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  1. Beiträge anzeigen #201
    Krieger Avatar von Drudwyn
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    Drudwyn ist offline
    Die kleine Zwischeneinlage dieses Irren war wirklich komisch gewesen. Aber den Menschen schien das zu gefallen, also machten sie weiter.
    Bis Samarus das Zeichen gab, was gar nicht so lange dauerte. Daraufhin schlug Drudwyn ihm gekonnt den Stab beiseite.
    Theatralisch kniete der Besiegte nieder und er hielt ihm das Schwert entgegen. Dann steckte Drudwyn die Waffe weg und reichte eine Hand seinem Freund, um ihm aufzuhelfen.
    Die beiden Schausteller verbeugten sich und die Zuschauermenge, welche allerdings nicht aus wirklich vielen Menschen bestand, applaudierte und jeder warf ihnen ein paar münzen hin. Die Betrunkenen etwas mehr.
    Samarus und Drudwyn sammelten es ein.
    »Wie wollen wir es aufteilen? Halbe-Halbe? Oder vielleicht du ein bisschen mehr, immerhin hattest du die Idee ...«, schlug Drudwyn vor.

  2. Beiträge anzeigen #202
    Ritter Avatar von Samarus
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    Samarus ist offline
    "Halbe halbe ist in Ordnung. Hat echt Spaß gemacht, Drudwyn, muss ich sagen, dass sollten wir öfter mal machen.", sagte der Stabkämpfer vollkommen erschöpft, aber glücklich.
    Und müde war er, sehr müde. Er wollte sich nur noch zur Hütte schleppen und sich dort ins Bett fallen lassen, aber vorher musste er erst einmal zu Cécilia.

    Gemächlichen Schrittes ging er auf die Braunhaarige zu. Er versuchte sich zu beherrschen, aber er konnte nicht anders und so nahm er die Wunderbare in den Arm, ließ jedoch gleich wieder los, als er merkte, wie sie errötete.

    "Hallo Cécilia, wie hat dir denn der Kampf gefallen? Ich hoffe du hast Drudwyn und mir auch ein Goldstück hingeworfen, oder etwa nicht?", scherzte der Grünäugige.

  3. Beiträge anzeigen #203
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Es gibt kein Benzin für Satinavs Kettensäge!
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    Cécilia ist offline
    Der Kampf war spannend gewesen, aber was die Einmischung dieses Irren sollte, gab ihr Rätsel auf. "Drudru"? Na ja gut, ihr eigener Kampf mit Suzuran wegen einer Lappalie war auch nicht besser gewesen, im Gegenteil, sie war mit einem stumpfen Messer bewaffnet und Suzuran betrunken gewesen. Und die anwesenden Männer, Drudwyn und Oparilames, hatten nur an der Seite gestanden. Das "schwache Gechlecht" ... dann war das andere aber Kampfesmüde!

    À propos kampfesmüde: Da kam auch schon der erschöpfte Samarus, erhitzt, aber glücklich lächelnd.
    "Ich dachte, ich könnte die tapferen Kämpfer auf ein Getränk einladen, als Bezahlung", sagte sie scheu lächelnd, "aber du siehst mir mehr aus, als könntest du eine Mütze voll Schlaf eher gebrauchen."
    Sie nahm seine Hand und legte zwei Goldstücke hinein, dann lächelte sie ihm noch einmal zu, ging ein Stück weit ...
    Sie war versucht, es zu tun. Sie war ernsthaft versucht. Aber was würde Oparilames dazu sagen? Cécilia hatte ihn schon lange nicht mehr gesehen, also beschloss sie, das Wagnis einzugehen. Sie drehte sich um, warf Samarus eine Kusshand zu und verließ dann den Kampfplatz. Möge er es interpretieren, wie er wollte ...

  4. Beiträge anzeigen #204
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    "Sprachlos?", fragte Ornlu, blickte kurz nach oben und hob die Hand um eine Lichtkugel zu schaffen. Es war schon dunkel und sie mitten in den Wäldern.
    "Ich habe dir einmal gesagt, dass ich mehr bin, als ich zu sein scheine. Egal wie weit du oder jemand anderes denken mögen. - Hat es dich so sehr überrascht? Du kennst doch manche Geschichten über mich. Man kriegt sie im Dorf mit. Die Menschen haben bewusst Angst, ohne mehr über mich zu wissen. Ihr Unterbewusstsein warnt sie und ist es nicht so, dass du dich nun dasselbe irgendwo fragst? Wer ist er? - Die Antwort weißt du, du hast sie gesehen. Und ich hatte dir schon manches gesagt. Es ist nicht nur ein Titel oder ein Ruf, nein, er ist ein teil von mir und ich ein Teil von ihn. Es ist mein Pakt mit den Wölfen der in mir etwas verbirgt, dass vielen Lebewesen Angst macht.", erzählte Ornlu in der Annahme, dass sich eh zwischen ihnen nun etwas ändern würde. Er hatte es im Gefühl.
    "Dein Blick fragt ach etwas. Frag ruhig. Doch beantworte mir erst meine Frage - fürchtest du mich jetzt?", fragte er und es fiel ihm nicht leicht dies zu fragen.

  5. Beiträge anzeigen #205
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    Am Waldrand bei den Riesen und Zwergen
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    Suzuran ist offline
    Wusste er was sie gefühlt hatte und beantwortete dies nicht seine Frage?
    Immer noch fragend war ihr Blick auf ihn gerichtet.
    "Was hast du da gerade gespürt? Das gleiche wie ich? Angst? Nicht vor dir, aber vor dem was da gerade war vielleicht...keine Kontrolle meinerseits, ich hatte keine Kontrolle mehr... was wird aus uns werden, wenn sie die Überhand gewinnen und es kein Halten mehr gibt?
    Es wird vielleicht etwas beenden, bevor es überhaupt begann..."


    Suz schaute zu Boden, kramte mit der Hand ein wenig am Boden, rupfte nervös am dunklen Grund Gras...ein Gefühl, eine Ahnung... es war schon richtig gewesen von Anfang an davon auszugehen, dass da immer eine Barriere zwischen ihnen stehen würde, die sie bisher noch nicht gekannt hatte.
    Es würde nie beginnen, nicht richtig und fast wie ihm jetzt, würde die Beziehung oder die Freundschaft oder wie man es nennen mochte bestehen bleiben, nicht mehr niemals mehr.
    Gut so, mehr wollte sie nicht, aber auch nicht weniger...
    "Was bin ich, was meine Magie für dich Ornlu?"

