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Fehlen von Anführungszeichen etc.

  1. #1 Zitieren
    Answinistin  Avatar von Ankou
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    Huhu!
    Wir haben vom Deutsch LK die Kurzgeschichte "Mikado" von Botho Strauß gelesen und sollen diese nun interpretieren.
    Prägnant sticht dabei das Fehlen von Satz- und Anführungszeichen hervor, die bei der wörtlichen Rede weggelassen wurden.
    Nun frage ich mich und quasi auch euch, da ich dies bei Büchern wie Fight Club schon einmal gesehen habe, ob dort ein besonderer Sinn hintersteckt; quasi ein Erzählkniff oder so.
    Ankou ist offline

  2. #2 Zitieren
    Forentroll Avatar von Harbinger
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    Bei "Fight Club" wurden sie, wenn ich mich recht entsinne, nur bei der direkten Rede des Erzählers weggelassen und das wahrscheinlich (ich melde auf die Theorie kein Patent an, könnte auch voll daneben sein ) nur, weil sowieso das ganze Buch mehr oder weniger dessen wörtliche Rede war. Keine Ahnung, ob man das auch auf dein Beispiel übertragen könnte
    Harbinger ist offline

  3. #3 Zitieren
    General Avatar von KalomsZweiteFrau
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    Ich habe das Buch nicht gelesen, unterstelle aber jedenfalls erzähl-technische Absicht.

    Mir liegt die richtige Terminologie auf der Zunge, aber ich finde sie nicht. Google hat mir immerhin eine Seite gebracht, wo narratologische Begriffe inklusive erzählte Rede, Redebericht, etc erklärt werden.

    Ich spekuliere witerhin, dass durch das Fehlen von Redezeichen die absolute Glaubwürdigkeit des Erzählers für den Leser zumindest teilewise in Frage gestellt werden soll.

    Geht das in die Richtung, in der Du Überlegungnen angestellt hast?


    Never try to teach a pig to sing; it wastes your time and it annoys the pig.
    KalomsZweiteFrau ist offline

  4. #4 Zitieren
    Truhe  Avatar von Salieri
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    Das ist durchaus ein Mittel, das in der Literatur Verwendung findet, auch Gabriele Wohmann beispielsweise hat in "Das Leben ist kurz" bewusst darauf verzichtet Anführungszeichen zu setzen, es ist dort auch nicht zwingend nötig, da hauptsächlich gesprochen wird, nur stellenweise wird erzählt. Bei solchen kleinen Sachen ist das auch nicht unüblich. In Büchern wird das eigentlich eher nicht gemacht. Dadurch soll imo zumeist eine Verbindung von direkter Rede und Erzählform gezeigt werden.

    Ach ja, die Dinger fehlen ja auch nich, man hat sie halt nur weg gelassen.
    Was sind das für Zeiten, wo
    Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist
    Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!
    Aus Bertolt Brechts "An die Nachgeborenen".
    Salieri ist offline Geändert von Salieri (11.02.2010 um 13:17 Uhr)

  5. #5 Zitieren
    Auserwählter
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    Ich bin aktuell dabei, The Road zu lesen, bin aber noch nicht sehr weit, muss ich zugeben. Dort ist das auch der Fall. Ob das aber dort immer so ist und welche Art von Technik oder Sinn dahinterstecken könnte, kann ich nach den wenigen Seiten, die ich bisher gelesen habe, noch gar nicht sagen. Werde das aber mal etwas deutlicher im weiteren verlauf betrachten, von daher mal Danke für den Denkanstoss.
    Corvayne ist offline

  6. #6 Zitieren
    Answinistin  Avatar von Ankou
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    Wah, sorry, dass ich mich erstmal nicht gemeldet habe ^^
    Danke für die lieben Antworten; ich gehe da noch mal genauer drauf ein, wenn ich mal wieder etwas mehr Zeit habe.
    Ansonsten gingen meine Ideen schon in Richtung "verminderte Glaubwürdigkeit", wie du auch gesagt hattest, KalomsZweiteFrau.
    Ankou ist offline

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