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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Nördliche Wasserfälle

    Runak lächelte auf, Parn tat es ebenso, bis der mächtige Druide durch seine Kapuze und einzig die Mundwinkel genug ausdrückte, dass es nicht das war, was er hören wollte.

    "Und deswegen hast du andere Geheimnisse verraten, die die Zuhörer nicht hätten wissen müssen? Wäre ich Meister Torn, hätte ich dir etwas erzählt. Denn die Identität und die Pflichten eines Druiden sind sein Geheimnis. Es ist gefährlich dies alles zu verkünden, denn es kann an die falschen Ohren gelangen. Mich kümmert es weniger, junger Seher, denn ich weiß zu reagieren, doch sei dir bewusst, dass es Wissen wirklich gibt worüber man schweigt und worübr man redet. Du hast es falsch gedeutet.", meinte Runak im ernsteren Ton und bekam vollste Zustimmung durch Ornlu der nickte. Er wäre Suzuran auch sauer, würde sie jemanden verraten, wer er ist und einen Parn würde er womöglich umbringen - wie Torn - als Konsequenz.
    "Ihr beiden anderen, wisst ihr um das Geheimnis?", fragte der mächtige Druide.

  2. Beiträge anzeigen #42
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    Suzuran ist offline

    Nördliche Wasserfälle

    Ein verachtendes Brummen drang aus ihrer Kehle, ihren Kopf hatte sie einige Mal hin und hergeschüttelt, während Parn mit üblichem Hochmut die Frage beantwortete oder es eher versuchte.

    Während Runak kommentierte sah sich die junge Frau um... entdeckte und fand was sie suchte... Kurz hatte sie sich gebückt und mit den Faust den Kopf eines Löwenzahns umschlungen, bis sich die Früchte abgelöst hätten und sich die kleinen Schirmchen tobend in ihrer Handfläche befanden.

    "Hier... der Ort symbolisch in der die Schaffenskraft Adanos´ das erste Mal zum Vorschein kam...ein Ort von vielen wo Leben geboren wurde. Wo die Natur sich zu entwickeln begann und zu dem wurde was sie ist.
    Lauscht man, blickt man um sich, fühlt man und vergisst man einen Moment sein eigenes Sein weiß man das Geheimnis und muss es nicht aussprechen."
    , begann sie, bevor Osmo sich sammeln konnte.
    Suz hatte die Hand erhoben in der sich noch die Früchte des Löwenzahns befanden. Nach und nach öffnete sie ihre Handfläche aus denen sich tümmelnd, die Schirmchen nach vorne drängten und dann durch den Wind getragen umherwirbelten.
    "Jeder Moment, jede Sekunde und nur ein Wimpernschlag reicht aus, um neues Leben zu schaffen...die Natur mit all ihren Kräften wirkt, bewirkt etwas in uns, wenn wir es zulassen. Wenn wir mit allen Sinnen dabei sind, dann verstehen wir Geheimnisse und Geheimes bleibt nicht verborgen. Dann wird Geheimes verstanden ohne das es erklärt werden muss.
    Die Natur ist voll von diesen Orten, die uns mehr spüren lassen, wenn wir es zulassen."

  3. Beiträge anzeigen #43
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Nördliche Wasserfälle

    "Wohl wahr gesprochen, Lehrling des Ornlu.", sprach Runak und nickte ihr zu. Ornlu war doch sehr zufrieden mit ihr, war ihr handeln, ihre Sprache und die Versinnbildlichung sehr gut erklärt - in seinen Augen als Druide und ihr Freund.

    "Ihre Worte stimmen und ich muss nicht viel anfügen. Leben! Ihr alle stellt euch darunter bestimmte Dinge vor, doch vergessen zu viele, dass das Leben keine Konstante ist! Hier beginnt es, man spürt es! doch gibt es auch Orte an denen das Leben voranschreitet, erwächst und reift, seinen Sinn erkennt und vollbringt und endet. Dies ihr Erwählte der Natur ist das Leben. Nicht dieser Ort, sondern all diese Orte gemeinsam. Der ewige Kreis der sich schließt und öffnet. Eines Tages werdet ihr alle einen jeden Ort bereisen und versucht euch heute und die Zeit hier, diesen Ort so gut es geht einzuprägen, damit ihr die anderen Orte versteht. Versteht und erkennt, das Adanos allein nicht sein kann. Ohne Innos gibt es kein Licht, keine Wärme und wo Dunkelheit und Kälte einhält ist kein Leben. Doch braucht das Leben ewige Neuerung damit alle Schöpfung und Pracht bestand hat. Was wären die Wälder ohne ihr Laub? Was wären die Räuber ohne ihr Fleisch? Was wären wir und die Tiere ohne die Saat, die auf dem Alten aufsprießt? Das Gleichgewicht existiert nur, weil die Götter sind wie sie sind und die Natur es auch ist. Verinnerlicht dies. Und nun lernt weiter von euren Meistern. Die Anwärter zum Doyen werden zur gegebenen Zeit erneut geprüft. Doch zunächst lasst uns essen, mein Magen knurrt wie ein Schattenläufer!", sprach Runak und lächelte auf, so dass seine Augen unter der Kapuze hervor kamen und dieses schimmernde Gelb wie jene Augen eines Schattenläufers in sich trugen.
    Ornlu erhob sich und schritt gleich zu Suzuran, um ihr ohne Worte zu sagen, dass es gut war.
    Geändert von Ornlu (18.04.2010 um 18:56 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #44
    Ritter
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    Jarvo ist offline
    In aller Seelenruhe setzte sich Jarvo auf den Boden und legte sich in seinem Kopf einen Plan zurecht, wie er den Scavenger zubereiten sollte. Er hatte seine Ausrüstung samt Feuerstein in Silden liegen und war nun auf die Mittel angewiesen, die die Natur ihm zur Verfügung stellte.
    Ein Bogen, ja das könnte klappen
    Er bräuchte einen flexiblen Stock und einen kleinen, harten Holzstift, Schnur, ein Kerbholz und etwas Zunder. Mit all diesem und einem Quäntchen Geduld würde er im Stande sein, ein kleines Feuer zu entfachen und seinen knurrenden Magen vor weiteren gequälten Stunden des Hunger bewahren können.
    Die nötigen Gegenstände waren schnell gefunden. Dennoch war es ihm lieber die Schnürsenkel seiner Stiefel zu zweckentfremden, als sich aus dem Leichnam des Scavengers ein passendes Stück Muskelsehne herauszuschneiden. Das Zerlegen würde noch blutig genug werden.
    Konzentriert befestigte er die Schnur an dem gebogenen Stock, schlang sie einmal um den Holzstift und setzte ihn in die Lücke auf dem Kerbholz. Er stopfte ein wenig trockenes Moos in die Seiten, atmete tief durch und begann den hilfsmäßigen Bogen vor und zurückzuschieben. Mit einem schabenden Geräusch rotierte die Spitze des Stockes auf dem Kerbholz, machte jedoch noch keine Anzeichen einer Flamme.
    „Reibung erzeugt Wärme…“murmelte der Barde und starrte gebannt auf die Einkerbung.
    Wie lange sollte so etwas dauern, hatte Mertens gesagt? Und wie war das mit dem Qualm? Nadelhölzer werden nur heiß, aber qualmen nicht? Hm, ich habe hier Buchenholz, also alles in Ordnung.
    Jarvo erhöhte die Geschwindigkeit, mit der der den Bogen bewegte. Und noch bevor er es sah roch er es. Der Zunder wurde langsam schwarz. Qualm stieg auf, jedoch war die Glut noch nicht sichtbar. Vorsichtig pustete er und lächelte entzückt, als ihm schließlich die erste kleine Flamme entgegenzüngelte.
    „Na wer sagt es denn.“

    Mit seinem Schwert in der Hand sinnierte er während des Zerlegens stillschweigend über den Nutzen von Dolchen und wünschte sich jenen herbei, den er gewöhnlich immer in an seinem rechten Stiefel trug. Schwerter aus Erz waren in der Tat scharf genug, um mühelos durch tierisches Gewebe zu dringen, doch waren sie eben in manchen Situationen zu sperrig, als dass man sich ihrer erfreuen konnte.
    Das Endergebnis seiner Mühen waren fünf lange Fleischstücke, die er um einen Stock wickelte und über das, nun prasselnde Feuer hielt. Sollte der Wald ihm gnädig sein, würde der Geruch keine ungebetenen Besucher anlocken, die ihm Essen und Leben streitig machen wollten.

    Nach getaner Arbeit und gefüllten Magen, fühlte er sich frisch und erquickt und machte sich weiter gen Norden auf. Das restliche Fleisch befand sich, in ein Tuch gewickelt, an der Schlaufe seines Gürtels. Zumindest für einen, vielleicht auch zwei Tage würde er damit gut hinkommen und müsste sich nicht mit einer weiteren Sorge plagen. Gedanken über den Sinn seines Unterfangens schwirrten mit einem mal in seinem Kopf und machten es ihm schwer, sich zu fokussieren. Doch als er in den Sonnenschein blickte, seine Augen abschirmte und ein Lächeln über die Prächtigkeit der Natur nicht unterdrücken konnte, sprang ihm ein kleines Gedicht seines Vaters in den Sinn.

    "Lass uns wandern auf hellen Pfaden,
    Mit Tier, Pflanze und Stock als Begleiter,
    Beginne zu singen und lass das Klagen,
    Es bringt weder dich noch mich hier weiter.

    Genieße die Sonne und rieche den Duft,
    der sich neckisch in deine Nase schleicht.
    Blicke nach oben, sieh in die Luft
    Und fühle wie jegliche Sorge von dir weicht.

    Wenn Mensch und Natur einander nahe,
    Ist Magie und Zauber im Spiel,
    Lass ich treiben und lass dich tragen,
    und denke nicht zu viel"


    Es passte perfekt. Sein Vater hatte Recht gehabt. Auch wenn er sein Zuhause verließe, würde er sich stets an seine Wurzeln erinnern.

  5. Beiträge anzeigen #45
    Krieger Avatar von Drudwyn
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    Drudwyn ist offline

    Nördliche Wasserfälle

    Irgendwann wachte er auf. Er öffnete sein Auge und bemerkte, dass die ganze Umgebung schon leicht erhellt war. Nur er lag, oder eher saß, noch im Schatten, auf der Rückseite eines Baumes. Er gähnte und wollte gerade aufstehen, da bemerkte er erst, dass sich unter seinen Füßen kein fester Grund befand!
    Etwas erschrocken blickte er sich um und bemerkte erst jetzt, dass er auf einem großen Ast geschlafen hatte. Er sah sich ein wenig um und bemerkte, dass er sich auch in der Zeit geirrt hatte. Es war nicht erst früh am Morgen, nein es dämmerte schon und würde bald dunkel werden!
    Er wusste, dass er sehr lange wach gewesen war am Tag, oder besser gesagt in der Nacht zuvor, aber er hätte nicht gedacht, dass er so lange schlafen würde. Wenn er sich doch nur erinnern könnte, was er gemacht hatte ...
    Er wusste nur noch, dass er Tagsüber den Druiden gelauscht hatte und die Umgebung begutachtet hatte. Eine wirklich wunderschöne Szenerie war das. Die riesigen Wasserfälle, die Teils beinahe undurchdringlich scheinenden Wälder, der Fluss, einfach alles war fast wie in einem Märchen ... wenn man mal die böse Hexe weg lässt.
    Vorsichtig kletterte er das kurze Stück von seinem Ast zum Boden herunter.

    Nun stellte sich die Frage, was tun? Es wurde bald Nacht, doch Drudwyn war jetzt hellwach. Auf einmal hörte er Rufe. Er blickte sich hektisch um, und bemerkte, dass die Freudenschreie, denn höchst erfreut hörten sich die Rufe an, aus der Richtung des Sees kamen. Er lief los und rannte zum See.
    An dessen Ufer sah er Samarus scheinbar vor Freude in die Luft springen. Auch seine komische Eule war mit dabei, die flatterte aber ziemlich verstört um ihn herum und es war wahrscheinlich nur Glück, dass sie dabei nicht gegen die Äste der in der Nähe stehenden Bäume flog.
    Drudwyn wurde langsamer und ging zu seinem Freund.
    »Hey! Wieso freust du dich denn so? Du schreckst ja den ganzen Wald auf mit deinen Rufen!«

  6. Beiträge anzeigen #46
    Ritter Avatar von melford
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    melford ist offline

    nördliche Wasserfälle

    Melford hatte sich sogleich ans Essen ran gemacht und damit zwangsläufig ein paar böse Blicke Hannahs einkassiert, die anscheinend der Meinung war, dass man sich wenigstens etwas gesittet zu verhalten hatte und nicht gleich alles in sich hineinschlingen durfte. Der Handwerker hatte dafür im Moment eher wenig Verständnis und überließ seinem hungrigen inneren Schweinehund die Kontrolle. Er hatte Hunger und wie es auch im Tierreich so üblich war, galt es diesen ohne Umschweife auszulöschen. Es war ihm egal welche Art von Brot er hier vor sich hatte und egal von welchem Tier das Fleisch war, mit dem er es belegte. Das leider etwas zu kurz ausgefallene Frühstück und das lange Zuhören hatten seinen Magen geleert. Mehr Gründe brauchte es nicht, mit denen er sein Handeln erklärt hätte, wenn sein Mund nicht ständig voll gewesen wäre.
    Erst nachdem er sein Verlangen größtenteils gestillt hatte, aß er wieder gesitteter, so wie es sich für einen Sildener gehörte.
    Schon den ganzen Nachmittag waren sie hier und noch immer machte ihm dieser Ort ein wenig Angst. Und das nicht zuletzt, weil es hier Schattenläufer und Trolle geben sollte. Die Geschichten der Drei waren durchaus interessant gewesen, zumal man so auch von verschiedenen Sichtweisen erfuhr. Andererseits war es auch nicht schlecht mehrfach von diesem Ort gehört zu haben, denn so würde Melford sich die ganzen Geschichten sicherlich besser merken können. Leider hatten sie sein Wohlbehagen an diesem Ort nicht wirklich verbessern können, auch wenn sie ihn für eine Weile hatten ablenken können. Gefährliche Tiere waren im Wald eine ständige Gefahr, doch hier spürte er es am stärksten. Ob diese seltsame Präsenz, die ihn nicht zu Ruhe kommen ließ, wirklich von den hier lebenden Tieren kam, oder sie einfach mit der gewaltigen Geschichte dieses Ortes zusammenhing, konnte er nicht sagen. Wollte und musste er auch nicht. Solange er hier unter weiseren und stärkeren Druiden war, hoffte er einfach, dass ihnen kein schlimmer Zufall ereilen würde. Wenn doch, dann konnte er wohl wirklich nur davonrennen, so wie es Runak ihnen geraten hatte. Einen Troll oder Schattenläufer in die Schranken weisen zu wollen, wäre blanker Selbstmord. Der Gedanke an das Urvieh, dem er bei einer Waldläuferexpedition begegnet war, machte ihn ein wenig nachdenklich und ließ ihn geistesabwesend in seinem Essen herumstochern.

  7. Beiträge anzeigen #47
    Ritter Avatar von Samarus
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    Samarus ist offline

    Bei den nördlichen Wasserfällen

    Ewigkeiten schienen es zu sein, die vergangen waren, seit er zum ersten Mal versucht hatte, mit der Eule zu kommunizieren. Er hatte sie mit toten Mäusen als Futter bestochen, ganze Tage nur darauf verwendet, zu versuchen, ihr geistig ein Bild zu vermitteln oder von ihr eins zu empfangen. Nie hatte es funktioniert.

    Doch irgendwann musste es funktionieren. Je häufiger er scheiterte, desto mehr wuchs sein Ehrgeiz. Entsprechend motiviert war er heute an die Sache herangegangen. Da die Eule tagsüber schlief, konnte er in dieser Zeit nicht mit ihr üben. Da er die Zeit dennoch sinnvoll nutzen wollte, suchte er im Wald ein wenig nach toten Mäusen, mit denen er Heinrich bestechen wollte. Die Nächte waren teilweise immer noch recht kalt, sodass einige kleinere Tiere, die es nicht rechtzeitig schafften, einen Unterschlupf zu finden, oder ihren eigenen zu erreichen, erfroren.

    Als der Jüngling fünf Mäuse zusammen hatte, begab er sich zu den nördlichen Wasserfällen. Diese beeindruckten und inspirierten ihn. Hier fühlte er sich wohl. Als der Himmel etwas trüber wurde, kam nach einer Weile die Eule angeflogen.

    Samarus legte ihr die Mäuse hin, an denen sich Heinrich, wie gewöhnlich, rasch zu schaffen machte. Diesmal wollte der Jungspund aber nicht wieder versuchen, dem Tier Gedanken zu übermitteln, diesmal würde er 'lauschen', wie Corax empfohlen hatte.

    Während die Eule die die Mäuse verzehrte, blickte der Grünäugige in die Augen des Eulenmännchens und setzte ein freundliches Gesicht auf. Er wusste nicht, ob dies half, oder ob das Tier dies überhaupt bemerkte, aber schaden würde es sicherlich nicht.

    Nachdem Heinrich die erste Maus nahezu komplett gefressen, wandte er den Kopf zu dem Jüngling. Plötzlich erfüllte ein unangenehmes Gefühl seinen Körper. Es war, als würde er verfolgt. Parallel dazu stieg vor seinem geistigen Auge das Bild auf, wie er Heinrich die Mäuse hingelegt hatte. Das Bild erschien zwei mal, dann war alles vorbei.

    Samarus sprang auf. Er hatte es geschafft. Das Tier hatte ihm eine Botschaft zukommen lassen, endlich. Nach all der Bestecherei und all den Bemühungen. Was diese Bilder bedeuten sollten, wusste er nicht genau, vielleicht wollte Heinrich noch mehr Mäuse, aber das war jetzt egal. Er hatte es geschafft. Doch warum hatte ihn so ein unangenehmes Gefühl erfüllt? Vielleicht wusste es ja Corax, doch nun wollte er seinen 'Erfolg erst einmal feiern. Ein weiterer Freudenschrei entsprang seinem Mund, als Drudwyn die Euphorie des Grünäugigen unterbrach:

    "Hey! Wieso freust du dich denn so? Du schreckst ja den ganzen Wald auf mit deinen Rufen!"

    Samarus blickte seinen Gegenüber mit strahlender Miene an.

    "Ich habe es endlich geschafft, Heinrich hat mit mir kommuniziert."

    Er zeigte auf den Eulerich, der erschrocken und verwirrt umherflog. Die Jubelschreie hatten ihn wohl etwas irritiert. Die Laune des Jungspundes trübte sich etwas. Es gab noch etwas, das er Drudwyn erzählen musste und was diesen wohl nicht allzu sehr erfreuen würde. Aber früher oder später würde er es eh erfahren. Spätestens, wenn 'sie' in der Hütte einzog.

    "Drudwyn, ich muss dir was erzählen. Und zwar haben wir bald in der Hütte einen neuen Mitbewohner. Oder besser gesagt eine Mitbewohnerin."

  8. Beiträge anzeigen #48
    Krieger Avatar von Drudwyn
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    Drudwyn ist offline
    »Eine neue Mitbewohnerin?«, fragte er irritiert. Er war nicht irgendwie geschockt oder so, nur verwundert. War überhaupt genug Platz in der Hütte?
    »Ist überhaupt genug Platz in der Hütte?«, lächelnd fügte er hinzu: »Oder soll sie bei dir im Bett schlafen?«
    Doch Samarus blickte ihn nur verdutzt an, als hätte er darüber noch gar nicht nachgedacht und schien fast erfreut, dass ein Ruf der Eule den Einäugigen ablenkte. Denn dieser blickte nun nach dem Tier, dass sich auf einen Ast gesetzt hatte und die beiden Männer betrachtete.
    »Scheint sich ja wieder beruhigt zu haben, dein Federvieh. Doch sag, wer ist eigentlich die 'Glückliche'?«

  9. Beiträge anzeigen #49
    Ritter Avatar von Samarus
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    Samarus ist offline
    "Die Glückliche heißt Cécilia. Vielleicht kennst du sie ja. Und was das Platzproblem angeht, ich habe mir gedacht, wir könnten die Hütte in den nächsten Tagen ein wenig 'erweitern'- Wie wär's?", fragte Samarus seinen Gegenüber, der sich über die neue Mitbewohnerin glücklicherweise nicht allzu sehr aufzuregen schien.

  10. Beiträge anzeigen #50
    Krieger Avatar von Drudwyn
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    Drudwyn ist offline
    Cécilia? Ja, die kannte er. Doch Drudwyn blickte immer noch zu der Eule. Genau unter dem Ast, auf dem die Eule saß, bewegte sich auf einmal etwas. Als der Einäugige etwas genauer hinsah, bemerkte er, dass es ein Mensch war. Wahrscheinlich einer der Sildener, die auch dem Zirkel angehörten und mitgekommen war. Was er dort wohl suchte? Vielleicht spionierte er die auch, aber wenn ja, dann ziemlich schlecht, also wohl eher nicht.
    'Bitte, Liebe Eule! Bitte Scheiß' jetzt!', flehte er schon fast in Gedanken.
    Dann wandte er sich wieder zu seinem Freund. »Ja, Cécilia kenn' ich ... hab sie schon ein paar mal getroffen.«, sagte er. »Aber wie willst du deine Hütte denn erweitern? Eine Wand ausreißen und dann eine Zeltplane vom Dach zum Boden spannen?«

  11. Beiträge anzeigen #51
    Ritter Avatar von Idun
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    Idun ist offline
    Schon beim Eintreten fiel einem der charakteristische Duft der Grünen Krähe auf. Es war eine unverkennbare Mischung vom Schweiß hartarbeitender Menschen, die einen erholsamen Feierabend suchten und dem süßlichen Biergeruch, der ihnen diesen bescherte. Eine Kellnerin eilte soeben durch den Tischen hindurch und versuchte möglichst nirgendwo gegen zuprallen und gleichzeitig ihre beiden Tablette, die sie in ihren Händen trug, nicht fallen zu lassen. Idun saß alleine an einem Tisch im hinteren Teil der Wirtschaft und nahm der Frau einen der Krüge ab. Genüsslich setzte er den Krug an seinen Mund und nahm einen tiefen Schluck. „Ah, tut das gut! Genau das richtige nach so einem Tag wie heute.“ Der Tag hatte nichts als Strapazen gebracht. Zwei weitere anstrengende Verhöre bei den Flüchtlingen ohne Ergebnis und ein nahezu endloses Zusammenfügen der bereits erhaltenen Informationen. Der Fuchs hatte ihn gelobt, er könne die einzelnen Teile besser zusammensetzten als manch einer der Wächter, worauf Idun ein kleines Triumphgefühl durchlief. Es will schon etwas heißen als Außenstehender von einem Hauptmann der Wache gelobt zu werden.
    Je mehr und intensiver er sich mit seiner Aufgabe beschäftigte, desto mehr Spaß bereitete sie ihm, wie er in den letzten Tagen herausgefunden hatte. Endlich hatte er eine richtige Arbeit, einen Grund, warum er hier bleiben sollte. Und das beste war: Er wurde benötigt! Zufrieden nahm Idun einen weiteren Schluck von seinem Bier. „Es hat sich gelohnt hierher zu kommen. Viel besser als irgendwelchen elenden Orks den Hintern abzuwischen. Hier weiß man Arbeit von Menschen wenigstens noch zu schätzen.“ Er schwelgte ein wenig in Erinnerungen und ließ die letzten Wochen noch einmal kurz Revue passieren. Wie er nach Silden gekommen war, wie er sich hier eingelebt hatte, wie er zum ersten Mal dem Hauptmann begegnet war und an sein Angebot, wie er den Dieben in die Hände gelaufen und aus den Stollen wieder befreit wurde. Beinahe musste er loslachen, als er an den Anblick der Wächter zurückdachte, die ihn in den Höhlen gefunden hatten. Zeitgleich mit diesem Bild überkam ihm erneut das Gefühl, das er hatte, als er endlich wieder an der Oberfläche war. Als ob es das glückseligste auf der Welt wäre, ließ er sich zunächst ins Gras fallen und eine lange Zeit einfach nur die Sonne auf den Bauch scheinen. Idun schloss die Augen und versuchte diesen Gedanken möglichst lange aufrecht zu erhalten.

  12. Beiträge anzeigen #52
    Ritter Avatar von Samarus
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    Samarus ist offline

    Bei den nördlichen Wasserfällen

    Wohin schaute Drudwyn denn da die ganze Zeit?

    "Nun, ich dachte, dass wir vielleicht eine Hütte daneben bauen könnten. Die Hütten stehen direkt nebeneinander und sind durch eine Tür miteinander verbunden. Dann hätten wir sozusagen schon ein kleines Dorf." Der Jüngling lächelte.

    "Aber wo schaust du denn da immer die ganze Zeit hin, Drudwyn? Ist da eine nackte Frau, oder wie?" Samarus lachte.

  13. Beiträge anzeigen #53
    Ritter
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    Vryce ist offline
    »Was machst Du da wieder?«
    Da war sie. Die Stimme seiner Mutter, wie sie ihn so oft im Schlaf heimsuchte. Er riss die Augen auf, sah sich in dem kleinen Raum um. Die Behausung eines Armen, die Behausung jener, die kein Geld für eine Wohnung oder gar eine eigene Hütte aufbringen konnten. Ein einfaches Bett, ein selbstgemachter Nachtschrank samt kleinem Kerzenständer, von dem das getrocknete Wachs auf abstrakte Weise herabhing. Die Tür zum Nachbarraum war verschlossen, der Spalt jedoch spendete etwas Licht. Schatten verdunkelten ihn immer wieder. Es herrschte Bewegung.
    »Das geht Dich nichts an, Lyria« Eine angenehme Basstimme, die ruhig aber bestimmt sprach.
    »Doch, mich geht es etwas an!«, erwiderte die Frauenstimme erregt.
    »Lyria, Liebes, Du weißt ... ich kann es Dir nicht sagen«
    »Weil es Dein Ehrenkodex besagt? Damien, Deinem Ehrenkodex zum Trotz hast Du mich zur Frau genommen! Entgegen Deinem Kodex haben wir einen Sohn bekommen! Wag' es also nicht, mir wieder mit deinem albernen Kodex zu kommen!«
    Lyrias Stimme hatte sich mehr und mehr zu einem schrillen, fast hysterischen Kreischen gesteigert. Damien jedoch schwieg. Wie er es oft tat, wenn Lyria in Rage geriet. Er schwieg den Sturm aus, sagte kein Wort, zeigte keine Regung der Augen oder des restlichen Gesichts. Gerade das, so mutmaßte Vryce, war Zündstoff vieler Streitereien, die jedoch in vielen Fällen von der Mutter alleine geführt wurden und geschrieenen Monologen glichen.
    »Lyria, bitte«, sprach Damien ruhig, »Dieses Mal ist es anders. Dieses Mal ... haben wir uns überschätzt. Wir waren blind und taub, naiv und selbstüberschätzend. Wir haben uns einen Feind gemacht, dem wir so nicht entgegen treten können.«
    »Na und?!«, kreischte Lyria verzweifelt. »Damien, Du Narr, wir haben doch schon so viel überstanden ... Dann wird uns das jetzt auch nichts haben können.«
    »Nein, Lyria, dieses Mal ist es anders. Ganz anders. Ich werde gehen müssen, ebenso wie die anderen. Untertauchen, verschwinden ... der Gesellschaft entfliehen und zu einer Gestalt am Rande werden, von der man nie wirklich behaupten konnte, sie gekannt oder gesehen zu haben«
    »Du ... fliehst?« Nun war Lyrias Stimme ruhig, jedoch auf eine beunruhigende Art und Weise. Vryce war, als vernahm er von irgendwoher ein Schluchzen, leise, vehement und herzzereißend.
    »Ja ... ich fliehe« Drei einfache Worte, die solch eine Bedeutung hatten, dass die Stille, die ihnen folgte, wie nach einem Donnern wirkte. Nun wusste Vryce, wer schluchzte. Seine Mutter. Langsam und leise stieg er aus dem Bett. Er, ein zwölfjähriger, kleiner Junge. »Verzeih' mir, Lyria. Sie werden bald kommen ... Die Gilde ist schon geflohen, man hält Boote am Hafen von Setarrif bereit. Verzeih' mir, Liebste. Ich werde Dich lieben, bis zum Ende aller Tage im Herzen behalten.«
    Das Knarren von Dielenbrettern. Das Schluchzen dämpfte sich, als Damien Lyria in die Arme schloss. Es dämpfte sich, wurde jedoch stärker und verschaffte Vryce ein übles Gefühl im Magen. Ihm wurde schlecht.
    »Sag' auch meinen Jungen auf Wiedersehen, Lyria. Bitte ...«
    Schritte waren zur hören, sie entfernten sich zur Tür der Hütte hin. Das üble Magengefühl baute sich zu Übelkeit auf, die Vryce Schmerzen ins Gesicht trieben. Und Tränen in die Augen. Wut ins Denken ...
    Er riss die Tür seines Zimmers auf, lief an seiner Mutter vorbei, ignorierte ihren Ausruf und sprang durch die Hüttentür auf die freie Fläche vor der kleinen Behausung. Noch im Schein der Tür blieb eine Person stehen, mit dem Rücken zu Vryce. Sie hatte die Schultern hängen gelassen, wirkte aber entschlossen. Einen Moment nur blieb Damien stehen, ehe er weiter ging.
    »FEIGLING!«, rief Vryce laut, mit hoher, kindlicher Stimme, »DU BIST EIN FEIGLING! Ich werde Dich finden, Vater, und dann ziehe ich Dich zur Rechenschaft! Flieh', aber ich werde Dich finden ... ICH WERDE DICH FINDEN!«


    Vryce erwachte schweißgebadet. Er lag im Bett seines Zimmers im Gasthaus der Grünen Krähe. Die Decke lag auf dem Boden, das Kissen war nass vom Schweiß. Die Kehle tat dem Varanter weh, ein Ruf verebbte. Die Hand hob sich zur Wange, zu den Augen. Heiße, salzige Tränen.
    In dieser Nacht schlief Vryce nicht mehr. Er wandte sich um, packte das Kissen und ließ den Tränen ihren Lauf.
    Du hast mich enttäuscht.

  14. Beiträge anzeigen #54
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Nördliche Wasserfälle

    Suzuran war schon seit geraumer Zeit wieder gen Silden aufgebrochen. Zu schade, hätte er sie so gerne beim Abschied geküsst. Aber mitten im Lager war es dann doch etwas, was besser nicht passiert wäre. So blieb es bei einer magischen, vereinenden Berührung und die Aussicht sich bald wieder zu sehen.

    Die Nacht kehrte allmählich ein und Ornlu saß wie Tage zuvor am kiesigen Ufer dieses glasklaren, kalten Sees den die gigantischen Wasserfälle speisten. Schwach schien der Mond auf die spiegelnde Oberfläche und mit verspielten Blick beobachtete der Druide, das treiben einiger Vögel wie sie ein Wasserbad am Ufer nahmen und sich dann wieder zur Felswand aufmachten, wo sie Nester hatten. Hier tummelte sich schon viele Lebewesen, wenn man nur für einen Moment aufpasste. Glühwürmchen, Wasserläufer, Enten, Lurker - genug, als dass ein gewöhnlicher Mensch dachte das wäre die gesamte Tierwelt.
    Tummeln tat sich auch hinter Ornlu jemand. Er ahnte es schon, spürte er doch in seiner schon meditativen Besinnung und Beobachtung der Flora und Fauna auch ihre Präsenz.
    Dieses Gift. Es erhallte zischelnd im Echo der Magie. Es knackte und ihre Präsenz war nah.
    "Du kommst um zu zeigen oder um zu resignieren, Vareesa?", fragte er und ließ ein Glühwürmchen auf seiner Nasenspitze landen.

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    Kämpfer Avatar von Vareesa
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    Sie konnte ihre Wut nur schwer halten, als sie ihn sah. Noch immer fühlte sie seine Berührung an ihrem Kinn und das arrogante, drohende Grinsen wie es sein Gesicht zierte lag genau vor ihren Augen. Dennoch... Sie musste Ruhe bewahren. Er war der Meister. Sie die Schülerin. Und so sehr sie die spektralen Schlangen, welche sich bereits auf ihren Schultern aufgebäumt hatte auf ihn losgeschickt hätte - sie konnte nicht. Erstens, weil sie nicht wusste wie. Zweitens, weil sie keine Mörderin war. Und Drittens, weil sie diesem Egomanen und auch sich selbst beweisen wollte, dass sie zu mehr zu Nutzen war als für das Befriedigen irgendwelcher verhurter Mistkerle. Die Fäuste geballt ließ sie die Schlangen wieder etwas ruhen, ihren Atem wieder einigermaßen beruhigend.

    "Wie ich Euch kenne, würde ich für das Resignieren sowieso nur wieder Antworten in Form von Beleidigungen bekommen. Und da ich kein Leitpfahl für Eure Probleme bin - Sagt mir, was Ihr sehen wollt und ich zeige es Euch. Rein magisch natürlich..." antwortete sie gleichermaßen schnippisch, aber auch selbstsicher und dennoch darauf achtend, keine Grenzen zu überschreiben...

  16. Beiträge anzeigen #56
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Nördliche Wasserfälle

    "Psssst! Du vertreibst mit deiner Art nur das Glühwürmchen...", flüsterte Ornlu und beobachtete das Insekt auf seiner Nase. Schon seltsam irgendwie und er fragte sich ob es auch Magie war, dass dieses leuchtende Tierchen wirkte.
    "Kannst du auch so leuchten wie das Glühwürmchen? Und kannst du auch..." - Das Glühwürmchen flog los und schwirrte durch die Nachtluft bis es sich den anderen anschloss und seine Bahnen zog. - "...das Licht tanzen lassen? Oder wird sich dein licht nur durch deine Wut umfärben können? Zeig mal ob du nicht so ganz unfähig bist...", meinte der Druide völlig gelassen und blickte sie an. Was die für Probleme hatte, dass sie so verkrampft wirkte?

  17. Beiträge anzeigen #57
    Kämpfer Avatar von Vareesa
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    "Arsch..." ging es ihr nur durch den Kopf. Dieses tättowierte Ungetüm schaffte es doch immer wieder, sie zu beleidigen. "Als ob das schwer wäre..." sprach sie schulterzuckend, jedoch genau in dem Wissen, dass ihr das sicher nicht so leicht fallen würde, wie sie tat. Aber warum sollte sie sich ihm gegenüber schon Blöße geben und herumlamentieren? Eine Frage, die sie unbeantwortet lassen wollte. Noch ohne ihn groß eines Blickes zu würdigen ließ sie locker, ihre Hände öffnend und die Schlangen langsam darauf zuschlängelnd.

    Sich kurz anblickend zischelten die beiden Spektralwesen ruhig, ehe sie beide ihre Mäuler weit öffneten und aufeinander zuschlängelten um so die Lichtkugel zu bilden mit der Vareesa in den letzten Tagen so häufig trainiert hatte, dass es nun schon um ein Weites einfacher war, sie sich bewegen zu lassen. Doch die Farbe... Wie hätte sie sie ändern sollen ohne sich auf ihren Zorn den sie ihrem Meister gegenüber verspührte berufen? Behutsam strich sie mit beiden Händen über die Kugel, welche sich einen Moment später erhob und vor ihr hin und her schwebte. Es benötigte einen Moment der Ruhe in dem Vareesa ihre Augen schloss und die Kugel begann um sie herum zu schweben. Auf und ab im Kreise um sie herum, zu Ornlu hin und diesem um den Kopf schwirrend.

    Vareesa selbst begann dabei, sich leicht zu bewegen, einem schlangenähnlichen Tanz gleichend, während sie auf das leise Zischen tief in ihrem Innern hörte. Es sprach zu ihr. Nur zu ihr. Und nur sie verstand es. Es drang in ihr Gehör ein. In ihre Sinne die sich dem Tanz der Schlange hingaben. Und so wie Vareesa ihren Körper bewegte, so strich auch die Lichtkugel an ihrem Körper entlang, flog wieder hinfort und an Ornlu herab, bis sie wieder bei Vareesa ankam, welche mit dem rhythmischen Zischen in den Sinnen ihre Gedanken auf all das, was um sie herum passierte richtete.

    Das blaue Wasser des Flusses in der Nähe und all das Leben, welches sich darin befand. Es war als fühlte sie die kühle Berührung des Wassers und so färbte sich die Kugel blau und einen Moment später in das saftige Grün zurück, welches auch in ihren Adern aufleuchtete. Ihre Gedanken galten dem saftigen Gras auf dem sie sich hin und her bewegte, doch gingen sie weiter zu den schneebedeckten Bergen Nordmars deren eiskalte Berührung und deren raues Klima sie fast schon auf ihrer Haut spüren konnte. Die Kugel wechselte von grün auf ein erhellendes Schneeweiß. Wieder dachte sie an andere Dinge in der Natur deren Lebenskraft sie überall puslieren spürte. Selbst im Herbst in der die Farbenpracht der Blätter am vielfältigsten war fühlte sie, was sich in denen noch regte, die herabfielen und so wechselte die Kugel von der Schneefarbe hin und her zwischen roten, gelben und sogar orangenen Farbtönen, während sie noch immer zwischen dem Meister und seiner Schülerin umhertanzte.

    Und dann kam die Kugel wieder zu ihrer Wirkerin zurück, welche ihren Tanz nun beendet und die Arme ausgestreckt hatte. In einem letzten, kurzen Aufleuchten dann wurde die Kugel schwächer, während aus ihr schemenhafte Linien herab liefen, die sich nach und nach wieder in Form der Schlangen um ihre Arme bildeten. Diese jedoch ließ sie auch verstummen und so blieben nur noch Vareesa und Ornlu zurück, den sie mit noch immer leicht grün leuchtenden Augen betrachtete. Was auch immer sie nun zu ihm sagen wollte - das, was sie gerade an sich selbst erlebt hatte raubte ihr den Atem zum Sprechen...

  18. Beiträge anzeigen #58
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Nördliche Wasserfälle

    Ornlu nickte bedächtig. Er akzeptierte was sie da gemacht hatte und es war mehr als er erwartet hatte.
    "Siehst du wohin dich deine Emotionen führten? Jemand musste sie auf eine gewisse Art nur wecken, damit du das Wesen und die Grundlagen unserer Magie verstehst. Gut gemacht...", meinte Ornlu und blickte gen Wasserfälle.

    "Das ist nur der Anfang, einer wirklichen Reise im Leben. Wir werden sicherlich wieder aufeinander treffen. Vergiss nicht, wer dir in Wirklichkeit half den Weg zu finden. Es gibt viele Arten Menschen zu bewegen und sie zu verändern. Auc du hast dich beeinflussen lassen, denn deine Wut trieb dich voran. Erwarte deswegen nicht künftig Liebkosungen von mir...Suzuran würde mich auch umbringen...", erzählte Ornlu mit leichten Grinsen, bevor er sich erhob.

    "Du kennst nun die Grundlagen unserer Magie. Lerne mehr über sie. Lerne, dass du nicht nur Licht schaffen kannst und wenn du dich bereit fühlst für mehr, dann such uns Druiden wieder auf. Wir werden dir den Weg weisen.", sprach der Druide und machte ich auf gen Lager.

  19. Beiträge anzeigen #59
    Kämpfer Avatar von Vareesa
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    "Mehr darüber... Lernen..." nachdenklich blickte sie ihrem Lehrmeister hinterher. Er hatte also anerkannt, dass sie zu mehr fähig war. Er... Der sich sonst mit nichts zufrieden gab hatte ihr ein Lob ausgesprochen. Eine Weile schaute sie ihm nach, bis er schließlich im Dunkeln verschwunden war. Doch so wie Ornlu verschwunden war spürte sie unmittelbar etwas in ihrer Nähe. Eine Präsenz die der ihren nahe kam aber dennoch... "Verborgen" schien. Und dann fühlte sie es. Diesen eiskalten Griff einer Schulter der weder fest noch kräftig war, aber dennoch das Gefühl vermittelte sich kein wenig bewegen zu können. "Das hast du gut gemacht, mein Kind." kam es aus derselben Richtung zu der wohl auch die Hand gehörte. Welch Stimme... Raunend, ruhig und dennoch markerschütternd und beängstigend. Unmittelbar lief Vareesa ein kalter Schauer herunter, ehe sie wieder halbwegs bei Sinnen war, ihren Dolch zog und sie herum wirbelte, die Schlangen in nur einem kurzen Moment heraufbeschwörend, die bedrohlich zischelten. Doch... Da war nichts...

    "Wer bist du?" flüsterte sie, begleitet von einem bedrohlichen Zischeln ihrer Schlangen, während ihr leuchtendes Augenpaar hin und her blickte. "Du bist schnell, Kind von Ningishzida. Du trägst ihr gesamtes Potential in dir." Der Fremde war hinter ihr, leider jedoch mit entsprechendem Abstand als dass der Dolch ihr etwas gebracht hatte, also wandte sie sich um. Tief atmete die hochgewachsene Gestalt mit der dunklen Hautfarbe ein. Fast schon genüsslich, ehe er leise zischelte. "Ja... Ich fühle, wie das Gift der Herrin in dir pulsiert." doch Vareesa gab sich mit dieser "Vorstellung" nicht zufrieden. "Ich frage dich noch einmal: WER-BIST-DU!?" wobei sie letzteres selbst bedrohlich, fast schon giftig zischte. Doch der Mann verharrte weiter ruhig und öffnete urplötzlich seine schlangenhaft anmutenden Augen. "Du kannst mich... Kel'Arrakk nennen, Kind der Schlange. Wir werden uns bald wieder sehen... Auf bald..." fügte er dann schließlich hinzu, ehe er vom einen zum anderen Moment hin in einem gleißenden Licht verschwand welches genauso schnell wieder erloschen war, wie der Fremde aufgetaucht war. Als hätte sie nackt am nördlichsten Punkt Nordmars geschlafen steckte die fröstelnde Vareesa ihren Dolch wieder weg wie sie auch die Magie versiegen ließ, ehe sie sich mit ungutem Gefühl in Richtung Lager aufmachte...

  20. Beiträge anzeigen #60
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    Templerinsel bei Silden

    In völliger Einheit mit seiner Umgebung saß er dort. Der Templer der nach seiner Abwesenheit nun wieder an diesen für ihn so heiligen Hain gekommen war. Dort, direkt unter einer kräftigen Kirsche die nicht unweit des Schläferdenkmals stand. Sein Schwert vor sich in der Erde steckend lehnte er an den Stamm des Baumes, welcher dort in ewiger Ruhe zu stehen schien. Der Baum der in Gedenken an seine verstorbene Schwester gepflanzt wurde. Die Schwester des Templers. Hinata Hayabusa. Viele Fragen waren offen. So hatte er sie schon nach so kurzer Zeit des Wiederfindens wieder verloren. Und dennoch war ihm, als stünde sie direkt hinter ihm. Ihm Halt gebend und Trost spendend in diesen Leben welches schon so blutgetränkt war. In dem er soviele Zweifel verspürte. Die Augen geschlossen und den Kopf nah an den Stamm gelehnt flüsterte er seiner Schwester Fragen zu, die ihn beschäftigten.

    "Sag, ist mein Weg der richtige?" Der Wind durchzog die Baumkrone, die daraufhin sanft raschelte und sich hin und her wog. Sachte nickte der Templer, ehe er einen Moment verharrte und dann die nächste Frage stellte. "War es richtig, Silden zu verlassen?" es dauerte eine Weile, bis die Baumkrone erneut vom Wind erfasst wurde, dieses mal noch zaghafter raschelnd. Erneut nickte Ryu langsam und bedächtig, sich der zögerlichen Antwort bewusst seiend. "Werden wir uns noch einmal in diesem Leben treffen?" dieses mal jedoch schwieg der Wind und somit auch der Baum. Und der Schwertmeister verstand, ehe er aufstand und sich der Kirsche zuwandte und seine Hand sanft an die Rinde legte als wäre sie ein Mensch. "Ich verstehe. Ich werde dich nun wieder ruhen lassen. Bis wir uns wiedersehen... Schwester..."

    Niemals hatte er gewusst, ob sie wirklich zu ihm sprach, noch konnte er die Sprache der Pflanzen verstehen. Dennoch schien ihm der Wind in dem ihre Seele scheinbar mitschwang ihm trotzdem immer wieder Antworten zu vermitteln...

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