  6. Beiträge anzeigen #206
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    "Das ist der Preis, Suzuran. Erwählt zu sein, birgt bei allem Glanz auch Schattenseiten. Denkst du es war für mich jemals leicht? Ich habe Feinde, ich trage eine große Bürde an mir und was morgen ist, weiß ich nicht. Dafür bekommt man aber all dies...all diese Macht, trotzdem sein eigenes Leben zu bestimmen. Diese Möglichkeit hat niemand. Was war ich ohne meine Magie, was wärst du ohne sie? Weißt du ich frage mich was gewesen wäre, wenn damals der Sklave aus Montera nicht Silden betreten hätte. Was würde ich heute machen? Was würdest du heute machen, wenn du dein Dorf nicht verlassen hättest?", fragte er und näherte sich.
    "Wir sitzen beide letztlich im selben Boot. Jene Mächte die dich beeinflussen - sie sind nicht wie Hati. Sie sind nicht die Töchter von etwas noch Mächtigeren. Sie waren einmal eins. Vielleicht haben dir das meine einstigen Meister erzählt, vielleicht auch nicht. Sie wissen mehr darüber. Ich weiß nur, dass du entscheiden wirst. Und sowas zu entscheiden fordert nicht nur Weisheit, sondern auch viel Kraft auf den Weg dorthin. Du trägst eine Bürde, die schwerer wird, je mehr du Teil vom Ganzen um dich wirst. Ich sagte es dir schon damals und ich hoffe du siehst es heute immer noch mit solch Entschlossenheit. Bei allen Gefahren gibt es eben auch die guten Dinge. Ich bin froh, dass wir durch die Magie zu uns fanden. Du bist mehr für mich, als nur eine Freundin geworden.", meinte der Jäger und sah ihr in die braunen Augen.
    "Im selben Moment weiß ich, dass das was in mir ist und das was dich begleitet Grenzen schaffen. Grenzen die gefährlich sein können wie eben, wenn wir Schwäche zeigen oder nicht mehr Herr unser selbst sind. Doch wir haben einen Willen Suzuran und wenn ich dir trotz allem näher sein will, dann werde ich das. Ich nehme die Gefahr im kauf. Mein Leben kann sowieso jeden Tag enden, wenn ich an die Häscher denke oder meine Ausflüge in die Wildnis. Da ist mir das Risiko mit dir das liebste. Ich habe meine Macht unter Kontrolle, sonst wärst du wohl schon tot... - ich weiß dass du auch so stark sein kannst.", meinte der Druide und lächelte auf. Es war so wie es war, doch Trübsal blasen oder sich aus Angst aus dem Weg gehen, kam für Ornlu nicht in Frage.
    Geändert von Ornlu (06.03.2010 um 00:39 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #207
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Silden, bei Ryus Waffenschmiede

    Sachte schob Yared die Tür zu Ryus Schmiede einen Spalt breit auf.
    Er, Cotton, Bram und der junge Nordmarer hatten sich sofort auf den Weg gemacht, nachdem der Kapitän den Brief seines alten Freundes in Händen gehalten hatte.
    Es war schon länger her, seit die beiden sich zuletzt gesehen hatten, aber Yared erinnerte sich noch gut an die Zeit als sie, der Lagermeister und der Waffenschmied, sich kennengelernt hatten und das unter denkbar schlechten Vorzeichen. Beide waren in die gleiche Frau verliebt gewesen, beide hatten sie früher oder später ziehen lassen müssen und waren sowas wie Freunde geworden, zumindest vertraute ihm der Templer seinen Umzug an.
    Das man seine Freunde zum Möbelschleppen einlud, war bei Leibe nichts neues, Ryu aber hatte aus irgendeinem Grund vor aus dem Umzug eine Nacht und Nebelaktion zu machen.

    "Ryu? Bist du rein zufällig zu Hause?", rief er ins Halbdunkel.
    Von drinnen erfolgte keine Antwort. Der Kapitän zog die Tür ganz auf und trat im fahlen hinter den Wolken hervor scheinenden Mondlicht in die Schmiede, die sich ihm erstaunlich leer darbot. Der Schmied hatte wohl schon zusammengepackt, jedenfalls stand das gesamte Inventar in der Mitte des Raumes größtenteils in Kisten verpackt.
    "Käpt'n?", kam Cottons Stimme von draußen.
    Ryu war hier nicht. Der Sappeur machte kehrt und stieß draußen zu Ijan, Manuele, Bram und dem Steuermann, die aus der Lagermeisterei Handkarren, Latten und Seile besorgt hatten.

    "Bewahre Yared, wie geht's? Wie ich hörte macht die Handelskompanie Fortschritte. Habt ihr große Probleme in Trelis Fuß zu fassen?", begrüßte der Altknecht seinen ehemaligen Chef mit einem Händeschütteln.
    "Gut dich zu sehen, Ijan. Wir haben einen Orkbankier gefunden und einen Kontor gekauft. Ivo ist gerade dabei das morsche Gemäuer einzurichten und auf Vordermann zu bringen. Wie läuft es hier? Wie geht's Mandy?"
    Der Ältermann grinste bei dem Gedanken an seine Vorgängerin und Nachfolgerin und machte Anstalten sich seine Pfeife zu stopfen, während er seinen Blick über die Gasse und den angrenzenden Rasenstreifen schweifen ließ.

    "So, so einen Orkbankier ... Mandy? Sie ist gerade besonders reizbar. Es gab vor ein paar Tagen einen Einbruch in die Lagermeisterei."
    Yared sah seinen Kommissionär fragend an.
    "Nichts Existenzielles, nur Nahrungsmittel."
    Der Sappeur nickte verstehend und entzündete die Pfeife. Rauch stieg aus dem Pfeifenkopf auf.
    "Leider ist das nicht alles, die Holzfäller wurden ebenfalls ausgeraubt und im Dorf gab es weitere Überfälle."
    "Irgendwelche Spuren? Was machen die Wächter?"
    "Jodas und Jarvo haben noch nichts unternommen. Wahrscheinlich brütet der Rat noch darüber."
    "Unschön, unschön ...", brummte der Ältermann nachdenklich, dann nahm er die Pfeife aus dem Mundwinkel und wandte sich wieder der Hütte zu, "Cotton, Bram, Manuele geht schon mal rein und fangt an, das Zeug zu verladen. Ryu, komm vom Dach runter. Ich weiß, dass du da oben steckst."

