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    Abenteurer
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    Aufbruch nach Darwath

    Glucksend glitten die heran rollenden Wellen des Hafenbeckens von Gorthar gegen den Rumpf der Seeschwalbe. Von Deck erschollen die verschiedenen Kommandos, mit denen das Einholen der Leinen, das Setzen der Segel und das Aufnehmen des Kurses begleitet wurde. Die Handgriffe der Mannschaft saßen, sie taten dies beileibe nicht zum ersten Mal. Kapitän Zukár stand am Heck neben seinem Steuermann und gab weitere Anweisungen.
    »Kurs Richtung Osten. Wir segeln nach Bindar.«
    »Über den großen Ozean? Jetzt im Winter?«
    Zukár wußte, das diese Frage auf der Hand lag und kommen mußte. Es war die Jahreszeit der Stürme. Jeder, der es vermeiden konnte, unterließ jetzt so eine weite Reise über die offene See.
    »Ich weiß, es kann etwas schaukelig werden.«
    »Schaukelig? Wenn ich nicht wüßte, daß Ihr Zukár seid, würde ich euch für ne täuschend ähnliche Kopie halten, die sich ne elende Landratte erdacht hat. Bloß, daß sich die Kopie in Luft auflöst, sobald sie den Mund aufmacht.«
    Zukár bleckte die Zähne und meinte dann. »Halte mich, für was du willst. solange das den Kapitänsrang einschließt, ist es mir gleich.«

    Langsam schob sich die Schwalbe aus dem Hafen von Gorthar heraus und entkam dem Land. Nach einer halben Glase war auch das Kap umschifft, das die Einfahrt nach Gorthar markierte. Jetzt befand sich das Schiff auf der hohen See, der Wind frischte merklich auf. Mit einem mal knallten die bis dahin meist schlaff herab hängenden Segel und das Tuch füllte sich mit Luft. Beinahe wäre Zukár sein pompöser Hut vom Kopf geflogen, hätte er ihn nicht schnell festgehalten. Weit aufgebauscht durch den starken Wind füllten sich die Segel und zogen das Schiff vorwärts durch das dunkle Meer.
    »Kurs halten, ich schaue nach unseren Passagieren.«
    Der Kapitän verließ das Achterdeck über die Fallreep zum Vorschiff hin. Doch bevor er die Stufen hinunter ging, drehte er sich noch einmal um.
    »Und denk dran, wir sind nicht auf Kaperfahrt, wir wollen auf schnellstem Wege Darwath erreichen.«

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    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Seiner Krieger.

    Die Worte Estebans hallten noch immer - falsch verstanden - nach, als sie schon lange auf dem Schiff sassen und kein Land mehr am Horizont auszumachen war.

    Ich gehöre doch keinem! - Das heisst es also eine Söldnerin zu sein.

    Fand sie nach all den Jahren, in denen sie sich freiwillig und selber als solche bezeichnet hatte, schlussendlich heraus. Wozu Schiffsreisen sich doch als nützlich erwiesen. Dachte sie und blickte zu Troan und Taeris hinüber, welche schweigend an ihren Glimmstängeln zogen. Sie überlegte bereits, ob sie sich zu ihnen gesellen sollte, als der Kapitän sich auf Deck begab. Der Ausguck kletterte von seinem Posten, eilte auf ihn zu und gestikulierte energisch mit den Armen, worauf sich ein leicht ärgerlicher Ausdruck auf Zukárs Gesicht zeigte. Er erwiderte irgendetwas, doch Redsonja schenkte all dem keine Beachtung mehr, sondern schlüpfte unter Deck. Dies war der Moment, um sich in der Kapitänskajüte umzusehen. Beschloss sie leicht aufgeregt, denn obwohl sie nicht beabsichtigte erwischt zu werden, so bestand dennoch die Chance. Aber sie musste den Dolch finden. Sagte sie sich selber. Abgesehen davon, dass sie gerne wusste mit wem sie es zu tun hatte.
    Geändert von Redsonja (14.02.2010 um 17:04 Uhr)

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    nomina nuda tenemus
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    Der nächste Morgen war heran gedämmert und über den endlosen Wellen des Meeres tauchte der rote Ball der Sonne auf, wurde jedoch bald verschluckt von den tiefliegenden Wolkenschichten, die den Himmel bedeckten. Ein trüber Tag hatte begonnen.
    Die Seeschwalbe pflügte durch die Wellen, ein steter Wind, der zu dieser Jahreszeit allgemein aus Südwest wehte, vom myrtanischen Meer her, das Land bei Gorthar streifte und dann den Ozean im Osten überquerte, trieb das Schiff voran. Das gleichmäßige Stampfen und Rollen, den Wellenbewegungen geschuldet, war der Hauptgrund für die Seekrankheit mancher Leute.

    Esteban saß in seiner Kajüte und blätterte durch die Notizen, die er aus Dakastos Haus mitgenommen hatte.
    »Die Essenz des Körpers«, las er, als er den Zettel betrachtete, den er bei den Ampullen gefunden hatte.
    »Destilliert aus der Erde enthält er die Magie zur Beschwörung von Kreaturen. Nützlich auf Fels und Eis und anderen Untergründen, die den Körper nach dem Tode nicht aufnehmen können. Zur Benutzung den Inhalt des Fläschchens auf den zur Beschwörung ungeeigneten Boden gießen und die Beschwörung in normalem Ausmaß und Ablauf durchführen.«

    Das war es also, der alte Dakasto war nicht nur ein Alchimist, er war auch ein Magier gewesen. Was würden seine Hinterlassenschaften noch für Geheimnisse verraten. Sorgsam steckte Esteban das Tagebuch und die weiteren Papiere wieder weg.
    Vorsichtig nahm er eine der tönernen Ampullen aus dem Bord und umschloß sie mit seiner Faust. Diese eine würde er opfern, um zu sehen, was an diesen Aufzeichnungen dran war. Schnell stürmte er an Deck.

    »Platz da!«, rief er einigen Seeleuten zu, die sich am Hauptmast breitgemacht hatten. »Ich brauche freien Raum für ein magisches Experiment!«
    Sie Matrosen, die sich zuerst köstlich amüsieren wollten über diesen Typen, der einfach an Deck gestürmt kam und ihnen etwas vor faselte, wichen nun - doch vorsichtig geworden zurück.
    In diesem Moment sah er einen der beiden Kämpfer, die Redsonja in Gorthar begleitet hatten und deswegen nun auch mit auf dem Schiff waren.
    Das Experiment konnte warten, Esteban ließ die Hand, in der er den Tonflakon hielt, um ihn auf die Decksplanken zu vergießen, wieder sinken und trat stattdessen an die Reling heran, an der der Krieger lässig lehnte.

    »Taeris, nicht wahr? Wir segeln gefährlichen...«, er machte eine kurze Pause, um nach dem richtigen Wort zu suchen, doch beließ es dann bei einer allgemeinen Umschreibung: »Wir segeln gefährlichen Dingen entgegen. Ich glaube, es wird wichtig sein, daß sich jeder auf den anderen verlassen kann.«
    Er steckte die Ampulle endgültig in eine der Taschen des robenartigen Gewandes, das er in der Kajüte gefunden und übergeworfen hatte.
    »Es überrascht Euch also sicher nicht, wenn ich mehr über euch und Eure Motivation erfahren möchte. Wo kommt Ihr her, weshalb habt Ihr Euch entschlossen, mit an Bord zu kommen auf diese Reise, deren Ziele bislang nur für Zukár und mich von Interesse sein werden. Ist es wegen Redsonja? Oder flieht Ihr vor irgend etwas?«

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    Chosen One Avatar von Taeris
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    Taeris ist offline
    Taeris hatte nicht unbedingt damit gerechnet, sich bereits so schnell wieder an Bord eines Schiffs zu befinden. Er mochte Schiffe nicht gern. Und schon garnicht die Reisen an Bord derselben. Alles war irgendwie eng, man konnte niemandem so recht aus dem Weg gehen. Es gab kaum einen Ort, an den man sich zurückziehen konnte und davor gefeit war, von irgendjemandem vollgelabert zu werden.

    Und wenn man einen gefunden hatte, endete man an der Reling lehnend an Deck des Schiffs, fror sich den Hintern ab und verbrachte Stunden damit, auf das graue Meer hinaus zu schauen und irgendwelchen schwermütigen Gedanken nach zu hängen.

    Vielleicht sollte er die Zeit nutzen, um mal wieder mit dem Schwert zu trainieren. Er hatte schon lange keine fordernden Kämpfe mehr bestritten und war nicht zuletzt durch den kräftezehrenden Aufenthalt in Vengard doch deutlich aus der Übung. Vielleicht würde dann auch Sonja – wenigstens für einige Stunden – aufhören im Kopf herum zu geistern.

    Es dauerte noch einen ganzen Krautstängel und eine ebenso lange Zeit des angeregten Anschweigens zwischen ihm und Troan, ehe er sich endlich entschieden hatte, unter Deck zu gehen und seine Klingen zu holen…

    Doch dann gesellte sich unter einiger Aufruhr plötzlich der Magier zu ihnen. Eigentlich wusste Taeris, dass er Esteban hieß, doch hatte er es seit ihrem Zusammentreffen in Vengard nicht so recht geschafft, sich dessen Namen zu merken.

    Natürlich sprach er ihn dann auch noch als ersten an…und natürlich wäre es etwas seltsam gewesen, wenn er ihn nach seinem eigenen Namen gefragt hätte…doch fand er genau die andere Frage, auf die Taeris ebenfalls keine Antwort wusste.

    “Meine Motivation…“

    Taeris schnaubte und lehnte sich mit in den Hosentaschen versenkten Händen rücklings an die Reling.

    “Weder noch.“ sprach er und richtete seinen Blick auf die Holzbohlen unter seinen Füßen. “Nach dem zweiten oder dritten,,, oder sinds schon vierten? Mal nimmt man das mit dem bei-jemandem-in-der-Schuld-stehen-weil-derjenige-einem-den-Arsch-grettet-hat nicht mehr so genau…“

    Und schließlich hatte selbst er mittlerweile kapiert, dass sie gut genug auf sich selbst aufpassen konnte. Oder zumindest fest genug davon überzeugt war….doch war das wohl kaum für den Magier von Belang.

    “Und davon laufen? Meinst du das ernst? Du hast doch mitgekriegt, was in Vengard los war….“

    Oder spielte er auf etwas anderes an?

    “Sagen wirs so...“ fuhr Taeris fort und verschränkte die Arme schließlich vor der Brust. “Ich habe die nächsten Wochen keine wichtigen Termine in Myrthana und solange du Leute bei dir hast, dir mir was bedeuten, kannst du dir sicher sein, dass ich – wenn ich schon dabei bin – deinen Rücken mit frei halte. Wenn wir unterwegs an ein paar herrenlosen Münzen oder dem ein oder anderen Abenteuer vorbeikommen, soll mir das nur recht sein.“

    Schließlich drehte sich der Krieger wieder zu Esteban um.

    “Genügt das?“

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    nomina nuda tenemus
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    Was in Vengard losgewesen war? Was war denn noch passiert dort, als er die unterirdischen Katakomben erforschte, das Rückzugsgebiet der Banden von Vengard? Was war los gewesen, daß scheinbar jeder aus der Stadt floh? Meinte er die Zerstörungen durch die Flut? Das war nichts anderes als ein Stadtbrand, wie er alle Jahre vor kam oder eine Belagerung. Auch dort gab es Zerstörungen. Worauf also spielte er an?
    Laut sagte er: »Ja, ich denke, das genügt.«
    Taeris schien ein rechter Griesgram zu sein. Desillusioniert und gleichzeitig gelangweilt.
    Das also waren die Menschen, die der ewige Krieg hervorbrachte. Sie hatten zu viele Schlachten erlebt, zu viele Tode gesehen. Der Fatalismus sprach Bände aus Taeris' Augen. Er hatte nichts zu verteidigen, er hatte den Sinn hinter all dem noch nicht gefunden, er war ein Suchender.

    »Und: Nein, ich habe keine Ahnung, was in Vengard passiert ist«, nahm er einen früheren Gedanken Taeris' wieder auf. »Ich war nicht dabei, sondern im... sagen wir Subterrain mit meinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt.«
    Er verzog die schmalen Lippen zur Andeutung eines Lächelns.
    »Redsonja hatte mir Euch zwar als erfahrenen Kämpfer empfohlen, doch habe ich sie in Vengard leider verloren und mußte mir den Weg ohne ihre und Eure Hilfe bahnen.
    Doch das war vielleicht keine schlechte Fügung. Denn sonst hätte ich vielleicht nicht die Bekanntschaft Kapitän Zukárs machen können, sondern die Ereignisse wären anders verlaufen.«

    Er schaute nun auch, gleich dem Krieger, über das Meer, das sich bis zum Horizont dehnte, während der Wind das lange weiße Haar zauste.
    »Vielleicht ist es das Meer, daß einen dazu bringt, sich selbst klein und unbedeutend zu fühlen«, meinte er dann nachdenklich. »Angesichts der endlosen Weite, die alles umspannt, der Wüste aus Wasser, das Kontinente bespült, die so unendlich weit entfernt liegen, bekommt man eine Ahnung davon, daß die eigene Existenz nicht mehr als ein Staubkorn im Auge der Welt ist.«
    Er schaute Taeris an. »Viele Menschen fragen sich derartiges nie. Sie leben ihr Leben, und nie hinterfragen sie das, was sie tun und weshalb es so ist. Doch Menschen wie Ihr und ich - Wir hoffen so sehr, daß dies nicht alles sein kann, nicht sein darf, daß es für uns schon zu einer Art von Gewissheit geworden ist, daß das nicht alles ist. Unser Streben ist es, das wir zeitlebens nach einem Sinn suchen, der es uns erträglich macht, in dieser Welt zu existieren. Mehr als nur dieses ein Staubkorn zu sein. Oder wenigstens zu erkennen, daß dieser Staub einen Sinn erfüllt und nicht nur zufällig ins Auge gelangte.«

    Er zeigte nach Osten. »Dort erwartet uns ein neues Ziel. Und wenn wir Glück haben, wird es uns einen weiteren Splitter aus dem geborstenen Spiegel der Erkenntnis schenken.
    Ich stamme ursprünglich aus Khorinis«, wechselte er dann plötzlich das Thema, »und ich bin... nein ich war«, berichtigte er sich, »lange Jahre das Oberhaupt der Schwarzmagier in ganz Myrtana. Doch auch dort, im Sitz der Magier, in ihrem Kastell, wo man meint, das Wissen sei so stark verdichtet, daß man ihm nicht entkommen kann, selbst wenn man noch so stumm und taub und blind wäre, selbst dort wurden meine Fragen nicht beantwortet und meine Suche fand kein Ende.
    Was ist Eure Geschichte? Weswegen flieht ihr Vengard oder ganz Myrtana?«

  6. Beiträge anzeigen #6
    Chosen One Avatar von Taeris
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    Taeris ist offline
    Eine ganze Weile verging und Taeris sagte nichts. Stattdessen grübelte er darüber, was Esteban ihm gesagt hatte. Magier… es war doch immer das gleiche. Doch mochte er vielleicht sogar Recht haben mit dem was er sagte. Taeris hatte schon einiges geleistet in seinem Leben. Abhängig davon natürlich, was man als Leistung erachtete. Aber zumindest hatte er das ein oder andere bewirkt. Da war er sich sicher. Aber er hatte sich diese Frage auch gestellt. Mehrmals sogar. Zumindest die Frage danach, wozu er überhaupt da war… nachdem Sonja abgehauen war. Wobei das sicher nicht das erste Mal war, dass er sich das gefragt hatte. Und was hatte ihm das gebracht? Er war frustriert Bauernhöfe plündern gegangen und hatte deren Inhaber umgebracht. Vielleicht war es ab einem bestimmten Punkt auch eher kontraproduktiv sich zu viele Gedanken darüber zu machen. Und Taeris wusste auch nicht so recht, was er nun geistreiches darauf antworten sollte.

    "Versteh mich nicht falsch.. aber ich denke, über gewisse Dinge sollte man nicht zu lange nachdenken…das macht nur graue Haare.“

    Taeris konnte sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen. Zweifelsohne war der Mann nicht so alt, wie seine Haare suggerierten. Doch der Humor des Magiers schien sich – wie erwartet – eher in Grenzen zu halten.

    “Khorinis hm… ich hab mich damals Lee´s Leuten im neuen Lager angeschlossen. Danach haben wir ja ne ganze Zeit lang auf Onars Hof rumgesessen. Irgendwann hab ich mich mit Lee verkracht. Ich glaub das war wegen der Sache mit der Belagerung von Khorinis damals... keine Ahnung. Auf jeden Fall benimmt er sich ja seid wir in Nordmar angekommen sind wie der letzte Idiot. Aber mich fragt ja keiner… naja. Ich bin irgendwann durch ´ne Art Zufall zum…und jetzt kommts… Clanlord des Feuerclans geworden. Das bin ich warscheinlich immer, wenn sich die Leute da nicht inzwischen jemanden gesucht haben, der auch mal da ist… aber lange Rede kurzer Sinn: Irgendwann habe ich dann beschlossen, dass es ne total gute Idee wäre, Sonja zu folgen, die wegen.. naja nicht so wichtig… Hilfe in Vengard gesucht hat...bis sie dann irgendwann abgehauen ist….“

    Es hatte viel zu lange gedauert, bis Taeris der gedanke gekommen war, dass er möglicherweise ein bisschen zu viel redete. Troan war längst verschwunden und es war dunkel geworden.

    “Und über…Umwege… bin ich dann im Knast Vengards gelandet.“

    Einen Augenblick lang herrschte Stille an Deck. Lediglich die Wellen gluckerten und plätscherten am Rumpf des Schiffes entlang.

    “Ich denke für ein Sandkorn habe ich relativ viel gesehen… und manchmal frage ich mich, ob das nicht tatsächlich langsam reicht.“
    Geändert von Taeris (14.02.2010 um 21:11 Uhr)

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    nomina nuda tenemus
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    Esteban hatte sich in der ganzen Zeit, die Taeris geredet hatte, an die Reling gelehnt und still zugehört. Nach und nach wanderte ein Lächeln in sein Gesicht, je länger Taeris aus seiner Vergangenheit redete. Ob er jemals in seinem Leben eine so lange Rede gehalten hatte?
    »Ja, wie es scheint, habt Ihr mehr gesehen, als die meisten anderen«, stimmte er dann zu, als der Clanlord des Feuerclans seine Erzählung beendet hatte. »Verständlich, daß Ihr mittlerweile Eure Ruhe haben wollt.«
    Er schickte sich an, zu gehen.
    »Aber eins noch: Wenn Ihr in Vengard vor dem Arm des Gesetztes geflohen seid, dürfte das hier wohl so ziemlich der sicherste Ort sein, um vor den Paladinen des Königs zu fliehen. Weder nach Gorthar und erst recht nicht nach Darwath reicht ihr Arm.
    Aber es wird nicht ungefährlich werden. Möglicherweise wartet der sichere Tod auf uns dort hinter dem Meer. Schärft Euer Schwert.«
    Und damit verließ er das Deck fürs Erste, um den Käpt'n in seiner Kajüte aufzusuchen.

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    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Sie musste sich beeilen. Schnell schlüpfte sie in die Kajüte und schloss die Tür leise hinter sich. Ein Pult, ein Schrank, ein Bett. Es war einigermassen spartanisch eingerichtet, doch hie und da erkannte man einige ungewöhnliche Dinge, die weder ein normaler Kaufmann, noch ein gemeiner Pirat in seiner Kabine mitführte. Sie schmunzelte, als sie ein Bild an der Wand entdeckte. Es gefiel ihr und sie schaute eine ganze Weile auf die abstrakte Zeichnung. Ob er das selber gemalt hatte? Fragte sie sich, während sie sich ans Suchen machte. Vorsichtig hob sie seinen Wams hoch und durchsuchte die Taschen, zog jede einzelne Schublade seines Pultes hinauf, wobei sie bei einer vor dem Schloss kapitulieren musste. Doch fand sie nichts. Er trug ihn also wohl bei sich.
    Sie wollte sich eben abwenden, als ihr Blick auf die ausgerollte Karte fiel, die auf dem Tisch lag. Vorsichtig strich sie mit den Fingern darüber, las die Namen und stolperte tatsächlich über Darwath. Schaute sich die Inseln an und versuchte sich die Bezeichnungen einzuprägen. Dann machte sie sich aus dem Staub. Schliesslich musste man sein Glück nicht überstrapazieren. Weit kam sie jedoch nicht, bevor sie Esteban über den Weg stolperte und einen Moment zu lange brauchte, um die Fassung wieder zu gewinnen. Ging aber direkt zum Angriff über.

    "Habt ihr den Kapitän gesehen?"

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    nomina nuda tenemus
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    »Den Kapitän? Nein. Ist er nicht in seiner Kajüte? Und wieso wolltet Ihr ihn sprechen?«
    Da Redsonja ihm aber genau aus dieser Richtung entgegen gekommen war, zählte Esteban eins und eins zusammen: »Offensichtlich nicht. Ihr habt nachgeschaut?«
    Die Kriegerin erwiderte nichts. Auch das war eine Antwort.
    »Allzu groß ist das Schiff nicht«, überbrückte der Magier den kurzen Moment des Schweigens. »Wenn er sich nicht in den Kajüten im Achterdeck befindet, kann er nur noch irgendwo auf Deck sein, wo ich ihn aber nicht gesehen habe oder im Vorschiff oder aber im Unterdeck.
    Ich tippe auf das Unterdeck. Im Vorschiff befinden sich lediglich die Mannschaftsunterkünfte.«

    Der Weg zum Unterdeck war leicht zu finden, eine Treppe direkt neben der, die vom Schiffsdeck zu den Kajüten des Achterdecks hinunter führte, gab den Weg nach unten in den Laderaum frei. Doch bevor sie die Stufen hinabstiegen, fasste Esteban die Kriegerin an der Schulter. »Auf ein Wort, Redsonja. Ich bin froh, daß sich unsere Wege in Gorthar erneut gekreuzt haben und daß Ihr Euch dazu entschlossen habt, mich wieder zu begleiten. Ich fürchte, ich bin da in eine sehr dunkle Sache hineingeraten und ich kann deshalb jede Hilfe gebrauchen. Besonders von vertrauenswürdigen Leuten.« Leiser fügte er hinzu: »Was ich von diesem Zukár halten soll, weiß ich noch nicht. Einerseits macht er oft einen unbekümmerten Eindruck, so als ob er aufs Geratewohl über die Meere schippere. Andererseits scheint er genau zu wissen, was er will. Er mag sich als Freund erweisen oder als Pirat, den es alleine um seinen eigenen Vorteil geht und für den wir irgendwann Ballast sein werden.«

    Der hintere Teil war vor allem mit den Vorräten für die Reise gefüllt. Der weitaus größere hingegen war leer.
    »Scheint so, als würde fette Beute schon eine Weile auf sich warten lassen.«
    Sie umrundeten einige Fässerstapel, zusammengeschnürte Ballen und Holzbretter, die für den Schiffszimmermann eingelagert worden waren für den Fall, es käme zu einer größeren Reparatur.
    »Käpt'n?«, riefen sie.

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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
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    Und ehe Redsonja wusste, was ihr geschah war es zu spät, um sich davonzustehlen. Als sie das Gesicht des Kapitäns sah, bedauerte sie, nicht schneller reagiert zu haben. Der Mann, der doch meist locker und gelassen wirkte, hatte eine säuerliche Mine aufgesetzt. Er musterte die beiden Ankömmlinge sehr kritisch und selbst der rothaarigen Kriegerin blieben die Worte im Hals stecken, als sich ihre Blicke kreuzten. Stattdessen schaute sie beinahe schuldbewusst zur Seite und wich ihm aus.

    Eine Ratte.

    Schnaubte er und jetzt bemerkte sie auch, dass sein Hals einige rote Flecken aufwies. Er musste sich gewaltig ärgern. Das konnte nicht an ihrem kleinen Ausflug in seine Kajüte liegen. Da steckte mehr dahinter. Kein Grund zum aufatmen also.

    Käpt'n. Alle Fässer riechen danach.

    Teilte ein Matrose, der eben herbeieilte Zukár mit. Dies schien genau das zu sein, was er erwartet hatte. Nur wovon sprachen sie. Redsonja wagte nicht zu fragen.

    Untersucht auch die Nahrungsmittel.

    Wies der Kapitän indessen an und sorgte dafür, dass die junge Frau zumindest eine Vermutung wagte: Hatte jemand versucht ihre Vorräte zu vergiften? Sie blickte zu Esteban hinüber.

  11. Beiträge anzeigen #11
    Chosen One Avatar von Taeris
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    Taeris rümpfte die Nase, als der muffige Geruch sich langsam bis in den nahe des Frachtraumes gelegenen Speiseraum ausbreitete. Taeris saß gerade am Tisch, auf dem er seine Klingen ausgebreitet hatte und schlug die Zeit damit tot, seinen Zweihänder zu schärfen und zu polieren. An Bord war vor einigen Augenblicken Hektik ausgebrochen. Die Mannschaft tuschelte und huschte geschäftig umher. Es hieß, die Vorräte seien vergiftet worden. Taeris´ Magen bekundete knurrend seinen Unmut. Wie lange die Reise wohl noch dauern würde?

    Ganz davon abgesehen, dass offensichtlich jemand an Bord nicht allzu gut auf die Reisenden zu sprechen schien. Die Vorräte würden sich kaum von selbst vergiftet haben. Und sie werden kaum schon seit ihrer Abreise verdorben gewesen sein. Der Kapitän sah nicht aus, als würde er schlechte Ware einkaufen…

    Prüfend hielt Taeris die Klinge empor und begutachtete sie der Länge nach, während weitere Fässer aus dem Laderaum geräumt wurden. Es würde wohl reichlich wenig bringen, wenn er sich auch noch der panisch umherlaufenden Menge anschließen würde und so beschloss er, sich weiter der Pflege seiner Waffen zu widmen.

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #12

    nomina nuda tenemus
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    Don-Esteban ist offline
    Zukár stand auf einem Podest, daß aus einigen der nach oben gebrachten Fässer gebildet wurde.
    »Bis jetzt haben wir zwölf Fässer, in denen das Fleisch verdorben ist«, rief er der versammelten Mannschaft zu. Lautes Murmeln erhob sich. »Weitere Fässer werden noch untersucht. Einige Fässer sind zum Glück nicht betroffen.«
    Er beruhigte seine Männer mit einer Geste und sprach weiter.
    »Es gibt zwei Aufgaben. Zuerst müssen die restlichen Fässer geprüft werden. Ich brauche Freiwillige, die die Rumfässer untersuchen.«
    Bei dem Stichwort Rum traten sofort einige der Seeleute vor, alle Sorge wegen der möglicherweise bestehenden Vergiftung beiseite lassend.
    »Höchstwahrscheinlich wird das Gift, falls es existiert, von dem Alkohol neutralisiert«, flüsterte Esteban der Kriegerin leise zu. Beide waren dem Käpt'n an Deck gefolgt, nachdem er sie im Laderaum über die vermeintliche Lage aufgeklärt hatte. »Die Rumprobe dürfte also lediglich eine Ablenkung sein zur Beruhigung seiner Mannschaft.«
    »Zweitens müssen wir den Saboteur finden«, sprach der Käpt'n weiter. »Isac, unser Proviantmeister, hat die Vorräte bei unseren üblichen Lieferanten in Gorthar gekauft. Es gab keine Auffälligkeiten. Weder in Preis noch in Beschaffenheit. Ihr beide da, Mort und Amtar, ihr wart dabei. Isac sagte mir, ihr könnt das bestätigen?«
    Die beiden Gefragten nickten. »Ja, alles war normal wie immer. Wie haben sogar einige Fässer geöffnet und geprüft. Alles in Ordnung.«
    »Ihr sagt es! Der Saboteur muß erst hier an Bord sein Werk vollbracht haben. Und er muß noch immer an Bord sein. Wer immer mir etwas zu sagen hat, findet mich in meiner Kajüte.
    Die Vorräte werden ab jetzt bewacht. Von jeweils zwei Männern.«
    Er sprang von seinem Podest herab und verschwand im Achterschiff.

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    Werden sie uns verdächtigen?

    Fragte die junge Frau sobald sie unter sich waren. Die anderen schüttelten leicht den Kopf. Davon waren sie bis jetzt zumindest nicht ausgegangen. Des weiteren fragte sich Redsonja, wem das eigentlich gegolten hatte? Wollte hier jemand dem Kapitän schaden, sollten sie Darwath nie erreichen oder waren das gar Grüsse von alten Freunden von ihr selber? Nur warum waren sie so dumm gewesen das Gift überall zu verteilen, statt einen bestimmten Teller damit direkt zu bestreichen?

    Ist eigentlich jemand zu Schaden gekommen?

    Wollte sie einer plötzlichen Eingebung folgend wissen.

    Spark soll es erwischt haben. Also er lebt schon noch, aber es ist ihm auch schon besser gegangen.

    Entgegnete Taeris, der wohl schon wieder die halbe Mannschaft zu kennen schien. Oder sie eher ihn? Nun, zumindest spielte es keine Rolle woher er es wieder wusste, wichtiger war, dass sich jemand um den Matrosen kümmerte und das schien Esteban ebenso zu sehen. Sie bat den Magier in begleiten zu dürfen, während Taeris an erbot sie zu ihm zu führen.

    Esteban. Habt ihr eigentlich den Dolch genauer betrachten können? Also jenen, der den alten Mann in Gorthar getroffen hat.

    Nutzte die rothaarige Kriegerin die Gelegenheit, die der gemeinsame Weg zur Mannschaftsunterkunft bot.

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    »Der Dolch? Nein, bisher nicht. Ob er uns Hinweise auf den Drahtzieher hinter diesem Anschlag gibt? Zukár hat ihn, oder?«
    Ohne noch Zeit zu verlieren, ging der Magier in das Achterschiff, um Zukár wegen des Dolches zur Rede zu stellen. Wenn die Waffe vielleicht auch nichts Neues in der Vergiftungssache enthüllte, so konnte er doch vielleicht dazu beitragen, die Identität der Mörder Dakastos herauszufinden.
    »Wir sollten Zukár gleich danach fragen!«
    Gefolgt von seinen Mitstreitern gelangte Esteban zur Tür, hinter der sich die Kajüte des Kapitäns verbarg. Ohne sich großartig von der geschlossenen Tür aufhalten zu lassen, stürmte er hinein.
    »Zukár! Erinnert Ihr Euch an die Waffe, die Ihr in Gorthar an Euch genommen habt? Den Dolch. Zeugt ihn uns, vielleicht enthält er Hinweise darauf, mit wem wir es hier zu tun haben. Irgendein Zeichen oder ein besonderes Merkmal. Und vielleicht bringt uns das auch in dem Fall des verdorbenen Proviants weiter.«
    Der Kapitän, der den Kopf in die auf den Tisch gestützten Ellenbogen vergraben, sah auf. Zuerst wollte er die ungebetenen Besucher in seinem privaten Reich anraunzen, doch dann hörte er zu und verstand.
    »Der Dolch? Den trage ich bei mir. Hier ist er.«
    Er zog ihn aus einer Halterung, die in den schräg über seine Schulter und seine Brust laufenden breiten Ledergurt eingearbeitet war, einen Dolch und legte ihn vor sich auf den Tisch.
    Seine unsteten Augen lugten unter den Brauen hervor und musterte diese Leute, von denen er nicht so recht wußte, wie weit er ihnen vertrauen konnte. Auf seinem Schiff war er der Herr und bisher war das auch nie anders gewesen. Doch nun, ausgerechnet auf einer Reise, auf der ihn vier fast Unbekannte begleiteten, passiert das.
    »Nun, könnt Ihr mir etwas darüber erzählen?«
    Er blickte alle der Reihe nach an.

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    Chosen One Avatar von Taeris
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    Taeris ist offline
    “Witzbold“

    Dachte Taeris bei sich und hob den Dolch vom Tisch auf. Die Devise „angucken, aber nicht anfassen“, war ihm relativ egal. Was war das überhaupt für ein Kapitän? Jemand an Bord und offensichtlich jemand der auch Bestandteil der Mannschaft war, vergiftete seine Vorräte und was machte er? Grub sich mit dem Dolch auf seinem Zimmer ein. Selbst ein blutiger Anfänger wie einst Win’Dar, der eher Freibeuterkapitän wider Willen geworden war, hätte unverzüglich mit dem Kielhohlen angefangen, bis sich ein Schuldiger finden ließ.

    Während er darüber sinnierte, begutachtete Taeris den Dolch aus nächster Nähe, wog ihn in der Hand und fuhr mit dem Daumennagel prüfend über die rasiermesserscharfe Klinge.

    “Ich hab schon viel gesehen…und auch wenn ich keine Ahnung vom Schmieden habe,…aber sowas kriegst du bei uns nicht. Nicht in Myrthana und mit Sicherheit nicht mal in Gorthar...“

    Wobei man dazu nicht mal Fachmann hätte sein müssen. Das eigenartig verschnörkelte Zeichen am Knauf deutete wesentlich offensichtlicher darauf hin, dass dieses Werk aus fernen Landen stand.

    “Und wer auch immer solchen Kram einsetzt… macht das um eine Botschaft zu überbringen. Mit sowas kämpft man nicht. Und ein Mörder – Profi oder nicht – braucht diesen Schnörkelmist auch nicht. Viel zu hinderlich. Vielleicht kennt man das Symbol da wo wir hinfahren?“

    Sprach Taeris und zuckte ratlos mit den Schultern, ehe er den Dolch wieder auf den Tisch legte.

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    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
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    Zum Glück sprach Taeris, als hätte er ein Buch verschluckt, so bemerkte keiner wie Redsonja plötzlich kreidebleich wurde. Selbst ihre Finger fühlten sich kalt und blutleer an. Ein böser Zufall, ein sehr böser Zufall. Sie schaute auf und begegnete Troans Blick. Er hatte das Material erkannt. Schwarz wie die Nacht war es, ebenso wie der Dolch den sie einst in Arjaks Waffenkammer hatte mitgehen lassen. Nur war dieser zusätzlich verziert, während der ihre ohne solche Schnörkel auskam. Sie erinnerte sich. Arjak hatte ihn ihr erst verweigern wollen. Nur warum?
    Sie überlege fieberhaft, während ihre Augen den Freund anflehten zu schweigen, doch hatte er wohl selbst genug Verstand keinen Verdacht in ihre Richtung zu lenken, denn hing einer, dann alle. Aber sie war zu schweigsam. Die Ruhigen waren immer verdächtig, wenn sie zu ruhig waren. Also zwang sie sich dazu ihre Stimme zu erheben und sprach lauter, als beabsichtigt die nächsten Gedanken aus, die sich durch ihren Kopf wanden:

    Jedes Mal, wenn sie zugeschlagen haben, dann waren sie eigentlich zu spät. Denn jeder Informant konnte Esteban vor seinem Ableben noch etwas mitteilen. Auch haben sie ihn nicht ganz vergiftet, sondern „nur“ das Essen etwas verdorben. Wir werden also Darwath erreichen. Vielleicht leicht geschwächt aber mehr oder weniger unversehrt. Kann das nur Zufall sein?

    Eine kurze Pause entstand, wo diese – rhetorische – Frage auf die Anwesenden wirken konnte. Ihre Befürchtung, dass es sich auch um ein langsam wirkendes Gift halten konnte und ihre Theorie somit ebenso nichtig sein würde, wie ihr Leben verwirkt war, behielt sie für sich.

    Sie nehmen keine einfachen Waffen, sondern solche die man erkennt. Scheint euch das nicht auch viel mehr nach einem Ruf? Sie wollen Esteban wohl in ihr Land locken. Kann es sein, dass Euch jene Menschen nur zu gut kennen?

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    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    Der Dolch führte also auch nicht zu unmittelbaren Erkenntnissen. Das Zeichen darauf sagte Esteban nichts. Er verließ die Kajüte des Kapitäns, um in Ruhe über die Probleme nachdenken zu können. Dabei geriet er mit der Hand in die Tasche der Robe und bemerkte das Fläschchen, daß er eigentlich eingesteckt hatte.
    »Probieren wir es eben jetzt«, sagte er zu sich selbst, als er gerade wieder an Deck erschien.
    »Macht Platz«, wies er einige Seeleute an, die in der Nähe arbeiteten - oder womöglich auch nur so taten. Die Verrichtungen der Seefahrt waren ihm nicht geläufig, so daß er kaum entscheiden konnte, wie wichtig oder unwichtig die Arbeit war, bei der er sie unterbrach.
    Widerwillig wichen die Leute zurück, während der Magier die tönerne Ampulle von seiner Faust umschlossen wurde. In einer plötzlichen Bewegung schmetterte er sie auf die Decksplanken. Das helle Geräusch des zersplitternden Gefäßes wurde übertönt von einem zuerst leisen dann immer lauteren Zischen. Weißer Dampf wallte, Nebeln gleich, über das Deck und breitete sich aus. Feine Fäden schlängelten sich daraus hervor. Doch ganz unerwartet legte sich der weiße Nebel auf die Decksplanken, sickerte in sie ein und war kurz darauf verschwunden.
    Die Seeleute wichen furchtsam zurück.
    Der Magier senkte ein Knie und berührte mit der Hand die Planken, gerade an der Stelle, an der sich das seltsame Schauspiel eben ereignet hatte. Der Boden war ganz warm, so wie die Haut eines lebendigen Wesens. Er spürte die Kraft pulsieren, die allem Leben zugrunde lag, die Kraft, die in den Böden aller Länder lagerte, die sich Jahrtausende lang angereichert hatte durch alles, was verging von Innos' Geschöpfen, was eintauchte in den ewigen Kreislauf des Werden und Vergehens. Er spürte all das, was vergangen war.
    Und es spürte ihn.

    Die feinen Linien in Estebans Haut glühten silbern auf, die Macht der Magie wurde von seinem Geist erfasst. Sein Wille, die Magie zu formen, war beherrschend. Und wie von selbst, ganz ohne die mühsame Konzentration auf den Fluß der Kraft, ohne die Macht aufbringen zu müssen, erhob sich ein Geschöpf der Finsternis. Fremdartig geformte Knochen ergaben ein Skelett eines unbekannten Biestes, mit langen Klauen, hohen Pranken, mit Schultern, die einen erwachsenen Mann überragten, einem langen Schädel, aus dem zwei starke gedrehte Hörner wuchsen, die in nach vorne geneigte Spitzen ausliefen. Auf der Spitze der Schnauze saß ein drittes Horn. Die Lefzen, fleischlos und ohne Zunge, die, als dieses Exemplar wo auch immer einst tatsächlich lebte, um die scharfen Zähne spielte. Nun wallte nur Nebel aus dem Maul hervor, sank langsam zu Boden und breitete sich dort aus.
    Die Krallen schleiften über den Boden, das Brüllen aus dem geöffneten und nach oben gerichteten Maul klang unwirklich, denn gab es doch kein Organ mehr, daß irgendeinen Laut formen konnte. In wilder Panik flohen die abergläubischen Seeleute in Richtung des Vorschiffs.

    Bis auf einen. Er hatte sich zu Boden geworfen. »Nein, nicht, keine Magie... Ich gestehe.«
    Das Monster verschwand. Es löste sich auf, erstarrte und der Wind, der weiterhin gleichmäßig von Südwest blies, trug die Statue ab und nahm den Staub mit auf seine Reise übers Meer.
    »Unglaublich. Es funktioniert besser als es die Beschreibungen erahnen ließen.«
    Dann erst bemerkte er den auf dem Boden kauernden, wimmernden Mann.
    »Was gestehst du?«
    Und er verstand. Dies war der Spion, derjenige, der die Lebensmittelvorräte an Bord vergiftete. Schnell waren andere, beherztere bei ihm, um ihn vor den Käpt'n zu schleppen, wo alles ans Licht kam.

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    Abenteurer
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    Erzähler ist offline
    Wochen waren vergangen. Der Übeltäter, dessen hinterhältiges Verbrechen das Leben aller bedroht hatte, war gerichtet worden. Ruhe war wieder eingekehrt auf dem Schiff. Der Magier mußte Zukár schwören, keine weitere Magie in der Art wie bei dem einen Vorfall auf dem Schiff zu benutzen, wofür ihm alle dankbar waren. Diejenigen Fässer, die mit Gift versetzt worden waren, mußte der Gefangene bezeichnen, damit sie ausgesondert werden konnten. Um sein Leben bat keiner seiner Kameraden, die er alle hintergangen hatte. Die Einzelheiten seiner Tat, zu den Hintergründen und seinen Auftraggebern erfuhr nur der Käpt'n bei seinen Verhören. Die Mannschaft vor dem Mast erging sich in Spekulationen. Bis auch diese aufhören und der gleichförmige Alltag
    auf See die Gedanken aller erfüllte.

    So rückte der Ankunftsort, die alte Seehandelsstadt Bindar an der Außenküste Darwaths und einziger großer Hafen für den Kontakt mit der Welt jenseits dieses Landes näher.
    Bis eines Tages am Horizont die Berge auftauchten, die die Kratersee umgaben, an deren Steilufer die Stadt in einer geschützen, vom Außenmeer abgetrennten Meeresbucht lag. Vor den Augen der Reisenden Erhoben sich die steilen Felsenschluchten des Gebirges immer mächtiger aus dem Meer und schon am nächsten Tage durchfuhren sie die Passage zwischen zwei Inseln, die ins Innere der Kratersee führte. die Seeschwalbe nahm Kurs auf Bindar. dessen weiße häuser im Morgennebel auftauchten. Das Geschrei der Möwen begleitete das Schiff, als es der terrassenförmig angehordneten Stadt immer näher kam. Schon ließ sich der Hafen ausmachen, wo Schiffe aus den verschiedensten ländern lagen. Früher, als Myrtana noch über eine eigene nennenswerte Handelsflotte verfügte, war das ferne Bindar auch Ziel dieser Schiffe gewesen. Doch nun hatten deren Ankerplätze andere seefahrende Völker eingenommen. Wo immer sich eine Lücke auftat im Netz des Handels, füllte sie begierig ein anderer, schnellerer, preiswerterer. Es sei denn, er besaß ein Monopol auf eine der unzähligen Waren, die hier umgeschlagen und in das Innere Darwaths transportiert wurden. Gehandelt wurde alles. Von Bauholz über behauene Steine aus Marmor über Kupfer, Eisen, Silber und Gold hin zu Getreide, Wein, Öl, ja selbst haltbar gemachte Früchte aus weiter südlich gelegenen Ländern, süße Datteln und Feigen und dergleichen mehr erreichte Bindar auf dem Seewege. Und noch eine besondere Ware wurde hier gehandelt, denn der Bedarf Darwaths daran war riesig: Menschliche Arbeitskraft, gemessen in der Anzahl an Sklaven. Ganze Schiffsladungen spuckten die großen, dickbäuchigen Handelssegler aus, vollgestopft auf extra eingezogenen Zwischendecks mit der menschlichen Ware, die tausendprozentige Gewinne abwarf, wenn man sie heil heranschaffte.
    Bindar, dieser alles in sich aufsaugende Schwamm, Schmelztiegel von Menschen aus allen Himmelsrichtungen, war das Ziel der Seeschwalbe.

  19. Beiträge anzeigen #19
    Chosen One Avatar von Taeris
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    Taeris ist offline
    Den geschulterten Zweihänder in der einen und das kleine Bündel Proviant in der anderen Hand stand Taeris am Kai und begutachtete die Stadt, die sich vor ihnen erstreckte. Der Söldner aus dem Norden hatte schon viele Städte gesehen. Doch keine wie diese. Die Stadt schien aus dutzenden und aberdutzenden von weißen Quadern zu bestehen, die wild durcheinander gewürfelt in verschiedenen Höhen übereinander getürmt waren und deren windschiefe Flachdächer aus orangenen Ziegeln Tonziegeln bestanden. Erst bei genauerem Hinsehen erkannte man Türen und Fensteröffnungen, die in die hell getünchten und durch die Sonne weiß leuchtenden Wände gehauen worden waren. Zwischen den Häusern ragten stellenweise Palmen und Sträucher hervor und überall sah man bunte Fahnen im Wind wehen.

    Von der Sonne geblendet kniff Taeris die Augen zu und war froh, sich das Reisen in voller Rüstung abgewöhnt zu haben, war es doch deutlich wärmer als in den heimischen Regionen.

    “In Bindar gibt es Waffen- und Antiquitätenhändler wie Sand am Meer… ich schätze dort finden wir am ehesten jemanden, der sich mit verziertem Schnickschnack auskennt.“

    Meinte der Kapitän zu Esteban, der zusammen mit dem Schwarzmagier etwas abseits stand und dabei auf einen größeren Platz inmitten der Stadt zeigte, die sich in mehreren Terrassen vor ihnen erhob. Im Hintergrund schien eine Art Festung die Stadt zu überragen, die ihren Schatten auf viele der weiß leuchtenden Häuser legte.

    “Nun gut, ihr habt den Kapitän gehört. Sehen wir uns also in der Stadt um….“

    Sprach Esteban schließlich laut und Taeris wartete vergeblich auf die Anweisung, zusammen zu bleiben und nicht verloren zu gehen. Es hätte zu gut gepasst.

    “Na dann… ich wollte mich schon immer mal nach antiken Beistelltischchen für mein Haus im Feuerclan umsehen…“

    Kommentierte Taeris die Aufbruchsstimmung und wandte sich dabei im Gehen an Troan, der neben ihm her trottete und sich neugierig umsah.

  20. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #20

    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    Esteban wunderte sich. Gerade Zukár hätte doch am meisten davon profitiert, mehr darüber zu erfahren, wer hinter den Anschlägen steckte. Der Magier hatte geglaubt, daß der Freibeuter sich selbst um die weitere Aufklärung der mysteriösen Ereignisse bemühen würde. Stattdessen ließ er Taeris und die anderen einfach los ziehen.
    »Ach und Esteban...«, meinte er noch in beiläufigem Tonfall, als sie schon fast das Schiff über den Landgang verlassen hatten. »Wenn möglich, wendet keine Magie an. Es ist in diesem Lande nicht erlaubt und jedem, der es trotzdem wagt, stehen einige Unannehmlichkeiten bevor. Von denen der Tod noch die harmloseste ist.«
    Der Magier nickte. Jedoch hatte er in den Woche der Seereise die Aufzeichnungen Dakastos zum Teil durchgearbeitet und hatte auch dort genügend Hinweise auf die verbotene Anwendung von Magie verbunden mit eindringlichen Warnungen vor den Folgen bemerkt.

    Seine Gedanken glitten jedoch bald wieder zu seinen ursprünglichen Überlegungen. Womöglich will sich Zukár nicht zu sehr in die Karten schauen lassen oder möglichst unerkannt in Bindar bleiben. Wer weiß, was der Kerl hier für eine Vorgeschichte hat. Deshalb schickt er uns wohl los, damit wir unseren Hals riskieren, vermutete er im Stillen. Doch nagte andererseits die Neugier zu stark an ihm. Der Dolch war einer der Schlüssel, um Antworten auf all die Fragen zu bekommen, die ihn seit der Botschaft in seinem Labor im Kastell beschäftigten. Wo komme ich her? Wieso will man mir einerseits etwas darüber erzählen, versucht mich jedoch andererseits, davon abzuhalten, mehr zu erfahren. Und: Wer kann mir mehr darüber erzählen?

    Dies waren nur einige der offenen Fragen. Für dieses Mal verscheuchte er diese Gedanken als Hirngespinste und sagte laut: »Ich würde gerne die Dolchsache weiter verfolgen und suche mit Taeris nach Leuten, die uns Informationen geben könnten. Falls ihr etwas anderes vor habt und uns nicht begleiten wollt, dann treffen wir uns morgen am Schiff wieder.«

    Und noch jemand verließ das Schiff in diesem Moment: Der Proviantmeister und zwei weitere aus der Mannschaft. Die hinter den breiten Gurt gesteckten Säbel und Messer und die um den Kopf gebundenen Tücher ließen sie etwas verwegen aussehen. Die schweren Stulpenstiefel der Männer klackten dumpf auf dem hölzernen Hafenpier. Es galt, neuen, unverdorbenen Proviant einzukaufen, nachdem sie sich in den letzten Wochen nur mit gekürzten Rationen begnügen mußten.

    »Schaut, dort scheint eine Art Markt oder Basar stattzufinden.« Die sperrige höfliche und distanzierte Anrede hatte in den letzten Wochen an Bord dem vertrauteren du Platz gemacht.
    Esteban zeigte auf eine breite Straße voller Buden und Stände, die am Hafen ihren Anfang nahm und in die Stadt hinein führte. »Vielleicht sollten wir dort anfangen.«

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