Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 9 von 21 « Erste ... 256789101112131620 ... Letzte »
Ergebnis 161 bis 180 von 407
  1. Beiträge anzeigen #161
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
    Registriert seit
    Sep 2005
    Beiträge
    4.500
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline

    Rebellenhof

    Man brauchte kein Prophet zu sein, um zu erkennen welche Gestalten sich nach und nach auf dem Hof einfanden, Rebellen aus Reddock. Seit langem empfand der Kommandant so etwas wie Freude, begrüßte jeden persönlich, bewegende Momente. Manch der Befreiten konnte die Tränen nicht unterdrücken, Jemand fiel auf die Knie und weinte hemmungslos. Ulrich kniete sich neben dem Mann und legte seinen Arm um dessen Schulter, „du hast es geschafft, hier bis du in Sicherheit“ versuchte der Kommandant zu tröste. Der Bursche griff nach der Hand des Paladins und drückt sie ganz fest. „Ich..., ich..., geh da..., nie..., nie wieder rein“ stammelte der Jüngling mit zittriger Stimme.

    „Das musst du auch nicht, ich verspreche es dir, wie ist dein Name?“, „Bernhard.“ „Ein guter Name..., und nun steh auf Bernhard, ein Mann sollte nur niederknien, wenn er zum Ritter geschlagen wird.“ Der Busche schluchzte ein letztes mal, dann lächelte er leicht, Ulrich reichte Bernhand die Hand und zog in hoch. „Geh rüber zum Haupthaus, da gibt es was zu beißen, dann ruhst du dich erst mal aus“, der Jüngling nickte mit dankbarem Blick und ging.

    Das warten war noch nicht zuende, viele Männer fehlten noch, vor allem seinen Freund Jon vermisste der Kommandant, doch auch Cenfar uns Sarit, die er über die lange Zeit schätzen gelernt hatte, waren noch nicht bei den ersten geretteten. Noch bestand Hoffnung das wusste Ulrich, er fühlte es förmlich, das deren Zeit noch nicht abgelaufen war.

  2. Beiträge anzeigen #162
    Ritter Avatar von Lodrick
    Registriert seit
    Mar 2009
    Ort
    Franken (:
    Beiträge
    1.752
     
    Lodrick ist offline
    Lodrick blickte erschöpft auf den Geröllhaufen der sich vor ihnen auftat. Rasch haben die befreier gemerkt das längst nicht alle Rebellen befreit wurden.
    Zwar haben sie in der großen Haupthöhle noch einige Rebellen gefunden, doch es waren nicht alle.

    Die die sie gefunden hatten waren größten Teils verletzte. Von diesen hatten die meisten eher größere Schrammen wie Prellungen, doch es gab auch ein paar schwer Verletzte. Einer von ihnen hatte ein zertrümmertes Bein, das vermutlich von einem Felsen getroffen wurde, ein anderer eine schwere Kopf-Verletzung.
    Das schlimme war, das die Unglücklichen warten mussten bis de Eingang größer geworden war, damit man sie heraustragen konnte.

    Dieser war inzwischen komplett freigeräumt. Nun standen sie an der Stelle, an der sich noch vor ein paar Tagen der Eingang befunden hatte. Dieser war tota verschüttet.
    Genauso wie der Boden der Höhle, die der mit Geröll bedeckt war. Könnten die Rebellen hier je wieder sicher leben? Würde es gelingen alles wieder intackt zu setzten? Lodrick glaubte es kaum.

  3. Beiträge anzeigen #163
    Lehrling
    Registriert seit
    Dec 2009
    Beiträge
    35
     
    Leriso ist offline
    Natürlich war die Nacht friedlich, so friedlich wie man eine Nacht in dieser gar schrecklichen Krisenzeit selbstverständlich eigentlich nicht mehr zu finden wusste, sicher wenigstens nicht in einer ansatzweise belebten Gegend, wenngleich nicht vergessen werden sollte, dass der aktuelle Ort des Geschehens auch keineswegs in einer belebten Gegend stattfand, im Gegenteil war Leriso wohl sogar der einzige Mensch in dieser Gegend und auch wenn es Tiere in diesem ihm immer noch so fremden Wald geben mochte, so waren diese derart vereinzelt, verstreut und schliefen sowieso, dass man ohne schlechtes Gewissen problemlos von einer unbelebten Gegend sprechen konnte und somit war es zwar nach wie vor eine äußerst unwahrscheinliche, jedoch nicht völlig unmögliche Situation. Dummerweise gehört es zu ruhigen Nächten nun eben zweifelsfrei, sofern diese überhaupt eine Erwähnung finden, dass sie durch mindestens eine unruhige Handlung, meistens etwa durch einen Angriff erwarteter Feinde oder erwarteter unerwarteter wilder Tiere, zerstört werden und aus der freilich nie vorhandenen, immerhin allerdings näherungsweise vorhandenen vollkommenen Stille innerhalb kürzester Zeit eine wundervoll laute und unruhige Geräuschkulisse entsteht, plötzlich wird aus der harmonisch ruhenden Heldengestalt eine zerfahrene, ängstliche Gestalt, die in vollkommener Panik kreischend erwacht, ehe sie, noch im Tiefschlaf, die Quelle der Störung vernichtet. Tatsächlich sollte an diesem Abend und an diesem Ort kein Angriff stattfinden, weder lebensmüde Tiere, noch Menschen, keine Orks, nichts, kein Angriff also, die Nacht blieb ruhig und friedlich, eine leichte Windbrise erfasste ab und an ein paar dünne Ästchen und vermochte diese um den Bruchteil eines Millimeters schwingen, sonst nichts, ein ruhiger Ort in dessen Zentrum Leriso lag, gewickelt in seinen teuren Reiseumhang und drei mitgeführte Felldecken, geborgen unter einem ebenfalls mitgebrachten Konstrukt aus dünnem Stoff und wenig Holz. Nun, kein Angriff war es also, der es gewagt hätte den hochintelligenten Helden des Südens aus dem Schlaf zu reißen, nein, wahrlich nicht, keine Lebensform hätte diese Dreistigkeit aufbringen können, zweifellos nicht, nein, für diese Tat war etwas Anderes von Nöten, die Natur selbst musste die grauenvolle Tat vollbringen. Es begann als leichtes Zittern des Bodens, nicht viel, nur ein leichter Stoß, genug um ein paar kalte Grashalme zu schütteln, nicht mehr, doch es folgte ein weiterer Ruck, stärker, und dies führte sich nun also soweit fort, dass es in einem gewaltigen Beben endete, welches zumindest einen kleinen Baum umzuwerfen vermochte und dadurch tatsächlich genug Lärm aufzubieten vermochte um den Schlafen zu wecken, welcher völlig verschlafen, aber selbstverständlich geistig vollständig auf der Höhe die Ursache des Lärms suchte und in Form eines letzten, etwas schwächeren Bebens fand. Kurz verweilte er noch, wartend auf weitere Beben oder einem vielleicht doch noch folgenden Angriff, ehe er sich wieder in seine Decken fallen lies – nicht sonderlich lange allerdings, merkte er doch schnell, dass das ungeplante Erwachen in dieser Nacht ihm jeglichen weiteren Schlaf zu dieser Zeit verwehren würde, was zur Folge hatte, dass Leriso sich erneut aus seinen Decken erhob und damit begann eben diese nicht nur zusammenzulegen, sondern sie außerdem gemeinsam mit der 'Plane' zu verbinden und das Paket anschließend auf dem Rücken unterzubringen, was letztlich auch alles an Vorarbeit für die Weiterführung der Bildungsreise ohne bestimmten Ziel, welches allerdings doch in Myrtana liegen sollte, war. Es konnte weitergehen, Beben hin, Schlafen her.

