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  1. Beiträge anzeigen #161
    Lehrling Avatar von Boddah
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    Bei den tanzenden Schneeflocken
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    Boddah ist offline
    Kapitel II
    Teil 1

    Gähnend und sich streckend wachte Boddah in seinem warmen Bett auf.
    Ihm war göttlich warm, und das erste mal seit tausenden von Nächten (so kam es Boddah auf jedenfall vor) konnte er wiedermal so richtig ausschlafen.
    Er fühlte sich ganz entspannt. Er warf das Fell, welches als Decke diente, von sich, und lief ins Badezimmer. Wie immer wusch er sich sein Gesicht, zog sich ein neues Hemd an und packte seine Sachen. Kurz hielt er inne, als er seinen Laib Brot einpacken wollte. Er pfiff einmal laut durch die Zähne, und rief "Hugin? Wo steckst du Bruder?". Meistens kam dann der Rabe durchs Fenster geflogen, oder liess sich von einem Dachbalken hinunter. Auch diesesmal kam er zum Fenster hinein, bbremste kurz vor Boddah ab, und landete auf seiner Schulter. Boddah gab ihm ein Stückchen Brot. Es erinnerte ihn immer wieder daran, als er ihn das erste mal gefüttert hatte.
    Nun packte er seinen Rucksack fertig ein, und wollte ihn anziehen. Er nahm in die Hand, und wollte in bereits aufschwingen. Doch er musste stoppen, denn Hugin war immernoch auf seiner Schulter. "Husch, es gibt nichtsmehr zu essen jetzt! Wenn du noch Hunger hast, dann hols dir selber!" sagte Boddah zu Hugin. "Krächz" kam zur Antwort von ihm, worauf er sich von Boddah's Schulter abstiess. Boddah schwang die Tür auf, und atmete die kühle Winterluft ein. "Einach herrlich", sagte er. Er schloss die Tür ab, und machte sich auf den Weg zur Schmiede. Die Sonne schien ihm auf den Rücken. Hoch oben in den Lüften hörte er Hugin krächzen, und als er nach oben sah, sah er den Raben seine Runden drehen. "Es muss wunderschön sein zu fliegen", dachte Boddah. Er lief weiter in Richtung Schmiede. Vor sich erblickte Boddah jemanden. Boddah musste genauer hinschauen, um zu erkennen wer es war. Erfreut rief er: "Hey, Zaubererbruder!". Der Mann vor Boddah blieb stehen, und drehte sich um. "Schon verdammt lange her seit ich dich das letzte mal gesehen hab'.", fügte er hinzu. Der Mann lachte herzlich: "Mein guter, alter Boddah. Sind schon manche Monde vorübergegangen als ich dich das letzte mal gesehen habe!". Boddah erreichte den Mann und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. "Wie gehts dir Gandulf, zaubererbruder? Erzähle mir von deiner Reise mein Freund. Sag, wie viele Tage sind vorübergegangen ohne dich? Wie ich sehe hast du dich den Kräften der Magie abgewandt!", sagte Boddah. Gandulf war ein älterer Mann. Boddah und er waren zusammen im gleichen Dorf aufgewachsen, sie waren Nachbarn. Boddah interessierte sich schon von Kind an für den Waffenkampf mit Hämmern und Äxten. Gandulf jedoch verzichtete auf solche Spässe, und war der gebohrene Magier. Sein halbes Leben widmete er der Magie. Durch sein Alter war Gandulf ein sehr weiser Mann. Er hatte schon einiges hinter sich.. Boddah bewunderte ihn sehr. "Boddah, boddah, grimmiger Bär. Wie ich sehe hat es dich nicht von den Spuren der Söldner abgebracht, hmm? Hab ichs mir doch gedacht. So ein Kerl wie du einer bist, auf so einen können sie nicht verzichten.", sagte Gandulf ihm. "Ganz richtig, Gandulf. Ich bin den Söldnern treu geblieben. Wo sollte ich auch sonst hin? Als unser Dorf zerschlagen wurde, wusste ich nicht wohin. Wochenlang streiffte ich durch die Wälder, ziellos wie ein Landstreicher. Es war eine harte Zeit. Jedoch auch lehrreich. Lass uns in die Kneipe gehen, zaubererbruder. Wir haben uns eine Menge zu erzählen. Du mir, sowie ich dir. Die Runde geht auf mich. Sag Gandulf, hast du Zeit um mir von deiner Reise zu erzählen?", fragte Boddah seinen treuen Freund. "Mir ist es ganz recht. Ich habe nichts grosses vor Heute. Wollte ein bisschen jagen gehen, aber darauf kann ich auch verzichten." bekam Boddah zur Antwort. "Du willst auf die Jagd gehen? Zaubererbruder, das Gebiet in welchem wir uns befinden ist gefährlich. Gerade Gestern hatt mich ein Troll angegriffen. Riesige Biester. Ich bin mit viel Glück davongekommen! Ich kann es dir nur herzlich abraten hier auf die Jagd zu gehen. Wenn du auf die Jagd willst, zaubererbruder, so mögen deine Wege dich nach Myrtana führen. Dort wirst du Wald finden. Wilde Tiere werden dich erwarten. Manch Abenteurer trieb es dort hin.". "Welch wahre Worte aus eurem Munde. Bevor mein Wege sich nach Nordmar richtete, verbrachte ich mein Leben in Myrtana. Ich lebte im Einklang mit der Natur dort. Die Waldläufer brachten mir das Jagen bei. Doch nun bin ich hier, grimmiger Bäre. Ich habe mich auf die Suche nach deiner Persönlichkeit gemacht, und siehe da! Ich werde selbst von meinem Ziel gefunden. Welch eine Freude. So lasst uns in die Kneipe gehen, und uns von unserem Leben erzählen. Ich bin gespannt, wo dich dein Weg durchgeführt hat.", sagte Gandulf.
    Die beiden hatten sehr grossen Respekt voreinander. Sie waren treue Freunde, und hatten sehr viel gemeinsam durchgestanden, was man alleine nicht hätte durchstehen können. Der Spitzname "Zaubererbruder" war Gandulf nur allzugerecht. Er war ein grosser Magier. Bekannt war er jedoch nicht. Er gehörte auch keiner Gilde an. Gandulf hatte eine sehr spirituelle Lebenseinstellung. Boddah akzeptierte dies, so wie auch Gandulf Boddah akzeptierte.
    "Wo du recht hast, hast du recht, Bruder", sagte Boddah.
    Boddah's letzter Blick galt seinem Raben Hugin, welcher hoch oben auf dem Dach des Haupthauses sass. Boddah sah in an, und konnte spüren wie Hugin ihn in seine Augen blickte. "Geh, grosser Rabe. Breite deine Flügel aus, und widme dich der Jagd. Ich werde dich rufen, treuer Freund, wenn ich dir meine Aufmerksamkeit wieder schenken kann.", dachte Boddah. Er hörte ein Krächzen, und sah den Raben davonfliegen..

    Durch die fallenden Schneeflocken, hin zu der goldigen Sonne..

  2. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #162
    Ritter Avatar von Jun
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Jun ist offline

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    "War dies Magie, Meister Feuermagier?", fragte Jun interessiert, als er zusah wie die Wunde dieses Mannes ohne zu nähen oder einzubrennen geschlossen wurde.
    "Das war es, Sir Ritter. Ihr versteht euch als Wundarzt?", fragte der Feuermagier. Jun nickte.
    "Ich hatte eine lange Ausbildung darin. Ebenso in der Kräuterkunde und zu Belagerungszeiten nahm ich auch manch Gliedmaßen erfolgreich ab.", meinte der Streiter und blickte interessiert.
    "Zu Schade, dass nicht jeder der Magie mächtig ist. Kriegskrüppel enden meist auf den Straßen. Vergessen sind ihre Opfer oft. Die Kirche kann in heutigen Zeiten auch nicht mehr alle durchfüttern.", meinte der Feuermagier.
    "Hmm, wisst ihr ob Paladine über Heilzauber verfügen?", fragte der Colovianer.
    "Früher ja. Damals hörte ich von Heilrunen der Paladine. Heute ist mir ihre Magie jedoch...fremd. Lange haben sie sie noch nicht wieder erlangt..."
    - "...und es wird sicher dauern bis man mehr darüber weiß. Ich weiß es, Meister Feuermagier. Ich wohnte der Zeremonie bei und trank aus den Kelchen.", erklärte Jun.
    "Und? Was sind eure Erfahrungen? Jetzt wo ihr es sagt, spüre ich etwas in euch. Erzählt mir...", bat der Erwählte des Herrn.
    "Ich hatte gehofft ihr könntet mir was dazu erzählen. Ich wirkte sie schon, aber es schien als ob mich Innos selbst mit ihr lenkte. Ich kann sie nicht einfach so heraufbeschwören. Sie kommt und geht immer dann wenn ich gegen die Schergen Beliars streite. Und dann erfüllt mich diese Macht und lässt alles Verdorbene weichen wie die Nacht dem Tage weicht. Sie fürchten diese Macht, wie...wie die Tiere das Feuer.", erzählte der Chevalier.
    "Hmm, höchst seltsam. Also die Hinsicht, dass ihr sie nur wirken könnt, wenn Beliars Schergen euch heimsuchen. Die Wirkung ist aber unverkennbar. Ihr seid fähig Innos Macht zu führen. Habt ihr es denn mit Übungen versucht, die euren Geist für die Magie öffnen?", fragte der Feuermagier. Jun schüttelte den Kopf.
    "Hmm, vielleicht werden wir euch helfen können. Was sagten eure Ordensbrüder dazu? Machten sie ähnliche Erfahrungen?"
    "Ordensbrüder? Eigentlich...nun...seht er erwacht.", wies Jun ablenkend hin, ehe der Fremde ihn wieder Sir Qel-Dromâ nannte oder es murmelte. Der Feuermagier fragte nach diesem Namen.
    "Ich weiß nicht. Vielleicht spricht er im Fieber. Ich kenne diesen Namen, doch Sir Qel-Dromâ fiel im Herbst gegen die Orks. Es machte die Runde, dass der Rittmeister gestorben war und die Orks seinen Leichnam an Farings Zinnen aufhingen. Eine Schande ist das. Innos möge seiner Seele Frieden geben. - Fremder seid ihr wohlauf?", fragte der Streiter.

  3. Beiträge anzeigen #163
    Ritter Avatar von Samarus
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    Samarus ist offline

    Allein I

    Vor ein paar Tagen (oder waren es Wochen?) war der Schiffsbau abgeschlossen gewesen und wenige Tage später war die Maera zurück nach Silden gefahren. Nur wenige Personen waren nicht mitgefahren. Um genau zu sein, waren es genau 5. Tavik, der ehemalige Schüler des Grünäugigen, sowie Efilias, der alte Herr, der damals diese Mischung aus Pflanze und Mensch im Wald entdeckt hatte. Auch Orlu und eine jung, äußerst schöne Dame, die den Tätowierten begleitete waren nicht mit der Maera mitgefahren. Und natürlich er selbst, Samarus.

    Mittlerweile jedoch war er allein. Tavik und Efilias waren zusammen losgezogen und Suzuran, so hieß die Schönheit war mit Ornlu weggegangen. Wohin sie gegangen waren, wusste der Jüngling nicht, auch nicht wie lange es schon her war, seit die Leute ihn verlassen hatten, er wusste nur eins:

    Er war jetzt komplett auf sich alleine gestellt. Eine ganze Zeit lang hatte er an der Küste verweilt, doch jetzt wurde ihm es mittlerweile zu langweilig. So nahm er all sein Gepäck zusammen und machte sich auf den Weg.

    Wohin wusste er selber noch nicht.

    Seine Hütte im Wald nördlich von Silden hatte er sich gebaut, um näher an der Natur zu sein. Doch war er wirklich näher an der Natur nur weil er in einer Hütte hauste, die von Bäumen umgeben war? Nein. Wirklich nah war man der Natur nur, wenn man wirklich "in" ihr lebte. Also keinen festen Wohnsitz und keine feste Nahrungsquelle hatte, sondern jeden Abend eine Höhle suchen musste, in der man vor dem Wetter geschützt war und mühsam auf Jagd gehen musste, sowie Beeren sammeln musste, um sich einigermaßen zu ernähren.
    Wenn man so lebte, dann war man der Natur wirklich nah.

    Und wenn man schon völlig alleine in der Wildnis war, warum sollte man es dann nicht einmal ausprobieren? Etwas Proviant hatte der Jungspund zwar nicht, aber lange würde der nicht mehr reichen. Dann musste er losziehen.

    Heute jedoch konnte er sich noch einmal in die Höhle zurückziehen, an die er sich mittlerweile schon so sehr gewöhnt hatte, dass er sie als Zuhause empfand.

  4. Beiträge anzeigen #164
    Schwertmeister Avatar von Kayden
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    Kayden ist offline
    Längst war die Sonne untergegangen, inzwischen war es später Abend und es war bitterkalt. Kayden freute sich, dass es wieder gen Süden ging, er war doch ein Mann der Wüste geworden und fühlte sich in Nordmar, vor allem im Winter nicht wirklich wohl, das musste er sich eingestehen.

    Einen Schneehasen hatte der Wächter schießen können, nun fehlte ihnen nur noch einen geschützten Lagerplatz, auf dem sie ein Feuer machen konnten, um sich zu wärmen und den Hasen zubereiten konnten.
    Es ging ein kalter Wind, es war wichtig, sich vor diesem zu schützen, wenn sie in der Nacht nicht erfrieren wollten. Auch wenn sie bisher keinen geeigneten Platz gefunden hatten war kayden doch zuversichtlich die Nacht nicht ungeschützt verbringen zu müssen, das wäre das erste Mal für den ehemaligen Waldläufer.

    Kayden freute sich auf seine Heimat und er war froh das letzte Abenteuer lebend über standen zu haben. Viel hatte er schon erlebt aber so knapp war es wohl bisher noch nie gewesen.
    In der Ferne konnte man Wölfe heulen hören, die würden ihnen aber sicher nicht gefährlich werden, zu weit waren sie weg, trotzdem hielt Kayden die Augen auf, er hatte keine Lust sich vielleicht doch durch anderes Getier überraschen zu lassen.
    Wenn er sich nicht irrte müssten sie auf ein kleines Tal zugehen, vielleicht würden sie ja dort einen Lagerplatz finden und wenn nicht hieß es eben weiter suchen. Früher oder später würden die Beiden schon Glück haben und schließlich kamen sie ja auch mit jedem Schritt weiter Richtung Süden.

  5. Beiträge anzeigen #165
    Chosen One Avatar von Ribas
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    Ribas ist offline

    Kloster

    „Ja, mir geht es gut wie seit einer Ewigkeit nicht mehr – Stunden, Wochen, Tage, ich weiß es nicht. Viel zu lange schon wanderte ich verwundet durch die eisige Wüste. Es gab Zeiten, in denen ich nicht mehr daran geglaubt habe, dass Innos mich retten wird. Aber das hat er, und zwar mit Eurer Hilfe … Fremder. Dafür schulde ich Euch ewigen Dank. Sollte ich irgendetwas für Euch tun können, sagt es mir, und ich werde aufspringen und Euren Wunsch erfüllen ...« Doch der Feuermagier unterbrach den Novizen. »Du wirst nicht aufspringen, mein Kind, im Gegenteil. Ich habe zwar Deine Wunde geheilt, aber Dein Körper ist immer noch schwach, und bei Innos, ich werde dafür sorgen, dass Du dieses Bett heute nicht mehr verlassen wirst. Leg Dich hin und ruhe Dich aus, ich werde so lange einen Trank besorgen gehen, der Dir einen ruhigen und erholsamen Schlaf schenken wird.« Und schon war er wieder zur Tür hinaus verschwunden, noch ehe Ribas sich auch bei ihm bedanken konnte. Doch der Südländer legte sich nicht zurück, sondern setzte sich im Gegenteil auf, sodass er mit einem Blick seiner grün funkelnden Augen seinen Retter durchdringen konnte. Er sah ihn eine Weile schweigend an und blickte nachdenklich in seine blauen Augen; und auch der Qel-Dromâ sprach in dieser Zeit nicht. „Wollt Ihr mir nicht erzählen, aus welchem Grund Ihr einen Magier des Feuers belügt, Sir Qel-Dromâ?“, fragte er schließlich und ließ mit seinen Augen nicht von ihm ab.

  6. Beiträge anzeigen #166
    Provinzheld Avatar von Ormuss
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    Ormuss ist offline
    Ormuss Hände waren blau angelaufen. Er besaß keine Handschuhe, in den Taschen konnte er die Finger nicht wärmen, schließlich musste er den Gidbinn, seinen Gidbinn tragen. Dessen Schein glimmerte matt, die gespeicherte Wärme war längst aus dem Artefakt entronnen. Für den naiven Wanderer wäre es nichts weiter als ein kalter, schwarzer Kristall, für Ormuss war es alles, wofür er in dieser Welt noch existierte. Doch sehr glücklich war er damit nicht, obwohl er ihn endlich gefunden hatte, der Grund dafür war simpel; sein Zauber funktionierte nicht.

    Die Zeit des Wanderns über die endlosen, weißen Steppen hatte der Exmagus damit verbracht, darüber nachzudenken. War die Magie nicht nur aus ihm, sondern auch aus dem Artefakt entronnen? Er hatte ja die Hoffnung gehabt, all seine Kraft wäre nun im Gidbinn gespeichert und er konnte sie sofort freisetzen und Frieden über das gottlose Land bringen, doch dem war nicht so. Eine herbe Enttäuschung, sein Gott stellte ihn erneut auf eine harte Probe.
    Doch der Gidbinn war eindeutig der Weg zurück, zurück in seine Heimat. Er musste nur wieder an Magie gewinnen. Wer konnte ihm helfen? Die Magier des Landes? Wohl kaum, bei der geringen Stärke, die er von diesen Männern inzwischen kannte, brauchte es ein Dutzend Magier und jeder musste eine andere Magierichtung beherrschen, ehe das Artefakt wenigstens halbwegs zu nutzen war. Noch dazu gab es keine Möglichkeit, die Magie darin zu speichern, außer...

    Es gab einen Gegenstand, der alles aufbewahren und alles mischen konnte. Doch man bräuchte einen Träger magischer Energie und jenen zauberhaften Würfel selbst. Es handelte sich um den heiligen Horradrim-Würfel, einen bBehälter, der alles vermischen oder es für immer in den Weiten der Endlosigkeit verbannen konnte. Wenn Ormuss richtig lag, waren viele Jahre inzwischen vergangen, der Träger des Würfels war wohl längst verstorben. Dieses magische Artefakt war unzerstörbar, daher wird es wohl irgendein reicher Magier besitzen und nach dessen Geheimnissen lechzen.

    Er brauchte diesen Würfel, seine Reise war noch nicht vorbei, sie hatte gerade erst begonnen. Und er kannte nur einen Ort, an dem er erfahren würde, wo er den Würfel finden konnte. Er musste mal wieder in das Kastell der Schwarzmagier...

    Doch das waren weite Pläne. Für den Moment musste er sehen, dass er hier in Nordmar überlebte. Kayden und er erreichten eine kleine Senke, die, da sie windgeschützt war, ein geeigneter Ort für eine Rast war. So dachte es sich wohl auch eine kleine Gruppe Novizen, die dort unten ein Lager aufgeschlagen hatte. Ein großes, feuerrotes Zelt war aufgespannt worden, davor flackerte ein großes Feuer.
    "Wir haben Glück", meinte Kayden neben ihm, der eben noch den Bogen gespannt hielt, ihn aber jetzt wieder senkte und in das Tal hinunter deutete.
    "Ormuss weiß bestimmt, warum diese Novizen hier sind. Wir sollten ihnen schöne Grüße von Christian bestellen."
    Ohne weitere Worte lief er die Senke hinunter, Kayden folgte ihm nach einem kurzen Augenblick der Besinnung...

  7. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #167
    Ritter Avatar von Jun
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Jun ist offline

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    "Hmm...", brummte Jun nachdenklich und überlegte lange was e diesem Mann erzählen würde. Irgendwo hatte er jenen schon mal gesehen, doch als einstiger General sah man viele kommen und gehen.
    "...lüge ich? Mitnichten. Sir Jun Qel-Dromâ starb im Herbst, als ein orkischer Bolzen seinen Helm und Kopf durchschlug. Er konnte es nicht überleben.", meinte Jun und lehnte sich zurück.
    "Sir Lahire von Gorthar wurde Wochen später geboren, in diesem Körper. Weshalb? Nun Innos wollte es, denn Innos' Ziele mit mir änderten sich. - Wusstet ihr, dass der König und der Rittmeister sich heftig stritten? Wusstet ihr, dass Sir Qel-Dromâ plante den König zu stürzen? Und wusstet ihr, dass der Untergrund Vengards davon erfuhr? - Oder wie wollt ihr euch erklären, dass ein gottesfürchtiger Streiter wie der Rittmeister die Freudenhäuser wieder öffnete, obwohl er sie schloss? - Innos wollte, dass sein Springer geopfert wird, damit der Turm folgt und danach sich sein wahrer König aus jenem sich offenbart. Rhobar ist schwach und Innos hat schon längst einen neuen Avatar erwählt. Doch es braucht noch Zeit, bis er sich allen offenbart und diesen unsäglichen Krieg für immer beendet. - Hmm, euer Blick...glaubt was ihr wollt, doch Innos spricht zu mir und ich hätte schon so viele Male sterben müssen. Die Wunden die ich schon davon trug reichen für fünf Leben. Ihr kennt sicher die Kompanie der Unsterblichen, die ich zu Kriegszeiten führte und Vengard bewahrte. Wir hätten alle sterben müssen und immer noch leben wir. Die Welt ist im Wandel, das neue Zeitalter wird bald anbrechen und Innos sammelt seine wahren Streiter im Verborgenem. Bald schon wird das Land brennen, die Verderbnis getilgt und jene läutern die vom Glauben abfielen. - Wer seid ihr überhaupt? Als ich als Lahire erwachte, vergas ich manch Gesichter. Seid ihr ein Rekrut? Ein Händler? Stallknecht?", fragte der Streiter sich bewusst was er da alles erzählte. Was konnte ein armer Irrer schon ausrichten und würde er etwas falsches machen,würde er im Namen Innos sterben.

  8. Beiträge anzeigen #168
    Chosen One Avatar von Ribas
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    Ribas ist offline

    Im Kloster Innos'

    Er wusste nicht, was er jetzt fühlen sollte. Er war schockiert, entsetzt, misstrauisch. Aber auch neugierig, interessiert. Dieser Mann war fanatisch, gewiss. Aber Fanatismus bedeutete eigentlich nichts als einen starken Glauben, und so verurteilte er Jun nicht dafür. Die Welt war im Wandel – ja, da stimmte der Novize dem General zu. Oder dem neugeborenen im Körper des Generals, wofür Jun sich mittlerweile wohl hielt. Die Welt war im Wandel, das spürte sogar der noch schwache Novize. Aber dass Innos deswegen einen neues Avatar erwählen würde? Ribas selbst hatte den König nie als wahren Avatar Innos' betrachtet. Nein, der König behauptete dies nur, um seinen Herrschaftsanspruch zu sichern – denn wieso hätte Innos ihn erwählen sollen? Er war doch noch nicht einmal ein wahres Mitglied der Kirche, er hatte nicht die Heiligen Schriften studiert und hatte nicht Innos größte Gabe, das Geschenk der Magie, erhalten. Also wieso sollte der König ein Erwählter sein? Nein, das hatte Ribas nie geglaubt.
    Und jetzt kam dieser Jun Qel-Dromâ, und auch er war ein Krieger, kein Gelehrter. Und auch er beanspruchte Innos alleine für sich. Sah sich als den Avatar des Guten. Und doch gab es genau so wenig Gründe, dass er ein Erwählter Innos' sein sollte, oder gar der erwählte Avatar. Doch die Wege der Götter waren unergründlich, und so schloss Ribas nicht einmal aus, dass Jun sich das nicht nur einbildete. Aber er glaubte nicht daran; der Innos, zu dem er betete, war niemand, der einen einfachen Ritter zu seinem Avatar machen würde.
    „Mein Name ist Ribas da Cunha, und ich bin weder Stallbursche noch Bauer – ich bin ein Novize Innos', der das höchste Geschenk und die schönste Gabe des Allmächtigen bekam, ein Novize, der fähig ist die heilige Magie Innos' zu wirken. Aber hier geht es nicht um mich. Sagt mir, Jun … oder Lahire, wir Ihr Euch mittlerweile nennt; sagt mir, wieso sollte ich glauben, dass Ihr es seid, der von Innos erwählt worden ist? Was unterscheidet Euch von jedem anderen Soldaten? Was unterscheidet euch von jedem Anderen gläubigen Diener Innos? Was ist es, dass Euch Eurer Meinung nach zu einem besseren Erwählten macht, als der König es sein könnte? Und wieso sollte Innos Euch erwählen, der Ihr kein Diener seiner heiligen Flamme im Orden der Magier seid? Wieso sollte er Euch erwählen, anstelle der Obersten Feuermagierin oder einer anderen Person, die hoch in seiner Gunst steht? Sagt mir, was macht Euch in den Augen Innos' so besonders, Sir Lahire von Gorthar.“

  9. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #169
    Ritter Avatar von Jun
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Jun ist offline
    Jun lächelte auf. Wie vermessen von diesen Ribas. Doch er war jung und wusste es nicht besser.
    "Ihr habt schon gehört wieso. Wer überlebte so viele Schlachten wie ich an vorderster Front? Wer hielt Vengards Mauern, als sie brachen? Tag für Tag bis die Orks wichen. Das war nicht der König, das war nicht die oberste Feuermagierin und das war sonst nicht irgendwer, der von Menschen zu höherem bestimmt war. Die Männer schöpften neuen Mut durch mich! Durch mich gaben sie nicht auf. In der Stunde wo die Dunkelheit am stärksten war trug ich die Flamme zu ihnen und führte sie in jenen Schlachten zu siegen die viel Blut kosteten. Kein anderer! Selbst als Novize sollte man mitbekommen haben, wer Vengard hielt. Es waren die Unsterblichen, meine Kompanie! Und wir beflügelten auch alle anderen durchzuhalten und wir behielten recht. Als die Orks vor Vengard abzogen und die Sonne aufging, waren wir es an den Zinnen Vengards denne Innos Licht in de Rücken schien und die Orks an genau diesen Moment erinnerte. Sie sahen uns an den Zinnen und dahinter Innos in seiner Herrlichkeit. - Versteht ihr was ich sage? Es war Schicksal! Und wenn es jemanden gibt der mit seinem Wort die Massen bewegen kann, bin ich es und das werde ich, so wahr mir Innos helfe! Eure genannten Anführer streiten doch nur um die Führung. - Ihr müsst mir nicht glauben, ihr könnt denken was ihr wollt, doch fragt euch selbst, ob ihr es euch erlauben könnt mir nicht zu glauben? Ob ihr euch erlauben könnt die Wahrheit allen zu verkünden und Innos Pläne mit mir zu vereiteln. Bald werde ich von den Bergen hinabsteigen und um mich ein Heer der Hoffnung aufstellen. Keine Würdenträger, kein Adel, sondern die Menschen Myrtanas und sie folgen keinen Titeln, sie folgen der Hoffnung! Und die Hoffnung bin ich!", sprach Jun und erhob sich, um gleich den Verwundeten ruhen zu lassen.

  10. Beiträge anzeigen #170
    Schwertmeister Avatar von Kayden
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    Kayden ist offline
    Kayden war wohl noch nie so froh gewesen einige Novizen zu sehen. Er hätte wissen müssen, dass Christian sie nicht im Stich lassen würde aber in so einer Situation spukte einem so manches durch den Kopf.
    Ormuss und der Wächter hatte sich der Gruppe genähert und es hatte sich letztendlich wirklich herausgestellt, dass die Novizen auf der Suche nach ihnen waren. Na, ob sie die Beiden so schnell gefunden hätten mochte Kayden zu bezweifeln, das hatte sich ja nun aber auch zum Glück erledigt.

    Es war schön sich an dem Feuer aufzuwärmen, Kayden hatte seine Finger kaum noch gespürt gehabt, viel länger hätte er so sicher nicht mehr durchgehalten. Die Gedanken verdrängte er aber aus seinem Kopf und nachdem er wieder Gefühl in den Finger hatte begann er auch gleich den Hasen vorzubereiten um ihn über dem Feuer zuzubereiten.
    Wenn es erst noch recht still gewesen war fing die Gruppe nun an Geschichten auszutauschen, so wie man es am Lagerfeuer wohl zu tun pflegte.
    Der eine oder andere Novize erzählte wie er zu Glauben gefunden hatte, da sah man mal wieder, dass es auch ein leben vor dem Kloster gab. Der eine war auf Abwegen gewandelt, der andere war wegen einer verlorenen Liebe dem Orden beigetreten. Viele unterschiedliche Geschichten, die doch das gleiche Ergebnis erbrachten.

    Kayden hielt sich zurück, kümmerte sich mehr um den Hasen und hörte aufmerksam zu er war nicht so der Typ, der sich in den Vordergrund stellen wollte, er agierte aus dem Hintergrund, lernte durch aufmerksames Zuhören.

  11. Beiträge anzeigen #171
    Lehrling Avatar von Boddah
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    Boddah ist offline
    Kapitel II
    Teil 2

    Boddah und Gandulf gingen in die schönste Taverne der Stadt. Jeder von ihnen bestellte eine grosse Flasche vom besten Met. Sie tranken, redeten über alte Zeiten, und amüsierten sich prächtig. „Also Gandulf. Lass mich nicht länger warten. Meine Ohren wollen deine Geschichte hören. Wo bist du hingegangen nachdem die Orks kamen? Mit was hast du dir die Zeit vertrieben? Und warum, oh grosser Zaubererbruder, sitzt du nun hier vor mir, in einer Kneipe von Nordmar? Welche Ereignisse haben dich hier her verschlagen, in die kalten Berge Nordmar‘s? Ich möchte alles erfahren Bruder.“ „Nun“, begann Gandulf, „Meine Geschichte ist eine lange Geschichte, grimmiger Bäre. Ich werde mir Mühe geben, alle Details mit ein zu beziehen.. Bruder, nach der schrecklichen Zeit, welche unser Dorf erleben musste, hat es mich, gleich wie dich, über das Meer nach Myrtana verschlagen. Es war ein langer Weg zu Fuss.. Doch war das ganze halb so schlimm, weil ich mir Geschwindigkeitstränke brauen konnte! Ich hatte alle meine Alchemierezepte retten können, Bruder. Wie durch ein Wunder hatten sie unsere alte Waldhütte, welche wir eigenhändig mit viel Schweiss und Kraft erbaut haben, nicht gefunden! Wenn mich nicht alles täuscht, tapferer Krieger, so kann ich dir erzählen, dass sie immer noch steht. Aber ich kann meinen eigenen Worten nicht trauen, wenn ich von diesen alten Zeiten erzähle. Ich war in einer derartigen Panik.. Wie dem auch sei, die Reise habe ich überlebt. Angekommen in Myrtana habe ich mich zu einem kleinen Dorf, in der Nähe der Hauptstadt begeben. Dort habe ich mich niedergelassen, und bin meinen Träumen nachgegangen. Ich erholte mich von dem Schock der Orks. Ich versuchte, aus dieser Katastrophe etwas Positives zu sehen. Ich habe eine lange Zeit mit nachdenken verbracht Bruder. Dann habe ich mich nach vielen, vielen Monden beschlossen, diese Zeit zu nutzen, um das neue Volk, welches hier lebte besser kennen zu lernen. Ich habe mich beschlossen, die neue Kultur zu erforschen. Kurzerhand bin ich zum Reisenden geworden. Mein Weg führte mich von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt. Auf meiner Reise habe ich sehr viel gelernt und gesehen, Bruder. Ich war frei, und konnte tun und lassen, was ich wollte. Auf meiner Reise, oh Zaubererbruder, da kämpfte ich bei Tag mit wilden Tieren, bei Nacht lernte ich die Verwendung der Magie, habe so viel gelernt. Ich streifte durch die Wälder, oh Zaubererbruder, und liess mich mit Bogen und Pfeil bekannt machen. Zaubererbruder, ich ritt mit den Pferden und Sprach mit den Geistern. Ich sammelte Erfahrungen, habe Leute kennengelernt, neue Feinde, eine neue Geschichte, Zaubererbruder, eine neue Welt! Du wirst mir nicht glauben, tapferer Bruder. Das Volk, welches hier ihr Leben verbringt, hat sich in verschiedene Clans unterteilt. In Myrtana, gibt es den Clan der sich „Die Waldbruderschaft“ nennt. Sie sind die Meister der Jagd. Bruder, dieses Volk lebt noch so, wie man leben sollte. Sie verlassen sich auf ihre Instinkte bei der Jagd, sie nehmen Kontakt zu Uralten geistern auf, sie leben im Einklang mit der Natur! Es gibt viele Leute bei der Waldbruderschaft. Sie sind ein kluger Clan. Und Zaubererbruder, ich blieb bei ihnen, und lernte so zu leben wie sie. Die Zeit bei diesem Volk war sehr schön. Nachts durch den Wald zu streifen, sich das eigene Fleisch zu erbeuten. Oh Boddah, welch eine wundervolle Zeit ich erlebt habe. Zaubererbruder, ich sah die Bäume des Lebens. Ich lernte zu leben, mich auf meine Instinkte zu verlassen. Jeder Mensch hat gute Instinkte, Zaubererbruder. Aber viele, sehr viele wissen nicht, wie man sie richtig benutzten mag. Sie haben nicht erlernt auf ihren Körper zu hören, auf die Zeichen zu achten und dementsprechend auch so zu reagieren. Bei diesem Volk, wirst du lernen zu leben Boddah. Sie werden dir zeigen, wie du tagelang alleine in der Wildnis überleben kannst. Es gibt Meister bei ihnen, oh Zaubererbruder, ihre Kräfte! Völlig unbewaffnet können sie Tage, ja sogar Wochen in dem tiefsten Wald überleben! Sie sind grosse Menschen Boddah, von ihnen konnte man viel lernen. Sie sind sehr nett und loyal.
    Bruder, all diese Jahre habe ich sehr viel gelernt. Dieses Volk ist wundervoll.
    Doch irgendwann schweiften meine Gedanken zurück an die alten Zeiten. An das Leben vor diesem hier. Ich musste an dich denken. Und auf einmal hatte ich das Gefühl, dass ich mich auf die Suche nach dir machen müsse, Zaubererbruder. Ich hörte mich in der Stadt um, ob sie dich irgendwo gesichtet haben. Und tatsächlich. Sie haben dich beobachtet, Bruder. Sie sahen dich durch den Wald ziehen, und wussten dass du gleicher Herkunft warst wie ich. Sie haben dich über Nacht durch beschützt, Zaubererbruder. Als du geschlafen hast, waren sie in den Bäumen und haben dich bewacht. Tagsüber rannten sie dir hinten nach, so schnell wie ein Einhorn, und so flink wie ein Hase. Sie brachten dich sicher durch den Wald, Bruder. Und so habe ich in Erfahrung gebracht, dass du hier bist. Sie sagten mir, dass sie vermuteten dass du nach Nordmar gehen wolltest. Sie sahen, dass du ein tapferer Krieger warst, und hier sollte man viele von tapferen Kriegern treffen.
    Und so habe ich mich auf den Weg gemacht. Ich bin gereist, Tag und Nacht. Ich habe gejagt, und nur so überlebt. Zaubererbruder, es war eine lange Reise. Doch nun bin ich hier. Ich habe mein Ziel erreicht. Ich bin wieder bei dir, Zaubererbruder.“
    Boddah war sprachlos. Er war einfach nur sprachlos. Die Geschichte, welche Gandulf ihm erzählt hatte, war unglaublich. Sein Zaubererbruder. Er hatte sich dem Volk von Myrtana angeschlossen. Er hatte gelernt, zu leben wie die Jäger. Und trotz dem hatte er seine Gabe als Magier nicht verloren.

    „Und nun, Zaubererbruder, bist du an der Reihe. Meine Ohren stehen offen, bereit für deine Geschichte. Ich bin gespannt, Zaubererbruder.“
    Geändert von Boddah (05.01.2010 um 20:57 Uhr)

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    Im Schatten der Berge

    Am Vormittag

    Nordmar war herrlich, die Kälte vertrieb schlechte Gedanken, die Sonne strahlte über den Bäumen, überall glitzerte es, die Lichtspiele im Eis waren wunderschön zu betrachten. Die imposanten Berge wachten über das Kriegerische Volk wie deren Ahnen, an denen man bei jeder Schlacht gedenkte. Das Schwert brauchte Manuele hier nicht, er verliess sich auf seine Beine, mit der Zeit lernte man sich im Schnee zu bewegen ohne immer einzusinken. Er sprang durch die Tannenwälder auf der suche nach sich selbst, nur von seiner Vergangenheit verfolgt.
    Die Tiere scheuchten bei seinem ankommen auf, es war als ob er mit den Rentieren rannte, als Teil des Lebens, wie wenn seine gefallenen Freunde immer noch an seiner Seite kämpften.
    Bei einer Lichtung angekommen stoppte er seinen Lauf. Inmitten der weissen Wiese stand ein Baum, er war kleiner als die Tannen ringsherum, vollkommen gefroren, an den Ästen hingen tausende Eiszapfen in denen sich das Licht der Sonne spiegelte. Es lag ein bläulicher schimmer über dem Geäst, als ob Magie im Spiel war. Doch Manuele glaubte nicht so recht an die Magie, eher an die Wunder der Natur.

    Abends

    Manuele war so fasziniert von dieser Lichtung dass er beschlossen hatte die Nacht hier zu verbringen, kein so ungefärliches Vorhaben wenn man bedachte was für Bewohner dieser Wald hatte.
    Der Baum jedoch nahm ihm jegliche Angst, das bläuliche Schimmern beruhigte ihn. Er sass da am Boden, im Schnee, ohne jegliche Kälte zu spüren. Die Stimme seiner Geliebten lag in seinen Ohren, die Gedanken wanderten, wärend er seine Augen schloss.

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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Nachtgedanken...

    Ein nachdenkliches Seufzen nach dem anderen gab sich in dem dunklen Raum wieder. Es war so dunkel, trotz der vielen Bilder die ihr durch die eigenen Gedanken wanderten. Die Bilder verschwommen nach und nach mit den tanzenden Schatten, welche von der halb herabgebrannten Kerze an die Wand geworfen wurden. Schlangen die sich um sie herumschlängelten und denselben Tanz aufführten wie damals in ihren Fieberträumen. Ein erneutes Seufzen entfuhr ihren Lippen, während sie ihren durchgefrorenen Körper nach links zur Wand bewegte, wo sie die dicke Wolldecke fester um sich zog. Sie fühlte sich wie damals, als sie noch in Vengard lebte... Nur... Damals war sie jünger und die Zeiten nicht so schwer wie heute. Damals lag sie in den weichen Daunen, geborgen bei Vater und Mutter, welche über sie wachten. Damals war es auch eine kleine Kerze, die ihre Schatten an die Wand warf. Doch waren diese ruhiger... Beschaulicher... Und nicht so chaotisch wie die Weltordnung es heute war. Langsam schlossen sich ihre Augen in der Hoffnung den Schattentänzen zu entkommen. Nun war es vollends dunkel.

    Ihre Ohren konzentrierten sich auf die Umgebung. Schritte in den Gängen... Gebrumme... Scheinbar musste Ryu wieder auf den Abort. Er hatte wohl heute zur Mittagsstunde irgendetwas gegessen, was ihm nicht bekam... Ryu... Dieser Kerl, der trotz allem stets auf sie Acht gab und sie beschützte wenn es eng kam. Ob er sie denn wirklich mochte? Allem Anschein nach war er nunmal der Frauenheld, wie ihn alle nannten... So konnte sie ihm einfach nicht vertrauen... So sehr sie es auch wollte. Doch wenn sie ehrlich zu sich selbst war, wollte sie sich einfach nur vor einer Enttäuschung schützen. All die Jahre in denen sie nur zum Spaß und der Befriedigung der Männer gedient hatte hatten sie abgeschreckt. Nicht noch einmal...

    Ihre Gedanken flogen kreuz und quer... Das Gebrumme verstummte schließlich, wie ihr Gehör sich dem heulenden Wind widmete, welcher dort am Fenster vorbei pfiff. Ihr Atem wurde schwerer, als sie zu ihrem entspannten Bogen blickte, welcher dort am Kopfende ihres Bettes lehnte. Es hatte lange gedauert, bis sie gelernt hatte damit umzugehen. Es war schwierig... Dennoch hatte sie es geschafft. Einer der ersten Schritte in ihr neues Leben. Wie schön das Holz doch gearbeitet war... Zu schade, dass der Bogen dennoch nicht auf sie abgestimmt war. Wenn sie doch nur ihren Eigenen bauen konnte, so wie Ryu seine Waffen herstellte... Und da traf es sie wie der Blitz: Ein eigener, kleiner Laden am Rande Sildens in dem sie Bögen fertigte und verkaufen würde! Eine gute Idee, um sich mehr im Dorf einzufinden. Leicht lächelnd nickte sie, ehe ihre Augen erneut das Versteck unter ihren Lidern suchten.

    Die Kerze war nun herunter gebrannt und die Schatten hatten ihren Tanz beendet. Ob ihre Augen nun offen standen oder geschlossen waren - Die Dunkelheit umgab sie nun. Der Schutz der Nacht den sie benötigte, um Schlaf zu finden... Schlaf, welcher sie nach mehrmaligem Anziehen der Decke und Zurechtkneten ihres Kissens nach und nach einholte... In eine Traumwelt, in der alles so in Ordnung schien...

    -Gute Nacht, Vareesa...-

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    Boddah ist offline
    Kapitel II
    Teil 3

    "Diese Geschichte", sagte Boddah, "Zaubererbruder, deine Geschichte ist fantastisch! Du bist eins ehr guter Erzähler.". "Meine Geschichte ist noch lange nicht so spannend und lange wie deine, Zaubererbruder", mahnte Boddah seinen Freund. "Das kann sein, grimmiger Bär. Doch trozdem interessiere ich mich für deine Geschichte. Ich will so viel wie möglich in Erfahrungen bringen.. Was nach dem Tag der Finsternis geschah", antwortete Gandulf auf Boddah's Aussage. "Nun gut.. Dann beginne ich am besten." sagte Boddah und nahm einen kräftigen Schluck Met.

    "Also, nachdem ich von unserem Dorf geflüchtet bin, Zaubererbruder, hat es mich weit weg getrieben von Khorinis. Ich war, so wie du, voller Panik. Meine Sinne waren alle durcheinander. Ich glaube es fast selbst nicht, wie schnell meine Beine mich fortgebracht haben. Auf jedenfall bin ich gerannt als ob ein riesiger Feuerdrache hinter mir her wäre.. Auch bei mir war es eine sehr lange Reise. Eine lange, und gefährliche Reise. 5 Tage ohne nur ein Auge zu schliessen. Ständige Stürme, und prasselnder Regen.. Es war keine schöne Reise. Aber auch irgendwann bin ich angekommen. Ich war ausgelaugt, am verhungern, und mein Körper sehnte sich nach frischem Wasser. Alles was ich von Khorinis mitnehmen konnte, waren meine Waffen und meine Rüstung. Als ich irgendwo in Myrtana angekommen bin, bin ich in den Wald geflüchtet. Ein anderer Flüchtling ist mit mir gekommen. Ihn hat es erwischt bei den Orks. Es war ein grausamer Anblick.. Wir wollten uns an einem kleinen Orkposten vorbeischleichen. Wir wussten beide, wenn wir einen falschen Schritt machten, waren wir tot. Und diesen falschen Schritt hat Juan gemacht Ich glaube zumindest, dass er Juan hiess. Ich weiss es nicht mehr genau.. Auf jedenfall ist er über eine Wurzel gestolpert. Er fiel, und in der nächsten Sekunde warn die Orks schon da. Komischerweise haben sie mich nicht bemerkt, und so blieb mir nichts anderes übrig als die Beine in die Hand zu nehmen. Ich hörte nurnoch seine qualvollen Schreie.. Und das Grunzen der Orks. Und dann, ein kurzes Krachen. Seine Schreie verstummen augenblicklich, und ich wusste was geschehen war.. In mir stieg die Panik wieder hoch. Ich rannte einen ganzen Tag lang, und machte nur halt wenn ich Luft holen musste. Ich rannte durch die grünen Wälder. Irgendwann wurde es Abend, und ich brach zusammen. Alles drehte sich, und ich sah viele Sterne vor meinen Augen, ganz nah! Plötzlich fielen mir die Augen zu, und ich schlief. Es war ein langer und tiefer Schlaf. Und ich konnte von Glück reden, dass mich keine wilden Tiere angegriffen haben. Einmal, mag ich mich erinnern, bin ich aufgewacht, und habe gehört wie ein Wolf aufgeschrien hat. Als wäre er angegriffen worden. Aber die Augen fielen mir gleich wieder zu. Nach deinen Berichten, Zaubererbruder, war dies wohl das Waldvolk von Myrtana, welches mich auf meiner Reise im Hintergrund beschützt hat.
    Nach einem Tag des schlafens bin ich wieder zu mir gekommen. Es war bereits wieder dunkel, und ich verspürte Schmerz an meinem ganzen Körper. Mein Kopf brummte, meine Brust war müde von den schnellen Atemzüge, meine Beine schmerzten mich vom langen rennen, und an meinen Armen fand ich überall kleine Wunden.". Boddah machte eine Pause und nahm noch einen Schluck Met. "Und dann habe ich mich auf den Weg gemacht. Zuerst habe ich mich auf die Suche nach etwas essbarem gemacht. Ich habe Wölfe und Rehe gejagt. Ich musste tagelang rohes Fleisch essen und meinen Durst mit Regenwasser stillen. Ich war tief im Walde, und die Tiere wurden gefährlicher. Je weiter ich hinein ging, desto gefährlicher wurden sie. Also machte ich mich auf den Weg nach Norden. Ich wusste nicht, ob es dort Leben gab. Ich selber überlebte nur wegen meiner Willenskraft..
    Ich machte mich auf den Weg nach Norden. Es war ein verdammt langer Weg. Und es wurde von Tag zu Tag kälter. Meine Rüstung schützte mich nicht vor Kälte.. Irgendwann bin ich in den Bergen angekommen. Ich orientierte mich an den Spuren im Schnee, um zur nächsten Stadt zu gelangen. Teilweise waren diese Spuren jedoch verwischt, weil hier in Nordmar ständig Schneestürme herrschen. Viele Male kam ich vom Wege ab, und fand mich zwischen herausragenden Felsspalten wieder. Doch auch diesen Weg habe ich irgendwann und irgendwie gemeistert. Ich kam völlig fertig von der Reise in dieser Stadt hier an, und wurde auch gleich herzlich begrüsst. Irgend so ein Typ der gerade an der grossen Festbank sass, zitierte mich zu ihm, und forderte mich zum Kampf heraus. Kurz darauf sauste sein Hammer auch schon auf mich zu. Nur knapp konnte ich abwehren.. Wir lieferten uns einen Kampf, und als ich gerade in der Luft auf ihn zuflog, um ihn mit meiner Axt zu treffen, erwischte er mich am Bauch. Ich knallte mit einer hohen Geschwindigkeit gegen einen Stein, kopfvoran. Ich flog in Ohnmacht, und wachte irgendwann in einem Bett wieder auf. Seitdem habe ich meine Gabe zum Kämpfen verloren, und auch meine Rüstung und die Waffen von mir haben sie mir abgenommen.
    Tja, und nun bin ich hier. Ich arbeite hier als Schmied, und bemühe mich darum, wieder an meine Rüstung und Waffen heranzukommen.

    Nicht wirklich eine fantastische Geschichte, nicht wahr, Zaubererbruder?"
    Geändert von Boddah (05.01.2010 um 21:00 Uhr)

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    Provinzheld Avatar von Ormuss
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    In Begleitung dreier kampferprobter Novizen hatten Kayden und Ormuss an diesem Abend den Pass von Silden erreicht, die gemäßigte Klimazone war nun hoffentlich nur noch einen Katzensprung weit entfernt. Der Alte ahnte schon, dass auch dort eine Menge Schnee, oder zumindet viel Regen eingesetzt hatte, aber genau wusste er das nicht, er kannte dieses Wetterphänomen erst ein Jahr lang.

    Sein Gott war auf dem langen Weg wirklich mit ihm. Dank der ortskenntlichen Novizen waren sie einem berüchtigten "Tal der Säbelzahntiger" aus dem Weg gegangen, welchem sie sich ohne Zweifel schon genähert hatten. Die Wesen, die dort lauerten, sollten in ihrer Zahl noch tödlicher sein als der Oger, den Kayden und er mit viel Glück vor einigen Tagen überlebt hatten. Und auf offenem Gelände hätte da wohl auch der scharfe Geist des Exmagus versagt. Er war nicht den Menschen dankbar, denn sie waren nur die Mittel zum Zweck, die Marionetten seines Gottes, wie es alle Wesen in dieser seltsamen Welt, in dieser seltsamen Zeit waren.

    Der Alte blickte auf. Unter ihm erstreckten sich dichte Reihen weißer Nadelbäume, in der Ferne konnte man auch die ersten kahlen Äste erkennen. Die Mischwaldzone, Silden war nicht fern, Exile war nicht fern.
    "Wir werden euch jetzt ziehen lassen. Bleibt immer auf den Wegen, dann wird Innos euch schon auf den rechten Pfad nach Vengard führen."
    Vengard... der Hochhafen des Midlandes. Wenn sie dorthin kämen, müssten sie die schwierige Reise über den Pass vorbei an den Banditen und Wüstenräubern nicht bewältigen, wenn sie nach Bakaresh wollten. Wollte Kayden überhaupt dahin mit? Brauchte Ormuss ihn noch? Es würde sich zeigen...
    "Wir danken euch", antwortete er etwas gleichgültig, "Kommt gut zurück ins Kloster."
    Sie verbeugten und verabschiedeten sich, verschwanden bald im schneeweisen Nebel. Ormuss nickte Kayden zu. Noch ein paar Stunden Marsch, dann würden sie ein Nachtlager errichten... in Myrtana.

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    Lehrling Avatar von Boddah
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    Boddah ist offline
    Kapitel II
    Teil 3

    "Wir beide haben eine harte Zeit durchgemacht", begann Gandulf. "Unsere Wege waren anstrengend. Vorallem derjenige von dir, mein Bruder. Du verfügst über einen starken willen, und einen grossen Geist. Deine Taten sind herausragend. Ich denke, wir sind nicht die einzigen, welche von unserem alten Dorf Kurtana geflüchtet sind. Und ich vermute, dass auch nicht wenige von uns in diesem Krieg umgekommen sind. Wir müssen schauen, wo wir bleiben. Wir müssen unseren Arbeiten nachgehen, zu Geld kommen und wieder Respekt gewinnen. Wir müssen wieder auferstehen, wie der Phönix aus der Glut.
    Aber bevor wir uns auf den Weg machen, so lasset uns anstossen. Lasset uns anstossen, für die Taten welche wir vollbracht haben. Das Glas heben, um anzustossen, auf diejenigen die gefallen sind. Auf unsere Flucht, und unsere Vergangenheit. Auf unsere Famillie, unsere Freunde und Gefährten.
    So lasset uns auf dich, mein grosser Zaubererbruder, den Kelch erheben und den Met schlucken! Auf unser Wohle, Zaubererbruder!"
    "Auf unser Wohle, mein Zaubererbruder", stiess Boddah mit einer festen Stimme an. Er führte den Kelch zu seinem Mund, und trank alles auf einmal leer. "Und nun, geehrter Bäre, lasset uns den Abend geniessen, komme und vergnüge dich mit mir an diesem wundervollen Abend, lasset uns zu der goldigen Sonne und dem wirbelnden Schnee tanzen! Den Abend zu verbringen, mit Wein, Weib und Gesang!". Gandulf stand auf, und begann mit eiserner Stimme zu singen: "Wir sind des Innos' tapf'rer Haufen, Heia ho! Und wollen mit Tyrannen rauffen, Heia ho-ho-ho-hoo! Spiess voran, drauf und dran, heia hoo!". Die Gäste in der gefüllten Taverne begannen nach und nach mitzusingen. Es war ein Volkslied, hier in Nordmar. Des Inno's tapf'rer Haufen. Es brachte immer Stimmung, und liess den Abend steigen. Auch diesesmal war es der Fall. Schon nach kurzer Zeit war in der Taverne eine grosse Fete. "Mit Wein, Weib, und Gesang", so wie Gandulf gesagt hatte. Boddah und Gandulf liessen sich des Schnapse's Wirkung verzaubern. Sie feierten den ganzen Abend, bis hin in die tiefe Nacht. Der Monde stand hoch über dem tiefschwarzen Nachthimmel, und die Sterne funkelten von allen Seiten her auf die beiden hinunter. "Das nenn ich ein Fest!" sagte Boddah, und musste sich festhalten um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. "Du sagst es, mein Bruder". Gandulf war etwas bescheidener mit dem Zauber des Schnapse's gewesen als Boddah. Er legte seinen Arm um Boddah's Schulter, und führte ihn nach Hause. "Komm Boddah, ich werde dich zu deinem Hause führen.". "Danke, werter Zaubererbruder. Der 'Sauber des Schnaps's ist gewaltig!" polterte Boddah los. Gandulf ermahnte ihn, nicht so laut zu sein, weil es schon spät war. Er sah einen Raben fliegen, und begann leise vor sich hin zu singen: "Zieht eure Schwerter, hoch. Seht des Raben's Flug. Lasst sie eure kochende Wut hören, zeigt keine Angst."
    "Was singssu da?" fragte Boddah. "Ach nichts. Ein Lied. ein sehr altes Lied, Boddah. "Schreie der schwarzen Vögel, so ist der Name des Liedes."
    Boddah musste an Hugin denken. Wenn er zuhause war, musste er ihn rufen und füttern. Er war sein treuer Gefährte. "Mhm" grummelte Boddah als Antwort..

    Als die beiden bei Boddah zuhause ankamen, verabschiedeten sie sich. "Mögest du eine ruhige Nacht haben, Bruder", waren Gandulfs letzte Worte.
    Boddah wusch sich das Gesicht, und stand auf den Balkon um seinen Raben zu rufen. "Hugin!" rief Boddah mit gedämpfter Stimme. Er hörte ein Krächzen, und wie der Rabe seine Flügel ausbreitete. Boddah sah hinauf zum Mond, und sah seinen Raben zu ihm fliegen.

    Wieder überkam in ein Gefühl von Geborgenheit und wärme..
    "Da bist du ja. Komm, lass uns reingehen. Es ist kalt, hier in Nordmar..", sagte Boddah.

    "Krächz", war die Antwort darauf..

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    Lehrling Avatar von Boddah
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    Boddah ist offline
    Kapitel II
    Teil 4

    Mit einem brummenden Kopf wachte Boddah auf. Er stöhnte, und fasste sich an die Stirn. „Verdammte Scheisse!“ fluchte er. Sein Kopf schmerzte als hätte er einen riesen Hammerschlag auf den Schädel bekommen. Er drehte sich zur Seite, und fiel aus dem Bett. Stöhnend und ächzend stand er auf. Er tappte ins Bad, und tauchte seinen gesamten Kopf in das eisige Wasser. Es weckte ihn auf, und das Wasser war so kalt, dass die Kopfschmerzen sich fluchtartig verzogen. Aber leider auch nur für den Moment. Er konnte sich nur milde an Gestern erinnern. Er hörte sich selbst mit Gandulf singen..Er sah sich tanzend in der Taverne. Und dann sah er, wie Gandulf ihn nach Hause gebracht hat. Dann war Ende. Filmriss. Er konnte sich nur noch daran erinnern, wie gut er eingeschlafen ist.

    Von seinem Bett aus hörte Boddah ein Krächzen. Er zuckte kurz zusammen vor Schreck. „Guten Morgen, Hugin. Hast du auch gut geschlafen?“, fragte Boddah seinen Raben freundlich. Es kam ein langgezogenes „Kräääächz“ von Hugin. „Ja genau, der Meinung bin ich auch“. Boddah grinste vom Bad hinten zu Hugin nach vorne. Dieser stellte seinen Kopf schräg, und sah Boddah an. Er musste lachen. Als Boddah sich angezogen hatte, suchte er seinen Schmiedehammer, fütterte Hugin und machte sich auf den Weg. Boddah schloss die Türe hinter sich ab, und liess seinen Blick über die Berge und Täler streifen. Ganz dicht über dem Schnee lag etwas Ähnliches wie Nebel, vielleicht war es auch nur aufgewirbelter Schnee. Der Wind streichelte sanft Boddah’s Haar. Er holte tief Luft, und stiess den Atem in einem langen Zug wieder aus. Hugin sass auf seiner Schulter, und betrachtete gleich wie Boddah, die Berge und Täler. Boddah sah hinauf zu Hugin. Er musste hinaufsehen, weil Hugin regelrecht auf seiner Schulter Haltung eingenommen hatte. Der Rabe streckte die Brust hinaus, hielt den Kopf gehoben. Es sah fast so aus, als würde er sogar auf seinen „Rabenspitzen“ stehen. Hugin bemerkte dass Boddah ihn anschaute, und drehte seinem Kopf zu ihm. Er schaute ihm in die Augen. “Flieg, grosser Vogel. Verschmelze mit dem Winde“, dachte Boddah. Der Rabe pickte ihm einmal kurz auf die Nase, und flatterte dann hoch in die Lüfte. Er krächzte laut, und in der ganzen Stadt konnte man ihn hören. Es erfüllte Boddah mit stolz. Er sah hoch zu Hugin, wie er am Morgenhimmel flog. Kühler Wind umstrich Boddah’s Körper als er zu Hugin schaute.. Langsam kam die Sonne zum Vorschein. Wenige strahlen konnte man zwischen dem Nebel sehen, der wie ein Tuch auf dem Schnee und dem Firmament lag. Boddah musste sich selber einen Ruck geben. Er hatte sich völlig vergessen in der Pracht der Natur. Er setzte einen Fuss nach dem anderen in den tiefen Schnee. Er genoss jeden Atemzug, und spürte die kühle Luft in seinen Lungen. Manchmal wünschte sich Boddah auch fliegen zu können. Es war schon von Kind an ein Traum von ihm gewesen, hoch in den Lüften zu fliegen. Der Sonne entgegen, so unendlich frei. Doch sehr wahrscheinlich ging dieser Traum ihn nie in Erfüllung, ausser irgendein Druide könnte seine Mächte auf Boddah umleiten und ihn so in einen Vogel verwandeln. Doch so etwas funktionierte nicht. Magie war ein mächtiges Ding, aber trotzdem konnte man das Unmögliche nicht möglich machen. Sogar mit diesem Werkzeug nicht.

    Nach einem nachdenklichen Marsch kam Boddah bei der Schmiede an. Der Stand der Sonne verriet ihm, dass es kurz vor Mittag war, und er musste staunen wie viel Zeit er vertrödelt hatte auf dem Weg von seinem zuhause in die Schmiede. Es waren schon alle Schmieden eingeheizt, da bereits andere Männer auf glühendem Stahl herumschlugen. Boddah machte sich gleich an die Arbeit. Er würde heute viele Nägel schmieden. Wenn es genau nach Boddah’s Plänen laufen sollte, erforderte dies sehr viel Geduld und Konzentration. Aber die Nägel waren nötig, um neue Sachen in seinem Haus anzubringen. Schliesslich brauchte Hugin ja auch eine Stange zum Schlafen. Bis jetzt hatte er sich irgendwo in Boddah's Haus zur Ruhe gelegt, doch Boddah wollte, dass auch Hugin sein eigenes, kleines Reich in seinem Haus hatte.
    Er legte ein Stück Rohstahl in den Schmiedeofen, und trat den Blasebalgen an. Heisse Luftströme huschten über Boddah’s Gesicht. Nicht lange, und der Rohstahl war erhitzt. Er nahm ihn schnell aus dem Feuer, und legte ihn auf einen Amboss. Er trennte ein Stück ab von der Stange. Nur ein kleines, es sollte ja nur ein Nagel daraus werden.
    Boddah fieng an, mit präzisen Schlägen auf dem glühenden Metall rumzuhämmern.
    Und schon bald nahm das Stück die Form eines Nagels an..

    Schlag für Schlag.
    Geändert von Boddah (09.01.2010 um 14:55 Uhr)

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    Hombre ist offline
    Vorsichtig balancierte er über einen umgefallen Baumstamm, den Speer hatte er locker auf den Schultern, die Arme darüber, als eine Art Hilfe um das Gleichgewicht zu halten. Ein eiskalter Wind drückte ihn ein Stück zur Seite, so dass er ein wenig zu kämpfen hatte. Unter ihnen rauschte ein kleiner Bach vorbei, in dem kleine Eisbrocken und Schollen schwammen. Wolf wimmerte unruhig auf der anderen Seite und sprang von einem Ort zum anderen, Kalyvala balancierte hinter ihm über den Baumstamm, hinter ihm diese Naram. Das letzte Stück sprang er nach vorne und landete im knirschenden Schnee. Es war schon reichlich dunkel, also entschied er sich dafür, eine Fackel zu entzünden. Kalyvala und Naram kamen hinzu, während er noch immer reichlich erfolglos versuchte, den mit in Harz getauchten Wollbinden umwickelten Stock zu entzünden. Der eisige Wind machte es ihm fast unmöglich, so dass er es erst im Windschatten einer ansehnlichen Eiche schaffte. „Ich glaube nicht, dass wir heute noch irgendwas finden,“ murrte er sichtlich enttäuscht, Kalyvala nickte nur beifällig und sah sich um. Den ganzen Tag waren sie auf der Jagd gewesen und hatten nur eine Gruppe Hirsche gesehen, die jedoch schnell Wind von ihnen bekommen hatten und in ungewohnter Schnelligkeit davon gerauscht waren. Eigentlich war so ein Jagdpech sehr ungewöhnlich für nordmarer Verhältnisse, meist musste man nicht sehr lange unterwegs sein um auf Tiere zu treffen. Nur jetzt war etwas anders, und die beiden Männer konnten sich denken, an was es lag. Die Erdbeben, Lawinen und die Flut hatten viele Opfer gefordert, auch unter dem Wild, und ein Großteil der Überlebenden hatte sich in sichere, oft höher gelegene Regionen zurückgezogen.

    Plötzlich hörten sie ein dumpfes Schnauben. Angespannt gingen beide in Angriffshaltung über, was für den Drachenjäger mit der Fackel in der Hand gar nicht so einfach war. Kurzerhand steckte er sie in den Boden, dann gingen sie auf das Gebüsch zu, aus dessen Richtung das Geräusch gekommen war. Sie krochen ein Stück durch das Unterholz, während Naram draußen wartete, dann hob Hombre die Hand um ihm zu bedeuten, er solle anhalten. Vorsichtig schob er die letzten Äste mit der Speerspitze zur Seite, dann hatten sie freie Sicht auf das vor ihnen liegende kleine Tal. Durch den schwachen Mondschein konnten sie die groben Umrisse der Tiere erkennen. Wollnashörner, eine Gruppe von etwa zwanzig oder dreißig Tieren. Verhältnismäßig groß für diese Spezies, dachte sich der Drachenjäger und musterte sie etwas genauer. Mit ihren großen Hörnern schoben sie den Schnee beiseite, um an das Gras zu kommen. Immer wieder hob eines der größeren Tiere den Kopf und schnaubte mehrfach. „Nein, das wird nichts,“ murmelte Hombre leise und sie zogen sich wieder zurück.

    Nachdem sie wieder aus dem Gebüsch heraus waren, klopfte er Schnee und Dreck von der Kleidung ab. Es wäre unklug gewesen, ein so große Gruppe anzugreifen, vor allem da sie nur zu zweit waren und in dem schwachen Mondlicht kaum etwas sahen. „Lasst uns irgendwo einen Platz finden, wo wir übernachten können,“ meinte Kalyvala und hob die Fackel auf. Hombre nickte zustimmend, dann machten sie sich auf, eine kleine Höhle oder wenigstens einen Überhang zu finden. Im freien wollte er jedenfalls nicht schlafen. Nicht schon wieder ...
    Geändert von Hombre (07.01.2010 um 18:41 Uhr)

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    Ritter Avatar von Manuele
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    Manuele ist offline
    Manuele war zwei Tage lang bei der Lichtung geblieben, in seinen Gedanken verschollen, endlich hatte er wieder mahl Ruhe gefunden. Doch es wurde Zeit wieder aufzubrechen, sein Proviant ging zur naige und in der Nacht hatten ihn einige Wölfe heimgesucht, zu seinem Glück war auf den Eisbaum geklettert um dort zu Schlafen. Vorsichtig bewegte er sich zwischen den Bäumen, bedacht darauf nicht zu viele Geräusche von sich zu geben.
    Er hoffte so schnell wie möglich zum Clan zu kommen, seine ganze Ausrüstung war dort.

    Als er den Waldrand ereicht hatte, ging er schnellen Schrittes weiter und liess den Hein hinter sich. Vor ihm lag wieder die unendlich weisse Tundra Nordmars. Doch der Himmel wurde schnell dunkel, es zog sich ein Schneesturm zusammen, hoffentlich würde er es bis zum Abend schaffen...

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    Deus Avatar von Kalyvala
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    Kalyvala ist offline

    Irgendwo in Nordmar - Jagdausflug

    Es war totenstill... Nichts schien zu leben, nichts regte sich. Kein Vogel flog und zwitscherte, selbst der Wind war verstummt und eine unheimlich befremdlich wirkende Stille lag über den schneebedeckten Ebenen Nordmars. Jenen Ebenen auf denen sich die Jäger umhertrieben. Die alles umgebende Stille wurde nur vom Schnee der unter ihren Füßen knirschte unterbrochen. Jeder Schritt schien lauter als üblich über die Landschafft zu hallen und verlor sich schließlich in der Ferne.

    Den Speer in der Hand als Gehhilfe nutzend, führte Kalyvala sie einen engen, steilen Gebirgspfad hinauf, der in ein weitläufiges Bergplateau mündete. Lose Steine, die unter einer schier endlosen Masse des weißen Pulvers begraben lagen machten den Weg gefährlich. Jeder Tritt konnte einen Gesteinsbrocken lostreten und ihrem Aufstieg ein rasches Ende setzten. Es kam wie es kommen musste. Plötzlich strauchelte der hinter ihm laufende Drachentöter, rutschte weg. Der Versucht einen festen Stand und das Gleichgewicht mittels eines Ausfallschrittes zurück zu erlang, endete erfolglos. Hombre rutsche unstet auf allen Vieren hinab und schaffte es irgendwie den Stamm eines schmalen Baumes zu fassen und sich fest zuhalten. Der junge Stamm gab unter seinem massigem Körper nach, bog sich und stoppte Hombres Rutschpartie abrupt. Die im gefrorenen Boden fest verankerten Wurzeln hatten nicht nachgegeben und ich ruckartig gebremst. Er atmete erleichtert aus. »Ein falscher Schritt, ein loser Stein, ein strauchelnder Hombre«, scherzte Kalyvala, während er den neuen Höhenunterschied beseitigte und dem Drachenjäger hämisch grinsend die Hand reichte. Dieser ergriff sie und verzog das Gesicht zu einer lächerlich anmutenden Grimasse; sie setzten ihren Weg fort, als wäre nichts gewesen.

    Die kleine Gruppe erreichten das Plateau ohne weitere Zwischenfälle und rastete. Noch immer war ihnen kein Wild begegnet, also mussten sie sich erneut über ihre Proviantbeutel hermachen.

    »Langsam müssen wir Beute machen, mein Proviant tut's nich mehr lang. Verdammte scheiße! Wir hätten einen von den Hirschen gestern erlegen sollen...«, die Stimme des Orkjägers hatte die übliche Gleichgültigkeit verloren und war hörbar erzürnt. »Im Clan gibt es nichts zu essen, und hier lässt sich nichts erlegen. Der verdammte König! Wir sollten unsere Mannen sammeln gen Vengard ziehen und alles platt machen was uns in die Quere kommt. Alles rauben was nicht niet- und nachgelfest ist...«

    Sie zogen weiter. In einer kleineren Mulde unweit vor ihnen entdeckten sie einige Wildschweine. Große gut genährte Tiere, die sich über irgendetwas im Unterholz hermachten. Naram zückte den Bogen, doch Hombre und Kaly bedeuteten ihr zeitgleich, dass sie nicht überstürzen sollte. Sie waren zu dritt, da vorne waren fünf, vielleicht auch sechs Keiler. Ein Plan musste her. Unorganisiertes reingestürme und wild-um-sich-gehaue war hier fehl am Platz.

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