiden Spektralwesen hin und her, die sich nun so bewegten, dass sie ihr ins Gesicht sehen konnten. "Und ihr, meine Hübschen... Werdet mir dabei helfen."
Ein irres Grinsen huschte über ihr Gesicht, welches im Schatten der Hütte in der sie sich befand in Kombination mit den grün leuchtenden Augen schon mehr als nur diabolisch aussah. Doch dann, gerade einen Moment später dachte sie wieder an Ornlus Worte.
"Nähre dich an dieser Emotion und lerne daraus [...] dann schaffst du es einen aggressiven Weg zu gehen, zischelnde Schlange..." urplötzlich lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken runter und alle Magie in ihr sackte ab. Er wollte, dass sie wird wie er: Ein kaltherziges, selbstsüchtiges Ding welches nur an seinen eigenen Angelegenheiten Interesse findet. Angst machte sich in ihr breit als sie auf ihre Knie sank und ihre Handflächen betrachtete auf denen nach und nach dicke Tränen landeten, die ihre Hände nach und nach befeuchteten. "Ich... Ich will nicht so sein... Ich... Was tue ich hier nur!?"
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Diese Anzugträger hatten sich samt Joe aus dem Staub gemacht seit sie aus dieser verdammten Bluthöhle wieder raus waren. Wegen dem Rothaarigen und dem Glatzkopf war es der Diebin ja ziemlich schnuppe, aber das Joe sich ebenfalls rar machte ging ihr mächtig gegen den Strich. Wenigstens hatte die Aktion ein paar Münzen eingebracht, aber was hatte sie davon? In diesem Nest konnte sie noch nicht mal richtig schoppen gehen... So wirklich brauchte sie ja nichts, aber ein betörendes Duftwässerchen oder vielleicht etwas das den Mann den sie so gern in ihrer Nähe hatte wieder auf sie aufmerksam machen würde. Da war guter Rat teuer und sie beschloss doch mal einen Händler aufzusuchen. Auch wenn es wahrscheinlich ein Frustkauf werden würde.
Am Ende war sie um einige Goldmünzen leichter und hatte sich eine Schachtel Pralinen, eine Flasche Himbeergeist und ein Stück Seife mit Lavendelduft erstanden. Danach ging sie ein klein wenig besser gelaunt in die Grüne Krähe. Das Zimmer das sie ursprünglich zusammen mit Joe gemietet hatte bewohnte sie jetzt allein und als sie mit dem Wirt sprach um ihn darum zu bitten einen Badezuber aufstellen zu lassen, lachte er sie aus.
"Die Sildener Mädels baden im See und nicht in so einem Zubendingens..." meinte Aidar. Er erzählte ihr auch noch von dem feudalen Essen, das IHR Joe hier gestern aufgetischt hatte um eine gewisse Suzuran zu beeindrucken. Wenn Estefanias Blick töten könnte, würde es jetzt dem Wirt etwas schlechter gehen. Wütend verließ sie die Taverne, denn zum baden hatte sie ganz sicher keine Lust mehr.
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Leise tropfte der Regen von außen an die Gitterstäbe. Es war ein Regenschauer wie er für diese Jahreszeit üblich war: nass, anhaltend und vor allem plötzlich. Das ohnehin schon karge Sonnenlicht flüchtete unter einen trockenen Schirm und hinterließ die Zelle in trister Dunkelheit. Das Gesicht des Jungen schaute ihn mit großen Augen an. Es schien sich kaum von der Erde zu unterscheiden, die ihn umgab. Idun beschloss direkt zum Punkt zu kommen.
<< Wie heißt du? >>
Schüchtern antwortete der Junge nach einiger Zeit. << Meine Eltern nennen mich Ralf. >>
<< Wo kommt ihr her und was habt ihr in Silden zu suchen? >> Diesmal antwortete er schneller.
<< Wir sind Flüchtlinge. Man hat uns in Silden ein besseres Leben versprochen. >>
<< Was weißt du über die Diebe? >> Leise piepste der Junge. << Nichts. >>
<< Das glaube ich dir nicht! Sag die Wahrheit! >>
<< Ich weiß wirklich nichts. >> Idun ging einen Schritt auf ihn zu und wurde lauter.
<< Du sollst die Wahrheit sagen, hab ich gesagt! >>
Der Junge fuhr zusammen und die Worte sprudelten wie ein Wasserfall aus ihm heraus.
<< Bitte! Ich weiß nichts! Wir wurden von einigen Leute hierher geführt. Sie haben uns ein besseres Leben versprochen, aber dafür mussten wir ihnen zustimmen, einige Dinge für sie zu erledigen. Sie haben uns gezwungen, Sachen zu stehlen. Um die Reise zu bezahlen, haben sie gesagt. Wir wollten das nicht, aber man hat uns keine Wahl gelassen. Bitte, tut mir nicht weh! Ich weiß nichts von ihren Plänen! Ich bin doch nur ein einfacher Junge! Ich kann euch nicht helfen. Ihr wisst doch schon alles! >> Der Junge brach ab und wartete zusammengekauert Iduns Reaktion ab. Er selbst hatte gar nicht gemerkt, dass er lauter wurde. „Was mache ich hier eigentlich? Das ist doch nur ein Junge. Ich sollte nicht zu hart mit ihm sein, immerhin kann er nichts dafür. Das Schicksal hat ihm übel mitgespielt.“ Einige Zeit schwiegen beide. Idun ging ein paar Schritte zur Tür und entschuldigte sich. << Es tut mir Leid. Ich wollte nicht laut werden. Du brauchst keine Angst haben, ich werde dir nichts tun. >> Vorsichtig hob der Junge eine Hand und beobachtete Idun, der sich in einigem Abstand neben ihn setzte.
<< Mein Name ist Idun. Erzähl mir doch mehr von deiner Heimat, Ralf. >> Ralf schluchzte leise.
<< Ich stamme aus der Nähe von Geldern. Bis die Orks kamen war alles gut. Mein Vater arbeitete in den Minen. Doch nach der Besetzung versklavten die Orks ihn und er musste immer härter schuften und wir bekamen kaum etwas zu essen. Dann kam eines Tages ein Mann und bot uns an, er würde uns kostenlos nach Silden führen; einer freien Stadt, ohne Orks und ohne Sklaven. In unseren Ohren klang das wie ein Paradies und überglücklich nahmen wir das Angebot an. Wir mussten uns des Nachts heimlich herausschleichen und tagelang mit nur wenig Verpflegung wandern. Es durften immer nur einige wenige auf einmal reisen, das würde sonst auffallen, hatte er gesagt. Dann waren wir endlich in Silden, aber wie das Paradies kam es uns zunächst nicht vor. Wir mussten in einer jämmerlichen Lehmhütte schlafen und täglich unzählige Stunden für die Männer arbeiten. Und irgendwann fing dann die Sache mit den Diebstählen an. >> Idun unterbrach ihn kurz. Er wollte dem Jungen das Gefühl geben, dass er ihm zuhörte, aber er musste auch an Informationen gelangen.
<< Wie sah der Mann aus? >> Der Junge überlegte einige Zeit.
<< Er war von kräftiger Statur. Er hatte einen schwarzen Bart und schwarze Haare. Als wir hierher gekommen sind, trug er eine Lederrüstung, aber ansonsten trägt er meist einfache Kleidung aus Leinen. Vor allem sind mir aber seine grauen, durchstechenden Augen in Erinnerung geblieben. >> „Interessant. Vielleicht befindet sich ja derjenige auch unter den Gefangenen.“
<< Was hattet ihr genau mit den Diebstählen zu tun? >>
<< Nichts! Also zumindest am Anfang. Als sie uns zwangen diese Dinge zu tun, mussten wir ihnen folgen! Wir konnten gar nicht anders. Also am Anfang waren es Kleinigkeiten. Einer von uns sollte z.B. diese Tante in der Wassermühle ablenken und der andere ließ dann schnell was in seiner Tasche verschwinden. Keine große Sache, ehrlich! Aber dann mit der Zeit sollten wir immer mehr klauen. Irgendwann hat er uns befohlen, in Hütten einzubrechen und gezielt nach Gegenständen von Wert zu suchen, aber meistens fanden wir nichts. Er wurde immer so sauer, wenn wir ohne Beute zurückkamen und meistens mussten wir gleich wieder raus. >> Der Junge begann schneller zu atmen. Idun beruhigte ihn. << Keine Panik. Je mehr du uns erzählst, desto schneller können wir die Sache aufklären und den Fall lösen. Wo habt ihr euch getroffen? >>
<< Wir sollten immer zu einer alten Hütte in der Nähe der Wassermühle kommen. >> „Die baufällige Hütte, die ich untersucht habe!“, kam es ihm in den Sinn. << Da hat er uns dann neue Befehle gegeben und die Sachen entgegen genommen. >>
<< Was ist mit dem Loch? >> Ungläubig starrte Ralf ihn an.
<< Welches Loch? >>
<< Schon gut, vergiss es. Hattet ihr sonst noch Treffpunkte? Weißt du, wo sie sich
aufhalten? >>
<< Ich hab doch alles schon erzählt! Ich weiß von nichts! >>
Idun lehnte seinen Kopf gegen die Wand. Er versuchte es erneut. Bald merkte er, dass er hier nicht so schnell fertig wäre, wie er zunächst annahm.
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"Wenn ihr es hört werdet ihr wahrscheinlich lachen, vielleicht auch nicht..." Er holte tief Luft. "Nun..es begann alles am vergangenen Abend. Ich kam mit einem Gefährten von einer kurzen Reise zurück nach Silden, nahm ein knappes Abendmahl zu mir und legte mich schlafen. Und dann begann dieser 'Traum' oder was auch immer es war. Jedenfalls fand ich mich in einem dunklen Wald wieder, jedenfalls sahen die Umrisse, die ich erkennen konnte danach aus. Als ich grade anfing zu erkennen wo ich war wurde mir schwarz vor Augen..." Er seufzte. "...das passierte mehrmals, weswegen dieser 'Traum' einen eher episodischen Charakter hat." Faun lauschte ihm an seiner Pfeife nuckelnd. "Nach dieser Bewusstlosigkeit schwang ich mich durch die Bäume und verfolgte eine junge Frau..." Faun fing an zu schmunzeln. Isothien konnte sich irgendwie denken, an was der alte Mann dachte.
"Ich verfolgte sie nach einer weiteren Bewusstlosigkeit zu einer Lichtung, wo einer Feuer brannte und sie mit anderen jungen Frauen um eben dieses Feuer tanzte.
Plötzlich drehte sich alles sehr schnell um mich, ich begann wieder mein Bewusstsein zu verlieren und stürzte in einen schwarzen Abgrund..." Er schluckte.
"Ab hier wird es richtig seltsam..." Faun der immernoch schmunzelte schaute ihn immer interessierter an. Vielleicht dachte er, das er die feuchten Träume eines jungen Mannes zu hören bekommen würde. Isothien wusste nicht, was für ein Wesen Druiden hatten, ob sie vielleicht im geheimen lüsternde alte Leute sind, wie die Priester Innos, zumindest wurde es ihnen nachgesagt.
"Es schien, als wenn ich von wilden Tieren UND den Frauen zerfleischt wurde..." Er schluckte. "Es fühlte sich alles so real an, ich spürte den Schmerz...ich dachte ich würde sterben...aber dann fiel ich in einen See, ich dachte ich würde ertrinken...irgendwie paradox...ich lebte, obwohl ich Augenblicke zuvor gestorben war, nur um mich dann in diesem Wasser aufzulösen...ich wurde eins mit dem Wasser..." Er machte eine kleine Pause und ließ das Erzählte erstmal sacken. Die Rekapitulation dieser Erlebnisse war bei weitem nicht so leicht, wie das einfache wiedergeben eines normalen Traumes.
"...das letzte woran ich mich erinnern kann ist, das ich über das Wasser gelaufen bin und am Ufer zusammengebrochen bin..." Alle Anwesenden nickten, stille herrschte,doch dann unterbrach er sie mit einer Sache, die er beinhae vergessen hätte: "Und da ist noch diese ungewöhnliche Kälte in mir, die nicht zu verschwinden scheint..." Faun packte ihn an seinem Arm. "Ihr werdet ihn als warm empfinden, so wie ich und jeder andere auch, diese Kälte liegt tiefer..."
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Erneut waren ihre braunen Augen, wie schon am Abend in der Taverne, auf den Bakaresher gerichtet.
Suz hatte ihn am See zur Seite genommen, nachdem sie Vryce beauftragt hatte aus verschiedenen Entfernungen und in einem Bogen auf die Scheibe zu schießen.
Eine ganze Weile hatten die Beiden den Varanter beobachtete ohne ein Wort miteinander zu wechseln. Sie überlegte was sie ihm im Bezug auf die Lehre sagen wollte und was er als Gegenleistung erbringen konnte.
Diese beiden Herren waren personifizierte Rätsel, deren Lösung die junge Sildenerin nicht kannte. Aber warum nicht diesen Black dazu bringen ihr etwas über Vryce zu erzählen über das was er als "Bote" machte und was zum Teufel er mit Autragsgebern meinte...ob er es ihr verraten würde war eine andere Frage.