  4. Beiträge anzeigen #164
    Schwertmeister Avatar von Versos
    Registriert seit
    Oct 2006
    Ort
    Waffe:Schwert (Turok) Skills: 5/6 Einhand II, Akrobatik II, Wirt Rang: Jäger
    Beiträge
    868
     
    Versos ist offline
    Den Pass hatten sie am Mittag erfolgreicht erreicht, davor eine Pause gemacht und dann über den Tag verteilt den Pass durchquert. Alles war bis jetzt wirklich gut gelaufen. Niemand ist ihnen so wirklich in die quere gekommen und das war gut so. Versos Einhandkönnen war ein ziemlich eingerostet und er wusste nicht inwieweit er es mit Gegnern aufnehmen konnte. Er wusste auch nicht genau, inwieweit Nigel mit seinen 'Skills' vorran gekommen war, seitdem er bei Tarnum seine Lehre beendet hatte. Es waren noch viele Fragen, die noch nicht geklärt waren, aber dies würde sicherlich mit der Zeit kommen.
    "Sachma Nigel. Nordmar ist mein Gebiet, aber Myrtana ist doch dein Gebiet oder sehe ich das falsch."
    Nigel schaute ihn ein wenig verdutzt an.
    "Naja. Ich bin, wenn ich ehrlich bin, sehr müde und KO von dem ganzen gewandere heute, außerdem hatte ich heute noch nicht wirklich etwas im Magen und auf leeren Magen wandern, das gefällt mir nun gar nicht."
    Eine kurze Pause trat ein.
    "Ich wollte eigentlich erfragen wie es aussieht mit einem Rastplatz. Dann kann ich uns ein Feuer machen und wir können Stockbrot essen."
    Stockbrot, das ist eigentlich kein sattessen Essen, sondern eher etwas für arme Mahlzeiten, aber ich bin zu erschöpft um noch wirklich etwas herbeizuzaubern. So gern ich auch Koche, was ich als Wirt gelernt habe. Das geht einfach nicht auf Erschöpfung und total leeren Magen.
    Nigel kannte sich hier wirklich besser als der Südländer aus, denn er war zielstrebig vorran gegangen und hatte sie so zu einem Rastplatz geführt. Es war eine Art Höhle, blos sie war nicht voll bedeckt, sondern halb. Feuer und Essen waren schnell hergerichtet und kurz darauf schlief der Rotschopf auch ein. Immerhin war ein anstrengender Tag hinter ihm.

  5. Beiträge anzeigen #165
    Benutzer, die ihr Benutzerkonto per E-Mail bestätigen müssen
    Registriert seit
    Dec 2009
    Beiträge
    108
     
    Kelephor ist offline
    "Reichst du mir mal den Hammer, Kelephor? Danke." Orin nahm den Hammer vom Barbier entgegen und nagelte das letzte Brett fest. Nun war der Schuppen wieder repariert und abgesichert. "Nu kann die Erde beben solang sie will. Mein Schuppen hält!" Murrte der Bauer, während er von der Leiter stieg. Kelephor indessen betrachtete die kalte Luft draußen und war froh über seinen dicken Fellumhang. "Hmm... weißt du, was ich mich frage, Orin? Was kommt noch? Die Tiere sind unruhig und wirken aufgekratzt, so als wüssten sie etwas." Der alte Mann zuckte mit den Schultern und blickte nur hinauf zum Himmel. "Die Götter wissen schon, was sie machen." Kelephor zuckte mit den Schultern.
    "Aber wenn du genaueres wissen willst, geh nach Silden. Ich denke die Druiden da können dir helfen." Der Barbier blickte Orin überrascht an. Daran hatte er noch garnicht gedacht. Vielleicht waren die Sildenener wirklich in der Lage, ihm eine Antwort auf das ganze zu geben. Man hörte so manches über die Bewohner der Stadt, die sich nicht nur gegen die Orks sondern auch gegen den König selbst stellte.

    "Vielleicht hast du recht. Aber nicht jetzt. Jetzt ist mir eher nach einem guten Pfeifchen. Oder was meinst du, Orin?" grinste Kelephor, während sie auf die Bauernhütte zugingen. Der Bauer lachte nur und schlug ihm auf die Schulter. "Das ist eine ordentliche Idee." Sie betraten die angenehm warme Hütte und warfen ihre Umhänge auf einen Stuhl beim Feuer, so das sie auftauen konnten. Kurz darauf saßen sie pfeife rauchend nahe dem Kamin.

  6. Beiträge anzeigen #166
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
    Registriert seit
    Jun 2007
    Beiträge
    2.681
     
    Adrastos ist offline
    Der Pass rückte näher. Trotz der Angst und der Schrecken der Beben kamen sie nur langsam vorwärts. Der matschige Weg, in den die Hufe tief einsanken gaben ihr übriges, sodass sie erst jetzt langsam merkten, wie es leicht wärmer wurde. Nicht viel, vielleicht ein paar Grade, doch merkbar. Es wurde lauer, als sie sich an Trelis vorbeischlichen, wo allen Anschein nach kaum bis kein Schnee gefallen war. Die Grasmatte schien grüner zu werden, die Bäume trugen wieder ein wenig Laub und die Gegend wurde steiniger. Der Pass kam in greifbare Nähe, schon kam der gewundene Pfad in Aussicht, der sich den ganzen Weg bis nach Varant schlängelte. Er würde wieder breiter, würde Plateaus bilden, sich in große, weite Ebenen ergießen und doch immer von steilen Bergen umrandet sein. Den Schutz dieser Berge wollten sie suchen.
    Der erste Fuß wurde auf den Weg gesetzt, dann der nächste und schon bald waren die beiden mitten auf dem Weg nach Varant, obschon sie nicht wussten, ob es ihr Ziel ist. Vielleicht würden sie zwischenzeitlich ein Lager aufschlagen, wie in den myrtanischen Wäldern, oder sie würden weiterziehen, in die sengende Hitze der Wüste. Seufzend warf der Seher einen Blick zu seiner Geliebten, die mit all den Strapazen des Umherreisens scheinbar besser zurechtkam als er selbst.

  7. Beiträge anzeigen #167
    Veteranin Avatar von Nanami Rin
    Registriert seit
    May 2009
    Ort
    Harlequin Forest
    Beiträge
    661
     
    Nanami Rin ist offline
    Den Schlamm noch an den Schuhsohlen, trafen ihre Füße endlich auf trockenen Boden. Kein Schnee, kein Regen, keine Kreuzung beider Niederschlagsarten würde sie erwarten. Doch hier, noch diesseits des Passes, war es nur eine kurze Phase, die Trockenheit vortäuschte.
    Das war Nanamis Befinden, nachdem sie der Meinung war, sich den Hintern auf dem Pferderücken erstmal genug plattgesessen zu haben. Sie wollte ein Stück des Weges gehen, bevor sie sich wieder auf ihren namenlosen Gaul schwingen würde. Sie wankte ein bisschen, musste sich erstmal an den stillen Grund unter ihren Stiefeln gewöhnen. Ihre Handfläche an der Seite des Hengstes, fand sie schließlich das Gleichgewicht wieder.
    Fragend schaute sie zu Adrastos hoch, der ja witzelnd darauf bestanden hatte, dass sie ihn »Meister« zu nennen hatte.
    »Wann meinst du, kommen wir über den Pass? Mittagspause? Oder eher doch einen Zahn zulegen? Die Gäuler können doch noch schneller, ich komme ja noch zuf Fuß neben her... Und dann bräuchten wir doch die Pferde nicht, wenn wir zu Fuß genau so schnell wären. Kannst du mir folgen?« Verwirrt kratze sie sich am Kopf, grinste dann zu dem Mann hoch. Sie hatten scheinbar ihren alten Standart an Witz und Spaß wiedergefunden. So reiste es sich um Welten besser, auch wenn sie sich immer noch nicht so sicher waren, wohin sie wollten, nur die Richtung stand mittlerweile fest. Und sie wussten auch nicht, wann sie zurück nach Silden kehren würden. Ob die Nordmargruppe wohl schon wieder zurück war? Eher nicht. Aber sicher würden sie sich sputen, bevor da oben alles zufrohr. Aber war es das nicht sowieso schon? Wie auch immer, Nanami und Adrastos würden Winterurlaub in der Wüste machen.

  8. Beiträge anzeigen #168
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
    Registriert seit
    Jun 2007
    Beiträge
    2.681
     
    Adrastos ist offline
    Urlaub in der Wüste... genau das, was der Seher nun brauchte. Warme trockene Luft, statt der klammen, kalten und feuchten Luft des Mittellandes, die ihn zum frösteln brachte, die Krankheiten in sich trugen und nur darauf zu warten schien, auch die Menschen anzufallen, ihnen gereizte Rachen und Grippe zu bescheren, die gichtigen Finger der Alten schmerzen zu lassen und unter den Schwachen zu wüten, sie dahinzuraffen, weil nicht genug Nahrung für alle da war. So war es im Tierreich, so war es bei den Menschen.
    Doch auch die Wüste war nicht ohne. Sengende Sonne, die den Verstand so langsam trocknete wie ein Schwamm an der Luft. Der Wassermangel, der die Körper auszudörren wusste wie die alten Religionen, die sie so konservierten. Doch der Sand vermochte die Gebeine so abzuschmirgeln, dass sie weiß schimmernd unter den Dünen verborgen waren, bis der Wind sie wieder freilegte. Hungrige Bestien, Assassinen, Fata Morganas... die Liste schien unendlich. Doch der Natur musste man mit Respekt begegnen, nicht mit Angst. Denn Angst wurde gewittert, ob von Hyänen, Schakalen oder dem Schicksal. Irgendetwas würde dann seinen Weg finden. Dennoch – das Schicksal mochte es nicht, herausgefordert zu werden.
    „Machen wir hier Rast, sonst wird die Wüste zu heiß. Nachts kühlt sie ab, das ist auch angenehmer für die Tiere, wenn du Richtung Sonnenuntergang lospreschen willst.“ Der Seher grinste.

  9. Beiträge anzeigen #169
    Provinzheld
    Registriert seit
    Dec 2007
    Ort
    on the light side of life, baby!
    Beiträge
    211
     
    Iolaus ist offline

    Rebellenhof

    Die Aufräumarbeiten gingen weiter und die Verschütteten aus einem Stollen - den niemand Iolaus so recht beschreiben und nennen wollte - waren geborgen worden. Sogar ihn, den Rekruten der nichts mit den Männern zu tun hatte, empfand Freude als er die staubigen und dreckigen Gesichter sah, die Erleichterung in den Augen.
    Auch der dunkelhaarige Mann mit dem Schwert war anwesend, doch hatte Iolaus nicht die Chance ergriffen ihn ein weiteres Mal anzusprechen. Jedenfalls schien er genügend der Männer auf dem Hof zu kennen, denn sie folgten seinen Ratschlägen und Befehlen wortlos und genau. Als der Rekrut den Bärtigen, der ihn vor einigen Tagen aufgepäppelt hatte, nach ihm fragen wollte, war er nur seltsam angeschaut worden.
    »Brauchst du nicht zu wissen ...«, hatte er gesagt und war dann wieder an die Arbeit gegangen. Man wollte es ihm einfach nicht sagen, dennoch empfand Iolaus eine gewisse Neugierde. Wer war der Kerl, dieser Krieger mit dem Schwert und dem Wams, der niemand besonderes zu sein schien und dennoch wie ein Heerführer wirkte, wie er hier koordinierte und steuerte.
    »Pass auf, Junge!«, rief ein Mann, der mit der Schaufel etwas Schutt beiseite schaffte und zu ihm rübergeblickt hatte. Iolaus sollte Holz sägen, war aber so in Gedanken vertieft das er fast das zurechtgeschnittene Stück auf seinen Fuß hätte fallen lassen.
    »Oh, danke«, murmelte der Rekrut und machte sich - weitergrübelnd - an die Arbeit.

  10. Beiträge anzeigen #170
    Benutzer, die ihr Benutzerkonto per E-Mail bestätigen müssen
    Registriert seit
    Apr 2007
    Beiträge
    1.633
     
    Hiroga ist offline
    „Ist die Welt im Wandel?“ Sein Blick schweifte umher.
    „Ist sie das nicht ständig?“ Unweit entfernt konnte er eine Felsgruppe erspähen.
    „Nur ist diesmal…etwas anders…“ Deutlich waren die Bruchstellen zu erkennen.
    „Nicht wahr?“ Er wandte sich ab.
    „Glaubt Ihr es ist Wirken der Götter?“ Vorsichtig lehnte er sich ein Stück zurück.
    „Vielleicht der Zorn Adanos’? Will er das verlorene Gleichgewicht wiederherstellen, indem er alles hinwegfegt? Eine neue Welt durch die Gewalt der Natur statt auf die Vernunft seiner Brüder zu hoffen?“ Er schüttelte den Kopf.
    „Nein, so ist Adanos’ nicht. Und Innos’ würde ihn aufhalten. Innos’ würde seine Diener schützen vor dem Wahnsinn seines Bruders. Und Adanos ist nicht der Wahnsinnige der Drei.“ Tief atmete er ein, schloss die Augen für, nur um sie hastig wieder zu öffnen.
    „Welch sinnfreier Gedankengang.“, schloss er ab und schüttelte erneut den Kopf, diesmal um Selbigen der verwirrenden Gedanken überdrüssig, genau davon zu befreien.

