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"mhh...warte", murmelte sie zwischen zwei Küssen. "mmwein Bogn", erklärte sie und wandte sich kurz ab.
"Sonst klaut ihn noch jemand...!", funkelte Suz dann und zog den Druiden weiter den Gang entlang, machte dabei immer kurze Halt, um seine Nähe zu Suchen.
Mehr stolpernd, als gehend, das Herz so heftig schlagend, wie nach einem Marathonlauf, landeten die Beiden sich küssend, umschlingend in Ornlus Kammer. Das Bett am Morgen verlassen, lag es aufgewühlt ohne Ordnung vor ihnen und es schien kein Zufall, dass die Beiden darin landeten.
Zögerlich und langsam zu einer Raubkatze erwachend, lag das Kätzchen in den Armen des Druiden und ließ sich wach küssen. Auffordernd, zum Spiel zweier Gegensätze lockend, berührten sich Lippen, kosteten und neckten. Zierliche Finger berührten, erforschten und suchten nach Verborgenem, während sich der eigene Körper dem Gefühl hingab, begehrt zu werden. Sie hatte seinen Kopf zwischen den Handflächen, knabberte ein wenig an seinen Lippen, kostete aus...mehr Nähe, Magie die sich mit aufkeimender Lust verband. Von den Händen ausgehend krabbelte der magische Moment aus Schleiern und Strudeln zusammen langsam bis in die Fußspitzen und verursachte Gänsehaut, dort wo sich eng umschlungen Haut berührte.
Hier waren keine Blüten die sprießen konnten, nur leuchtende Kristalle in den Kavernen. Manch einer fragte sich vielleicht, welches Ereignis die Gebilde heller als sonst erstrahlen ließen. Welcher Magie es möglich war, die Kristalle im Innern mehr zum pulsieren zu bringen, wie sie es sonst taten.
Zwei die es wussten und die sich dem Spiel zwischen Wolf und Katze hingaben, für diesen Abend vergaßen, dass eigentlich eine gewisse Barriere bestand.
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"Oder du siehst etwas, was nur du sehen kannst, weil du es anders siehst - nämlich mit deinem Glauben. Du glaubst, dass es da ist - und nur derjenige, der den selben Glauben über diese Geschichte hat wie du, kann es sehen. Vielleicht ist es auch so, dass es nicht nur der Glaube an die Luchsin ist, sondern deine Verbindung zu diesem Boten Adanos. Weil für mich Luchse keine entscheidende Rolle in meinem Leben spielen, kann ich deine wundersamen Wunden nicht sehen...", sinnierte der Sumpfopa und verdeckte den Arm nicht. "Und ob du nun träumst oder ob du wach bist... Ich frage mich auch oft, ob ich nicht plötzlich in meinem Sumpflager wieder aufwache und diesen Traum hinter mir lassen kann. - Und solange das nicht der Fall ist, muss ich davon ausgehen, dass ich nicht träume. ", sagte er.
Dann begann er endlich zu erzählen, warum er fortging:
"Und deswegen werde ich Silden verlassen. Du hast ja vielleicht von den Diebstählen bei der Mühle und den Holzfällern gehört... Ich glaube man könnte auf die Idee kommen, dass ich einer der Diebe bin.
Seit der Schlägerei habe ich mich nicht mehr in die Taverne getraut, so gerne ich auch meine Rüstung geholt oder mit Aidar gesproche hätte. Dort habe ich schonmal vor kurzer Zeit etwas gestohlen und wurde am Ende erwischt. Wenn ich in Silden als Schläger, Dieb und Streuner gelte, kann ich einfach nicht bleiben. -
Adanos allein weiß, ob und wann ich zurückkehre. Und einzig Schläfer wird über mich wachen auf meiner Reise ins Ungewisse."
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"Eine gute Erklärung ... Dinge mit dem Glauben zu sehen ...", meinte Cécilia, dann besah sie den bloßen Arm noch einmal. "Ähm, ich glaube, ich habe meine Meinung soeben geändert ..."
Sie löste seine Finger von ihrem Unterarm und entblößte den anderen. Die Schnitte der Luchsklaue waren - zumindest für sie - deutlich zu sehen. Hatte sie nicht gesagt, dass es der linke Arm gewesen war?
"Also ... es hat nicht mit mir zu tun, dass du Silden verlassen willst?", fragte sie zögerlich nach.
Waren ihre Befürchtungen diesbezüglich etwa unberechtigt? Dann war da aber immer noch Samarus ... nein, vorerst würde sie sich nicht auf ihn einlassen, solange diese Bindung zu Oparilames bestand, das schwor sie sich.
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Oparilames besah sich den Arm - doch anstatt einen Arm zu sehen, durchzuckte es ihn und er wandte den Blick ab. Er spürte, wie er unruhig wurde. Eine beinahe überstarke Scheu hatte ihn überkommen. Eine Scheu, sich nochmals den Arm zu betrachten. Das Gefühl, dass ihn bei dem Anblick wie eine Pranke durch Mark und Bein gegangen war, war ein Gefühl, wie er es bei seiner Symbiose erlebt hatte. Er wusste nicht genau wann dieses Gefühl ihn das erste Mal überkommen hatte, oder ob es überhaupt mehrmals aufgekommen war, auch konnte er es nicht in Worte fassen, aber es fühlte sich sehr wild und unmenschlich an.
<Wo waren wir?... Achja: Der die - öhm Silden verlassen!>
"Nein... Nicht. Das - ähh - ist es nicht.", sagte Oparilames. Der Dieb fühlte sich wie in einem Rausch (zumindest meinte er, dass sich ein Rausch so anfühlen müsste), erdrückt von den Gefühlen, die der Anblick des Armes bei ihm auslösten.
Er merkte, wie seine Gedanken abschweiften. Sie führten weg von Fragen des Glauben, von menschlicher Moral oder Problemen. Seine Instinkte schienen ihn beunruhigend schnell zu übermannen. Schon waren seine Gedanken auf Essen und Trinken und Cécilias Körper gerichtet. Innerlich fühlte er sich, als müsste er zu einer Jagd aufbrechen, oder einem Weibchen imponieren.
Da plötzlich war er wieder einen Moment lang der, der er zuvor war. "Cécilia! Ich - schaust du nach dem Alten?"
<Beim Schläfer, ich wage schon garnicht mehr meine Sätze zu...>, begann er seinen Gedankengang und bemerkte noch, wie Cécilia aufstand.
Geändert von Oparilames (07.03.2010 um 03:30 Uhr)
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Ein seltsamer Umschwung, eine komische Veränderung war wohl vorgegangen. Sie wollte sich fügen und eben schauen, wo der Archenbauer blieb. Ein Moment für ihn allein, um sich zu besinnen.
Der Archenbauer schlief nicht in der Werkstatt, wie Cécilia, sondern hatte ein Haus angrenzend. Da er in der Werkstatt nicht zu sein schien, schlich sie kurz hinaus und bemerkte zufrieden, dass keine Lichter mehr brannten. Er schien schon zu Bett gegangen zu sein. Gut, wer würde zu dieser unmenschlichen Stunde noch arbeiten? Cécilia kehrte in die Werkstatt zurück, zurück zu Oparilames.
"Scheint sich zu Bett begeben zu haben", erklärte sie. "Er hat sein Haus neben der Werkstatt, wir sind allein."
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Der Grünäugige rang noch immer mit seinen Gefühlen, als Cécilia hereinkam. Einerseits wollte er sich seiner Lust ergeben, andererseits wollte er es nicht, da er (so wie es aussah) dann nicht mehr Herr der Lage wäre. Zur Zeit schien er jedoch noch die Kontrolle über sich und sein Handeln zu besitzen, also sprach er:
"Cécilia ich liebe dich! Aber ich drohe die... Kontrolle zu verlieren, wie in der Taverne... Ohne Führung wird vielleicht wieder ein Unglück geschehen..."
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Sie hatte die Veränderung gesehen, und sie ähnelte tatsächlich der in der Taverne, kurz vor seinem Angriff auf Samarus ... Dieser Ausdruck in seinen Augen, der von Zeit zu Zeit dort war ...
Cécilia mochte sich nicht ausmalen, was für ein Unglück Oparilames meinte, immerhin hatte er den Vorfall erwähnt und der war schon an sich brisant genug (er hatte mit einem Küchenmesser nach Samarus geworfen!).
"Ich liebe dich ebenfalls", sagte sie schließlich, "aber ich bin keine gute Führerin ... ich könnte dir in dieser Krise allenfalls eine Stütze sein, doch ich schätze, den Weg musst letztendlich du gehen."
Aber wenn ich dich unterstützen kann, so will ich es nach Leibeskräften tun!
Sie bedeckte ihre Arme wieder, schaute ihm tief in die grünen Augen, die mal diesen besessenen Ausdruck trugen, dann wieder nicht. Er war ein Mann, der vieles erlebt hatte, vieles zu verarbeiten hatte ... und nur zu gern würde sie ihm helfen.
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Nachdem sie den Arm wieder bedeckt hatte, glaubte Oparilames, zu fühlen, wie er wieder zu sich selbst fand. Doch war es damit getan? Einfach die offensichtliche Ursache entfernen, um die Wirkungen der Ursache ungeschehen zu machen?
Nein, ungeschehen wurde nichts dadurch - aber zumindest in diesem Fall bekam der Dieb wieder einen klaren Kopf.
Er war sich nicht sicher, ob dieser Zustand anhalten würde oder nicht deswege, versuchte er sich ihr so gut es ging zu erklären:
"Der Anblick deines Armes hat mich aufgewühlt... Um ehrlich zu sein habe ich ein tierisches Verlangen nach einer wilden Nacht mit dir gehabt."
Er schämte sich etwas seiner Worte, aber es war besser die volle Wahrheit zu sprechen, als eine halbe, eine geviertelte oder nur ein körnchen an Wahrheit.
Doch angefacht durch dieses Erlebnis spürte Oparilames noch immer ein Verlangen. Es war kein wild chaotisches, kein wildes Verlangen, sondern eines, dessen Oparilames sich genauso bewusst war, wie er es auch zurückhalten konnte. Aber wollte er es komplett unterdrücken, oder nur zügeln?
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Nun war sie erst recht verwirrt, fast so verwirrt wie im Wald, vor einigen Tagen ...
"Ähm, meinst du das ernst? Der bloße Anblick meines Armes? Du beliebst zu scherzen!"
So ganz wollte sie es ihm nicht glauben, aber er schien es ehrlich zu meinen, und sie bereute ihre Worte, so voreilig gesagt. Doch das war keine Begründung für diesen Angriff in der Taverne ... obwohl ... Oparilames hatte in diesem Augenblick nur gesehen, wie sie mit Samarus getanzt hatte, und sie glaubte sich zu erinnern, ihren Kopf an seine Schulter gelehnt zu haben, kurz bevor Oparilames sie gestoßen hatte. Er hatte so heftig reagiert, dass Samarus geglaubt hatte, sie wären verheiratet ... Eifersucht? Das hatte ihr in disem Gerangel noch gefehlt!
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<Hat sie mich jetzt missverstanden?>, dachte Oparilames, der das Gesagte eigentlich nur auf den heutigen Tag beziehen gewollt hatte. <Aber vielleicht verstehe ich da jetzt ja auch etwas in ihren Worten falsch.>
Siedendheiß fiel ihm die Uhrzeit ein. Er wusste zwar nicht, wie spät es war, aber die Morgendämmerung war wohl nicht mehr fern.
"Wir sollten uns hinlegen. Ich werde wohl doch nicht im Morgengrauen aufbrechen, dazu ist es vermutlich zu spät, aber wir werden uns nicht wiedersehen - wie lange wir uns nicht sehen, das kann ich dir nich sagen.", sagte er und küsste Cécilia.
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"Schlafen ... ja, das wäre wohl angebracht."
Allerdings, immerhin war es recht spät ... Wenn sie den morgigen Tag verschliefe, würde sie ihre Chance, mehr zu erfahren, ungenutzt verstreichen lassen. Wieder einmal musste sie den Gedanken an die Mysterien Jadewolfs beiseite drängen. Es gab anderes.
Cécilia ließ gern zu, mit Oparilames auf einem Lager zu schlafen, doch solange die Sache mit Samarus nicht endgültig geklärt war, wollte sie keine weiter gehenden Schritte machen. Sie kuschelte sich an Oparilames, und trotz der Rätsel und Fragen, die sie bedrängten, fand sie Schlaf.
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Lehrling
Die ersten paar Tage die Zong in Silden verbrachte wahren für ihn äußerst angenehm. Doch nun hatte er sich lange genug ausgeruht. Er kaufte sich am Markt eine Axt, eine Säge, einen Hammer, Nägel und eine Schaufel. Er wollte sich etwas außerhalb Sildens am Ufer des Sees eine kleine Hütte bauen. Er verstand zwar nich viel vom Bauen, aber ein paar Bretter zusammen zunageln um ein Dach über dem Kopf zu haben würde auch er schaffen. Also ging er in den Wald und fällte ein paar kleinere Bäume. Der Wald war nahe am See und da es bergab ging konnte er die Baumstämme leichter zum See befördern. Er fing an einzelne Bretter aus den Stämmen zu sägen. In den vier Ecken seines Hauses grub er jeweils einen Baumstamm ein. Er hatte sie zuvor abgesägt, damit sie alle gleich hoch waren. Es war eine schwere Arbeit und er musste sich öfter mal den Schweiß aus dem Gesicht waschen und etwas aus dem See trinken. Er war einfach nicht für so schwere Arbeiten gemacht, doch wenn er erstmal ein Dach über dem Kopf hatte, würde er sehr stolz auf sich sein. Also arbeitete er weiter und weiter und weiter.
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„Lass das…“, stänkerte Suz ein wenig Ornlu entgegen, weil er ihr nicht recht die Möglichkeit gab sich anzuziehen. Ein wenig aufgedreht wirkte der Druide, so grinsend und ihr eine Lichtkugel nach der anderen hinterherschickend.
Aufgedreht, erheitert und entspannt, das alles sollte sie nach dieser Nacht auch sein. Eigentlich… wenn da nicht dieser schrecklich, merkwürdige Traum gewesen wäre, der ihr nur noch Bruchstückhaft im Kopf spukte und kein genaues Bild mehr gab. „Ornlu, jetzt lass das“, meckerte sie erneut und zeigte auf ihren Bogen. „Ich werde jetzt gehen, ich bin verabredet…!“
Er nervte, sie war genervt, der Traum der nicht viel preisgegeben hatte, verwirrte… „Bevor ich gehe musst du mir noch eine Frage beantworten Ornlu, ich möchte was für Kahlen vorbereiten.“
Neugierig schaute er sie mit seinen Augen an, grinste dann und legte noch mehr sein „Ich- kann -dir –gerne- Helfen- mit –den- Augen-Zwinker-Gesicht auf“.
„Nein nicht das was du denkst…“, lächelte sie dann wieder ein wenig abgelenkt auf. „Gestern Nacht, vor dem Einschlafen, als du mir Licht machtest mit der Kugel als ich nochmal für kleine Suzus wollte, da ist doch meine eigene Kugel an deiner abgeprallt, beide sind zersprungen irgendwie? Kannst du mir das erklären?... Als würde sich Magie und Magie abstoßen und sich gegenseitig aufheben oder zum explodieren bringen. Wäre es nicht möglich, dass auch ein Pfeil die Kugel zum zerspringen bringt? …“, erzählte, erklärte und gestikulierte sie eine Weile vor Ornlu der einfach nur nickte.
Es war ein wunderschöner Tag, die kalte, frische Luft fegte den Kopf voller Gedanken für eine Weile leer, als die junge Frau die Kaverne verließ und in Richtung See aufbrach.
Bis Kahlen kam würde Suzuran selbst einige Pfeile verschießen und das testen was sie mit ihrer Schülerin vorhatte.
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Zusammen mit drei anderen Wächtern patrouillierte Lordan vor den Toren Sildens und marschierte stündlich in einem weiten Zirkel um die Stadt. Er war alles andere als glücklich darüber, bei diesen Temperaturen dem Außendienst verwiesen worden zu sein, doch wollte er diese Entscheidung nicht in Frage stellen und fügte sich ohne Widerworte seinem Schicksal.
Abermals rieb er seine Hände aneinander, hauchte in seine Handflächen und lief einen kleinen Marathon, da, wo er stand.
„Ey Lordan, wenn du auf Klo musst, dann hampel hier nicht rum, sondern zisch ab in den Wald.“
„Sehr witzig Gonzo. Aber wenn ich die Wahl zwischen deinen Fettpolstern und meinem Zittern habe, erscheint mir Zweiteres durchaus als angenehmer.“
Die anderen beiden Wächter lachten hell auf und zogen die Säume ihrer Mäntel enger. Lordan hatte absolut Recht, mit dem was er sagte. Der fette Gonzo mochte vielleicht im Winter Vorteile aus seiner mächtigen Statur ziehen, doch wussten sie alle genau, dass sich der Spieß im Sommer umdrehen würde. Der stämmige Mann war bekannt dafür, bei hohen Temperaturen wie eine Wildsau zu schwitzen und zu stinken.
„Es ist Zeit für die Runde“, sprach Lordan und marschierte, aus dem Rhythmus seines trappelnden Auf-der-Stelle-Laufens fallend, los. Er spürte, wie die Bewegung ihm guttat, seine Gelenke aus ihrer frostigen Umklammerung befreit wurden und freudig aufjauchzten. Mit umherschweifendem, prüfendem Blicke legte er ein gutes Tempo an den Tag, sodass die ersten stichelnden Bemerkungen von den Wächtern hinter ihm laut wurden.
„Psssscht!“, zischte er und hob seine Faust. Ein Zeichen, dass sie stehen bleiben sollten.
„Hört ihr das?“
Sie lauschten und spitzten ihre Ohren. Doch es schien, als ob nur Lordan die zarten Überreste des Hilferufes vernahm. Langsam und bedacht folgte er dem Geräusch, welches stetig lauter wurde und sie schlussendlich zu einem, auf dem Grund liegenden Stein führte.
„HALLOOOO!!! IST DA JEMAAAND?“
„Gebt Euch zu erkennen!“, befahl Lordan, und zog sein Schwert. Er musste vorsichtig vorgehen. Es könnte Mensch, Dämon, Freund oder Feind hinter diesem Block auf sie lauern.
„Mein Name ist Drudwyn. Bei den Göttern, helft mir. Ich stecke hier schon seit gestern in diesem verfluchten Loch und komme nicht heraus.“
„Was sagt mir, dass ich Euch vertrauen kann?“, fragte Lordan und befahl zwei der Wächter mit Handzeichen, sich seitlich des Steines aufzustellen.
„Ich saß hier die ganze Nacht. So durchgefroren wie ich bin, wäre ich nicht einmal für eine Fleischwanze ein Gegner. Helft mir bitte!“
„Also gut.“ Lordan nickte, steckte seine Waffe weg und machte sich mit Hilfe von Gonzo daran, den Felsblock zur Seite zu stemmen.
Jarvo
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Ein strahlend blauer Himmel begleitete die junge Bogenschülerin zu ihrem Trainingsplatz. Gestern war sie bei der Hütte geblieben und hatte dort versucht aus allen möglichen Himmelsrichtungen einen bestimmten Ast zu treffen. Es hatte auch mehr oder weniger gut geklappt.
Kahlen war gespannt was sich Suzuran für heute ausgedacht hatte. Die Lehre bei ihr war wirklich sehr abwechslungsreich und es machte jeden Tag aufs Neue Spaß. Deshalb lief Kahlen die letzten Meter noch etwas schneller auf die Wiese zu als sie sah das Suzuran schon da war und ein paar Pfeile verschoss. Einfach so in die Luft ohne ein besonderes Ziel, so sah es zumindest aus.
"Hallo Suzuran! Heute ist ein wunderschöner Tag nicht wahr?" begrüßte sie sie und schaute dem Pfeil nach und konnte einfach nicht entdecken worauf sie gezielt hatte.
"Jetzt machst du mich aber neugierig... Ist das eine neue Übung?"
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»Argh ... Super. So was kann aber auch nur mir passieren. Wer sonst würde in ein Loch fallen, dort eingesperrt und vergessen werden? Eben. Naja, das Gejammer bringt uns jetzt wohl nicht wirklich weiter.«, sprach er leise. "Mmhh ... So kalt hier ... hoffentlich kommt bald jemand.", da hörte er plötzlich, zwar ganz leise, aber eindeutig Menschen! "Ha! Geht doch!" »Das wurde aber auch langsam mal Zeit«, dann fing er an diese Menschen zu rufen.
»Ich bin Lordan, ein Wächter Sildens.«, sagte derjenige, der auch mit Drudwyn schon gesprochen hatte, als dieser noch unter der Erde saß. Offenbar war dieser Lordan der Sprecher der kleinen Gruppe Wächter. Also hielt sich Drudwyn auch weiterhin an ihn.
»Ich glaube, ich habe da etwas gefunden, was euch interessieren könnte. Ganz offenbar ist dieser Brief hier ...«, und dabei gab er den Zettel, den er dort unten gefunden hatte, Lordan, »... von einem der Diebe. Soweit ich das erkennen kann, handelt es sich scheinbar um eine Gruppe von verfolgten. Hier am Ende steht es ja: 'Wir sind auf der Flucht ...'. Und offenbar haben sie überall hier in Silden ihre Augen und Ohren. Ich glaube sogar, dass sie den Bettlern auf den Straßen einen Teil der aus dem Lagerhaus gestohlenen Waren geben, und diese ihnen dann im Gegenzug Informationen beschaffen. Wie sonst könnten sie so schnell in Erfahrung bringen, was wohl kaum einer der Sildener Bewohner weiß?«
Lordan lobte Drudwyn und gab ihm nach kurzem Zögern den Zettel zurück. Dann gab er ihm den Auftrag, zu einem gewissen Jarvo zu gehen und diesem dann den Brief der Diebe zu zeigen. "Klar ... Ich komme gerade aus einem dunklen Erdloch, bin halb erfroren und darf jetzt auch noch den Dienstboten spielen ... Was soll´s, passiert endlich mal wieder was.", dachte er sich.
Erst, als er in Silden war, fiel ihm ein, dass er ja gar nicht wusste, wo dieser Jarvo eigentlich zu finden war!.
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„Hallo Kahlen.“, begrüße Suz lächelnd ihre Schülerin. „Ja eine neue Übung und vielleicht eine wunderliche, aber hör mir einfach zu… Ein wirklich schöner Tag heute, besonders und beeindruckend, wie sich die Sonne immer wieder nach vorne kämpft, um uns dann zu erfreuen… Die Natur ist sonderbar, manchmal unglaublich. Verborgenes hält sie versteckt, zeigt sich für den einen vielleicht mehr als den anderen und hält tiefe Geheimnisse verborgen.
Wenn wir jetzt üben, eine Stufe weitergehen, konzentriere dich auf deine Schüsse und auf nichts anderes, lass wundersames Geschehen…
Ich hab dir alle Grundlagen gezeigt, mehr kann ich dir in diese Richtung nicht zeigen… mit mehr Übung wirst du besser.“, erklärte sie.
„Wir gehen einen Schritt weiter, du willst ein verletztes Tier wankend und schwankend erlösen? Ein altes, erkranktes fliehendes Tier für deine hungrigen Kinder schießen oder dich in drohender Gefahr vor rennenden Dieben schützen? Aber alles ist in Bewegung, triffst du oder nicht? Erfahrung, du brauchst Erfahrung Kahlen, du musst ein Gefühl dafür bekommen, wann der richtige Zeitpunkt kommt, an dem du schießen musst.“
Wie zuvor hatte die Schützin ihren Bogen genommen und zielte auf die schwebende Lichtkugel, die sich langsam etwas vor der Zielscheibe hin und her bewegt. Der Pfeil gab sich mit surrendem Ton seiner fliegenden Bewegung hin und zerschmetterte das kleine Lichtgebilde in seine Bestandteile, ehe es sich erneut zusammenfügte und wieder zu schweben begann.
Bevor sich Suzuran erneut an Kahlen wandte, verlieh sie der Kugel einen kräftigeren Rotton, der sich zur Mitte hingehende in ein Blau verwandelte.
„Finde für dich heraus, wie du am besten triffst Kahlen, nutze deine Grundlagen und schieße wie es dein Gefühl dir vorgibt. Aber handle überlegt und schick den Pfeil erst los wenn du dir sicher bist, du bewusst die Handlung ausführst. Überlege dir, es könnte auch ein Tier sein, dass durch deine Unaufmerksamkeit, einen falschen Schuss kurz vor seinem Tod qualvolle Schmerzen erleben muss.“
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Irgendwas musste doch zu machen sein. Seit mehreren Stunden saß Vamredo bereits auf einen gefallenen Baumstamm in der Nähe des Sees bei Silden und grübelte über sein Problem nach. Irgendwas oder irgendwer musste es doch schaffen ihm sein Gedächtnis wieder zu verschaffen und wenn es auch nur Bruchstücke sind. Jedes einzige Mal, wenn er versuchte sich an etwas zu erinnern was weiter als seinen Zellenaufenthalt in der Vergangenheit liegt kamen Kopfschmerzen auf. Jedoch nicht einfach wie sie meist irgendwelche Waschweiber hatte, wenn sie sich vor etwas drücken wollten, es waren bohrende, manchmal wie ein Hagel donnernde Kopfschmerzen, welche auch erst nach mehreren Stunden oder wie zuletzt erst nach einem Tag vergingen. Den Schlag, oder eher die resultierenden Kopfschmerzen davon, den er von dem grünäugigen Stabkämpfer abbekommen hatte war immens gewesen im Vergleich zu den sonstigen. Den ganzen gestrigen Tag tingelte der Verwirrte mit einem dicken Schädel durch Silden und bekam nur gut die Hälfte von alles und jedem mit. Gut dies mag für einem Außenstehenden nicht sonderbar bei ihm vorkommen, doch selbst für die Verhältnisse des verwirrten, kleinen Mannes war es beachtlich.
Weiter raste die Zeit in ihrer Unendlichkeit voran. Vamredo wanderte ziellos durch das kleine Dörfchen bis er auf seinen super tollen Freund traf, den muss man gesehen haben Schaukämpfer, Drudwyn. Schnell wurden die einfachen Begrüßungsfloskeln ausgetauscht und sein Waldfreund schaute sich weiter suchend um. Doch er hatte etwas in der Hand, einen Zettel. Neugierig und frech wie der Verwirrte nun mal war griff er nach dem Zettel und entriss ihn aus der Hand des Besitzers. Triumphierend schwenkte er den Zettel in der Luft hin und her und machte sich anschließend daran ihn zu lesen.
„Was sind das denn für komische Hieroglyphen, Drudru? Wer soll denn so einen Quark lesen können?“, sprach er und kniff dabei die Augen so weit zusammen, dass sie aussahen wie kleine Lichtschlitze. „Also erstmal...was erlaubst du dir meinen Botschaft einfach dir so unter den Nagel zu reißen?! Und zweitens, du musst schon den Zettel drehen, wenn du nicht kopfherum lesen kannst“
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Er irrte durch die Stadt, ohne die geringste Ahnung, wer und wo dieser Jarvo war. Mitten auf der Straße traf er zufällig auf seinen irren Freund. Doch dieser war gleich so frech und schnappte ihm den Zettel einfach aus der Hand und faselte irgendwas von wegen solche komischen Hieroglyphen könne doch niemand lesen.
Verwirrt blickte der Irre ihn an. Drudwyn entriss ihm den Zettel wieder. »Das ist eh nichts für dich. Ist was wichtiges für die Wachen.«, sagte er dann. »Du kennst nicht zufällig einen gewissen Jarvo, der hier irgendwo in Silden lebt?« Sein gegenüber schüttelte nur den Kopf.
»Mh, schade. Da fällt mir ein, was war das eigentlich für eine Aktion gestern? Wieso hast du einfach in Samarus' und meinen Kampf eingegriffen? Selbst wenn es ein echter Kampf gewesen wäre, so was macht man nicht. Nicht bei einem ehrlichen Zweikampf.«, belehrte ihn Drudwyn.
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Lehrling
Zong hatte den ganzen Tag gearbeitet. Nun war er so erschöpft, dass er nicht einmal mehr auf seinen Beinen stehen konnte. Er hatte viel geschafft. Das Fundament, den Boden und die vier Eckpfeiler aus den dicken Baumstämmen standen nun schon am Seeufer. Er war äußerst stolz auf sich. Er legte sich in seiner unfertige Hütte auf den Boden und deckte sich zu. Er war so erschöpft, dass er sofort einschlief.
Er träumte vom Sommer. Er fischte den lieben langen Tag und nichts konnte ihm die Laune vermiesen. Doch er hatte in dieser Nacht noch einen anderen Traum. Er träumte davon wieder in Montera zu sein. Er würde wegen Mordes gehängt werden. Er hatte angeblich einen Ork auf offener Straße ermordet. Er hatte allerdings das Gefühl, dass er es nicht war. Es war ein seltsamer Traum und Zong dachte lange darüber nach, bis er schlussendlich wieder einschlief und in seinen schönen Traum zurücksank, indem er bloß fischen musste.
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