"Herr Black...warum sollte ich einem Fremden den Umgang mit dem Bogen lehren? Eine Diszipilin für die, die Sildener bekannt sind?... Warum ausgerechnet jemandem dem ich nicht mal trauen kann, wie diesem Vryce...", begann sie und ließ das grinsen in seinem Gesicht unbeachtet.
"Ich kann, mache aber nichts ohne Gegenleistung...", erklärte Suz weiter und zeigte dabei mit dem Finger auf Vryce.
"Einen Bogen müsst ihr euch selbst besorgen...bei Bospa vielleicht und mir versprechen, dass ich von euch was zu dieser Art Mensch zu hören bekomme und ihr mir ein wenig Schutz bietet...aber dazu später mehr...Kommt wieder, wenn ihr nen Bogen habt...dann sage ich was ich will.
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Ein schwerer, leicht sumpfiger Geruch erfüllte den Raum. Der Hauptmann saß an seinem Schreibtisch und rauchte genüsslich ein Pfeife, die wie Idun annahm, mit dem hier in Silden verbreiteten Sumpfkraut befüllt war. Der anfangs penetrante Geruch wurde langsam schwächer und dann irgendwie sogar angenehm. Er selbst saß auf einem Stuhl, der seine Vorstellungen von bequem bei weitem übertraf. Tatsächlich verspürte er unmittelbar nach dem er Platz genommen hatte, das Bedürfnis sich weit zurückzulehnen und die Welt zu vergessen. Erst die Stimme des Hauptmanns, die ungewohnt ruhig klang, holte ihn aus seiner Trance zurück.
<< Wie ist das Verhör gelaufen? >>
<< Gut, ich habe einige Informationen, die Sie interessieren dürften. >>
<< Ich hoffe es ist ohne Gewalt abgelaufen. >>
<< Ohne Gewalt. >>
<< Dann lassen Sie mal hören. >> Idun zählte seine Erkenntnisse auf.
<< Nun, zunächst konnte ich in Erfahrung bringen, dass der Junge nicht aus eigenen Kräften nach Silden kam, sondern von mindestens einem der Diebe hier hergeführt wurde. Dieser hat dann ihn und seine Familie dazu genötigt für ihn zu stehlen und auch in Hütten einzubrechen, das heißt, dass die Meisten von den Gefangenen eigentlich gar nichts für ihre Lage können, sondern dazu gezwungen wurden. Ferner habe ich Informationen über das Aussehen eines der Schlepper und ich habe die Vermutung, dass die Diebe ihr Gut zeitweilig in Silden lagern. >>
Der Fuchs saß ruhig in seinem Stuhl und nickte ab und zu. Dann lehnte er sich weiter zurück und sprach langsam: << Gut, Gut. Sie eignen sich tatsächlich dafür. Ich werde ihnen ein weiteres Verhör überlassen. >> Idun wartete auf eine Reaktion bezüglich seiner Ergebnisse, doch der Hauptmann schloss seine Augen, nahm einen tiefen Zug aus seiner Pfeife und beachtete Idun nicht weiter.
<< Und meine Informationen? >>, fragte er einige Zeit später. Der Hauptmann öffnete die Augen und sah Idun an.
<< Was soll damit sein? >>
<< Was wird die Wache diesbezüglich unternehmen? >>
<< Nichts. Alles wurde schon in die Wege geleitet. >>
<< Aber wie... ? >> Langsam ging ihm ein Licht auf. Das Verhör wurde schon mal durchgeführt. Deswegen hatte der Junge darauf beharrt, er habe alles schon mal gesagt!
<< Warum? >> Der Hauptmann setzte beide Ellenbogen auf den Tisch ab und sprach nun mit festerer Stimme.
<< Was glauben Sie eigentlich? Das wir Sie gleich den Anführer dieser Bande verhören lassen? Ich gebe zu, der Junge war kein schwerer Brocken, aber ich musste prüfen, ob Sie was taugen und ob wir Ihnen vollends vertrauen können. Außerdem hätte ich so vielleicht noch etwas aus dem Jungen rauskriegen können. >> Idun sagte nichts, sondern erwiderte seinen Blick. << Aber gut, Ihnen ist das Verhör besser gelungen, als ich erwartet habe. Beim nächsten Kandidaten können Sie zeigen, was Sie drauf haben. Wir haben im Moment eh zuwenig Wächter und zuviel zu tun. Sie könnten es weit bringen. >> Idun nickte. Eigentlich wollte er den Raum verlassen und sich seiner Aufgabe widmen, aber der bequeme Stuhl und seine wilden Gedanken hielten ihn zurück.
„Ich bin so naiv. Natürlich vertrauen Sie mir nicht! Warum auch? Ich bin irgendein Fremder, den bis vor ein paar Wochen noch niemand in Silden kannte. Außerdem bin ich kurz vor den ersten Einbrüchen aufgetaucht. Vielleicht bin ich ja selber ein Dieb?“
<< Sie können sich jetzt entfernen. Oder ist noch etwas? >>, holte ihn der Hauptmann aus seinem Gedankenstrom.
<< Nein, es ist nichts. >> Idun nahm seine Willenskraft zusammen und stand auf. Ohne ein weiteres Wort öffnete er die Tür und betrat den langen Gang, wo er beinahe mit einer Wache zusammenstieß. Wütend rief sie ihm nach, er solle beim nächsten Mal gefälligst besser aufpassen.
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Faun nickte und ließ von Isothiens Arm ab. Er konnte die Kälte spüren und glaubte auch an die Worte des jungen Mannes. Dieser Traum war kein Gewöhnlicher und auch wenn ihm noch nicht ganz klar war, was er genau zu bedeuten hatte, so konnte er zumindest mit bestimmter Sicherheit sagen, dass er mit dem unfreiwilligen Bad im sildener See zusammenhing.
„Ich werde mich um ihn kümmern.“ sagte Faun schließlich zu Hannah und Melford. „Ich denke, dass es noch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen wird, diesem Traum auf den Grund zu gehen. Ihr könnt also ruhig wieder eurer Wege gehen.“
„Alles klar, also dann...wir sehen uns!“ meinte der Handwerker knapp und machte Anstalten zu gehen.
„Ja und danke noch mal.“ erwiderte Isothien und schaute den Beiden noch etwas nach. Auch Faun schaute ihnen nach, wobei sein Augenmerk mehr auf dem hübschen Mädchen lag.
„Also, um auf dein Problem zurück zukommen.“ begann der Alte, woraufhin sich beide wieder ansahen. „Was denkst du über deinen Traum? Kannst du irgendwelche Parallelen zu bestimmten Ereignissen in deinem Leben erkennen? Und was glaubst du hat er zu bedeuten?“
Faun paffte wieder seine Pfeife und blickte ihn erwartungsvoll, aber auch entspannt an.
melford
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Nördliche Wasserfälle
"Ich verlange von euch allen Respekt vor diesem Ort! Es sind nicht nur die gigantischen Wasserfälle hinter mir, die diesen Ort so besonders und wichtig machen. Wieso werdet ihr noch erfahren. Viele Tiere hier bewachen diesen Ort. Tut ihnen hier kein Leid an, dann werden sie euch auch nichts tun - selbst die schwarzen Trolle hier...hoffe ich für euch. Wenn nicht rennt so schnell ihr könnt, aber kommt nicht zu mir weil ich auch eher weg rennen würde..." - Ornlu grinste leicht - "...Meister Runak erwartet uns schon und meine Nase sagt mir, mit einer guten Mahlzeit zur Begrüßung. Riecht nach gebratenen Lurker und Fischsuppe. Auf gehts.", erklärte der Jäger und blickte zu Noreia und Vivin, die dann die Richtung vorgaben und dirigierten. Faun war noch in Silden, so dass Noreia als Älteste mehr oder minder das Kommando hatte. Ornlu war es an sich gleich und mehr noch, er war froh. Geduldig wartete er darauf, dass die Gruppe an ihm vorbei schritt bis er letzte Person erblickte und sich zu ihr gesellte. Kurz blickte er nach vorne und dann zu ihr.
"Ich könnt dich grad vernaschen...zieh dich aus...", flüsterte er ihr halb ins Ohr und setzte einen eindeutigen Blick auf. Sie aber schüttelte nur den Kopf und haute ihn neckisch.
"...war auch nur ein Spaß. Noreia würde einen Anfall kriegen und Vivin sich dazugesellen. Aber mal was anderes. Wie läufts so mit deinen Schülern? Wroc sah da noch so einen Hund aus Varant bei dir. Weißt du, dass wir hier den Doyen wählen werden?", fragte der Druide und schaute nach vorne, um sich am prachtvollen Anblick der Wasserfälle zu ergötzen. Die Sonne ging unter und das herab fallende Wasser glitzerte und schimmerte wie Magie selbst und das umgeben von einer prachtvollen Vegetation die schon weit mehr im Frühling war, als das restliche Myrtana.
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Nördliche Wasserfälle
Nachdenklich blickte die junge Frau gen Wasserfälle und ließ sich die Worte Blacks nochmal durch den Kopf gehen.
Silden war behütet, zumindest schien es so und doch konnte man hier auf die seltsamsten Menschen stoßen, deren Fertigkeiten man immer für sich nutzen konnte, wenn man auch einen Teil von seinen Fertigkeiten abgab.
Jeden Tag nutzen, jede Erfahrung für sich mitnehmen... Grundsätze, die für die Sildenerin hohe Priorität hatten. Alles war vergänglich... das Wasser hier das sich herabstürzend seinen Weg bannte und von einem Moment auf den anderen an einer anderen Stelle auftauchte...alles war vergänglich. Die Liebe zu einem Mann...der Wunsch nach etwas, der zerplatzen konnte...
Sie wollte Doyenne werden, Parn war ihr egal und kein Gegner...
Zusammen mit Ornlu, der seine kleine Ansprache beendet hatte, setzte sich die Gruppe wieder in Bewegung.
"Es läuft gut und diese beiden sind wirklich gut aussehend.", sagte sie lachend und blickte herausfordernd in Richtung Ornlu.
"Was ist mit Parn...sie kennen mich nicht, werden sie mir vertrauen? Was meinst du?"
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Nördliche Wasserfälle
"Gut aussehend?" - nach Ornlu waren das nun noch mehr Blödmänner die nicht mal denken sollten, sich bei ihr Hoffnungen zu machen. Sein eifersüchtiger Blick sprach Bände.
"Für mich sind das räudige Hunde denen man nicht trauen kann. Die machen sich extra hübsch und verdrehen einen jungen Ding den Kopf, mit Geschichten die sie erfinden und Gold, um an ihren Körper zu kommen und nach genug Spaß sie weiter zu verkaufen. Jawohl ja!", tönte er und hob leicht die Nase. Doch wieso sorgte er sich? Ihn und sie verband doch mehr, als sie mit jedem anderen Kerl. Vielleicht machte er sich einfach zu viel Gedanken darüber. Umgekehrt war es vielleicht auch einmal Zeit, wieder mehr um ihre Gunst zu werben. Wann hatte er ihr das letzte Mal was geschenkt? - Wenn man mal von Leben retten und sowas absah.
"Ich weiß nicht, ob sie dir trauen. Ich mache es, zählt das nicht?", fragte er, blickte zu ihr und dann wieder nach vorne.
"Sie werden dich wählen...nicht nur aus Sympathie, sondern weil du dich als fähig erweisen musst. Ein Doyen muss auch manches wissen und ich denke ich hab dich bisher gut ausgebildet, oder? Manches aber kannst du noch nicht oder weißt du auch nicht, das ist aber kein Beinbruch, solang du trotzdem überzeugst. Hmm, was weißt du über diesen Ort hier? Was über die Initiation und was sonst noch? Stell dir vor dich fragt jemand etwas - ganz neu oder im Unwissen über seinen Bund mit der Natur. Oder Magie. Zauber die vieles erklären können. Da musst du bereit sein und das sind ich denke deine Mittel. Parn mag dir vielleicht in Sachen Magie vor sein, aber ich setze auf deine Stärken, meine Schülerin. Seh aber nicht nur Parn als Konkurrenten. Osmo der Wirre scheint auch überzeugt. Er sagte, er sah wie er zum Doyen wurde. Er behauptet Visionen wie Dorien zu haben. Zu sehen was die Zukunft birgt. Glaubst du dran?", fragte Ornlu, während die Gruppe von Runak begrüßt wurde und Höflichkeitsfloskeln sich gegenseitig überbracht wurden. Ornlu ging seiner Pflicht nach und begrüßte auch seinen alten Mentor mit einem Lächeln, bevor er sich wieder zu Suzuran begab. Die Gruppe wurde eingeladen sich zu verpflegen. Sie und er aber, schritten etwas abseits des Lagers gen See, wo das Wasser so klar wie der Himmel an einen sonnigen Tag war und von Nebelschleiern umzogen wurde.
Geändert von Ornlu (16.04.2010 um 20:44 Uhr)
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"Hast du denn daran gedacht, dass sie Beide hier fremd sind? Sie können mir als Gegenleistung was geben, was hier kein Sildener kann... ich weiß dass ich aufpassen muss, lasse mich nicht um den Finger wickeln...vielleicht eher umgekehrt....", bemerkte sie und dachte über diesen Black nach, dessen Black all zu oft auf ihre Augen gewandert waren, die sich eine Etage unterhalb des Gesichts befanden. Warum sich diese typische männliche Eigenschaft nicht irgendwie zu nutze machen...und die beiden Herren aufeinanderhetzen...mit weiblichen Mitteln? Unter anderen Umständen war das Gespann wohl nicht auseinander zu bekommen.
"...ich weiß was du mir gelehrt hast, Meister.", sagte sie lächelnd. "Einiges, aber nicht alles... wenn ich was gefragt werden, sage ich das was ich weiß...und Osmo...was er träumt war wohl eher Wunschdenken...
Wann geht es morgen los? Und weißt du was uns erwartet?"
Die Stimmen aus dem Lager verstummten mehr und mehr je weiter sich die Beiden davon entfernten. Man war unter sich, konnte sich austauschen und seine Sorgen mitteilen.
"Mach dir nicht so viele Gedanken um mich Ornlu...wenn ich mit ihnen fertig bin, dann zeige ich was ich so rausholen konnte..."
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Nördliche Wasserfälle
Sie betrachtete das heruntersprudelnde Wasser, blieb sogar stehen, um dieses Wunder zu bestaunen. Die Lernende fühlte sich an die Höhlen im namenlosen Dorf erinnert, an jene Augenblicke dort.
Cécilia war schon eimal hier gewesen, hatte den Wasserfall jedoch nur eher flüchtig zur Kenntniss genommen. Es war der Botengang gewesen. Meister Runak hatte eine Geschichte erzählt ... es war die Geschichte des Jägers mit seinem Bogen, den er so sehr hatte beschnitzen lassen, dass er zerbrach. Sie erinnerte sich recht gut daran.
Meister Runak begrüßte sie, und es gab warmes Essen. Eine Weile saß sie noch am Feuer, dann stand sie auf, suchte sich ein nettes Plätzchen an der Seite und begann mit ihrer Übung. Magie im Körper zu lenken, hatte sich als schwierig herausgestellt, sehr sogar. Gut, zuerst weckte sie ihre Magie, rief sich die Ranken vor Augen, die bildliche Darstellung ihrer Magie, sie brachte sie dazu, sich zu bewegen.
Einmal mehr staunte sie, wie sich die Ranken bewegten, denn ihr Gewirr hatte weder Anfang noch Ende, aber Bewegung ...
Sie riss sich zusammen. Ranken bewundern konnte sie in jedem anständigen Gemüsegarten, dort gab's obendrein sogar noch Bohnen.
Es war recht schwierig, sich auf zwei Dinge zugleich zu konzentrieren, nämlich die Magie in Bewegung zu halten und sie zu lenken. Aber sie war ja nicht umsonst eine Frau. Nun ja, gut, das hatte nichts damit zu tun, dass sie sich nun wirklich am Riemen reißen musste. Der Kampf für Frauenrechte wurde mit den Bohnenbetrachtungen zurückgestellt. Es wurde allmählich kalt, doch sie saß gerade so eben in "Reichweite" des Feuers, sodass sie noch gewärmt wurde, und das brauchte sie auch, denn der Wind der Magie kühlte ihren Körper.
Muss ich versuchen, den Wind auf meine Hand zu lenken? Oder muss ich es mit den Ranken machen?
Sie entschied sich für den Weg der Ranken. Aber wie sollte sie die Ranken in ihre Hand ...? Konzentrier dich! Cécilia wollte ihren Willen darauf verwenden, dass sich die Ranken in ihre Hand bewegten. Links oder rechts? So wurde das nichts! Heute ließ sie sich zu leicht ablenkenm doch sie versuchte es weiter, gab nicht auf. Äh ... rechts! Bewegt euch in die rechte Hand! Blöder Konzentrationsschwund ...
Sie hielt die Augen immer noch geschlossen, saß bestimmt da wie eine Statue. Und wenn schon.
Bewegt euch in meine rechte Hand!
Das Gewirr schien abzunehmen, aber nicht viel. Dafür verstärkte sich der Wind an ihrer rechten Hand. Durch ihre allerersten Magieerfahrungen geschult, blieb sie möglichst konzentriert, jubelte nicht und gab sich Mühe, sich nicht zu erschrecken, auch wenn es sich manchmal nicht vermeiden ließ.
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Nördliche Wasserfälle
Ein Kieselstein plätscherte fünf Mal über die Wasseroberfläche, bevor er im Wasser versank, Man sah wie das Wasser auf Wasser fiel und weiße Wolken aus feinsten Wassertropfen bildete. Man musste schon etwas lauter reden, um sich zu verstehen und doch war dies ein ruhiger Ort.
"Gedanken? Ich mache mir keine Gedanken. Ich habe nur Sorge, dass eben doch was passiert und ich in den Wäldern dann bin. - Ja, du bist kein kleines Kind oder mehr noch die Frau, die du warst, als du hierher kamst. Aber so Typen kennen auch bei dir den schnellsten Weg zu deinem Herzen - zwischen 4. und 5. Rippe. Und dich kann ich nicht mit Magie wieder beleben - selbst wenn ich an ihnen grausame Rache üben würde. Pass auf dich auf, mehr will ich nicht...", sprach er und hob wieder einen Kieselstein auf.
"Ich denke spätestens gegen Mittag. Sei einfach da. Später wird Noreia hier auch noch das Thema ansprechen und jeder der sich diese Aufgabe zutraut soll sich dann morgen melden. Was euch genau erwartet weiß ich nicht und es wäre nicht fair es zu verraten, oder? - Hmm, wobei es mir dann gleich wäre. Du gehst vor Fairness, wir sind ja nicht die moralischen Weltenretter vom Dienst, wenn ich an so manch Dinge denke. Aber ich weiß nichts konkretes. Es ist wie ich sagte: Magie, Wissen um diesen Ort, Wissen um den Zirkel. Alles im Grunde, was man sich so erdenkt. Mach dir darüber aber keinen Kopf. Es ist mehr als nur Wissen. Es ist auch 'Sein'.", erklärte der Druide und wandte sich zu ihr.
"Was kriegst du denn von ihnen? Und wie viele packst du? Das wird sicher auch morgen geprüft.", meinte er, gab ihr den Kiesel und zeigte ihr die Zunge.
Geändert von Ornlu (16.04.2010 um 21:23 Uhr)
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Bei den nördlichen Wasserfällen
Die nördlichen Wasserfälle beeindruckten Samarus. Er respektierte diese Ort nicht nur sehr, wie Ornlu der Gruppe geheißen hatte, sondern er hatte eine enorme Ehrfurcht davor. Wieso konnte er sich selbst nicht erklären. Es war einfach so. Genauso, wie man nicht erklären konnte, warum blau seine Lieblingsfarbe war, konnte er dies auch nicht erklären.
Der Grünäugige verabschiedete sich von Drudwyn, mit der Ausrede, er müsse weiterhin üben, es zu schaffen, mit seiner Eule zu kommunizieren. In Wahrheit jedoch wollte er zu Cécilia. Seine Ausrede schien jedoch sehr sicher, denn die Eule folgte ihm brav.
Er fand die Wunderbare auf dem Boden sitzend, die Beine überschlagen und die Haare vom Winde durcheinandergeweht.
Aber es herrschte doch gar kein Wind! Nun er wahr hier ja sowieso unter vielen Magielehrlingen, warum sollte Cécilia nicht auch die Magie beherrschen?
Cécilia konnte Magie wirken?!
Sanft berührte der Jüngling seine Gegenüber und sprach mit ruhiger Stimme:
"Cécilia, störe ich dich?"
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Nördliche Wasserfälle
"Was ich von ihnen bekomme...willst du das wirklich wissen?", fragte Suz und blickte seinem letzten Stein hinterher, bevor ihre Hand nach dem kleinen Steinchen griff, das er ihr herausfordernd entgegen streckte.
"Nun", begann sie und ließ den Stein unbemerkt auf dem Boden verschwinden, um nach einem kleinen Stück Holz zu greifen, das die gleiche Größe des Steines hatte.
"Ich denke ich kann das schaffen...ich bin mir meiner Magie bewusst... ich will das machen. Ich bin mir bewusst...selbstbewusster...verstehst du Ornlu", sagte sie dann leise und beugte sich ein wenig nach vorne.
Das kleine Stück Holz, dessen Lebenssaft längst zu fließen aufgehört hatte, lag unter dem Fluss warm gebettet, wartend darauf einen letzten Schub Energie durch ihre Hand zu erhalten. Sachte knackten magische Strudel das letzte Fünkchen an Willenskraft, ehe sich blau und weiß verbanden und das Stück Natur gänzlich umgaben, bereit um auf den Weg geschickt zu werden.
"Im Wasser gebettet zur letzten Ruhe...von der Natur verschlungen als Teil von ihr gelebt und durch sie untergegangen.", murmelte sie dann laut und erntete einen verwirrten Blick von Ornlus Seite.
Ihr Hand wischte durch die Luft, das Holzstück dopste auf die Wasseroberfläche einmal, zweimal, dreimal... durch jede Handbewegung ein weiterer Schub an Magie, der das Holz wegschleuderte, es ein wenig aufglimmen ließ, ehe es in den Tiefen versank.
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