    Es war kalt und dunkel. Es war schon seit Tagen dunkel. Keine gewöhnliche Dunkelheit. Kein Nachthimmel. Keine Sterne. Kein Mondlicht. Dunkelheit. Ein tiefes Schwarz.

    „Ihr glaubt nicht, dass es Beliars Tun ist?“ Eine Antwort erwartete er nicht.
    „Ich denke ebenfalls es ist nicht sein Wirken oder das seiner Anhänger. Das hier ist… anders.“ Längst wusste er, es würde keine kommen.
    „Kehren wir zurück? Man braucht Euch sicherlich.“ Der Großmeister erhielt den Wall des Schweigens aufrecht.
    „Nicht viele Lichtstrahlen vermögen durch diese dunkle Front zu dringen.“ Es war eine der vielen sonderbaren Unterhaltungen, die der Paladin und er führten.
    „Scheint Euer Licht hell genug?“

  11. Beiträge anzeigen #171
    General Avatar von Nigel Ascan
    Registriert seit
    Aug 2006
    Ort
    Argaan
    Beiträge
    3.109
     
    Nigel Ascan ist offline

    Nordmyrtana; Wald

    Weitestgehend geschützt lag das Lager der beiden Wanderer mittem im Wald. Sie waren nördlich an Silden vorbei nach Osten. Der Landstreicher hatte keine Lust auf Menschen, auch nicht auf Sildener. Versos war überrascht, verhielt sich aber ruhig.
    Das Ziel des Landstreichers war Zentralmyrtana, irgendwo bei Montera. Was er dort zu suchen hatte, wusste Nigel selbst nicht, doch von dortaus erreichte er alles binnen weniger Tage. Alles, worauf er lust hatte.

    » Lass das Feuer jetzt mal Feuer sein und komm her. « sprach Nigel, nachdem er den Gefährten einige Zeit dabei beobachtet hatte, wie er im Feuer herumpiekste.
    » Du meinstet, du brauchst 'ne kleine Auffrischung im Zweikampf. Gut, aufgrund der gegebenen Umstände kann ich dir im Schwertkampf nicht dienen, zumal ich auch lange keine Klinge mehr in den Händen gehalten habe. Doch du hast noch eine, durchaus sehr wichtige Waffe im Nahkampf. Deine Fäuste, deine Beine. Deinen Körper. «, erklärte der Krieger, als Versos neugierig zu ihm trat.
    » Nein, wir werden uns jetzt nicht prügeln. Danach ist mir nicht. Aber lass uns ein wenig für den Körper machen. «
    Der Akrobat ging in die Knie und machte im nassen Laub ein paar Liegestütze, anfangs auf den Fäusten, doch dann auf den Handflächen. Versos tat es ihm nach. Nach den Liegestütze folgten Kniebeuge, mit hoher Frequenz. Mittlerweile schweißnass beendete Nigel die kleine Übung mit Rumpfaufrichten.
    Nachdem er aufgestanden war und sich das nasse Laub vom Körper wischte, wandte er sich wieder zu Versos.
    » Kümmerst du dich um etwas zu essen, ich geh mal eben spazieren. «

    Der Landstreicher wartete nicht auf eine Antwort, sondern ist einfach gegangen. Die Nacht war wolkenverhangen, doch immer mal wieder konnte man den sternenverhangenen Himmel erspähen.
    Nigel entfernte sich nicht allzu weit weg vom Lager, nur soweit, bis er sichergehen konnte, er wäre allein.
    Er brauchte Zeit, genoss die Natur in ihrer kahlen Schönheit, fühlte die Erde, die Bäume und alles, was Myrtana, selbst im Winter zu bieten hatte.
    Doch irgendwie befriedigte ihn das Alleinsein gar nicht und so kehrte er zu seinem Freund zurück...

  12. Beiträge anzeigen #172
    Ritter Avatar von Rethus
    Registriert seit
    Jul 2008
    Beiträge
    1.864
     
    Rethus ist offline

    Rebellenhof

    „Das ist er.“ Der Kerl machte ein breites Grinsen und spuckte nach rechts, während seine finsteren Augen auf dem Glatzkopf geheftet blieben.
    „Das also ist Rethus.“ Ein Mann trat aus den Schatten, der dem Glatzkopf auf ungewöhnliche Weise bekannt vorkam, obwohl er ihn nie zuvor gesehen hatte. Er hielt ein Schwert.
    Neben dem bewaffneten Mann bildete sich die Silhouette eines Orks. Man konnte den Grünling nicht hundertprozentig erkennen, aber dem Glatzkopf kam es dennoch so vor, als sei dieser Ork der Feldherr gewesen, dem er seit langem gegenüberstehen wollte. Und wiederum neben diesem traten zwei weitere Orks auf die Bildfläche. Sie schleiften einen vernarbten und zitternden Mann hinter sich her.
    „Da wir ihn jetzt haben“, bemerkte der bewaffnete Mann. „könnt ihr Vogor beseitigen.“
    Der Feldherr schlug augenblicklich mit seiner Axt zu.
    „Scheiß Mörk!“ brüllte Rethus mit mehr Zorn als alles andere in den Gefühlen.
    „Oh, ich bin kein Kopfgeldjäger… mein Neffe.“
    Der Kerl schwang das Schwert und ließ es auf Rethus hinabsausen.


    Wutentbrannt sprang Rethus auf und drückte eines seiner Kampfmesser an die Kehle des Mannes vor sich.
    „Aber Herr, was ist in Euch gefahren?“
    Vor dem Glatzkopf formte sich das Gesicht des fremden Mannes in das eines der Rebellen. Rethus atmete schwer.
    „Vielleicht solltet Ihr mal nach draußen kommen.“
    „Es tut mir leid“, antwortete der Gardist rasch und steckte seine Waffe weg.
    „Nicht schlimm.“ Der Mann lächelte freundlich.
    „Ich komme sofort“, meinte der Glatzkopf nur, während er weiter über seinen vergangen Traum nachdachte… oder war es wieder eine Vision? Wenn ja, dann wäre das die erste Vision seit fast einem halben Jahr. Eines stand fest: War es eine Vision, dann musste er den Weg über die Kopfgeldjäger nehmen um an den Ork heran zu kommen. Was auch immer dieses Verhältnis zu bedeuten hatte, man durfte es nicht als nichtig empfinden, nur weil es komisch war, daran zu glauben, dass derartige Kopfgeldjäger für einen Ork arbeiteten. Schon die letzte Vision wurde zur Realität.
    Rethus beschloss nur seine Messer mitzunehmen. Eine derart schwere Bewaffnung benötigte er jetzt sowieso nicht.
    Er trat durch die Tür und zog die kühle Luft durch seine Nase. Ohne die Tür abzuschließen, weil er der Überzeugung war, dass er sowieso nicht all zu weit von seinem nun ungeschützten Haus entfernt wäre, begab er sich zu einem Lagerfeuer, an dem drei Rebellen Platz genommen hatten. Darunter befand sich jener, der Rethus soeben geweckt hatte.
    „Was gibt es, dass man mich so zeitig wecken musste?“ erhob Rethus die Stimme.
    „Nemora“, bekam er matt zur Antwort.
    „Aha“, machte der Gardist wiederum nur, da er wusste, dass es nicht lange dauern sollte, ehe auch von dort der Lagebericht eintraf. „Und?“
    „Wir haben alles unter Kontrolle“, meinte einer der drei Rebellen, der etwas nach Luft rang. Wahrscheinlich war er schnell nach Reddock geeilt. „Die Schäden sind nicht so groß wie hier, liegt wahrscheinlich daran, weil das Lager hauptsächlich an der frischen Luft liegt. Den einzigen eingestürzten Tunnel schaffen unsere Männer allein freizulegen.“
    „Mal eine weniger besorgniserregende Nachricht“, antwortete der Glatzkopf. Dennoch starrte ihn der Bote mit einem Blick an, als gäbe es doch etwas, das Probleme aufwarf.
    „Russel ist verschwunden.“
    Der Gardist sah ihn mit unglaubhafter Miene an. „Was erzählst du da? Russel? Verschwunden? Wohin und überhaupt wieso?“
    „Weiß keiner.“ Der Bote schüttelte bedrückt mit dem Kopf.
    „Russel“, sagte Rethus, als müsste er sich den Namen noch einmal ins Gedächtnis rufen. „Aber das hätte ich nicht erwartet. Das hat womöglich niemand erwartet, am wenigsten unser Kommandant. Welche Beweggründe ihn auch immer dazu verleitet, einen soliden Anführer sehe ich darin nicht.“
    „Bitte füllt Euer Gemüt nicht mit Zorn. Wir wissen schließlich nicht, ob Russel wirklich abgehauen ist, oder ob er das nicht freiwillig getan hatte.
    Aber sorgt Euch doch bitte zunächst um eure eigenen Sachen hier. Wir sind schon dabei, ihn zu suchen.“
    Nur ob das reichte? Kurz ließ der Gardist diese Nachricht auf sich einwirken. „Ich werde mit Ulrich darüber reden“, kam er letztlich zum Schluss.

    Eine Menge Männer waren noch in Reddock eingeschlossen. Ein Snapperrudel machte sich vor dem Berglager breit, wo es momentan ohnehin Probleme mit einer bestimmten Anzahl an Rebellen gab. Und jetzt noch das Problem, dass Russel verschwunden war.
    Was konnte man da noch machen? Es gab momentan mehr Probleme für die Rebellen als Rebellen, die sich um diese Probleme kümmern konnten.
    Und wenn das nicht reichte, plagte Rethus noch ständig der Gedanke, immer noch Mörks im Nacken zu haben.

  13. Beiträge anzeigen #173
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
    Registriert seit
    Sep 2005
    Beiträge
    4.500
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline

    Rebellenhof

    Auf dem Hof lief alles wie es sein sollte, zumindest den Umständen entsprechend, deshalb nahm Ulrich sich den ganzen Tag Zeit, um in Reddock nach dem rechten zu schauen. Wobei in wohl nicht die richtige Bezeichnung war, Drumherum kam wohl eher hin, die beiden Eingänge waren noch versperrt. Am Haupteingang erlebte der Kommandant zur Abwechslung eine positive Überraschung, da hatte einer der dort arbeitenden Rebellen einen guten Einfall gehabt und gleich in die Tat umgesetzt. Einige kleine Unterstände waren schon errichtet worden, für weitere war noch Material da, so der Vorarbeiter dieses Trupps. Der Paladin war begeistert von dieser Eigeninitiative, er selbst hatte sich schon gefragt, wo all die geretteten Rebellen verbleiben sollten, auf dem Hof war nicht genügend Platz, letztlich auch viel zu auffällig. Hier, auf dem von Felswänden und Bäumen umringten Plateau könnten viele Männer Unterschlupf finden, sich gleichzeitig an den Aufräumarbeiten beteiligen. Ein guter Plan, dies hatte Ulrich auch mehrmals zum Ausdruck bebracht und die Arbeiter gelobt. Ein gutes Gefühl, zeigte es doch, das die Rebellen in diesen schweren Stunden zusammenhielten und noch Mut hatten, den Blick nach vorne richteten.

    Am Hintereingang tat sich auch etwas, das man durchaus positiv nennen konnte, die Entscheidung des Kommandanten schien richtig gewesen zu sein. Der Geröllhaufen, der hauptsächlich von dem ursprünglichem Felsvorsprung stammte, war weitgehend abgetragen worden. Der Paladin vertraute darauf, das der Stollen selbst nicht eingestürzt war, immerhin war dieser überwiegend aus festem Gestein. Es musste so sein, sonst wären die eingeschlossenen Gefährten vielleicht nicht mehr zu retten. In diesem Stollen mussten noch Rebellen sein, da war sich Ulrich fast sicher, eigentlich logisch, was hätte er selbst gemacht, nachdem der Haupteingang eingestürzt war?, den anderen nehmen, ganz klar. Begründete Hoffnung also, das sein Freund Jon mit dabei sein würde, wenn der Durchbruch geschafft sei.

    Mit dieser Vorstellung kehrte der Kommandant in den Abendstunden zurück und gab gleich die Anweisung, das sich die unversehrten Rebellen, bis auf die Wachmannschaft, nach Reddock aufmachen sollten. Der Paladin betrat das Haupthaus und wurde gleich vom Nächsten angesprochen, so wie es die Art von Rethus war, in direkter Form, Ulrich schätzte das, Geschwafel war ihm ein Gräuel. „Russel ist verschwunden?, kann man den Boten trauen?“, der Glatzkopf nickte kurz, „verdammt, auch das noch, als hätten wir nicht schon Probleme genug“, brummte der Kommandant und ballte kurz die Faust. „Geht es den wenigstens mit den Rettungsarbeiten voran?, wie sieht da unten aus, können wir da irgendwann wieder leben?“

  14. Beiträge anzeigen #174
    Ritter Avatar von Rethus
    Registriert seit
    Jul 2008
    Beiträge
    1.864
     
    Rethus ist offline

    Rebellenhof

    Die Frage, ob dem Boten wirklich zu trauen war, flog Rethus kurz im Kopf herum. Wäre dem Glatzkopf nicht gleich die Münze des Mannes, die er unscheinbar an einem Armband befestigt hatte, aufgefallen, hätte er gar nicht nicken können. Ein Hoch auf den Blick eines Diebes. Einem Menschen, der in Tag hinein lebte, wäre das wahrscheinlich gar nicht aufgefallen.
    Die Frage, bei der sich der Gardist länger aufhielt, war jene die die Bergungsarbeiten betraf. Er kratzte sich am Kopf. Dabei die richtigen Worte zu finden war ein bisschen doof, weil die Initiative der Bergungsarbeiten seit der letzten großen Befreiung etwas nachgelassen hatte.

    „Die Männer untersuchen intensiv von Innen den Tunnel zum Haupteingang“, begann er langsam. „Wir hoffen, dass dort der alte Weg wieder frei gelegt werden kann. Uns hat es nur bisher etwas abgeschreckt, dass wirklich dieser gesamte Eingang total eingestürzt ist. Aber ich habe den Männern Mut gemacht. Denn schließlich, welcher von den anderen zerstörten Tunneln ist denn nicht so eingestürzt? Manche sind bereits mit Tatendrang dabei, dort einen Weg nach draußen zu bahnen.
    Was uns des Weiteren Sorgen macht, ist das untere Ende der Haupthöhle. Dort hat es einen massiven Erdrutsch gegeben. Die Verbindung des Hintereingangs mit dem Höhlensystem ist, ja ich muss leider sagen, wahrscheinlich nicht mehr zu retten, wenn dann nur mit viel aber besonders viel Aufwand.
    An sich würde ich das ganze so bewerten, dass es sehr wohl möglich ist, noch weiterhin in Reddock leben zu können. Allerdings gibt es da ein paar Hürden zu überwinden: Zum Beispiel der Haupteingang. Ich glaube nicht, dass hunderte von Rebellen über eine Leiter Reddock betreten und verlassen wollen. Und ein anderes Problem sind die geborgenen Männer. Ich weiß nicht, ob sich wirklich wieder jeder so schnell darunter traut. Das ist jedoch eher ein psychisches Problem.
    Im Großen und Ganzen… Ja, es ist möglich weiterhin in Reddock zu wohnen. Und ein Rebell wie ich kämpft auch dagegen an, dieses wunderbare Lager, das viele ihr zu Hause nannten, zu verlieren.“

  15. Beiträge anzeigen #175
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
    Registriert seit
    Sep 2005
    Beiträge
    4.500
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline

    Rebellenhof

    „Hm“ murmelte Ulrich, seine Stirn legte sich kurz in Falten, der Bericht von Rethus war nicht sonderlich ermutigend, eigentlich nur das bestätigt, was der Kommandant sich in verschiedenen Bildern ausgemalt hatte. Immerhin war es noch die harmlose Variante, wenn man sie so nennen wollte, es gab Hoffnung, das die Heimat wieder bewohnbar sein könnte. Für viele Männer war Reddock zur Heimat geworden, das wusste der Paladin genau, an einem anderen Ort würden sie ihren Halt verlieren. Ob man es glauben wollte oder nicht, Höhle war nicht gleich Höhle, genauso wenig, wie eine Hütte mit einer anderen vergleichbar wäre, das war wohl der Grund, warum sich die Männer hier, teils bis zur Erschöpfung, plagten. Sie wollten ihre Kameraden retten und letztlich ihre Heimat, wo sollten sie sonst hin?

    „Das wird schon“ brummte der Kommandant, „wir sind auf dem richtigen Wege, erst mal die Männer befreien, damit sie wieder frische Luft atmen können.“ Ja, das war die Hauptsache, dann könne man weitersehen, bestätigte Ulrich sich selbst. „Du machst das schon, Rethus, ich vertraue auf dich..., wenn wir das hier überstanden haben, dann müssen wir schauen was im Berglager und Nemora los ist. Ich wüsste dich gerne an meiner Seite, richte dich dementsprechend ein.“

  16. Beiträge anzeigen #176
    Schwertmeister Avatar von Versos
    Registriert seit
    Oct 2006
    Ort
    Waffe:Schwert (Turok) Skills: 5/6 Einhand II, Akrobatik II, Wirt Rang: Jäger
    Beiträge
    868
     
    Versos ist offline
    Nigel hatte ihn gewarnt. Er konnte sich von einem Moment zum anderen umentscheiden und dies hatte er auch getan. Ihr eigentlich Ziel war Silden gewesen, doch aus irgendeinem Grund, vielleicht war es auch eine Laune, hatte Nigel seine Meinung geändert. Eigentlich war Versos ein wenig traurig darüber, denn er mochte Silden. Die paar Male die er dort gewesen war, war immer alles entspannt gewesen, es hatte so ausgesehen, als ob alle Sildener ein ganz ruhiges und entspanntes Leben führen würden. Keine Mine, kein Bergwerk, vielleicht ein wenig angeln, jagen oder sammeln. So stellte sich der Südländer das Leben vor, doch der Hammerclan und Nordmar waren seine 'Heimat', zumindest hatte er sie dazu gemacht.
    Es war wieder reichlich spät, sie waren den ganzen Tag vorran gekommen, waren gewandert, durch Wälder und noch mehr Wälder. Nigel kannte sich hier gut aus und hatte sie wieder zu einem sicheren Rastplatz gelotzt, dafür bewunderte ihn der Südländer. Versos war es wieder der das Lagerfeuer machte und das gejagte Wild zubereitete. Er konnte es, er hatte es gelernt, sich angeeignet von seinem damaligen Wirtgehilfen Jordan. Was mit dem blos passiert war? In der Taverne hatte der Südländer seinen früheren Arbeitsgefährten nicht angetroffen, aber er hatte Drageny auch nicht gefragt, als er die Chance dazu hatte. Beim nächsten Mal würde er dies tun, das nahm sich der Rotschopf vor, doch wann es soweit war stand erstmal in den Sternen. Denn im Jetzt lebte Nigel mit ihm zusammen in der Wildniss und sie mussten sich um andere Dinge kümmern.
    Bei der gestrigen Rast hatte Nigel dem Südländer einiges an 'Fitt-Halt' Tricks gezeigt, welche er öfter machen sollte. Auch an diesem Abend machten sich die beiden daran ihr "Training" fortzuführen, während das Essen nebenbei briet.
    Angefangen mit Liegestützen, welche Versos schon ziemlich ins Schwitzen brachten, alleine schon aus dem Grund, weil er sie schon so lange nicht mehr durchgeführt hatte, über Kniebeuge, welche am Anfang relativ leicht schienen, doch mit der Zeit und Menge immer anstrengender wurde, über Sit Ups, welche den Bauch trainierten und das gleiche Ausmaß wie die Kniebeugen hatten. Bis hin zu Schlag- und Tritttraining, diese wurden gegen Baumstämme ausgeführt, es war zwar etwas Schmerzhaft, aber es baute die Muskeln stark auf.