  8. Beiträge anzeigen #208
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    Suzuran ist offline
    "Ich werde den Weg weitergehen...", flüsterte sie und lächelte.

    Es war wie eine Sucht, das Verbotene lockte und war anziehend. "Und ich werde dir sicher nicht aus dem Weg gehen", murmelte die Braunhaarige weiter, während sie sich erneut näherte. Dunkel und unheimlich lag der Ort voller Magie vor ihnen. Magie die sie erneut suchte ohne Angst, bewusst seine Handflächen mit den Fingern entlangfuhr, ehe sie seine Hand mit der linken erneut ergriff.
    Strudel suchten erneut, bewusster als zuvor, wissend, dass er alles ebenso bewusst wahrnahm. Schleichend, langsam und leicht, wie eine Feder, die langsam vom Seewind getrieben in eine Richtung flog. Ein Tasten das bei jedem Kontakt stärker wurde, fordernder... rote Schleier suchten sich ihren Weg und die Magie ließ handeln. Die Braunhaarige hatte den Griff verstärkt, hatte sich dem Kopf des Druiden genähert und lächelte. Grinste fast, als sie mit der rechten Hand seinen Hinterkopf umfasste, durch das wilde Haar strich und seine Lippen dann ihren näher brachte.
    Ein Kuss von Katze und Wolf, zwei magische Wesen, die sich innerlich umkreisten, äußerlich mehr wollten und sichtbar den Ort zu einem Naturspektakel aufbereiteten. Die Natur bewegte sich, blühten öffneten sich in der Nacht, Knospen platzten und unsichtbar legte sich der Wind kalt, um die Beiden umschlungenen, die sich offensichtlich Frühlingsgefühlen hingaben.

  9. Beiträge anzeigen #209
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Er wusste einfach wieso er diese Frau so begehrte. Im Gegensatz zu Jail, ging sie seinen Weg. Sie suchte die Gefahr, während Jail davon lief und verlangte dass er ihr folgt. Das unterschied die beiden Frauen im großen Ganzen.
    Was mit ihnen beiden werden würde, wusste er nicht und wusste sie nicht, aber für den Moment war alles mehr als nur in Ordnung. Für den Moment war er berauscht von strömender Magie und mehr noch von all dem, was sie und nicht ihre Magie ausstrahlte. Er drückte ihren Körper an seinen, berührt mit seinen Lippen ihre Lippen und gab sich wie sie dem Moment hin.
    Sie lebten, wie man es nicht besser tun konnte - so nach Ornlu. Dies prägte auch die Umgebung der beiden. Die vereinte Magie, die sie nicht unterdrückten, formte das Leben um sie und manch Blüten öffneten sich und strahlten diesen Zauber aus der in der Luft leise knisterte, wie ein kleines Feuer an dem man im Stillen saß und hinein starrte. Um sie wurde es langsam wärmer, man gab sich mehr hin und das kleine Feuer wurde zu einen richtigen Feuer. Die Küsse wurden inniger, Hände fuhren an den Körpern entlang und Blicke verschlangen einander mit Haut und Haaren. Es begann zu brennen - nicht nur im Verlangen nach dem anderen, sondern auch durch die Magie, die einen Grad erreichte, den sie noch nicht hatten. Ornlus zuvor geschaffene Lichtkugel trug eine sehr besondere Farbe in sich. Man konnte sie nur schwer beschreiben. Es war einfach ein stimmiger Farbton.
    Die langsam fallenden Schneeflocken wurden durch den Zauber dieser Nacht verwirbelt und ehe ihre eng umschlungenen Leiber den Boden liegend berühren würden, stoppten sie.
    "Lass uns nach Silden gehen...", flüsterte er ihr ins Ohr.
    "Und dann...?", fragte sie und legte ihren Kopf an seine Brust.
    "Dann vergessen wir nicht das was eben war und erwachen mit einem Lächeln auf den Lippen. Lass uns diese prägende Nacht nicht...entweihen. Dafür bleiben uns noch viele andere Nächte...", wisperte er und küsste sie dann. Er wusste nicht ob es richtig war, es ihr so zu sagen, jetzt wo sie sich vor einem Augenblick noch immer weiter steigerten, doch hatte er etwas vergessen oder besaß es nicht und Vater wollte er nicht werden - noch nicht.

  10. Beiträge anzeigen #210
    Ehrengarde Avatar von Corax Erindar
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    Corax Erindar ist offline
    Corax zog überrascht die Augenbrauen leicht hoch. "Du hast es doch kaum versucht, wieso bist du so überzeugt das du es nicht kannst?" Als keine Antwort kam zuckte er mit der Schulter, es war Efilias Entscheidung, hatte er sich dazu entschlossen konnte Corax da wenig tun. "Naja, wie du meinst. Vielleicht findest du ja später einen Zugang dazu." Auch wenn er ein relativ desinteressiertes Gesicht, wie er es zumeist zur Schau trug, wahrte, war in seiner Stimme doch leichte Enttäuschung zu hören. Die Arbeit mit dem Alten hatte ihn ein wenig an die Zeit früher die er mit Char und Saphiria verbracht hatte erinnert. Nunja, Char wäre eh begeistert von seinen Lehrmethoden, er hätte nie zwei Schüler voneinander getrennt. Aber er war nicht Char, das die beiden verschieden waren hatte sich schon früh gezeigt. "Nun gut, dann nähern wir uns vorerst dem Ende. Es gibt nicht mehr viel was ich dir mit den Grundlagen die du jetzt besitzt beibringen kann. Nur noch eines. Der Teleport. Doch wie ich schon sagte ist es dafür essenziell das du eine Verbindung zu diesem Ort empfindest. Du musst ihn tief in dein Herz geschlossen haben, damit dein Herz von überall her wieder hierhin zurückfindet. Spürst du eine solche Bindung, Efilias?"

  11. Beiträge anzeigen #211
    Kämpfer Avatar von Efilias
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    Efilias ist offline
    Efilias ging in sich. Verspürte er eine solche Verbindung, wie Corax sie beschrieb? War sein Herz an diesem Ort gebunden? Was verband ihn mit Silden und dessen Bewohnern? Die Antwort war erstaunlich einfach.

