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Erschöpft setzte sich Alan mit ans Lagerfeuer, um sich zuwärmen.
Seine Arme taten ihm weh.
Er hatte viel geschafft, die Gruppe hatte viel geschaft.
Der Schlafsaal war wieder einigermaßen hergerichtet.
Den ganzen Tag, hatten sie Morsche Balken herausgeholt, neue reingehämmert und Nägel geschleppt.
Auch er hatte viel mitgeholfen.
Müde überlegte er, was morgen anstand.
Der Schlafsaal, wird fertig gestellt und so gut es geht eingeräumt, die arbeit an den beiden Lagerhütten und den mittel großen Gebäude werden beeginnen, und ich werde mir diesen Nath schnappen, der sich bereitgestellt hatte, den Hirten für die zwei Schafe zu spielen, um mit diesem die umliegenden Bauernhöfe abzuklappern und Schafe zu kaufen.
Bis jetzt hatte er den Jungen noch nicht gesehen, aber morgen früh würde er geziehlt nach ihm suchen.
Die Novizen und Adlatis am Lagerfeuer stimmten ein Gebetsähnliches Lied an und der nun ziehmlich gläubige Wüstensohn, verfiel in eine Art trance und betete still vor sich hin.
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Nath saß ein wenig abseits vom Geschehen auf dem Bauernhof und sah gedankenverloren über das Land hinweg. Er fragte sich, wie seine Zukunft aussehen würde. Würde er hier bei Vengard bleiben, auf diesem Bauernhof, wo er jetzt scheinbar zum Hirten werden würde? Oder würde er ihn schon bald wieder verlassen, um endlich dem Überfall, der ihn vor einigen Wochen so schwer verletzt hatte, auf die Spur zu gehen?
Nein, dachte er, es ist noch zu früh. Da draußen lauern viele Gefahren ... und auch hier auf dem Bauernhof werden wir wohl mit einigen Problemen zu kämpfen haben.
Damit stand er auf, um sich zu den anderen zu gesellen, die sich am Lagerfeuer vor dem Hof wärmten.
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Während sie den Kampf der beiden Anzugträger beobachtete, suchte sie zusammen mit Joe an einem weiteren Hebel, den es doch sicherlich auf ihrer Seite des Tors geben würde. Leider Fehlanzeige und ihre Kräfte reichten auch gemeinsam nicht aus das Tor irgendwie wieder nach oben zu schieben.
"Mann Mann Mann, bei dem Kampfstil sehe ich schwarz das wir hier noch mal herauskommen.." sagte Estefania zu Joe als Reno Rude unabsichtlich mit seinem Knüppel eins vor die Platte schlug. Joe verzog sein Gesicht zu einer Grimasse und zog seine Nase in Falten, in dem Moment bildeten sich auch diese Grübchen an seinen Wangen, die Estefania sooo süß fand. Aber es war jetzt wirklich nicht der Moment um ihm liebevoll um den Hals zu fallen, noch nicht. Noch war der Kampf nicht verloren und so seltsam es auch war Reno hatte mehr Glück als Verstand und holte sogar mit dem Duft eines Krautstengels Rude aus seiner Bewusstlosigkeit. Kein Wunder denn auch bei Estefania weckte er meist alle Lebensgeister die so in ihr steckten... Sie schielte zu Joe und grinste als es so aussah das die Anzugträger doch noch gewannen. Ihr allerletzter Stengel Kraut in ihrem Leben hatte doch noch Zeit wie es aussah, denn den hatte sie eben schon bildlich vor sich gesehen, wie sie ihn zusammen mit Joe rauchte und ihrer darauf steigenden Lust freien Lauf zu lassen.
Das Holztor bewegte sich wieder nach oben und die beiden Diebe schlüpften hindurch. Reno meinte gleich ohne ein kleines Verschnaufpäuschen:
"Worauf wartet ihr denn noch, auf geht's!"
Das war wieder typisch. Der Kerl redete erst und überlegte hinterher oder gar nicht.
"Du Sumpfkrautsuchti... haste vielleicht schon bemerkt das ein besonders dickes Schloß an dieser Türe hängt. So eins kann man nur mit dem richtigen Schlüssel öffnen. An so etwas brauche ich gar nicht erst meine guten Dietriche dran verschwenden. Aber warte mal... da fällt mir was ein."
Estefania rannte zurück zu dem fetten Koloss den sie zusammen mit Joe fertig gemacht hatte. Wenn sie sich richtig erinnerte trug der einen Schlüssel um den Hals. Sie hockte sich vor den noch leblosen Körper und riss den Schlüssel ab. Da erschreckte sie sich fürchterlich, weil er sich in Moment bewegte und seine tellergroße Hand abrutschte und auf ihrem Knie liegen blieb. Sie sprang auf ließ den Schlüssel fallen und wollte ihr Schwert ziehen, ließ es dann aber doch, weil sie sah das er wohl doch ziemlich tot war. Sie drehte sich nicht um, um zu sehen ob die Männer sie beobachtet hatten, sondern hob den Schlüssel auf und ging zu ihnen zurück und tat so als wäre nichts geschehen.
Sie steckte ihn in das Schloss und er passte. Mit einem quietschenden Geräusch ließ sich die Tür öffnen und gespannt schauten die Vier was sie dahinter erwarten würde. Eigentlich war der nächste Gang nicht groß anders. An der Wand hingen Fackeln und auf dem Boden lagen gewebte Teppiche. Ein bisschen erinnerte es Estefania an das Höhlensystem unter Kap Dun in dem die Diebesgilde ihr Hauptquartier hatte.
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Am Strand bei Kap Dun
Prustend kam Favril zu sich.
Warme Sonnenstrahlen blendeten den Sildener und er blinzelte orientierungslos in den Himmel.
Als er sich bewegen wollte, spürte er die verkrustete Haut und hatte Schmerzen. Was war passiert?
Doch der Junge wollte es gar nicht wissen, er war froh, dass er am Leben war.
In seiner Erinnerung kämpfte er gegen Orks, es war blutig und laut. Und da war ein Leuchtturm.
Oder war es nur ein Traum?
Mit schmerzverzogenem Gesicht richtete sich der Wächter der Wälder auf und blickte um sich. Noch immer war alles sehr hell - und ungewohnt warm.
In der Ferne erblickte Favril die Umrisse eines Turms.
Also doch kein Traum.
An einem Stein, hinter dem er lag, zog er sich hoch und klopfte den Sand von Kleidern.
Vor ihm endete das Meer, er war am Strand.
Schwankend schleppte sich der Bauernsohn zu dem Wasser, er schöpfte mit der Hand etwas heraus und führte es zum Mund.
Doch sogleich spuckte er es wieder aus.
Stöhnend erinnerte er sich daran, dass es Salzwasser war. So wusch er sich nur das Gesicht.
Allmählich kehrte Leben in ihm zurück.
Er verließ den Strand und sah sich um. Zu seiner Linken lag Kap Dun, dahin wollte er auf keinen Fall. Vor ihm war ein kleiner Wald.
Vielleicht bekam er dort etwa Essbares und Flüssigkeit.
So machte er sich auf den Weg.
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"Na? Auch mal wieder im Sinne der Bruderschaft unterwegs, Torese?"
Es war so wie immer, wenn er kam. Gerade noch hatte sich Trilo an einem Baum angelehnt um seine Gedanken mal ein wenig schweifen zu lassen, da tauchte sein Lieblingshexer auch schon aus dem Schatten einer Wolke heraus auf. Immer wieder aufs Neue überkam den ehemaligen Ritter der früheren Inselmetropole Khorinis ein Schauer, wenn Abraxas seine Kräfte demonstrierte. Bisher kannte Trilo erst zwei der wirklich mächtigen und wichtigen Mitglieder der Organisation. Und selbige war meitaus... effizienter und wirkungsstärke als es seine vorigen Verbindungen zu irgendwelchen Gilden und Untergrundorganisationen je hätten sein können, völlig gleich ob es sich dabei um die Handwerksgilde oder Diebesgilde, einen Assassinenorden oder gar die schwarze Hand handelte. Letztere war schon recht hart in ihren Absichten, aber hier... hier wusste nicht mal er selbst was das Ziel des ganzen war.
"Du schon wieder. was willst du diesmal? Bin ich euch mal wieder zu langsam gewesen?"
"So könnte man es auch ausdrücken. ich nenne es einfach mal stinkendfaul."
"Zum Glück geht es ja nicht nur nach dir."
"Dummdreist wie eh und je. Ich frage mich was die anderen so an dir finden, dass weder Valnar noch ich dir ein Haar krümmen dürfen. Einzig Thomeg darf das. Wie dem auch sei..."
"Thomeg? Heißt so euer Boss?"
"Nicht nur unserer, auch deiner du Mickerling."
"Ansichtssache. Welchen Bereich hat er für sich vereinnahmt? Asgar und Alaine überwachen Varant, während Valnar und Ayscha hier in Myrtana ihr Unwesen treiben. Archon wiederum ist auf sich allein gestellt in Nordmar. Wohin genau du und Wincent gehören hab ich jedoch auch noch nicht heraus gefunden."
"Du bist erstaunlich gut informiert für einen so niederen rang wie er dir zuteil wird. Aber gut. Wincent kontrolliert Khorinis und meiner Wenigkeit steht nichts Geringeres als Gesamt-Gorthar zu."
"Ganz schön weit fern der Heimat für dich."
"Ich weiss. Und ich habe auch besseres zu tun als mich mit dir halben Portion rum zuärgern. Fakt ist, dass ich dich noch einmal eindringlichst an deine Liste erinnern soll, welche du von mir erhalten hast um sie abzuarbeiten. Zudem soll sich Marvinko hier in der Nähe befinden."
"Abelmir von Marvinko? ich denke der soll sich in Ishtar verkrümelt haben?"
"Mensch... deine Liste ist mitlerweile ihre knapp 60 Jahre alt. Erwartest du da etwa soetwas wie Aktualität?"
"Pff... Nichts kannst du richtig."
"Du elendes geschmeiß..."
"Bleib locker. Du darfst mich eh nicht umlegen. Und selbst wenn, was bringt es? Schon vergessen? Ich bin schon einmal reinkarniert, also was hällt mich ab, dass ich erneut wieder komme?"
"Einiges jetzt wo wir ein Auge auf dich haben. Nicht jede Seele geht automatisch zu Beliar oder einem der anderen Götter. vertrau mir, ich weiss wovon ich rede."
Schlagartig verschwand der Hexer danacha uch gleich wieder im Schatten einer neuen Wolke, welche sich vor die Sonnenscheib drängte. weiterhin mit einem resigniert, gelangweilten gesichtsausdruck lehnte Trilo an seinem Baum. Es war noch keine einzige Knospe zu sehen, denn der Winter hatte seine Macht noch nicht ganz an den Frühling abgetreten. lediglich einige Krokuss und Schneeglöckchen säumten die Wege. Nur um in einiger Zeit wieder zu vergehen.
Wieso leben wir eigentlich, wenn wir doch eh alle dazu bestimmt sind irgendwann den Löffel abzugeben? Wie sinnlos doch die Existenz des Lebens ist. Und dann habe ich auch noch das zweifelhafte Vergnügen diese Sinnlosigkeit ein zweites Mal mitmachen zu dürfen. Wie oft werd ich wohl noch wieder kehren und für was überhaupt? ich will doch nur ein bisschen Frieden. Ist es denn so viel verlangt, dass auch ich mal glücklich sein kann? Scheinbar schon...
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Heute hatte er es geschaft, geschaft Nath zu finden.
Nath, war grob in seiner Größe und genau so motiviert, Schafe für die Novizenhof zu kaufen.
Andreomir hatte ihm, nachdem er ihn von seinem Plan auf Schafsuche zu gehen, 50Goldmünzen mit gegeben.
Alan wusste nicht genau, wie viel ein Schaf wert war, doch er hoffte, das er morgen mit einer hübsche Herde mit Nath zurückkehren könnt.
Alan schaute Nath fragend an. "Und warum bist du mitgekommen?"
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Nath überlegte kurz, dann entschied er sich, Alan eine Kurzversion seiner Geschichte hören zu lassen, da er vermutete, dass die Frage darauf abzielte und nicht, warum er mit ihm Schäfchen suchen gegangen war.
"Vor ein paar Wochen war ich noch Händler und hatte eine Menge an Waren, und sogar eine einigermaßen angemessene Menge Gold ... aber dann wurde ich auf dem Weg nach Vengard überfallen und konnte mich gerade noch schwerverletzt in die Stadt schleppen. Da haben mich dieser Priester, der Andreomir den Auftrag mit dem Hof gegeben hat, und so ein paar Heiler aufgepäppelt. Als ich entlassen wurde, hatte ich absolut nichts und brauchte Arbeit. Dieses Projekt mit dem Bauernhof beschäftigt mich, füttert mich durch und steckt mir sogar ein wenig Geld zu."
Er grinste. "Und was ist mit dir?"
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Abelmir Marvinko also. Oha, sogar ein von Marvinko. Wohl einer der früheren Adligen Myrtanas, wie auch ich ein Relikt dessen bin. Was er wohl damals war? Baron? Graf? Herzog? Seis drum, schon bald soll er tot sein. Hoffentlich mischt sich wenigstens dieses Mal Abraxas nicht wieder ein und versaut mir meine Tour. Oder noch viel schlimmer: Es läuft so wie letztens und ich krepiere wieder beinahe jämmerlich. Welche Fähigkeiten hat dieser Witzbold von Adel eigentlich? 'Unsichtbarkeit'... Ja na super. Ich soll einen angeblich nicht sichtbaren ausschalten. Mir bleibt aber auch wirklich gar nichts erspart.
Dann ist die Frage wie ich ihn finde vermutlich auch überflüssig. Gar nicht.
"Richtig."
Erschrocken fuhr trilo um und legte seine hand an eines der Schwerter. Er war sich abslut sicher, dass ihm niemand folgte. und doch hatte gerade ganz deutlich jemand mit ihm gesprochen. Und nicht nur das, die Antwort war so präzise, dass derjenige seine Gedanken gelesen haben können musste was an sich schon eine dreiste Frechheit war.
"Zeig dich, wer auch immer du sein magst!"
"Bleib ruhig. Nimm deine Griffel von deiner Klinge und ich zeig mich dir auch. Ich will mit dir verhandeln, aber ds kannst du vergessen solange du gewillt bist mich zu erledigen."
"Wer bist du überhaupt?!"
"Du darfst mich... Abel nennen."
"Abel? Ja is klar. Abelmir von Marvinko um genau zu sein, oder?"
"Korrekt. Und ich nehme mal an, dass du der derzeitige Listenträger bist, oder? Seis drum. Mit Bolschanjeff hast du auch geredet, also wieso willst du mir dieses recht verwehren?"
"Gut. Ich nehm jetzt langsam die Hände weg vom griff und dann zeigs du dich gefälligst, klar?"
"Fühlst du dich in der position mir Befehle erteilen zu können? Junge, ich kann auch so wie du merkst mit dir sprechen und mein Angebot unterbreiten. Du verdankst es meiner puren Gutmütigkeit und meinem Willen mit dir auszukommen, dass ich mich dir überhaupt zeigen WILL!"
"Hmpf. K, dann halte dein Wort."
Schon kurz nachdem der vermeindliche Auftragsmörder seine Waffen locker lies, manifestierte sich vor ihm ein Schönling mit edlen gewändern aus dem Nichts. es war nun nicht so wie Trilo es erwartete, nämlich, dass er sich langsam ominös zeigte und einen nebehaften körper langsam füllte, nein es war viel mehr so wie das Aufschlagen eines herumfallenden Blumentopfs. Man bemerkte ihn erst wenn er wirklich da war. sei es neben einem oder auf dem eigenen Kopf. Genauso ploppte von Marvinko plötzlich auf und stand da mit einem halbwegs seeligen Grinsen auf dem gesicht.
"Gut. was willst du von mir, Marvinko?"
"Von Marvinko bitte, soviel zeit muss sein. Immerhin plädierst du doch auch auf dein ya im namen, oder? Trilo Torese würdest du auch nicht genannt werden wollen, oder?"
"Scheint so."
"Na also. Für deine vermeintliche Herkunft wirkst du recht grob, wenn ich das sagen darf. Immerhin würdest du sogar über mir stehen in der hierarchie und außerdem..."
"Spar dir die Scheiße und komm zum Punkt. was willst du?"
"Gut. Ganz einfach. Lass mich am Leben und ich sag dir wo du die anderen finden kannst. beziehungsweise benutz mich als eine Art Späher, immerhin kann ich mich ohne Aufzufallen allen möglichen Leuten nähern."
"Kein Interesse."
"Wie bitte?"
"Kein Interesse. Schwerhörig oder was? Dein Angebot taugt nicht viel, da es mir ehrlich gesagt reichlich egal ist wie lang ich brauche um euch zu finden. Solange ich immer wieder einen von euch aus dem Verkehr ziehe hab ich wiederum meine Ruhe vor der Bruderschaft. So einfach läuft das Ganze für mich ab."
"Hm... Nungut. Du tötest also damit du ruhe hast, richtig?"
"Ah, der werte Adel hat verstanden."
"Dann bist du nicht viel besser als die Söldner und Assassinen, welche sonst benutzt werden. Ob du nun für Geld, Ruhm oder Ruhe tötest ist egal. fakt ist: Du erledigst die Drecksarbeit für andere. Das Blut klebt letzten Endes an deinen Händen und nicht an Ihren. Ich hielt dich für anders."
"Werf mich nicht mir dergleichen gesindel in einen Topf."
"Ist es etwa nicht so? Wieso denkst du werden Kriege geführt? Reichtum. Macht. Ruhm. Frauen. Frieden. Ende. Mehr Gründe gibt es nicht, zumal es sowieso immer eine Ansammlung selbiger ist und nur selten ein einzelner Grund. Dein persönlicher Kreig ist gekennzeichnet durch das Streben nach Frieden. Somit bist du auch nur ein Krieggsveteran und Kriegsverbrecher."
"man, bei der Scheiße die du da laberst wundert es mich nicht, dass du rausgeschmissen wurdest."
"So? Offenbar kennst du den Hintergrund deiner Liste nicht. Alle auf deinem Zettel sind freiwillig ausgestiegen nachdem sie eigentlich hohe Ränge inne hatten. Die Bruderschaft nennt sich vielleicht großspzrig 'Die Bruderschaft der Wissenden', aber eigentlich predigen sie auch nur eine falsche Wahrheit um die Lügen der Welt zu ersetzen. Und ich hielt dich für intelligent genug, dass du dies erkennen würdest. Offenbar eine Fehleinschätzung."
"Abelmir von Marvinko. ich bin ehemaliger Solfat und Ritter. ich war schon immer ein werkzeug und hatte dadurch mein seelenfrieden. Wieso sollte ich jetzt plötzlich anders handeln?"
"Seelenfrieden? Hast du den etwa jemals gehabt?"
"Was willst du damit sagen?"
"Soweit ich informiert bist wurdest du damals der schwarze Phönix genannt. und..."
"Woher weisst du davon? Den Namen hatte ich eigentlich auszurotten versucht und dachte eigentlich ich sei damit erfolgreich gewesen."
"Unterschätze niemals das wesen des Protokolls. Alles wird immer irgendwo von irgendeinem Spitzel und Spion vermerkt. deine Zeit bei der miliz ist gekennzeichnet von Angriffen auf Vorgesetzte. Darunter sogar Paladine. Und doch ist deine eigene frau eine Paladina. Obskur oder? Du warst wegen einem vergehen eines Paladins, damals noch Ritter, in der barriere und hast dich dennoch eben jenen Leuten angeschlossen. Wie sonderbar, oder? Fakt ist, dass dein ganzes Leben und auch dein Tod einfach nur chaotisch verlief und du ein Mann der Extreme bist. Du wirst niemals deinen frieden finden solange du nicht endlich mal zu dir selbst stehst."
"Was weisst du denn schon?! Denkst du es macht mir Spaß mir die ganze scheiße reinzuziehen?! nein tut es nicht!"
"Oh man. Und wieso änderst du dann nicht daran? wenn du ständig zwischen berechnend rational und temperamentvoll emotional hin und her springst, dann wirst du nie zu Ruhe kommen. geh deinen verdammten eigenen Weg endlich mal. wenn du mich töten willst, dann bitte. Aber dann bring mich nicht für andere um, sondern für dich selbst!"
"Wieso dann hast du mir das Angebot gemacht mit deiner Hilfe die anderen zu erledigen?"
"Ganz einfach: jeder Einzelne von uns denkt so über die Welt. es ist wahr, keiner von uns glaubt wirklich an sowas wie Götter, ..."
"Ich schon. Ich hab ihre Kraft mehrfach persönlich zu spüren bekommen."
"Bitte was? Aber dann...."
"Meine Ansicht ist grundsätzlich anders. Mein krieg ist nicht damit zu Ende, dass ich meine Ruhe finde. Mein krieg ist erst dann vorbei, wenn die Götter sich wieder verpisst haben und die Menschen, Orks und was da draueßn noch allesn rumkräucht unf fläucht sich selbst überlassen ist. wenn wir menschen Krieg gegeneinander führen, dann sei es eben so. Nur wieso dann das geheuchle, dass wir es im namen der Götter tun? Glaub mir diese ehrenwerten Götter interessieren sich einen Scheißdreck für uns. und doch prägen sie alles und jeden viel zu sehr. esrt wenn diese drecksbande von Innos, Adanos, beliar und was es da noch verborgen geben mag verschwunden ist, DANN ist ist man frei. Dann erst werde ich meine Ruhe finden und meine Existenz ablegen können."
"Ich gebe zu, das... ist das Krankeste was ich jemals gehört habe. Du willst die Götter ausradieren?!"
"Meinetwegen gehen sie von allein, dass würd alles viel leichter machen. Aber wenn nicht bin ich gern gewillt nachzuhelfen. Allein dass ich vor dir stehe beweist doch schon die Unfähigkeit oder eben das desinteresse Innos, des Schöpfergottes, und Beliars, des Todesgottes. Ich habe den Tod überwunden, erzdämonische Flüche abgeschüttelt und bin neu geboren. ganz ohne irgendwelches göttlichen Eingreifen."
"mancher mag das anders sehen. Aber ich gebe zu, es wirkt tendentiell einleuchtend, wenngleich alles an sich einfach nur nach mächtig viel Größenwahn und Geistesgestörtheit stinkt."
"Das sagst mir gearde du? Du, der sie sogar grundsätzlich leugnet obwohl ihre stümperhaften gesandten in Form von magiern mit ihrer Magie das Land überschwemmen?"
"Wir beziehen doch alle unsere Magie von anderen wegen als von Göttern."
"Was wenn ich dir sage, dass sich selbst die Götter nur an der Magie bedienen und ihr Hexer einfach nur dieselbe Quelle anzapft?"
"Dann wären wir Hexer quasi..."
"... wie Götter. Sprich es ruhig aus."
"Das ist doch Wahnsinn!"
"So ist es. Ich bin eine chaotische Existenz deiner Meinung nach. Vielleicht bin ich aber auch nur die einzig wahre existenz in dieser welt. Eine Existenz welche erst sich selbst verlieren musste ob das Ganze zu erkennen."
"..."
"Für mich sind die Anderen anders.
Für die Anderen bin ich anders.
Anders sind wir, anders die Anderen, wie alle Anderen."
"Was?"
"Ich lass dich am Leben Abelmir. Denke gut über diese Worte nach, vielleicht verstehst du sie irgendwann. Sollten wir uns das nächste Mal treffen, dann werden wir sehen ob du meine Worte verstanden hast. Immerhin ist es nach wie vor meine selbst bestimmte Aufgabe alle Götter aus dem verkehr zu ziehen. egal ob diese Götter Innos, Beliar, Adanos.... oder auch Hexer, Magier, Druiden und so weiter heißen."
"Du trägst den Namen schwarzer Phönis zurecht, Trilo Pyrotas ya Torese. in dem Moment in welchem man glaubt dich endlich am Boden zu sehen, dich endgültig bezwungen zu haben; da steigst du mit ungeahnter Kraft und Macht wieder auf und zerstörst alles was dich hindert.
Wie der legendäre Phönix der aus seiner Asche empor steigt um die Fesseln von Leben und Tod von sich abzuschütteln."
"Angst?"
"Ehrlich gesagt ja, denn wenn du diesen Plan wirklich umzusetzen gewillt bist... dann würde ich jedem magisch aktiven Wesen zu Selbstmord raten bevor es dich trifft."
"Soll mir Recht sein. Ob nun durch Suizid oder mord. Hauptsache sie sind weg. Und wenn sie alle diesen weg gegangen sind, dann werde ich ihnen in den Tod, in die Nicht-existenz folgen und darauf achten, dass sie sich niemehr erheben mögen, da auch ich mich sonst wieder zu erheben gedenke. Ein ewiger Kreislauf aus sein und Nicht-Sein. Solange bis alle Magie von erden ausradiert ist.
Und nun darfst du gehen, Höfling, bevor ich es mir anders überlege und doch noch mit dir anfange."
Eilig hatte sich der anfangs ach so arrogante Ex-Hexer zurück gezogen. Offenbar hatte Trilo ihm wirklich Angst eingejagt. Für den ehemaligen generalsadjutanten war dies eh unwichtig. Ein kleiner Fisch mehr oder weniger zu beginn war eh absolut nebensächlich solange er das große Ganze nicht aus den Augen verlor. Was war er eigentlich? Häretiker oder Ketzer? Wohl irgendetwas dazwischen oder ganz jenseits von Gut und Böse. nun galt es jedoch ertsmal sich irgendwo einen etwas besseren Schlafplatz als gestern zu suchen. Auf Bäumern schlief es sich nunmal bekanntlich nicht sonderlich bequem...
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Trelis
„Auf die Sildener Südmyrtana Schiffer- und Handelskompanie. Möge sie in die Geschichte der Seefahrt eingehen und von weiteren zwielichten Lieferungen, wie der nach Kap Dun, verschont bleiben.“
„Darauf trinken wir.“ Yared erhob seinen Humpen und nickte Arentin dankend zu, der die vorige Ansprache gehalten hatte. Beinahe die komplette Besatzung der Maera hatte sich in dem frisch restaurierten Handelskontor eingefunden und füllte fleißig ihre Gläser an dem Fass Weißbier, welches der Kapitän anlässlich dieser Feierlichkeit spendiert hatte. Trelis mochte ein unsteter Ort sein, in welchem größere Menschenansammlungen in Kombination mit Alkohol meistens in einem faustgewandtem Wortwechsel endeten, doch vermochte die Crew sich gut im Zaum zu halten.
Cotton hatte bereitwillig die Stelle des Zapfmeisters eingenommen und kam mit den, ihm gereichten Humpen kaum noch nach. Mit seiner Pfeife im Mundwinkel und einem Grinsen auf den Lippen ging er seiner Arbeit nach und versuchte den aufgebrachten Haufen Männer, der sich um das Fass tummelte, ruhig zu halten.
„Gebe Männern kostenlos Alkohol und du bist ihr Freund… hier dein Bier, Ivo.“, murmelte er.
Ein Matrose mit einem dudelsackähnlichen Konstrukt ergriff den Moment beim Schopf und stimmte ein allerseits bekanntest Seemannslied an. Tiefe Männerbässe ertönten und erfüllten die Luft mit schummerigen Klängen.
Von außen gesehen mochte dieses Handelskontor wie eine gut besuchte Gaststätte klingen, doch war seine Funktion eher nüchterner Natur. Als Dreh- und Angelpunkt der Seefahrts- und Handelsgeschäfte war er von äußerster Wichtigkeit. Zudem war der Standpunkt in Trelis geschickt gewählt und ermöglichte einen Zugang zu jenen krummen Abkommen, die für das finanzielle Überleben in dieser Zeit nicht wegzudenken waren.
„Wie kommt es, dass ein Kapitän ohne Bier dasteht? Da redet man von Vorbildfunktion und dann so etwas!“ Cotton, der seinen Zapfposten an Tayon weitergegeben hatte, lachte derbe und hielt Yared einen, bis an den Rand gefüllten Humpen hin.
„Bis zur Besinnungslosigkeit und weit darüber hinweg?“, antwortete dieser und lachte ebenfalls.
„Wenn du es so ausdrücken willst, nur zu. Über deinen Geisteszustand kannst ganz alleine du entscheiden und wenn du meinst, dass ein paar Tröpfchen dieses edlen Gesöffs dich hinwegraffen, dann soll es so sein.“
„Na da habe ich doch auch noch ein Wörtchen mitzureden“, mischte sich Arentin ein. „Alte Männer sollten nicht alleine trinken.“
„In der Tat, wahr gesprochen.“
Die drei stießen an. Inzwischen war die Musik verebbt und ließ die angeregten Gespräche der Männer wieder aufleben. Irgendwo unter ihnen tummelte sich Vida, die ein paar zubereitete Köstlichkeiten verteilte und wahrscheinlich als einzige den Alkohol verwehrte.
Die Nacht war noch jung für die Männer der Maera…
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Nahe Montera
Aus dem Busch heraus blickte Gwydion auf die Stadt, die unter orkischer Herrschaft lag. Montera, mit etlichen Höfen in der Umgebung, war, soweit Gwydion wusste, vor allem wichtig für die Nahrungsversorgung der orkischen Truppen, mitsamt der Söldner. Er musste sich erst einmal darin umsehen. Vielleicht konnte er sich gefahrlos erst einmal ein Bild davon machen, möglicherweise hatte er sogar Glück, auch wenn er nicht unbedingt damit rechnete. Nachdenklich fuhr er sich über den Kinnbart. Ja, erst einmal incognito hinein und umsehen.
Gwydion kroch ein Stück zurück ins Unterholz und nahm seine ganze Ausrüstung ab. Die Tasche und das Schwert verstaute er in einer kleinen Kuhle, zwischen einigen Wurzeln, die er selbst noch ein wenig vertieft hatte. Auch seine Kleidung verstaute er dort, bis er schließlich nur noch seinen Lendenschurz trug. Der war praktischerweise aus Naturfaser, den hatte er sich extra sorgt, damit er mitverwandelt werden konnte und er nicht bei einer Zurückverwandlung splitterfasernackt und sein bestes Stück entblößend herumrennen musste.
Nachdenklich blickte er auf den Druidenstein auf seiner Brust. Sollte er ihn mitnehmen? Oder lieber verstecken? Er würde sich wohl nicht ebenfalls verwandeln. Und so ein Stein um den Hals war ungünstig für das, was er vorhatte.
„Probieren geht über studieren...“, murmelte er schließlich, doch bevor er sich verwandelte, fiel ihm noch ein das Versteck seiner Sachen noch ein wenig besser zu sichern, indem er mehr Wurzelwerk und andere Pflanzen davor wachsen ließ.
Als er mit seinem Werk zufrieden war, schoss er konzentriert die Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Es war ewig her, seit er das letzte Mal getan hatte, was er gerade plante. Er wusste gar nicht, ob es noch funktionieren würde, aber es war die sicherste Möglichkeit sich erst einmal einen Überblick zu verschaffen. Tief atmete er durch und sammelte seine Magie. Wie immer, seit er den Stein hatte, spürte er dessen Energie in ihn strömen und den Stein wärmer werden an seiner Haut. Er versuchte sich an die magischen Worte zu erinnern, die nötig waren, um sich in das zu verwandeln, was er sich eben ausgedacht hatte.
„Antanin Ráma...“, flüsterte er schließlich.
Sofort spürte er, wie sein Körper sich veränderte. Wie er kleiner wurde, die Beine sich umformten, die Arme leichter wurden, die Finger sich spreizten. Der Stein wurde immer wärmer, doch auch er schien sich zu verändern. Kurze Zeit später sah die Welt so viel größer aus. Gwydion klapperte mit seinem Rabenschnabel und hüpfte probeweise ein wenig vorwärts. Wie ging das noch mal mit dem Fliegen? Die Flügel schlagen. Etwas hilflos flatterte er er mit den schwarzen Flügeln. Der Stein schien verschwunden, doch in seiner Brust meinte er die Wärme zu spüren... war der Stein in ihn hinein verschwunden?
Der Rabe hüpfte aus dem Gebüsch und sah sich um. Bis er das mit dem Fliegen in den Griff kriegen würde, könnte noch ein wenig dauern. Aber dann könnte er sich Montera einmal ansehen. Nur noch ein wenig flattern üben.
So flatterte er am Boden noch ein wenig herum, irgendwann würde er sich in die Lüfte erheben können, davon war er überzeugt.
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Wo sich Favril genau befand, konnte er nicht sagen.
Er war zumindest schon sehr eit weit ins Landesinnere gelangt, stets nach Nordwesten.
In einem Waldstück unter einer großen Wurzel eines umgestürzten Baumes fand er einen ruhigen Platz für die Nacht.
Essbares besorgte er sich, in dem er diverse Kräuter sammelte und außerdem einen Hasen auf brutale Art erlegte. Er konnte es noch nicht besser und entschuldigte sich bei der Natur dafür.
Er wandte zum ersten Mal das Gelesene an und zerlegte das Tier. Fachmännisch war es nicht, aber er wurde satt.
Die Reste, sowie das Fell verbuddelte er neben der kleinen Feuerstelle, die er sich schnell gebaut hatte, um das Fleisch zu braten.
Was er jedoch nicht finden konnte, war eine Wasserquelle, die er allerdings dringend gebraucht hätte, da er schon am Austrocknen war.
Doch er brachte die Geduld auf zu warten und schlief erschöpft ein.
Am Morgen war er früh wach und unverzüglich weiter marschiert. Um sich besser orientieren zu können, verließ der Sildener Wächter den Wald und lief durch die weiten Wiesen der Ostküste.
In der Ferne konnte er die Rauchwolken der zerstörten Stadt Kap Dun erkennen, doch dieser drehte er den Rücken zu. Er wollte nach Norden, Kap Dun lag im Süden.
Bald konnte er die große Stadt Vengard als Silouhette vor ihm erkennen.
Erstmal steuerte er drauf zu, er hatte wirklich großen Durst.
Doch ganz entschlossen hatte er sich nicht.
Während sein Blick durch die Landschaft wanderte, fiel ihm etwas auf. Es war nur ein ganz kleiner Augenblick, doch Favril blieb verwundert stehen und strengte sich an, falls es noch einmal kommen würde.
Gerade als er sich damit abgfunden hatte, nichts gesehen zu haben, raschelte es hinter ihm.
Erschrocken fuhr er mit der Hand am Griff seines Schwertes herum und blickte in das lächelnde Gesicht eines jungen, langhaarigen Mannes.
» Hallo, Favril. Sucht du etwas? «
» Ähm, ja. Hallo. Woher kennt Ihr meinen Namen? «
» Keine Gegenfragen, aber ich will mal nicht so sein. Ich bin ein Pirscher von Chris' Leuten. Wir beobachten dich seit gestern Abend, falls du das wissen willst. Chris meinte, du wärst Favril, ein vielversprechender Junge. Keine Ahnung woher er das weiß. Aber er scheint dir zu vertrauen. «
Dekker! dachte Favril augenrollend, doch er nickte nur.
» Ich bin am verdursten, Tobias. «
» Ja, ich weiß. Oh, natürlich, hier, nimm einen Schluck. Willst du allein weiterziehen, oder erstmal bei uns im Lager etwas Kraft schöpfen? Ich weiß nicht, was du gemacht hast, aber du siehst ziemlich mitgenommen aus. «Dies war dem Jungen gar nicht bewusst, er hatte sein Äußeres außer Acht gelassen.
» Oh, kann schon sein. Gerne... «
» Na dann, komm mit. ... Hattest du was mit dem Überfall auf Kap Dun zu tun? «
» Hm, ich denke schon. Ich war mit Dekker unterwegs und dann sind wir irgendwie da hinein geraten. Ich hab mich gestern am Strand bei Kap Dun wieder gefunden. Keine Ahnung, was zuletzt passiert ist. Wie steht ihr denn zu der Sache. «
» Nunja, Favril. Uns ist es ziemlich gleich, ob die Stadt von Orks oder Menschen tyrannisiert wird. Aber mir persönlich gefallen die Menschen lieber, mit denen kann man noch eher reden. «Der Wächter nickte. Er verstand, ebenso kannte er die unterschiedlichen Ansichten des Waldvolks.
» Aber eingegriffen habt ihr nicht? «
Tobias schüttelte den Kopf, dann erstarb das Gespräch. Schweigend folgte Favril dem Pirscher.
» Was hab ich da vorhin gesehen, kurz bevor du hinter mir aufgetaucht bist? «
» Bitte? «
» Schon gut! «
Und wieder Schweigen...
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Die Varanter Grenze war nicht mehr fern, dennoch wollte Bengar Rudolfson seinem Schüler erstmal eine weitere Lektion geben. Wären sie erstmal hinüber, würde es schwieriger werden, geeignete Ziele zu finden. Zumindest würden diese Ziele oft genug versuchen, sie aufzufressen, auszurauben oder ihnen sonstwie Schaden zuzufügen.
»Nun gut, wir wollen nun, den sicheren Nahkampf verlassen und den Speer aus der Hand gegeben - jedoch nicht, um ihn irgendwo an die Wand zu stellen, sondern um ihn zu werfen. Es ist eine wichtige Jagdtaktik, den Speer auf diese Weise einsetzten zu können. Aber auch in der Schlacht kann einem dieses Vorgehen so manchen Vorteil bringen. Egal, ob man nun den Feind direkt durch bohrt und ihn so zu Beliars schickt oder, in dem man seinen Schild durchbohrt, sodass de Speer darin steckt, wodurch dieser kaum noch zu händeln ist und der Feind ihn beseitige legen muss, was diesen natürlich schwächt.
Wichtig für einen gelungen Wurf sind ein sicherer Griff, das man sein Ziel fest anvisiert und nicht aus den Augen verliert, sowie genügend Schwung. In der Schlacht kann man diesen eventuell aus einem Anlauf herausholen, ansonsten ist man vollkommen auf seine Körperspannung angewiesen. Denn egal, wie stark man ist - der Wurf mit Hilfe des ganzen Körper ist weit aus effektiver.
Doch eher wir Jagd auf lebende Ziele machen, musst du zunächst die Grundlagen trocken üben, denn nichts ist frustrierender als der geplanten Beute hinterher zu trauern während man versucht, ein Stück Holz im Wald zu finden. Dafür ist dieser Baum wie geeignet: Er biete für's erste eine genügend große Fläche, sodass sich bald Erfolge einstellen dürften. Doch keine Angst, die Ziele werden noch schwerer. in diesem Sinne: versuch dein Glück, ich werde dann schauen, ob deine Technik gut ist oder wo man sie noch besser machen kann.«
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Inzwischen konnte er schon recht gut mit dem Speer umgehen. Ihn aber u werfen war wieder etwas völlig neues, er würde sich erst wieder an die Aufgabe herantasten müssen.
Da stand Yngvar nun, den Blick auf den Baum gerichtet, den er treffen sollte. So auf den ersten Blick sah das ganze ja sehr einfach aus, er ahnte allerdings schon, dass es das sicher nicht werden würde.
Kurz vor dem Pass waren sie und der Jäger wusste genau was für gefahren auf sie zukamen, er schätzte seinen Lehrmeister auch so ein, dass er sicher den Speer nutzen musste, seinen Bogen dabei vernachlässigen sollte.
Wirklich besser wenn der junge Nordmann gleich mit den Training beginnen würde.
Wurfbereit stand er nun da, den Speer in der rechten Hand. Yngvar versuchte sich erst einmal an die neue Position zu gewöhnen.
Die Beine waren nach hinten versetzt, wobei der linke Fuß vorne und der Rechte hinten war.
Erst hatte Yngvar noch gezögert, hatte es dann aber einfach mal versucht. Sein Ziel hatte er nie aus den Augen gelassen, den Baum regelrecht fixiert, trotzdem ging der erste Wurf daneben. Die Weite hatte gestimmt, zumindest vermutete das der Jäger, er konnte natürlich nicht wissen ob der Speer auch wirklich stecken geblieben wäre. Das spielte aber auch keine Rolle, der Speer war ein Schritt am Baum vorbeigeflogen.
Eigentlich hätte ihn das ja frustrieren müssen, Yngvar hatte sich aber inzwischen daran gewohnt, dass eben nicht alles auf Anhieb klappte, auch wenn er das sicher gerne so hätte.
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Gähnend packte er die stürmische Wolke aus Wolle und hob sie hoch.
Es war Lola, eines der sechs Schafe, das sie von einem großen Bauernhof gekauft hatte.
In ein paar Stunden würden sie noch einen zweiten Bauernhof erreichen und dann ging es wieder zurück zur Baustelle.
Vier erwachsene Weibchen. ein Männchen und das störrische faule Lamm Lola.
Wenn es müde war und schlafen wollte, blieb es einfach stehen und setzte sich auf seinem Poo.
Jetzt schnarchte Lola in Alans Armen.
Nath neben ihm hatte einen guten dienst vollbracht.
Er war ein viel besserer Händler als er selbst.
Nath hatte für nur 30Münzen, 6Schafe gekauft.
Er hoffte, das Nath auch beim nächsten Bauernhof viel rausholen würde.
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Nath und Alan kamen auf den nächsten Bauernhof, der der letzte sein würde den sie heute besuchen würden. Er befand sich eine ganze Ecke weg von Vengard und war auch nicht besonders groß. Als die beiden ankamen, trafen sie auf den Bauern, der auf einer kleinen Wiese vor seinem Hof die Schafe hütete.
Nachdem Nath eine Weile mit ihm über Preise für einige seiner Schafe verhandelt hatte, bemerkte er, dass es bereits dunkel wurde und dass sie es nicht zum Novizen-Hof zurückschaffen würden bevor es zappeduster war. Also bat er den Bauern, sie bei ihm übernachten zu lassen und auch den Schafen einen Schlafplatz zu geben. Zusammen mit dem Gold, das er für die Schafe des Bauern ausgegeben hatte, musste er nun auch noch welches dafür bezahlen und wurde so alles los, was Andreomir ihm mitgegeben hatte.
Als Nath sich einige Minuten darauf in Stroh und Decken in einem Stall wiederfand, war er dennoch zufrieden mit den heutigen Tag, denn die acht Schafe, die sie erworben hatten, reichten für den Hof zumindst vorerst aus.
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Lehrling
Nahe der Baustelle vor Vengard
„Können wir die Baustelle nicht einfach hochgehen lassen? Der Großteil besteht sowieso nur aus Ruinen“, nörgelte Helmut nun bestimmt zum zwanzigsten Mal.
„Nein verdammt!“, stieß Lucy entnervt aus, „Wir haben klare Befehle, die keine sinnlose Zerstörung beinhalten. Und außerdem“, sie senkte die Stimme ein wenig, „trau ich dem da“, sie zeigte mit dem Daumen auf einen Söldner, der sich ihrer Gruppe angeschlossen hatte, „nicht weiter, als sein Pullerhahn reicht.“
Vor einigen Tagen, als die Banditin den Bauernhof an der Küste in Brand gesetzt hatte, war alles ohne Probleme verlaufen. Thorus war sehr zufrieden gewesen und hatte sie ohne Umschweife in die Ebenen vor Vengard geschickt. Dort sollte sie mit den Banditenbanden Kontakt aufnehmen, wie sie es auch schon im Küstengebiet gemacht hatte. Leider war diese Truppe nicht so diszipliniert, wie Reaver und seine Jungs es gewesen waren. Zudem kam noch ein weiteres Problem in Form des Söldners, der zu ihr gestoßen war und gemeint hatte, Throus hätte ihn ihr hinterher geschickt. Sie kannte ihn nicht, doch er hatte sich mit Rewald vorgestellt und klebte ihr selbst nach etlichen Drohungen, Geschrei und Bitten noch am Allerwertesten, der nun wirklich nicht für jeden Mann gedacht war. Doch die Gesetzlose war es gewohnt mit unbekannten Gesichtern zu arbeiten und sie prägte sich immer jedes ein. Dieser Kerl würde leiden, wenn er sie hintergehen sollte, dafür würde sie persönlich sorgen.
Doch nun galt es, sich um die Mission zu kümmern. Die Gruppe aus fünf Banditen und einem Söldner näherte sich dem Hügel, auf dem der Hof stand, der ihr Ziel sein würde, von Nord-Westen. Diese Seite erwies sich als schweres Gelände, da dort kantiges Geröll und scharfe Felsen den Weg pflasterten. Sie müssten ein Stück ostwärts gehen, um einen besseren Pfad zu finden, wie sie durch einen ihrer Männer erfahren hatte. Doch es missfiel ihr, dass sie sich so lange Zeit durchs offene Gelände bei zwar diesigem Wetter, doch immer noch bei Tag, bewegen müssten. Die Klettertour auf dieser Seite hingegen würde zu lange dauern und sicher würden sie gehört werden. Südwärts boten sich die gleichen Aussichten, wie ostwärts.
„Gerold, was würdest du vorschlagen? Welchen Weg sollten wir nehmen?“, fragte Lucy einen ihrer Halsabschneider, der einst zur königlichen Garde gehört hatte.
„Wie ich schon erwähnte, stehen unsere Chancen, lautlos nach oben zu kommen, am besten, wenn wir ost- oder südwärts gehen und dort einen seichteren Anstieg suchen. Allerdings ist dort das Entdeckungsrisiko höher. Wenn wir die Felswand nehmen erübrigen sich die Argumente für und wider. Vor zwei Tagen gab es noch keine Wachen, also würde ich für einen der einfacheren Wege stimmen.“
„Wie sehen das die anderen?“, fragte Lucy in die Runde und erntete zustimmendes Gemurmel, „Dann los! Geduckt und so nah wie möglich an der Hügelwand halten und nach möglichen Gefahren Ausschau halten!“, gab sie das Zeichen und hechtete los.
Proya Anuot
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Nahe der Baustelle vor Vengard
Rewald schnaubte verächtlich und folgte der Banditin, die sich Lucy nannte und es unter diesen Nichtsnutzen und Schwachsinnigen zu etwas wie einer Anführerin gebracht hatte. Der Elitesöldner war davon nicht beeindruckt.
In Faring würde dieses Miststück nicht einmal zwei Wochen durchstehen, dachte er sich abwertend und lächelte. Oh ja, zwei Wochen würde sie nicht packen.
Sie hielten sich an der Hügelwand und nach Gefahren Ausschau. Rewald seufzte übertrieben laut und zog damit die Aufmerksamkeit Lucys auf sich. Die Frau drehte sich um, funkelte ihn eiskalt an. Der Söldner zeigte Zähne, fluchte aber innerlich. Man hatte ihn von Faring nach Trelis versetzt, unter die Fittiche des großen Thorus gestellt. Groß war er wirklich, ein Krieger von unglaublichem Schneid. Aber das er diese Bande von Halsabschneidern ohne Sinn für Ehre beschäftigte ... Unverständlich.
»Gefahren, meine Liebe? Gefahren?! Zur Hölle, wir sind hier bei den Bauernhöfen von Vengard. Das Einzige, was uns hier gefährlich werden kann, ist 'ne Kuh, die durchdreht und einen von Deinen Kötern mit den Hufen erschlägt. Oder Zeugschmied, der mit dem Hammer kräftig ausholt und Dir deinen hübschen Kopf zertrümmert. Und glaub' mir, Lucy, er hätte meine vollste Zustimmung, würde er dies tun.«
Ja, stich' die Löwin mit dem Stock, so lange bis ihr der Kragen platzt, sie die Reißzähne bleckt und Dir an die Kehle will. Oh Gott, ich liebe das Spiel mit dem Risiko. Rewald lachte laut.
»Die Vengarder sind - vor allem nach Uruks Niederlage in Kap Dun - etwas unaufmerksam geworden, was die direkte Bewachung der Höfe vor der Stadt und in der unmittelbaren Umgebung angeht. Die schicken hier, wenn's hoch kommt, ein paar Waffenknechte vorbei, die den Bauerstöchtern auf die Ärsche hauen, blöde Städtersprüche vom Stapel lassen und sich ansonsten die Eier kraulen. Was erwartet ihr?! 'N Beritt der Königlichen Armee, bestehend aus zehn Rittern und einem Paladin, alle auf Schlachtrössern?«
Der Elitesöldner seufzte, schüttelte den Kopf und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Er marschierte vor, gab keinen Pfifferling auf die Deckung und begab sich in Richtung der Baustelle. Über die Schulter rief er:
»Wir machen's auf gute, alte Art und Weise. Hingehen, Waffen zücken und erpressen. Gott, ihr Banditen habt keine Ahnung, wirklich! Hättet ihr mal lieber den Vertrag unterschrieben, der euch zu Söldnern gemacht hätte. Auf, auf!«
Lugdrub
Geändert von Die Orksöldner (26.03.2010 um 14:09 Uhr)
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Lehrling
Lucy spuckte aus. Dieser Kerl würde es ohne Heim, ohne Gold und ohne ein wenig Feingefühl niemals schaffen sich als Bandit durchs Leben zu schlagen. Er hatte mit Sicherheit nie als Straßenkind leben müssen, hat wahrscheinlich auch noch die Vorzüge unter Eltern genossen: Mund abputzen, Arsch abwischen, an der Brust der Mama nuckeln. Dieser ignorante Bastard kannte nur das Leben, wie er es wollte, nicht das, wie es andere wollten. Erneut spie sie aus und gab das Zeichen zum Aufschließen.
„Der Kerl hat gut Reden“, fluchte die Banditin und wünschte ihm die Pest an den Hals, „Hätte er auch nur ein Gehirn von einem Bruchteil der Größe seiner Waffe, wüsste er, dass Vengard auf die Nahrung dieser Höfe angewiesen ist, vor allem, da sie nun noch die Einwohner aus Kap Dun versorgen mussten. Denn dort war bekanntlich nicht sehr viel übrig geblieben, was gelagert worden war.
Die Truppführerin bedeutete ihren Jungs, sich ein Stück hinter dem Söldner zu halten, um wenigstens den Moment, den sie unentdeckt blieben, auszunutzen. Dieser marschierte mit gewichtigen Schritten den Hang hinauf und zog seine Waffe, ehe er ganz oben angekommen war. Er war wohl ein Fan vom ersten Eindruck, den er bewusst versauen wollte. Nun gut, Thorus würde erfahren, wie sich sein Söldner angestellt hatte, wenn er nicht durch einen blöden Unfall ums Leben kam.
„He Rewald, wenn du Scheiße baust, freu dich nie wieder aufs Schlafen!“, rief die Banditin dem Hünen hinterher, der nun sein Ziel angelangt war und ihre Bemerkung mit einer wüsten Handgeste quittierte.
Kurz darauf ertönte seine ätzende Stimme, wie sie offensichtlich eine Schar von Arbeitern anfuhr. Er drohte ihnen und forderte ohne Umschweife, alles Gold herauszurücken, was sie hatten – typisch goldgieriger Söldner.
Die Banditenbande hatte nun auch den letzten Schritt hinter sich gebracht und blickte auf eine Gruppe von Männern, die mit sturen Gesichtern den Söldner anstarrten. Ihre Mienen fielen mit einem Mal zusammen, als die gesamte Gruppe vor ihnen stand. Rewald hatte Recht gehabt, hier war niemand, der sie aufzuhalten versuchte.
Das wird die Prügel, die er nach dieser Mission erhalten wird, nicht mildern!, schwor sich Lucy, die ihren Rapier und den Dolch zog, um den Ernst der Lage klar zu machen.
„Überlass mir das Reden, du Trampel, hier ist weibliches Feingefühl gefragt!“, wies sie den Söldner an und wandte sich, ohne auf eine Antwort zu warten, an die Bauern.
„Aufpassen ihr räudigen Hunde!, begann sie mit dem Charme einer Trollfrau, „Wenn ihr brav seid, wird euch nichts geschehen – vielleicht“, grinste die Banditin hämisch, „Wir wollen, dass ihr uns eure Vorräte an Lebensmitteln und das Gold gebt. Wehrt euch und ihr sterbt!“
Proya Anuot
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Alan und Nath machten sich auf dem Weg.
Acht Schafe im schlepptau.
Beide waren guten Mutes und freuten sich den anderen Hofarbeiter, und natürlich auch den Leiter der Aktion, Andreomir, die Schafe zu präsentieren.
Langsam schritten sie voran. Nath, den er nun schon relativ gut kannte war ein äuserst guter Händler, musste Alan einsehen.
Nun schaute der Wüstenjunge ihn an.
"Zu deiner Frage. Woher ich komme, ich komme aus Varant. Der großen Wüste, doch mein Clan wurde von Baditen überrannt und ausgerottet."
"Oh das tut mir Leid", meinte nun Nath mitfühlend.
Wieder dachte er an seine Rache, und wie Innos ihm geholfen hatte seinen frieden zu finden.
Er schaute in die Ferne, rechts von ihnen lag der Wald, der auch an den Hügel grentzte, auf welchen der Hof lag.
Damit sie schneller den Hof erreichen konnten, bogen die Zwei nun in den Wald ab.
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Lehrling
Schweigend wanderte das so ungleiche Paar nebeneinander her, vorbei an in der Dunkelheit verschluckten Wäldern, Bergen, Seen, Dörfern, immerfort einem imaginären Weg folgend, einzig dem Glauben vertrauend, der eingeschlagene Pfad würde sie tatsächlich an ihr Ziel führen, sie tatsächlich bis in die Wüste bringen.
Und wer weiß das schon, vielleicht hätte die himmlische Ruh ja wirklich angehalten, vielleicht wären die beiden ja einfach schweigend nebenher gegangen, hätte nicht ein gewaltiger, alles erfüllende Knall eines eben einschlagenden, gleißenden Blitzes die Idylle zerschmettert, hätte der einsetzende Regen nicht die friedliche, gemütliche Situation hin fortgeschwemmt. Doch so war es eben, so musste es wohl einfach sein, hatte sich doch die Natur selbst gegen sie verschworen, hatte hungrige Wölfe geschickt und diese von Lawinen flankiert.
Jedenfalls ist definitiv der enorme Schreck zu erwähnen, der beim einen wie beim anderen ein freilich nur nach außen hin ängstliches Zusammenzucken verursachte, welches jedoch schnell dem Ärger über das unschöne Nass wich..
„Wunderbar, wahrhaft wunderbar. Da lebte ich dereinst in wundersamen Weiten der Wärme, genoss eine hoch strahlende Sonne und kannte das Wasser allenfalls in Oasen bei angenehmer Temperatur – und nun, nun muss ich doch wirklich diese Schmach hier am eigenen Leibe miterleben. Kalt ist es, nass ist es, weshalb nur musste ich meine Heimat verlassen und dieses Gebiet der Barbaren heimsuchen? Wieso warnte mich niemand vor diesem Grauen hier?! Tyrael, tu doch etwas, meine wertvolle Kleidung trug wahrlich schon genug Schaden von all den Strapazen davon!“
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