  17. Beiträge anzeigen #177
    Schwertmeister Avatar von Teiger
    Registriert seit
    Apr 2008
    Beiträge
    816
     
    Teiger ist offline

    Lager an der Küste

    Gähnend richtete sich Teiger auf. Er hatte sich vor einiger Zeit, schwer zu sagen, ob es nun Tage, Wochen oder Monate waren, ein Lager am tief im Walde der Küstenregion angeeignet und bisher machte er noch keine Anstalten, den Ort zu verlassen. Warum auch? Es hatte sich niemand beklagt; die einstigen Besitzer waren spurlos verschwunden. Möglicherweise gab es einen Kampf, auch wenn dies eher auszuschließen war. Es gab keine Blutspuren. Ob sie weiter gezogen waren? Gut möglich, allerdings schienen sie es sehr eilig gehabt zu haben, denn sie hatten vieles hinterlassen. Neben einigen Lumpen, die behelfsmäßig als Bett dienten, hatten sie einen Korb mit vier Laib Brot und einige Flaschen, die mit einer süßlichen Flüssigkeit gefüllt waren, hinterlassen. Teiger stellte schnell fest, dass der rötliche Inhalt der Flaschen Heiltränke waren. Wer lässt so was denn einfach zurück? Aber es interessierte Teiger auch nicht weiter. Immerhin würden sie ihm gut dienen.
    Da die Brotstücke zügig verschlungen waren, ernährte sich der junge Mann größtenteils von irgendwelchen Beeren. Es war kein Kräuterkundiger, doch zu seinem Glück konnte er unterscheiden, ob es ratsam war, diese Beeren zu verspeisen, oder nicht. Auch wenn sie den Krieger am Leben hielten, so sättigten sie ihn nicht wirklich. Außerdem brachte es Nebeneffekte mit sich, sich ausgerechnet nur mit Beeren zu ernähren. Kurz gesagt, der Stuhlgang war nicht mehr der Alte. Aber das Leben war immer noch besser, als das eines Sklaven der Orks. So dachte Teiger. Doch das Leben könnte noch besser werden. Auf jeden Fall hatte er nicht geplant, sich weiterhin von Beeren zu ernähren. Zudem bestand stets die Gefahr, von den umherwandernden Patrouillen der Orks erwischt zu werden. Vor kurzem wäre dies um ein Haar geschehen, hätten sich nicht einige Wildschweine für den jungen Burschen eingesetzt und die Orks abgelenkt. Als sich Teiger wieder in Sicherheit wiegen konnte, bedankte er sich bei den Göttern mit einem langen Gebet.
    Doch es kamen andere Bedrohungen als nur die Orks auf Teiger zu. Nachdem urplötzlich diese seltsamen Beben die Erde erzittern ließen, zog eine drohende schwarze Wolkenwand an der Küste Myrtanas auf. Mit ihr kam eine verheerende Flut, die alles mit sich riss, was ihr in den Weg kam. Teiger konnte sich glücklich schätzen, sich tief im Wald verkrochen zu haben. Selbst von der derzeitigen Position des Lagers hörte er die Wellen rauschen, als säßen sie ihm direkt im Nacken. Die Aussicht, vom Meer mitgerissen und von irgendeinem Felsen gespalten zu werden, entsprach nicht gerade seine Vorstellung vom Tod. Deshalb packte die Lumpen zu den Heiltränken in den Korb, der einst auch das Brot beherbergte, und machte sich auf den Weg. Er wusste selbst nicht was sein Ziel war, solange er ein wenig Abstand von der Küste gewann. Man konnte mit Recht und reinem Gewissen sagen, dass Teiger kein Feigling ist, doch man sollte nicht gegen einen Gegner antreten, den man nicht bekämpfen kann.

  18. Beiträge anzeigen #178
    Schwertmeister Avatar von Teiger
    Registriert seit
    Apr 2008
    Beiträge
    816
     
    Teiger ist offline

    Auf Reisen nahe Montera

    Er war nun schon einige Stunden in den Wäldern unterwegs. Trotz der herrschenden Dunkelheit konnte Teiger ohne Probleme ausmachen, wo er sich überhaupt befand. Er erkannte einen Steinkreis; der schmale Pfad führte über einen Hügel an diesem vorbei und ging in verschwand dann hinter der nächsten Abbiegung. Es war nicht weit bis nach Montera. Schon häufig hatte er diesen Weg genommen, um die Ortschaft zu erreichen. Doch nun überlegte er es sich zweimal, ob es die richtige Wahl ist, den Weg zu nehmen. Er entschied sich für einen Umweg. Dort bestand eine kleinere Gefahr, von Orks erwischt zu werden, doch die Aussichten, welche sich nun ergaben, waren auch nicht gerade erfreulich. Der Weg hatte stets unzählige wilde Tiere in der Hinterhand, was Teiger schon vor Jahren erfahren durfte. Einst kannte er sich in dieser Gegend aus, wie kein anderer, doch seit dem Krieg schien sich einiges verändert zu haben. Auch Teiger musste sich den Veränderungen beugen.
    Darüber machte er sich allerdings derzeit überhaupt keine Gedanken. Seine Augen kreisten stets über die Gebüsche, seinen Ohren entging kein Rascheln. Schon nach wenigen Minuten brach ein heftiger Regenschauer herein. Zur Folge kamen Blitze, die sich durch den Himmel schlängelten. Teiger machte Halt. An dem Ende eines Baumstamms, der sich quer über den Weg legte und beim Sturz einiges an Gestrüpp mit sich gezogen hatte, machte der junge Mann eine Öffnung in der steinernen Bergwand aus. Sie war winzig, er musste beinahe kriechen, um hindurch zu passen. Dem Licht spendenden Gewitter hatte Teiger es zu verdanken, dass er den Höhleneingang bemerkte.
    Neugierig ließ er die Blicke kreisen. Es war zwar nicht gerade hell im Inneren des Berges, doch es waren einige Öffnungen in der Decke, durch den die Blitze ihr Licht senden konnten. Außerdem gewöhnten sich die Augen mit der Zeit an die Dunkelheit. Scheinbar waren die Götter auf der Seite des Reisenden. Oder er hatte einfach nur Glück. Eine Feuerstelle, wenn auch erloschen, befand sich inmitten der Höhle. Nach kurzer Betrachtung stellte Teiger fest, dass sie schon lange keine Flammen mehr beherbergte. Der Besitzer war seit Ewigkeiten nicht mehr hier. Gut zu wissen, dachte sich Teiger und legte den Korb ab, jenen, den er seitdem er aufgebrochen war, mit sich trug. Die Leinen waren vollkommen durchnässte, die Heiltränke erlitten keinen Schaden. Bedeutete: Entweder er nutzt die nassen Leinen oder er verrichtet seinen Schlaf auf dem Höhlenboden. Teiger entschied sich für Letzteres. Zuvor ließ er seine Blicke jedoch durch die Höhle wandern, das Gewitter und die Löcher in der Höhlendecke waren ihm dabei eine große Hilfe. Falls hier eine Kreatur lauern sollte, wollte er zumindest die Chance haben, sie zu bekämpfen, und nicht im Schlaf verrecken. Zu seinem Glück hatte die Höhle keine Gänge, nirgends waren auch nur irgendwelche Lebewesen. Nicht einmal Fleischwanzen. Zumindest sah er keine. Also konnte er sich in aller Ruhe dem Schlaf widmen.

