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  1. Beiträge anzeigen #141
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline
    Nigel konnte sich nicht mehr zurückhalten, anfangs hatte er noch die Hände im Gesicht zusammengeschlagen und konnte nur darüber lachen. Doch mittlerweile hatte er dringend etwas zu sagen.
    » Wisst ihr eigentlich, wie ihr euch anhört? Wie ein paar weltfremde Stadthalter. Ward ihr vor dem Krieg damals mal in Vengard, der großen Stadt? Dort hat man das 'Gesindel', die ihr als 'Flüchtlinge' bezeichnet, vor die Tore gesperrt, ihnen netterweise beim Bau von 'Massenhütten' geholfen und ihnen dann ihr Schicksal selbst in die Hand genomen. Wollt ihr genau so sein? Dann seid ihr nicht viel besser als die Orks mit ihren Sklaven. «
    Der Landstreicher machte eine kurze Pause und sah in die vielen Gesichter, die durch das Feuer erleuchtet wurden.
    » Ich kann euer Problem verstehen, doch es geht hier um Menschen. Lasst Silden wachsen, denn es ist ein natürlicher Prozess. Ihr müsst dafür sorgen, dass die Versorgung und der Schutz gegeben ist, doch mit mehr Menschen dürfte das doch kein Problem sein.
    Wenn es euch nicht passt, dann baut nen Zaun um euer Dorf und macht es wie jene Stadthalter. Aber die Flüchtlinge aufnehmen und ihnen das Gefühl von Geborgenheit geben, um sie dann abzuschieben, das ist unmenschlich und macht euch nicht besser als die Schergen des Königs. Denkt darüber mal nach.«

    Nigel wollte wieder im Schatten verschwinden und die Diskussion weiter verfolgen, da drehte er sich erneut um.
    » Ich habe auch einen Vorschlag zu unterbreiten. Zwingt die Leute, die zu euch kommen, sich in die Gesellschaft zu integrieren. Und habt keine Angst vor Veränderungen. «
    Dann drehte sich der Landstreicher endgültig um und verschwand wieder im Schatten der umstehenden Bäume...

  2. Beiträge anzeigen #142
    Ritter
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    Tavik ist offline
    Tavik murrte und knurrte, während ihm die Meinungen über die Flüchtlinge um die Ohren schossen wie Pfeile bei einem Überfall. Als sich sogar ein augenscheinlicher Herumtreiber erhob und sprach, da wurde es dem Krieger doch zu bunt.
    „Dürfte ich einmal um eure Aufmerksamkeit bitten, wertes Wald- und Wiesenvolk von Silden?“, rief der Hüne laut, unterdrückte den Schmerz der Narbe. Stille kehrte ein, unterbrochen von wenigen Rednern die ihn nun böse Wörter zuzischten. Einige finstere Blicke später gaben auch sie Ruhe.
    „Einer der Grundsätze des Überlebens ist: Der Stärkere gewinnt. Silden ist ohne Frage ein Dorf und eine Gemeinschaft, die sich Feinde gemacht hat. Seien das diese Bastarde in Vengard - wegen Okara - oder die Tiere in Geldern und Montera. Was passiert, wenn wir also Flüchtlinge, Herumtreiber und Landstreicher bei uns aufnehmen? Was passiert wenn wir anders als die Orks und Königstreuen Güte und Warmherzigkeit zeigen?
    Wir versetzen unserer Gemeinschaft den Todesstoß. Natürlich, es wird viel davon geredet das hier ja Honig in den Flüssen fließt und die Bäume unter dem Gewicht der Äpfel einknicken … Aber wir sind verdammt noch mal nicht dieses Paradies als welches uns die ganzen Idioten und Bauern in Myrtana sehen. Wir haben Probleme wie Vengard, nicht im gleichen Maß aber doch ähnlich. Kriminalität, Nahrungsmangel, langsame Verschmutzung der Umwelt. Wollt ihr dazu noch Überbevölkerung haben? Was passiert wohl wenn diese Fratzen in Geldern Wind davon kriegen, dass wir hier aus allen Nähten platzen? Ja, Silden wird größer. Wälder weichen dem Dorf, bald der Stadt. Irgendwann sieht man dann von Gelderns Zinnen aus den Rauch der Schornsteine in Silden, und was dann passiert kann sich wohl jeder denken.
    Die Orks werden ihre Truppen schicken und uns die Dächer über dem Kopf anzünden. Und weswegen? Weil wir gutherzige Samariter sind, die Flüchtlingen Kost und Logis stellen.
    Deswegen bin ich der gleichen Meinung wie Jarvo. Wählt weise die Bevölkerung aus, schiebt ihr wenn nötig einen Riegel vor. Wir können es uns in diesen Zeiten nicht leisten, jeden Dahergelaufenen aufzunehmen. Daher denke ich, dass wir dem Leitsatz der Welt folgen müssen: Der Stärkere überlebt, der Schwächere geht unter.“
    Stille. Die kräftige Hand fuhr über die Narbe, massierte sie leicht.
    „Nennt mich brutal“, krächzte Tavik laut, „nennt mich grausam und unmenschlich. Aber in einer Welt, in der Unmenschlichkeit zur Norm geworden ist, gehen die unter die Menschlichkeit zeigen.
    Von Gutherzigkeit können wir nicht leben, ebenso wenig von Kriegsverletzten, hungrigen Bauern und alten Greisen. Machen wir Silden zur Zuflucht für Flüchtlinge, können wir uns gleich in einer Reihe nach Geldern aufstellen und in die Minen marschieren.“
    Unverständnis in manchen Augenpaaren. Einige Blicke wirkten geschockt, entsetzt, ungläubig. Tavik seufzte nur.
    „Macht wie ihr’s wollt, aber denkt bloß nicht das ich dabei helfen werden, Silden durch eure gottverdammte Warmherzigkeit zu vernichten.“
    Geändert von Tavik (11.11.2009 um 18:31 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #143
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    "Nein - Fremder der sich nun davon schleicht. Du vergisst etwas und das ist unsere Lebensart und die muss gewahrt bleiben. Nur so funktioniert Silden. Vengard funktioniert nicht! Während Königstruppen und Feuermagier sich satt essen und in prunkvollen Gewändern in Büchern stöbern, leben in den Armenvierteln die Menschen im Dreck und zwischen Ratten. Die Herrlichkeit der Menschenrasse!", tönte der Druide und applaudierte hämisch, um seinen Argwohn über die Königstreuen zu verdeutlichen.

    "Wir haben hier aber gelernt mit der Natur zu leben, das können die Flüchtlinge - wie Jarvo schon sagte - auch von uns lernen. Silden aber noch mehr wachsen lassen, macht es zu einen zweiten Vengard, was kein Sildener verhindern kann. Und sie zwingen bringt nichts hervor, ausser Angst, Wut und Abneigung! Oder meinst du du kannst einen Waldläufer dazu bringen, sich im Gefägnis Vengard wohl zu fühlen? - Es geht nicht! Die Willigen sollen ihre Chance bekommen, die Unwilligen sollen eine andere Chance erlangen. Mehr können wir nicht machen. Wir sind nicht das Armenhaus und Flüchtlingslager Myrtanas, wir sind das Waldvolk, wir sind Silden. Zu viele der anderen 'Menschen' werden uns zu dem machen, was wir nicht für richtig sehen und für was unsere Werte nicht stehen, für was Silden nicht steht! Das Waldvolk ist nicht gleich dem myrtanischen Volk! Tavik hat schon recht! Silden dem Waldvolk! Das Waldvolk zuerst!", sprach Ornlu energisch und wirkungsvoll. Die konservativen Waldvölkler hatte er überzeugen können, ebenso die Traditionalisten in Form der Sippenführer.
    Runak trat vor.
    "Ich denke die Debatten werden keinen weiteren Verlauf nehmen, die andere noch umstimmt oder überzeugt. Waldvolk, so lasst uns abstimmen. Wer dafür ist Silden in Zukunft so für das umherziehende Waldvolk zu organisieren wie Meister Jodas es vorschlug, der möge dies kundtun!", sprach der alte Druide, ehe eine sehr deutliche Mehrheit durch Waffengeklirre, Waffen-ans-schild-schlagen und Druidenstäbe ertönte. Es musste so gelöst werden, das Wie im Detail würde man angehen.
    "Hab Dank! Und nun Waldvolk. Sprecht ihr euch dafür aus, dass Flüchtlingsproblem, mit einer externen Siedlung anzugehen und jenen die nicht willig sind sich anzupassen, trotzdem unter die Arme zu greifen?", fragte Runak in die große Runde.
    Geändert von Ornlu (11.11.2009 um 18:44 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #144
    Lehrling Avatar von Rantson
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    Rantson ist offline
    Rantson stand am Ufer vom Sildenersee, wo leise kleine, schwarze Wellen ihm entgegen schwappten. Es war schon dunkel, und Rantson hatte echt keine lust mer, in dieser Finsternis einen Bauplatz für'ne Hütte zu finden.

    Also machte er sich auf dem Weg zum Thing, da würde er die Zeit noch sinnvoll verbringen. Also machte er sich auf den Weg, den Worten der Druiden zu lauschen...

  5. Beiträge anzeigen #145
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Versammlungsplatz bei den nördlichen Wasserfällen

    Yared hatte gewusst, dass Jodas Vorschlag kommen würde und dass er auch angenommen werden musste, deshalb hatte er sich auch zurückgehalten, um den eigentlichen Vorschlag nicht zu torpedieren, aber jetzt als Runak einfach weiter zur Abstimmung über eine Flüchtlingssiedlung übergehen wollte, um einen Knopf an die Sache zu machen, schritt der Lagermeister ein.
    "Meister Runak, entschuldigt wenn ich die Abstimmung unterbreche, aber ich glaube, dass dieser Gedanke der ausgelagerten Siedlung noch nicht vollständig durchdacht wurde. Bei diesem Vorschlag geht es schließlich darum, eine Siedlung einzurichten und mit dem Nötigsten zu versorgen. Und genau dieses 'Nötigste' ist das Problem an der Angelegenheit. Es geht mir nicht darum, dass wir zu wenig Nahrungsmittel oder Baumaterial für die Errichtung und Erhaltung einer solchen Siedlung hätten, nur muss auch eine solche Siedlung beschützt werden, was bedeutet, dass wir auch dort eine Abordnung von Kriegern bräuchten. Denn was bringt uns der Aufbau dieser Siedlung, wenn sie von Gefahren, wie wilden Tieren und Feinden zerstört wird? Und mehr noch: Wenn wir dort jene unterbringen, die sich nicht integrieren lassen, weshalb auch immer, egal ob aus Unwillen oder Unfähigkeit, - irgendwann wird auch Abschaum dabei sein und dieser wird seine tiefen Wurzeln in einer solchen Siedlung schlagen. Wenn wir also nicht auch diese Siedlung gegen innere Feinde beschützen wollen, werden wir sie früher oder später Gesetzlosen überlassen müssen. Im anderen Fall wird auch diese Siedlung expandieren und wir werden immer mehr Krieger abordnen müssen um in der Flüchtlingssiedlung für Recht und Ordnung zu sorgen, vor allem auch, damit sich diese Siedlung nicht zu einem Banditenlager in unserem Rücken entwickelt. Daher warne ich vor vorschnellem Urteilen. So richtig es ist, die Flüchtlinge zu unterstützen. Aufgrund dieser Bedenken spreche ich mich gegen solch eine Siedlung aus, denn sie birgt mehr Schaden als Nutzen."
    Nach dieser heftigen Rede, die er schnell noch an den Mann gebracht hatte, setzte er sich und ließ Runak fortfahren.
    Geändert von Yared (11.11.2009 um 20:40 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #146
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline

    nördliche Wasserfälle

    Dekker lächelte, als plötzlich Nigel in der Menge der Sildener auftauchte. Er hatte den Landstreicher bereits in den letzten Tagen beim Thing herumstreunen sehen und freute sich nun über die verdutzten Gesichter der Sildener, ehe der Krieger wieder im Wald verschwand. Auch Taviks Standpunkt war interessant... Er hatte den Hühnen lang nicht mehr gesehen, aber er hatte sich nicht verändert, außer die Narbe, die seinen Hals ziehrte und ihm das Sprechen schwer machte.
    Aber dann war dieses leidige Thema letztendlich vorbei, die Diskussionen waren gemacht, die Argumente vorgebracht und die Standpunkte festgefahren... Endlich kam es zur Abstimmung...
    Bei der ersten Frage, die Unterstützung Jodas' Plan, stimmte Dekker lautstark in die zustimmenden Rufe ein, denn die Vorschläge des Hüters waren gut und richtig, um das Waldvolk in seiner Form noch weiter zu stärken.
    Die zweite Frage, nach der externen Siedlung, die Ornlu vorgeschlagen hatte, war deutlich kniffliger. Yared unterbrach die Abstimmung nocheinmal um seine Meinung kund zu tun und gegen die Pläne des Druiden zu appellieren, ehe es dann zur Abstimmung der Frage kam.
    Dekker hielt sich hier komplett raus, die Frage war für ihn nicht so eindeutig klärbar, immerhin waren die Flüchtlinge gleichzeitig auch das Blut des Waldvolks, denn aus diesen Menschen rekrutierten sie immerhin ihre Krieger...
    Es war das erste Mal, dass eine Thingentscheidung nicht nahezu einheitlich entschlossen wurde, denn ebenso viele Waldläufer sprachen sich für den Bau der Siedlung, als auch dagegen aus... Ehe die Situation erneut eskalierte, schloss Runak die ab, indem er den Thing um einen Tag verlängerte und die Diskussion auf den morgigen Tage verlegte, um sie nach den anstehenden Wahlen endgültig zu klären.
    Das war also der offiziell letzte Thingag ... Oder besser der öffentliche Teil des letzten Tages... Was nun folgte, war die Frage, die bereits seit Tagen alle Waldläufer in Spannung hielt: Wer würde neuer Hauptmann werden? Und vor allem, wer würde der neue Anführer der Waldläufer?
    Dekker hatte keine Ahnung, wie die Sache ablaufen würde, aber hoffte, Jodas würde ihn noch rechtzeitig in das Ritual einweihen... Aber erstmal stand wohl Verpflegung an... Die Männer und Frauen bekamen ihr Abendessen von den Knechten der Wassermühle, ebenso wie ihre Krüge, die sie mit Bier oder klarem, kühlen Wasser füllen konnten.
    Dekker stand bei Jodas und gratulierte ihm zu seinem vom Volk abgesegneten Vorschlag, was den Hüter sichtlich ehrte. Gerade begann eine Diskussion zwischen den beiden Waldläufern, als Arkantos herantrat.
    'Das Trommeln.', mit einem mystischen Vorschlag sprach er die beiden Worte aus, die Jodas und vor allem aber Dekker stutzig zurückließen, denn schon war der Falke weitergelaufen und informierte Bhôr und Mertens mit den gleichen mystischen Worten.
    Dekker blickte Jodas fragend an, aber der schien keine Zeit zu haben, sondern hon die Nase etwas und schien sich zu konzentrieren.
    Und plötzlich schien es um Dekker herum leiser zu werden, die gesamten Konversationen der Thingteilnehmer, die eben noch regsam gelaufen waren, kamen zur Ruhe und man hörte etwas... leise... undeutlich... weit in der Ferne.
    Dum... Dum... Dum
    Monotones, leises Trommeln woher kam das? Wer waren die Trommler? Orks? Eine anrückende Kompanie Innosgläubiger, die den Sildenern in den Arsch treten wollten?
    Aber niemand um Dekker herum verfiel in Panik und machte sich kampfbereit, ob des bevorstehenden Angriffs.
    'Das Trommeln...', flüsterte Jodas jetzt, um die mystische Atmosphäre nicht zu stören, 'Die Wahlen beginnen! Bleib dicht hinter mir.'
    Und erst jetzt, da Jodas sich aufmachte, fiel Dekker auf, was passierte. Arkantos war zu seinen Kriegern gegangen, in der Stille hatten sie einige Worte gewechselt, ehe er mit zwei erfahren wirkenden Kriegern aufgebrochen war... Ebenso war Oberon mit den Snappern verfahren, er und seine 'Adjutanten' folgten ebenso Arkantos.
    Aber nicht nur die bekannten, großen Waldläufer machten sich auf, nein, auch die Männer, die hinter dem Waldläuferrat standen, Sippenführer und angesehene Waldläufer.
    Dekker folgte Jodas am Fuße, welcher jetzt auch einige andere heranwinkte. Euryiakos schloss sich dem kleinen, mystischen Zuge an, ebenso wie Jarvo und Bhôr. Auch Guin und Iun folgten den Männern. Arakos führte das kleine Troß an und leitete es direkt in die Wälder.
    Es waren Gesichter dabei, die Dekker noch nie gesehen hätte, aber auch viele, die er kannte. Mertens, Nara und Mara... Alvar auch dabei, er lief neben Chris, so hieß der Waldläufer, der scheinbar in der Küstenregion unterwegs war.
    Dekkers Herz pochte in seiner Brust, er war aufgeregt, was in dieser Nacht passieren würde, wenigstens hatte er Freunde an seiner Seite. Jarvo lief direkt neben ihm und vermittelte Dekker so einen gewissen Rückhalt.

