Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 1 von 21 12345812 ... Letzte »
Ergebnis 1 bis 20 von 411
  1. Beiträge anzeigen #1
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
    Registriert seit
    Jun 2004
    Beiträge
    874
     
    Die Wassermagier ist offline

    varant Al Shedim #36

    Offenheit und Herzlichkeit, Misstrauen und Abschottung – kein anderer Ort als Al Shedim vermag gleichzeitig derartige Kontraste zu vermitteln.
    Erblickt man die vielen, dunklen, in den himmelragenden Säulen und Trümmer gedenkt es dem ein oder anderen Fremden gar nicht in den Sinn zu kommen, dass genau dort, weit im Süden Varants, jemand, gepeinigt von Innos’ allgegenwärtigem Zorn, zwischen Ruinen und Sand zu leben wagt.
    Und dennoch herrscht dort kaum vorstellbare Geschäftigkeit in einem Meer von Zelten und Ruinen, der Zuflucht unzähliger, von Hass und Abneigung, vom Volk der Assassinen und Beliar selbst ausgestoßenen und zum Feinde erklärten, Nomaden und Wassermagier.
    Neben dem massiven, zentralen, Adanos’ geweihten Tempelkomplex, einer atemberaubenden Arena, unzähligen Ständen von Handwerkern und Händlern und dem erfrischenden, immerwährenden Kanal bietet auch die ein wenig abseits gelegene, schattige und fruchtbare Oase jedem erschöpften Wanderer Erholung, Unterhaltung und Kommunikation inmitten einer faszinierenden Kultur traditionellen Nomadentums.
    Lasst euch auf einem der weichen Teppiche, im Kühle spendenden Schatten der Taverne nieder, genießt die euch angebotene Wasserpfeife, das ein oder andere erfrischende Getränk und die Gespräche mit den braungebrannten, erfahrenen Geschichtenerzählern der Sandwüste Varants.

    by Hârkon

  2. Beiträge anzeigen #2
    Waldläufer Avatar von Harlor
    Registriert seit
    Feb 2010
    Beiträge
    187
     
    Harlor ist offline
    Wiedereinmal war Harlor an der Baustelle, beschäftigt mit dem einpassen der letzten Balken des nun fast volendeten Stegs.
    Nachdem er am morgen nach dem gestrigen Abend mit seinem Freund Jokinn aufgewacht war, hatte er sich, das bevorstehende Training im hinterkopf, wieder an einige Liegestützen und klimmzüge gemacht. Das Ergebnis war natürlich nach wie vor nicht umweerfend, aber wenigstens ging es schon ein klein wenig besser als beim letzten mal.
    Nach dieser Einheit war er, wie jeden Morgen, wieder laufen gegangen um weiterhin seine Kondition auszubauen. Er wusste, solange er kein Reittier hätte wäre er auf seine Ausdauer und Hitzeresistenz angewiesen und so trainierte er weiterhin eisern Tag für Tag. Danach hatte er einige Zeit nach Maris gesucht um sich nach der geplanten Expedition zu erkundigen, hatte den obersten Nomaden jedoch nicht gefunden. Harlor hatte dies auf dessen wichtige Position zurückgeführt und war wie gewohnt zur Baustelle gegangen um weiterhin am Steg zu arbeiten.

    Schon von weitem hatte er die anspornenden Rufe Taviks gehört, der, selbst mit anpackend, die Arbeiter dazu anhielt sich ran zu halten, damit sie noch an diesem Tag fertig würden und das Boot welches sie zu holen gedachten in einen fertigen "Hafen" einlaufen könne.
    Auch Harlor hatte sich nicht groß geziert und wieder kräftig mit angepackt, nachdem er kurz in Jokinns Zelt vorbeigeschaut hatte um den angehenden Magier zu grüßen.

    Das Wetter war zur Zeit recht angenehm, der Wind kam von Süden und trug erfrischend kühle Meeresluft heran. Auch heute hatten sie wieder den Mittag durchgearbeitet, eine Entscheidung, der sie es nun verdankten, schon am frühen Abend fertig zu sein.

    In Gedanken war Harlor schon bei seinen ersten Schwertkampf Lektionen. Er freute sich wie ein kleiner Junge und war begierig darauf, so schnell wie möglich gute Fortschritte zu machen. Jedoch war auch Tavik viel beschäftigt und so mussten sie sehen, wie weit sie mit dem Training kämen bis es zum Boot ging. Doch das störte ihn nicht. Vielleicht würde Tavik ja auch eine Reise unternehmen oder irgend ein Abenteuer bestreiten wie Nurios, dann würde er natürlich mitkommen dürfen. Dass das hieße sich vorerst von Jokinn zu trennen fand Harlor zwar schade, jedoch würde dieser wenn er den Weg der Magie beschritt sowieso viel im Tempel unterwegs sein, zu dem er selbst nur begrenzt zutritt hatte. Mit den Rufen eines Arbeiters kehrte er mit seinen Gedanken wieder in die Gegenwart zurück. Wenn er sich die Hand bei den arbeiten brach, wäre wieder Tempel angesagt und das wollte Harlor trotz der recht netten Heiler um jeden Preis vermeiden. Also konzentrierte er sich auf die Arbeit und verschob andere Gedanken auf später, der Abend war ja noch lang.

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #3
    Deus Avatar von Lobedan
    Registriert seit
    Jan 2007
    Beiträge
    29.109
     
    Lobedan ist offline
    Was war nur los mit ihm? Immer wieder wachte er nachts auf, schweißgebadet und verängstigt wegen der Träume, die ihn verfolgten. Doch versuchte er sich genauer an das zu erinnern, was ihn im Schlaf heimsuchte, so musste er kapitulieren. Es war nur ein monotones Schwarz, das ihm als Bild im Gedächtnis blieb, ein Schwarz, das ihm Angst machte, aber gleichzeitig auch beruhigte. Und das verstand er nicht.
    So oder so war dieser Morgen aber wieder so einer, an dem er sich schwach fühlte, ausgelaugt, geschafft von der anstrengenden Nacht. Verfolgt von Unverständnis hatte er abermals sein morgendliches Mahl herunter geschlungen und war dann wieder in dieser Kammer im Tempel verschwunden, in der er nun schon mehrere Tage verbrachte. Allerdings nicht zu tatenlos, sondern in vollster Konzentration über einen mechanischen Zusammenhang brütend, an dem er jedoch nur bedingt vorankam. Es war das Uhrwerk für Hurley, das keine normale Uhr zum Laufen bringen sollte, sondern ein, wie er es nannte, Metronom: Ein Apparat, der eine Art Takt vorgab, also in immer gleichen Zeitabständen ein Geräusch von sich gab, ein Ticken, ein Klacken oder Klicken, irgendetwas dieser Art.
    Es war jedoch nicht die Konstruktion als solche, die ihm zu schaffen machte. Denn das Aneinanderreihen immer gleich langer Zeitabschnitte war im Grunde das Prinzip eines normalen Uhrwerks. Der Unterschied hier war, dass es sich beliebig starten und stoppen lassen musste und ein Geräusch von sich geben sollte. Letzteres wollte Lobedan durch eine kleine Unwucht realisieren, an dem ein leicht flexibler Zeiger kurzzeitig hängen blieb, während sich das Zahnrad, an dem der Zeiger hing, weiterdrehte. Durch die Überdehnung würde der Zeiger soweit durchgebogen werden, dass er an der Unwucht vorbei kam und dabei in seine ursprüngliche Lage zurückschnellte. Wenn er dabei einen winzigen Klangkörper berührte, dessen Ton noch dazu durch das gesamte Gehäuse verstärkt wurde, dann sollte so ein Geräusch entstehen, das in immer gleicher Zeitabfolge erklang. Der winzige Klangkörper stellte dabei direkt die nächste Unwucht dar, an der der Zeiger erneut hängen blieb. Durch diese Überlegung konnte er mit einer Zahnradumdrehung nicht nur einen Zeitabschnitt realisieren, sondern gleich mehrere. Damit die Intervalle nun aber nicht zu klein wurden, benötigte er ein relativ großes Zahnrad, das sich entsprechend langsamer drehte, sodass die Pausen größer wurden.
    Das funktionierte soweit. Was nun fehlte, war der Antrieb, der sich beliebig starten und stoppen ließ. Wie bei einem herkömmlichen Uhrwerk musste dies mithilfe einer gedrehten Feder geschehen, die zuvor gespannt werden musste: Das Aufziehen der Uhr. Das war der Startvorgang. Und das Stoppen? Sollte die Feder dabei komplett ihre Spannung verlieren oder sollte das Entspannen nur angehalten werden? Beides war im Prinzip möglich, erforderte nur unterschiedlich großen Aufwand. Deshalb beschloss er, einige Schritte im Freien zu gehen und darüber nachzudenken, bevor er sich zu viel Arbeit machte.

  4. Beiträge anzeigen #4
    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    I don't know what it is about flames, but they just make everything cooler.
    Beiträge
    1.312
     
    Ravenne ist offline
    Es war eine ganze Weile schon vergangen, seit sie in Montera jene Höhle mit der Truhe gefunden hatte. Als sie erwacht war, war ihr furchtbar schwindelig gewesen. Der Morgen hatte gegraut, als sie vor die Höhle gekrochen war. Hektisch hatte sie ihre Tasche abgesucht, und erleichtert festgestellt, dass nichts gestohlen worden war. Vielleicht würde sie eines Tages zu der Höhle zurückkehren ... um dann herauszufinden, was geschehen war, denn sie hatte keinerlei Erinnerungsvermögen mehr. Zumindest nicht an diese Nacht. Als sie dann nach Montera gekommen war, hatte man ihr gesagt, man hätte sie zwei Wochen nicht mehr gesehen! Was war bloß in jener Höhle geschehen, woran erinnerte sie sich nicht?

    Sie war nach Al Shedim zurückgewandert, hatte bei ihrer Wanderung einen Entschluss gefasst: Ravenne würde aufhören, nach Handlanger- und Dienstbotenaufträgen zu suchen. Sie würde ihre eigene Meisterin werden. Bei ihren Streifzügen durch Al Shedim hatte sie keinen Goldschmied entdecken können. Vielleicht würde sie hier eine Goldschmiede eröffnen können. Vielleicht ...
    Jetzt aber schlug sie den Weg zur Taverne ein. Etwas Wasser würde nicht schaden, sie war durstig. Durch einfache Gestik, Hand am Hals und Trinkbewegung, zeigte sie der Wirtin ihren Wunsch. Trotz ihrer Abwesenheit schien sich die Wirtin an Ravenne zu erinnern, denn sie brachte das Gewünschte. Die Stumme setzte sich an den Rand und betrachtete die anderen Tavernenbesucher. Bisher kein bekanntes Gesicht ... Doch wer würde noch kommen?

  5. Beiträge anzeigen #5
    General Avatar von Bardasch
    Registriert seit
    Jan 2006
    Ort
    Überall
    Beiträge
    3.256
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline
    „Sackgesicht! Bist Du eigentlich nur bescheuert? Nen Kopf groß wie ne Melone, aber scheinbar nichts drin. Bursche – na!... warte!“.

    Hasso hatte es tatsächlich geschafft die Unterkunft des Ergrauten ausfindig zu machen, die Gunst der Stunde genutzt, in der seine Behausung unbewacht blieb und sich daran gemacht, in den zurück gebliebenen Sachen des Ergrauten zu kramen.
    Alle Bewegungsfaulheit war verflogen, daß der Ergraute die Türe nun mit aller Kraft zudrückte und sie mit einem dicken und spitzen Stein verkeilte. Mit dem Stein, dem er seinem verhassten Bruder am liebsten über den Schädel gezogen hätte, doch so einfach machte er es dem Mistkerl nicht.
    Aus dieser Falle kam er nicht mehr hinaus und Bardasch beschloss erst einmal bei einem Schnaps einen klaren Kopf zu kriegen.

    Dieser war nicht mehr in weiter Ferne, denn der Reiter, dessen Hintern sich wieder beruhigt hatte, erreichte die offene Taverne in Windeseile. Übung mit der Prothese ermöglichte es dem Nomaden einigermaßen gekonnt vom Pferd zu kommen und keinen Staub zu schlucken, wärend seine Füße den sandigen Grund berührten und schließlich war das Tier auch fix sich allein überlassen.

    „Rebekka... mach mir mal Einen“, war die Bitte, jedoch weniger höflich, was auch der Blick verriet, den er durch die Lokalität gleiten lies und schließlich erblickte er sie am Rande der vielen Tische, die etwas seltsam anmuteten.
    Nun – seid den Magiespielen war hier Einiges nicht mehr so ganz normal, das es auch nicht weiter auffiel über holzige Planken zu laufen, die stellenweise Moos angesetzt hatten.
    Irgendwann waren auch Diese wieder Geschichte.

    Mit einem Holzbecher in der Hand, aus dem ein einziger kleiner grüner Trieb sprieß, schritt er an den Tisch der Stummen herran, sich daran erinnernd, daß das Weib stumm war und bemerkend, daß es nun zu spät war, die Kurve wieder zu kratzen. Die Göre hatte den langsam alternden Mann schon längst bemerkt.

    „Willst Du mal nen Fettsack bluten sehen?“, fragte er die Stumme. Seine Gedanken kreisten eben immer noch um den Bruder und schweiften weiter ab, wie er dem Kerl das Fell über die Ohren ziehen würde.
    Und dann rufte er den kleinen Trieb vom Becher und trank.
    „Vergiss es... Lange nicht gesehen. Im welchem Rattenloch hattest Du Dich denn verkrochen?
    Hätte Dich gebraucht. Wo warst Du?!“.

  6. Beiträge anzeigen #6
    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    I don't know what it is about flames, but they just make everything cooler.
    Beiträge
    1.312
     
    Ravenne ist offline
    Auch wenn er heute wieder launisch und mürrisch zu sein schien, trotzte Ravenne Bardasch, sie holte Feder, Tinte und Pergament nur langsam aus der Tasche.
    Ich war in Montera. Dachte, der Abstand könnte mir nur gut tun.
    Was hätte sie denn erledigen sollen? Irgendwelche Dienerarbeiten? Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, sie hätte sich weiterhin als Dienerin verdingt, als sich wochenlang in Montera herumzutreiben und sich nicht zu erinnern, was sie getan hatte. Dämliches Buch. Andererseits hätte sie sich sonst vielleicht nicht entschieden, ihren Beruf weiterzuverfolgen. Doch Bardasch zu fragen, ob er sie an jemanden vermitteln konnte, der ihr eine Schmiede zur Verfügung stellen könnte, erschien ihr zu gewagt. Er war offensichtlich schlechter Laune, ein Fettsack schien ihn gereizt zu haben. Und sie durfte sich nun mit dem Trunkenbold herumschlagen.
    Was gab es denn zu tun? Suchte jemand eine Dienerin?
    Während der Mission war es ja gut und schön gewesen, sich als Dienerin gefügig zu zeigen, doch nun war es vorbei, sie war nicht länger in Lebensgefahr oder anderswie auf ihn angewiesen.

  7. Beiträge anzeigen #7
    General Avatar von Bardasch
    Registriert seit
    Jan 2006
    Ort
    Überall
    Beiträge
    3.256
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline
    „Dienerin?“.

    Bardasch drehte den Zettel erneut so auf dem Tisch, daß er wieder der Frau zugewand war, um sich dann ebenfalls langsam auf dem ihr gegenüber liegenden Stuhl nieder zu lassen.
    Seine Hand fuhr über den Tisch und berührte den Zettel schließlich erneut, gewillt ihn zu ergreifen und ihn zu zerknüllen, doch selbst in seiner angekratzten Laune vergass er nicht, daß dieses Pergament für die Frau Gold wert war. So ließ er von dem Zettel einfach ab und blickte sich einmal schnaufend um, ehe er sie wieder mit ernstem Blick musterte.

    „Hier gibt's keine Diener. Hier gibt's Arbeiter... oder Arbeiterinnen in Deinem Fall.
    Oder hast Du hier schonmal Jemanden gesehen, der dient? Dienen tun Leute, die sich unterwerfen, die sich versklaven lassen und sich unter ihrem Wert verkaufen. Solche Leute haben kein eigenes Leben und dienen, um den Arsch eines Anderen mit Gold zu füllen.
    Hier gibt's Arbeiter... Mädchen. Und die Einzigen, die hier dienen, dienen ihrer Gottheit und im Rahmen ihres Glaubens“.

    Es war nicht zu überhören, wie Bardasch zum Thema 'Dienen' stand und mit welchen negativen Aspekten er dieses Thema belegte. Die Menschen hier waren frei, lebten füreinander und für das gemeinsame Wohl, wenn man auch in letzter Zeit daran zweifeln konnte.

    „Jeder, der hier etwas leistet, wird für seine Mühen entlohnt. Die Einen mehr... die anderen etwas weniger, aber dienen tut hier niemand. Und Du auch nicht, was mich betrifft.
    Ich hätte nur Jemanden gebraucht, der sich in der Zeit meiner Krankheit um mein Pferd gekümmert hätte und ich hätte Dich dafür gerne gut entlohnt. Aber Du warst ja nicht da... Suchtest Abstand. Wovon denn?... Vor dem eigenen Gefühl nicht genug wert zu sein? Vor dem Gefühl nicht genug Anerkennung zu finden?... Wenn Du was willst, musst Du es schon in die Hand nehmen und Dir klar darüber werden, was Du willst.
    Was willst Du denn?“.