    Seine Mutter war ein Mitglied des Waldvolkes gewesen, er war bei diesen Menschen geboren worden und schließlich nach etlichen Jahren zurückgekehrt, ohne zu wissen, was ihn mit ihnen verband. Sie hatten ihn beinahe freundschaftlich in ihre Mitte gelassen uns sogar anerkannt, dass er einer von ihnen war. Ihm wurde die traditionelle Kleidung dieser Menschen überreicht und er trug sie beinahe mit Stolz. Stolz darüber, dass er zu ihnen gehören konnte.
    Dieser Ort kam der Natur beinahe so nah, wie der Wald, in dem er einst allein gelebt hatte, nur dass er hier bereits Gesellschaft gefunden hatte, mit der es ihm Spaß machte zu verkehren. Zwar war Tavik anscheinend seit einiger Zeit verschwunden – schwach spürte er die Seele seines Bruders fern von hier - und auch Samarus hatte lange nichts von sich hören lassen, doch Efilias wusste, dass sie irgendwo waren und allein das reichte, um seine Verbundenheit weiter zu verdichten.
    Wäre er ein Bär wäre dies der Ort, an dem er immer zurückkehren würde, wenn er in den Winterschlaf gehen musste. Er fühlte sich geborgen und sein Herz gehörte hier her.

    „Ja Corax, ich spüre diese Verbundenheit. Mehr mit den Menschen, als dem Ort, doch wenn ich etwas mein Zuhause nennen würde, dann Silden.“

  12. Beiträge anzeigen #212
    Ehrengarde Avatar von Corax Erindar
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    Corax Erindar ist offline
    "Gut, dann habe ich eine einfach Frage an dich. Was ist das Herz der hiesigen Wälder und des Dorfes? Naja ganz so leicht ist sie vielleicht nicht. Mach die Augen zu und horche mit deiner Magie. Sie ist vielmehr als nur ein Werkzeug mit dem du Dinge bewirken kannst. Du kannst mit ihr auch fühlen. Versuche diesen Mittelpunkt zu finden. Suche ihn hier, im Dorf, in der Natur. Bis du gefunden hast was du suchtest. Wenn du ihn gefunden hast komm wieder, dann ist es nicht mehr weit." Corax war sich bewusst das die Aufgabe schwerer war als es sich anhöhrte, besonders für jemanden der erst so kurz im Kontakt mit der Magie stand. Und selbst wenn sich Efilias vielleicht schon sehr gut denken konnte was der Mittelpunkt war, so musste er doch lernen es zu fühlen um jederzeit wieder hierher zurückkehren zu können.

  13. Beiträge anzeigen #213
    Ritter
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    Jarvo ist offline
    Jarvo, Jodas und Kaldrin saßen um den kleinen runden Tisch im Sippenkriegerhaus und schwiegen sich betreten an. Die Diebstähle, die ihren Anfang in der Wassermühle genommen hatten, hörten nicht auf und brachten Silden in Aufruhe. Von manchen Seiten hörte man von einer Schar vermummter Männer, die mit äußerster Brutalität und Dreistigkeit vorgingen. Kaldrin hatte seine Wächter zur äußerster Wachsamkeit aufgefordert und sie, in verstärkter Anzahl, dazu angehalten die Mühle im Auge zu behalten. Jodas hatte ebenfalls Wächter an strategischen Punkten in und um Silden positioniert, doch blieb jeder Erfolg aus.
    „Wir müssen uns die Vorgehensweise dieser Männer ansehen?“, sprach der Hauptmann und eröffnete das Gespräch. Jodas wandte sich ihm zu.
    „Können wir sicher sein, dass es Männer sind?“
    „Nein, du hast Recht, das wissen wir nicht. Alles was wir wissen, sind jene drei Angriffe. Die Wassermühle, das Holzfällerlager und, so verstörend es auf mich wirkt, der Überfall auf Trudi. Die ersten beiden könnte man noch als einen Akt des systematischen Vorgehens, einer geplanten Schwächung sehen, doch ein Vorgehen gegen wehrlose Bürger grenzt an puren Vandalismus.“
    „Somit schwächen sie Silden auf mehreren Ebenen“, warf Kaldrin ein und rückte seinen Stuhl zurecht. Mit Widerwillen zog er seine Oberlippe hoch und verkniff sich den makaberen Ausspruch, der ihm auf der Zunge lag. „Sie nehmen uns Vorräte, Nahrung und Holz, sähen Angst unter der Bevölkerung und bringen die Wächter dazu, sich zu verteilen. Machen wir uns nichts vor, wir können nicht überall in Silden zugleich sein. Es ist beschämend, dass wir ein paar wildgewordene Diebe nicht unter Kontrolle bekommen können.“
    „Und doch müssen wir die weitere Vorgehensweise planen. Schauen wir uns die Fakten an“, sprach Jodas und holte ein Stück Pergament hervor, auf dem er sich in geschwungener Schrift, Notizen gemacht hatte. „Sie haben in und außerhalb Sildens zugeschlagen. Es ist eine Truppe von Vermummten. Sie agieren Tags und Nachts. Wir wissen nichts über ihre Motivationen und haben es bisher noch nicht mit körperlichen Angriffen zu tun gehabt. Jedoch können wir nicht ausschließen, dass das in Zukunft noch passieren wird. Da sie schon in Silden waren, wäre es sinnlos den Zugang zu Silden noch schärfer zu Bewachen. Sie sind schon unter uns und wissen sich gut zu verbergen.“
    Jodas holte tief Luft und rollte das Pergament wieder zusammen. Jarvo übernahm das Wort.
    „So wie die Lage steht, können wir nicht auf herkömmliche Weise weitermachen. Ungewöhnliche Situationen erfordern ein ungewöhnliches Vorgehen. Wir dürfen die Personenkontrollen und Bewachungspunkte nicht vernachlässigen, doch müssen wir unsere Beobachterposition verlassen. Wir müssen aktiv eingreifen. Jodas, wir brauchen von Mandy eine Liste von den leerstehenden Häusern. Diese sollen von Wächterneinheiten à sieben Mann abgeklappert werden. Es muss mit äußerster Vorsicht vorgegangen werden.“ Er blickte in die Runde. „Weiterhin schlage ich verdecktes Ermitteln vor. Kaldrin - ein paar Wächter sollen sich in schäbigen Klamotten unter die Gäste der Krähe mischen und auf öffentlichen Plätzen Ausschau halten. Vielleicht schnappen sie so etwas auf. Andere Wächter sollen Bürger befragen, ob sie etwas Verdächtiges gesehen haben – darum werde ich mich kümmern. Irgendwo müssen sich diese Leute verkrochen haben. Wenn wir ihre Anzahl in Betracht ziehen, müssen sie sich einen oder zwei Sammelpunkte verschafft haben. Diese müssen wir aufdecken und zwar schnell. Wir können uns nicht noch mehr Angriffe erlauben.“
    Die drei Männer nickten und standen auf. Jeder wusste was zu tun war, doch waren sie sich ebenso darüber im Klaren, dass ihr Erfolg einen nicht zu verachtenden Glücksfaktor nötig hatte. Sie konnten nur hoffen, dass diese Diebe bald einen Fehler begingen.

  14. Beiträge anzeigen #214
    Kämpfer Avatar von Efilias
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    Efilias ist offline
    Wie geheißen schloss Efilias die Augen und versuchte mit seiner Magie zu ‚hören’, Dinge wahrzunehmen, die ihm mit seinen gewöhnlichen Sinnen entgangen wären. Und tatsächlich, er konnte spüren, wie die Kavernen, in denen er sich befand … nun ja … lebten. Er spürte ein stetiges Pulsieren, wie bei einem Herz, so wie es auch sein zweites Herz tat. Es war langsam und bedächtig, doch die Magie war überall zu spüren.

    Der Schüler versuchte sich mit seinen arkanen Fühlern auf die Suche nach dem Ursprung des Pulsierens zu begeben, aber er fand ihn nicht in den Druidenhöhlen, viel mehr schien es von außen Einfluss zu nehmen.

    Der Wanderer wagte seine magischen Sinne weiter auszudehnen. Die Wahrnehmung der Magie verringerte sich proportional zur Ausdehnung des Bereiches, in dem Efilias tätig war, doch das Pulsieren blieb nach wie vor stark.
    Suchend tastete sich der Alte durch das Meer der magischen Kraft. Er roch quasi alle Eindrücke, die die Natur innehatte, so wie auch schon bei seinem ersten Teleport. Er meinte sogar den Geschmack des Meersalzes auf der Zunge zu spüren.

    Es war atemberaubend selbst zu erleben, wie tief die Magie in die Welt verstrickt war. Sie durchdrang alles, an einigen Stellen intensiver, dennoch überall. Fasziniert tauchte Efilias in dieses ständige Treiben ein, bis er endlich den Ursprung des Pulsierens gefunden hatte: Die mächtige Eiche in Silden.

    Er hatte sofort daran gedacht, dass es dieser uralte Baum sein musste, doch er wollte sich sicher sein – und nun war er es. Er schlug die Augen auf.

    „Es ist der uralte Baum, der Mitten in Silden steht und über das Dorf zu wachen scheint. Er scheint ein stetiges Pulsieren von sich zu geben, das mir, wenn mich mein Eindruck nicht täuscht, selbst am anderen Ende der Welt noch in den Ohren klingen würde, wenn ich es darauf anlegen würde.“

  15. Beiträge anzeigen #215
    Krieger Avatar von Drudwyn
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    Drudwyn ist offline
    Samarus war gleich nach ihrer Aufführung in der gestrigen Nacht verschwunden, doch Drudwyn dachte sich nichts weiter dabei und war in Sam´s Hütte gegangen. Es dauerte gar nicht mal allzu lange, da kam der Hausbesitzer auch. Die beiden unterhielten sich kurz, teilten das Gold auf und begaben sich zu Bett.

    Nun am nächsten Tag machte sich Drudwyn wieder daran, nach dieser Diebesbande zu suchen, auch wenn es noch so aussichtslos erschien. Ganz offenbar waren die Sildener heute in Ruhe gelassen worden, jedenfalls hatte er nichts von neuen Diebstählen oder dergleichen gehört, alles war ruhig. Doch es gab keine Spuren, die auf die Täter verwiesen. Die Seile, die diese Diebe benutzt hatten, um Holzfäller und die Alte zu Fesseln konnten von überall sein, wahrscheinlich aus dem Lagerhaus, dass sie zuerst überfielen. Drudwyn lies sich das ganze noch einmal durch den Kopf gehen, während er durch den Wald lief.

    "Zuerst waren die Diebe in das Lagerhaus eingebrochen und hatten eine große Menge an Vorräten mitgenommen. Also könnte man meinen, sie verstecken sich irgendwo außerhalb Sildens und brauchten die Nahrungsmittel um in ihrem Versteck bei Gesundheit zu bleiben. Gut, vielleicht sollte ich bei der nächsten Gelegenheit mal nach ein paar plötzlich verschwundenen fragen ... Was kam als nächstes? Die Holzfäller. Ihnen wurde fast die gesamte Ausrüstung gestohlen, doch was wollen sie damit? Sich Hütten oder gar eine Art Fort bauen? Oder wollen sie sich gar rüsten für den Kampf gegen Silden? Nein, wohl eher nicht. Naja, wird sich noch zeigen. Aber dieser Auftritt bei der Alten... was hatte das für einen Sinn? ..." »WAAahh«

    Als er den Kopf hob, sah er vor sich nur Dunkelheit. Er schloss die Augen und öffnete sie dann wieder. Er lag auf dem Waldboden, kurz vor Silden, der große Zaun war schon gut zu sehen. Die Dunkelheit war in Wirklichkeit ein kleines Loch, in einem kleinen Hügel, durch dass ein normal großer Mann ohne große Probleme kriechen konnte. Doch wieso lag er hier am Boden? Als er sich aufsetzte bemerkte er, dass er wohl über eine Wurzel gestolpert war, die er vorher gar nicht bemerkt hatte. Doch was bedeutete das? Wäre er nicht gestolpert, hätte er dieses Loch nicht gesehen. Hatte das irgendwas zu sagen? Darüber wollte er sich später Gedanken machen. Neugierig wie er war, lief er zu dem Loch und schaute hinein. Die Dunkelheit starrte zurück.
    "So komme ich nicht weiter ... ich muss da rein.", dachte er sich und schlüpfte durch das Loch, mit den Füßen voran. Diese fanden fast sofort wieder festen Boden. Sogar er musste sich fast ducken, so niedrig war es hier. Er drehte sich einmal und sah einen leichten Lichtschimmer, der scheinbar hinter einer Ecke seinen Ursprung hatte. Deshalb konnte man das Licht von oben wohl auch nicht sehen. Langsam und so leise wie möglich ging er zu der Ecke und lugte herum. Niemand zu sehen. Erleichtert atmete er auf. Was er vor fand war eine halb herunter gebrannte Kerze und ein kleiner Zettel, der daneben lag. Er nahm den Zettel auf und besah ihn sich. Er war in einer schönen Schrift, aber sehr hektisch geschrieben.

    Wir müssen besser aufpassen. Die Leute sind noch misstrauischer geworden.Die Anzahl der Wachen wurde gerade
    eben erhöht. Es ist wichtig, dass wir unerkannt bleiben. Die Wachen tarnen sich schon als Zivilisten und mischen
    sich unters Volk. Gerade eben habe ich eine der Wachen wiedererkannt, wie sie in zerlumpter Kleidung durch die
    Stadt lief. Ich kann gar nicht genug betonen, wie wichtig es jetzt ist, überlegt zu handeln um nicht blind . . . . . .
    in unser Verderben zu rennen! Wir sind auf der Flucht und noch mehr Ärger können wir beim besten Willen nicht
    gebrauchen, also achtet gut darauf, was ihr wann und wo tut! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    »Höchst interessant... Das könnte die Sildener Wachen bestimmt interessieren.«, sagte er leise. Plötzlich brachte ein Luftzug die kleine Kerze zum erlöschen und er hörte einen dumpfen schlag.
    Schnell lief er zum Ausgang, offenbar war er immer noch alleine hier unten, aber es fiel kein Licht mehr von oben herein. Irgendetwas musste den Eingang versperren. Er tastete sich vor und bemerkte, dass irgendwer einen großen, ziemlich schweren Stein vor den Eingang gelegt haben musste. »Scheiße! Und was jetzt? Muss ich jetzt hier unten verfaulen? ... Nein!« Er versuchte, den Stein auf die Seite zu drücken, aber es funktionierte nicht, der Stein war viel zu schwer. Ihm blieb wohl nichts weiter, als zu hoffen, jemand würde zufällig hier vorbeikommen und seine Hilferufe hören ...

  16. Beiträge anzeigen #216
    Deus Avatar von Oparilames
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    Oparilames ist offline
    Das, was Oparilames an Gesprächen belauscht hatte, klang nicht gut. Der Diebstahl bei der Mühle war kein Einzelfall mehr gewesen - mindestens irgendwo bei irgendeinem Grüppchen von Holzfällern hatte "eine Gruppe vermummter" zugeschlagen.
    <Ich kann einfach nicht länger in Silden bleiben - ich muss irgendwie untertauchen, wenn ich nicht in diese Sache hineingezogen werden wil... Eigentlich bin ich ja schon darin verwickelt. Irgendjemand hat mir Diebesgut von dem Überfall auf die Mühle dagelassen.>
    Doch deswegen brauchte er sich eigentlich keine Sorgen mehr machen - am Morgen hatte er den letzten Rest davon aufgegessen, eigentlich musste er sich deswegen keine Sorgen mehr machen.
    <Ich kann nicht anders, ich werde Silden verlassen.>, sagte er sich.
    Er kauerte während seinem Gedankengang in einer Seitengasse hinter einem Wagenrad, dass den Durchgang zu der Gasse verdeckte. Natürlich verdeckte es den Zugang nicht wirklich - aber es bot mehr Sichtschutz, als eine Gasse, die man einfach so entlang gucken konte. So bildeten zumindest die Holzspeichen etwas Sichtschutz. Dennoch wäre dem Dieb ein Fass oder etwas massiveres lieber gewesen. Da er jedoch Tagsüber nicht oft durch Silden ging, war er bei diesem Schutz verblieben. Silden hatte er noch nicht verlassen, weil er es nicht wollte - er wusste nicht wohin er gehen sollte. Und ohne Waffe - ja sogar ohne richtiger Kleidung und Essen wie er war, konnte er schlecht reisen.
    <Naschön... Ich muss es wohl doch so tun.>, dachte er sich. Er hatte einen Alternativplan für den heutigen Tag aufgestellt. Nun, es fehlte zwar die Alternative zum Plan, aber er nannte seinen Plan dennoch Alternativplan, da er sonst den Tag wie gestern verbrach hätte - ohne Sinn und Ziel.

    Eilig huschte er durch die Gasse, lief mal hier und mal dorthin zu einem Haus. Das Haus hatte Oparilames schon seit einer kleinen Weile als das Haus eines Glasmachers, Räucherers oder Fackelherstellers identifiziert. Was der Bewohner des Hauses nun tatsächlich war, wusste der Dieb nicht, da er nur den Rauch gesehen hatte, der manchmal aus dem Haus kam.
    Er schaute sich um: Einige Menschen waren zwar zu sehen, aber kaum einer schaute in die Richtung, inder das Haus lag.
    Er wartete - es durfte niemand mehr da sein, der ihn beobachten könnte.

    Als endlich niemand mehr schaute und der Hausbesitzer kurz daraufhin verschwunden war, kroch der junge Mann eilig aus seinem Versteck und rannte zum Haus. Er riss die Tür auf und schaute sich hektisch um.
    <Wo ist es denn?>, dachte er sich panisch, während er den Raum durchschritt und einige Sachen beiseite fegte. <Verdammt, wo hat er das denn nur?>, fragte er sich und rannte in den nächsten Raum.
    "Na also!", rief er leise aus. Er hatte gefunden was er suchte: Die Feuerstelle samt Kohlen. Eilig zerwühlte er mit seinem angezogenen Fuß die Glut und suchte sogleich Wasser. Er fand kein Wasser, also nahm er allesmögliche an Zeug und warf es auf die einzelnen Glutstücke. "Wehe euch, ihr brennt an!", sagte er und trat sehr vorsichtig auf dem Krempel herum. Schnell nahm er dann die Verdeckung wieder ab und fischte sich drei Stückchen Kohle heraus und entschwand so schnell es ging. <Bei Adanos und dem Schläfer, ich hoffe es geschieht kein Unglück mit dem Haus. Und hoffentlich hat mich nicht doch irgendwer gesehen..>
    Dachte er und kramte das Pergament heraus, welches er aufbewahrt hatte.
    Sein Gedichtsanfang war längst nicht mehr zu lesen. Eilig machte er sich daran "Libe ßeßilia.", mit seinen ungelenken, krakeligen Buchstaben auf das Pergament zu schreiben und dann langsam den Rest des Textes zu verfassen.
    Geändert von Oparilames (06.03.2010 um 17:09 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #217
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Die Rätselhaftigkeit seines Projekts nahm stetig zu. Die Arche sollte wohl Lebensfracht transportieren, irgendwelche Tiere, die Stroh. Natürlich fiel die Aufgabe, sich um Stroh zu kümmern, auf Cécilia, und mittlerweile glich die Archenwerkstatt mehr einer Scheune. Ab und zu fragte sie doch nach dem Sinn dieser Aktion, aber die Antwort blieb stets: "Adanos trug es mir auf, und seinen Willen stelle ich nicht infrage." Bei dieser Antwort wurde sie noch nachdenklicher, musste häufiger an ihr Erlebnis im Wald denken. Die geisterhafte Luchsin hatte gesagt, sie würde entweder in den Dienst Adanos' treten oder sterben müssen ... Sie hatte angenommen, war sie also eine Dienerin Adanos'? Wie gestaltete sich das? Welche Aufgaben hatte sie zu erfüllen? Es ergeben sich immer mehr Fragen, ohne dass sie Antworten fand. Tatsächlich zweifelte sie öfter daran, dass diese Begenbenheit mit der Luchs echt gewesen war, doch mittlerweile hatte sie einen Beweis gefunden, dass die Luchsin wirklich dagewesen sein musste. Wie immer, wenn sie an diesen Beweis dachte, legte Cécilia eine Hand auf ihren Arm, dort, wo die Luchsin sie gekratzt hatte. Vier Schrammen. Eine Luchsklaue. War diese Luchsin ein Geist gewesen, oder gar eine Halluzination, eine Traumgestalt? Ihr schwirrte der Schädel und sie brauchte dringend frische Luft.

    Cécilia kümmerte sich um die letzten Strohballen, kämmte sich dann Strohhalme aus dem Haar. Sie kannte das schon, Stroh konnte sehr anhänglich werden.
    "Ich gehe aus", erklärte sie dem wackeren archenbauenden Diener Adanos' und verließ schließlich die Scheunenwerkstatt.
    An diesem Abend wollte sie nicht in die Grüne Krähe gehen. Es waren ihr zu viele Leute dort, und heute wollte sie Samarus und Drudwyn ausnahmsweise einmal nicht begegnen, auch wenn sie zu gern gewusst hätte, wie er ihre Kusshand interpretiert hatte. Nein, zu nachdenklich war sie heute gestimmt. Noch immer über die Luchsin grübelnd, schritt sie zu der Eiche, an der sie ihre Schneeballschlacht mit Phobia gehabt hatte. Eigentlich würde sie ihr noch danken müssen, ihretwegen hatte sie Oparilames kennen gelernt ... Wenn man seit weit dachte, war sie ihretwegen vielleicht aber auch in diese Bredouille gekommen, die Entscheidung zwischen Oparilames und Samarus ... aber das war äußerst grob.
    An der Heiligen Eiche blieb Cécilia stehen, schaute zum Baum hinauf. Welche Geschichte er wohl haben mochte? Wie alt er sein mochte?

  18. Beiträge anzeigen #218
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Die Nacht lag über Silden. Wächter liefen wachsamer als sonst umher. In der Krähe sangen sie Schmählieder über den Winter, um diesen endlich zu vertreiben, nachdem er zurück gekehrt war. Man sehnte dem Frühling entgegen, egal ob alt oder jung, ob vergeben oder suchend. Frühling - befand sich Ornlu in einem persönlichen? Er mochte es bejahen, auch wenn noch Fragen existierten und Gedanken um seinen Kopf schwirrten, doch was störte er sich daran? Er freute sich auf den Restabend mit ihr und lebte für den Moment - so sollte er es zumindest, denn vor Stunden noch überlebte er ein Ripperrudel, welches das westliche Patrouillenlager in Beschlag genommen hatte. Man rief ihn und er half durch seine Mächte das Rudel in andere Gefilde zu treiben, bevor man viel zu viel von den Rippern erlegen hätte müssen. Das wäre niemals Sinn der Sache des Waldvolkes gewesen. Nun zurück wollte er für Suzuran noch etwas Kleines besorgen und hatte bei einem Barbier auch was für sich besorgt, doch darüber schwieg er grinsend.
    Grinsend schritt er auch durch Silden, da er in Gedanken schon längst woanders war, doch von einen auf den anderen Moment hielt er an.
    Er spürte etwas, was er nicht kannte und doch real war. Eine bestimmte Kraft, die in einem Chaos war. Ungeordnet und ohne Weg - und fremd. Fremd derart, dass diese Kraft von einer höheren Kraft berührt worden war. Er wusste sowas einzuordnen. Nanami, Corax, Suzuran und nun diese Präsenz. Es war wie der Ruf nach einem neuen Abenteuer, dass Gefahr bedeuten mochte oder etwas anderes.
    Die Magie der Natur leitete den Druiden, sie war allgegenwärtig und an der heiligen Eiche erblickte er diese Person. Er schnaubte auf und überlegte.
    "Ich muss...", sagte er sich, doch fragte er sich was in der Natur los war. Wieso erwählte sie so viele? Im nächsten Moment aber erklärte es sich. Die alten Druiden verschwanden und die neue Generation, zu der er gehörte, musste sich erheben. Viele wurden erwählt, denn nicht jeder würde lange leben oder entdeckt werden. Sie aber - eine die er vom Botengang kannte - hatte Glück gehabt oder es war schlichtweg Schicksal für sie - oder gar nicht so abwegig die Natur selbst.

    "Die Nacht ist gefährlich...", erschrak er sie. "...übles Gesindel treibt sich sogar hier herum und die Dunkelheit birgt Geheimnisse, die manche verstehen und manche nicht.", sprach er in dieser Art mit der er immer groß Eindruck als mystischer Supertyp machte. Doch dann wurde er direkter.
    "Du erkennst mich sicherlich als Jadewolf den Waldläufer wieder. Doch wer bist du?", fragte er und erschuf vor ihr ein magisches, grelles Licht, dass dann über ihnen schwebte.
    "Du bist mehr geworden, als beim Botengang. Was ist geschehen, dass aus dir dieses Chaos und der Ruf der Natur erhallt. Ich höre es. Eine Kraft jung und ohne Gleichgewicht und von dir ausgehend. Was ist geschehen und ich warne dich - ich erkenne die Wahrheit.", sprach der Druide im allwissenden Ton, dabei bluffte er mehr als ihm lieb war.

  19. Beiträge anzeigen #219
    Deus Avatar von Oparilames
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    Oparilames ist offline

    Silden, Haus des Archebauers

    Nach mehreren quälend langen Stunden, in denen Oparilames bei jedem kleinsten Geräusch in seiner Nähe aufgeschreckt war, langen Stunden indenen er manchmal kleine ewigkeiten Löcher in die Luft gestarrt hatte oder sich seinen Text nochmals durchgelesen hatte, war der Brief endlich fertig.
    "Libe ßeßilia.
    Die Ereignisse der letzten Tage - oder sind es schon Wochen? - erfordern, dass ich verschwinden muss.
    Zeit für eine Entschuldigung oder einen richtigen Abschied bleibt mir nicht - du und der Jüngling, lebt wohl. Wenn du ihn heute oder morgen Nacht noch triffst, richte ihm bitte aus, ich bin bereit mich in seine Dienste zu stellen und erwarte seine Befehle, falls ich jemals nach Silden zurückkehre."
    Er hatte längere Zeit über einen Abschiedssatz gebrütet, ihn letztendlich jedoch weggelassen.

    Er beeilte sich ungesehen zum Haus des Archebauers zu gelangen. Als er ankam hörte er das rythmische Poche aus dem Haus und überlegte, ob er eintraten sollte. Er litt Gewissensbisse. Doch all seine Sorgen waren schnell besiegt, blieb noch die Frage, ob er es riskieren sollte, von dem Archebauer erkannt zu werden. <So wie ich ihn einschätze, hat er wahrscheinlich eh nichts von den Ereignissen der letzten Tage mitbekommen.>, dachte er sich und trat ein.
    "Sei gegrüßt, Archebauer.", rief der Dieb.
    Als der Handwerker seinen Hammer weglegte und sich umdrehte schaute er Oparilames verwundert an. "Du tauchst wohl nur Nachts auf. Was willst du, Cécilia ist nicht da."
    Oparilames war etwas enttäuscht, er hätte sich vielleicht doch erklären können. <Naja, andererseits, was sollte ich ihr sagen?>
    "Könntest du ihr das hier geben, wenn du sie siehst? Ich habe es sehr eilig und kann nicht auf eine Tasse Tee bleiben - helfen kann ich auch nicht."
    "Wo willst du denn um diese Uhrzeit noch hin? Du gehst jetzt nicht wieder raus!"
    <Warum warum ist der Mann denn pötzlich so energisch? Das wird doch wohl keine Falle sein.>
    "Und warum darf ich nicht gehen, wohin ich möchte?", fragte er den Mann. "Weil du jetzt hier bist und mir helfen kannst. Du tauchst hier auf, willst ständig nur mit Cécilia reden, dir etwas ausleihen, oder mit Cécilia in irgendwelche Spelunken verschwinden - oder ihr verschwindet für Wochen auf irgendwelchen komischen Botengängen.... Aber mit mir reden oder mir mal einen Tag lang helfen - das kannst'e nicht!"
    Er deutete in eine Ecke. "Außerdem steht deine Pflanze noch hier, die nimmst du gefälligst wieder mit, wenn du gehst."
    Oparilames überlegte. Ansicht klang das nicht nach einer Falle - aber welcher Mensch würde seine wahren Absichten nicht verbergen, wenn diese nicht unter einem guten Stern standen? <Aber dieser Mann scheint wirklich nicht viel mitzubekommen...>
    "Nagut, ich werde eine Weile mithelfen - aber Morgen bin ich mit dem Morgengrauen verschwunden.", sagte der Dieb und machte sich sogleich an die Arbeit, die Arche ein Stück näher an die Fertigstellung zu bringen.
    Geändert von Oparilames (06.03.2010 um 22:31 Uhr) Grund: Titel vergessen

  20. Beiträge anzeigen #220
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Eben noch hatte sie verträumt ihren Gedanken nachgehangen ... da hatte sie diese Stimme hinter sich vernommen, eine bekannte Stimme. Sie war zusammengezuckt und hatte sich hastig umgedreht. Jadewolf, der Waldläufer ... ja, sie erinnerte sich an ihn. Nach ihrem Erlebnis im Wald hatte sie überlegt, ihn nach der Luchsin zu fragen, nun wäre es eine gute Gelegenheit ...
    "Ich heiße Cécilia", erklärte sie, "doch wer ich bin, das weiß ich nicht mehr recht."

    Das entsprach der Wahrheit, diese Begegnung mit der Luchsin hatte sie allzu sehr verwirrt. Jadewolf hatte von Käften, von einem Ruf der Natur, von Gleichgewicht und von Chaos gesprochen. Chaos war es, was sie fühlte, ihre Erinnerungen waren nur allzu chaotisch.
    "Der Botengang verwirrte mich schon ... Dieser Besuch im namenlosen Dorf. Und danach ... ich wollte einen Spaziergang im Wald machen und stolperte. Ich weiß, es war töricht, zu dieser Zeit überhaupt in den Wald zu gehen, ich hörte von hungrigen Raubtieren. Ob es ein Traum war, weiß ich nicht, aber irgendwie begegnete ich einer geisterhaften Luchsin. Sie stellte mich vor die Entscheidung, entweder zu sterben oder eine Dienerin Adanos' zu werden ... und ich überlegte und nahm an. Dann sprach sie von einer Gabe und kratzte mich, und als ich aufwachte sah ich einen grauen Luchs weggehen", erzählte Cécilia unsicher. "Was für eine Gabe sie meinte, weiß ich nicht, ich weiß nur, dass diese Schnitte an meinem Arm da sind, wo sie mich kratzte ..."
    Wieder einmal legte sie die Hand auf diese Schnitte, die von der Luchsklaue herrührten. Ein Gefühl der Angst bechlich sie, er hatte gesagt, er würde die Wahrheit erkennen, doch diese Geschichte klang auch in ihren Ohren schon verrückt, was also würde er davon halten?

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