    Der Weg durch die Wälder kam Dekker nicht allzu lang los, die Trommeln wurden immer lauter und es lag etwas in der Luft. Grünliche Rauchschwaden wabberten zwischen den Bäumen und vermittelten noch mehr mystische, geheimnisvolle Atmosphäre.
    Immer lauter dröhnten die Trommeln in Dekkers Ohren, betäubten ihn gemeinsam mit dem Sumpfkrautduft, der die Luft schwängerte.
    'Wir sind da', murmelte Jodas plötzlich über seine Schulter, als der Zug mehr oder minder abrupt stopte.
    Wo waren sie angekommen? Was sollte das für ein Ort sein? Hier sollte diese rituelle Wahl stattfinden?
    Aber als Jodas zur Seite trat, offenbarte er Dekker den Anblick des Ortes, an den sie gekommen waren.
    Eine überwucherte Treppe führte einige Stufen nach oben auf eine Art Plattform, in deren Mitte ein runder, moosüberwachsener Stein stand.
    'Was ist das?', flüsterte Dekker in Jodas Richtung, um nicht unwissend zu erscheinen.
    'Was das ist, junger Waldläufer?', hallte plötzlich eine klare Bassstimme über die kleine Lichtung... Arakos, wie hatte der Waldläufer Dekkers Worte verstehen können? Auf diese Entfernung. Und außerdem... Wieso verstummten in dem Moment, da er zu Sprechen begann, die Trommeln?, 'Dies ist ein Grabmal, ein Mahnmal, ein Denkmal! Aber nicht irgendeines? Nicht für einen Druiden oder irgendeinen Hüter! Sondern für DEN Hüter. Er war der erste seiner Art und das Waldvolk wird nie wieder einen so großen hervorbringen wie ihn!
    In den Anfängen unserer Zeit, als die ersten Druiden über die Welt wandelten und die Gegend um Silden, das damals noch nicht existierte, als ihre Heimat ansahen, kamen auch die ersten Waldläufer auf. Und er war der erste der Ihren. Er war der erste, der den Geist des Waldes kennen lernte und ihn bändigte! Der erste Druide schließlich gründete mit den normalen Menschen schließlich Silden, idyllisch gelegen in einer Gegend, die reichhaltiger kaum sein könnte. Aber mit dieser Idylle kamen auch Gefahren. Gefahren, die die Druiden allein nicht zu bändigen wussten. Und in diesen Zeiten tauchten die Waldläufer erstmals auf. Die verstießen das Gesindel und das Pack, das Silden und der Natur schlechtes wollte. Sie richteten umherstreunende Orks und begannen zu dem zu werden, was sie heute sind! Und er führte sie an! Taranis! Niemand kannte den Wald wie er, niemand verstand seinen Geist auf diese Weise, wie Taranis es tat und eben jenem Geist ein Zuhause in sich bot!'
    , Arakos schluckte, der Wald schien zu schweigen, im Gedenken an jenen großen Waldläufer, 'Aber von einem Tag auf den anderen war er fort. Er entfernte sich von seiner Gemeinschaft in einer Nacht, um die Herausforderung anzunehmen, für die er geschaffen war!
    Denn Adanos, Vater der Natur, hatte gesehen, welche Schwierigkeiten und welches Leid die Menschen über die Gegend um Silden brachten, und er wollte Silden vernichten, wegschwemmen in seinen Fluten!
    Er erschien Taranis in dieser Nacht, um ihn zu schützen, denn er war neben den Druiden sein erster Diener. Aber Taranis entschloss sich, nicht, wie Adanos es ihm aufgetragen hatte, aus der Gegend zu verschwinden, sondern seiner Gemeinschaft einen letzten Dienst zu erweisen.
    Er kannte den Wald und die Natur, er spürte die Fluten, das Wasser, die Gefahr und den Tod, die sie bringen würden. Aber anstatt sich zu retten, stellte er sich ihnen entgegen.
    Es war unweit von hier! Er erklomm einen Felsen und sah die Wassermassen auf sich zu strömen. Wissend, was mit ihm geschehen würde, flehte er Adanos an, die Gemeinschaft zu schonen, sie als Teil des Ganzen und nicht als Fremdkörper zu betrachten.
    Die Fluten rissen ihn fort und Adanos erkannte, was geschah. Er sah, was der Mensch war, wie Taranis es sagte, er war kein Fremdkörper, sondern ein Teil der Natur.
    Das Wasser erreichte Silden nicht, es verschlang einzig Taranis' Leichnam und bildete dann diese wunderbare Landschaft.
    Bis heute verehren wir Waldläufer Taranis, denn er erkannte, was unsere Aufgabe war, im Bund mit der Natur und dem Wald die Natur als ganzes zu beschützen, die Tiere, die Pflanzen, die Orks und die Menschen, denn wir alle sind Teil des Ganzen!'

  7. Beiträge anzeigen #147
    Abenteurer Avatar von Die Orkjäger
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    Die Orkjäger ist offline
    Warum hatte er sich nur Freiwillig für diese Aufgabe gemeldet? Je länger Skeld unterwegs war, um so weniger Sinn sah er dahinter nach Silden gegangen zu sein. Vielleicht sollte er in Zukunft weniger Sumpfkraut Rauchen... „AH!“ entfuhr es den Lippen des Orkjägers als ihm sein eigenes Ziel hinter dem Marsch wieder erkannte – er wollte sich doch unbedingt noch etwas Sumpfkraut beschaffen.
    Skeld war gut 6 Fuss lang gewachsen und trug eine etwas verwitterte Orkjägerrüstung. Auf seinem Mantel war das Symbol des Hammerclans zu sehen, auf seinem Rücken trug er eine Armbrust und sein Schwert. Es war wahrlich schwer ihn nicht als Nordmann zu Identifizieren, aber wieso auch? Schließlich kam er nicht um Krieg zu führen...
    Er war sicher einen Tag lang unterwegs gewesen – warum war er erst jetzt wieder darauf gekommen das er Sumpfkraut kaufen wollte? Leicht verwirrt verwarf er den Gedanken wieder – es gab jetzt nur zwei Dinge zu tun.

    Jemanden finden der ihm Sumpfkraut verkaufen könnte – und jemanden der die ihm etwas zur Hilfe beim Schiffsbau sagen könnte. Sofern sie überhaupt dazu bereit waren...

    Ersteres sollte seiner Erfahrung kein Problem werden, zweiteres schon eher – er wusste zwar das Silden mehr ein Fischerdorf war, aber er hatte noch nie von jemanden gehört der hier Boote bauen könnte. Halvar hatte zwar gemeint auf dem Samhainfest hätte es eine Schiffstaufe gegeben, aber sicher war sich Skeld dennoch nicht – vermutlich war er Ohnehin Betrunken und hätte alles als Schiffstaufe angesehen solange man ihm ein Bier gab.

    Nur kurz Musterten die Wachen an der alten Mühle den Orkjäger und ließen ihn schließlich passieren. Langsam ging er weiter ins Dorf hinein und blickte sich um. Irgendwenn würde er Fragen müssen. Seine Wahl fiel auf eine Junge Frau. Sie war ungefähr einen Fuss kleiner als und trug eine Mischung aus Kettenhemd und Lederrüstung. „Entschuldige...kannst du mir Sagen wo ich hier einen Bootsbauer finden kann?“ fragte Skeld und blickte die Frau fragend an.

    Drakk

  8. Beiträge anzeigen #148
    Burgherrin Avatar von Myra
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    Myra ist offline
    Trotz der eisigen Kälte war Myra noch auf den nächtlichen Straßen oder besser gesagt Wegen Sildens unterwegs. Sie hatte sich dazu entschlossen einfach mal einen Spaziergang zu machen ohne Grund, ohne Ziel, sie wollte einfach einmal die Nacht in ihrer reinsten Form genießen. Der einzige Nachteil war anfangs nur, dass es einfach tierisch kalt war und die junge Schneiderin trotz Rüstung und Fellmantel fror. Die Rüstung trug sie eigentlich auch nur, damit sie sich etwas mehr an das Tragen von solchen eher unflexiblen Kleidungsstücken gewöhnte, doch bis jetzt stellte sich bei ihr noch nicht das Behagen ein, was sie sich eigentlich gewünscht hatte.
    Während sie eben durch die Nacht stiefelte, obwohl es eher ein dahin schreiten war, denn stiefeln klang an sich viel zu grob und unfeminin, (Das Gehen, welches die junge Blonde vollzog, erinnerte schon eher an ein versuchtes Schweben, denn es war schwer mit der Rüstung irgendwie elegant zu laufen), begegnete sie einem großen, kräftig gebauten Mann, was mitten in der Nacht nicht gerade die angenehmste Erfahrung war, denn sie wusste ganz genau wie Männer in der Nacht auf Frauen reagierten, die allein über die Wege liefen. Doch scheinbar wollte dieser nur eine Antwort von ihr, eine Antwort auf eine Frage, die Myra ziemlich erstaunte.
    "Den Bootsbauer? Also ich persönlich kenne keinen Bootsbauer.",sage die Grünäugige und beguckte den Mann von oben bis unten.
    Er war auf keinen Fall ein Bürger von Silden, es hatte den Anschein, dass er eher ein Nordmann oder so gewesen sei, aber so genau kannte sich die junge Adlige da nicht aus, bisher hatte sie nur Umgang mit den Leuten aus Myrthana gehabt.
    "Entweder versuchst du ihn direkt am See zu finden oder du fragst mal den Lagerverwalter Yared, der sollte sicherlich einige Leute hier in Silden kennen. Wenn wir soetwas wie einen Bootsbauer haben, dann wird er sicherlich bei Yared sein Holz geholt haben. Also versuch am besten dein Glück dort."
    Die Schneiderin erklärte dem großen Kerl den Weg zum Lagerhaus. Als dieser sich dann umdrehte und gehen wollte, bemerkte sie, dass dieser eine Armbrust auf den Rücken trug. Soetwas hatte sie hier in Silden noch gar nicht gesehen. In den seltsamen Ruinen mitten im Wald, wo sie das Schwert ihrer Familie gefunden hatte, da war sie auch auf Armbrüste gestoßen. Vielleicht war dies ein Zeichen vom Schläfer. Myra musste unbedingt das Geheimnis dieser großen Schusswaffe erfahren, vorallem weil sie bisher noch gar keine Erfahrungen mit Fernwaffen gehabt hatte, sondern sich nur auf den Nahkampf beschränkt hatte.
    "Warte einen Moment, bitte. Wie ich sehe trägst du eine Armbrust auf den Rücken. Hier in Silden habe ich noch niemanden mit einer solchen Waffe herumlaufen sehen, gibt es soetwas dort, wo du herkommst, öfter? Kannst du mir vielleicht sogar zeigen, wie ich mit so einer Waffe umgehen kann?"

  9. Beiträge anzeigen #149
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline

    Nördliche Wasserfälle

    Ungläubig hatte Nigel nur den Kopf geschüttelt.
    Der Wachstum eines Volkes war ganz normal und sollte so akzeptiert werden. Bei der Siedlung in der Küstenregion vor einigen Tagen stritt man noch, ob es nicht zu gefährlich sei und dann wollte man jetzt einfach eine neue, sinnlose aus dem Boden stampfen. Der Landstreicher fragte sich wozu das führen sollte, behielt die Frage aber für sich, da man anscheinend keine Zeit hatte und zur Abstimmtung überging.
    Er widmete sich dann schließlich wichtigerem, wie dem Essen.
    Nigel hatte sicherlich einige Kilo mehr auf den Rippen, nach den ganzen Schüsseln. Doch den Winterspeck brauchte er sicherlich für den kommenden Winter, so war er dankbar und schob sich das gar nicht mal unleckere Zeug schüsselweise in sich hinein.
    Plötzlich verschwanden eine ganze Menge wichtiger Leute, allesamt Waldläufer, wie dem Landstreicher schnell auffiel.
    Das musste die Wahl des Waldläuferführers sein.
    Gespannt lauschte Nigel, konnte aber nichts hören oder generell erkennen. Er musste sich also gedulden, bis das Ergebnis öffentlich bekannt gegeben wurde.
    Im Grunde war's ihm schnuppe, wer es werden würde, er wollte es nur wissen. Danach wollte der Landstreicher auch schleunigst Silden hinter sich gelassen, er hatte eindeutig zu viel gesehen in den letzten Tagen...
    Geändert von Nigel Ascan (11.11.2009 um 23:06 Uhr)

  10. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #150
    Provinzheldin Avatar von Sanguine
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    Sanguine ist offline
    Leise summte sie ein Lied, was ihr ganz frei in den Sinn gekommen war. Es gab keine eindeutige Richtung, mehr ein hin und her und im Kreis drehen des Liedes. Es half aber, die Gedanken auf anderes zu lenken. Immer noch fragte sie sich, was ihr Bruder denn die ganzen Tage so trieb. Sicher hatte er seine Pflichten, aber er schwieg immer. Als ob er etwas zu verbergen hatte. Doch war sie besser?
    Sie verbarg auch viele Geheimnisse und das wohl größte war, dass sie sich heimlich traf. Karal war doch nicht so ein übler Kerl und während Ornlu sich in der weiten Welt herum trieb, hatte sie nette Abende bei Karal und seiner alten Mutter. Natürlich spielte sie die schüchterne, junge Frau und bewahrte Anstand, doch tat Karal selbiges. Er war kein Unhold der sie irgendwie berühren oder küssen wollte, weil er dachte er wärs. Nein, für einen Holzfäller war er fast wie ein Adliger, nur besaß er einen weit lustigeren Humor. Ob sie Karal haben wollte, wusste sie aber noch nicht. Im Kopf war immer der Gedanke an die Häscher und Ornlus mahnende Worte. Doch obsiegte immer der Kopf gegen das was das Herz begehrte? San war sich nicht sicher, aber es schien das zu sein was sie so ganz leicht fühlte, wenn sie an den blonden Hünen dachte. Etwas was sie nicht kannte und nicht wusste, wie es damit weitergehen würde.
    Seufzend blickte sie heraus. Sie musste mehr wissen.
    "Wo bist du Schwester der Nacht?", fragte sie, schloss dann die Tür und hockte sie vor den kleinen Schrein den sie für die Schwester der Nacht gebastelt hatte. Ein weiteres Geheimnis offenbare sich für alle und doch für niemanden, als San dann eine gefangene Fleischwanze packte und in die andere Hand ihren Dolch fest umgriff.
    "Beliar! - EMEM KADAR - Nimm dieses Opfer!" - San schlitzte die fiepende Fleischwanze auf - "Bringe mir die Schwester der Nacht zurück!", flehte die junge Frau und warf die Fleischwanze hin. Es war eine Anrufung die sie lange nicht mehr tat, doch hier war es der dunkle Gott persönlich und nicht ihr Meister, der Dämon der Jagd. Ihr Herz pochte und pochte, sie wartete auf eine Reaktion, doch nichts geschah. Weder Suzuran tauchte durch die Tür auf, noch sprach eine höhere Macht durch die geopferte Fleischwanze.
    Viel mehr fühlte sich Sanguine nicht wohl, begann heftige zu husten. Ihr Herz raste, ihr Kopf schmerzte und die Luft blieb ihr fern. Es wurde immer heftiger, bis sie zu Boden fiel, gegen den Erstickungstod rang und einen Augenblick später Luft wieder in ihre Lungen strömte.

    Saguine begann zu weinen, sie war so dumm gewesen. Wie konnte sie dem dunklen Gott eine minderwertige Fleischwanze opfern und ein Zeichen verlangen oder gar eine Menschenseele einfordern? Es war die gerechte Warnung. Sie musste an etwas Höheres kommen, um ein Zeichen zu kriegen.
    Einen Menschen zum Preis für die Schwester der Nacht? Nickend stimmte San sich selbst zu und zog die Rotze hoch, die aus der Nase wollte.
    "Eine Seele für eine andere Seele. Schwester der Nacht ich hole dich aus Beliars Reich zurück.", murmelte sie und warf den Fleischwanzenkadaver aus der Hütte.

  11. Beiträge anzeigen #151
    Kämpfer Avatar von Favril
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    Favril ist offline

    Nördliche Wasserfälle

    Favril hatte lange überlegt.

    Er hatte sich einerseits Pläne vorbereitet, die ein Leben in und um Silden vorsahen. Garten, Jagdstube, gemeinnütziger Dienst in Silden und irgendwann Ausbildung im Kampf und Unterstützung der Waldläufer.
    Doch dann kam andererseits Dekker und bot dem Jungen an, den Waldläufer zu begleiten, als Waffenbruder und von ihm zu lernen. Das hieß aber, abhängig von einem Menschen zu sein und sein eigenes Leben und den eigenen Willen aufzugeben.

    Doch nach all den Diskussionen über Flüchtlinge hatte sich der junge Bursche entschieden. Er würde mit allen Konsequenzen dem Waldläufer Dekker folgen, wohin auch immer es ihn trieb. Er fühlte sich unwohl in Silden, als er hörte, wie man über seinesgleichen denkt. Er war nicht erwünscht, also ging er.
    Ohne Dekkers Angebot hätte der Bursche sicherlich anders gedacht und um Ansehen in Silden gekämpft, aber ihm bot sich nun mal ein anderer Weg, also nahm er diesen auch.

    Er wollte seinem Freund und zukünftigen Waffenbruder diese Entscheidung mitteilen, fand ihn aber nirgends. Als er erfuhr, dass viele Waldläufer bei der Wahl des neuen Anführers waren, geduldete er sich....

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    Es war eine Nacht der Mahnwache gewesen. Einer der Waldläufer nach dem Anderen war auf den Stufen auf die Knie gesunken und war dort auf sein Schwert gestützt verharrt. Dekker kniete neben Mertens und Bhôr und wartete so auf den Morgen.
    Seine Gedanken waren unruhig gewesen, sie schweiften zu Ardin, der irgendwo in Gefangenschaft bei Dekkers wirklichen, leiblichen Vater war. Dann waren sie wieder bie Lydia, der Heilerin aus Al Shedim, die er nach seinem Sieg beim Reitrennen unter Tränen verlassen hatte. Dann waren sie bei Corax, der ihm mahnend gedroht hatte, ihn umzubringen, sollte er gegen Silden arbeiten. Kurz darauf gedachte er der ersten bewussten Begegnung mit dem Druiden auf der Nebelinsel, als er ihm das Leben rettete, bevor der Bär ihn töten konnte.
    Beinahe erstaunt war er, als die ersten Sonnenstrahlen die kahlen Äste durchdrangen und die Mahnwache beendeten.
    Aber anstatt, dass es nun zur Abstimmung kam, gab es erst eine Art gemeinsames Mahl. Die Waldläufer setzten sich im Kreis und teilten nun Brot und Wein, manche steckten die Köpfe zusammen und berieten vermutlich darüber, wer gewählt werden sollte, ehe sie sich ihren Teil des Brotlaibs abrissen und den nahrhaften Teig verschlangen.
    Dann nahmen wieder alle ihre Positionen ein, die sie am Vorabend während der Ansprache Arakos' gehabt hatten, und warteten nun auf die Worte des weisen Waldläufers.
    'Brüder des Waldes!', setzte er an und auch das letzte Gemurmel erstarb, 'Ihr wisst warum wir hier sind. Die Wahl von Raddecks Nachfolger steht an. Wir dreißig sind hier versammelt, da wir die erfahrenen, die erprobten und vielleicht und hoffentlich weiseren Waldläufer sind. Ich möchte euch bitten nach eurem besten Gewissen euren zukünftigen Anführer wählen! Geht nicht nach euren eigenen Interessen oder denen eurer Sippe, sondern nach den Interessen der Waldläufer allgemein!
    Der zukünftige Waldläuferführer braucht hierbei die Zustimmung von zwanzig Waldläufern!
    Ich möchte euch nun bitten, den eurer Meinung nach fähigsten Waldläufer vorzuschlagen, zur Wahl für den neuen Anführer der Waldläufer!'

    Das war also das Prozedere, ging es Dekker durch den Kopf. Nun musste er sehen, wie es sich entwickeln würde.
    Schon erhob sich einer der Snapperkrieger, hühnenhaft ragte er über den Sitzenden auf, seine Gesichtszüge waren hart, ebenso wie sein Körper, der sich muskulös und durchtrainiert unter seiner Kluft abzeichnete.
    'Ich möchte Oberon als neuen Waldläuferführer vorschlagen, er ist der einzig fähige Waldl---', schon wurde er unterbrochen von Buh-Rufen einiger Arkantos-Sympathisanten. Bereits jetzt war die Situation kurz davor zu eskalieren, denn der Snapper wollte sich unversehens auf die Falkenkrieger stürzen, aber Arakos schritt durch einen mächtigen Schrei dazwischen.
    Die Aggression verpuffte für einen Moment und der Snapperkrieger nahm sichtlich gereizt wieder Platz neben seinem Anführer.
    Augenblicklich sprang darauf einer der Falkenkrieger auf, der eben noch laut in die Schährufe eingestimmt hatte.
    'Ich möchte Arkanto---', aber schon hier fielen ihm die Snapper ins Wort, gleiches Spiel, bloß diesmal anders herum, und wieder musste Arakos die Männer davon abhalten sich bereits jetzt die Kehlen aufzuschneiden.
    'Du willst Arkantos vorschlagen?', fragte der Bär noch nach, um seine Nachfrage bestätigt zu bekommen.
    'Gibt es noch Vorschläge?', dröhnte die Stimme des Waldläufers durch die Wald und eine weitere Hand hob sich. Alvar.
    'Arakos? Willst du nicht Waldläuferführer werden?', erstmals blieben Schmährufe aus, der Bär war bei allen Kriegern bekannt, beliebt und respektiert.
    'Ihr wisst, dass mich mein heiliger Eid an das Dorf, dessen Name nicht ausgesprochen werden darf, bindet, deshalb stehe ich euch nicht zu Verfügung!'
    'Dann möchte ich Jodas als Waldläuferführer vorschlagen!', stieß Alvar erneut vor, drehte sich zum ehemaligen Hauptmann um, aber dieser schüttelte nur den Kopf.
    'Nein, Alvar, auch ich will diese Bürde in meinem Alter und nach meiner Zeit nicht mehr tragen, ich glaube, wir brauchen einen jüngeren Waldläuferführer!', sprach Jodas und übergab damit das Wort wieder an Arakos.
    'Gut, meine Brüder, gibt es noch weitere Vorschläge?', niemand meldete sich, 'dann lasst uns abstimmen! Wer ist für Oberon, der erhebe sich!'
    Nicht genug, dachte Dekker erleichtert, als er sah, wie viele Krieger sich nach und nach erhoben und lärmend mit ihren Waffen klirrten.
    'Dreizehn Männer für Oberon! Setzt euch! Wer ist für Arkantos!'
    Nach Dekkers Rechenkünsten konnten es gar nicht mehr genug Leute sein, die Arkantos unterstützten und tatsächlich. Nur elf Krieger standen am Ende und so endete die Abstimmung mit einem klassischen Patt.
    'Es gibt kein Ergebnis! Gut, ich möchte euch bitten, nach einer halben Stunde Pause wieder hier zu sein, dann werden wir erneut abstimmen! Macht euch Gedanken, ob ihr nicht noch jemand anderen vorschlagen wollt, oder für jemand anderen stimmen wollt! Versucht bitte nicht Andere umzustimmen! Jeder muss das für sich selbst entscheiden!', sprach Arakos und löste die Versammlung auf.
    'Deine Stunde schlägt.', flüsterte Bhôr leise, als sie aufstanden... Aber das wusste Dekker bereits.

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    Fast kein Wort war zu hören, während die Waldläufer pausierten. Manche verrichteten ihre Notdurft, andere schlenderten durch den Wald und dachten nach, und wieder andere hatten sich auf den weichen Boden gelegt und blickten durch die kahlen Äste in den klaren Himmel.
    Langsam brach die Dunkelheit über die Wälder herein, als Arakos mit einem Stab auf die steinerne Plattform klopfte, um die Versammlung wiedereinzuberufen.
    Dekkers Herz schlug schnell und schwer von innen gegen seinen Brustkorb, jetzt war es an der Zeit, jetzt würde sich die Frage klären, wie Dekkers Zukunft aussehen würde. Jarvo fixierte ihn noch einmal, ehe Dekker ihm zunickte und die Männer wieder Platz nahmen.
    Arakos wartete, bis wieder ein wenig Ruhe unter den Wäldläufern eingekehrt war, ehe er erneut mit dem Stab auf den Stein schlug und endgültig Schweigen herrschte.
    'Brüder, ich hoffe, ihr habt euch Gedanken über eure Stimme gemacht. Die Wahl beginnt noch einmal von vorne! Ich bitte euch, stellt eure Kandidaten vor!'
    Keine Hand ging nach oben. Dekker schluckte, wenn das kein Zeichen war! Oberon und Arkantos hatten scheinbar eingesehen, dass es für sie nicht reichen würde!
    Dekkers Finger zitterten, das Blut pulsierte in seinen Adern. Trotz der Kälte im Wald stand Schweiß auf seiner Stirn.
    Dann ging letztendlich doch eine Hand nach oben, aber eine, die man nicht erwartet hatte. Oberon nickte dem Mann zu und langsam erhob sich Jodas und setzte an.
    'Ich möchte Dekker vorschlagen.', schon setzte sich der ehemalige Hauptmann wieder, vielleicht verlieh seine Stimme der Kandidatur noch das nötige Gewicht. Röte schoss in Dekkers Gesicht, wann war er das letzte Mal so aufgeregt?
    'Dekker?', fragte Arakos, 'Wer ist das?', natürlich wusste er das nicht, er kannte den jungen Waldläufer nicht, sie waren sich vor diesem Thing noch nie begegnet.
    Bhôr klopfte dem Jäger auf die Schulter und forderte ihn auf, sich zu erheben.
    Zögerlich und schwer zitternd tat es der junge Mann schließlich.
    'Nun, wenn du meinst Jodas. Gibt es keine weiteren Vorschläge?', wieder meldete sich niemand, 'Dann stimmen wir ab. Wer für Dekker ist, der erhebe sich.'
    Einen Moment blieben alle sitzen, aber dann Einer nach dem Anderen erhob sich. Jodas stand als Erster auf und murmelte, 'Was für ein Stress...', als er sich mühsam erhob, dann nach und nach... Jarvo, Euryiakos, Bhôr... Mertens, der Dekker zunickte. Iun, der enge Freund Ornlus, sowie sein alter Begleiter, den der Jäger auch irgendwo mal gesehen hatte... Nara, sie fixierte Dekker fest, als sie aufstand, als wolle sie ihn ein letztes Mal prüfen. Zögerlich stand dann auch ihre kleine Schwester, Mara, auf, aber weniger aus eigenem Antrieb, als aus Zwang ihrer Schwester zu folgen. Auch Alvar stand schon. Doch dann passierte etwas, womit Dekker nicht gerechnet hatte, Oberon und Arkantos mit ihren Leuten erhoben sich.
    Dekker schluckte. Zweiundzwanzig. Genug.
    Auch Arakos zählte nach und nickte schließlich.
    'Dekker, ich kenne dich nicht, aber du scheinst genügend Männer und Frauen hier davon überzeugen zu können, dass du der fähige Mann für diesen verantwortungsvollen Posten bist. Bist du bereit, diese Bürde zu tragen, um das beste für den Wald, die Natur und vor allem unsere Gemeinschaft zu tun?', dröhnte Arakos Stimme.
    Dekker wurde nun durch die Menge nach vorne geschoben und als er vorne auf der Plattform neben Arakos angekommen war, nickte er zögerlich.
    [I]'Gut dann stelle ich mich unter dein Kommando und übergebe dir die Pflichten als Nachfolger von Raddeck. Auf Dekker!', brüllte der Bär, aber kaum eine Stimme stimmte mit ein.
    Skeptisch blickte der groß gewachsene, rothaarige Waldläufer in die Menge.
    'Ich möchte, dass ihr alle euch wie ich unter Dekkers Kommando stellt, er ist der von euch gewählte Anführer!', versuchte Arakos den Rückhalt Dekkers irgendwie zu stärken.
    'Für Dekker!', rief schließlich Jarvo aus den hinteren Reihen, Jodas, Mertens, Bhôr und Alvar stimmten schließlich ein. Auch einige Andere, aber bei weitem nicht alle, wie Arakos gefordert hatte, der selbst lautstark eingestimmt hatte.
    Schwer atmete Dekker, er hatte es gewusst, nur deshalb war er gewählt worden, weil er schwach war, keiner der Großen hatte Angst vor ihm, würde sich ihm beugen.
    Und plötzlich eskalierte die Situation. Arkantos nickte seinen Männern zu und einen Augenblick später verließen die Falkenkrieger geschlossen die Versammlung. Hinein in die Wälder. Schlimm genug, dass Arkantos seine Eigenbrödlerei so offen zu Tage trug, aber Oberon konnte dies natürlich nicht auf sich sitzen lassen.
    Ehe sich Dekker und Arakos versahen, stürmte Oberon zu ihnen auf die Plattform und richtete sein Wort an die Männer und Frauen vor ihm.
    'Da seht ihr es, es sind Verräter! Das Falkenpack muss erlegt werden, wie ein kranker Greifvogel vergehen sie sich an unserer Gemeinschaft! Machen wir uns auf Falkenjagd mir nach! Arkantos Kopf gehört mir!', brüllte der Snapper aggressiv.
    Da war sie also, Dekkers erste Probe, wie schwach war er wirklich?
    Er entschied intuitiv und einen Sekundenbruchteil danach fuhr singend Raddecks Schwert aus der Scheide.
    'HALT!', brüllte der frischgewählte Waldläuferführer, 'Arkantos war respektlos, aber du ebenso, Oberon. Du selbst hast für mich gestimmt, aber willst dich mir jetzt nicht unterordnen? Nun gut, ich lasse dir die Wahl. Stelle dich hinter mir, oder geh. Das Waldvolk verblutet an eurem Konflikt! Diese Klinge gehörte einstmals Raddeck, du weißt es! Du kennst sie! Er hätte das alles nicht gewollt! Du trägst nicht sein Gedankengut in dir! Du bist unwürdig! Du bist kein Waldläufer, sondern ein machtgieriger Mörder. Und willst du jetzt auf Falkenjagd gehen, so stellst du dich gegen mich und dann wird dein Blut diesen heiligen Ort schänden!'
    Da standen sie nun, Oberon und Dekker. Der Snapper mit dem Schwert seines ehemaligen Führers auf der Brust und der neue Waldläuferführer, der jetzt beweisen musste, wie stark er war.
    Oberons Blick versuchte ihn einzuschüchtern. Seine Präsenz war beeindruckend, er schien die Klinge durch seinen kalten, aber aggressiven und kampfbereiten Blick hinunterzudrücken. Er strahlte Grausamkeit und Skrupellosigkeit aus, aber er blickte in Dekkers Gesicht. Das Spiegelbild seiner Emotionen.
    Wie zwei Kräftel, die aufeinander prallten, um dann auseinanderzufliegen, wand Oberon schließlich verächtlich schnaubend seinen Blick ab, seinen Männern zu. Ein leichtes, unmerkliches Kopfnicken in Richtung des Waldes und auch die Snapperkrieger verließen den heiligen Ort. Noch einmal fixierte Oberon seinen Gegenüber, ehe er ihm vor die Füße spuckte und die Treppenstufen hinab seinen Männern folgte.
    Noch immer herrschte das totale, spannungsgeladene Schweigen, ehe der Ruf irgendeines Tieres aus der Ferne sie von der erdrückenden Last der Stille heilte.
    Arakos brauchte ein kurzes Räuspern, um seine Stimme wiederzufinden, ehe er, jedoch deutlich leiser und in gewisser Hinsicht gebrochen, begann zu stammeln, 'Wir müssen noch einen Hauptmann wählen, ehe wir zurückkehren können. Gibt es Vorschläge?'
    Niemand war bei der Sache, alle hatten noch die Szene vor Augen, die wenige Minuten zuvor fast zu einem Blutvergießen geführt hatte, langsam fassten sich die ersten und schließlich hob Mertens seine Hand.
    'Euryiakos.', ein Wort sagte er nur, auch er war angeknackst, was auch nur allzu verständlich war.
    Arakos nickte.
    'Gibt es weitere Vorschläge?', die deutlich dezimierten Männer schüttelten den Kopf, 'Gut, wer ist gegen Euryiakos, der hebe seine Hand.', stammelte der Bär weiter.
    Niemand, niemand hob die Hand, Euryiakos war der offizielle Nachfolger Jodas'. Eigentlich logisch... Der Junge war als Waise in das Dorf gekommen und Jodas war eine Art Mentor für ihn geworden, ehe ein Onkel von ihm zurückgekehrt war und Euryiakos als Sohn akzeptierte.
    'Gut', fuhr der Bär emotionslos und mit leerem Blick fort, 'Dann lasst uns zum Thing zurückgehen, um die Nachrichten und Ergebnisse unserer Versammlungen zu überbringen.'
    Und in dem Moment, da er an Dekker vorbeilief, sah der Jäger im Augenwinkel des Waldläufers eine Träne. Verständlich, denn alles wofür diese Männer so hart gearbeitet hatten, schien nun zu zerbrechen.

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    Abenteurer Avatar von Die Orkjäger
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    Die Orkjäger ist offline
    „Armbrust? Ich?“ schoss es durch den Kopf des Nordmannes. Es dauerte einige Sekunden bis er die Wörter der Jungen Frau richtig verstanden hatte. „Ach so, ja...bei uns gibt’s mehrere Leute die eine Armbrust führen können. Ist ja auch eine gute Waffe um Orks zu erledigen...“führte Skeld weiter.
    Sie war wirklich Neugierig, scheinbar hatte sie echtes Interesse an einer Armbrust gefunden. „Nun...Ausbilden kann ich dich nicht damit, dafür sind meine Fähigkeiten zu gering.“ sprach er weiter. Der Blick der Blonden verlor etwas an der Vorher da gewesenen Neugierde. „Ich kann dir aber einen Vorschlag machen“gab er schließlich von sich und bekam die gesamte Aufmerksamkeit des jungen Frau.
    „Ich muss den Bootsbauer finden – und einen der mir Sumpfkraut verkaufen kann. Wenn du mir dabei hilfst nehm ich dich mit nach Nordmar. Ich weiß das Drakk schon häufiger Leute im Umgang mit der Armbrust ausgebildet hat...und er gerade im Hammerclan ist. Interessiert?“ fragte Skeld und hoffte sie war damit einverstanden...

    Drakk

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    In den letzten Tagen ist nicht sehr viel passiert. Phobias verbrachte fast jeden Tag in ihrem Bett, welches nicht gerade sehr bequem und einer Dame angepasst war, aber dennoch war es warm und sie fühlte sich geborgen.

    Es war wieder einmal Nacht und Phobias dachte sich, das sie ja mal wieder ihr Zimmer verlassen udn frische Luft schnappen könnte. Etwas zu Essen könnte sie auch mal wieder vertragen udn vielleicht auch einen Schluck Wein oder etwas anderes.

    So zog sie sich ihre Kleidung an, machte ihre Haare zurecht und verließ ihr Tavernen Zimmer. Sie lief die Treppen elegant und anmutig herunter und zog sich so manchen Blick auf sich. Am Tresen angekommen fragte sie was der Wirt ihr anbieten könne. "Joa .... Wie wäre es mit eienr warmen Suppe und einem von meinem besten Wein den ich habe?" bat ihr der Wirt an. Phobias überlegte nicht länger und nahm beides. " Gut ich bringe es dir gleich setz dich doch derweil an einen meinerr Tische."
    Gesagt getan, die jugne Dame suchte sich einen Platz aus und setzte sich. Während sie wartete musterte sie jeden einzelnen der sich in der Taverne befand und sie versuchte zu beobachten. " Pff was denken sich diese Notgeilen Schweine von Männern überhaupt? Schauen mich an als wäre ich eine die sich ihr Gold mit der Leidenschaft zwischen Zweier Menschen verdient. Haben die etwa noch nie eine Frau gesehen?" murmelte die gutaussehende Blondine in sich und wartete weiter auf ihr Essen.

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    Burgherrin Avatar von Myra
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    Der Kerl war scheinbar wirklich ein Nordmann oder wie auch immer diese Typen genannt werden wollten. Zwar konnte er ihr nicht den Umgang mit der Armbrust zeigen, doch kannte er jemanden und dies reichte der Adligen schon aus. Schon beim ersten Anblick dieser Waffe wusste sie, dass es ihre Bestimmung war, ihre Pflicht als Erbin der Familienwaffe, dass sie eine solche Waffe führen konnte. Das einzige, was jetzt noch zwischen ihr und der Lehre stand, war der Umstand, dass der Kerl den Bootsbauer finden wollte und jemanden, der ihm Sumpfkraut verkauft. Sumpfkraut. Schon bei dem Namen dieses Gewächses schüttelte es die junge Schneiderin. Es war wieder einmal typisch Mann, dass dieser Sumpfkraut kaufen wollte, doch musste sie ihm helfen, denn schließlich brauchte sie auch seine Hilfe. Es war ein geben und nehmen.
    "Also wegen dem Bootsbauer sollten wir wirklich einmal zum Lagerhaus gehen. Ich denke, dass uns Yared weiterhelfen kann.
    Was das Sumpfkraut angeht, sollten wir auch ihn lieber fragen, denn ich halte von diesen Zeug wirklich rein gar nichts. Es führt nur dazu, dass sich die Leute komisch benehmen und unberechenbar sind. Aber wenn du unbedingt ein Paket davon haben willst, werden wir sicherlich hier irgendwo was auftreiben können.
    Lass uns erstmal zu Yared gehen."
    Die beiden ungleichen Kämpfer setzten sich in Bewegung und liefen in Richtung Lagerhaus. Myra griff in ihre Tasche und bemerkte, dass sie zwei der roten Steine bei sich trug, diese würde sie gleich bei Yared eintauschen können, sofern dieser sich im Lagerhaus aufhielt, denn ansonsten wusste sie nicht, wo sie den Lagermeister sonst suchen sollte.

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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Nördliche Wasserfälle

    "Das sind keine guten Nachrichten...", murmelte Ornlu, als die zurück gekehrten Waldläufer und Hüter an der Thingstätte eintrafen. Hier hatte man neben dem warten noch diskutiert, doch kam man nicht weiter, da es ein schweres Thema war und ohne die Hüter nicht entscheiden konnte. Doch was sie alle im Rat der Druiden vernahmen, war dass sich Oberon und Arkantos scheinbar abgespaltet hatten. Beide Sippen - und so erklärte es sich, als die restlichen Krieger der Snapper und Falken alsbald den Ort verließen. Es war so, als würden dem Waldvolk zwei wichtige Felle wegschwimmen und alles nur wegen dem Prestige. Unverantwortlich war es und ob Dekker die richtige Wahl war, war auch die Frage. Ornlu kannte den Waldläufer wohl als einer der wenigen Druiden. An Torn sah er, wie dieser Dekker nicht so ernst nahm und sich an sich für Oberon ausgesprochen hatte oder mehr gedacht hatte, dass er es wird. Auch andere schienen die weit bekannteren Hüter im Sinn gehabt zu haben. Wer hätte mit Dekker gerechnet?
    Arakos schien sichtbar besorgt und sprach mit Porgan, während das Gemurmel auch bei den restlichen Versammelten lauter wurde.
    "Arakos - auf dich werden sie alle hören. Ich bitte dich, geh los und hol wenigstens einen zurück. Ich begleite dich und Widar ist ein Freund Arakantos'.", bat Ornlu. Arakos schüttelte den Kopf.
    "Ich könnte es versuchen, aber ich glaube nicht, dass ich es kann und sollte. Wir wählten Dekker, er trägt Raddecks Klinge und dieser Klinge haben alle Loyalität zu schwören. Nicht meinem Speer.", entgegnet der Hüter, ehe Runak um Ruhe bat und lärmte. Alle nahmen Platz. Danach wurden die Druiden zur Abstimmung gebeten. Wer für Dekker war hatte sich zu erheben, doch zögerte man. Selbst die wohl weisesten Männer und Frauen schienen nicht sicher, ob man jetzt das Richtige machte. Da war es dann Faun und gleich Ornlu mit die sich doch erhoben. Sie schienen dasselbe zu denken und Faun sprach es aus.
    "Schwere Zeiten stehen an, da muss man jenen die Verantwortung tragen den Rücken stärken.", sprach der alte Druide entschlossen. Ornlu nickte und nickte auch Dekker zu, auch wenn er sich Arakos gewünscht hätte. Kurz darauf erhoben sich auch genug andere Druiden, bis auf prominentere Druiden wie Torn, Durnir und Widar. Sie enthielten sich wie Runak. Und so war zumindest diese Wahl für das Waldvolk bestätigt. Eine ähnliche Abstimmung erfolgte bei Euryiakos und so wurden beide Waldläufer durch die Stimme des Druidenrates bestätigt.
    Runak trat vor.
    "Waldvolk! - Die Hüter und Waldläufer entschieden und der junge Dekker wurde zum Anführer der Waldläufer gewählt! Euryiakos soll Hauptmann Sildens werden. So bestätigt es auch der Rat der Druiden, so soll es geschehen.", sprach der Druide, ehe anfangs mehr überraschte Gesichter nichts sagten, bis die Ersten ihre Waffen klimpern ließen. Es waren nicht wirklich alle, aber auch nicht wenig. Dekker hob demonstrativ seine Klinge und verstärkte so den Zuspruch.
    Die Druiden indes sprachen sich schon fest aus was passieren sollte und Ornlu sollte es verkünden.

    "Brüder und Schwestern meines Volkes! Wir müssen Ruhe bewahren. Oberon und Arkantos handelten nicht im Sinne des Waldvolkes und werden sich rechtfertigen müssen! Es stehen ungewisse Zeiten bevor und wir müssen zusammen halten und sehen, ob man sie nicht überzeugen kann. Lange, gar ihr Leben, dienten sie dem Waldvolk und das endet nicht von heute auf morgen. Doch müssen wir rasch handeln, solange noch kein Blut floss. Der Rat der Druiden erteilt hiermit dem Waldläuferführer Dekker den Auftrag diesen Konflikt zu schlichten! - Mögen manche sich wundern, so vertrauen wir Druiden Dekker, dass er die richtigen Mittel wählt um das Schlimmste zu verhindern. Die Druiden werden dich unterstützen, soweit wir können, Dekker. Das Thing endet heute und wird wieder einberufen, wenn der Konflikt gelöst ist!", sprach Ornlu als Gesandter des Waldvolkes und Sprecher des Druidenzirkels. Hob den Druidenstab und forderte auch eine Antwort des verbliebenen Waldvolkes.
    Geändert von Ornlu (12.11.2009 um 20:34 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #158
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Grüne Krähe

    Wieso konnte es denn nicht regnen?! Es wäre perfekt gewesen: Mit klitschnasser, schwarz glänzender Haarpracht und durchgeweichtem, offenem Hemd hätte er die Tür aufstoßen können, um dieses Mädchen zu beeindrucken, das er nun sah, nachdem er trocken und recht undramatisch die Tür einen Spalt geöffnet und sich hindurchgezwängt hatte, um nicht zu viel kalte Luft in den Schankraum der Krähe zu lassen.
    Doch dieses Mädchen, dieses Mädchen das da saß und ihn noch lange nicht bemerkt hatte, als sie ihm schon aufgefallen war, sie hatte es wirklich geschafft, sein Auftreten peinlich wirken zu lassen. Was konnte er denn jetzt nur tun? Hilfesuchend wanderte sein Blick von Tisch zu Tisch, während einige schon begannen ihn anzustarren - wie lang stand er denn nun schon regungslos herum? Er lächelte beschämt und blickte dann wieder zu dem Mädchen. Dieses Haar, dieses wundervolle Haar! Seine Augen glitzerten vor Freude, und plötzlich kehrte sein Selbstbewusstsein zurück.
    Anmutig schritt er durch den Raum zu ihr und fragte sie, während er sich, um schüchtern zu wirken, am Kopf kratzte, ob er sich zu ihr setzen durfte, und ohne eine Antwort abzuwarten tat er dies auch und schenkte ihr ein süßes Lächeln, das sie doch einfach bezaubern musste!
    Nanami Rin

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    Kriegerin Avatar von Phobia
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    "Man das mit dem Essen dauert aber wirklich lange, so lange brauche ich nicht mal zum kochen oder gar um mir die Haare zu machen." dachte sich Phobias. Wartend und gelangweilt schaute sie durch den Raum bemerkte aufeinmal das jemand durch die Tür kam. Er hatte sie bemerkt und starrte mit seinen groén Glubschern die ganze Zeit an als wäre sie ein fremdes Wesen, was noch nie einer erforscht hatte. Sie drehte sich mit dem Kopf wieder um und schenkte ihm keinerlei beachtung.

    Doch da stand er aufeinmal vor ihr und fragte sie auch noch ob er sich zu ihr setzen durfte, schon allein für die Fragewollte Phobias schon ausholen, doch woltle sie kein Aufsehen weiter erregen und kratzte sich nur am Kopf. Sie dachte das er, wenn er keien Antwort bekäme wieder abhauen würde und die jugne Dame in Ruhe lassen würde, aber nein er setze sich zu ihr." Was denkt sich der Kerl wer er ist?" murmelte die bezaubernde Blondine in ihren nicht vorhandenen Damenbart. "Ähm... Wer bist du? Und warum denkst du das du dich an den selben Tisch setzen kannst, andem ich gleich speißen werde? Hat man dir keine Manieren beigebracht?" fragte das kleine unschuldige Ding und schaute den großen schmierigen Mann mit bösem Blick an.

  20. Beiträge anzeigen #160
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Grüne Krähe

    Dem jungen Mann fielen fast seine wunderschönen, runden, schwarzen Augen aus dem Kopf. Wie redete dieses Ding mit ihm? Ob er keine Manieren hatte, weil er ein hübsches Mädchen freundlich fragte, ob er ihr Gesellschaft leisten konnte, weil er ihr zulächelte und ihr das Gefühl gab, ein begehrtes, hübsches Ding zu sein? Nein, das war zu viel.
    "Keine Manieren?", fragte er stockend, er hatte einen Kloß im Hals, so erstaunt war er. "Ich... Hab ich denn... Es tut mir sehr leid.", murmelte er verstört und raufte sich das dichte schwarze Haar. Seine Stimmung schwankte enorm, und er brauchte nur das Mädchen anzusehen, um wieder vor Freude fast in die Luft zu gehen. Doch dann schaute sie wieder zur Seite, ignorierte ihn. Etwas machte er doch wirklich immer falsch!
    "Sprich doch mit mir, bitte! Ich fühle mich so schlecht wenn ich nicht weiß, was meine Fehler sind. Ich hatte nur die besten Absichten, ich wollte freundlich sein und... Nun ja, die Tische hier sind auch nicht gleich reserviert, wenn einer daran sitzt, und schau, viel mehr ist hier nicht frei. Ich bitte um Vergebung, ich flehe dich an!"
    Seine Augen waren voller Tränen. Sie sollte ihn erhören!
    "Verzeih mir, verzeih mir!", setzte er noch hinzu und senkte dann beschämt den Kopf. Was war er doch für ein Trottel.
    Nanami Rin

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