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In Kap Dun, am Hafen
Auf was hatte er sich nur eingelassen, überall flogen Bolzen und Geschosse umher, Geschrei war zu hören und am Boden lagen unzählige Leichen. Das Schlimmste war jedoch, dass er hier, ausser der Besatzung der Maera, keinen einzigen Freund hatte.
Die Orks hasste er schon seit klein auf, wehrend die verdammten Rotröcke, ein aus Verrätern und fanatischen Spinnern gebündeltes Pack waren. Jeder der ihn hier sehen würde, hätte einen Grund ihm die Kehle durch zuschneiden oder schlimmer.
Russ und der viele Rauch in der Luft, brannten ihm in den Augen, Brände waren in der Stadt entflammt und die Brander der Orkmarine trugen auch ihren Teil dazu bei.
Er atmete schwer fällig und konnte kaum was sehen, als Cotton, Bram und er versuchten zur Hafenkommandantur zu gelangen.
Zu allem übel hatte er sein Schwert auf dem Schiff gelassen, auch wenn es ihm nicht viel genutzt hätte, gegen kampferfahrene Soldaten oder Orks, es hätte ihm ein gewisses Gefühl der Sicherheit verschafft.
Die Kiste, voll mit Granaten, wurde ziemlich schwer, hoffentlich würden sie es bald schaffen, denn langsam schwanden seine Kräfte.
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Kap Dun - Tor
„Nachladen!“, brüllte John und bedeutete den Armbrustschützen ebenso wie jenen Söldnern, die mit dem Bogen kämpften, Bolzen und Pfeile einzuspannen und auf die Sehne zu legen. Eine sekundenkurze Atempause, dann wieder hoch.
„Feuer!“
Der Geschossregen fiel auf die Königstreuen hernieder wie ein übellauniger Bienenschwarm. Gardisten, Waffenknechte und gar Ritter fielen unter den kalten, unbarmherzigen und gefühllosen Projektilen, die von ihren zitternden, angsterfüllten und verzweifelt kriegerischen Schützen abgefeuert wurden. Schreie, Rufe, Befehle, Flüche und Verwünschungen erfüllten die Luft ebenso wie das Klirren von Metall, das dumpfe Auftreffen von Eisen auf Holz.
„Nachladen!“
Das alte Spiel, der alte, einstudierte Tanz. Lange hatten sie ihn gelernt, vom ersten Tag ihrer Indienstnahme ab. Die Großen, Langen und Hässlichen waren sich immer sicher gewesen, dass der König mit seinen reichen Gecken einen Schlag gegen den Hochseehafen führen würde, egal wie miserabel es dem Volk in Vengard ginge. Nun war der geprobte Ernstfall eingetreten, nun galt es wie eine Maschine zu arbeiten. Hoch. Schießen. Runter. Nachladen. Einatmen. Hoch. Schießen. Runter. Nachladen. Irgendwann wurde das zu einer Bewegung, die man so bis zum Ende aller Tage hätte ausführen können. Aber so war es natürlich nicht. Ihrer oder der Königstreuen Tage wären bald gezählt.
„John! Mick übernimmt deinen Trupp, du schwingst deinen Hintern zum Tor und schließt dich dem 4. an!“, brüllte von Irgendwo ein Ork. John sah sich nicht um, ließ die Armbrust fallen und kletterte so schnell wie möglich von der Schützenstellung. Er rannte die Gasse entlang, sah nur grau, braun und dunkelgrün. Bald kam rot dazu. Scharlachrot. Blutrot.
Viel Zeit zum Nachdenken hatte der Söldnerveteran nicht. Er sprang – ohne es richtig zu realisieren – neben Bufford in den Kampf, vollführte mit seinem Bidenhänder einen todbringenden Hieb, dem ein herannahender Gardist mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen nichts entgegenzusetzen hatte. Der Tod nahm ihn schnell und formlos zu sich; Blut besprenkelte John, die Klinge und seine Rüstung.
Hier unten vermischten sich die Geräusche zu einer Kakophonie des Krieges, des absoluten Grauens, welche man nur ertragen konnte, wenn man abgehärtet, innerlich abgetötet war. Bei John wie auch den meisten der Elitesöldner war dies der Fall. Kalt, gnadenlos und effizient. Das waren Eigenschaften, die sie zu dem gemacht hatten, was sie nun waren.
Erneut holte der Söldner mit dem Zweihänder aus und traf auf einen Gegner, der ihm angemessen war. Ein Ritter oder Paladin. An der Rüstung erkannte man es nicht mehr, denn das strahlende Silber hatte seinen Tribut an Grau, Braun und Dunkelgrün zahlen müssen. Ach ja, und an das Blutrot.
Was folgte, war wieder ein einstudierter Tanz. Der Tanz des Todes.
Lugdrub
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'Du stellst dich gegen deine Brüder? Egal, ob es Rotröcke sind, oder Schwarzmagier, jedes Leben von ihnen ist tausendmal mehr wert, als das eines Orks! Ich kann die Innosgläubigen nicht leiden, ich verabscheue sie, sie haben meine Mutter getötet, aber dennoch würde ich jeden von ihnen einem Ork vorziehen, diese Wesen, die uns knechten wollen, uns töten wollen!
Und jetzt, da du gesehen hast, dass du hier etliche Menschen den Tode gebracht hast, willst du verschwinden, anstatt deine Sünden zu büßen und dich an ihre Seite zu stellen? Lass die Kette herunter, auf den Schiffen befinden sich noch immer etliche Kämpfer, die wir hier gut gebrauchen können... Danach kannst du verschwinden, wenn du so feige und rückgratlos bist, wie du aussiehst... Du verrätst die Menschen... Aber ich forder gerade dich, Ryu, dazu auf, hier zu bleiben... Deine Augen lechzen nach Blut, lass uns Orkköpfe spalten!', antwortete Dekker auf die Worte des Sappeurs und ließ den Schiffskapitän dann unvermittelt stehen, um mit gezückter Klinge in Richtung einiger Orksölnder zu stürmen, die die kleine Menschengruppe entdeckt hatten und angestürmt kamen, um das Herablassen der Kette zu verhindern.
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Kap Dun, Hafen
"Ballista!"
Ein lauter Knall erschallte, dann das Brechen von gewaltigen Holzmassen. Ronsen schreckte herum und in der ruckartigen Bewegung seines breiten Körpers kippte das Beiboot mitsamt der gesamten zehn Mann starken Besatzung fast um. Grau in grau malten die Götter das Schlachtfeld, hier und da eine Spur frischen Lebenssaftes, der sich hier zu hunderten Litern mit dem grauschwarzen Wasser des Meeres vermengte. Es war eine Atmosphäre des Untergangs.
"Rheinold!", schrie ein junger Adjutant neben ihm und Ronsen mahnte ihn, jetzt nicht auszuflippen und ruhig zu bleiben.
"Die haben den Drachen versenkt!"
Ronsen konnte hier auf dem Boot überhaupt nichts erkennen. Feuer in der Stadt, Feuer auf seinen Schiffen. Nur in einem davon klaffte das riesige Loch eines baumstammgroßen Holzgeschosses.
"Schneller rudern!", zischte der Paladin. Neben ihm im Wasser vernahm er trotz der Todesschreie und des Kampflärms ein beständiges Platschen. Kurz darauf surrte ein Bolzen in die Schiffswand. Er blickte eben noch auf und zog den Kopf ein. Einer seiner Burschen direkt neben ihm brach röchelnd zusammen.
"SCHILDER!", schrie der Herold jetzt und unter heftigem Beschuss mehrerer Orksöldner näherte sich das Beiboot der Kaimauer. Sie durften nicht untergehen, Ronsen hatte seine gesamte Rüstung an und er war verloren, wenn er jetzt ins Wasser fiel. Es waren nur noch wenige Meter. Wieder brach vor ihm auf dem eigenen Boot einer der Ruderer leblos zusammen.
"Innos steh uns bei...", betete Roby neben ihm. Ronsen nickte, und dann knallte es am Bug. Sie waren angekommen. So schnell hatte der Paladin gar nicht realisiert, aber seine Männer reagierten von selbst. Sie sprangen auf die Hafenmauer, sogleich klatschte noch einer mit einem Bolzen in der Brust beim Aussteigen aus dem Boot leblos ins Wasser. Als der Paladin schließlich die Hafenmauer erklimmte, waren die Söldner entweder schon abgehauen oder von seinen Streitern erledigt worden.
Ronsen suchte die Umgebung nach weiteren Unannehmlichkeiten ab, aber die Kämpfe hielten sich hier stark in Grenzen. Im Großen und Ganzen hatte die Vengarder Seemacht den Hafen schon fast eingenommen. Zumindest eine Gefahr bestand noch.
Der Paladin erspähte die Ballistaschützen. Zwei kräftige Orks, die schon den nächsten, mörderischen Baumstumpf auf die todbringende Maschine spannten. Ronsen zückte sein Krummschwert.
"Kapitän!"
"Haltet mir den Rücken frei! Ich kann keinen Bolzen in meinem Nacken gebrauchen!"
Dann stürmte er voran. Sein Ziel war klar und einer der Söldner, der sich auf ihn stürzen und ihn abhalten wurde, ward im nächsten Moment von Robys Pfeilen gespickt. Der Paladin kletterte auf die Vorrichtung, erst jetzt hatten die beiden Orks ihn bemerkt. Der eine, der das Geschoss gerade einspannte, brüllte auf den anderen ein und sogleich packte der sein Schwert und ging auf den Paladin los. Mit aller Kraft blockte der Schwertmeister den ersten Axthieb seines Gegenübers, unterlief einen Zweiten und rammte sein Schwert in den fetten Wanst des Ungetüms. Dummerweise schlug das Mistvieh noch im Todeskampf mit der Faust nach dem Paladin und verpasste ihm einen kräftigen rechten Haken, bei dem ein übles Knacken in Ronsens Wangenraum zu vernehmen war. Gebrochenes Jochbein. Es hätte auch das Genick sein können...
Der Ork brach leblos zusammen und Ronsen kauerte, die Waffe aus dem Wanst reißen wollend über dem Leichnam, da vernahm er schon das wütende Schnaufen des zweiten Orkkriegers hinter sich. Mit Innos Segen konnte er dem Überhandschlag der Orkaxt noch ausweichen, die sich daraufhin tief in den Leib des niedergestreckten Orks rammte. Wenn er durch Ronsens Schlag noch nicht gestorben war, dann hatte es ihn jetzt erwischt. Aber der Schwertmeister war nun unbewaffnet und das schien seinem Gegenüber sehr zu gefallen. Ronsen nutzte den Moment, in dem sich das Biest in Überlegenheit hoffte und sprang mit aller Kraft in die Arme des Mistviehs und warf ihn mit seinem Gewicht zu Boden. Es war wahnsinnig, aber der Paladin wollte tatsächlich versuchen, den Ork zu erwürgen. Sein kräftiges Genick machte dies eigentlich nahezu unmöglich, dennoch schrie er aus Leibesräften, ehe er den Südländer abschütteln und von sich wegschmeißen konnte. Ronsen knallte mit dem Rücken voran gegen eine steinerne Wand. Wütend und sich den Hals reibend mühte sich der Ork nun auf und packte seinerseits wieder seine Waffe. Ronsen konnte sich des Sturzes wegen kaum rühen, doch sein Zorn schien grenzenlos.
Er streckte seinen Arm aus und sandte einen Schrei zu dem Ungetüm, dessen Auswirkungen wundersamerweise ein Zusammenkrümmen sein orkischen Leibes bewirkten. War das Innos? Gab er ihm endlich die Kraft, die Geschöpfe Beliars unmittelbar durch sein Licht in die Hölle zu schicken? Die Ablenkung genügte, ehe der Ork sich von dem strahlenden Schlag wieder erholt hatte, surrten mehrere Pfeile in seinen Leib und er sackte zusammen.
"Rheinold!"
"Roby...", er mühte sich auf, sein Knappe besah sich die dick angelaufene Wange.
"Du musst hier weg..."
"Nein", er grinste mühsam, "Hilf mir, die Ballista in Richtung der Stadt auszurichten. Wenn die Orks in den Hafen kommen, sollen sie eine satte Überraschung erwarten..."
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Kap Dun
Die letzte Schlacht, in die sie gezogen war, war gegen Vengard gewesen. Damals hatte Exorbita gemerkt, dass sie auf der falschen Seite kämpfte und die Seiten gewechselt, heute hatte sie die Möglichkeit, das Vertrauen, das in sie gesetzt wurde zu belohnen.
Mit dem Schild war die Edelmagd von Beginn an in der ersten Reihe gewesen, als sie gegen Kap Dun zogen. Schon auf dem Vormarsch hatte sie den einen oder anderen Kameraden verloren, dessen Platz wurde aber umgehend von einem Anderen eingenommen.
Alles lief so von statten, wie sie es unzählige male trainiert hatten. Jeder wusste genau was er zu tun hatte und kam auch seiner Pflicht nach.
Nicht nur Pfeile und Bolzen kamen geflogen, Brandgeschosse und dergleichen ebenso. Eine Art Gas wurde freigesetzt, indem Tongefäße auf sie abgeschossen oder auch geworfen wurden, diese gingen Kaputt und eben das Gas wurde freigesetzt. Die Atemwege wurden angegriffen. Das Atmen fiel schwerer und der Hustenreiz war auch alles andere als angenehm aber nachdem die ramme ihre Aufgabe erfüllt und das Tor gefallen war spielte das keine Rolle mehr.
Während die Schützen versuchten die gegnerischen Schützen auszuschalten und umgekehrt trafen die Nahkämpfer aufeinander. Ab diesem Augenblick gab es keine Ordnung mehr. Auf beiden Seiten wurden Kommandos gebrüllt aber hier ging es nun um Leben und Tod. Exorbita hatte genug damit zu tun, den Gegner zu bekämpfen und dabei ihr Leben nicht zu verlieren.
Für diesen Augenblick hatte die Edelmagd viel Schweiß vergossen, viel Schmerz erlitten und unzählige Stunden trainiert. Sie war gut ausgebildet, sehr gut sogar, sie brachte alles mit was ein sehr guter Nahkämpfer brauchte und dies würde sie nun auch im Kampf umsetzen.
Innos würde ihr beistehen, da war sich die junge Frau ganz sicher.
Kaum waren sie durchgebrochen bekam sie es auch gleich mit einem der Söldner zu tun, einem Lakai der Orks, ein Verräter eine Made, ein Dreckskerl, der weniger wert war als der Dreck unter ihren Stiefeln.
Einst hatte sie auch mal dazu gehört, von ihren Kameraden wussten das wohl die wenigsten, sie hatte aber die Kurve noch bekommen, der Gedanke an die Rache, an die Mörder ihre Bruders hatte sie damals geblendet gehabt.
Mit Schild und Schwert ging sie auf den Feind los. Mit dem Schild wehrte sie den ersten Schlag ab und mit der Klinge ging Exorbita fast gleichzeitig selber zum Angriff über. Wenn es der göttliche Plan wäre, dass sie heute, hier und jetzt sterben sollte würde sie sich aber teuer verkaufen und nicht alleine untergehen.
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„NAGA SHUTTA“, brüllte Pal-Mal seinem Gegenüber entgegen, nachdem seine Axt ohne Widerstand das dicke, mit Schweiß und Blut angefüllte, Luftgemisch durchkämmt hatte.
Die mächtige Kriegsaxt erneut in die Höhe gerissen blickte er voller Kampfeslust seinem Ziel entgegen, um dann einem seiner Hammerhiebe einhalt zu bieten. Der Prediger, dieser kleine Spinner würde dafür bezahlen, dass er einen seiner besten Männer ausgelöscht hatte. Dieses Schmuckstück, ein Männchen mit besonderer Aura, ein Schatz unter den Kriegern des Feuergottes würde auffallend und leuchtend in seiner Rüstung durch seine Chakkkee´lin fallen.
Pal saugte den Geruch des Kampfes in sich auf, ehe er diesem erzählenden Kämpfer vor sich die Axt vor den Bauch rammte, um diesen zurückstoßen. Doch er hatte sich nicht umsonst einen der berüchtigsten Krieger herausgesucht, dieser war ihm mit einer schnellen Bewegung, weiterhin den Mund unaufhörlich am öffnen und schließen, ausgewichen und ließ Schild und Kriegshammer nur so auf ihn herniederregnen.
„HUUUU-RAK“, brüllte er erneut für seinen Trupp, der die Massen an Menschen neben ihm immernoch niederstreckte und konzentrierte sich dann nur noch auf den schweißigen Geruch des Morras vor ihm, der in eigener Kampfeslust im Wahn ein würdiger Gegner war. Wie eine sich bewegende homogene Masse gerieten Ork und Mensch aneinander, parierten, schlugen zu und wehrten erneut ab.
Synkka
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Kap Dun
An besonders gerissene Kunststücke war mit den Armen auf dem Rücken gar nicht erst zu denken. Stattdessen stiess der gefangene Adelsmann mit der Schulter unentwegt gegen die verriegelte Tür. Die Schreie, welche von draussen in sein Verlies drangen, liessen nicht darauf schliessen, was da draussen alles abging. Sowie Menschen als auch Orks schrien in einem fürchterlichen Durcheinander. Phillip Freimann hielt inne. Sein Puls raste und der Atem wurde von Mal zu Mal schwerer. Er reckte den Kopf, sodass er sich die Stirn am Jackett abwischen konnte. Der Spalt zwischen Tür und Rahmen hatte sich durch seine Bemühungen geweitet. Vielleicht war sie gar schon bereit für den finalen Tritt. Der Ganove sammelte sich für einen gut platzierten Tritt, als urplötzlich ein gewaltiger Knall ertönte und ein Mann in Rüstung durch die Türe brach.
Freimann sprang zur Seite. Der Kerl blickte sich benommen im nun nicht mehr stockfinsteren Raum um, doch ehe er Freimann erkannte, hatte dieser bereits seinen Stiefel an dessen Kopf gesetzt und ihm ein schnelles Ende bereitet. Mit seinem Fuss löste er den Dolch aus dem Waffengurt des armen Kerls, balancierte ihn auf den Rist, warf ihn hoch und fing ihn geschickt zwischen den ausgestreckten Fingern der linken Hand. Strick um Strick arbeitete er sich in Richtung Freiheit.
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Kap Dun - Nahe der Hafenkommandantur
Der Krieg zwischen zwei Völkern ist ein unsterblicher Dämon, den es einzig und allein nach einem giert… Blut. Von welcher armseligen Kreatur es abstammt, macht keinen Unterschied. Es ist rot, es ist salzig und es kann die schlimmsten Albträume in jedem gestandenen Krieger hervorrufen.
Angewidert besah Cotton die Leichen, die seinen Weg säumten und sich wie ein fallengelassenes Kartenspiel willkürlich stapelten. Mensch über Ork, Freund über Feind.
„Kannst du noch, Kleiner?“ Zusammen schleppten Cotton und Manuele die Kiste mit den Granaten voran und liefen geradewegs hinter Bram her, der, mit Schild und Speer bewaffnet, wie eine Dampfwalze ihnen den Weg bereitete. Es war absurd. Ihr ganzer Plan basierte darauf, dass beide Kampfeinheiten der Maera erfolgreich waren und unbeschadet zum Schiff zurückfanden. Angesichts der chaotischen, lebensbedrohlichen Lage in der Hafenstadt, wo sie beinahe jeden Orks und Rotrock fürchten mussten, rechnete Cotton ihnen keine hohen Chancen ein. Ein Stoßgebet auf seinen Lippen murmelnd, preschte er hinter Bram her.
„Es geht noch… glaube ich.“ Manuele hielt sich tapfer, doch bestimmte ein Ausdruck der Furcht sein Gesicht. Der Steuermann wusste, dass sich der Nordmarer nichts sehnlicher als den Tod der Orks wünschte – alle auf einmal, wenn das überhaupt möglich war – doch brachte ihm die Situation des Schlachtfeldes seinem Wunsch nur ein kleines Stück näher. Der Bestreben, das eigene Leben zu wahren, war deutlich stärker, als jeder Rachegedanke.
Die drei Männer wechselten von der kampfesreichen, breiten Straße in eine Nebengasse, die sie näher und näher an ihr Ziel führen würde. Voran – nicht zurückschauen war die Devise. Mit selbigem Eifer stieß Bram einem Ork seinen Speer in die Seite und brachte den grünen Koloss zu Fall. Er hieb mit der Kante seines Schildes in dessen Gesicht und stürmte weiter voran. Es machte nichts aus, ob ihr Widersacher nur betäubt oder tot war – der Weg war nun frei.
„Irgendwo hier muss es sein“, rief Cotton und riss seinen Kopf von links nach rechts, nach einem Anhaltspunkt suchend. Die Hafenkommandantur, die ihnen als Ziel aufgetragen worden war, musste sich durch irgendein Symbol oder eine Flagge erkennbar machen.
„Da!“ Manuele streckte seinen Finger aus und wies auf ein großes Gebäude, welches zweifelsohne eine zentrale Aufgabe in der Hafenstadt erfüllen musste. Zu wichtig sag es aus, als dass es nur ein einfaches Wohnhaus sein konnte.
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An Bord der Maera, im Hafen von Kap Dun
"Kommt schon, schiebt!", brüllte Slim den anderen Matrosen und Jubbei zu, die die verlassene Balliste, die sie von der nahen Bastion am Kopfende des Kais erobert hatten auf das Deck zogen.
Es war nicht allzu schwer gewesen, nachdem die Marinesoldaten die Orks vom Pier vertreiben hatten und ihren Feinden dann tiefer in die Hafenanlage gefolgt waren.
Das Feuer im Lagerhausbezirk hatte sich mittlerweile trotz des Regens und der Kälte ausgebreitet. Von über all her konnte man die Schmerzensschreie und das erstickte Gurgeln der sterbenden Soldaten und Orks vernehmen unterlegt mit dem dumpfen Wummern der Ballisten und Katapulte. In der Ferne konnte man ein untergehendes Schiff bemerken.
Ivo nahm das Fernrohr herunter und wandte sich an Arentin.
"Was wollen wir mit der Balliste? Die ist doch nur unnützes Gewicht."
Arentin schüttelte verbissen und nachdenklich den Kopf.
"Was glaubst du was die Flotte da draußen macht, wenn wir versuchen zu entkommen? Die Königliche Marine kann hält uns mit Sicherheit für einen Feind und wird uns kaum mit Blumenkränzen begrüßen."
Yared
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Kap Dun
"Verdammt nochmal, Dekker! Gerade... Aus dem Weg!" schrie Ryu, als er je von einem der Orksöldner unterbrochen wurde und diesem den Arm abtrennte um anschließend aus einer Drehung heraus seinen Kopf vom lästigen Rest befreite. "Gerade DU solltest wissen, dass ich zum... Verdammt nochmal lass mich ausreden!" ein weiterer Söldner der meinte gegen Ryus Schwert anrennen zu müssen, sich dafür jedoch den nietenbesetzten Handschuh des Templers einfing. "VERDAMMT DASS ICH HIER BIN UM ÄRSCHE ZU TRETEN!" und mit diesen Worten erledigte er den nächsten Grünschnabel. Es war typisch: Viele verängstigte Waschlappen, die dachten sie könnten mit den Aussichten auf Gold und Reichtum brandschatzen, morden und vergewaltigen wie sie wollten. Ein erheblicher Fehler, wie Ryu diesen Mistkerlen zu verstehen gab. Er roch ihre Angst. Konnte sie nachdem die ersten gefallen sahen in ihren Augen erkennen. Sah sie zittern und hörte sie schreien. Doch Gnade würde ihnen nicht zu Teil werden lassen. Nein. Gnade war keine Lösung für solch vermaledeites Pack!
Der nächste fiel, woraufhin der Rest des Packs flüchtete. Sich mit dem Unterarm übers Gesicht wischend und somit das Blut, welches während des Kampfes auf sein Gesicht gespritzt war verteilend. Schnaubend und mit einem leicht irren Grinsen im Gesicht schaute er durch seine Mitstreiter, die wohl doch etwas erstaunt waren über Ryus freudigen Gesichtsausdruck, während er zur Seite ausspuckte. "Also, ich fühle mich hier wie zuhause... Ich bleibe, was ist mit euch?"
Geändert von Ryu Hayabusa (12.03.2010 um 17:34 Uhr)
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Kap Dun - Hafen
Hauptmann Kosz brüllte auf, als er und seine Krieger ins Getümmel stürzten. Endlich nicht mehr kauernd in den Eingeweiden des Schiffs dieses Menschen, nein, jetzt waren sie wieder auf festem, blutgetränkten Erdboden, rochen Feuer und Fleisch, Angst und Gier. Wie ein Manischer lachte Krosz auf und schwang seine beiden Varroks über seinen Kopf. Seine Waffenbrüder taten es ihm gleich. Dann stürzten sie sich in die Schlacht.
Der Hafen wimmelte von Orksöldnern, Orks und Marineinfanteristen der königlichen Truppen. Die Elitetruppe aus Trelis fackelte nicht lange, sondern warf sich wie ein lebender Rammbock gegen die Masse der Marinesoldaten. Sie fielen schnell, selbst die schwerer gerüsteten Soldaten hatten ihnen nicht viel entgegenzusetzen.
„Los, Klingenteufel, Verkünder mit dem Varrok! Erntet Blut, dem Schöpfer zum Wohle!“
Die Klingenteufel machten ihrem Namen alle Ehre und für Kosz war es eine wahre Wonne, die erschrockenen und verwunderte Gesichter der Menschen zu sehen, die nicht damit gerechnet hatten, dass aus dem Schiff des Waldvolkes ein ausgeruhter, gerüsteter Orkelitetrupp kommen würde.
Schnell hatten sich Hauptmann Kosz und seine Orks zu dem ‚Kommandoposten’ des Hafens durchgeschlagen, der unter dem Befehl Mardal-Daks stand, einem Orkseemann aller erster Güte. Dieser glotzte – seine Armbrust senkend – die Elitetruppe an und brabbelte unverständliche Worte. Kosz schüttelte den Kopf wandte sich zu den herannahenden Kriegern des Königs um und hob seine Stimme.
„ORAK-SHAGA, SÖHNE DER ORKS! ORAK-SHAGA, SÖLDNER DER ORKS! BLUT UND EHRE ERWARTEN UNS!“
Kurze Zeit herrschte – zumindest für Verhältnisse eines Kriegsgebietes – Ruhe, dann stimmten die Orks und ihre Söldner in den Kriegsruf ein. Innerlich lachte Kosz über die Naivität des Befehlshabers am Hafen. Vak hatte ihm und seinen Orks genaue Pläne gegeben, was sie nebenher taten, war eher ein gutes Schauspiel.
„ZURÜCK, IHR DRECKIGEN HUNDE!“, brüllte Kosz und zerschmetterte einen Marinesoldaten in Kettenhemd mühelos.
Lugdrub
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Kap Dun, inmitten der Schlacht um die Palisade
Kop’mous grunzte vergnügt, als der scharlachrote Lebenssaft über seine Rüstung rann. Um ihn herum herrschte Geschrei, Waffengeklirr und sinnloses Geschwätz von Göttern und ihren angeblichen großartigen Taten. Am liebsten hätte der Krieger jedem dieser Morras die Faust in den Mund gestopft, damit er endlich seine Ohren schonen konnte. Sie schmerzten schon vom ständigen Palavern der Gottesfürchtigen. Wer brauchte so ein Gewäsch, wo doch nur der Kämpfer zählte? Wie konnten sich diese rocktragenden Soldaten nur auf einfache Worte stützen? Hatten sie nie gelernt, dass auf dem Schlachtfeld derjenige überlebte, der die größte Waffe hatte? Eben deshalb kicherte Kop’mous über die Einfältigkeit der Menschen, die ihre kleinen Schwerter schwangen, mit dem sie ihn pieken wollten. Dabei musste er nur einmal seine Krush’Tarrach schwingen und abgeschlagene Gliedmaßen türmten sich zu beiden Seiten von ihm auf. Die Schreie waren Musik in seinen Ohren und es war ihm völlig gleichgültig, dass er sich bereits mehrer Schritte aus seiner Formation gelöst hatte. Er wollte doch nur spielen…
Aus dem Augenwinkel bemerkte er den komischsten Menschen, der ihm je untergekommen war. Zusätzlich zu seiner eisernen Rüstung trug er ein ganzes Kleid und beinahe wäre es um Kop’mous geschehen gewesen. Hätte er nicht den mächtigen Wumms hinter seinen Hammerschlägen selbst auf diese Entfernung erkannt, läge er jetzt wohl auf dem Boden vor Lachen.
„Die Spinnen, die Morras!“, lachte er grollend, ehe er einen Stich in seinem Rücken vernahm.
Ein Morra hatte ihm seine Klinge in sein Rückrat stechen wollen, war jedoch an seinem Knochen abgerutscht und musste nun mit ansehen, wie die blutende Wunde kaum Wirkung zeigte und das Ungetüm in Gestalt von Kop’mous sich ihm zuwandte, ein belustigter, feindseliger Ausdruck auf dem Gesicht.
„Fühlen an sich wie Stich von Insekt!“, donnerte er lachend und packte den vor Schock erstarrten Soldaten.
Er schrie und schlug um sich, doch konnte er sich nun nicht mehr gegen den Griff des Riesen wehren. Er grinste ihn verspielt an, ehe er begann, mit beiden Händen seinen Kopf zu quetschen.
„Schädel von Morra machen lustig Geräusch!“, kicherte Kop’mous, ehe er sich wieder der orkischen Hellebarde bediente.
Blut klebte an seinen Händen und eine weitere entstellte Leiche zierte den Boden neben dutzenden anderen.
Doch dann geschah es. Er spürte wie sich eine eiserne Hand um seine Seele legte und sie würgte. Ein Schrei ertönte und er konnte nicht realisieren, dass es sein eigener war. Die Augen traten aus ihren Höhlen und ein wahnsinniger Ausdruck entstellte sein Gesicht.
Dann war es vorbei und Kop'mous lag tot auf dem Boden ohne eine offensichtlich tödliche äußere Wunde.
Proya Anuot
Geändert von Die Orks (12.03.2010 um 17:38 Uhr)
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In Kap Dun, am Hafen
Hoffentlich war keiner mehr drin, dachte sich der junge Nordmann, als er und Cotton rein stürmten. Bram blieb am Eingang, um sicher zu gehen, dass auf sie keine bösen Überraschungen warteten, wenn es darum ging so schnell wie möglich zu verschwinden.
Manuele zog seine Kapuze runter, es war eh egal ob ihn jemand erkannte, in diesem Wahnsinn würden die Krieger sowieso jeden Töten, der nicht aussah wie einer der ihren.
Die beiden Männer trugen die Kiste in die Mitte eines, einst prächtigen, mit Gemälden und Statuen verzierten Saales. Die Orks konnten aus dem Paradies eine Hölle zaubern, sie hatten keine Ahnung von Kultur und Kunst, aber das war in diesem Moment nicht wichtig.
„Da zur Säule!“ befahl ihm Cotton, sie hatten nicht mehr viel Zeit. Sie öffneten die Kiste, Manuele zog eine Fackel aus seinem Mantel hervor und zündete sie in aller Hektik an.
Die ersten Streichhölzer fielen ihm zu Boden, er musste sich zusammenreissen, wie stand er sonst vor dem Matrosen nur da. Beim zweiten Mal klappte es, die Zündschnüre an den Granaten fingen an zu zischen.
„Jetzt nichts wie weg! Raus hier!“ Sie rannten so schnell sie konnten auf die Gassen, Bram konnte gerade noch einen heranstürmenden Söldner zu Boden reissen, bevor er ihnen folgte.
Bald würde es hier eine heftige Explosion geben und es wäre besser, dass sie so weit wie möglich weg davon waren. Womöglich würden sogar noch die umstehenden Häuser mitgerissen, man konnte es nie so richtig abschätzen.
„Los, Los!“ schrie Bram, der dicht hinter ihnen war.
Geändert von Manuele (12.03.2010 um 17:13 Uhr)
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Kap Dun -Verteidigungsanlagen
Ein harter Kampf neigte sich dem Ende. Sein Feind, ein Ork der sich mit Knochen zu schmücken gesuchte, führte seine große Kriegsaxt gekonnt und gar nicht so dumm. Jun hatte wenig Möglichkeiten gehabt, bisher effektiv zu wirken. Doch hatte er noch mehr Waffen, die dabei waren in ihm zu erwachen, je näher sein Gebet sich dem Ende nahte. Um die beiden Kämpfenden tobte der Krieg in seiner puren Grausamkeit. Verheerende Bilder waren es um sie und das graue Pflaster Kap Duns wurde zu einem Roten, auf dem sich Berge von Königstreuen, Orktreuen und Orks häuften.
...Innos, erkenne mein Herz! - Jun wehrte den Angriff ab.
Nimm von mir ein Leben in Furcht... - ...und konterte mit einer starken Rammattacke, die den Orkkrieger etwas zurück taumeln ließ.
Erhebe mich von einer Welt aus Dunkelheit!
Richte sie, mit deiner endlosen Macht!...
- Da war sie! Die Macht die seinen Leib durchfuhr. Die Kraft die tief aus seinem lodernden Herzen kam, seinen Körper erhitzte und Innos Kontrolle über ihn gab. Wie von Gotteshand geleitet zitterte Jun am ganzen Leib. Aus den Sehschlitzen des Helms glühte ein helles Blau auf und Jun schrie auf, auf dass sein Ruf Innos und alle die mit Innos im Herzen kämpften erhören mochte. Im nächsten Moment stieß er eine Art heilige Druckwelle aus, die Freunde aufsehen und Feinde weichen ließ. Jene Orks die davon berührt wurden, knurrten, fluchten und erschraken zugleich. Es war Hexerei für sie und mehr noch, diese Hexerei stieß sie alle leicht zurück oder stieß sie gar um und weg von Jun.
Dann fiel sein Streithammer zu Boden, sein Arm begann regelrecht zu beben und an seinem Handschuh entfachte eine blaue, feurige Macht die grell aufleuchtete, als er den Arm hob und die Innos' Macht den Kämpfenden offenbarte.
"...Denn du bist das Feuer im Herzen der Menschen!
Und Hoffnung weißt nur Du zu geben! Innos! Richte Beliars Schergen!...", predigte Jun und schleuderte das Geschoss in Richtung des verdutzt wirkenden Orks mit der Axt. Dieser wurde getroffen und im nächsten Moment schrie er einen schrillen, sterbenden Ton aus seiner Kehle aus. Der Ork warf sich auf den Boden, als ob er ein Feuer löschen wolle. Sein Gesicht, wo er getroffen wurde, war teils geschmolzen und verbrannt und im nächsten Moment war er tot, während Jun sich kniend mit der Faust stützte, durchatmete und sich sammeln musste. Er umgriff seine Waffe, während sein Bewusstsein langsam wieder zurück kehrte. Innos der in Jun gefahren war, ließ dem Streiter wieder die Oberhand. Hinter ihm stürmten Gardisten vorbei, um die Jun angreifen wollenden Orks zu bremsen, während ein Gesicht, das er kannte, ihm aufhalf.
"Bei meinen 16 gezeugten Bastarden! Prediger! Ihr seid es? Ihr seid es Sir Qel-Dromâ! Ihr lebt!", sprach Bors, der treue Gardist der unter Juns Kommando immer diente.
"Leben tut der, der Innos in sich trägt! Gardist kämpft und hört auf Tote wieder zu beleben!", sprach Jun unter seinem Helm, riss sich los und stürmte mit aller Kraft die er in sich trug wieder den orkischen Kampfverbänden entgegen. Sein Ruf erhallte und der Mann der auch das Blut des heiligen Dominique in sich trug, entfachte zum Licht wo die grüne Dunkelheit ihre Fratze zeigte.
Geändert von Jun (12.03.2010 um 17:29 Uhr)
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Kap Dun
Endlich hatte er wieder einen Mann an einer Seite, der es verstand, Blut zum Vorschein zu bringen und orkische Schädel in Sildener Manier zu spalten. Auch wenn die Art Ryus zu kämpfen etwas gewöhnungsbedürftig war und Dekker an die Bestialität Griffins und die Durschlagskraft Jarvos gewohnt war, so war der Waldläufer doch erleichtert, dass er jemand an seiner Seite hatte.
Auch sein Arm hatte das Taubheitsgefühl nach und nach verloren und so nahm auch seine Kampffähigkeit Schritt für Schritt wieder zu.
Die fünf Söldner, die herangestürmt waren, hatten der Templer und der Waldläufer bereits aus dem Weg geräumt und so waren die beiden Kämpfer schon in Richtung des Hauptbrennpunkts der Schlacht unterwegs.
Immer weiter wurden die Orks zurückgedrängt und mussten die heranstürmenden Kämpfen mehrere Häuser passieren, ehe sie im Rücken der Rotröcke auftauchten und sich unterstützend gegen die Schlachtlinie der Grünfelle warfen.
Dekker warf sich mit seiner Schulter voran gegen den ersten Ork, der ihm vor die Schnauze kam. Für einen Moment taumelte die Grünhaut, die nicht darauf gefasst war, dass der Hühne sich auf ihn schmiss.
Zwar durchzuckte ein reißender Schmerz Dekkers rechte Schulter, aber im Kampfrausch war dies nicht mehr als eine Randnotiz, denn schon im nächsten Moment musste er unter einem Schlag des mächtigen Orkschwerts hinwegtauchen. Mit nur einer Hand war eine solche Attacke fast unmöglich zu blocken und so musste Dekker ausweichen... Oder seinen Gegner noch vor der nächsten Attacke töten.
Aber dieser kam ihn zuvor, zischend durchschlug das Schwert die Luft und sauste auf Dekker zu, aber dieser stolperte rechtzeitig rückwärts und spürte nur den Lufthauch, als die Klinge Zentimeter vor seiner Brust vorübersauste.
Doch schon im nächsten Moment fasste sich der Waldläufer, dem kalter Schweiß auf die Stirn getreten war, geduckt rannte er unter dem nächsten Hieb hindurch und trieb sein Schwert von unten her in den Wanst des Riesen.
Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von dem stinkenden grünen Fell entfernt, der widerliche Gestank durchdrang seine Nase und verzerrte sein Gesicht zu einer Fratze, aber egal... Noch ein wenig weiter stieß er die Klinge nach oben, ehe er die Gewissheit hatte, dass der Geist seines Gegners aus dessen Körper gewichen war, und er schmatzend seine Klinge aus dem Körper des Leichnams zog.
Geändert von Dekker (12.03.2010 um 17:33 Uhr)
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Im Hafen von Kap Dun
Dekker hatte gut reden, ihn als Feigling zu bezeichnen. Der Waldläuferführer hatte ja auch nicht eine ganze Mannschaft aus einer Gefahrenzone zu bringen.
Zudem legte dieses Denkschemata der bitterbösen Orkbestien eine sehr naive Sicht auf diese im Kriege versinkende Welt.
Yared wusste wie es in Rhobars Heer zu ging, dort gab es genügend Leichenflederere und Halsabschneider. Viele junge Männer wurden in den Dienst gepresst und hinter jedem von ihnen stand mindestens ein Wachtmeister oder Sergeant der jedem Fahnenflüchtigen einen Armbrustbolzen durch die Wirbelsäule zu buchsieren hatte. Nachdem er desertiert war, damals waren ihm die Augen aufgegangen, die zuvor seinen verblendeten Geist von der Außenwelt fern im Hass auf die Orks, die seinen Vater getötet hatten, gefangen gehalten hatten.
Danach hatte er vor der Wahl gestanden entweder sich von der Welt zurückzuziehen oder nicht mehr zu unterteilen zwischen Imperien und Königreichen, sondern nun mehr zwischen jedem einzelnen Wesen.
Mit der Rückendeckung durch Ryu und Dekker drangen sie rasch zum Turm am Ende der Mole vor, welcher die Winde, an welcher die Kette festgemacht war, barg. Yared zündete im Laufen eine Rauchgranate an und ließ sie durch die von einem Ballistengeschoss demolierte Türöffnung rollen. Francis und Tayon drückten sich auf der gegenüberliegenden Seite an die Wand und warteten bis der erste Feind ein Orksöldner hustend aus dem Rauch auftauchte.
Der Varanter tötete ihn mit einem Bolzen aus nächster Nähe und der Kerl sackte noch auf der Türschwelle in sich zusammen.
Ein zweiter, ein Ork niedrigen Ranges folgte und stolperte aufgrund der schlechten Sichtverhältnissen über die Leiche seines Untergebenen sofort war Francis über ihm und machte ihn nieder. Dann gab der Kapitän den beiden das Zeichen die Tür zu sichern und stürmte den Schild voran in das verrauchte Halbdunkel. Der Sappeur war es gewöhnt in dieser Luft zu arbeiten und er merkte, wie der Nervenkitzel auch in ihm hoch stieg. Auch ein Teil von ihm liebte den Kampf.
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Im Hafen von Kap Dun
Bram, Manuele und Cotton rannten, als wären der Teufel und seine dämonischen Horden persönlich hinter ihnen her. Die Zündschnur, die sie gelegt hatten, brannte mit ansehnlicher Geschwindigkeit ab und ließ bei ihnen keinen Zweifel aufkommen, dass die Explosion eher früher als später eintreten würde. In ihrer panischen Hetze lenkten sie ungewollte die Aufmerksamkeit einiger Königstreuer auf sich, die überrascht ihre Köpfe herumwandten und sich über die flüchtenden Menschen wunderten. Ein ungewöhnliches Bild, wo doch viele Orks, die sich in der Hafengegend befanden, der Klinge der Innosler zum Opfer gefallen waren.
Gerade einmal hundert Meter hatten die drei Männer hinter sich gebracht, als krachend und donnernd die Hafenkommandantur durch die zerstörerische Kraft der Granaten zerbarst. Holz und Gestein wurde in die Luft empor geschleudert und rieselten sogleich wieder auf die Straße herunter. Die Soldaten dort zogen mehr als erschrocken ihre Köpfe ein, erhoben ihre Schilde und warteten ab, ob sich das Schicksal nun doch gegen sie wenden würde. Doch es geschah weiterhin nichts.
„Auftrag erledigt“, sprach Bram grinsend und fasste sich an seine Ohren, die von der Explosionslautstärke etwas in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Auch Cotton kniff die Augen zusammen, um das Piepen und Rauschen aus seinem Kopf zu verbannen. Dann sah er sie.
Die Explosionswelle war nicht weit gekommen, doch hatten niederfliegende Schuttteile die Frontmauer eines Nachbarhauses aufgerissen, aus dessen Öffnung nun zahlreiche Menschen strömten, die perplex die Lage um sich herum sondierten.
„Gefangene?“ Die drei Matrosen sahen sich fragend an.
„Wir nehmen sie mit“, sprach Bram rasch, „wer weiß, was die Innosler sonst noch mit ihnen anstellen.“
Die anderen beiden nickten und überbrückten rennend die wenigen Meter zu den vermeintlichen Gefangenen
„Kommt mit uns, wenn ihr diese Hölle hier lebend verlassen wollte! Zögert nicht!“, rief Cotton ihnen zu und packte ein junges Mädchen an der Hand, welches den Tränen nah zu sein schien. Ohne abzuwarten rannten sie los und zogen somit den Großteil der Gefangenen hinter sich her. Diese taten das einzige, was in dieser Situation sinnvoll war – rennen. Die Straßen voll Blut, die Luft mit Rauch und Feuer erfüllt… und das alles in einer, von Orks regierten Stadt. Wer würde nicht die Flucht ergreifen und den ersten Hoffnungsschimmer auf Rettung wahrnehmen?
Yared… ich bete dafür, dass du, Ryu und der Rest von euch noch leben. Zeigt diesen Orkschweinen wo der Weg langgeht, senkt die Kette ab und schenkt uns die Freiheit…
Geändert von Cotton Gray (12.03.2010 um 18:05 Uhr)
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Am Hafen in Kap Dun
Die Leute, denen sie aus dem zerfetzten Haus halfen, schienen ziemlich abgemagert und ungepflegt. Unter der Orkherrschaft waren viele eingegangen, nur die sich ihnen anschlossen, als Orksöldner, wurden einigermassen gut behandelt, die anderen liessen sie Elends verrotten oder als Sklaven arbeiten.
Sie mussten jetzt schnell weg von hier, denn die Explosion hatte die Aufmerksamkeit der Gardisten auf sie gelenkt und ob das gut war, wusste keiner so recht.
Manuele half einigen die stolperten hoch und versuchte ihnen Mut zu zureden damit sie schneller vorankommen konnten.
Plötzlich sah er einen Söldner der Tod am Boden lag, an seinem Gürtel schimmerte ein länglicher Dolch, er zog ihn aus seinem Schaft und nahm in zu sich, man konnte nie wissen.
Die Schreie der Schlacht waren nun ein wenig entfernt, doch sicher waren sie noch lange nicht. Er hoffte, dass Yared und sein Trupp bald zu ihnen stossen würde.
Cotton hievte ein Mädchen auf die Maera: „Beeilt euch! Wir haben keine Zeit mehr.“
Einige Matrosen standen bewaffnet an Deck, hoffentlich würde es zu keinem Kampf kommen, sie würden es nicht überleben.
Manuele blieb am Steg und versuchte so schnell wie möglich die Taue der Maera zu lösen.
Lautes Gebrüll kam vom Deck, die Mannschaft machte sich klar zum Ablegen.
Zum Glück waren zwei weitere Männer dem jungen Nordmann zu Hilfe geeilt, denn er sah vom Augenwinkel aus, einige Gardisten die auf sie zu rannten.
„Einfach kühlen Kopf bewahren.“ Sagte er sich selbst, wehrend er auf die Maera sprang.
Geändert von Manuele (12.03.2010 um 18:28 Uhr)
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Im Hafen von Kap Dun
Abermals glitt die Krush Pach seines Gegners von seinem Langschwert ab und der Ork wich ein paar weiter Stufen nach oben zurück. In die enge Wendeltreppe schränkte die Bewegungsfreiheit mit langen Waffen ungemein ein und machte Yared das Kämpfen nicht gerade einfacher, zudem war der Schild hier fast nutzlos.
Aber seinem Gegner ging es nicht unbedingt besser, vor allem, weil seine Handaxt mit der breiten Klinge noch weniger geeignet war treppabwärts zum Kapitän durchzudringen. Yared schlug auf das Axtblatt ein, rückte vor, dem Ork nach ... Nein, das machte keinen Sinn. Er nahm das Schild vor und parallel zum Treppenabsatz, hob es soweit hoch, wie er es sich erlauben durfte, ohne befürchten zu müssen, dass der Ork ihn an den Beinen erwischen konnte und stürzte sich nach oben.
Der Ork wurde in dem immer noch durch den Turm aufsteigende Rauch, der nun langsam anfing selbst den Sappeur im Rachen zu reizen, überrascht. Der Sippenführer schlug ihm das schwere Stahlschild vor den Latz. Der ohrenbetäubende Krach, der in diesem Moment losbrach, tat sein übriges. Yared wusste, dass das die Granatenladung gewesen sein musste, die er Cotton, Manuele und Bram mitgegeben hatte und hoffte, dass sie ihr Ziel erreicht hatten. Sein Gegner aber war nun vollkommen perplex und Ryu, der Yared auf die Treppe gefolgt war, streckte ihn ohne lange zu fackeln nieder.
"Wir müssen uns beeilen, lange wird die Ablenkung nicht andauern.", mahnte er zur Eile und eilte weiter die Treppe hinauf, um kurze Zeit später das verlassene Turmzimmer zu betreten. Wendeltreppen waren vielleicht nicht das Ideale Terrain für Orks, aber offene Räume waren keines Mannes Terrain und so war die gesamte Turmbesatzung auf der Treppe gefallen.
der Feldingenieur legte seine Waffen beiseite und löste den Riegel, der das Abrollen der Kette, die den Hafeneingang blockierte, verhinderte. Augenblickloch rauschten die Kettenglieder getrieben vom eigenen Gewicht rasselnd in die Tiefe.
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Nahe des Sippelagers
Wieder mal war ein Tag fast zu Ende, doch die Nacht sagte Bengar Rudolfson sehr zu, wenn es um Training ging. Man konnte sich nicht so sehr auf die Augen verlassen sondern musste sich viel mehr auf die anderen Sinne verlassen. Auch dies war eine wichtige Lektion, denn nicht immer kämpfte der Feind offen und für jeden sichtbar, sondern sehr oft verdeckt und aus Hinterhalten, was ihn um so gefährlicher machte.
»Also dann Yngvar, nun wird es Zeit, dass du auch lernst, gegen andere Waffengattungen zu kämpfen. Den es ist ja bekanntermaßen so, dass die verschiedensten Waffen, von Knüppel bis zur zweihändigen Doppelaxt, benutzt werden, um anderen Humanoiden den Schädel einzuschlagen. Wir haben nicht alle hier in vor Ort, aber immerhin ein paar von ihnen. Am häufigsten wirst du in der bösen Welt dort draußen auf das Einhandschwert treffen. Die meisten mindestens unterdurchschnittlichen Banditen nutzen dies oder einen Knüppel, der letztlich nicht viel anders gehandhabt wird, außer dass dieser immer stumpf ist, im Gegensatz zu Schwertern, die gelegentlich auch scharf sind. Was natürlich ein Problem bei einem hölzernen Speer ist, der dadurch auch schon mal durchgeschlagen werden kann, was äußerst unpraktisch ist. Von daher weicht man hier den Angriffen am besten aus, um nichts zu riskieren oder block, wenn es denn unbedingt sein muss, das Schwert mit möglichst großen Winkel zur Schneide ab«,
erklärte Bengar Rudolfson, wobei er schon den Sparringspartner herbei winkte. Dieser war einer der eher jüngeren der Sippe, der allerdings ganz gut mit dem Schwert war, auch wenn seine Spezialität eher der Bogen war.
»Also denn, fangt an. Vergesst jedoch nicht, dass dies hier nur ein Übungskampf ist, ich möchte hinterher keine Leichen aufsammeln. In diesem Sinne: Beginnt!«
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