  19. Beiträge anzeigen #179
    General Avatar von Nigel Ascan
    Registriert seit
    Aug 2006
    Ort
    Argaan
    Beiträge
    3.109
     
    Nigel Ascan ist offline

    Zentralmyrtana; nördlich von Montera. Plateau

    Weit waren sie gekommen, Nigel und Versos.
    Der Landstreicher mimte den Gruppenleiter. Es hatte sicherlich den Anschein, dass er ganz genau wusste, wohin er ginge. An sich war das auch nicht falsch. Er wusste stets, wo er sich befand. Doch was er nicht wusste, war, wohin er ging. Er ließ sich einfach tragen von seinen Füßen.
    Als die beiden Gefährten dann tief in der Nacht - Nigel wollte einfach weiter und Versos ging mit - auf diesem Plateau angekommen waren, wusste der Landstreicher, dass er angekommen war.
    Mit Sonnenaufgang wusste er auch wo.
    Wenn Nigel irgendwann einmal sesshaft werden würde, dann hier. Es lag ziemlich Zentral, sowohl auf der Süd-Nord-Linie als auch zwischen Vengard und Geldern. Die große Straße zwischen Montera war auch nicht weit weg, doch trotzdem lag dieser Ort geschützt von hohen Bergketten und Wäldern.
    Ja, hier wollte Nigel sein Haus. Keine einfache Hütte, sondern ein großes mehrstöckiges Haus mit großem Aufenthaltsraum, Arbeitszimmer, großer Küche - mit Köchin - und ein Stall.
    Es sollte ein richtiger Hof werden.
    Eigentlich war Nigel nicht der Typ, doch er erzählte Versos davon. Er musste es loswerden und der Südländer war der Richtige dafür. Sie kannten sich schon lange, wussten allerdings nichts von einander. Warum sollte sich Versos gegen Nigel stellen und ihm schaden. Und wie wollte er ihm denn schaden.
    So beschrieb der Landstreicher seine Vorstellung sehr detailliert und Versos hörte interessiert zu. Sie saßen auf dem kalten, aber trockenem Boden. Der Schnee, der sicher auch hier lag, war weggetaut und hatte die harte, gefrorene Erde mit vertrocknetem Gras freigemacht.
    » Du musst dazu nichts sagen, Versos. Aber ich wollte dir davon erzählen. Ich weiß nicht, wie ich das umsetzen will, doch da werde ich einen Weg finden und wer weiß, vielleicht wird es ja etwas ganz Großes. Größer, als wir beide uns das jetzt vorstellen. «, erklärte Nigel, als er sah, wie Versos etwas verwirrt dreinblickte.
    Kraftvoll erhob sich Nigel und lief das Plateau ab, vor dem inneren Auge stand sein Gehöfft schon und Nigel saß mit ergrauten Haare auf der Bank vor dem Eingang und rauchte eine Pfeife, während die Sonne allmählich unterging.
    » Wir sollten nach Vengard gehen, dort werden wir am ehesten fündig, was auch immer wir suchen. «
    Versos nickte, sah den Landstreicher aber weiterhin etwas fragend an.
    » Aber bevor wir gehen, möchte ich mich mit dir prügeln. Wir hatten in den letzten Tagen etwas trainiert, ich denke wir können einen kleinen Kampf wagen. Aber beachte folgende Regeln: Wer auf dem Boden liegt, wird nicht getreten, wer aufgibt, der hat verloren und der Kampf ist vorbei. Wir wollen uns nicht umbringen. «
    Versos nickte erfreut und beide machten sich für einen Kampf fertig.

  20. Beiträge anzeigen #180
    Schwertmeister Avatar von Versos
    Registriert seit
    Oct 2006
    Ort
    Waffe:Schwert (Turok) Skills: 5/6 Einhand II, Akrobatik II, Wirt Rang: Jäger
    Beiträge
    868
     
    Versos ist offline
    Versos fand es toll, dass Nigel ihm seine Wünsche, seine Vorstellungen und seinen 'Traum' veröffentlichte. Er kannte Nigel zwar schon lange, aber einfach nicht gut und deswegen hatte es ihn umso mehr verwundert, warum der Landstreicher dies getan hatte. Nigels Ziel war also erstmal Vengard, ob sie da wirklich ankommen würden lag an Nigel, Versos war auf alles gefasst, besonders nach der Aktion mit Silden. Bevor sie jedoch weiterhin aufbrechen würden nach Vengard hatte der Landstreicher den Südländer zu einem Kampf herausgefordert. Keinem Schwertkampf, keinem Magiekampf, sondern einem Faustkampf. Die Regeln waren einfach: Wer auf dem Boden liegt wird nicht getreten, wer aufgibt hat verloren und wird in Ruhe gelassen. Versos stimmt ein, er wusste, dass er im Nachteil war, da Nigel seine Akrobatik perfektioniert hatte und Versos, bis auf die letzten Abende, schon lange aus der Übung war. Er war also auf alles gefasst, was ihn erwarten konnte.

    Die beiden Gefährten standen sich nun gegenüber und betrachteten den Gegner vorsichtig. Versos wusste nicht wer den ersten Schritt machen würde. Er war eigentlich immer der eher defensive gewesen, der abwartete und konterte, so gut es natürlich ging. Nigel war der erste, der angriff täuschte mit der linken Hand einen Schlag an und zog mit der Rechten Faust sofort nach. Da der Südländer aber gut stand (linkes Bein vorne, rechtes Bein hinten und beide Beine etwas eingebeugt) konnte er dem Überraschungschlag noch gerade so ausweichen. Doch gerade war er der rechten Faust ausgewichen, schon folgte ein Schlag mit der linken Faust in den Magen. Der Südländer stolperte ein paar Schritte zurück und keuchte erstmal, durch die Wucht des Schlages, durch. Er fasste sich relativ schnell wieder und ging wieder in seine defensive Position, von welcher er erstmal den Kampf weiter beobachten wollte. Schnell führte der Landstreicher den nächsten Schlag durch, welchen der Südländer aber auffing, nun hatte er die Hand fest im Griff und machte kurz darauf eine 180 Graddrehung, durch welche er Nigel zu sich ranzog und trat ihm mit dem Fuß genau zwischen die Brust. Dieser Kick schien anscheinend gesessen zu haben. Doch dies war erst der Erste Treffer und auch Nigel erholte sich von diesem Kick schnell.

Seite 9 von 21 « Erste ... 256789101112131620 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide