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  1. Beiträge anzeigen #361
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline

    Kap Dun

    Einem Äffchen gleich, hangelte sich Françoise vom Plateau hinab ins Dorf. In dem Gewirr von Klingen hatte sie nichts verloren und würde eher erschlagen als tatsächlich von Nutzen sein. Statt dessen musste sich die oberste Feuermagierin dem Element widmen, welches ihrem Orden zugeschrieben war und doch im Augenblick bar jedweder Gesinnung alles verschlang, was sich ihm in den Weg stellte.
    Gefahrlos würde das nicht von statten gehen, denn kaum war die Priesterin unten angelangt, liefen ihr bewaffnete Männer über den Weg. Sie stoppten jäh, als sie Françoise entdeckten und umringten die Priesterin sogleich.
    »Das ist kein Ork!«, rief einer aus, machte aber keine Anstalten seine Waffe zu senken.
    »Dann ist es ein Söldner!«, sagte ein anderer und rückte Françoise zu Leibe. Schnell wurde ihr klar, dass diese Männer eigentlich auf ihrer Seite standen, doch blieb jetzt keine Zeit für Erklärungen. Zumal es ihr vermutlich sowieso nicht gelungen wäre, sie von der eigenen Gesinnung zu überzeugen. So entschied sich die Priesterin zu fliehen, griff nach dem Handgelenk des Angreifers und trat zeitgleich seinen Fuß weg. Er fiel zu Boden und durch die sich öffnende Lücke schlüpfte Françoise hindurch und nahm die Beine in die Hand, um den Männern zu entrinnen, die sogleich zur Verfolgung ansetzten.
    Das nächstbeste Haus diente ihr als Rettung. Es stand bereits lichterloh in Flammen und verwehrte den Männern den Zutritt. Françoise allerdings spurtete unbeschadet durch den brennenden Eingang hinein und befand sich in Sicherheit. Viel Schaden hatte das Feuer hier bereits angerichtet. Stühle und Tische, Regale und Vorhänge; alles verzehrte es. Das Gebälk des Hauses ächzte und Françoise geriet in Zeitnot, wenn sie nicht erschlagen werden wollte. Deshalb zögerte sie nicht und bürdete den Flammen des Hauses ihren Willen auf.
    Allerdings erwies sich das Feuer als ausgesprochen hartnäckig und widerstand den anfänglichen Bemühungen es zu löschen. Das hier hatte keine verirrte Fackel verursacht. Jemand hatte es geplant und mehr noch, es sogar durch Öl oder dergleichen begünstigt. Dem Feuer den Garaus zu machen, nahm viel Zeit in Anspruch und noch so viele Häuser standen in Flammen. Sobald die Zauberin aber Macht über das Feuer errungen hatte, beugte es sich ihr und verging bevor es weiteren Schaden anrichten konnte. Was bis dahin aber zerstört war, blieb zerstört und trotz ihres Einschreitens würde es Françoise nicht möglich sein, das Haus vor dem Einsturz zu bewahren, wenn es denn schon zu spät war.
    Nachdem die letzte Flamme verging, rannte die Zauberin hinauf in den ersten Stock des Hauses, statt die Vordertür nehmen. Dort würde sie nur Gefahr laufen, weiteren Angreifern in die Hände zu fallen. Für so etwas blieb keine Zeit - abgesehen davon stand überhaupt nicht der Sinn nach weiteren Kämpfen. Von einem Fenster aus sprang sie auf das nächste Dach. Auch hier wüteten die Flammen unerbittlich und drohten das bereits gelöschte Haus wieder zu entzünden. Françoise verfuhr wie zuvor und gebot den Feuern Einhalt. Hoch auf dem Giebel des Hauses stand sie und blickte über das brennende Kap Dun. Nicht jedes Haus könnte sie retten, doch sie musste es versuchen - und dabei den Feinden entgehen. Schnell spurtete sie über das Dach hinweg und setzte über zum nächsten Flammenmeer.

  2. Beiträge anzeigen #362
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline

    Kap Dun - Irgendwo in einer Seitengasse

    Ruhig atmend saß Ryu in einer engen Seitengasse, seinen Verband erneut mit ein paar Stofffetzen erneuernd, die er in einem der Häuser gefunden hatte. Nebenbei hatte er sich noch einige Nahrungsmittel unter den Nagel gerissen, die er nun mehr schnell als wirklich genüsslich herunterschlang. Der Templer musste wieder zu Kräften kommen, wenn er hier lebend herauskommen wollte. Und wieso das nicht tun, indem man sich den Bauch füllte und eine kurze Pause einlegte wenn gerade keine Orks in der Nähe waren? Zwar verspürte er immernoch leichte Übelkeit gegenüber diesem massigen Schwall an Gerüchen, bei denen sich sein Magen umdrehte, doch hatte er sich schon mehr oder minder daran gewöhnt oder aber auch ein wenig erholt was seine Erschöpfung anging.

    Energisch biss er in den Brotlaib den er in der Mitte geteilt und mit dem leicht angekohlten Schinken und ein paar Salatblättern belegt hatte. So schlecht schmeckte das doch gar nicht. Wohl etwas, dass er sich für die Zukunft als Rationen mitnehmen würde. Wieder wanderte sein Blick zu seinem Arm. Die Blutung hatte er mittlerweile ausreichend gestoppt, doch würde er die Wunde wohl wenn er etwas mehr Ruhe hatte ordentlich säubern müssen. Den Geräuschen nach zu urteilen schien die Schlacht auch schon bald vorbei zu sein. Die vielen Kampfgeräusche verklangen langsam und nur noch aus einzelnen Ecken und Teilen der Stadt waren Schreie und Gebrüll zu hören.

    Noch ein Schluck des klaren Wassers, welches er sich aus dem Fass abgefüllt hatte und ein letzter Biss in die Brotration, ehe er beids wieder in dem alten Sack verstaute der ihm als Behältnis für seine Funde diente. Die Vorbesitzer hatten mit Sicherheit nichts mehr dagegen einzuwenden, so verbrannt wie sie waren. "Arme Teufel..." murrte der Templer nur, ehe er sich, etwas angestrengt an der kalten Mauer hinaufdrückte. Das Sprichwort stimmte: "Wer rastet der rostet!"
    Aber um sich darüber nun Gedanken zu machen hatte er herzlich wenig Zeit. Vielmehr musste er weiter den Weg aus diesem brennenden Höllenvorhof finden...

  3. #363
    Tar-Valar
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    Wald noch unbekannter Lage

    Er war mehr im Wald herumgekrochen, als dass er wirklich auf der Suche nach Wasser gegangen ist. Er hätte es gewisse geschafft, das Stück zu gehen, aber hat es einfach nicht geschafft, sich auf den Weg zu konzentrieren. Fast keinen Schritt konnte er machen, nach dem er nicht über eine Wurzel oder sonst etwas im Wald herumliegendes stolperte. Eigentlich war das sogar sein großes Glück, denn so wenig, wie er auf den Boden achtete, hätte er gewiss auch den Bach übersehen, wäre er nicht direkt hineingefallen. Ein kleiner Quell klaren Wassers, der dort in einem Bach entlang floss, war es, der ihm das gab, was er brauchte. Er trank nicht zu viel auf einmal, aber regelmäßig kleine bis etwas größere Schlucke Wasser nahm er und bald ging es ihm besser. Er konnte immer noch nicht fassen, dass ihm das alles wegen seines dunklen Ichs möglich gewesen ist. Er hatte immer gewollt, dass es verschwinden sollte, aber wäre es wirklich weg gewesen, wäre er dann jetzt noch am Leben?
    "Sieh uns als Teil eines Ganzen. Ich gebe dir nur das, was du brauchst. Und das, was du wirklich willst. Wir sind keine zwei Persönlichkeiten, wir sind ein und dieselbe Person, nur willst du es nicht anerkennen wegen der Vorurteile, die du aufgrund der anderen Menschen und ihrer ach so tollen Lebensweise gegen mich hast." Konnte das sein? Tar-Valar war bereit das zu glauben. Aber dennoch ... was er wirklich wollte ... Wollte er das wirklich, was er manchmal getan hat? Er wusste es selber nicht. "Und genau deshalb bin ich da. Ich zeige dir auf, was du willst und nehme dir die Gewissensbisse ab, die du wegen der Gesellschaft hast. Du hast doch selbst schon einiges getan, was von ihnen allen nicht gebilligt ist und es hat dich nicht gestört. Sie haben dich als krank abgestempelt, ohne dass ich in Erscheinung treten musste, einfach nur wegen dem, was du getan hast, und weil du es als die beste Lösung angesehen hast. Bei mir weißt du wenigstens, woran du bist."
    Das stimmte. All die Wut, all den Zorn, all den Hass, den er verspürt hat, hat er nie an anderen ausgelassen, nicht mal an Objekten, da er sie nicht deswegen kaputt machen wollte. Immer war er es gewesen, der für seine Gefühle gelitten hat; der sich selbst zerstörte, um sich abzulenken und seine Emotionen nicht auf etwas anderes abzulenken. Und nun sieht man ja, wohin es ihn gebracht hat. Er war nie anerkannt in der Gesellschaft, er brauchte sie nicht. Er hat ihnen nie vertraut und sie haben ihn auch nie akzeptiert. Eigentlich hatte ihm sein dunkles Ich einen Gefallen getan ... nein, er hatte sich einen Gefallen getan. Er war diesen Menschen dort entkommen, weil sie eins waren; weil er wirklich wusste, was gut für ihn war und es nur etwas gebraucht hat, was es ihm sagte. "Und das war mein Teil der Aufgabe. Ich bin froh, dass du es endlich eingesehen hast." Ja ... froh ... auch er konnte froh sein, endlich diese Erkenntnis gehabt zu haben. Es hatte nur so lange gedauert. Aber nun war es vorbei und er brauchte sich darüber keine Gedanken mehr zu machen. Zuerst musste er mit dieser Situation und der neuen Umgebung klar kommen, in der er sich nun befand. Er brauchte erst einmal einen Unterschlupf; eine Höhle war gut. "Folge dem Lauf des Baches. Dann haben wir wenigstens einen Weg, den wir auch wieder zurücknehmen können und vielleicht finden wir sogar etwas Geeignetes. Geh nun ... Bruder." Und er ging; er ging für seinen Bruder. Für sein wahres Ich. Für ein Stück seiner selbst ging er weiter...
    Für ein Stück seiner selbst? Er war doch nicht immer da gewesen, er war doch erst ... es fiel ihm nicht mehr ein. Und so ging er weiter, folgte den Anweisungen dessen, was sich nun einfach seinen Bruder nannte, obwohl es nie zu ihm gehört hatte. Er ging weiter, während sich weiterhin in ihm Zweifel sammelten...
    Geändert von Tar-Valar (14.03.2010 um 14:57 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #364
    Kämpfer Avatar von Die Orks
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    Die Orks ist offline

    Kap Dun, zwischen den Toten

    „Männer! Formiert euch! Wir fallen dieser lausigen Niederrasse in den Rücken!“, krächzte Kum’hau, der eine schwere Wund am Kopf erlitten hatte. Sein zerbeulter Schild hatte sich so verbogen, dass er ihn nicht ablegen konnte und nun hing er schlaff an seiner Körperseite. Seine Varrak hielt er erhoben in der anderen Hand und brüllte Befehle in einem Meer aus Leichen. Hier herrschte kein Unterschied. Morra wie Ork lagen nebeneinander auf dem blutgetränkten, zertrampelten Boden des Küstengebiets. Lange schon war das Tor gefallen. Der Hauptmann konnte keinen seiner Feinde mehr ausmachen und stolperte konfus über das Schlachtfeld. Lange Zeit hatte er einfach nur auf dem Boden gelegen, bewusstlos durch einen mächtigen Schlag gefallen, den ihm ein betender Morra verpasst hatte. Krähen labten sich an den Kadavern und zerlaufene Kriegsbemalung raubte dem Kompanieführer einen Teil seiner Sicht.

    „Schöpfer!“, rief er mit einem verzweifelten Unterton in der kratzigen Stimme, „Was habe ich getan, dass du mich so sehr ans Leben bindest?! Wieso verwehrst du mir den Platz an deiner Tafel?“

    Schwankend lief Krum’hau auf das zerstörte Kap Dun zu. Wilde Flammen und Rauchschwaden türmten sich hinter der Palisade auf und kein lebendes Wesen war mehr zu sehen. Jeder Schritt erfolgte auf weichen Körpermassen und unter seinem verlorenen Gleichgewichtssinn stürzte der Veteran zu Boden. Die Varrok fiel zu Boden und sein Schild verhakte sich im Brustpanzer eines gefallenen Ritters. Durch sein eigenes Gewicht renkte sich sein Arm aus und ein dumpfes Knacken sagte ihm, dass seine Hand dem Druck der Quetschung nachgegeben haben musste. Schmerzerfülltes Geschrei drang aus seiner zerschundenen Kehle. Doch er war ein Ork und er hatte den Tod in der Schlacht verdient. Er würde sich seinem Schicksal nicht entziehen!
    Mühselig richtet er sich auf, griff nach seiner Varrok und torkelte weiter. Das zerstörte Tor wirkte beinahe gesichert durch den Berg aus Leichen, der sich im fehlenden Mauerstück auftürmte. Auch die verstümmelte Leiche Zoleks, dem Offizier, der das Kommando über die Verteidigung übernommen hatte, war im Angesicht des Todes nicht besser als seine Soldaten oder gar der Feind. Seine Züge sprachen vom Unglauben seines Versagens, während nur noch Rinnsale von schwarzem Blut aus der verheerenden Wunde liefen.

    Hinter der Mauer war der Anblick derselbe wie davor. Kriegsopfer, wo man nur hinsah. Kum’hau meinte jemanden weinen zu hören doch sein vernebelter Verstand könnte es ihm auch genauso gut eingegeben haben.
    In der Ferne waren noch Kampfgeräusche zu hören, auch wenn sich der Hauptmann kaum mehr vorstellen konnte, wer in diesem Massaker überlebt haben soll. Vermutlich war selbst Uruk schon den Klingen der Königstreuen erlegen oder, was dem Kompanieführer beinahe noch wahrscheinlicher erschien, geflohen. Ein vertrautes Gefühl des Zorns schlich wie dickflüssiges Gift durch die Adern des Verwundeten. Nur Uruk war es zu verdanken, dass sie diese Schlacht verloren hatte! Er war verantwortlich gewesen für diese Siedlung, und nun hatte er sie verloren!
    Schwerfällig näherte sich der einzige Überlebende des Stoßtrupps einem brennenden Haus. Sogar sein Rivale Pal-Mal war im Kampf gefallen und…

    …Nein! Er war nicht nur mein Rivale, sondern auch ein guter Freund, befand Krum’hau, als ihm die vielen Gelegenheiten in den Sinn kamen, wo sie sich aneinander gemessen hatten.

    Die letzten Schritte des Orkes führten in das brennende Haus. Viele Feinde waren seiner Klinge zum Opfer gefallen, doch nun hatte er sich den endlosen Schlaf verdient. Der Türbalken brach, als er mit dem Kopf an ihm vorbeischabte. Funken stoben auf und Hitze ummantelte den gebrochenen Körper des Hauptmanns. Dann sank er auf die Knie, ein Lächeln auf den Lippen…

    …und fand sich seinem Bruder Pal-Mal gegenüber, der keinerlei Verletzungen zu tragen schien. Freudig stießen sie die Metkrüge aus Totenschädeln aneinander, ehe sie den Inhalt hinunterstürzten. Ein berauschendes Fest war im Gange und derber Gesang erfüllte die endlos weite Halle, die gefüllt mit orkischen Kriegern waren, von denen er einige kannte und andere nicht. Ansehnliche Weiber tanzten auf den Tischen und am Ende der Tafel saß Er.

    Proya Anuot

  5. Beiträge anzeigen #365
    Abenteurer Avatar von Alan Nashan
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    Alan Nashan ist offline
    Alans Arme zitternden.
    Von Sonnaufgang bis Sonnenuntergang hatte er geschuftet und wofür?
    Nichts und wieder nichts.

    Thurok stand neben ihm und schaute gen Himmel.
    Zuerst hatte es so ausgesehen, als würde die Flotte Innos jedeglich dafür sorgen, dass der Hafen versperrt war.
    Aber es kam anders.
    Nachdem die Beiboote mit der Invasion abgelassen wurde, und diese an fing auf den Hafen zuzurudern, fingen die Katapulte an sie zu beschießen.
    Alan hatte zu gesehen, wie eines der Schiffe unterging.

    Schreiende Menschen sprangen ins schwarze Wasser, andere versuchten vergeblich Beiboote hinab zu lassen und mussten mit anschauen wie langsam das ganze untergehende Schiff feuer fing.
    Es war grausig.

    Damit nicht genug.
    Der Wüstenknabe hatte mot ansehen müssen, wie die Innosler am Hafen niedergemetzelt wurden.
    Scjließlich hatten sie es jedoch geschafft den Hafen einzunehmen.
    Feierlaune brach auf dem Schiff aus, doch dann sahen sie eine rießige Orkgalere, die wie ein Rammbock ihr Schiff rammte.
    An mehr konnte sich Alan nicht erinner.
    Thurok, ein paar andere Seemänner und er waren bei dem Aufprall überbord gegangen.
    Sie hatten es bis zu Hafen geschaft, seine Arme schmertzen vom schwimmen und das Bild des Hafens errschütterte ihn in seiner müdigkeit.
    Überall, lagen tote Paladine und andere Leichen herrum.
    Auch Orks waren darunter.
    Seine Zähne klaperten es war schrecklich kalt.

    Sie fingen an einem Magier beim verartzen zu helfen.
    Sie suchten die Verletzten unter den Toten herraus und schleppten sie zu dem Magier, der diese dann mit Magie heilte songut es ging.

  6. Beiträge anzeigen #366
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Kap Dun; Arena

    Der Söldner tanzte mit seiner Klinge herum. Rethus blieb fuchtig und wehrte die Angriffe ab. Ihm wurde bereits ein Wunde in die Seite verpasst. In Bewegung zu bleiben fiel ihm schwer, aber er zwang sich dazu. Er hatte noch immer eine sehr gute Chance, sich gegen den Bastard zu behaupten. Auch ihm wurde noch eine Verletzung am Schwertarm verpasst. Oft musste er sich am Arm festhalten, weil der Schmerz ihn scheinbar dazu verleitete. Dem Glatzkopf ging es ähnlich. Er krümmte hin und wieder ein. Der Kampf musste doch endlich mal enden. Medin focht ebenso noch mit Uruk. Doch die Leibwachen und restlichen Orks und Söldner sind bereits dezimiert worden.
    Im Augenwinkel sah Rethus etwas auf ihn zu rennen.
    „Halt dich da raus!“ brüllte der Söldner.
    „Aber Bufford!“
    „Ich sagte, verschwinde!“
    Der Gardist stellte sich auf und ging auf seinen Feind zu, der dem Anschein nach auf den Namen Bufford hörte. Zuerst wollte der andere schon wegrennen, sah sich aber dazu gezwungen, seinem Vorgesetzten zu helfen und ging auf den Glatzkopf zu.
    „Wieso, verschwindest du nicht!“ Bufford schnellte nach vorne und töte seinen eigenen Mann.
    Was lief jetzt ab? So etwas ist dem Rebellen ja noch nie unter gekommen. War der Söldner bereits in eine Art Blutrausch verfallen? Ein bedrückendes Gefühl legte sich auf Rethus‘ Gemüt. Er verspürte sowohl Hass als auch Unverständnis. Wie konnte man nur so eigenwillig sein?
    Bufford stieß den Söldner um und verpasste ihm noch einen Stich. Wut entbrannt schwang Rethus sein Langschwert mit voller Wucht nach oben. Sein Gegenüber wurde von den Füßen gehoben und verlor im Flug eine bedenkenswerte Menge Blut.
    Dennoch rollte er beim Aufprall zur Seite weg und stand wieder auf den Beinen. Das nannte Rethus einen ebenbürtigen Gegner. Bufford wusste nicht mehr, was er tat; sein Körper steuerte sein Kampfverhalten automatisch. Das zeigte, dass er jede Menge Training und Erfahrung hinter sich hatte.
    „Das war feige!“ brüllte der Söldner wieder.
    „Ich sagte doch, keine Regeln“, meinte Rethus dazu gelassen.
    „Ich werde nicht fallen, nicht hier.“
    „Oh doch, das wirst du.“
    Wieder knallten ihre Waffen aufeinander. Auf einem Schlag folgte ein Tritt. Er traf den Oberrebellen genau an der Wunde, die er in der Seite trug. Reflexartig kauerte Rethus zusammen. Scheiße, das war schlecht. Bufford hob seine Klinge. Doch Rethus pflanzte sich Mut ein und schwang sein Langschwert gegen die Beine des Söldners. Blut spritzte. Der Getroffene sackte mit einem Schrei zusammen. Beide lagen sie jetzt im Sand der Arena; beide schwer verletzt. Der Königstreue kullerte langsam zur Seite. Er wollte, durfte, kann nicht verlieren. Seine wichtigsten Aufgaben in dieser Welt lagen noch vor ihm. Er musste diesen Kampf beenden. Er nahm seine Kraft zusammen und raffte sich als erster auf, packte das Langschwert und schlurfte auf Knien hinüber zu dem Söldner. Dort ließ er sich mit der Klinge einfach fallen. Bufford blieb aber aufmerksam und hielt dem Schlag stand. Mit Hass erfüllt durchbohrten sie sich gegenseitig mit ihren Augen… gefolgt von einem Fausthieb. Er traf den Glatzkopf gegen den Kopf, der ihn von dem Söldner herunter fallen ließ. Sein Langschwert flog im hohen Bogen aus dem Ring der Arena. Schnellstens setzte Bufford ihm neu nach. In dieser Zeit stand der Gardist wieder auf und zog sein Kurzschwert. Sich Mut fassend behauptete er sich abermals gegen seinen Feind. Stahl flog auf Stahl, und wieder, und wieder… Blut quoll dem Glatzkopf jetzt aus dem Mund. Wenn das so weiter ging, würde tatsächlich er diesen Kampf verlieren. Ohne auf seine Deckung zu achten, entschloss er sich, das Kurzschwert in den Bauch seines Widersacher zu versenken. Dessen Waffe traf Rethus durch großes Glück nicht mit der Klinge. Dennoch wirbelte er herum. Bufford ließ die Waffe fallen und taumelte aus der Arena heraus, direkt in die Richtung des Hanges, hinter dem der Rauch des brennenden Dorfes aufstieg. Dort krachte er fasst zusammen. Der Glatzkopf robbte mit letzten Kräften auf den Bastard zu. Jetzt konnte er ihn töten; jetzt war endlich die Gelegenheit dazu gekommen. Das war alles, an das er jetzt dachte. Hinter dem Söldner angekommen, stach der Rebell sein Kurzschwert in den Oberschenkel seines Feindes. Irgendwie dachte er, Bufford würde ihn längst bemerkt haben, hätte er sich die Zeit zum Aufstehen genommen. Deshalb stach er zuerst in das Bein des Feindes, in der Hoffnung, er würde zusammenfallen, um ihm den Gnadenstoß zu versetzen. So kam es allerdings nicht. In einer Drehung knallte der Fuß des Söldners ins Gesicht des Glatzkopfes. Den Schmerz verspürte er schon gar nicht mehr. Alle anderen Schmerzen übertrafen jenen. Mit dem Blick in Richtung der Stadt gerichtet zog Bufford das Kurzschwert aus seinem Oberschenkel. Danach ließ er es fallen. Man konnte ihm ansehen, dass er auch keine Kraft mehr zum Kämpfen besaß. Rethus musste sich beeilen. Ihm war klar, dass es noch immer Feinde auf dem Plateau gab, die ihm gefährlich werden konnten. Er musste weg, aber zuerst sollte Bufford sterben.
    Langsam richtete er sich auf, ignorierte die starken Schmerzen. Ebenso, die Gefahr wahrscheinlich erahnend, drehte sich Bufford langsam zu dem Rebellen um. Doch zu einem schnellen Handeln kam es nicht. Rethus hielt bereits eine der Beiden Falkenklauen, so wie er seine Kampfmesser nannte, in der Hand und schlitzte den Söldner zweimal über den Oberkörper, sodass eine X-förmige schwere Wunde entstand. Diesem harten Treffer nachgebend taumelte Bufford nach hinten in die Richtung des steilen Hanges zur Stadt. Und ehe sich der Gardist versah, stürzte sein Feind mit einem letzten Blick auf ihn gerichtet nach hinten über den Hang hinab.
    Der Glatzkopf humpelte zum Hang, um sich vom Tod seines Widersachers zu vergewissern. Bufford war direkt auf einem Speer gelandet, auf den er bis zur Hälfte aufgespießt worden war. Die Stange durchstieß seinen Brustkorb und war mit tiefrotem Blut benetzt.

    Bufford war tot.

    Mit diesem triumphierenden Gedanken schlurfte der Glatzkopf langsam zum Turm, um dort feindlichen Blicken zu entgehen…
    Geändert von Rethus (13.03.2010 um 18:10 Uhr)

  7. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #367
    Ritter Avatar von Jun
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Jun ist offline

    Kap Dun

    Jun stand gerade vor einen Söldner der sich ergeben wollte. Doch weder die flehenden Worte, noch die gefallene, blutige Klinge konnten Jun überzeugen.
    "Verrat wird immer mit dem Tod bestraft! Du sollst mit deinem Leben sühnen! Bete zum einzig wahren Herrn und hoffe auf Vergebung, denn in dieser Welt erlangst du sie nicht mehr! Für Innos!", richtete der Streiter und ließ mit dem wuchtigen Streithammer Knochen brechen.
    Jun pfiff aus den letzten Löchern. Sprichwörtlich, denn der Helm behinderte sein schweres Atmen und seine Kräfte neigten sich dem Ende zu. Seinen Schild hatte er nicht mehr und seinen wuchtigen Steithammer führte er so gut es ging mehr beidhändig.
    Er wusste nicht wie ihm geschah, nachdem er sich dem Sturm durch das Dorf anschloss. Er kämpfte automatisch, wo immer ein Feind sich offenbarte und dies waren zumeist Orks, die wie entfesselt den Tod suchten. Kap Dun zerstörten sie. Legten Feuer und brachten Häuser zum Einsturz. Die destruktive Natur dieser Rasse kam zum Vorschein und mehr noch die Wildheit in der sie blutüberströmt und von Waffen schwer verwundet immer noch kämpften und erst fielen, als es einfach zu viel des Guten war. Sterben für ihr Volk - wie die Königstreuen.
    Königstreue die immer noch kampfeslustig waren. Ein Offizier sammelte um sich Gardisten, wies den Weg hinauf zum Leuchtturm und sie folgten. Folgten wie Jun es tat, nachdem er realisierte dass es dort oben hell war. Innos musste da oben sein und wollte das Jun hinauf kommt. Den Hammer umgreifend stürmte er mit, der Blick zur Seite, als es hinauf ging offenbarte wie die Königsteuen Seiten die Orks und Söldner jagten, an manchen Stellen Söldner gefangen nahmen und andernorts sich Häuser mit Orks noch hielten. Sogar Zivilisten kämpften und schienen in ihrer Meinung über Orks umgeschwungen zu sein, als jene blutrünstig auch auf sie losgingen - da sie Menschen waren. Der Krieg verlor niemals an seinen Grausamkeiten und Jun war ein Opfer das gebracht werden musste, um den Frieden zu bringen. Man kam oben an und sah was hier oben vorherrschte. Jun war es der wie so oft dann vortrat, >Für Innos und Myrtana!< schrie und jegliche Zweifler, die vielleicht noch in kleiner Zahl hier oben angekommen waren, zwang und antrieb zu kämpfen. Das Ziel offenbarte sich, wie Innos am Himmel.
    Geändert von Jun (13.03.2010 um 18:37 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #368
    Waldläufer Avatar von Die Eliteorks
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    Die Eliteorks ist offline

    Kap Dun, Plateau

    Dieser verfluchte Morra konnte kämpfen, das musste man ihm lassen. Uruks Hand war taub von dem Stich, den sie erfahren hatte. Geballt zur Faust, da er sie nicht mehr bewegen konnte, war sie dennoch brauchbar und Uruk lachte bebend unter der Aufmüpfigkeit des Kämpfers, der sich ihm stellte. Rings um ihn herum tobte wohl der letzte Kampf, den Kap Dun am heutigen Tage erleben würde. Der Schüler Lo’Gashs lag am Boden, doch barg er keine offensichtlichen Wunden. Aber in diesem Moment der Euphorie, dem Adrenalin des Kampfes und der Aussicht nach Blut wölbten sich die Gedanken des Kriegsherrn nicht mehr um die Sicherheit seiner Leute. Der Kampf war verloren, das hatte er in dem kurzen Moment, wo sie alle durch unsichtbare Hand niedergeworfen waren, ausmachen können. Rauchschwaden schwängerten die Luft und verdeckten den Himmel und ein allgemeiner Eindruck von Nacht – ob es nun diese Tageszeit war oder nicht – lag über der verlorenen Siedlung.
    Kein Kampfgeschrei kam dem Anführer über die Lippen, keine Befehle, denn er hatte seine letzten bereits vergeben, und keine letzten, dem Leben nachtrauernden Worte, denn es gab nichts, was er vermissen würde. Schon bald würde er am Kopfende, nahe dem Schöpfer, in Chama’Wetsch sitzen und mit Brüdern seines Schlages zechen, bis in alle Ewigkeit. Doch zuerst galt es die Dreistigkeit dieses kleinen Trupps aus Morras zu bestrafen, die es irgendwie geschafft hatten, an den – zugegeben schlechten – Vereidigungsanlagen vorbeizukommen und ungesehen das Dorf von hinten aufzurollen versuchten.

    Der Stich an seinem Bein war kein Hindernis, dennoch ungetrübt ärgerlich. Es untergrub seine Überlegenheit in diesem Kampf und machte ihm bewusst, dass er viel zu lange keinen guten Kampf mehr gehabt hatte. Das Schlimmste an einem Duell mit diesen königtreuen Wichten war ihre Agilität. Es war ungleich schwer einen von ihnen zu erwischen und das machte Uruk rasend. Der Blutgeruch um ihn herum trug seinen Teil dazu bei. Mit gefletschten Zähnen und einem tiefen Grollen reagierte er auf die Provokationen seines Gegners.
    „Für deine Frechheit wirst du teuer bezahlen, kleiner Mensch“, knurrte Uruk, der wohl wissend auf die Bezeichnung ‚Morra’ verzichtete.
    Während der Kriegsherr seinen Vormarsch dem Ende entgegen brachte und sein Kontrahent sich wieder gefangen hatte, erklangen freudige Rufe aus den Kehlen der Gardisten. Wütend wandte der Statthalter den Kopf, um zu sehen, was in diesem Moment eintrat, was seinen Untergang besiegelte und er bereute diesen Moment der Unachtsamkeit, als der Zweihänder seines Gegners schwer gegen seine Brust schlug. Die Klinge kreischte über das harte Metall des Panzers und eine tiefe Kerbe zeigte sich darauf. Uruk spürte wie warmes Blut seinen Bauch hinab rann. Seine eigene Rüstung hatte ihn geschnitten. Dann hörte er, was die Menschen so in Aufregung versetzt hatte.

    „Für Innos und Myrtana!“

    Eine Stimme erhob sich über das Plateau und der Kriegsherr erkannte, was sich hinter ihm zutrug. Ein weiterer Trupp musste eingetroffen sein. Seine Armee war somit vollends gefallen und nur noch dieser eine Kampf zählte. All seinen Zorn, dem er nicht durch Gebrüll Luft machen würde, sondern durch harte Schläge, legte er in den nächsten Axthieb, der seinem Gegner den Kopf von den Schultern trennen würde…

    Proya Anuot

  9. Beiträge anzeigen #369
    Abenteurer Avatar von Batariel
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    Batariel ist offline
    Ein Schatten .... die Person wandert getrieben von einer ungewöhnlichen Kraft durch den Wald .... Zwei Freunde, sie geben sich die Hand - der eine wendet sich ab ..... Der Wanderer wandert weiter, die Wälder werden zu Steppen und das Klima trockener .... Ein Schatten bewegt sich von zwei Gestalten weg - sie wirken traurig ... Der Wanderer durchquert die Wüste, die Sonne brennt auf ihn hinab.... Es ist Batariel

    Eine Entscheidung ....

    Ein Finsterer Magier, Beweglich und geschickt mit dem Stab er Ruft Dämonen der Unterwelt - Diener Beliars - Kreaturen des Todes - der dunkle Magier lacht ... vor ihm der Ork der Batariels Vater getötet hatte - er Fleht um sein Leben .... Der Magier kennt keine Gnade .... Es ist Batariel

    Eine verhüllte Gestalt, sie schleicht lautlos durch einen Orkpalast ... Eine orkische Wache -verzerrte Bilder- die Wache bricht von einem Pfeil getroffen zusammen ..... Der Mörder huscht in ein Haus - abermals der Ork der Batariels Vater erschlug ... der Ork fleht - er kniet geschändet auf einem Holzboden - Der Schatten holt aus .... Es ist Batariel

    Menschen, sie sterben .... Batariel tötet einen Rebellen einmal als Magier und einmal als Assasine.
    Eine Statue Innos' eine Träne kullert hinab und eine Stimme heult .... " Mein Sohn! - Halte ein!"

    ----

    ..... Schweißgebadet wacht Batariel auf - er blickt hinüber zu seinem Freund... er würde Rebell werden ein Kämpfer Innos oder Adanos ein Orkhasser. Der Traum von Batariel war eindeutig er als Diener Beliars.
    Batariel wendete sich und blickte in die Glut des Feuers. Eine Fratze erscheint und Lacht -Diene mir und deine Rache sei dein- Batariel erschrak.

    Das mussten die Pilze gewesen sein - eindeutig !! - er nahm seine Flasche Schnaps und leerte sie in einem Zug... Im vollrausch schlummerte Batariel ein ... Morgen würde ein harter tag sein.

  10. Beiträge anzeigen #370
    banned
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    Rang: Hüter des Waldes............................. Skills (10/12): Akrobatik II, Diebeskunst II, Einhand II, Speer II, Geist des Waldes I, Jäger
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    Bengar Rudolfson ist offline
    Wieder war ein harter Tag mit Arbeit vorbei gegangen. In ihrer Höhle hatten sie nun endlich alle Löcher, durch die noch Minecrawler hätten krabbeln und ihnen das Leben schwer machen können, versiegelt und ihre eher minder hochwertig aussehenden Hütten wieder errichtet, sodass alle sich zum Schlafen, ob nun allein, gemeinsamen oder miteinander, zurückziehen konnten und nicht mehr auf dem freien Höhlenboden schlafen mussten.

    Nun war also wieder Zeit, sich um die anderen Dinge des Lebens zu kümmern. Yngvar hatte in letzter Zeit schon viel gelernt, doch auch wenn er noch lange kein Meister war, so konnte er doch nun halbwegs mit dem Speer umgehen. Allerdings sollte er noch ein bisschen üben, ehe sie sich auf eine lange Reise machen würden. Die Welt war gefährlich, vor allem, da Vengard nichts wichtigeres zu tun hatte, als seine Truppen in völlig überflüssige Schlachten zu führen und sich so ständig zu schwächen. Zwar hatten ihm der Posten zur Beobachtung Vengards nicht sagen können, wohin genau die Soldaten aufgebrochen waren, aber da es nicht Silden oder Faring war, was es ihm egal. Die Einheit Myrtanas war nicht zu befürchten und Silden konnte weiterhin als neutrale Insel im Feindesland existieren.

    Doch dies war nun erstmal egal, denn es stand ein weiterer Übungskampf für seinen Schüler bevor. Er hatte die einzige, die neben dem Bogen mit dem Zweihänder kämpfte, zu sich berufen. Zwar war auch sie keine Meisterin ihrer Waffe, aber das war auch gut so, da sein Padawan sonst wohl innerhalb kürzester Zeit am Boden liegen würde. So aber stand doch einer ganz interessanter Kampf bevor.

    »Ich denke, ich brauche nicht viel zu ihrem Hammer zu sagen. Er ist groß, schwer und du solltest nicht unter ihn kommen. Den Rest sollst du alleine raus bekommen. Viel Spaß dabei und nun beginnt!«

  11. #371
    Tar-Valar
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    Wald noch unbekannter Lage

    Er hatte das Gefühl, schon zwei Tage am Stück gewandert zu sein, eher auf das Ende des kleinen Flusses stieß. Er wusste auch gar nicht, wie lange er nun wirklich gewandert war. Es war dunkel, also war es Nacht, das konnte er sagen. Aber auch da hörte es schon auf. Es konnten noch gut zwei Stunden vor Mitternacht sein oder einige Stunden danach. Was machte das schon? Er hatte Zeit und Ruhe zum Nachdenken gehabt, sein dunkles Ich hatte sich nicht wieder gemeldet und nachdem er angefangen hat, mehr darauf zu achten, wo er seine Füße hinsetzt, fand er sogar Gefallen an dem Wald. Er betrachtete sich im Teich. Nun ja, zumindest versuchte er es; es war einfach viel zu dunkel. Und er war auch einfach müde. Er machte sich auf zum nächstbesten Baum und ließ sich an ihm herunter gleiten. Es war weder bequem noch war es warm, aber es war besser als sich wieder mitten auf den Waldboden zu legen. Er stellte sich einfach vor, woanders zu sein. Eine Höhle wäre schon mal ein sehr guter Anfang; ganz zu schweigen von einem Heuboden. Er dachte daran, in einem kleinen warmen Zimmer zu sein, in dem ein Kaminfeuer flackerte, und sich in das schöne weiche Bett zu legen. Irgendwann würde es soweit sein, dass er wieder einen Platz gefunden hat, wo er sich wohl fühlen konnte und bis dahin nahm er es so hin und dachte darüber nach, wohin ihn seine Reise führen konnte.

    "Ich marschiere in den Landen
    Die mir so unbekannt
    Vielleicht bleibe ich im Walde
    Vielleicht auch in Varant

    Vielleicht geh' ich nach Norden
    Zu Nordmars Bergen hin
    Vielleicht in manche Täler
    Es wär' alles ein Gewinn

    Vielleicht geh ich auch über's Meer
    In die Heimat zurück
    Gar ins befreite Minental hinein
    Mit schönem Ausblick

    Vielleicht mag ich auch Inseln
    Bleib auf den Südlichen
    Gehört hab ich auch von Silden
    Geh da gemütlich hin

    Es gibt Wichtig'res als die Orte
    Schön wäre Fleisch und Bier
    Muss mich erst mal zurecht finden
    Zunächst bleib ich wohl hier"


    Zum ersten Mal seit Wochen wieder mit einem Gefühl von Frieden sanken seine Augen zu und inmitten eines düsteren und abstoßenden Waldes auf einem kalten und nassen Waldboden den Kopf an feuchtes Moos gebettet schlief er mit den Gedanken an Wärme ein.
    Geändert von Tar-Valar (14.03.2010 um 15:00 Uhr) Grund: Schreibfehler

  12. Beiträge anzeigen #372
    Provinzheld Avatar von Yngvar
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    Yngvar ist offline
    Der Kampf dauerte an, Yngvar hatte sich mi9t dem Hammer seiner Gegnerin sehr schwer getan. Blocken kam nicht in Frage, der Hammer würde den Speer schnell in zwei Teile brechen. Ausweichen, immer wieder ausweichen, anders würde er den Kampf nicht überstehen können. Der Hammer war schwer und konnte nicht so schnell bewegt werden wir ein Schwert, allerdings wäre ein Treffer verheerend. Ein Treffer mit dem Schwert war schmerzhaft, je nachdem wo man traf sicher auch tödlich, keine Frage. Mit dem Hammer mussten man nicht genau treffen, leicht brachen die Knochen bei einem Treffer, schwer abzuschätzen was schwerer wog aber Yngvar wollte es auch gar nicht erst herausfinden.

    Der Jäger blieb ständig in Bewegung, das kostete Kraft aber es ging einfach nicht anders, den schweren Hammer zu führen war sicher auch nicht leicht und umso öfter sie daneben schlug, umso höher waren seine Chancen, das bildete sich der Schüler zumindest ein.

    Yngvar konnte aber machen was er wollte, der Nordmann schaffte es einfach nicht einen Vorteil heraus zu kämpfen. Er konnte froh sein nicht getroffen zu werden, Yngvar musste zugeben, dass er seine Kontrahentin etwas unterschätzt hatte, das würde ihm ganz sicher nicht noch einmal passieren.

    Seine Beine wurden immer schwerer, Yngvar wurde langsamer, zu Glück galt das für seine Gegnerin auch. Sie war gut trainiert aber der Dauer des Kampfes musste auch sie Tribut zollen, genau so wie er selber.
    Die Fremde verstand es mit dem Hammer umzugehen, auch wenn sie scheinbar keine Meisterin war, war Yngvar beeindruckt.
    Die Arme fingen an zu schmerzen, der Kampf war ausgeglichen, keinem der Beiden war es bisher gelungen einen Vorteil für sich zu ziehen. Früher oder später würde aber einer sicher einen Fehler machen, Yngvar musste nur darauf achten, dass es nicht er war und dann auch den Fehler seiner Gegnerin nutzen zu können.

  13. #373
    Tar-Valar
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    Wald noch unbekannter Lage

    Tar-Valar schreckte hoch. Er hatte von früher geträumt. Sehr viel früher. Da war der Snapper gewesen, der ihn anfallen wollte, aber irgendwas stimmte nicht. Der Snapper hatte einen sehr untypischen Laut von sich gegeben. Das passte nicht rein. War er tatsächlich wegen eines Fehlers in einem Traum wach geworden.
    Nein, das war nicht im Traum, deswegen war er wach geworden. Da war dieses Knurren, das er wahrgenommen hat. Es kam aus der Richtung seiner Füße. Schnell sprang er hoch und sah sich in der ungefähren Richtung um ... als hätte er in der Dunkelheit irgendwas erkennen können. Obwohl er selbst wusste, wie dumm es eigentlich war, rannte er los, blindlings in irgendeine Richtung ohne auf die Wegweiser zu achten, die er sich noch am Tage zu merken vorgenommen hatte. Jegliche Bedürfnisse seines Körpers wurden ignoriert ... er wollte schlafen? Das konnte er schon noch genug ... er wollte seine Verletzungen heilen? Erst mal musste er dafür sorgen, keine neuen zu bekommen ... er wollte sich in Sicherheit wissen und sich ausruhen? Nun, dafür würde...
    Der Boden gab auf einmal nach, sein Fuß sackte weg und er stürzte; irgendein finsterer Dämon war hinter ihm her und nun hatte er ihm sogar den Boden unter den Füßen weggerissen ... dachte er, bis er keine Sekunde später hart auf den Boden aufschlug. Wie idiotisch er sich doch benommen hatte, wie kindlich ängstlich er doch gedacht hatte. Und er fühlte sich noch ein ganzes Stück dümmer, als er den wahren Grund für das ach so schreckenerregende Knurren wahrnahm; eines der Bedürfnisse seines Körpers, an das er vorher nicht gedacht hatte. Er hatte schrecklichen Hunger. Seufzend richtete er sich auf und betrachtete das Loch, in das er eingesunken war. Ein Kaninchenbau anscheinend und er war auch noch auf eines getreten. Wie demütigend es doch war, zu erkennen, wie er sich benommen hatte und aus welchen falschen Gründen. Und dann war er auch noch direkt auf ein Kaninchen gelaufen als er Hunger hatte, so als hätte er es nötig, durch glückliche Umstände das zu kriegen, was er auch mit ein wenig Mühe selber noch geschafft hätte ... aber das, was er selbst wirklich wollte, schaffte er selber nicht und da war keine Hilfe durch irgendeinen Zufall oder durch Schicksal; war ja mal wieder typisch.
    Schließlich verwischte er den Gedanken und machte sich auf, das Kaninchen zu verzehren zu wollen und durfte feststellen, dass es sogar zwei waren. Mit ein wenig Geduld schaffte er es tatsächlich, mit seinen Zähnen Haut und Fell der Tiere so herunterzureißen, dass er das Fleisch zu sich nehmen konnte, ohne auf widerliche Haarbüschel zu treffen. So langsam könnte er sich daran gewöhnen, Kaninchen roh zu essen und deren Blut zu trinken. Es war gar nicht schlecht und außerhalb der Gesellschaft, die ihn dafür missbilligen würde ... sogar sehr schön, wie er sich eingestehen musste.
    Er machte sich daran, aufzustehen und fiel im nächsten Moment wieder hin. Das neben einem Kaninchenbau auch noch direkt eine verdammte Höhle sein musste; so ein Mist aber auch! Er hätte sich das Genick brechen können wegen dieser unnützen ... Moment, eine Höhle? Welch eine Ironie, dass er schon wieder fand, was er brauchte und sich darüber auch noch beschwerte. Er stieg hinunter in die Höhle und musste zu seinem Erstaunen feststellen, wie groß sie eigentlich war. Aber er war zu müde, um genaueres festzustellen und fand, dass er eine gute Portion Schlaf verdient hatte. Später am Tage, wenn er ausgeruht war, hatte Tar-Valar immer noch mehr als genug Zeit, die Höhle zu erkunden. Wenn nicht irgendein wildes Getier darin hauste, dass ihn von diesem Vorhaben abbringen wollte, heißt das. Welch eine noch größere Ironie als ohnehin schon wäre das doch, wenn er nun, wo er endlich einen scheinbar schönen Platz gefunden hatte, an dem er sich in Ruhe schlafen legen konnte, im Schlaf von irgendeinem niederen Goblin erschlagen würde.
    Er kicherte leise ob dieser Vorstellung und sank auch schon in einen recht tiefen Schlaf.

  14. Beiträge anzeigen #374
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Kap Dun; Turm

    Ein schepperndes Geräusch riss den Glatzkopf aus dem Schlaf. Im selben Moment war er zum Hockstand auf beide Beine gesprungen, das Schwert fest in der Hand. Was war passiert? Rethus sah sich um. Er hatte eben noch auf zwei Mehlsäcken gelegen. In einer Nische erkannte er drei große Fässer. Und daneben eine Treppe zu einer Falltür, die plötzlich aufschwang. Zuerst waren nur Stiefel zu sehen, die die Treppe hinab stiegen, doch dann registrierte der Gardist auch einen Rotrock. Der Kerl gehörte zu ihm.
    Erst jetzt wurde ihm wieder klar, wo er überhaupt war. Er musste sich noch immer in Kap Dun befinden, wahrscheinlich im Leuchtturm.
    „Herr Gardist, seid Ihr wieder erwacht?“ begann der Mann zu reden. „Ich hoffe, Euch geht es gut.“
    Rethus rieb sich kurz die Stirn, nachdem er das Langschwert zurückgesteckt hatte. Er spürte einen Rest Kopfschmerzen, den er am letzten Tage gehabt haben musste.
    „Sind wir hier im Leuchtturm?“ entgegnete der Glatzkopf.
    „Ja, aber keine Sorge,“ der Königstreue schloss die Falltür, „wir sind hier gut geschützt. Unsere Männer haben den Leuchtturm gesichert.“
    „Moment, eure Männer?“ Der Glatzkopf runzelte die Stirn.
    „Ja, wir sind mit einem Trupp bis hierher durchgestürmt, um euch zu unterstützen.“
    „Was machst du dann hier unten? Solltest du dann nicht oben sein?“
    „Ich bin weniger ein Krieger sondern mehr ein Heiler. Wir haben Euch zusammengebrochen ein Stockwerk höher gefunden. Hier befinden wir uns im Keller.“
    „Dann nehme ich an, dass du meine Wunden geheilt hast.“ Rethus starrte auf ein paar Bänder, die um seine Hüfte, seinen Arm und um das Bein gewickelt worden sind.
    „Richtig. Du hattest verdammt schwere Wunden und dem zu Folge verdammt viel Blut verloren. Dich am Leben zu halten, war eine Kunst.“
    „Gehen wir nach oben“, meinte der Gardist und erhob sich langsam. Die Schmerzen waren zwar noch etwas zu spüren, jedoch wollte sein Kampfgeist ihn nicht länger hier versauern lassen.
    „Seid Ihr Euch sicher, schon mit nach oben zu kommen?“
    „Definitiv. Wer weiß, ob es nicht doch einer hier herunter schafft.“
    Auf dem Weg zur Treppe wurde er von dem Heiler aufgehalten. „Sagt, wer hatte Bufford getötet? Der Typ hängt unten auf einem Speer.“
    „Oh, das war ich.“
    Der Verbündete klopfte ihm auf die Schulter. „Dann erklären sich Eure Wunden. Bufford ist nicht zu unterschätzen.“
    „Hab ich gemerkt.“ Rethus grinste.
    „So nebenbei konnten wir in Erfahrung bringen, dass er hier der Anführer der Söldner war…“
    Oh… Jetzt fehlten dem Gardisten sichtlich die Worte. Hatte er tatsächlich da den Oberbefehlshaber der Söldner gerichtet? Irgendwie konnte er das nicht glauben, aber sei’s so. Dann hatte sich sein langes Kampftraining doch endlich mal im auffälligen Sinne bezahlt gemacht. Wenn er so über diese nachdachte, fiel ihm niemand höheres ein, den er je erschlagen hatte.
    „… gut gemacht.“ Wieder klopfte der Heiler auf seine Schulter.
    „Ich danke dir, für deine Mühen, mich so ärztlich behandelt zu haben. Im Grunde verdanke ich dir mein Leben.“
    „Dafür bin ich da.“
    Rethus verließ den Keller, dicht gefolgt von seinem Retter. Dieser blieb allerdings im folgenden Raum stehen. „Ich bin als Heiler wertvoller. Geht allein weiter.“
    Im nächsten Raum fand sich der Gardist im Wohnbereich des Leuchtturmes wieder. Königstreue hatten den Esstisch umgeworfen, um sich dahinter Deckung zu verschaffen. Sogleich blieb der Glatzkopf im Türrahmen stehen und zog sein Langschwert. Jetzt nicht mit zu kämpfen, wäre ein Fehler gewesen. Sie brauchten ihn; sie brauchten jeden Mann. Seine Wunden ignorierend trat er zum Haupteingang hinüber. Draußen kämpfte man noch immer unerbittlich gegen den Feind. Und noch immer gab es Schwierigkeiten, den Kommandotrupp wieder zu erreichen, wenn es diesen überhaupt noch gab. Denn Medin kämpfte dort als einziger vom Kommandotrupp. Der Rest schien entweder gefallen und verschwunden zu sein.
    „Haltet hier weiterhin die Stellung“, mahnte er die Verbarrikadierten. „Wir werden den Turm womöglich noch brauchen.“
    Einer der Männer, der seinen Streitkolben fest umklammert hielt, nickte.
    Jetzt wirbelte der Gardist herum und sah sich sofort einem Ork gegenüber. Zuerst starrte er ich nur an, ehe er mit zornigem Gebrüll auf Rethus zu rannte.
    „Dann wollen wir mal.“

  15. #375
    Tar-Valar
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    Wald noch unbekannter Lage

    "...denn hier?"
    Das war das erste, was Tar-Valar an diesem Tag hörte. Musste er denn immer geweckt werden?
    Er öffnete langsam die Augen und hob seinen Kopf; in der Tür stand ein Mann mit gräulichem Haar, weißen Vollbart, der eine hellbraune Hose trug sowie ein hellbraunes Wollhemd und da drüber eine schon recht vergilbte grüne Jacke; neben ihm abgestellt war eine kleine lederne Tasche.
    "Ach du meine Güte, du siehst ja ganz schön schlimm aus. Was ist dir denn widerfahren?", hub dieser zu einem Gespräch an. Die meisten würden wohl denken, dass sie hier endlich einen netten alten Mann hatten, der ihnen bestimmt helfen konnte und mit dem man auch endlich wieder einen Gesprächspartner hatte ... nun, Tar-Valar sah es auch so, dass der Mann ihm helfen konnte, aber Unterhaltung? Warum nicht gleich seine ganze Lebensgeschichte erzählen?
    "Ich ... ich weiß es nicht ...", sprach er aus, wobei er noch extra versuchte, ein wenig Unsicherheit in seine Stimme zu bekommen. "Ich bin vor zwei Tagen hier verletzt im Wald aufgewacht und versuche seither nur, zu überleben. Ich weiß weder, wo ich herkomme, noch, wie das alles passiert ist ... ich weiß ja nicht einmal mehr genau, wie ich heiße.
    "Das ist natürlich gar nicht schön. Hmmm", brummte der Mann in seinen Bart. "Na ein Glück jedenfalls, dass ich dich hier angetroffen habe. Du musst wissen, ich benutze diese Höhle, wenn ich jagen gehe, gerne als Ablageplatz für mich störende Sachen. Normalerweise bleibe ich nicht lange hier, aber ich habe etwas Blut hier auf dem Boden gesehen und bin der Spur zu dir gefolgt."
    Er hatte Blut gesehen? War es sein Blut gewesen, war wieder eine Stelle aufgebrochen, oder war es vielleicht nur das Blut der Kaninchen gewesen? Das tat jetzt auch nichts zur Sache. Tatsache war, dass das Schicksal es in letzter Zeit trotz seiner obskuren Lage recht gut mit ihm meinte.
    "Sie sind ein Jäger? Dann können sie mir doch bestimmt helfen, oder? Ich muss doch irgendwie lernen, hier draußen zu überleben."

    "Nein nein, als einen so guten Jäger, als dass ich dir viel beibringen könnte, würde ich mich nicht bezeichnen. Nur um mich ein klein wenig besser zu ernähren mal ab und zu. Normalerweise baue ich nur ein klein wenig was an und ernähre mich davon oder ich wander mal die drei Tage zum nächsten Dorf, um dort zu handeln. Aber ich könnte dir zumindest zeigen, wie du Kaninchen erlegst, ohne dass deren Bau gleich völlig zerstört wird und die Überlebenden nie wiederkommen werden; ich gehe doch recht davon aus, dass du der Tölpel warst, der mein schönes Jagdgebiet da draußen zertrampelt hat?" Er lachte herzlich und Tar-Valar ... nun, er dachte sich nichts dabei. Was für ein Idiot das war, ihn als Tölpel abzustempeln vielleicht, aber zur Sache hatte er nichts beizutragen. Aber er musste wenigstens so tun ... also ließ er beschämt scheinend den Kopf sinken und sein Plan ging auf. Der alte Mann lachte noch ein Stück lauter. "Nana, nu nimm mal deinen Kopf fein wieder hoch und freu dich lieber, dass ich hier war und dich schalten konnte, denn eigentlich wäre ich gestern hier vorbeigekommen, wenn ich es geschafft hätte, und dann hätte man mich die nächsten 3 Wochen hier erst mal nicht gesehen. Da wäre was auf dich zugekommen." Tar-Valar lächelte, das hieß, er hoffte, dass das abgemühte Gesichtsverzerren wie ein Grinsen rüberkam. Aber der andere achtete eh nicht mehr darauf und war schon dabei, seine Sachen zu packen. "Nuja, ich nehme dich wohl am besten erst mal zu mir mit und da kann man sich dann weiter unterhalten. Na dann los, folge mir. Wir haben einen recht langen Weg vor uns und nur, weil du verletzt bist, werde ich keine Rücksicht auf dich nehmen."
    Ein Mistkerl. Erst als netter Mann erscheinend und dann dennoch ein Mistkerl. Das war gut, so würde es ihm leichter fallen, ihn auszunutzen, als wenn er tatsächlich einen Hauch von Sympathie hätte aufweisen können gegenüber dem Narren, der da fröhlich ein Lied pfeifend vor ihm losging.

  16. Beiträge anzeigen #376
    Halbgott Avatar von Stoffel
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    Stoffel ist offline

    Trelis

    Hin- und hergerissen beobachtete Stoffel, wie sein ehemaliger Waffenbruder abgeführt wurde.
    Flieh!
    Vor Zorn blitzende, ja regelrechte hasserfüllte Augen starrten ihn aus einem verhärmten Gesicht an – Waylander machte nicht den Eindruck, als hätte er die letzte Zeit ein entspanntes Leben gehabt und strauchelte, während die Orksöldner ihn vorwärtszerrten. Vor allem aber machte er nicht den Endruck, als hätte er Stoffel im Laufe der Zeit verziehen, dass dieser sich mit der gesamten Beute ihrer damaligen Überfälle aus dem Staub gemacht hätte.
    Renn!
    Jeder seiner Gedanken drängte ihn zur Flucht. Waylander hatte offensichtlich mehr getrunken als gut für ihn war, sonst würde der ehemalige Gefolgsmann Lees sich jetzt in einer Blutlache auf den fleckigen Holzdielen winden – aber wie lange würden sie ihn halten können? Stoffel kannte Waylander. Nein, er würde nicht viel Zeit haben. Insgesamt betrachtet war es schon ein Wunder, dass er überhaupt so lange hatte untertauchen können – er hätte sich schon längst zurück nach Khorinis absetzen sollen, wie er es eigentlich vorgehabt hatte. Jetzt war es fast zu spät; gleich am nächsten Tag würde er seine Sachen zusammenraffen und sich auf den Weg machen.

    „Warst länger nicht hier - alter Freund von dir?!“, keifte der Wirt indes, der sich anschickte, die Axt Waylanders an sich zu bringen, die sich tief in die Holzvertäfelung gefressen hatte. Stoffel war schneller, zurück blieb nur ein klaffendes Loch, dessen zersplitterter Rand sich hell von der Wand abhob.
    „Kann man so sagen, ja“, erwiderte er, während er das Beutestück zufrieden am Waffengürtel befestigte. Für seinen Geschmack deutlich zu unhandlich, war die Schmetterlingsaxt des Winterkriegers doch gut und gerne einige hundert Goldmünzen wert.
    „Gut, dann bezahlst du das hier auch“, forderte der Wirt, der mit säuerlicher Miene die Axt betrachtete, und deutete auf die Wand. Seine Fingerknöchel waren wie Stoffel dabei auffiel von wahrscheinlich unzähligen zurückliegenden Schlägereien regelrecht deformiert; er hätte wetten können, dass sich der Wirt, der sich scheinbar zu wehren wusste, die Axt nicht vor der Nase hätte wegschnappen lassen, hätte er nicht um die Beziehungen des Hehlers gewusst. Nach kurzem Zögern nahm Stoffel einige Münzen aus einem Beutel und ließ sie auf einen Tisch zu seiner Seite fallen, allerdings eher um einige Fragen loszuwerden als um für morsche Wandbretter aufzukommen.
    „Wie lange war der Kerl schon hier?“
    „’ne ganze Weile“, kam es aus dem dichten Bart des Wirts, während dieser die Münzen einstrich und einen kurzen Blick zurück in den rauchgeschwängerten Schankraum warf – von den anderen Gästen kümmerte sich schon niemand mehr um die Szene an der Tür. „Hat sich hier schon seit Tagen betrunken. Weilenda oder heißt er wohl, ziemlich komischer Name.“
    „Und weiter?“
    „Was und weiter? Murmelte im Suff ständig was von ’nem… Kerl, den er jagen und fertigmachen würde – dürftest wohl du sein.“
    „Sonst nichts?“
    „Nein – und jetzt legst du entweder was nach, trinkst was oder verschwindest!“
    Stoffel wählte letzteres – es wurde in der Tat Zeit, dass er aus Trelis weg kam.

  17. Beiträge anzeigen #377
    Waldläufer Avatar von Die Eliteorks
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    Die Eliteorks ist offline

    Kap Dun - IM Leuchtturm

    Die Ebene war verwüstet, das Mauerwerk trug Schäden von den herumgewirbelten Äxten und stellenweise verteilte sich Orkblut auf dem Boden.
    Schnaubend schwang Uruk seine Äxte. Er jagte hier seine Beute, wie die Nacht den Tag. Leider jedoch war er nicht immer hier schnell genug gewesen, um diesen lästigen Kampf endlich zu beenden. Ein Treffer oder ein Fehler seines Kontrahenten und der Kampf wäre vorüberer. Nichts konnte seine Äxte überleben, das lernten alle die sich jemals mit den Veteranen gemessen hatten - egal ob Morra, Ork oder Echsenmensch.
    Doch hatte er das noch vor? Hatte es Sinn den Hasen zu erschlagen, wenn man eine ganze Kolonie von Hasen erschlagen konnte?
    Er spürte, wie er mehr und mehr wohl der einzige noch lebende Ork in Kap Dun war und hier zu sterben war wohl ganz im Sinne des Schöpfers.
    Hier im Leuchtturm in dem viele Schritte erklangen. Morras brüllten den Namen ihres Feuergottes, Befehle erklangen, Brüder kehrten in das Reich des Schöpfers ein und der Feind sammelte sich hier in immer größerer Zahl. Feinde erklommen die Treppenstufen. Einer schrie Kommandos, ein anderer ignorierte diese Befehl und knurrte wie ein wildes Tier und ein anderer betete und begann bläulich zu schimmern, während Uruk dem Angriff seines Kontrahenten auswich und doch getroffen wurde. Doch über den Treffer lachte der Kriegsherr nur. Morrawaffen mochten sich in den orkischen Stahl bohren, durchtrenne tat aber eine Klinge diesen bei weitem nicht. Nicht bei der Trefferquote.
    Einmal schwang Uruk seine Axt nach dem Morra und musste im nächsten Moment die weiteren Angreifer mit einem regelrechten Axtwirbel die Treppe runter scheuchen, ehe es grell aufleuchtete und irgendwas ihn im nächsten Moment umriss. Es dampfte und brannte. Es schmerzte, doch stand der Ork wieder auf und brüllte durch den Schmerz und völlig in Rage um sich.
    Er steckte einen Treffer von hinten ein, während seine Äxte und sein massiger Körper stürmten und die Morras auf der Treppe bedrängten.
    Beide Äxte jagten auf das hölzerne Kontrukt hernieder und zerschmetterten die ersten drei Treppenstufen. Die Treppe schwankte bedrohlich zur Seite, ehe Uruk sich umdrehte und seine Ziele ausmachte.
    Brüllend und wieder Treffer einsteckend, lief er los und jagte seine Äxte in das Holz. Es brach regelrecht durch, während der Kriegsherr Blut zu spucken begann. Dann fanden die rot unterlaufenen Augen das nächste Ziel und der massige Körper stürmte einfach dagegen wie ein Rammbock. Der zweite Balken brach durch und dann ging alle schnell. Klingen und Hämmer trafen den Ork, seine Äxte baten zum letzten Tanz und kosteten zum letzten Mal Morrablut, ehe er an seinem Ziel war und sich seine Waffen in das Holz fraßen bis auch dieser Stützbalken durch wahr. Sein Ziel war erreicht - ein Abschied mit einem großen Krachen, um so viele Morras wie es nur geht mit in das Reich Beliars zu nehmen.

    "Meine Väter! Ich komme zu euch! HAHAHAHAHA!", lachte der Ork hob die Äxte in die Höhe, wurde von Klingen die sich in die Rüstung fraßen getroffen und sah zu wie die Ebene über ihnen Einstürzte und alle weiteren Ebenen darüber es auch taten. Alles ging schnell und der herrliche Klang des Chaos, wurde zum Chor mit der Panik der Morras, ehe Uruk von schweren Balken erschlagen wurde und zu seinen Väter bis zum Vater all seiner Väter einkehrte. Uruk, der große Kriegherr und Statthalter von Kap Dun starb und ließ den Leuchtturm von innen einstürzen. Dichter Staub lag über dem Platz.

    Tat'ank'Ka

  18. Beiträge anzeigen #378
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline

    Kap Dun - Der einstürzende Turm

    Eine Wahnsinnstat von diesem Ork! Doch Ryu hatte bereits geahnt, dass gleich etwas geschehen würde. Schon als der Ork die Treppe zerstört hatte... Irgend ein sechster Sinn warnte ihn... Hatte er das auch von den Tigern übernommen? Dieses Gespür für Dinge die geschehen würden? Alle Nackenhaare stellten sich und wie aus Reflex bewegte der Hayabusa sich schon zum Fenster hin, als auch schon die Decke über ihnen herunterkamen. Mit kräftigem Griff hatte er noch versucht Jun mit zu ziehen, doch dies ohne großen Erfolg. Die herbfallende Decke trennte Schüler und Mentor voneinander. Lediglich ein letztes, lautes "Innos hilf!" das regelrecht abgewürgt wurde konnte Ryu vernehmen, der von den Erschütterungen des einstürzenden Turms das Gleichgewicht am Fenster verlor und hinausstürtzte. Auch das Festkrallen an der Fensterkante lief schief und somit fiel er nun ohne Aussicht auf eine weiche Landung. Irgendetwas msuste er doch tun köönnen... Und da kam innerhalb von Sekunden die Idee. Reflexartig zog der Hayabusa mit der Linken seinen Dolch, während er mit der Rechten seine Klinge in das dicke Banner der Orks rammte und sämtliche Muskeln anspannte. Noch immer raste er in die Tiefe, so bot auch sein Schwert keinen Halt. Ryu setzte mit dem Dolch nach. Nun blieb ihm nur noch die Hoffnung, den Sturz irgendwie in einem Stück zu überleben. Irgendwie half es... Wenn auch zu wenig. Denn auch das riesige Banner war auf halbem Wege zu Ende und so hatte der fallende Krieger noch gute zwei Stockwerke vor sich.

    War nun alles vorbei? Dabei hatte er doch seine Arbeiten am Turm noch gar nicht vollendet! Soviel hatte er noch vorgehabt! Und wieso blickten ihn diese zwei Augen so erwartungsvoll an? So tiefblau wie das Meer. So hoffnungsvoll. So vertraut. So...

    "Vareesa!"

    Ryu riss die Augen auf und steckte beide Klingen wieder weg. Jetzt musste wohl doch pure Muskelkraft herhalten. Denn diese Holzgerüste die dort aufgebaut waren würden wohl seine letzte Chance sein. Die Fäuste geballte und die Arme schützend vor sich gestreckt kauerte der Hayabusa sich zusammen. Nun würde die Handwerkskunst der Templer wohl zeigen ob sie hielt was sie versprach. Innerlich sprach der fallende Krieger immer wieder von seinen Überzeugungen. Es war nun nur noch der Wille der zählte. Der Wille zu überleben. Doch da war sie auch schon: Die erste kräftige Erschütterung und das Gefühl von nachgebendem Holze aber auch der Schmerz in seinen Armen als würde ein Ork mit seiner Keule dagegenprügeln. Ein lauter Schrei entwich dem Templer dessen Fallrichtung weiter gebremst aber auch in Richtung einer weiteren Bretterplattform gelenkt wurde die dem Gewicht von Rüstung und Krieger auch nachgab und ihn weiter nach unten segeln ließ.

    Er blinzelte kurz. Der Kampf mit der Bewusstlosigkeit schwankte zu seinem Nachteil. Ächzend prallte er auf die nächste Plattform auf. Das Glück im Unglück ließ es zu, dass die Plattform ihn diesmal auffing, er jedoch durch den Schwung weiter hinunterrollte und schließlich auf dem harten Pfalsterstein aufkam. Ryu schaute hinauf. Regungslos und den Körper erfüllt mit Schmerzen. Er hatte es geschafft... Er war angekommen ohne zu sterben. Auch wenn die Schmerzen stark an seinem Bewusstsein zerrten. Sein schmerzender Brustkorb hebte und senkte sich unter dem Gebilde aus Ketten- und Plattenrüstung. Es schmerzte. Genauso wie die Platzwunden an seinem Kopf und all die anderen Dinge, die er sich hier zugezogen hatte. In diesem Vorhof der Hölle selbst. Überall hing Staub in der Luft. Es war schwer zu atmen. Schwer wach zu bleiben. Und nun, da der oberste Stadthalter dieses Ortes sein Ende eingeleitet hatte konnte sich Ryu endlich etwas Schlaf gönnen...

  19. Beiträge anzeigen #379
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Medin ist offline

    Kap Dun - Plateau

    Verloren, einsam lag die mit Orkblut verschmierte Klinge auf einem großen Dachbalken und tat es damit ihrem Herrn gleich. Der Dachbalken, der bis vor wenigen Minuten noch hoch oben über Kap Dun gethront hatte, lag nun im Staub vor der Ruine des Leuchtturms. Auf ihm saß eine zusammengekauerte Gestalt, die ihr Schwert einfach losgelassen hatte, als sie hernieder gesunken war. Die langen, dunklen Haare waren nass und mit Schlamm und Blut verklebt. Seine Kleidung war geschunden, genau wie sein Körper.
    Medin atmete langsam aus und spürte sofort die Schmerzen in seiner Brust. Irgendwie hatte er es geschafft. Zusammen mit anderen, die ihm zu Hilfe geeilt waren, hatte er es geschafft diese Bestie von einem Ork zu bezwingen. Doch der Kriegsherr hatte ihn im Kampf vorher gründlich zusammengeschlagen und wer konnte angesichts der Härte des Kampfes daran zweifeln, dass es göttlicher Beistand gewesen sein musste, der verhindert hatte, dass die Schneiden der beiden mächtigen Äxte auch nur einmal den Paladin verletzt hatten? Aber auch ohne diese Schneiden hatte er tiefe Wunden davon getragen. Sein lädierter Körper war nur eine davon.
    Die Augen des Generals glitten über das Plateau, auf dem sich der Staub aus dem Turm langsam zu legen begann. Was hatte hier oben stattgefunden? Die letzte Phase, der finale Todeshauch der Schlacht. Und trotzdem lagen da so viele Leiber. Von seinem Kommandotrupp lebte nur noch eine handvoll und bei einigen war es ungewiss, ob sie ihren Kameraden nicht in den nächsten Stunden folgen würden. Den Rest hatte der letzte, verzweifelte Angriff des Kriegsherrn von Kap Dun gerichtet. Sie waren einen Heldentod gestorben. Wahrlich, ein Heldentod, dachte Medin und Übelkeit stieg in ihm auf.
    „Wenn das nicht der siegreiche General ist“, hörte er die Stimme eines Mannes nach ihm rufen. Ein ganz in Kettenkluft und einen feuerroten Wappenrock gekleideter Ritter trat vor ihn. Es war irgendein hoher Offizier, dessen Name ihm aber nicht in den Sinn kommen wollte. Der tat auch nichts zur Sache. Medin blickte gar nicht auf.
    „Was habt ihr dem General zu berichten?“
    „Der König naht, um euch zu sprechen und zum Glücken eurer Umfassung zu gratulieren. Ihr wollt ihm doch sicher auch zu dem heutigen Sieg gratulieren.“
    „Wahrhaftig, das will ich“, stieß Medin mit einem Husten hervor. „Doch sagt mir vorher noch, ob seine Majestät denn auch in der Schlacht gekämpft hat.“
    Er hörte die Pause, die „Welch seltsame Frage“ sprechen wollte.
    „Das hat er“, lautete stattdessen die Antwort. „Seine Hoheit führte die fünfte Welle der Infanterie in die Schlacht.“
    Die fünfte Welle. Wenn sich Medin nicht verzählt hatte, war das mehr als zwei Wellen nach der Erstürmung des Tores gewesen.
    „Nun denn, lasst mich ihm gratulieren. Wo ist er?“
    „Er wird jeden Augenblick hier eintreffen.“
    Und so geschah es dann auch. Kaum war der Ritter zur Seite getreten, traf die Delegation aus einem dutzend großer Krieger, an deren Spitze der König in goldener Rüstung und purpurnen Mantel schritt, auf dem Plateau ein. Medin raffte sich auf sein Schwert gestützt von dem Dachbalken auf, machte sich aber gar nicht erst die Mühe zu versuchen noch ein bisschen Dreck von seiner Kleidung zu bekommen, geschweige denn eine aufrechtere Haltung anzunehmen.
    „Bei Innos, ihr seht aus, als ob euch Beliars Hölle gerade erst wieder ausgespuckt hätte“, grüßte der König Medin mit einem grimmigen Tonfall. „Hat denn schon ein Heiler nach euch gesehen?“
    „Noch nicht“, erwiderte der General. „Ich werd’s überleben.“
    „Gut gut. Euer Tod würde diesen ruhmreichen Tag ganz und gar nicht schmücken. Diesen Sieg verdanken wir auch euch. Ihr scheint euch bis zuletzt hier oben gehalten zu haben.“
    Sieg? Medins Blick glitt nach rechts über das von Rauchschwaden verhangene Dorf. Er sah die Leichen auf den Straßen und auf der Palisade. Bald schon würde ein übler Gestank den Ort heimsuchen. So schnell würde man die Kadaver gar nicht begraben oder verbrennen können.
    „Mein Herr, ich weiß nicht, ob umstandslos von einem Sieg sprechen kann. Soweit ich das überblicke haben wir große Verluste davongetragen. Kap Dun gehört uns, aber wir haben einen schrecklichen Preis bezahlt.“
    „Ich weiß, Medin, ich weiß. Aber muss man so einen Preis nicht stets im Krieg zahlen? Das ist der Preis, den die Menschen für ihre Freiheit zahlen müssen, wenn sie eines Tages wieder die Felder auf ihrer Erde bestellen und über die Hügel und Berge ihre Landes wandeln wollen. Die Orks wissen nun, dass wir nicht zögern unser Leben dafür zu geben, damit ihr Blut vergossen wird und sie unser Land ein für alle Mal verlassen.“
    „Das wissen sie.“ Dabei wollte Medin es belassen. Er hatte nichts das geringste Verlangen weiter über die Preise, die man zahlte, zu sprechen. Nicht angesichts der ganzen Gefallenen, die noch nicht einmal kalt waren.
    „Wir sollten nun schleunigst die Verteidigung verstärken“, wechselte er das Thema.
    „Ich nehme mich der Sache gleich an, nachdem ich über die Söldner gerichtet habe, die sich uns ergeben haben“, versicherte Rhobar II. „Das Dorf muss schleunigst wieder aufgebaut werden, allem voran das Tor. Vor der Palisade sollten wir einen Graben ausheben und mit dem Aushub den Wall verstärken. Die Trümmer können wir zu Pfählen anspitzen lassen und vor der Palisade in den Boden rammen, um es künftig den Orks zu erschweren sie niederzureißen.“
    „Und wie gedenkt ihr mit dem Hafen zu verfahren?“
    „Ich werde mir erst einmal ein Bild von der Lage dort machen. Aber Myrtana braucht zweifellos keine zwei Kriegshäfen. Wir werden ein paar der größeren Anlagen demontieren und das Material nach Vengard verbringen oder hier nutzen. Begonnen wird mit der Kette. Ich habe schon die nötigen Befehle gegeben, damit wir sie unter Umständen in Vengard verwenden können.“
    „Da stimme ich euch voll und ganz zu.“ Der König schien sich wirklich schon einige Gedanken über die Zeit nach der Schlacht gemacht zu haben. Nur gut, denn Medin hatte dafür keine Kraft mehr.
    „Hoheit, wenn ihr erlaubt, würde ich nun doch einen Heiler aufsuchen wollen.“
    „Tut das, General. Für Innos!“
    „Für Innos“, krächzte Medin zum Abschluss müde und während sich der König und sein Tross wieder entfernten, machte er sich mit schwachen Beinen auf die Suche nach jemandem, der seine Wunden versorgen konnte.

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    Küstenregion - Kundschafter aus Montera

    Der Truppführer hatte seit der Abreise aus Montera ein straffes Tempo angeschlagen und – in Fällen der Verlangsamung – motivierendes Gebrüll von sich gegeben und seine Orks zu höheren Leistungen getrieben. Nun stand die Kompanie in dem Gebirge, welches das Küstengebiet vom Mittelland trennte und wartete an kleinen Lagerfeuern auf die Rückkehr einiger Späher, die in angemessenem Abstand Kap Dun beobachten sollten. Verschwitzt, hechelnd und erschöpft brachen die Orks aus dem Nebel und liefen ohne Umschweife zum Truppführer. Der Krieger grüßte sie.
    „Rok’Tar, Brüder. Was habt ihr zu berichten?“, fragte er und reichte ihnen Wasserschläuche sowie Fleisch, welches an den Feuern gebraten worden war, nun jedoch kalt war aber nicht minder schmackhaft. Als die Späher wieder zu Atem gekommen waren, sprach der Ranghöchste von ihnen.
    „Nichts Gutes, Orak. Die Schlacht ist geschlagen, wie es scheint. Dicker, schwarzer Rauch hängt wie ein böses Omen über dem Dorf und Kampfeslärm ist nicht mehr zu vernehmen. Kurz bevor wir wieder aufgebrochen sind, ist dann auch noch der Leuchtturm eingestürzt. Zumindest etwas im Innern. Die Mauern selbst stehen noch, wie’s scheint.“
    „Krabath’Jarth!“, fluchte der Truppführer und stampfte im schlammigen Boden auf. „Das ist nicht gut. Das ist gar nicht gut. Varek wird nicht begeistert sein. Sonst noch etwas zu berichten?“
    Der Späher nickte. „Wir haben nicht viele Überlebende ausmachen können. Haben zwar in der Ferne immer mal wieder fliehende Menschen und vereinzelt auch Orks sehen können, aber der Großteil wird in dem Dorf gewesen und gefallen sein.“
    „Schlecht. Haben sich diese Ratten aus ihren schützenden Mauern getraut und ganz schmerzhaft zugebissen. Hoffen wir, dass es vorerst bei dieser Schlacht bleibt.“
    „Was meinst Du, was Varek tun wird?“
    „Beim Schöpfer hoffe ich, dass er sich auf alles Erdenkliche einstellt. Den Pass zur Küstenregion sichern, Patrouillen in den Wäldern des Mittellandes und dem östlichen Gebirge verstärken. Als ob uns diese beschissenen Waldteufel nicht genug sind, dürfen wir nun auch auf Scherereien mit den Vengarder Morras hoffen.“
    Saftig spuckte der Krieger aus und wandte sich dann mit erhobener Stimme an seine Männer.
    „Wir brechen auf, Oraks. Varek muss von dem Geschehenen erfahren!“
    „Und was ist mit Faring?“, rief einer.
    „Das ist die Aufgabe Vareks“, sprach der Truppführer nun nicht mehr ganz so laut. Er wusste ob des Missfallens Vareks gegenüber dem bunten Volk, dass sich in der Burg Faring befand. Zwar war er ein treuer Untergeber Kans, doch sein Vertrauen in dessen Verbündeten war eher schwach und dünn wie frisches Eis auf tiefen Gewässern. „Er wird es übernehmen. Und nun los, Oraks, marsch marsch! ORAK-SHAKA!“
    „ORAK-SHAKA!“, brüllten dreißig Kehlen ihm entgegen.

    Lugdrub

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