  8. Beiträge anzeigen #8
    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    I don't know what it is about flames, but they just make everything cooler.
    Beiträge
    1.312
     
    Ravenne ist offline
    Wenn das mal keine Gelegenheit war! Sie hörte die Zurechtweisung, die Definition. Aber trotz allem, trotz der Aufforderung, sich klar zu äußern, wagte sie nicht, zu schreiben, dass sie Abstand von ihm und seinen Launen, von der Wüstenpolitik, ihren Großeltern und ihrer Mutter gesucht hatte. Oder dass sie in Montera auf Unterweisung in der Goldschmiedekunst gehofft hatte.
    Ich bin mir darüber klar geworden, was ich will, danke. Ich will eine Goldschmiede eröffnen, aber wie's aussieht, fehlt noch eine Kleinigkeit, um die ich mich kümmern muss.
    Häme war keine Männersache. Falls sie eine war, würde sie es nicht bleiben. Nicht bei ihr. Allmählich, so musste sie doch zugeben, gefielen ihr diese Wortgefechte. Aber nicht übermäßig. Sie hatte sehr wohl verstanden, dass Bardasch bei ihr fehlendes Selbstwertgefühl diagnostiziert hatte. Ob er das mit ihrem Verhalten beim Überfall in Verbindung brachte, wo sie sich noch jeder Anweisung gebeugt hatte? Das war eine andere Situation gewesen. Jetzt musste sie sich nicht mehr beugen. Nicht übermäßig zumindest.

  9. Beiträge anzeigen #9
    General Avatar von Bardasch
    Registriert seit
    Jan 2006
    Ort
    Überall
    Beiträge
    3.256
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline
    Ein Lachen kam aus der Kehle des Mannes, der mit bebender Hand den Zettel zurück schob, ehe er sich mit der Hand über den Mund fuhr, um den Lachschwall zu stoppen.

    „Ne Kleinigkeit ist gut... Du wirst mehr benötigen, als eine Kleinigkeit.
    Werkzeug... Werkstoffe... kommt alles nicht von alleine und Du brauchst Quellen, aus der Du das Gebrauchte beziehen kannst. Außerdem brauchts einen Ort, der Dir nicht nur Raum für Deine Arbeit, sondern auch Sicherheit bietet. Und vor allen Dingen... brauchst Du Gold... Du Goldschmiedin“.

    Das laute Lachen kehrte nicht wieder. Es war ein Lächeln... ein friedliches Lächeln... ja, gar ein nettes Lächeln, welches er der Stummen widmete.

    „Wende Dich an einen der Oberen. Lobedan zum Beispiel. Den kennst Du ja schon.
    Er kann Dir dabei behilflich sein, einen Ort zu finden und Dir auch sagen, wo Du Helfer findest.
    Und... was das angesprochene Gold betrifft... Das kannst Du Dir bei mir verdienen, aber ich hab jetzt erstmal Anderes zu tun“.

    Bardaschs Erinnerungen an Hasso waren zurück gekehrt und es war nun an der Zeit, sich um das fette Problem zu kümmern.

    „Man sieht sich“, war die Verabschiedung, mit der er sich erneut im Raum umsah. Ihm war nach Barbaren, aber dann doch eher nach dem Gesetz dem jeder Unterlag, der sich am Eigentum von Anderen vergriff.

  10. Beiträge anzeigen #10
    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    I don't know what it is about flames, but they just make everything cooler.
    Beiträge
    1.312
     
    Ravenne ist offline
    Die Pläne standen schon, Werkzeug hatte sie, nur die Werkstoffe und die Werkstatt war das Problem. Wo sollte sie Stoffe herbeziehen und wie sollte sie die Werkstatt bezahlen? Das friedliche nicht spottende Lächeln war ihr nicht entgangen, es freute sie, dass er nicht nur auf sie herabblickte.

    An Lobedan erinnerte sie sich, ja. Doch sie vermutete, dass er sie nur für eine Arbeiterin Bardaschs gehalten hatte, ihr keinerlei Bedeutung zugemessen hatte. Doch vielleicht konnte sie trotzdem mit ihm in Kontakt treten. Auch Bardaschs Angebot, sie gegen Lohn arbeiten zu lassen, kam ihr momentan sehr gelegen. Aber ehe sie darauf eingehen konnte, war er schon gegangen, und sie hatte ihm nur als Abschiedsgruß zunicken können. Seine Angelegenheit schien zu eilen ... ob sie vielleicht mit dem Fettsack, den er erwähnt hatte, zu tun hatte? Wer wusste. Ravenne trank das Wasser aus und verließ die Taverne, suchte sich ein Nachtlager.

  11. Beiträge anzeigen #11
    Waldläufer Avatar von Harlor
    Registriert seit
    Feb 2010
    Beiträge
    187
     
    Harlor ist offline
    Harlor spürte jeden Muskel in seinen Armen deutlicher als je zuvor, was wohl daran lag, dass jeder brannte wie flüssiges Feuer. Nun kam ihm wieder in den Sinn warum er Krafttraining so hasste: Bevor es einen stärkte schwächte es einen bis zu einem Punkt völliger Hilflosigkeit. Doch er hatte immer noch seine Beine, die durch das Ausdauertraining durch seinen Vater Barlor an belastungen gewohnt waren. Und so drehte er nach dem Versuch einiger Ligestützen, den er wegen der Schmerzen abbrechen musste, dennoch seine Runden durch die Nomadenstadt.

    Dabei ging ihm immerwieder der bevorstehende Ausflug zum Boot durch den Kopf. Er hatte nichts verbindlicheres gehört als die gerüchte vor einigen Tagen und das ließ ihn unsicher werden. Hoffentlich hatte er Tavik und Jokinn da keinen Mist erzählt, das würde ihm garnicht passen. Also wandte er seine Schritte richtung der Taverne, besann sich dann jedoch wieder und ging sich vorher noch eben waschen und zog sich seinen weiten Rock an, da nun bald die Hitze ihre größte Macht erreichen würde und der Rock einfach für bessere Belüftung sorgte.

    Dann wandte er seine Schritte wieder in Richtung Taverne, setzte sich an einen der äußeren Tische, bestellte einen Tee bei Rebekka und wartete, in der Gewissheit, dass, wenn er etwas erfahren würde, er bei der Taverne die besten Chancen hatte.

  12. Beiträge anzeigen #12
    Ritter
    Registriert seit
    Jan 2008
    Beiträge
    1.637
     
    Tavik ist offline
    Zufrieden reichte Tavik Muntasir die Hand und klopfte ihm ebenso auf die Schulter, grinsend und lachend. Sie waren fertig. Die Anlegestelle war wiederhergestellt, einsatzfähig und erstrahlte wieder in alter Pracht. Schweißtreibend war die Arbeit gewesen, blutfordernd und anstrengend. Aber sie hatten es geschafft. Sie stand wieder, war benutzbar.
    Und es sah auch so aus, wie es sein sollte. Der Steg hatte genug Platz, um kleinere Boote einen sicheren Hafen zu bieten und ebenso einem größeren Schiff, welches sich angeblich noch besorgt werden sollte.
    „Nun, Munta, ich geh’ in die Taverne. Die wollen einen eigenen Kahn für Al besorgen, da will ich natürlich mithelfen, wenn’s geht. Hau rein, mein Freund.“
    Der Zimmermann grinste. „Man sieht sich, Kumpel.“

    Mit festen Schritten betrat der Krieger die Taverne, fuhr sich durchs blonde Haar und sah sich um, erblickte Harlor und lachte leise.
    „Na sieh’ mal an. Spürst Du schon die Unruhe in Deinen Beinen? Ich gebe es zu, ich spür sie auch in den meinen. He Rebekka, Wasser bitte!“ An Harlor gewandt, der ihm am Tisch gegenüber saß, sprach er: „Wie geht’s dir, Junge?“

  13. Beiträge anzeigen #13
    Waldläufer Avatar von Harlor
    Registriert seit
    Feb 2010
    Beiträge
    187
     
    Harlor ist offline
    Während Harlor noch seinen Tee schlürfte sah er Tavik, der sich aus Richtung Anlegestelle der Taverne näherte und zielstrebig auf seinen Tisch zuhielt. Der Nordmann schien aufgeräumter Stimmung, was Harlor auf die nun vollendeten Arbeiten an der neuen Anlegestelle zurückführte. Sie hatten dort am Vormittag die letzten feinarbeiten erledigt und nun war der kleine Hafen voll betriebsbereit.

    "Mir gehts beschissen, zumindest wenn du meine Arme fragst" antwortete Harlor lachend, seine kleine Unpässlichkeit gelassen nehmend. "Wenn du meine Beine fragst haben die Hummeln im Hintern und ich will auch nicht länger hier rumsitzen. Nur hatte ich gehofft hier näheres zu der Expedition zu erfahren die ja bald steigen soll. Ich dachte mir wo hat man bessere Chancen auf Informationen als in einer Taverne."

    Gedanken zur Art der Expedition, ob sie auf widerstand stoßen würden, oder es schwierigkeiten beim suchen des Schiffes gäbe hatte er sich noch nicht gemacht, er war einfach zu begierig darauf, sich wieder ins Abenteuer zu stürzen, noch dazu, wenn man den Gerüchten glauben durfte, zusammen mit Maris, dem obersten aller Nomaden und einem großen Krieger, sowie Jokinn und Tavik, dem Lehrmeister. Er konnte es kaum erwarten aufzubrechen und so rutschte er ein wenig unruhig auf seinem Stuhl umher.

    "Du scheinst jedoch bei bester Laune" wandte Harlor sich an den grinsenden Schwertmeister. "Hast du jetzt, wo die Anlegestelle fertig ist, vielleicht Zeit fürs Training?"

  14. Beiträge anzeigen #14
    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
    Registriert seit
    Feb 2007
    Ort
    Dresden
    Beiträge
    4.127
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline
    "Nicht so schnell, du junger Hüpfer!", meckerte Garath und verlangsamte provokativ das Tempo. Maris fragte sich immer noch, ob der Kerl wirklich so langsam laufen und einen Stock benutzen musste, wo er sich doch nicht einmal stark genug aufstützte, um mit dem schmalen Stück Holz in den Sand einzusinken.
    "Dass ihr aber auch nie Rücksicht auf das Alter nehmen könnt..."
    "Ja ja, verzeih mir! Aber da vorn ist schon die Taverne, und jetzt ist die beste Zeit, um eine geeignete Gruppe an Leuten zu finden, die wir mitnehmen können. Richtig, Azad?"
    Der schwarzhaarige Wächter nickte nur stumm und begnügte sich damit, hinter dem Alten her zu laufen. Ihn würde Maris auf jeden Fall mitnehmen, auch wenn seine Aufgabe eine andere sein würde.
    Garath grummelte unverständlich in seinen weißen Vollbart herein, der eine beträchtliche Länge erreicht hatte und für dessen Beschreibung selbst das Prädikat "ungepflegt" noch geschmeichelt war.

    Es dauerte nicht lange, dann hatten sie die Taverne erreicht.
    Nicht wenige Leute waren anwesend, und man konnte beinahe den Eindruck gewinnen, das alte Leben war wieder nach Al Shedim zurückgekehrt - auch wenn sich die Stadt an sich merklich geändert hatte - und so hatten sie die volle Auswahl, doch Maris entschied sich recht schnell, als er die stämmige Gestalt dieses Taviks erblickte. Kurzerhand setzten sich die drei Männer zu ihm und einem weiteren Kerl, den Maris nicht kannte und der sich gerade im Zwiegespräch mit dem Nordling befand, an den Tisch.
    "Ich hörte, der Steg ist fertiggestellt. Gute Arbeit, Freund Al Shedims, auch wenn ich mir noch im Unklaren darüber bin, womit wir deine Unterstützung verdient haben. Da ein Steg ohne Schiff aber immer etwas suboptimal scheint, bist du doch sicher daran interessiert, mit dieser bislang kleinen Auswahl an illustren Gestalten einen fahrbaren Untersatz von der varantischen Südküste zu bergen, nicht wahr?"
    Die Worte waren ausschließlich an Tavik gerichtet, da Maris ein gesondertes Interesse an dessen Teilnahme hatte, der Andere schien jedoch ebenfalls nicht uninteressiert. Ob er ebenfalls dabei sein wollte und Fähigkeiten oder die nötige Einstellung dazu besaß?

  15. Beiträge anzeigen #15
    Lehrling Avatar von Jokinn
    Registriert seit
    Jan 2010
    Ort
    Al Shedim
    Beiträge
    44
     
    Jokinn ist offline
    Jokinn machte gerade einen gemütlichen Spaziergang durch das abendliche Al Shedim, eine leichte angenehm kühle Briese wehte im durch sein zerzaustes Haar und lies ihn den Sumpfkrautstängel, den er sich gerade angezündet hatte, richtig genießen.
    Nach einer Weile hatte er genug frische Luft geschnappt und beschloss in der Taverne von Rebekka den Rest seines Abends zu genießen, vielleicht traf er ja auch auf Harlor mit dem er letzten schon einen wirklich schönen Abend erlebt hatte.

    Als er in die gemütliche Gaststätte eintrat, sah er sofort den Tisch an dem Harlor mit ein paar anderen ihm nicht unbekannten Gesichtern saß.
    „Da ist ja Harlor, doch wer ist da bei ihm“, dachte sich Jokinn leicht aufgeregt, „ist das nicht Tavik, der Leiter für den Wiederaufbau des Steges und Maris der Nomade? Aber den Alten und diesen anderen Mann kenne ich nicht.“
    Er schritt gemütlich und leicht benebelt vom gerauchten Kraut zur gut gemischten Partie.
    „Vielleicht bereden sie etwas über die baldige Reise zum verlassenen Schiff“, fragte er sich, "Harlor hat mir doch erzählt das Tavik und Maris bei dieser Reise dabei sein würden".

    „Guten Abend, mein Name ist Jokinn“, fing der Barbier an zu reden, als er am Tisch der munteren Partie angekommen war, „welch eine Überraschung euch alle hier in der Taverne zu begegnen, habt ihr etwas dagegen wenn ich mich kurz zu euch geselle? Harlor hat mir letzten einmal etwas von einer Reise zu einem verlassenen Schiff erzählt, welches ihr bergen wollt und fragte mich ob ich mich euch anschließen wolle, natürlich konnte ich die Bitte nicht abschlagen, es ist mir eine Ehre mit dem Nordmann Tavik, meinen guten Freund Harlor und dem großen Nomaden Maris auf ein kleines Abenteuer zu gehen, doch wer seit ihr?“
    Fragend blickte Jokinn zum alten Greis und einem anderen stämmigen Nomaden, die ebenfalls in der Runde saßen, ihnen war er noch nie begegnet.
    Geändert von Jokinn (04.04.2010 um 22:42 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #16
    Waldläufer Avatar von Harlor
    Registriert seit
    Feb 2010
    Beiträge
    187
     
    Harlor ist offline
    Harlor hatte erst den Auftritt Maris und zweier ihm unbekannter Nomaden mit Interesse verfolgt. Ersterer hatte Tavik gegrüßt, offensichtlich kannten sie sich schon, und begonnen mit diesem über die bevorstehende Expedition zu sprechen. Harlor nutzte die Zeit um die beiden ihm unbekannten Gestalten, die der hohe Nomade mitgebracht hatte, ausgiebig zu mustern. Der eine schien ein recht alter Mann zu sein, wobei dessen Schwäche wohl eher gespielt war. Der andere schien ein kräftiger Bursche, vermutlich ein Wächter oder etwas ähnliches.
    Und dann natürlich Maris selbst, der oberste Nomade Al Shedims, ein durchtrainierter Kämpfer mit kurzem, blonden Haar, jedoch etwas kleiner als er ihn sich vorgestellt hatte. Er schien sich mit seiner Ansprache ausschließlich an Tavik zu wenden und Harlor kaum zu beachten, was dieser auch verstehen konnte, da er wohl kaum die Ausstrahlung eines großen Schwertmeisters hatte.

    Kurz darauf war dann auch Jokinn eingetroffen, hatte sich ihnen vorgestellt und kurzerhand seine Teilnahme an dem kleinen Ausflug festgestellt, was nun dazu führte, dass Harlor nicht mehr der einzige Neuling war. Dies ließ ihn etwas selbstsicherer werden, dennoch hielt er sich vorerst, wie es seine Art war, zurück und wartete auf die erklärende Antwort von Maris auf Jokinns Frage, die ihn auch beschäftigt hatte.
    Geändert von Harlor (04.04.2010 um 22:38 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #17
    General Avatar von Bardasch
    Registriert seit
    Jan 2006
    Ort
    Überall
    Beiträge
    3.256
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline
    Wenns nach Bardasch gegangen wäre, hätte den Dicken der Blitz an gezielter Stelle getroffen, auf das er nicht einmal mehr das letzte Detail tragen würde, welches ihn als einen Mann kennzeichnete, doch die Gesetzeshüter dieses Ortes sahen die Sachlage etwas anders.
    Man hätte wichtigere Dinge, als einen Mann in Ketten zu legen und ihn zur schweren Arbeit zu verdonnern und ebenso hätte man wichtigeres zu tun, als den Kerl noch weiter zu beaufsichtigen und zu füttern. Bardasch sah es ein – Hasso war für Al Shedim eine unnötige Last und dennoch passte es dem Ergrauten überhaupt nicht, daß sein verhasster Bruder wieder einmal glimpflich davon kommen sollte.

    In dem behelfsmäßigem Gefängnis, das nicht mehr war als ein noch erhaltener Raum inmitten der Ruinen, befanden sich zwei Stühle, von denen der ergraute Nomade sich nun Einen nahm und in direkt vor dem sitzenden Hasso positionierte. Im Hintergrund wartete eine Wache und beaufsichtigte das Geschehen, denn man hielt den Ergrauten wohl für fähig seine Haltung zu verlieren und gegen die Gesetze des Lebens zu verstoßen.

    „Man will Dich weder töten, noch quälen, noch schufften lassen und ist sich noch nicht darüber einig, was mit Dir geschehen soll“, grummelte Bardasch schlecht gelaunt.
    „Man hat mir es überlassen, einen Vorschlag zur Lösung des Problems zu machen, bei dem Du am Leben bleibst, die Ruinenstadt verlässt und sie nie wieder betrittst“, mit den Worten rückte Bardasch noch näher, nicht gewillt den Wachmann weiter mit hören zu lassen.
    „Weißt Du?... egal wie viele Chancen man Dir lässt... Du bleibst das alt bekannte und verhasste Arschloch, daß nur auf den nächsten Moment wartet, irgendwem auf dem Sack gehen zu können und das Du es bei mir versuchst, ist wohl die größte Fehlfunktion in Deinem kaum vorhandenem Gehirn. Dein Vater musste echt der größte Schwachmat gewesen sein, den die Welt je gesehen hat“.

    „Mein Vater ist ein Ork“, erwiederte der Dicke im irrem Ton und sein Blick verriet einen gewissen Stolz aufgrund dieser Annahme.
    Bardasch nickte, wußte er doch um dieses Gerücht, aber seine Gesichtszüge sprachen von Zweifeln.
    „Ein Orksamen hätte Dich mit mehr Geist gesegnet. Du bist eher das Produkt eines Ogers...“, und damit kam dem Ergrauten die Idee.
    „Wir beide machen bald eine Reise und bis dahin bezahlte ich Dein Überleben hier gerne“, sprach Bardasch mit einem fiesen Grinsen und schließlich erhob er sich von dem Stuhl, um den Raum zu verlassen.
    Die Taverne war das Ziel, wo er bei einem Schnaps seine Idee weiter reifen lassen könnte.

  18. Beiträge anzeigen #18
    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
    Registriert seit
    Feb 2007
    Ort
    Dresden
    Beiträge
    4.127
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline
    So so, Jokinn und Harlor also, und beide wollten mit auf die Reise. Naja, wie ein Krieger sah vor allem der neu Hinzugestoßene nicht aus, und auch Harlor trug weder eine Waffe offen mit sich, noch wirkte er wie jemand, der sich der Gefahren der Wüste erwehren konnte - auch wenn da der erste Eindruck täuschen konnte.
    "Das hier sind Garath und Azad", erklärte Maris und deutete nacheinander zuerst auf den Alten und dann auf den Tempelwächter.
    "Azad wird uns zu Pferd begleiten, bis wir das Schiff gefunden haben, hat aber eine andere Aufgabe, die ihn weiter nach Bakaresh führen wird. Und Garath hier... nun, er soll ein erfahrener Seemann sein."
    Der Zweifel in der Stimme des Blondschopfes, der etwas angewidert war von ihrem in die Jahre gekommenen Gruppenmitglied, war kaum zu überhören.
    "Außerdem wird uns noch ein Mann namens Vistrin begleiten. Er wird uns ungefähr zeigen, wo sich das Schiff befindet, mit dem seine Schwester und er das Festland erreicht haben. Hoffen wir einfach, dass es dort noch steht."

    Nachdem er die Mitglieder ihres kleinen Ausfluges nacheinander vorgestellt hatte, kam der Nomade nun aber auf Harlor und Jokinn zurück.
    "Es ist schön und gut, dass ihr beide an der Aufgabe teilnehmen wollt, aber wieso sollte ich euch mitnehmen? Ihr gehört weder zu den Nomaden, noch zu den Wassermagiern oder ihren Schülern, sodass ich mir nicht sicher sein kann, ob wir euch hundertprozentig vertrauen können. Da draußen will ich mich auf jeden meiner Gefährten verlassen können. Und außerdem seht ihr mir aus, als ob ihr uns eher aufhalten würdet, als uns eine Hilfe zu sein. Versteht mich nicht falsch, aber mit Vistrin und Tavik habe ich bereits zwei Männer dabei, denen ich ein Auge schenken muss, wenn wir unterwegs sind."
    Sein Blick schweifte ab zu Garath. Bei ihm konnte er sich genauso wenig sicher sein, wenn er ehrlich war, aber als Nomade Al Shedims und Empfehlung von Onatas genoss er zumindest ein gewisses Grundniveau an Vertrauen.
    "Was also versichert mir eure Loyalität und mit welchen Fähigkeiten könnt ihr unserer Sache dienlich sein?"

  19. Beiträge anzeigen #19
    Waldläufer Avatar von Harlor
    Registriert seit
    Feb 2010
    Beiträge
    187
     
    Harlor ist offline
    Nun, dass war ja mal recht offen heraus. Aber Harlor wusste von sich selbst, dass Vertrauen in Unbekannte meistens böse ausging und direkte ansprachen wusste er auch zu schätzen, immerhin war man sich dann sofort bewusst woran einem war. So fing er sich nach der doch recht rauen Ansprache schnell:
    "Nun ich bin sicherlich kein Schwertkämpfer und auch noch kein Nomade, dennoch habe ich mich bereits bei Tavik hier um eine Lehre zum Schwertkämpfer bemüht und war fast die ganze Zeit bei den Arbeiten an der Anlegestelle zugegen und habe mich dort nützlich gemacht, außgenommen die Zeit, die ich aufgrund einer Verletzung im Tempel verbringen musste. Ich bin von meinem Vater, Barlor, ausgebildeter Jäger aus Trangia, eine Insel mehrere Tage mit dem Schiff vor dem Festland und habe schon unter der Führung Nurios, eines Nomaden und zusammen mit Jokinn hier, der ein recht guter Kräuterkenner ist, schon mit einigen Heilern gesprochen hat und sehr gut kleinere Verletzungen versorgt, eine lange Reise durch die wüste und ein ordendliches Abenteuer hinter mir. Die meiste Zeit in der ich nichts zu tun habe trainiere ich für meine Ausdauer und abhärtung gegen diese ungewohnte Hitze und für das bevorstehende Training bei Tavik. Sicher bin ich keine Hilfe im Kampf, aber ich denke ich kann mich nützlich machen und sei es nur als Laufbursche. Außerdem hasse ich es, untätig auf meinem Hintern zu sitzen, was vermutlich die Alternative währe. Vielleicht kann ich mir ja unterwegs auch schon den ein oder anderen Handgriff bei euch Kämpfern abschauen."

    Harlor wusste, viel hatte er für einen Krieger wirklich nicht zu bieten, doch er hoffte einfach mal, dass dieser Maris seinen Tatendrag und sein Verlangen nach Erfahrungen in der Wüste als positive Eigenschaften werten und mit der Teilnahme an dieser Mission belohnen würde.

    "Außerdem kann ich schwimmen.." rutschte es Harlor noch heraus, ging es doch um ein Boot, und beinhae im gleichen Augenblick bereute er es wieder. "Doch weiß ich noch nicht, ... Ich... " verlor er sich ein wenig. "Sagen wir es so, meine Beziehung zum Wasser ist etwas ... kompliziert, aber wenn es hilft werde ich meine Fähigkeiten natürlich zum wohl der Nomaden einsetzen.", brachte er schließlich heraus und schwieg dann, auf eine Reaktion des Nomaden wartend.
    Geändert von Harlor (05.04.2010 um 02:30 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #20
    Waldläufer Avatar von Vistrin Dylan
    Registriert seit
    Nov 2009
    Beiträge
    138
     
    Vistrin Dylan ist offline
    Halb schwankend schritt Vistrin aus dem Tempel in die dunkle Ruinenstadt hinaus, welche von einzelnen Fackeln erleuchtet wurde und so immerhin ein wenig Orientierungsmöglichkeiten verschafften, die der Südländer auch dringend nötig hatte. Müdigkeit und Trauer über den Zustand seiner Schwester verklärten seine Sicht und einzig der Drang zu schlafen trieb ihn vorwärts. Man hatte ihn darauf hingewiesen, dass er den Krankensaal verlassen müsse, da er dort nicht nächtigen konnte, schließlich waren die Betten dort für Kranke gedacht. Auch auf das Angebot und die verstärkte Bitte hin, dass er auf dem Boden schlafen würde, erhielt er nur ein starres Kopfschütteln und eine Hand, die nach draußen deutete.

    „Eingebildete Hunde! Glauben sicher, sie sein was besseres, weil sie Tassen schweben lassen können“, zog der junge Mann mit leiser Stimme über die blaugewandten Magier im Tempel her.
    „Sagtest du etwas?“, fragte ihn ein Wächter, der am Fuße einer Treppe lehnte und aufpasste, was auf dem Tempelplatz vor sich ging. Misstrauen und Wachsamkeit schwangen in der Frage mit, die entweder daraus resultierten, dass der Nomade Vistrin noch nie gesehen oder seine Worte verstanden hatte.
    „Nein…nein“, murmelte dieser nur zurück und setzte seinen Weg fort, der ihn zur Taverne führen würde. Dies war der einzige Ort, von wo aus er mit Sicherheit sein Zelt finden könnte, denn noch immer machte ihm die labyrinthartige Anordnung der Behausungen zu schaffen.

    Zu so später Stunde waren kaum mehr Menschen anzutreffen, viel mehr wuselten kleine Tierchen, Wüstenkatzen und Nachtvögel – vielleicht Fledermäuse? – über seinen Weg und bestimmten die heitere Atmosphäre, welche so gar nicht zu seiner Stimmung passen wollte. Seit Tagen schon war Livianns Zustand unverändert und die Heiler wollten ihm nicht sagen, wie es um sie stand. Äußerlich wirkte sie wieder gesund, doch noch immer überstieg ihre Temperatur das Gewöhnliche und ihr Atem ging flach und unregelmäßig, das Wasser, was neben ihrem Bett stand wurde nicht angerührt und nur durch spezielle Methoden der Magier wurde ihrem Körper Flüssigkeit zugeführt.
    Wieder stiegen unerwünschte Tränen in die Augen eines Mannes, der um das Leben seiner einzigen anerkannten Angehörigen bangte.
    Wieso musste gerade uns solch ein Schicksal auferlegt werden! Verflucht, ich flehe alle Götter an, die mich anhören wollen, wenn es euch denn überhaupt gibt! Bitte lasst meiner Schwester ihr junges Leben, es begann erst vor wenigen Wochen richtig und nun darf es nicht sein Ende im Kindbett finden!, schickte Vistrin ein Stoßgebet, trotz seiner realistischen Ansicht aller Dinge, dass etwas Übernatürliches nicht existierte und somit auch kein Gott.

    Energisch aller Betrübtheit trotzend entschied sich der Südländer für ein anderes Ziel in gleicher Richtung. Er würde nicht zu seinem Zelt gehen, sobald er die Taverne erreicht hatte, sondern vorerst diesen Tag vergessen. Mochte der Alkohol seine Sinne betäuben und sein Gehirn verlangsamen, es war ihm nur recht.
    Zielstrebig trat er unter die Markise, welche die offene Taverne markierte und schwankte auf Rebekka zu, welche hinter ihrer Theke stand und die wenigen verbliebenen Gäste bediente, denen der junge Mann keinen Blick schenkte.
    „Gib mir ein Fass deines Weines“, nuschelte der Südländer mit vor Traurigkeit brüchiger Stimme. Nun wäre jede Chance, die er bei der jungen Wirtin je gehabt hätte verflogen und somit konnte er auch auf seine charmante Art verzichten.
    „Kannst du so viel überhaupt bezahlen?“, wollte sie brüsk wissen und sah ihn mit verengten Augen an.
    Wortlos knallte er ihr eine Handvoll Münzen auf den Tresen und erhielt im Gegenzug ein Fass Wein. Sie merkte an, dass dies eines der letzten sein würde und er froh sein könnte, noch heute gekommen zu sein.

    Ohne ein weiteres Wort schritt der hoffnungslose Mann zu einem freien Tisch, wo er mit sich allein sein konnte und entkorkte seinen neuen Besitz, einen Becher würde er nicht brauchen.
    Geändert von Vistrin Dylan (05.04.2010 um 03:16 Uhr)

Seite 1 von 21 12345812 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide