Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 2 von 4 « Erste 1234 Letzte »
Ergebnis 21 bis 40 von 70
  1. Beiträge anzeigen #21
    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    I don't know what it is about flames, but they just make everything cooler.
    Beiträge
    1.312
     
    Ravenne ist offline
    Vielleicht war es wirklich alles nur ein Traum gewesen. Ravenne war wie ein Geist gewesen, und diese Inara ... Inara hatte sie angeschaut. Zuerst verwundert und forschend, dann eher verzweifelt. Die Begegnung schien ewig zu währen, doch sie hatte bestimmt nur kurz gedauert. Die keck aussehende Inara hatte sie angeschaut, direkt in ihre Augen geschaut, und gerufen: »Hilf mir!«

    Dann war ihre Begegnung auch schon wieder vorbei gewesen. Einfach so. Die Frau in ihrer blauen Robe war verschwunden, und Ravenne hatte ihren Körper wieder gespürt. Es hatte überall gekribbelt, und ihre Gliedmaßen waren taub gewesen. Wie ein Stein war sie zu Boden gefallen und erst dann wieder die Kontrolle über ihren Körper erlangt. Sie hatte sich aufgerappelt und sich gestreckt, steif waren ihre Beine gewesen. Einmal hatte sie sogar probeweise zu sprechen versucht, aber das war ihr verschieden.

    Ein Weilchen war die Varanterin gewandert, hatte sich ungewohnt viele Gedanken gemacht, beispielsweise über Inara. Wobei sollte sie Inara helfen? Wer war Inara eigentlich? Und wie könnte sie ihr helfen? Noch stand nichts fest, noch hatte sie zu wenig Informationen über das Gefüge, Inara, über alles. Der Ort, an dem sie angekommen war, ähnelte auch nicht Montera oder Myrtana ... Wo war sie? Warum war sie hier? Als sie kurz gedanklich wiederholte, was abgelaufen war, kam sie auf des Rätsels Lösung: Es musste mit jenem Buch zu tun haben. Aber warum?
    Die Stumme war einfach gewandert und schließlich auf jene Gruppe gestoßen. Panisch hatte sie nach ihrer Tasche gefasst, aber dort war nichts: Sie hatte die Tasche vor diesem verwirrenden Übergang abgestellt, um lesen zu können. Nun bereute sie es: In ebenjener Tasche befanden sich Pergament, Feder und Tinte, das einfachste und eindeutigste Kommunikationsmittel für sie. Der Boden schien hart zu sein, zu hart, um Zeichen hineinzuritzen wie bei Bardasch in der Wüste ... Ravenne konnte nur hoffen, dass die Gruppe Rätsel mochte.

    Sobald die Stumme aufgehört hatte, allzu sehr über ihre Situation nachzudenken, setzte der Kopfschmerz ein. Erst noch sanft und pochend, bald aber quälend. Dazu kam noch Inaras Stimme, die ein sanftes Lied zu summen schien. Inara musste ein recht widersprüchlicher Charakter sein ... dieses kecke Aussehen und diese Sanftheit, als sie summte. Inara wäre allerdings nicht der erste widersprüchliche Charakter, mit dem sie sich abplagen musste. Auch wenn Bardasch nicht in ihren Schädel eingedrungen war, so war er doch äußerst launisch gewesen. Außerdem konnte Ravenne selbst nicht leugnen, Inhaberin eines gewissen Maßes an Launenhaftigkeit zu sein. Bei jenem Gedanken verzog sie die gequälte Miene der Stummen zu einem Lächeln.

  2. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #22
    Ehrengarde Avatar von Callindor
    Registriert seit
    May 2007
    Ort
    Skills:(5/12) Magie Innos 3; Stabkampf 2 --- Gilde Innos' --- Rang: Innospriester --- Waffe: Schwarzer Kampfstab --- Lehrmeister der Innosmagie I & II
    Beiträge
    2.848
     
    Callindor ist offline
    Sie machten eine Pause ...

    Wie lange waren sie nun schon gelaufen? Stunden, Tage, Jahre? Callindor wusste es nicht und es spielte hier und jetzt auch gar keine Rolle. Denn egal, wie lange sie liefen, mit wie viel Elan oder Abscheu, sie kamen nicht vorwärts.
    Es war, als würden ihre Füße sie in der Luft halten, und dabei um keinen Meter vorwärts bringen.
    Als würde sie etwas ... oder jemand davon abhalten.
    Einmal hatte der Magier es angesprochen, aber sogleich entbrach ein Streit oder eine Diskussion darüber, als hätte Callindor mit dem Ergreifen des Wortes eine Lawine ausgelöst. Es ging kreuz und quer durcheinander. Ein älterer Kerl, Lurkers genannt, wie dieses Wasserviech, mahnte zur Vorsicht, brachte Floskels von jugendlicher Neugierde und Altersweisheit an, woraufhin gleich nero und Mihawk kräftig Kontra gaben und über irgendwas deswegen mit ihm stritten.
    Eine der Damen, Xarih, gab sich Mühe, die Gemeinschaft durch gutes Zureden zu unterstützen, machte es dadurch aber nur noch viel schlimmer. Die andere sagte dafür umso weniger, nämlich rein gar nichts. Sie schien nur Symbole in den staubigen Samnd zu kritzeln, die weder beachtet und eher mit den Füßen bei der hitzigen Diskussion zermahlen wurden.
    Und der letzte, fremde Kerl, irgendwas mit O war sein name gewesen, hielt sich still im Schatten und schien ebenso amüsiert über das verhalten der anderen.
    So wie auch Callindor, doch er gab darauf nichts, hörte keine Silbe dessen, was sie sprachen, worüber sie stritten, welchen Göttern sie dieses Schicksal zu verdanken hätten. Das bedeutete alles gar nichts.
    Und gerade weil die gruppe so verteift war in unnützes Gebrabbel fiel sein Verschwinden sicher nicht auf. Vielleicht von dem Schattengänger, aber der gab darauf sicher auch nicht viel. Er fühlte sich so dazugehörig wie der Rest. Was kümmerte da schon das Verschwinden eines Einzelnen?
    Callindor hatte einen Auftrag.
    Er erhielt ihn in der *Nacht*, als man sich zur Ruhe legte, die nicht nötig war und sagte davon niemandem etwas. Dies war sein Geheimnis. Mizaki sprach zu ihm und offenbarte ihm mit Gesten und Bildern, dass tatsächlich die große Zitadelle der Schlüssel sei. Dort musste er hin. So oft. Unzählige Male war er dort gewesen. Und nun sollte auch Callindor dorthin kommen. Um sein Schicksal zu erfüllen, wie er es schon dutzende Male vorher mit anderen erfüllt hatte.
    Es war wie ein Zwang.
    Er konnte dem Flehen, dem Rufen und Bitten nicht widerstehen. Als würde Mizaki den Körper Callindors kontrollieren. Und doch kam er nicht vorwärts. Es lag also nicht an seinen Begleitern, die ihn aufhielten. Es war etwas anderes, das nicht gestattete, weiterzukommen.
    Als würde es auf ein Symbol, ein zeichen oder eine bestimmte Aktion warten ...
    Und Callindor war dazu verdammt, darauf zu warten, während sein eigener Geist immer weiter wegdriftete. Es war wie ein Strudel, aus dem es kein Entrinnen geben würde. Für niemandem.

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #23
    Ehrengarde Avatar von Nero
    Registriert seit
    Feb 2008
    Ort
    The Netherworld, Dood!
    Beiträge
    2.002
     
    Nero ist offline
    Wieder und wieder schätzte der Magier die Entfernung zur Zitadelle ab, man sah sie, wie sie sich gegen den Horizont abzeichnete, ihren gespenstischen Schatten dort vor ihnen, und doch war da etwas, was nicht stimmen konnte. Mit jedem noch so kleinen Schritt schien sich dieses verdammte Ding mehr und mehr zu entfernen. Es war, als würde man einen Traum erleben, eine Begebenheit nach der Anderen führte einen weiter weg vom Ziel und ließ dieses bis ins Unendlich weggleiten. Der Magier fühlte sich schlecht, Kopfschmerzen, Übelkeit und ein mehr als flaues Gefühl in seinem Magen zehrten an seinen Nerven, doch er war ausgeruht und topfit, meisterte nun schon seit ihrem Aufbruch einen Gewaltmarsch, der, wenn man denn einen geregelten Tag-Nacht-Zyklus gehabt hätte, sicherlich schon eine Woche oder mehr gedauert haben mochte, und doch spürte er nicht die leiseste Anbahnung von Ermüdung, Hunger oder Muskelschmerzen, es war einfach nur ein stures vorangehen ohne wirklich vom Fleck zu kommen. Ein weiteres Indiz dafür, dass hier alles hinten und vorne nicht stimmte, war sein Zigarettenrauch, er blieb einfach in der Luft hängen, wurde matt und verschwand dann einfach, so als gehöre er weniger in diese Gegend als die Wandergemeinschaft um ihn herum. Niemand von ihnen schien diese ganze Geschichte wirklich genauer zu hinterfragen, der Streit vor einiger, oder langer Zeit, wie auch immer es war, er hatte Unfrieden hineingebracht, da jeder seine eigene Meinung gehabt hatte und nun jeder darüber nachzudenken schien, wer hier Fehler machte und wer nicht, nicht einmal den Weg den sie gingen hinterfragten sie, doch Nero wusste, dass sie richtig liegen mussten. Das Summen des kleinen Mädchens wurde lauter, es summte immer und immer wieder diese abscheuliche Kindermelodie und langsam aber sicher wurde der Magier verrückt wegen ihr. Er sah aus dem Augenwinkel immer wieder ein kleines Mädchen, wie es gerade hinter irgendetwas verschwand und hatte ständig das Gefühl, dass jeder seiner Schritte beobachtet würde, fast schon so, als würde er von jemandem erdacht und seine Geschichte geschrieben ohne, dass er selber darauf Einfluss nehmen konnte. Dann setzte das Flüstern wieder ein und zum ersten Male verstand Nero, was dort geflüstert wurde. Die Stimme kam ihm irgendwie sehr vertraut vor, er wusste jedoch nicht, dass er sich selbst dort sprechen hörte.

    "Wenn der Spiegel im Wohnzimmer steht, dann ist im Badezimmer kein Platz mehr! Stopft man Origamikraniche in ausgefranzte Löcher, dann vermehren sie sich schneller! Alles hat ein Ende, nur die Wust hat zwei!"

    Er massierte seine Schläfen, das war sinnloses und dämliches Gebrabbel, es ergab überhaupt keinen Sinn was ihm die Stimme da sagte! Und dann sprach eine Frauenstimme zu ihm:

    "Du bist in einem Computerspiel, Nero!"

    Nero sah nach oben, ein rötlicher Balken hing über seinem Kopf in der Luft, Waffenstatistiken waren darunter geprägt und Symbole für Magie und Waffen waren dort neben kryptischen Bezeichnungen "LB","RB" oder einigen Symbolen wie Kreisen, Vierecken, Dreiecken und Kreuzen angelegt. Wieder fühlte er sich beobachtet. Was auch immer ein Computerspiel war, es war für ihn eine schreckliche Vorstellung in einem zu stecken, dann sah er nichts mehr und stolperte über etwas kleines und landete unsanft auf dem Boden, er drehte sich nach hinten und griff nach dem Objekt und zu seiner Überraschung löste es sich vom Boden. Was er da geborgen hatte, war ein kleiner goldener Schlüssel mit einem geprägten Karo auf der Zierfläche, daneben lag eine kleine Schatulle, offen, nicht beweglich, über die er gestolpert war. Darin lagen drei weitere Schlüssel, einer mit einem Herzen darauf, einer mit einem Pik und einer mit einem Kreuz, die Symbole der Spielkarten und sicherlich wichtig auf ihrem Weg zur Zitadelle, vielleicht brauchten sie diese Schlüssel, waren sie doch bisher das einzige womit man hier interagieren konnte.

  4. Beiträge anzeigen #24
    Deus Avatar von Oparilames
    Registriert seit
    May 2004
    Ort
    ex contrariis
    Beiträge
    11.015
     
    Oparilames ist offline
    Geist von Mook
    Beobachtend war Mook, als Schatten des Mannes, der sich als Oparilames vorgestellt hatte der Gruppe auf Schritt und Tritt gefolgt. Anders als die anderen Magier hatte er noch nicht versucht mit diesem Mann in Kontakt zu treten. Doch er spürte den Zwang nun auch, den Zwang endlich damit zu beginnen, sich mit seinem Erwählten - er selbst betrachtete die armen Menschen, die die "Ehre" hatte, erwählt zu werden als bemitleidenswerte Opfer der Geschehnisse - in Verbindung zu setzen. Er hatte bisher nicht versucht, dem rätselhaften Menschen, den er erwählt hatte, ins Gedächtnis zu sprechen, sondern hatte (ganz selten), wenn der Erwählte geeignet schaute, Schatten geformt. Auf Felsen, Mauern oder einfach dem Fussbonden hatte er sie geschickt, hatte Schemenhaft die Szenen nachgespielt, doch bald schon hatte er es aufgegeben, da ihm seine eigenen Kräfte durch zwar wie sonst auch stets konstanten, nun allerdings enorm verschwenderischen Einsatz der Schattenmagie schwanden.
    "Naschön", zischelte der Schatten am Fuße des Wanderers geräuschlos und begann, nach dem Geist des Fremden zu tasten. Allzuoft hatte er sich noch nicht darin geübt, da er erst seitdem er zum Geist geworden war, dazu in der Lage war, in den Kopf anderer Leute zu sehen.
    Was er bei seinem Kontakt mit dem Gedächtnis des Diebes vernahm beunruhigte ihn. Er lauschte den Gedanken Oparilames' und erfuhr recht deutlich, dass dieser auf der Suche nach Klarheit war. Er gehörte offensichtlich vor dem Orkkrieg einer Sekte an, die nun beinahe vollkommen ausgelöscht war. Doch dankbar nahm der Schattenmagnus die Bilder aus den Erinnerungen, die dem Fremden kamen, an - er selbst war fast sein ganzes Leben lang mit Bildheit gestraft und kannte die Welt, wie sie andere Menschen wahrnahmen nur aus Erzählungen und Erinnerungen.
    Dann, nachdem er einige Minuten den Gedanken des Schläferanhängers gelauscht hatte, räusperte er sich gedanklich und schickte ein "Mein Name ist Mook, ich habe dich erwählt, Oparilames von Khorinis, Novize der Bruderschaft des Schläfers."

    Oparilames
    Die Gruppte hatte eine Weile gerastet, dann ging es weiter. Oparilames bezweifelte, dass die Kathedrale überhaupt existierte. Er hatte mal im Hafenviertel, als er auf dem Wagen eines Händlers geschlafen hatte und am Morgen darauf erwacht war von einem Spiel der Natur gehört, dass man Vater-Morgan-à genannt hatte. Dabei sollen irgendwie Dinge, die man normal garnicht sehen kann plötzlich irgendwo in weiter Ferne auftauchen und arme Reisende in ihr Verderben führen. Die Rast, die sie machten war nicht sehr schön, die Kopfschmerzen waren permanent stärker geworden. Aber die Reise zuvor war "Faszinierend" gewesen, wie Oparilames es umschrieb. Er hatte sich die Umgebung angesehen und manchmal hatte er Schattenschauspiele gesehen. Zwei Menschen hatten sich gegenüber gestanden, neben einem war plötzlich ein gräßliches Ungetüm (ein Löwe) aufgetaucht und der andere hatte seine Hand in Flammen gehüllt. Es war tatsächlich sehr faszinierend gewesen, wie die Schatten das Feuer zeigten: Die Schatten hatten unterschiedliche Dunkelheitsannoncen an verschiedenen Stellen aufgewiesen.
    Er erwähnte das Schattentheater nicht, es war sein kleines Geheimnis, sein Schatz in dieser trostlosen Welt. Nach der Rast hatte er keine Schattenspiele mehr beobachtet und hatte sich nur umgeschaut, seine Kopfschmerzen waren stärker geworden.
    <Ich hasse diesen Ort!>, dachte er sich. Plötzlich hörte Oparilames eine Stimme - sie klang wie seine eigene Stimme, was ihn sehr besorgte. Und das was sie sagte war... <Krank! Das ist doch alles krank! Verschwinde aus meinem Kopf, eine Person zu sein reicht mir, da brauche ich jetzt nicht noch eine Persönlichkeit zu entwickeln!>
    Die Stimme lachte. <Mook... - Was zum Beliar willst du von mir, ich will nichts mit deinem kranken Scheiß zu tun haben, verstanden?!>, schrie er die Stimme in seinem Kopf an. <Du bist darin verwickelt, unabänderbar! Suche den Saal der Spiegelzeiten, mehr kann ich dir nicht befehlen.>
    <Befehlen? Was glaubst du wer du bist? Und wenn du der Schläfer selbst wärest, ich würde dir kein Wort glauben - und jetzt VERCSHWINDE!>
    Oparilames packte sich mit seinen Händen an den Kopf und hielt sich die Ohren zu - anscheinend war das von Erfolg gekrönt.

  5. Beiträge anzeigen #25
    Veteranin Avatar von Xarih
    Registriert seit
    Jul 2005
    Ort
    Überall und nirgendwo
    Beiträge
    682
     
    Xarih ist offline
    Eine wilde Diskussion war entbrannt gewesen, wenn man es überhaupt noch so nennen konnte. Eigentlich hatten alle durcheinander geredet, jeder seinen Standpunkt vertreten. Zu einem Ergebnis hätte man so unmöglich kommen können, das war Xarih schon sehr schnell klar geworden.

    Sie fühlte sich besser, die hohe Magierin blockte die junge Frau, die sich selber Valeria nannte, nicht mehr ab. Sie hatte gemerkt, dass es kein Wert hatte, dazu spürte die hohe Magierin, dass es wichtig sein musste, auch wenn es eigentlich unvorstellbar war.
    Valeria sprach in Rätseln, ließ sich nie genau aus, daher war es sehr schwer überhaupt etwas zu verstehen. Ob das nun mit Absicht war oder einfach nicht anders ging wusste Xarih nicht. Sie wusste nur, dass sie nicht mehr die selbe Frau war, wie noch vor kurzem. Valeria nahm nach und nach mehr ihres Geistes ein, steuerte schon fast ihre Handlungen.

    Xarih war das nicht geheuer, dazu kam noch die Umgebung die so anders war. Die Zeit schien still zu stehen, seit geraumer Zeit marschierten sie, ohne sich merklich vom Fleck zu bewegen.
    Bisher hatte sich Xarih ja gesträubt du diesem Gebäude, der Zitadelle zu gehen, sie hatte einfach ein blödes Gefühl dabei gehabt, es war schon fast unheimlich gewesen.
    Valeria aber hatte ihr Bilder gezeigt, mit denen konnte sie jetzt nicht wirklich viel anfangen, Xarih hatte aber verstanden, dass es wohl sehr wichtig war diesen Ort zu erreichen.
    Bisher hatte sie nichts über Valeria erzählt gehabt, war nun aber bereit gewesen dies zu ändern, vielleicht wäre das ein Weg gewesen Einigkeit in die Gruppe zu bringen aber soweit kam es gar nicht. Ein Kerl, mit dem Namen Nero hatte Schlüssel gefunden, was die nun aber wieder bringen sollten war ihr unklar. Für sie ergaben sich eigentlich immer mehr Fragen. Jede Antwort die sie erhielt brachten neue Fragen auf, es schien wie ein Teufelskreis zu sein.

  6. Beiträge anzeigen #26
    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    I don't know what it is about flames, but they just make everything cooler.
    Beiträge
    1.312
     
    Ravenne ist offline
    Die Wanderung verlief äußerst unbefriedigend für Ravenne. Mehr oder weniger schmollend, weil man sie nicht beachtete, ging sie hinter der Gruppe her. Als sie versucht hatte, sich bei der Diskussion einzumischen, hatte man ihre Botschaften zertrampelt, oder der Wind hatte sie verweht. Die Kopfschmerzen wurden und wurden nicht besser, aber wenigstens hatte Inara zu summen aufgehört. Wer würde denn nicht davon wahnsinnig werden?! Eine Weile hatte Inara geschwiegen, doch bei der Diskussion um die Kapelle war sie aktiv geworden.
    »Ihr müsst zur Zitadelle! Ihr müsst hingehen, glaub mir!«
    Wie viel durfte man einer gefangenen Seele glauben?
    »Du musst zugeben, ich kenne mich hier besser aus als du, oder?«
    Konnte Inara etwa ihre Gedanken lesen?!
    »Klar kann ich das. Ich bin eine gefangene Seele, schon vergessen?«
    Es war Ravenne ein Rätsel, woher sie selbst überhaupt wusste, dass Inara tot war, eine Seele, gefangen an diesem Ort. Zu diesem Gedankengang schwieg Inara. Nun versuchte Ravenne, einen gezielten Gedanken an Inara zu richten.
    Warum müssen wir zur Zitadelle? Ich hab da kein gutes Gefühl bei.
    »Es wird dir helfen, das Rätsel zu entwirren.«
    Das hatte funktioniert, Ravenne hätte jubeln mögen. Sie konnte sich mit jemandem unterhalten! Oder aber sie wurde wahnsinnig und unterhielt sich mit Stimmen, die sie sich einbildete ... Die anderen der Gruppe schienen keine solchen Probleme zu haben, schienen normal zu sein ... Hielte man sie für wahnsinnig, wenn sie jemandem davon schrieb? Andererseits würden sie ihre Botschaft eh nicht lesen.
    »Stell dich nicht so an. Hast du nicht schon selbst bemerkt, dass nichts hier noch normal ist?«
    War es hier einmal normal?
    »Aus dem Nähkästchen plaudern können wir ein anderes Mal. Jetzt ist die Zitadelle wichtiger.«
    Was sollen wir in der Zitadelle tun?
    »Ihr solltet erstmal reingelangen.«
    Sprich nicht so kryptisch! Was sollen wir tun?
    »Erinnerst du dich an deinen Kompagnon, der die Schlüssel fand? Nun, ihr braucht die Schlüssel, um hineinzugelangen. Aber es fehlen noch Schlüssel.«
    Also müssen wir die fehlenden Schlüssel suchen? Was sind das für Schlüssel?
    Inara schien ihr nichts mehr mitteilen zu wollen. Sie summte wieder ihr fröhliches Liedchen. Wütend stapfte Ravenne weiter. Die anderen sollten von den Schlüsseln wissen, aber sie lasen nicht, was sie zu sagen hatte. Sie waren zu sehr mit ihren Angelegenheiten beschäftigt. Konnte es sein, dass auch sie Stimmen hörten ...? Bestimmt nicht.

  7. Beiträge anzeigen #27
    Veteran Avatar von Thimo Lurkers
    Registriert seit
    Nov 2006
    Ort
    In Griffnähe meiner Gitarre...
    Beiträge
    504
     
    Thimo Lurkers ist offline
    Irgendwann hatte Thimo aufgehört zu fallen. Nicht abrubt, sondern er wurde einfach immer langsamer, als hürde ihn jemand sanft zu Boden setzen. Zumindest hatte er das Gefühl.

    Wo auch immer er war, es war ein seltsamer Ort. Stein, nackter Fels, Ruinen. Und dann diese starre Luft. Als würde sich sich weigern wollen, eingeatmet zu werden. Oder sich überhaupt zu bewegen. Es kam Thimo so vor, als würde er sich durch Honig bewegen müssen.
    Aber am schlimmsten war die Sonne. Sie schien und schien und verharrte an ihrem Fleck, wie angenagelt, als ob sie ein Mahnmal der Ewigkeit wäre. Oder so ähnlich. Auf jeden Fall war sie unangenehm, furchtbar unangenehm, und verursachte ein flaues Gefühl in seiner Bauchgegend.

    Der Instrumentenbauer wanderte. Durch die Ruinenfelder. Manchmal hatte er das Gefühl, der ein oder andere Stein würde ihn rufen, und dann ging er näher heran, besah ihn sich, fasste ihn an, doch nichts passierte. Es war nichts auffälliges an ihnen, bis auf die Tatsache, dass sie sich nicht bewegen konnten. Bis auf die Tatsache, dass Thimo meinte sie rufen zu hören. Vielleicht hätte er es auf die Sonne geschoben, aber normalerweise war er nicht so empfindlich, und das Rufen wurde immer nachdringlicher. Und jedes Mal wollte der ergraute Mann es erst ignorieren, und gab dann doch schließlich nach. Und trotzdem fand er nichts bei ihnen.
    Und dann stand er unvermittelt vor dem Grundriss eines Hauses. Es unterschied sich nicht von den anderen Häusern. Aber in ihm saß ein Mann auf einem kleinem Stuhl an einem kleinem Tisch; die Möbel beide aus Stein. Die erste Person in diesem ... ach, wo-immer-er-war. Er war von ähnlich südländischem Typ wie Thimo. Kleiner, und dunklere Haare, obwohl er insgesamt älter aussah. Die Kleidung war fremdartig, und dann auch wieder vertraut. Lange (sofern man an diesem Ort von Zeit sprechen kann, aber rein aus Thimos Gefühl) starrte er den Unbekannten an, während dieser auf den Tisch starrte. Dann irgendwann schaute er auf.
    Die Augen des Fremden waren von einem Braun, das der tiefsten Erde zu entspringen schien. Sie blickten ihn traurig, fast mitleidig an. Er wandte seinen Blick kurz ab und seufzte, dann schaute er wieder zu Thimo auf und gebot ihm mit einer Geste, Platz zu nehmen. Der Instrumentenbauer setzte sich auf den anderen steinernden Stuhl, gegenüber dem Fremden. Er wollte gerade zur Frage ansetzen, wo er den sei, aber der Fremde machte ihm wieder mit einer Geste klar, er sollte nichts sagen. Er ging um Thimo herum, und legte ihm die Hände auf die Schultern.
    Mahrer Baroudi. So hieß der Mann. Und nun erkannte er auch die Stimmen der Steine, die denselben amen gerufen hatte. Und mit diesem Namen schwang noch etwas mit. Thimo hatte das Gefühl, als wäre diese Person eine Art... ja, großer Bruder. Einer, der normalerweise immer seine Geschwister da ist, der stark ist, vernünftig, klug. Der nur jetzt nicht weiterwusste und sich an seinen kleinen Bruder wandte. Und obwohl Thimo diesen Maher nicht kannte, so fühlte er doch, dass ihm vertrauen sollte, vertrauen konnte. Und im Moment fühlte er, dass er gehen sollte. Wohin, dass würde sich schon zeigen. Oder vielmehr, dass würde sein "Bruder" ihm zeigen.
    Er machte sich auf den weg.

    Bald schon traf er auf andere. Sie waren nicht wie Maher. Sie waren mehr... mehr wirklich, und einen meinte er schon einmal gesehen zu haben, in Silden. Sie sprachen nicht viel miteinander, verrieten einander kaum mehr als ihre Namen. Irgendwann lief einer von ihnen (soweit Thimo sich erinnern konnte, hieß er Callindor) in Richtung des großen Gebäudes. Maher schien dagegen keine Einwände zu haben. Er war inzwischen nicht mehr neben ihm, zumindest im physischen Sinne. Er war neben ihm im Geiste, und es fühlte sich fast so an wie es sich mit Baldr angefühlt hatte, seinem Naturgeist, der seit der Schließung des Bundes zu ihm schwieg.
    Thimo ging los.

  8. Beiträge anzeigen #28
    Veteran Avatar von Thimo Lurkers
    Registriert seit
    Nov 2006
    Ort
    In Griffnähe meiner Gitarre...
    Beiträge
    504
     
    Thimo Lurkers ist offline
    Irgendwann entbrach ein Streit, und Thimo wollte nicht streiten. Er hatte über wichtige Sachen nachzudenken. Trotzdem konnte er nicht schweigen, und brachte nur eine leere Floskel an, von wegen vorsichtig sein, und nahm eher leicht ironisch die Position des alten Mannes ein, der sich über die Neugier der Jugend beschwert. Er hatte gehofft, seine Bemerkung würde im Sand verlaufen, aber zwei seiner Begleiter hatten sich angegriffen gefühlt, die feine Ironie in seinen Worten nicht sehen können. Innerlich seufzte Thimo und mischte jetzt doch bei dem Streit mit. Maher schaute nur zu und schüttelte den Kopf. Er wusste auch, dass es jetzt wichtigeres gab.

    Thimo hatte jedes Zeitgefühl verloren. Sie wanderten einfach der Kathedrale entgegen. Nichts passierte. Nach dem Streit schien jeder mit sich selbst beschäftigt. Dann irgendwann hatte einer, Nero, mit dem sich Thimo vorhin (letztens, früher?) gestritten hatte, einen Schlüssel gefunden. Einen mit einem Karo darauf. Und drei andere. Was besonders daran schein, war die Tatsache, dass sie offenbar von hier stammten, und sich trotzdem bewegen ließen. Und obwohl Thimo neugierig war, hielt er sich erstmal fern von ihm, aus Angst, einen neuen Streit zu provozieren.
    Dann, er wusste auch nicht wieso, fiel ihm dieser "Sildener" wieder auf (zumindest meinte er, dass es ein Sildener war), der ein wenig abseits stand und sich die Ohren zuhielt. Und geschah es aus Langeweile oder Neugier, einerlei, auf jeden Fall ging Thimo auf diesen zu und tippte ihn an, denn er hatte sowohl die Augen fest zu gepresst als auch seine seine Hände fest auf die Ohren gepresst.
    Erschrocken fuhr dieser herum, und schien einen Konterangriff parat zu haben, beruhigte sich dann aber offensichtlich wieder.
    "Entschuldigt, dass ich euch erschreckt habe. Das war nicht meine Absicht. Aber ich habe das Gefühl, euch als einzigen schon einmal gesehen zu haben, und wollte euch fragen, ob ihr nicht zufällig in Silden oder der Umgebung heimisch seit?", sprach Thimo sein Gegenüber an.
    Erst schien es zu überlegen, was denn der Instrumentenbauer von ihm wollte, dann setzte es zur Antwort an: "Nunja, wenn man so will, kann man sagen, dass ich in Silden heimisch bin, auch wenn ich noch nicht allzu lange dort bin. Auch habe ich mehr Heimatgefühle für... ach, lassen wir das. Auf jeden Fall wohne ich nun in Silden. Und ich habe da so die Ahnung, dass ihr das auch tut..."
    "Stimmt", bestätigte Thimo die Vermutung von... Ja, wie hieß er nochmal? Es schien schon so lange her zu sein, dass sie einander vorgestellt hatten. "Verzeiht, aber mir ist gerade euer Name entfallen, könnt ihr mir noch einmal sagen, wie ihr heißt?", unterbrach der Ergraute das Schweigen.

  9. Beiträge anzeigen #29
    Deus Avatar von Oparilames
    Registriert seit
    May 2004
    Ort
    ex contrariis
    Beiträge
    11.015
     
    Oparilames ist offline
    Erst hatte Oparilames Angst gehabt, dass dieser Sildener (denn das war er ganz offensichtlich) ihn gejagt hatte um ihn dann den Wächtern und Waldläufern zu übergeben, doch soschnell diese Angst auch aufgekommen war, mindestens doppensoschnell verging sie wieder. <Selbst wenn es so wäre, was ich keineswegs glaube, nach Silden kommt keiner von uns so schnell wieder...>
    "Mein Name? Ja hört hier denn niemand zu?" der Dieb blieb stehen. Es schien ihm, als wäre es tatsächlich egal, ob man nun versuchte diese "Vater-Morgan-á" zu erreichen, oder stehen blieb.
    Er schaute sich um - sollte er den Mann anlügen? Die Anderen waren kaum weiter gekommen. Der Grünäugige musterte sein Gegenüber. Dieser hatte einen Bart, stark gebräunte Haut und war wohl Mitte 40, also etwa doppelt so alt wie er selbst.
    "Oparilames heiße ich. Kennen wir uns? Ach, ist ja auch egal, es gibt jetzt wichtigeres als solche Fragen. Ich sehe es so, dass wir, egal wie lange wir noch auf dieses Gebäude zugehen, es niemals erreichen können. Wie siehst du das? Ich bin dafür, dass wir uns hier erstmal gründlich umsehen."
    Die Kopfschmerzen waren noch immer da, aber sie waren wieder schwächer geworden, sodass er ganz normal denken und sprechen konnte. Der Dieb wartete garnicht auf eine Antwort, sondern drehte sich nur um, in irgendeine xbeliebige Richtung und rief nach hinten: "Falls mir jemand folgen will, nur zu."; dann ging er los.
    Erst jetzt fiel ihm auf, dass er nichts bewegen konnte, nichtmal ein Sandkorn und die Sonne brannte unentwegt auf ihn herab. Pflanzen hatte er noch keine gesehen, zumindest keine, die nicht vertrocknet oder kurz davor war, ihr Leben auszuhauchen. Tiere hatte er auch noch keine gesehen, meinte jedoch, irgendwo das Zwitschern von Vögeln zu hören. Sein Blick war nochimmer von diesen seltsamen Schlieren getrübt, aber er nahm diese kaum noch wahr. Die Luft war trocken und gleichzeitig fühlte sie sich halt an. Es war ihm anfang sehr unangenehm gewesen, sie einzuatmen.
    Sein Blick strich über die trostlose Landschaft, schwenkte mal hierhin, mal dorthin und dann wieder zurück - und dann nochmals nach Links. Da war doch etwas! Oparilames war sich ganz sicher: Am Horizont schien irgendetwas zu sein, was anders war, als der Rest der Umgebung. Gerade erinnerte sich Oparilames daran, dass dieser eine Kerl die Gruppe ebenso wie er selbst verlassen hatte und er fragte sich, wo dieser wohl hingegangen war... Plötzlich packte ihn etwas von hinten und er zuckte erschrocken zusammen. Es war dieser Sildener, der anscheinend hinter ihm hergelaufen war. <Seltsam.>, dachte der ex-beinahe-Gurunovize <Ich habe ihn nicht rennen hören, auch ist er nicht aus der Puste!>

  10. Beiträge anzeigen #30
    Veteran Avatar von Thimo Lurkers
    Registriert seit
    Nov 2006
    Ort
    In Griffnähe meiner Gitarre...
    Beiträge
    504
     
    Thimo Lurkers ist offline
    Oparilames hieß er! Das ihm das nicht eingefallen war... Nun, auf jeden Fall ging dieser Mann nun in eine andere Richtung, nicht mehr gen Zitadelle. Thimo wusste erst nicht, ob er mitgehen sollte, doch kam von Maher das Gefühl, dass er mitgehen solle.
    Sie waren noch nicht allzu lange unterwegs (was Thimo daran festmachte, dass die anderen mehr oder weniger in Sichtweite waren), da erblickte er in der ferne etwas, was von der Farbe nicht ganz in die Szenerie passte. Es war zu... leuchtend, nicht so trist wie die Steine und Ruinen hier. Er packte Oparilames an der Schulter, um ihn darauf aufmerksam zu machen. Dieser fuhr erst erschrocken zusammen, wie eben, und wollte dann wissen, was denn los sei.
    "Ich habe dort hinten etwas gesehen, was sich von dem ganzen Steinzeug hier unterscheidet. Es ist wahrscheinlich nichts, aber wir sollten trotzdem nachsehen. Es ist zumindest ein Anhaltspunkt", antwortete der Instrumentenbauer.
    "Hab's auch gerade gesehen. Warum nicht? Besser als in zwischen diesen Steinen rumzuhocken..."
    Und so gingen sie los.

    Und dann waren sie angekommen. Eine Weile später wahrscheinlich, aber genau wusste es keiner der beiden so genau. Die Umgebung sah genauso aus wie überall: Felsiger Untergund, darauf überreste von Häusern und Hütten, in der Ferne die Kathedrale. Zumindest bis zu einem gewissen Punkt, oder einer gewissen Linie. Ab dieser nämlich hörte der felsige Untergrund auf, und die Ruinen, und eine riesige Fläche breitete sich vor den beiden Sildenern aus, auf der ... Korn wuchs. Dicht an dicht jeder Halm, sodass der Erdboden unter all den Ähren und Stängeln nicht zu sehen war. Thimo meinte, es währe Weizen, war sich aber nicht sicher. Auf jeden Fall waren dass die ersten Pflanzen, die er gesehen hatte.
    Ungläubig starrten die beiden das Feld an. Dann ging Thimo auf das Getreide zu, blieb kurz davor stehen, drehte sich um, und ließ sich in die Halme fallen. Ein böser Fehler. Wie Thimo schmerzhaft merkte, war das Zeug genauso unbeweglich und steif wie der Rest dieser ganzen Welt.
    Nachdem er sich aufgerappelt hatte, und Oparilames sich immer noch nicht entschieden hatte, ob er vor Schadenfreude auflachen oder vor Enttäuschung weinen wollte, fragte er Maher, was das zu bedeuten hatte. Es war das erste Mal, dass Thimo ihn direkt ansprach. Maher sagte nichts. Nur ein rationalisierter, nüchterner Gedanke schwirrte durch seinen Kopf:
    "Zeit ist irreal. Bewegung lokaler Gegenstände dadurch unmöglich."
    Und ohne dass er es bemerkt hatte, war er auch schon ausgesprochen.

  11. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #31
    Ehrengarde Avatar von Callindor
    Registriert seit
    May 2007
    Ort
    Skills:(5/12) Magie Innos 3; Stabkampf 2 --- Gilde Innos' --- Rang: Innospriester --- Waffe: Schwarzer Kampfstab --- Lehrmeister der Innosmagie I & II
    Beiträge
    2.848
     
    Callindor ist offline
    Tag vier. Oder Vierzig? Vielleicht auch schon Vierhundert. Eintausend. Wer bietet mehr?
    Es spielte keine Rolle und kaum mehr achtete einer wirklich darauf, denn hier gingen die Uhren anders. Oder eben gar nicht. Es war noch immer hell, so hell wie noch nie zuvor und langsam beschlich Callindor wirklich das Gefühl, dass sich die Zeit samt Wolken und Sonnenstand rückwärts bewegte. Doch nur unmerklich, es stellte sich so dar, als wäre wirklich alles starr und steif.
    Und Mizaki war wieder aufgetaucht. Nach dem Fund der Schlüssel durch Nero hatte dieser Geist ihm zu verstehen gegeben, dass es noch mehr Schlüssel gab und Callindor sie finden müsse. Mit seiner Hilfe. Und das er den anderen nichts davon sagen dürfe. Weil sie ihn ihm wegnehmen wollen.
    Es hatte es immer gewusst. Von diesen fremden Leuten konnte er keinem trauen. Nicht einmal mehr Nero war vertrauenswürdig. Seit geraumer Zeit schon schien dieser ebenso Tagzuträumen und abwesend zu sein. Als brüte er einen Schlachtplan aus, um seinem Bruder zu ermorden. Ein Attentat oder so etwas.
    Mizaki hatte ganz recht. Selbst war der Mann und so machte sich Callindor auf, dem Geist zu folgen. Leider entging sein Versuch der Flucht jemandem nicht, und kaum war er einige Schritte gegangen und glaubte sich in Sicherheit, da blieb er abrupt stehen und von hinten stieß das junge Mädchen, das, welches reden konnte, mit ihm zusammen.
    "Was willst du?", fuhr er sie an und schaute misstrauisch.
    "Ich muss auch hier lang ...", meinte sie mit einem Lächeln, doch Callindor blieb skeptisch.
    Doch dann sah er Mizaki, und wie er lächelte und nickte und das es schon in Ordnung gehen würde. So fiel es nicht so sehr auf und er könnte den Feind ein wenig aushorchen. Denn vertrauen konnte er auch diesem Drecksweib nicht. Aber für's Erste würde er mitspielen.
    Er nickte und sie gingen beide nebeneinander her. Im Gegensatz zu der Pirsch auf die Zitadelle, näherten sie sich hier den Ecktürmen der großen Stadt und kamen tatsächlich vorwärts.
    Und während sie so Schritt für Schritt vorwärts gingen, sagten sie kein Wort, jeder war ob der verheerenden Zerstörung fassungslos. Doch letztlich musste Callindor wenigstens so tun, als ob er sich für sie interessierte.

    "Und warum genau musst du hier hin?"

    "Ich bin auf der Suche nach etwas ..."

    Callindor bleib stehen. Konnte das wirklich sein? Suchte sie auch einen Schlüssel? Oder etwa seinen Schlüssel, um ihn ihm wegzunehmen? Sie würde es bereuen, wenn sie sich ihm in den Weg stellte.

    "Und wonach suchst du genau?"

    Egal, was diese Xarih sagen würde, Callindor wusste, es würde eine Lüge sein, um ihr Komplott gegen ihn zu schützen. Daran bestand kein Zweifel.
    Geändert von Callindor (15.03.2010 um 16:39 Uhr)

  12. Beiträge anzeigen #32
    Veteranin Avatar von Xarih
    Registriert seit
    Jul 2005
    Ort
    Überall und nirgendwo
    Beiträge
    682
     
    Xarih ist offline
    Ist das wirklich so wichtig?
    Ich glaube nicht!
    Ich verspreche mir davon etwas und nur darauf kommt es an. Du willst doch auch nicht die Ewigkeit hier verbringen und vom Nichtstun kommen wir sicher nicht weiter.


    Zusammen mit diesem Callindor hatte sich Xarih aufgemacht, offensichtlich hatten sie den selben Weg, sie wusste nur nicht warum.

    Sie näherten sich einer zerstörten Stadt und die hohe Magierin wunderte sich nur wie so etwas geschehen konnte. Die Zerstörung war von solchen Ausmaßen, dass sie sich das einfach nicht vorstellen konnte oder auch wollte.
    Alveria war ihre ständige Begleiterin geworden, sie war immer bei ihr und versuchte wohl auch etwas mitzuteilen, leider sprach sie meist in Rätseln, damit konnte Xarih so gut wie nichts anfangen.

    Emotionen wurden wach, die Xarih nicht kannte, umso näher sie der zerstörten Stadt kamen. Sie konnte die Gefühle nicht einordnen aber sie waren sehr stark. Wohl eine Mischung aus Freude, leid und Schmerz, das aber einzuordnen war momentan unmöglich.

    Dann geschah es, ohne Vorwarnung fingen die Kopfschmerzen wieder an. Xarih wurde Schwarz vor Augen, sie schien ihr Bewusstsein zu verlieren.

    Langsam öffnete sie ihre Augen wieder, sie konnte nicht richtig sehen, alles schien hinter einem Schleier gefangen zu sein, es war einfach zu undeutlich um genau zu bestimmen zu können wo sie war. Eines konnte Xarih aber sagen, sie war nicht mehr dort, wo sie zuletzt noch mit Callindor gewesen war, sie sah nicht mehr auf die zerstörte Stadt.

    Langsam, ganz langsam lichtete sich der Schleier vor ihren Augen und die Kopfschmerzen waren wieder verschwunden.
    Etwas war anders, Xarih war nicht mehr sie selber. An diesem Ort war sie noch nie gewesen und kannte sich doch aus, sie wusste genau wohin sie musste, sie war Valeria, das war die einzige Möglichkeit, die in dieser so ungewöhnlichen Situation überhaupt Sinn ergab. Das war die Stadt, vor der Zerstörung, noch schöner als sie es sich je vorgestellt hätte.
    Valeria wusste genau was zu tun war, jetzt teilte sie auch endlich ihr Wissen mit der hohen Magierin, es war einfach Wahnsinn, wenn ihr das bisher jemand erzählt hätte, den hätte sie wahrscheinlich für verrückt erklärt, ganz gut, dass sie auch hier keinem etwas gesagt hatte.

    Sie musste eines der Magierzimmer ihres Zirkels aufsuchen, sie nahm den direkten Weg, versuchte nicht aufzufallen, ihr war nicht bewusst, wie sie auf andere wirken würde.Hier ging alles völlig normal zu, was für ein krasser Gegensatz von der anderen Realität, wenn man das überhaupt so nennen konnte.
    Zwei Mädchen in Roben gekleidet kamen an ihr vorbei, etwas älter aber nicht viel. Die grüßten, sie natürlich zurück. Das war ein reiner Reflex gewesen, als sei es ganz natürlich.
    Sie lief auf ein Gebäude zu, sehr elegant, auf der linken Seite war ein Turm, der das Giebeldach um einiges überragte.
    Erst kam sie in eine große Halle, auch hier wurde der erste Eindruck von außen bestätigt. Alles sehr elegant aber doch eher schlicht gehalten, nicht pompös.
    Links und Rechte ging je eine Treppe hinauf in den ersten Stock, sie nahm die Linke und öffnete dann auch gleich die erste Türe.
    Es war ein recht kleines Zimmer und spärlich eingerichtet. Rechts neben dem Fenster stand das Bett, dem gegenüber ein Schreibtisch, mit einigen Büchern darauf. Sonst gab es nur noch eine Truhe und genau die war ihr Ziel.
    Die Truhe war nicht abgeschlossen, das Vertrauen zu den anderen Angehörigen des Zirkels musste groß sein, das war ihr nämlich auch schon bei der Zimmertüre aufgefallen. Allerlei Dinge befanden sich in der Truhe, persönliches Eigentum eben, aber nur ein Gegenstand war wirklich interessant. Es war ein Schlüssel, den sie an sich nahm und auch gleich in einer Tasche verwinden ließ.

    Jetzt verschwamm wieder alles, genau so wie vorhin wurde es Schwarz um sie, es dauerte aber nicht lange bis sie wieder zu sich kam, zumindest was die gefühlte Zeit anging, sicher konnte man sich hier ja nie sein.

    Valeria lächelte und verschwand dann wieder. Der erste griff ging in die besagte Tasche, dort fühlte Xarih tatsächlich den Schlüssel, sie holte ihn allerdings nicht heraus. Um ihren Hals aber spürte die hohe Magierin etwas, das vorher noch nicht da war. Xarih fühlte an den Hals, an einer Kette hing ein Kristall. Da die Kette lang genug war konnte ihn Xarih auch sehen. Er war schön, strahlte eine magische Präsenz aus und er war gelb.
    Mehr wusste sie aber auch nicht.
    Dabei fiel ihr wieder Callindor ein und sie schaute sich um.

  13. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #33
    Ehrengarde Avatar von Callindor
    Registriert seit
    May 2007
    Ort
    Skills:(5/12) Magie Innos 3; Stabkampf 2 --- Gilde Innos' --- Rang: Innospriester --- Waffe: Schwarzer Kampfstab --- Lehrmeister der Innosmagie I & II
    Beiträge
    2.848
     
    Callindor ist offline
    Was war geschehen?
    Dieses Frauenzimmer war plötzlich fort gewesen, während Callindor vor ihr gelaufen war und als er sich umdrehte, war sie verschwunden. Zuerst dachte er an eine Sinnestäuschung, drehte sich einige Male im Kreis, doch er hatte sie nicht übersehen. Und dann, von einem Moment auf den anderen, er hatte jetzt die Kreisdrehung zum sechsten Mal gemacht, war sie wieder da.

    "Wo warst du?", fragte Callindor barsch und zog sie hoch, denn sie taumelte ein wenig.
    "Was meinst du? Ich war doch immer hier!", log sie ihn offensichtlich an, und für einen Moment war der Magier versucht, sich die richtigen Antworten mit Gewalt zu holen, doch er besann sich eines Besseren und ließ von ihr ab.
    "Nun gut, dann habe ich dich wohl übersehen. Können wir weiter?"
    "Ja, gern doch.", meinte sie sofort und schien an ihrem Hals herumzufingern.

    Callindor hatte die Gewissheit, dass sie etwas vor ihm verbarg. Doch er musste das Versteckspiel solange wie möglich mitspielen, um möglichst viel über seine Feinde zu erfahren.
    Mizaki wurde ungeduldig.
    Unablässig penetrierte er das Gehirnm des Magiers mit Weisungen, Richtungen und Visionen, dass Callindor ab und an schwarz vor Augen wurde. Es war so eine Tortur.
    Es kamen weiter vorwärts, vorbei an Ruinen von hohen Zinnen, vergessenen Dächern, eingestürzten Türmen. Es glich der Umgebung, bei der Xarih verschwunden war. Sie war es, und da ließ sich Callindor nicht von abbringen. Sie hatte diese Realität verlassen. Wenn auch nur für einige Minuten. Doch wie auch immer sie das geschafft hatte, es konnte der Schlüssel zur Flucht sein ...
    "Die Treppe rauf ...", meinte Mizakli fordernd und zeigte visionär mit den Fingern hinauf, vorbei an den halben Treppenstufen und dem klaffenden Loch zum ersten Stock.
    "Ich muss da hoch. Hilfst du mir?"
    Xarih sah sich die Lücke an und rieb sich das Kinn.
    "Bist du sicher, dass ...", fragte sie nur, doch Callindor antwortet ihr unsachgemäß.
    "Hilf mir oder verschwinde, Miststück!"
    Sofort schnellte ihre Hand nach vorn und sie ohrfeigte ihn.
    Doch er verzog nicht die Miene. Sie würde noch sehen, was sie davon haben sollte, sich mit ihm anzulegen. Sie würden es alle noch sehen.
    "Dann mach ich es eben allein ..."
    Vorsichtig erklomm Callindor die erste Stufe, balancierte an der Mauer des Aufgangs Schritt für Schritt und Halbstufe pro Halbstufe der Lücke näher und schluckte ein letztes Mal, ehe er sich ein Herz fasste und beim Absprung nur die Kante erwischte. Es waren nun gute zehn Meter bis zum Boden und er hörte das Weib etwas rufen, doch er kämpfte hier um sein Leben.
    Mit Leibeskräften stemmte sich Callindor nach oben und stieß einen Schwall Luft aus, als er endlich wieder stand. Die erste Etage ...
    Und da hörte er es plötzlich.
    Stimmen. Stimmen, die seinen Namen riefen. Mizaki ...
    Er sah sich um und in diesem Augenblick war dort nicht die ramponierte Treppe, sondern der feine Aufgang des Luftmagierzirkels. Schön dekoriert. Teppich lagerte auf den Stufen und ließ die Tritte darauf verstummen. Das Geländer war hübsch gemeiselt. Wirklich exquisit anzusehen. Ales ruhte hell, in einem Hauch von Weiß.
    "Komm schon Mizaki, es wird Zeit.", sagte einer der Jungen und stieß ihn an, doch er ging keine Schritt und das Duo alberte vor ihm herum und rannte schließlich fort. Dort vorn war das Andachtszimmer. Dort trafen sie sich regelmäßig. Mizaki würde fehlen.
    Denn er brauchte etwas. Den Kristall und den Schlüssel. Anders würde er keinen Zutritt bekommen. Aber er musste dort hinein. Obwohl es untersagt war. Die obersten Schwestern hatten es verboten. Und trotzdem. Er musste diese Order brechen. Und genau dies tat er.
    Das Ziel war klar. Das Zimmer des Obersten. Nach Claudius' Tod ging dieses Amt an Trevius über, der just in diesem Augenblick die Andacht hielt. Sein Zimmer würde leer sein, der Raum unverschlossen. Schließlich gibt es keinen Grund, Geheimnisse zu haben. Vor niemandem.
    Das Büro seines neuen Mentors, den er aber nie als desselben anerkannte, war wunderbar hergerichtet, dem Stand würdig und auf einer Art Springbrunnen ruhte der Schlüssel. Er schien wie in einer Seifenblase über der Fontäne zu schweben, hatte mit dem Wasser darunter keinen Kontakt.
    Und der Kristall war auch dort. Das Amulett mit dem Splitter ruhte symbolisch an der Wand, strahlte dabei mystische Macht aus. Es war eine Todsünde, es überhaupt anzusehen, geschweige denn, es zu berühren. Mizaki würde noch viel weiter gehen ...
    Da er selbst ein Mitglied des Zirkels war, hatten die Schutzrunen zur Abwehr unerwünschter Leute auf ihn keine Wirkung, sodass der Splitter rasch um seinen Hals wanderte, genauso, wie es der Schlüssel tun würde.
    Wunderschön tanzte er auf der Empore, ohne auch nur ein Anzeichen dafür zu liefern, warum es das konnte.
    Mizaki griff zu. Seine Hand schloss sich um den Schlüssel wie das wärmede Nest um ein Vogelei.
    Und dann rief Xarih.
    Callindor schreckte aus seinem Traum auf und war für einen Augenblick verwirrt, erkannte aber rasch die Situation und zog seine rechte Hand an sich. Ein Schlüssel war darin, in dessen Griff eine Welle eingearbeitet war, eine Art Luftwoge. Kein Zweifel, dies war der Luftschlüssel, den er für Mizaki finden musste. Und noch etwas anderes bemerkte der Magier. Um seinen Hals hing ein Amulett. Es ruhte kühl wie ein Windhauch an seiner Brust, während das durchsichtige Weiße des Kristalls eine unheimliche Macht ausstrahlte, die Callindor jedoch nicht wahrnahm.
    Sein Auftrag war erfüllt und Mizaki über alle Maßen erfreut.

    "Was ist nun, du Held?", fragte Xarih erneut aus dem Erdgeschoss. Callindor verstaute den Schlüssel und zog seinen Kimono enger, sodass seine Brust verdeckt wurde. So konnte niemand etwas sehen.

    "Hier oben ist nichts. Falscher Alarm. Ist sowieso alles nur Humbug. Ich geh wieder zu den anderen."

    Callindor hangelte sich von dem zerstörten Treppenabsatz zurück zu dem Mädchen und zusammen machten sie sich auf den Rückweg zur Gruppe.

    "Echte Zeitverschwendung!", sagte Callindor erneut zu Xarih, die sofort nickte. Er hatte, wonach er gesucht hatte und niemand würde es ihm wegnehmen. Eher köpfte er sie, als das das passieren sollte. Sie waren alle seine Feinde.

    "Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt!", schrie er die junge Frau plötzlich wie wahnsinnig an, giftete nach ihr grimmig und zeigte die Zähne. Gleich darauf rannte er los und ward nicht mehr von ihr gesehen.
    Geändert von Callindor (15.03.2010 um 18:26 Uhr)

  14. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #34
    Ehrengarde Avatar von Nero
    Registriert seit
    Feb 2008
    Ort
    The Netherworld, Dood!
    Beiträge
    2.002
     
    Nero ist offline
    Der Magier wanderte abseits der Gruppe und folgte Callindor und Xarih, welche sich ohne sie der Stadt am ehesten genähert hatten. Mittlerweile hatte er sie aus den Augen verloren und hatte beschlossen alleine weiter zu gehen, einen Anhaltspunkt zu finden, einen weiteren Hinweis, vielleicht sogar noch eine arme Seele die an diesen Ort hier gebracht wurde und vielleicht wusste, was los war. Aber je weiter er ging, desto weniger Hoffnung hatte er darauf, noch etwas zu finden, etwas mehr zu erfahren, jemanden zu erspüren, der sie retten konnte. Doch dann fiel dem Magier dieses unheimliche Gefühl auf, dass sich in seinem Bauch breit machte, ein Gefühl als würde er verfolgt, und dann sah er ihn, einen Schatten in seiner Größe, er lehnte am Türsturz eines, für die Verhältnisse der Stadt gesehen, gut erhaltenes Gebäude, in Augenhöhe blitzte etwas auf, und dann verschwand er ins Innere des Gebäudes. Der Magier machte sich bereit für das Schlimmste, Träume, Visionen und andere geistige Begebenheiten bahnten sich so an, immer war damit eine Person, ein Schatten oder ein Geräusch verbunden. Für den Magier war es immer, als gehe er durch diese Verbindung zwischen Menschen und Geisterwelt durch ein unsichtbares Tor vor dem er seinen Körper zurückließ, sich selbst beobachten konnte und hinter dem Tor auch ein Geist war, nur auf einer anderen Ebene als ein wirklicher Geist. Er ging weiter, durch die Tür und wieder sah er den Schatten durch eine Tür verschwinden, natürlich machte der Magier den Fehler hinter ihm her zu gehen und gerade als er in die Tür trat, da wurde es ihm klar, noch ehe es wirklich passierte. Als er durch die Tür hindurchschritt durchfuhr ihn sengender Schmerz, als sich sein Verstand von seinem Körper löste und letzterer zusammensackte, Nero jedoch weiterhin weiterging. Hinter einem Balken trat eine Gestalt hervor, der Magier wollte einen Dolch ziehen... nutzlos, sie waren nicht mit ihm gekommen... noch überlegte er, was er tun sollte, doch dann war die Gestalt schon vor ihm. Ein Mann seines Alters, kurze schwarze Haare und ebenfalls einen dämonischen Arm besitzend, mehr als seinen eigenen zeigen konnte Nero nicht, er war zu geblendet von der wallenden schwarzen Robe und dem atemberaubenden Tatoo eines Raben in runischer Darstellung auf der Stirn des Fremden.

    "Endlich bist du meinen Rufen gefolgt, Nero, Magier des Feuers aus dem Reiche Myrtana!"

    Der Magier taumelte zurück, woher wusste er seinen Namen? Woher konnte eine Anomalie wie dieser auch nur etwas von ihm wissen?

    "Wer...wer bist du? Wo sind wir hier? Was willst du?"

    Fragen sprudelten aus dem Magier heraus wie Wasser aus einer Quelle, seine Gedanken überschlugen sich, als sein Gegenüber nur abwehrend die Hände hob.

    "Ich bin Hayden, Hayden Xever, Schwarzmagier und frischer Absolvent der Todesschule von Hakun Kota. Wir sind hier.. nein, das musst du noch nicht wissen mein Freund, wichtig ist, dass du mir einen Gefallen tust, eine wichtige Aufgabe! Du stehst in meinem Hause, jedenfalls das, was davon noch übrig ist, und ich brauche dich um einen Gegenstand hier zu bergen, einen Schlüssel, ich denke, die anderen vier hast du erhalten?"

    "Das habe ich, doch verstehe ich den Sinn nicht, wieso sollte ich dir helfen? Was ist für mich da mit drin? Ich kann mich auf nichts einlassen, was nicht eindeutig ist, dafür bin ich zu sehr Realist Hayden..."

    Der Magier sprach mit diesem Geist schon, als sei er ein alter Bekannter, und wenn es sich der Magier recht überlegte, dann war ihm seine Präsenz schon am ersten Tage aufgefallen, doch er verblasste schon, und es war nicht mehr viel Zeit bevor er auf die nächste Begegnung warten musste.

    "Ihr werdet freikommen, so einfach ist das, früher oder später, denn zuerst brauche ich dich, um einen weiteren Schlüssel an dich zu nehmen, es ist ein Totenkopf darauf, er ist in der Truhe dort hinten.... ich bitte dich, nutze die Schlüssel weise, alles weitere werdet ihr dann in der Zitadelle erfahren, doch für mich ist jetzt erst einmal die Zeit gekommen ein wenig zu ruhen, ich werde dich wieder aufsuchen Nero, bis dahin, möge das Glück auf deinem Wege reisen! Zum Abschied werde ich dir zeigen, wer ich bin und wie mein Haus einmal aussah, es hätte dir sicherlich gefallen!"

    Zu Neros Überraschung gab der Geist ihm die Hand und verschwand dann

    "Hayden...Warte!"

    doch er war schon fort und Nero wurde wieder in seinen Körper gesogen, rappelte sich dann auf und nahm den Schlüssel an sich. Irgendwo hörte er eine Feder auf Papier kratzen, doch das musste Einbildung sein, hier war niemand mehr. Doch dann sah er es, er war nicht mehr in dieser verranzten Bruchbude sondern in einer sehr angenehm möblierten und großartig eingericheteten Wohnstube. Schwarze Teppiche säumten den Boden, an den Wänden waren Symbole von Spinnen, Dämonen und Kelchen, alle stilisiert und in pures Gold geprägt. Irgendwo schrie ein kleines Kind, eine Mutter trug es geradewegs an ihm vorbei, so als sei er nicht da, dann hörte er wieder das Kratzen. Hinter sich sah er Hayden, wie er etwas in einem Notizbuch aufschrieb und sich anscheinend Gedanken zu einer vor ihm liegenden Spinne machte.

    "Wenn ich es doch nur wieder hinbekommen würde! Wir Todesmagier sind doch schließlich dafür da, Verwundeten, Alten und Kranken einen angenehmen Tod zu bereiten! Wieso aber füge ich Schmerzen zu, anstatt sie zu nehmen? Ich weiß nicht, wie ich es in der Prüfung mit dem alten Jalanda hinbekommen habe, er war mit einem Lächeln gestorben. SYLWINA!?"

    Des Magiers Augen weiteten sich, wie konnte es sein, dass Haydens Frau wie seine verstorbene Liebe hieß? Und dann erschrak er noch mehr, es war nicht nur eine Ähnlichkeit zu erkennen, es war leibhaftig Sylwina! Hayden zeigte ihr einen frisch geprägten Schlüssel mit einem Totenkopf darauf.

    "Siehst du Schatz? Ich wurde heute zum Schlüsselwächter berufen! Und das kaum zwei Wochen nach meiner Prüfung. Wir sind reich, doch dies wird unsere Zukunft sein..."

    Und dann wurde das Bild trüb und der Magier erwachte aus seinem Traum, noch immer verwirrt suchte er seine sieben Sachen zusammen, steckte den Schlüssel in die Schatulle und machte sich dann auf den Rückweg. Er musste zurück zu den Andern, doch er konnte es ihnen noch nicht verraten, sie wollten warten bis zur Zitadelle, dort würde es sich lüften. Als er das Haus verließ drehte er sich noch einmal um-

    "Ich werde dich nicht enttäuschen, Hayden! Verlass dich auf mich!"

    Er hatte erst jetzt bemerkt, dass dort noch etwas anderes gewesen war bei dem Schlüssel, ein kleiner samtener Sack, leicht doch gefüllt. Als der Magier ihn öffnete war darin ein raabenschwarzer Splitter, nicht groß und nicht klein doch machtvoll, so viel war sicher, er war wunderschön und niemand würde ihn bekommen, er war sein Schatz und er würde ihn hüten. Das ja keiner danach fragte, es würde des Fragers Ende sein! Dann trat er seinen Weg zu den Andern an, sie warteten sicherlich bereits und seine Erklärung war denkbar einfach, er hatte sich verlaufen...ja, das war es, das war richtig!
    Geändert von Nero (15.03.2010 um 18:44 Uhr)

  15. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #35
    Waldläufer Avatar von Mihawk Dulacre
    Registriert seit
    Jun 2009
    Ort
    Gilde: --- Gilde Innos --- Waffe:Mordrys geschenktes Kurzschwert
    Beiträge
    148
     
    Mihawk Dulacre ist offline
    Mihawk hatte sich getrent von den anderen, er konnte ihre Nähe nicht mehr ertragen, sein Kopf brachte ihn fast um, doch wusste er das sie zu der unübersichtlichen Zitadelle hinwollten, so konnte er sie aufsuchen falls es ihm besser ginge.
    Selbst Nero konnte er nicht mehr ertragen, sein besten Freund, mit dem er bis in den Tod gingen würde, doch spürte er, dass etwas in ihm sich von Nero distanzieren wollte.
    Was war das für ein Ort, und warum musste er hier sein. So oft er sich diese Frage auch stellte, er konnte keine Antwort darauf finden. An diesen Ort, wo Zeit relativ war, Gegenstände an Ort und Stelle blieben egal was man tat.
    Mihawk schädel wollte nicht aufhören zu dröhnen, seine Augen schmerzten sodass er Magieströme nicht richtig wahrnehem konnte, was an diesem Ort sowieso sinnlos war.
    Abseits von den anderen zog er umher um vielleicht etwas zu finden, was ihnen helfen könnte wieder aus diesem Ort weg zu kommen, weg von den Ruinen und zerstörten Gebäuden, Mihawk machte diese trostlosigkeit krank, er war es nicht gewohnt in so einer Ödniss zu Leben, sonder er liebte die Welt und ihre Bunte vielfalt, doch konnte er keine Stelle finden, die ihm sein Herz erwärmen konnte.
    Mihawk war schon immer ein friedfertiger Mensch, obwohl er nach aussen immer hart wirken wollte, er fing noch nie eine Schlägerei an, wobei er noch nie einen Grund fand eine zu starten, da er lieben konflikten aus den Weg geht, als sich ihnen zu stellen, doch genau jetzt war er in einem großen Konflikt gefangen, aus dem er sich befreien musste, was ihm gar nicht in den Sinn kam.
    Mihawk lief weiter und weiter, er wusste nicht einmal wohin er ging, hauptsache weg von all den anderen, denn er glaubte, das sie ihm bald noch größere schwierigkeiten bereiten würden, als er jetzt schon bräuchte.
    Am meisten machte ihm dieses Mädchen angst was mit ihnen ging. Sie sagte nicht ein Wort, was sie verdächtig und zugleich grußelig machte.

    Was Mihawk bräuchte, war jemand, der ihn verstand, der ihm helfen könnte, jemand der seinen zermürbten Kopf wieder gerade biegen könnte.

    Jemand irgendjemand, sowie dieser Kerl da.“

    Mihawk sprach so vor sich hin, bis er endlich die Gestalt wahrnahm, die ungefähr hundert Meter weiter weg von ihm an einer Ruinenwand lehnte.
    Mihawk wisch sich über seine schmerzenden Augen, denn er wollte nicht Glauben, was er da sah, doch sah er nichts mehr, die Gestalt, welche sicherlich noch eben darwar, war nun weg nachdem er seine Augen wieder öffnete. Auch wollte Mihawk es nicht glauben, da diese Gestalt zu leuchten schien in den schönsten und wundervollsten Farben, die sich Mihawk nur vor stellen konnte.

    „Nein, das kann nicht sein, ich werde schon langsam verrückt“, sagte Mihawk zu sich selbst um scih zu beruhigen , doch half es nicht viel, was er brauchte, war ein Freund und zwar ein richtiger, nicht so wie Nero, welche ihn im Stich lies und langsam durchzudrehen schien, dachte er sich.

    Mihawk lief weiter wobei seine Kopfschmerzen bei jedem Schritt schlimmer und schlimmer wurden, und er sich langsam einbildete schon Stimmen zu hören.

    „Mihawk.....Mihawk“, rief eine Stimme seinen Namen, doch wollte Mihawk es nicht wahrhaben, sein Kopf musste ihn einen Streich spielen, hier war niemand ausser ihm, er war ganz alleine.
    „Alleine!“
    Mihawk fing an zu schluchzen, nie zuvor war er so einsam gewessen, er hatte immer jemanden, der für ihn da war.
    „Aber, aber Mihawk, du bist doch nicht alleine, du hast doch mich.“
    „Ja stimmt, wie konnte ich das vergessen Valero, du warst doch immer für mich da.“
    „Genau und da ich immer für dich da war, möchte ich dich bitten auch mal für mich da zu sein“
    „Alles was du willst mein bester“

    Valeroh sagte ihm, dass er ihn etwas in einem Gebäude holen und für ihn aufbewahren sollte.
    Mihawk wollte seinen „BESTEN“ Freund natürlich nicht entäuschen und folgte dessen anweisungen bis hin zu einem verwitterdem Gebäude, in das er etwas holen sollte.
    Plötzlich wurde der Schmerz von Mihawks Augen unerträglich, sodass ihm Schwarz vor diesen wurde und er zu Boden fiel.

    Valero hatte kurz das gleichgewicht verloren, doch stand er sofort wieder auf als wäre nichts geschehen. Er musste weiter, wollte er nämlich nach Hause, um dort eine neue Beschwörungsformel auszuprobieren, welche er eben endeckt hatte, womit er einen Zombiehund beschwören konnte. Er war aufgeregt und konnte es kaum abwarten seine neue Formel auszuprobieren, was für ihn als hoher Beschwörungsmagier schon fast pflicht war.
    Daheim angekommen grüßte er ersteinmal seine Frau und seinen kleinen Sohn, setzte sich gemütlich in seinen Sessel und steckte sich einen Klimmstengel an, den für Valero gab es nichts schöneres als sich bei etwas guten Rauch zu entspannen.
    Als Valero nun entspannt in seinem Sessel saß, sah er DEN Schlüssel und sein Kristall frei auf seinem Schreibtisch liegen, sodass er sofort aufstand, sie an sich nahm, da er nicht wollte das sie in die Hände irgendjemand Fremdes gelangen.
    Als Valero und die beiden Gegenstände an sich nahm, verlor er wieder sein Gleichgewicht und ihm wurde Schwarz vor Augen.

    Mihawk stand ganz benommen auf, doch waren seine Kopfschmerzen nun verflogen.

    „Das hast du gut gemacht mein Freund, nun bringe diese zu der Zitadelle, dort werde ich auf dich warten.“

    Mihawk öffnete seine rechte Hand und sah die beiden Gegenstände, welche Valero ihm gegeben hatte, oder hatte er sich diese selbst geholt, überlegte Mihawk, nein dachte er sich, er ist ja nicht Valero.
    Mihawk welcher seinen Freund nicht enttäuschen woltle ging auch sofort los, denn er wollte seinen besten Freund nicht warten lassen.

  16. Beiträge anzeigen #36
    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    I don't know what it is about flames, but they just make everything cooler.
    Beiträge
    1.312
     
    Ravenne ist offline
    Vollkommen ereignislos sollte die Wanderung zur Zitadelle anscheinend nicht ablaufen. Zumindest schien Inara das beschlossen zu haben. Manchmal zeigte sie ihr willkürlich Ereignisse aus ihrer Vergangenheit, doch wenn Ravenne nachfragte, weigerte sich Inara, mehr zu erklären, als nötig war.
    Also, ein paar Hinweise zu diesem Schlüssel musst du mir schon geben.
    »Du hast Recht, es wird wohl Zeit ...«
    Mehr sagte Inara nicht, stattdessen zeigte sie ihr wieder eine Erinnerung.

    Es war ein schöner Tag. Die Sonne schien und ließ die Tropfen der Fontaine am Brunnen im Hof glitzern. Das Gebäude war schier riesig und darum herum war ein kreisrunder Wassergraben angelegt, den es mit einer Brücke zu überqueren galt. Dann stieg man eine lange und breite Treppe hinauf, wo man bei einer Art Vorhof den Brunnen bewundern konnte. Das Wasser war allüberall kristallklar. Säulen säumten den Hof und führten den geneigten Besucher in das einladende Innere dieses Tempels. Der innere Hof schien auf den ersten Blick ebenfalls bedacht zu sein, doch dann fiel einem das Wasserbecken in der Mitte auf, und auch das nach innen geneigte, offene Dach zeigte den Grund: Was auch immer es für ein Gebäude war, es verschwendete kein Wasser. In diesem Becken wurde Regenwasser aufgefangen. An den Seiten des Beckens war ein überdachter, einseitig von Säulen gehaltener Gang, in dessen Wände Türen eingelassen waren.
    Der Beobachter stieg eine Wendeltreppe hinauf, kam in ein zweites Stockwerk. Hier befand man sich nicht über dem Regenwasserauffangbecken, sondern über dem hinteren Teil des Gebäudes. Hier schienen sich private Räume zu befinden, doch sie waren nicht abgeschlossen ...

    Die Erinnerung endete.

    Ravenne schüttelte den Kopf. So viele Eindrücke! Dieses riesige Gebäude, was war das?
    »Das ist die Schule des Wassers. Zu diesem Gebäude musst du gehen. In dem Zimmer, das ich dir gezeigt habe, ist der Schlüssel. Konntest du dir den Weg merken? Die Treppe?«
    Es hatte zwei Wendeltreppen gegeben, doch Ravenne wusste noch, dass es die linke gewesen war.
    Wo liegt diese Schule?
    »Ich führe dich hin. Nun gehe dort links, verlasse diese Stadt.«
    Ravenne tat, wie ihr befohlen, sah keinen Sinn, sich zu widersetzen. Inara lotste sie aus der Stadt hinaus, durch die Landschaft. Ob es lange dauerte, bis sie das Gebäude erreichte. Staunend überquerte Ravenne die Brücke und schaute am höchsten Punkt in das Wasser. Was ihr aus dem schmutzigen Graben zurückschaute, war nicht ihr Gesicht, es waren ganz klar hellgrüne Augen, das Gesicht wurde von kurzem, schwarzem Haar umrahmt. Es war Inaras Gesicht.
    »Komm weiter.«
    Ravenne riss sich von diesem ungewohnten Anblick los, ging den Weg entlang, den Inara ihr gezeigt hatte. Der Brunnen funktionierte nun nicht mehr, das Regenwasserauffangbecken war verdreckt. Vorsichtig stieg die Stumme die Wendeltreppe hinauf und suchte das Zimmer aus Inaras Erinnerung. Es stand eine Truhe dort, so eine, wie in der Höhle bei Montera ... Fast schon gierig stürzte Ravenne hin und öffnete sie, doch sie enthielt kein Buch, nur einen Schlüssel, auf dem eine Welle war.
    »Das ist er.«
    Dann ... können wir ja zurück.
    »Es ist lange her, dass ich hier war ... weißt du, ich starb bei meiner Abschlussfeier ... ich habe diese Schule eigentlich nie verlassen.«
    Wie traurig.
    »Es war eine schöne Zeit hier.«
    Inara seufzte wehmütig, schien nun einmal selbst ihre Erinnerungen durchzugehen.
    Die Gruppe! Wir müssen schnell zurück!
    »Du kannst beruhigt den ganzen Weg laufen ... du wirst kaum verschnaufen müssen. Die Zeit ... verläuft anders.«
    Das ist mir auch aufgefallen.
    Ravenne lief zu der Gruppe zurück, staunte, dass Inara da Recht behielt. Die Gruppe ... die beachteten sie nicht, taten, als wäre sie nicht weg gewesen. Nichts Neues.

  17. Beiträge anzeigen #37
    Veteran Avatar von Thimo Lurkers
    Registriert seit
    Nov 2006
    Ort
    In Griffnähe meiner Gitarre...
    Beiträge
    504
     
    Thimo Lurkers ist offline
    Thimo wanderte auf dem Kornfeld. Oder ließ Maher darauf wandern. Sein ... ja, was war er eigentlich? Da nur er ihn hatte sehen können, musste es wohl eine Art Geist sein, oder so was ähnliches.

    Auf jeden Fall hatte Thimo ihm die Kontrolle überlassen. Er wusste, dass er irgendwas in dem Kornfeld finden musste. Wahrscheinlich einen Schlüssel. Aber das Feld war groß, weit, dicht. Und Maher schien eine Ahnung zu haben.

    Sie waren etwa in der Mitte des Kornfeldes angelangt, als Thimos Hand sich nach dem Korn ausstreckte. Sie zwängte sich an den Stängeln vorbei und tastete nach etwas. Und fand etwas. Es fühlte sich kalt, metallisch an. Fast schon erfrischend nach all dem gleichmäßigem, nacktem stein und dem Kornfeld, dass sich genauso anfühlte.

    Der Instrumentenbauer packte zu, und zog den Gegenstand nach oben. Oder versuchte es. Jetzt, wo die Hand zur Faust geballt war, konnte sie nicht mehr an den Ähren vorbei. Das stellte sowohl Thimo als auch seinen Geist vor ein Problem. Thimo versuchte, den Schlüssel zwischen Zeige- und Mittelfinger zu halten. Jetzt passte er mit seiner Hand durch; aber der Schlüssel nicht.

    Thimo setzte sich vorsichtig auf die Ähren, den unliebsamen Aufprall von letztens noch in Erinnerung, und dachte über das Problem nach.

    Dann, aus den Untiefen seiner Gedanken entstieg ein Wort, so perfekt und rein, dass es wie ein Kristall wirkte, durch den man die Antwort auf sein Problem lupenrein vor sich zu sehen schien. Ein Wort, so kräftig und mächtig, dass seine alleinige Anwesenheit dem Problem Einhalt gebot. Thimo hatte es fast, wollte es greifen, wollte es fassen, und dann war es plötzlich weg, und nur der Gedanke "Brot." geisterte durch seinen Kopf.
    Oder? War da nicht noch mehr hinter? Brot bestand aus Korn und Wasser. Meistens noch aus der ein oder anderen Zutat mehr, aber im Grunde aus diesen beiden Elementen. Und damit man das Korn verwenden konnte, musste es vorher geerntet werden. Und dafür brauchte man...

    Maher griff plötzlich in sein Innerstes hinein, und holte etwas hervor, eine Kraft, die Thimo nicht kannte, aber doch nicht fremd schien.Es brannte in seinen Adern, war beinahe unangenehm; floss dann heraus, zu den Steinen. Die Steine schrien in Panik, sträubten sich, wehrten sich, wollten in Frieden weiterschlafen, fernab aller Vergänglichkeit, und doch rief Maher sie, und sie mussten seinem Ruf folgen. Und ein um der andere Stein fügte sich, und formte sich dann, und wurden zu etwas größerem, etwas, was sie brauchten.

    Und dann hielt Thimo eine steinerne Sense in der Hand. Ohne irgendwas dagegen tuen zu können, schwangen seine Arme nach oben, holten aus, und, stießen dann auf das Korn. Knirschend trafen Stein und Korn aufeinander. Und doch war eine kleine Kerbe erkennbar. Immer weiter und weiter drosch Thimo darauf ein, ohne Zeichen von Müdigkeit. Er überließ Maher die ganze Sache, während er sich einer befriedigenden Leere seines Kopfes hingab, und es genoss, nicht nachdenken zu müssen.

  18. Beiträge anzeigen #38
    Veteranin Avatar von Xarih
    Registriert seit
    Jul 2005
    Ort
    Überall und nirgendwo
    Beiträge
    682
     
    Xarih ist offline
    Die letzten Ereignis hatte ihr zu denken gegeben, leider brachte das nicht sehr viel. Xarih war offensichtlich in die Vergangenheit gereist, war eins mit Valeria gewesen.
    Die hohe Magierin wurde einfach nicht schlau aus der Situation, ihre Rolle in diesem Spiel kannte sie nicht, eines aber war Xarih inzwischen klar, wenn sie hier wieder weg wollten mussten sie etwas dafür tun, alle, die sie hier waren, jeder hatte sein Teil dazu beizutragen.

    Zu Beginn noch hatte sie sich dagegen gesträubt, wollte Valeria abblocken, es einfach nicht zulassen, dass jemand in ihre Gedanken eindringen konnte, das war ihr einfach unheimlich gewesen. Inzwischen sah das anders aus, es verband sie etwas mit der jungen Frau, ein unsichtbares Band, dass sie nicht zu lösen vermochte, also hatte es Xarih als ihr Schicksal angenommen. Seitdem ging es ihr besser, die Kopfschmerzen waren verschwunden, zumindest die meiste Zeit über, leider aber musste sie zugeben, dass es Zeiten gab, da war sie einfach nicht mehr sich selber. Es hatte damit angefangen, dass sie immer wieder mal ein Gesicht gesehen hatte. Das Gesicht, der jungen gutaussehenden Valeria, etwas erinnerte sie diese junge Frau an sich selber, wie sie vor einigen Jahren noch gewesen war.
    Valeria hatte nur in Rätseln gesprochen, gut, das hatte sich kaum geändert, wenn sie sich aber verbanden spürte sie ihre Unsicherheit, ihre Angst, gleichzeitig aber auch ihre Stärke und Lebensfreude, die sie mal hatte.

    Sicher eine Nebenwirkung die man nicht ändern konnte, denn ansonsten erfuhr Xarih immer noch sehr wenig, gerade soviel um zu wissen wie der nächste Schritt aussehen sollte.
    Sie musste Valeria vertrauen, eine andere Möglichkeit hatte Xarih gar nicht. Immer öfter verschmolzen sie miteinander, etwas Neues erfuhr die Maga aber nicht, immer wieder bekam sie nur den Hinweis auf die Zitadelle!

    Die Anderen schienen sich verändert zu haben, Xarih konnte es nicht wirklich erklären aber zumindest was die Zitadelle anging schienen sie sich einig zu sein.
    Der Weg dorthin war anders verlaufen als bisher. Es war ihr nicht so vorgekommen, als würde sie auf der Stelle marschieren, nein, ganz im Gegenteil

    Dort angekommen war es aber auch schon wieder losgegangen, jeder hatte Seine Meinung und die vertrat er auch, der eine wollte versuchen das Tor zu öffnen, ein anderer wieder wollte das Tor erst studieren, wieder ein anderer glaubte an eine falle, wobei Xarih sich da nicht sicher war, vielleicht wollte Derjenige auch nur ablenken, schwer zu sagen war das.
    Das spielte aber alles keine Rolle, Geräusche kamen plötzlich auf und die kamen nicht von ihnen selber.
    Die schienen vom Dachboden zu kommen, ein Schaben, fast als wollte sich jemand durch graben und ein Hämmern, als wollte derjenige durchbrechen. Xarih glaubte auch ein Stöhnen zu hören, ein Stöhnen der Verzweiflung aber sie konnte es nicht richtig einordnen. Jedenfalls schien sie es nicht als Einzige zu hören, die anderen der Gruppe waren ebenfalls darauf Aufmerksam geworden.

  19. Beiträge anzeigen #39
    Abenteurer Avatar von Der Rat
    Registriert seit
    Nov 2007
    Beiträge
    52
     
    Der Rat ist offline
    [Galatea Caruzi]

    Sie waren da. Alle. Ausnahmslos alle waren sie gekommen. Wie schon so oft zuvor. Und es würde nicht anders werden. Ein ewiger Kreislauf. Eine Gemeinschaft der Verräter.
    Und doch durfte Galatea nicht aufgeben. Sie musste es auch dieses Mal wieder versuchen. Wie schon so oft vorher. Würde es diesmal etwas ändern? Mehr als hoffen konnte sie nicht. Hier war ihre Macht dahin. Sie konnte nichts bewirken, nur warnen.
    Sie hörten das Pochen, Klopfen und Hämmern und verharrten. Galatea spürte ihren Geist, wie er uneins war mit sich selbst. Natürlich.
    Die Geister wollten nur eines. In dieses Gebäude hinein. Sie musste dies verhindern. Unter allen Umständen. Oder es würde wieder von vorn beginnen.
    Sie kamen. Sie konnte die Erschütterungen in dem Fundament unter ihr spüren, wie die schweren Fußsohlen der Fremden über den Steinboden schleiften. Etwas Zeit blieb also noch. Sie musste sie nutzen.

    Die Tür konnte sie noch öffnen, doch alles andere musste sie ihnen überlassen. Sie näherten sich gemeinschaftlich dem großen Gemälde. Es zeigte die Abschlussklasse der Akademie. Jeder von ihnen war darauf abgebildet. Galatea würde es wissen und sie stierten darauf, ungläubig, wie schon andere so oft zuvor.
    "Schaut, hier ...", meinte einer der Fremden und strich mit dem Finger über das kalte, harte Öl des Bildes.
    Sie musste jetzt handeln.
    "Oh ...", säuselte sie flüsternd wie ein Hauch eines Geistes und strich dem Berührer sanft über die Wange.
    "Du hast es berührt. Nun spürst du mich. Hilf mir. Ihr alle! Lasst es nicht zu, dass es wieder passiert. Ich bin ... Galatea. Galatea Caruzi. Und ich bin hier gefangen. Schon so lang."
    "Galatea Caruzi ...", wiederholte er gehörig und die anderen schauten stutzig. Ihnen war inzwischen wohl auch das kalte, dumpfe Licht aufgefallen, dass ihr Kollege vor dem Gemälde warf. Sie war dafür verantwortlich. Ihre leibliche Hülle ist schon seit Urzeiten dahin.
    "Was willst du von uns?", fragt einer und sie floss wie ein Strom aus kaltem Licht zu ihm herüber.
    "Euch warnen. Was immer ihr auch tut, öffnet nicht die Tür."
    "Aber SIE sagen, dass ...", fiel er ihr ins Wort, doch sie lachte hohl.
    "Sie sind alle Betrüger, Verräter. Ihr dürft ihnen nicht glauben. Sie alle sind für dieses Unglück verantwortlich. Sie werden die Katastrophe auslösen ... Ihr dürft ihnen nicht vertrauen."

    Die Gruppe blieb still und der uralte Geist wartete auf ihre Reaktion. Würde die Warnung helfen, oder war am Ende doch alles vergebens?

    Callindor

  20. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #40
    Ehrengarde Avatar von Callindor
    Registriert seit
    May 2007
    Ort
    Skills:(5/12) Magie Innos 3; Stabkampf 2 --- Gilde Innos' --- Rang: Innospriester --- Waffe: Schwarzer Kampfstab --- Lehrmeister der Innosmagie I & II
    Beiträge
    2.848
     
    Callindor ist offline
    Die Zitadelle ...

    Die Gruppe hatte sie erreicht, doch keiner von ihnen war mehr für Callindor von Bedeutung. Sie alle wollten nur eines. Seinen Tod. Mizaki hatte es ihm gezeigt. Sie spielten nur mit ihm, nur eine dumme Scharade und am Ende würde er über die Klinge springen. Sein Kopf für das Überleben der anderen.
    Mizaki weint.
    Er ist von diesem Verrat so getroffen, dass Callindor Herz dabei blutet. Und weint. Wie konnten sie ihm das nur antun?
    Und Nero, sein eigener Bruder vorneweg. Er würde nie sein Bruder sein. Und war es nie. Callindor hatte es immer vermutet. Alles nur Scharlatanerei und Betrug. Nur für einen Zweck. Seinen Tod. Und den Mizakis.
    Callindor war einer derjenigen, die die Tür nicht öffnen wollten. Weil ihm zu wenig Zeit blieb, nutzte er jeden Halm zur Verbesserung seiner Lage. Und dann kam das Pochen. Ihm fiel es nicht weiter auf. Mizaki redete so laut. So laut zu ihm. Als würde er unablässig schreien.
    Seine Ohren schmerzten schon.
    Und nun sagte dieser Geist, sie sollten unter keinen Umständen das Tor öffnen.
    Das war alles ein Trick. Ein Trick, um ihn hinters Licht zu führen. Alle waren eingeweiht, nur er nicht. Er würde nicht als Einziger den Kopf für sie hinhalten. Da hatten sie sich verrechnet. Und Mizaki war es Leid, Spielchen zu spielen. Und Callindor ebenfalls. Er brauchte keine Hilfe. Von niemandem.
    Mizaki hatte es ihm gesagt.
    Der Schlüssel in Verbindung mit dem Kristall reiche aus. Dann würde sich die Tür öffnen. Wenn der Geist behauptet, das Tor müsse verschlossen bleiben, so würde Callindor es öffnen müssen, und zwar auf der Stelle. Um seinen letzten Trumpf ausspielen zu können.
    Mizaki sehnt sich so danach. Und Callindor fühlt mit ihm. Sein Herz ist schwer und die Last in seinem Geist gewaltig. Er würde den Wunsch dieser gequälten Seele erfüllen.
    Mizaki lächelt. Dankbar, als die Entscheidung von Callindor gefallen war.
    "Ihr werdet es noch bereuen, euch gegen mich gestellt zu haben."

    Mizakis Geist lächelt erneut, doch Callindor kann es nicht sehen. Dieses Mal noch stärker, finsterer ... böser.

    In der Unruhe der Diskussion der Gruppe war sein Verschwinden praktisch unbemerkt geblieben. Das Tor war sein Ziel. Hibbelig schlossen sich seine Hände um den Schlüssel in seiner Tasche und den Kristall an seiner Brust. Es war, als würden sie sich auch darauf freuen.

Seite 2 von 4 « Erste 1234 Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide