Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 16 von 21 « Erste ... 59121314151617181920 ... Letzte »
Ergebnis 301 bis 320 von 401
  1. Beiträge anzeigen #301
    Ehrengarde
    Registriert seit
    Jun 2009
    Ort
    Am Waldrand bei den Riesen und Zwergen
    Beiträge
    2.538
     
    Suzuran ist offline
    „Ja du hast recht und ich will es lernen.“, rief sie dem Druiden hinterher, der schon wieder davon spurtete.
    Das leise Plätschern in der Ferne verriet schon vorher, dass sie sich einem Gewässer näherten und schon bald erstreckte sich dann auch der kleine See vor ihren Augen.
    Ein kleiner Flusslauf schlängelte sich von dort weiter und erstrahlte in klarem, reinem Blau. Wirklich magisch kringelte sich das Wasser um ihre Finger, legte sanft jedes Partikel um die zarten Hände, die Suz in das kühle Nass gesteckt hatte. Sie hatte Ornlu ausgeblendet und ließ sich auf die Magie der Natur ein, machte sich bewusst, dass dies hier alles ein einziges Naturspektakel war. Das es nicht selbstverständlich war, dass sie sein durfte wer sie war oder zu dem werden könnte, für das sie sich entschied. Wie das Wasser, das den Grund des Sees umströmte, so erfüllte sie ihre Magie.
    Ihr Körper war bis oben hin in Magie getaucht, die sie fast zum Platzen brachte, sie einen Schub an Gefühlen spüren ließ.
    Die warmen Schauer schossen mit einem Male in die Finger der linken Hand, die immer noch in das kühle Blau getunkt waren und stachen wie kleine Nadelstiche, als sich heiß und kalt berührten und sich die Magie des Wassers und ihre reine Magie umspielten. Inzwischen hatte sich die junge Frau aufgerichtet, die Hände mit kleinen Wasserperlen benetzt, als vor ihren Augen eine volle petrolblaue Lichtkugel entstand, die das Wasser auf den Fingern und die Umgebung in ein sanftes Licht tauchte.

  2. Beiträge anzeigen #302
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
    Registriert seit
    Mar 2007
    Beiträge
    14.291
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Ornlu sagte nichts. Er beobachtete sie nur und spürte die Lichtstrahlen auf seiner Haut. Er lehnte sich gar etwas zurück und ließ sich von dieser Pracht verzaubern. Das Licht wurde vom klaren Wasser gebrochen und umso schöner erschien der kleine See hier durch das gebrochene Licht. Ornlu lächelte sanft und blickte auf die Lichtkugel, auf ihre Hände, auf ihr Gesicht, auf ihre Augen wie sie das Licht reflektierten, an diesem schönen Ort mitten in der Wildnis.
    "Schön...", flüsterte er und hatte mehrere Bedeutungen für dieses Wort in diesem Moment. Es waren diese Momente die in seinem Leben fehlten, wo er da war, sah und zufrieden mit sich und der Welt schien. Mit den Augen auf jemand Besonderen, der dieses sanfte Lächeln bewirken konnte. Es gab zu wenig dieser Menschen und sie finden und haben dürfen, war keine Selbstverständlichkeit - es war Glück. Glück nach dem man streben sollte, nein, musste, um solch Augenblicke zu genießen und träumen zu dürfen.
    Doch so sehr man diesen Moment genoss, so sehr stand man da im Ungewissen. Was verrieten ihre Augen? Was dachte sie? Was fühlte sie? - Wahrscheinlich nicht was er tat und doch vielleicht etwas ähnliches. Wie war das eigentlich zwischen ihnen? Hatten sie überhaupt bemerkt was sie wurden? Ornlu grinste, schüttelte sich und erhob sich um an sie zu treten.
    "...halt sie und versuch sie nun über unsere Köpfe aufsteigen zu lassen. Es ist wie, als würdest du deine Magie im Körper lenken...", flüsterte er ruhig und irgendwie anders als sonst.

  3. Beiträge anzeigen #303
    Ehrengarde
    Registriert seit
    Jun 2009
    Ort
    Am Waldrand bei den Riesen und Zwergen
    Beiträge
    2.538
     
    Suzuran ist offline
    Wirklich verblüfft und fasziniert konnte sie ihre Augen nicht mehr von der geschaffenen Lichtkugel abwenden. Ihr eigenes Werk fesselte sie so, das sie das was um sie herum war, was geschah, vergaß und durch den Klang seiner Stimme, fast die Kugel zum platzten brachte, die in diesem Moment solch magische Wirkung hatte. Er hatte sich ihr genähert und säuselte flüsternd wie der Wind in ihr Ohr, der ihr beschrieb was zu tun war. Sie spürte das warme Licht an den Händen und auf dem Gesicht, sah die Umgebung leuchten und blickte ihm kurz in die Augen, ehe sie mit der Hand sachte durch die Luft strich, um das leuchtende Gebilde von sich wegzuschieben. Langsam lösten sich unsichtbare Verbindungen, Anziehungskräfte wurden schwächer und das Licht erhob sich mehr und mehr an die Stelle, an das es erdacht wurde.
    Wie eine Tänzerin unter magischem Licht bewegte sich die Magie über den Köpfen hinweg in Richtung Wasser, wo sich alles glitzernd spiegelte und das Blau sich vereinte. Es kostete unheimlich e Kraft, die Suz in ihrem Leben noch nicht aufbringen musste, löste aber auch die Gefühle aus, die Energie speiste und den Fluss aufrecht erhielt.

  4. Beiträge anzeigen #304
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
    Registriert seit
    Mar 2007
    Beiträge
    14.291
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    "Gut...", flüsterte er und setzte sich. Dann gab er ihr das Zeichen sich zu setzen.
    "Halt sie aufrecht, bleib ruhig und denk an nichts Negatives...glaub a dich, wie ich es tue...so ist gut. - Lenk sie in die Mitte.", sprach er zu ihr in aller Ruhe. Suzuran saß nun neben ihn. Kurz blickte zu ihr, wie sie da konzentriert mit den Augen ihren Zauber anblickte.
    "Erinnerst du dich an die Nacht und an meine Worte mit dem Wechselspiel der Farbe durch Gefühle?", fragte er und wartete nicht darauf, dass sie antwortet.
    "Versuch es...", flüsterte er seiner Schülerin fast ins Ohr, da sie kämpfte um den Zauber aufrecht zu erhalten.
    "...aber vorher schließt du die Augen und atmest durch.", wies er dann an. Und während sie es tat, erschuf er eine eigene Lichtkugel, die recht matt und schwach schien. Als er ihr sagte sie solle die Augen wieder öffnen, erblickte sie die Lichtkugel neben ihrer.
    "Unsere Emotionen sind Magie, wenn wir die Magie leben...", wisperte der Druide, lächelte auf und ließ die Kugel in einem tiefen, prächtigen Smaragdgrün erleuchten. Der gesamte See nahm die Farbe durch das gebrochene Licht an und sah einfach atemberaubend aus. Ein Moment den man wieder als wahrhaftig schön sehen konnte und dabei war es solch ein kleiner, nichtiger Zauber.
    Und dann - nicht nur um es ihr zu verdeutlichen - änderte er nochmals die Farbe.
    "Dieses Mal was tief aus dem Herzen kommt...", sprach er nachdenklich und doch sanft lächelnd, bevor dann ein warmes Rot aufleuchtete und durch das gebrochene Licht im Wasser, eine beruhigende, warme Atmosphäre gar ein Gefühl schuf, als würde man eine rote Rose aufblühen sehen, nein, jemanden innig küssen.
    Ornlu nickte nach ein paar Augenblicken Suzu zu und ließ seine Lichtkugel wieder matt und schwach aufleuchten und machte ihrer etwas Platz.
    "Sammel dich, fordere deine Lichtkugel auf zu erstarken wie du es seit Silden tatst und dann lass dem Gefühle, dass dich am meisten im Moment übermannt freien Lauf durch die Magie...wir werden heute solang du kannst ein Spiel der Lichter spielen. Wir haben uns diese schöne Nacht verdient...", meinte Ornlu und wirkte glücklich, weil er seinen Gefühlen freien Lauf ließ und sich doch nicht seiner Schülerin verriet oder offenbaren musste.

  5. Beiträge anzeigen #305
    Ehrengarde
    Registriert seit
    Jun 2009
    Ort
    Am Waldrand bei den Riesen und Zwergen
    Beiträge
    2.538
     
    Suzuran ist offline
    Mit geschlossenen Augen spürte sie die Strudel tänzeln, die sich zu einem Ball geformt über dem See auf und ab bewegten, losgelöst waren und doch mit der Schülerin in einem Verbund standen. Der Abend schien etwas besonderes, als wollte es nie enden, als wollte er, das es nie endete, forderte er sie mehr und mehr und schuf damit eine weitere Verbindung zwischen Lehrer und Schülerin. Gefühle, welche es auch waren, erfüllten den Ort mischte sich mit Magie und Natur, machten das Bild stimmungsvoll.
    Geborgenheit so warm und weich legte sich unsichtbar um ihre Schultern, während der Druide sprach und sie sein Gebilde neben dem ihren erblickte.
    Die beiden Lichtgebilde trafen sich über der spiegelnden Oberfläche und brachten Schöpfer und Schöpferin, ebenso wie den Ort zum Leuchten.
    Grün wurde langsam zu rot, die Umgebung getaucht in die Farbe von Blut, der Farbe des fließenden Lebens oder die Farbe dahin schlagender Herzen, die das Leben bedeuteten und Gefühle weckten.
    Überwältigt von ihrem warmen Körper, der Wärme der Umgebung sammelte sie sich und schluckte die aufkommenden Tränen. Etwas war entfacht und nur leicht spürbar, einfach unbekannt für die junge Sildenerin, die unbewusst das Blau ihres Lichtes veränderte.
    Langsam formierte sich der sanft blaue Schein, wurde zu einem warmen Orange, das tief in die Umgebung drang und die Natur wie einen Schleier zudeckte, einfach wärmte…
    Wärme und Anziehung die in diesem Moment die Macht übernahmen und das Gefühl danke sagen zu müssen.

  6. Beiträge anzeigen #306
    Ritter Avatar von Dekker
    Registriert seit
    Apr 2007
    Beiträge
    1.618
     
    Dekker ist offline
    Tavik hatte dem Angebot letzlich zugestimmt, sein Dienst war quittiert, die Meldung war bereits an Euryiakos gegangen, und Tavik war damit beauftragt ein Team zusammenzustellen.
    Damit wäre zumindest dieser Punkt geklärt, ging es Dekker durch den Kopf, als er nach einem ausgedehnten Morgenspaziergang wieder im Sippenkriegerhaus ankam.
    Frank stand an der Türe und begrüßte Dekker mit einem freundlichen Nicken.
    'Besondere Neuigkeiten, Frank?', fragte der Waldläuferführer seinen persönlichen Türsteher.
    'Nun ja, Jodas wartet drinnen, er hat neue Späherberichte.'
    'Ah okay...'
    , sagte Dekker und wollte eintreten.
    'Da ist noch etwas. Guin ist verschwunden.', fügte der Waldläufer hinzu.
    'Ohh, unter welchem Umständen? Ich dachte, er sei im südlichen Lager und patroulliert.'
    'Ja, das tat er auch, aber er und Teile seiner Patrouille sind gestern verschwunden.'
    'Orks?'
    'Nein, der Rest der Patrouille kehrte nämlich abends ins Lager zurück, sie erzählten, dass die vier Männer um Guin auf ein Kommando sie niedergeschlagen hätten. Als sie erwachten, waren die Männer fort.'
    'Sie laufen also über...'
    'Meinst du, sie werden sich den Rebellen anschließen? Dann wären die ja fast mit Informationen überversorgt...'
    'Nein... Nicht die Rebellen... Arkantos... Guin patroullierte in den letzten Wochen bei Arkantos' Leuten in den Monterawäldern. Er hat auch bei den Wahlen bereits für Arkantos gestimmt. Er wird sich ihm anschließen. Deshalb pochte auch er so darauf in die südlichen Wälder und nicht in den Nordwesten geschickt zu werden.'
    , sagte Dekker und zog die Augenbrauen zusammen.
    'Ich muss das mit Jodas besprechen. Halt die Ohren steif.'
    Frank nickte dem Waldläufer zu, ehe dieser in das Gebäude eilte.
    Jodas wartete bereits auf den Jäger auch seine Miene war skeptisch.
    'Du weißt von Guin?', fragte Dekker und wurde von Jodas durch ein Nicken bestätigt.
    'Nun ja, Jodas... Er war mir nie sonderlich sympathisch... Ein Aufschneider wenn du mich fragst. Aber wir können es uns zurzeit leider nicht leisten unsere Männer nach dem Charakter auszuwählen. Wir brauchen jeden Einzelnen und drum schmerzt auch ein Abgang wie Guin.', stellte der Waldläuferführer die Lage dar und wartete auf eine Stellungnahme seines Mentors.
    'Nun. Ich fürchte, er wird nicht der Letzte gewesen sein. Torn sammelt sein Gefolge... Es ist davon auszugehen, dass er sich Oberon anschließt. Mit ihm könnte es sein, dass Ornlu verschwindet.
    Ich sehe nicht viele Männer, auf die du dich verlassen kannst. Jarvo, Euryiakos, Alvar, Tavik, Mertens und mich, das ist dein Fundament, auf Nara und ihre Schwester würde ich mich nicht verlassen, diese Emanzen sind bereits seit Längerem auf dem Amazonentrip... Sie machen in gewisser Hinsicht ihr eigenes Ding und ich habe Angst, dass sie sich irgendwann von uns lossagen.
    Chris und Arakos werden für niemanden Partei ergreifen, beide haben Angst, um das Waldvolk, sie werden versuchen, wenigstens möglichst viel zu retten.
    Den Rest kann ich kaum einschätzen. Wie sicher der Frieden mit Bengar Rudolfson ist, weiß ich nicht, er scheint Silden gegenüber loyal zu sein, aber nicht unbedingt uns gegenüber.'
    , Dekker schüttelte den Kopf, er hatte genug der schlechten Nachrichten, er musste handeln! Etwas tun.
    'Die Späher sind zurück? Frank merkte das an.'
    'Ja, heute Nacht sind alle drei Trupps zurückgekehrt. Alles, wie wir es erwartet hatten. Oberon hat sich in sein Lager tief im Süden zurückgezogen und wartet ab. Seine Männer patroullieren wie gewohnt weiter. Scheinbar erwartet er Torn.'
    , Dekker nickte, hiermit bestätigte sich Jodas' Annahme im Bezug auf Torn, 'Arkantos ist ebenso in sein Stammlager zurückgekehrt, dort gehen aber kaum Patroullien umher, seine Männer vermeiden jeden Waffenkontakt. Aber er hat Boten nach Vengard und Faring geschickt, zumindest brachen sie in diese Richtung auf, unsere Späher folgten ihnen nicht.'
    'Was bezweckt er?'
    'Nunja, er fährt einen gemäßigten Kurs, so war er doch schon immer, vielleicht ersucht er sich Unterstützung von einer der großen Mächte, um die Macht in Silden zu ergreifen. Zumindest die Königstreuen dürften sich freuen, wenn die Waldläufer in Zukunft nicht mehr ihre Ausbeutungen stören.
    Wie das mit den Orks aussieht, kann ich mir nicht vorstellen, bislang schienen sie eigentlich für jede Diplomatie blind, es ist ihnen egal, wer ihnen im Wege steht, sie werden keine Gruppierung neben sich akzeptieren.'

    Dekker nickte, die Nachrichten überraschten ihn in dieser Form, aber wenn man so drüber nachdachte, war Arkantos Weg klar zu ersehen. Der Hüter war nie ein Mann großer Aggressionen gewesen, er versuchte oftmals Konflikte mit Diplomatie zu lösen und nur im Notfall half eben ein Pfeil im Rücken.
    'Er steht wenigstens zu sich. Aber dennoch kann das gefährlich werden. Sollte er von den Rebellen unterstützt werden, kann er sie mit Informationen versorgen und wir haben bald einen handfesten Krieg am Brennen. Aber erzähl mir erst von Varek, danach können wir Pläne schmieden.'
    'Nun, er hat von seinen Informanten erfahren, was am Thing vorgefallen ist. Er hat von der Spaltung gehört, auch dass du Waldläuferführer bist und nicht gerade stark aussiehst. Und da scheint sich ein handfestes Problem anzubahnen.
    Er rüstet sich und seine Truppen. Seine Männer sind fast komplett aus den Wäldern verschwunden, sie sammeln sich im Horst. Diese Sache macht mir am meisten Sorgen, sollte er wirklich marschieren und zwar in unsere Richtung, werden wir eine ganze Weile beschäftigt sein. Seine Meute ist zahlenmäßig gewachsen, Banditen, Wegelagerer, ehemalige Orksöldner, alles hat sich in den letzten Monaten bei ihm angesammelt. Seine Männer haben ausgebildet und es ist leider kein Haufen von Landstreichern mehr. Sondern ein Söldnerheer, das darauf brennt, zu plündern und zu morden.'
    , Dekker schluckte. Varek war in den letzten Monaten lediglich eine Randnotiz des angenehmen Sildener Lebens gewesen, aber jetzt, da sie sich in einer so erbärmlich schwachen Position fanden, wurde er zu einer ernsthaften Bedrohung.
    'Na dann, machen wir uns mal daran, die Probleme zu lösen. Hast du nen Plan?', fragte Dekker den Hüter, doch ehe dieser antworten konnte, klopfte es an der Tür.
    Frank trat ein und meldete, dass der junge Kerl, Favril oder so, der gestern Abend bereits aufgekreuzt war, wieder da war. Stimmt, fiel Dekker ein, er hatte den Jungen gestern Abend weggeschickt, da er zu müde war, um sich mit seinen Problemen auseinanderzusetzen, er hatte ihn gebeten im Laufe des morgigen Vormittags wieder zu kommen.
    'Ja, bring ihn rein. Jodas, wir vertagen das? Lass uns heute Nachmittag beraten, bitte auch Euryiakos und Jarvo um ihre Anwesenheit.', sagte Dekker und entließ den Hüter.
    Favril trat ein, schüchtern wie ein geschlagener Hund und traute sich kaum etwas zu sagen, ehe er mit Dekker allein war.
    'Nun Favril. Du brauchst wieder Arbeit?'
    'Nun ja, es ist so...', setzte Favril an und erzählte dann von seiner Angst als sogenannter Flüchtling im Zuge der Entvölkerung Sildens auch in die geplante Siedlung gesteckt zu werden und das er sich nun endgültig dem Waldvolk verpflichten wollte, um ein richtiger Teil dieser Gemeinschaft zu werden.
    'Du willst also Wächter werden?', fragte Dekker den Jungen, welcher nickte.
    'Favril, ich bin von deinen Qualitäten überzeugt, denn ich selbst habe dir gezeigt, wie man kämpft. Du bist eifrig und engagiert. Ich sehe keinen Grund, warum du nicht den Weg eines Waldläufers einschlagen solltest. Ich habe es dir vor einigen Tagen erst gesagt, dass ich viel in dir sehe.
    Hiermit wirst du von mir als Wächter in die Reihen des Waldvolkes aufgenommen. Du unterstehst nun direkt Euryiakos' Befehl, hast aber auch jedem hochrangigen Waldläufer zu folgen. Wenn du deinen Befehl verweigerst wirst du dies vor dem Rat der Waldläufer oder gar des gesamten Waldvolkes verantworten und rechtfertigen müssen.'
    , sagte Dekker zu dem jungen Mann, 'Du kannst dir in der Wassermühle, bei Yared eine Waffe auswählen, wie sie jedem Wächter zusteht.'
    Favril war gerührt von der Feierlichkeit dieses Moments, Dekker sah dem Burschen an, wie viel es ihm bedeutete Teil der Gemeinschaft zu sein. Ein einfacher Bauerssohn war er doch, aber jetzt hatte er einen verantwortungsvollen Posten. Und genau in diesem Moment kam Dekker ein Einfall, wofür Favril fast perfekt geeignet war.
    'Und da ist noch etwas, Favril. Ich entziehe dich dem direkten Kommando von Euryiakos, wende dich an Tavik, sag ihm, dass ich dich schicke und in dir einen fähigen Mann für unser Projekt sehe. Er wird dir alles Weitere erklären.', fügte Dekker hinzu. Favril schien wirklich ein geeigneter Mann für die Schweigenden zu sein, er hatte Zugang zu einer Menge Informationen, er war in der grünen Krähe ein Stammgast, man hatte kaum Geheimnisse vor ihm, und gleichzeitig verbarg er seine Stärke und wirkte nach außen wie ein kleiner, unbekümmerter, harmloser Bauernjunge.
    Favril schaute Dekker fragend an, aber dieser lächelte nur, es war nicht seine Aufgabe den Jungen über die Schweigenden aufzuklären, das war Taviks Mission.

  7. Beiträge anzeigen #307
    Kämpfer Avatar von Favril
    Registriert seit
    Jan 2009
    Ort
    Hafenstadt
    Beiträge
    344
     
    Favril ist offline
    So schwer war es gar, eigentlich hatte sich das Favril viel schwerer vorgestellt, obwohl er keine konkreten Dinge benennen konnte. Er dachte einfach, es wäre schwerer.
    Mit ultraleichten Schritten verließ er das Sippenkriegerhaus und schwebte förmlich durch das Dorf. In seinem Kopf schwirrte es gewaltig, schließlich war er von heut auf morgen Wächter geworden. Nur eine Sache verwirrte ihn.
    Er sollte Favril zu Euryakos, dann aber doch zu Tavik. Es war ihm lieber, da er den letzteren schon kannte, doch verstand Favril den Sinn dahinter nicht.

    Doch davon ließ er sich nicht ablenken, er steuerte direkt die Wassermühle an, um sich bei Yared eine Waffe abzuholen.
    Auf halbem Weg blieb der frischgebackene Wächter jedoch stehen. Er brauchte eigentlich keine Waffe, hatte er doch seine Klinge, die er damals an Dekkers Seite in Nordmar gefunden hatte. So streifte er seine dunkelgrüne Tunika glatt, richtete sein Schwert, dass an der linken Seite herunter hing und ging mit breiter Schulter und noch breiterem Grinsen durch die Straßen Sildens.
    Aufmerksam schaute er stets in alle Ecken und beobachtete jeden Menschen sehr genau, schließlich war er jetzt ein Wächter des Dorfes.
    Doch es war alles so ruhig wie am Vortag, ruhiger als noch vor Wochen.
    Favril durfte sich davon aber nicht ablenken lassen, genau zu dieser Zeit waren Angriffe, Überfälle oder nur kleine Delikte fatal und auch wahrscheinlicher. Der Junge musste seine Augen offen halten, er hatte jetzt diese Aufgabe und würde sie auch gewissenhaft erledigen.

  8. Beiträge anzeigen #308
    General Avatar von Nigel Ascan
    Registriert seit
    Aug 2006
    Ort
    Argaan
    Beiträge
    3.109
     
    Nigel Ascan ist offline
    Gelangweilt lümmelte Nigel am Ufer des Sees herum und wusste nichts mit sich anzufangen. Er hasste es, zu lange an einem Ort zu sein, doch noch mehr hasste er es, wenn er nicht wusste, wohin er gehen sollte. Obwohl es er ja eigentlich wusste, aber vorallem nach seiner letzten Reise in den hohen Norden wusste er auch, wie gefährlich eine solche Reise sein konnte, zudem er nicht mal bewaffnet war.
    Er war auch nicht erpicht darauf, eine neue Klinge zu besitzen, doch hier merkte er, wie unumgänglich es eigentlich war.
    Die Bogenschießerei hatte er insgeheim aufgeben, es lag ihm einfach nicht. Der Landstreicher war mehr der Typ für den Nahkampf, das hatte er im Grunde schon länger erkannt.
    Doch er wollte keine Nullachtfünfzehn-Klinge, wie es die letzte eine war. Ryu hatte keine schlechte Arbeit geleistet, es war nur Nigel, der zu wenig Liebe in diese Waffe gesteckt hatte.
    Der Landstreicher war ja auch nicht traurig gewesen, als er den Verlust der Waffe erkannte, er fand es nur schade, da er seit dem unbewaffnet durch das Land lief und sich nun den Kopf machen musste, wie er an eine neue herankam, zumal er auch kein Gold besaß.
    Er vermisste die kleinen klimpernen Taler auch nicht, es wäre sowieso nur störendes Gepäck, aber der Landstreicher merkte immer wieder, wie versiert die Leute auf diese kleinen goldenen Stücke waren.
    Wobei sich bei diesem Gedanken die Frage auftat, woher das Gold überhaupt stammte? Was würde passieren, wenn ein Mann alles besitzen würde und dieser es dann auf den Grund des Meeres versenken würde, zumal es niemanden geben würde, der so verrückt wäre.
    Außer Nigel selbst vielleicht. Doch da musste der Landstreicher lachen. Sicherlich würde er anders denken und reden, wenn er Gold besäße, denn dann wäre das Leben weitaus leichter.

    So verbrachte der Landstreicher diesen Nachmittag am nördlichen Ufer des Sildener Sees mit dem Dorf und dessen ganzen Treiben im Rücken...

  9. Beiträge anzeigen #309
    Ritter
    Registriert seit
    Jan 2008
    Beiträge
    1.637
     
    Tavik ist offline
    „Scheißarbeit“, murmelte Tavik, während er in seiner alten Hütte am Ufer des Sildener Sees an dem Tisch saß und einige Unterlagen durchging. Alles Männer und Frauen, die angeblich das Potenzial besaßen, dem ‚Geheimdienst’ beizutreten. Tavik zweifelte daran. Es waren Jungspunde, übermütige Kinder, die ihm Jodas da vorgeschlagen hatte. „Scheißbewerbungen.“
    Der Krieger fackelte nicht lange, sammelte die Papiere zusammen und schmiss sie in den Ofen. Keiner von ihnen war geeignet. Nicht im Entferntesten. Ich brauche erst einmal einen Spaziergang, ging es dem Hünen durch den Kopf. Ja, frische Luft, etwas Bewegung. Das Projekt, welches Dekker ihm vorgesetzt hatte, konnte schwieriger nicht sein. Er musste die richtigen Leute für die richtigen Aufgaben suchen. Hier in Silden – einem Dorf voller Raufbolde, Schweinehunden und Hurenböcken – fast eine Meisterleistung. Seinen alten Mantel überstreifend, den er damals auf hoher See von dem Kapitän eines Handelsschiffes geschenkt bekommen hatte, marschierte der Nordmann los. Den Kragen hochgeschlagen, dass Gesicht fast in einem Schal versteckt, wirkte Tavik eher wie ein Detektiv der Vengarder Gesellschaft.
    „Tavik, im Dienste Seiner Majestät“, spöttelte er über sich selbst und vergaß vor lauter Selbsthumor doch fast den Blick für das, was vor ihm war. In diesem Fall der junge Favril. Natürlich war es fast, als renne der Jungspund gegen eine Mauer und wurde dementsprechend etwas zurückgeworfen.
    „Wow“, grinste Tavik, „Immer langsam mit den jungen Pferden. Wohin des Weges, Favril?“

  10. Beiträge anzeigen #310
    Kämpfer Avatar von Favril
    Registriert seit
    Jan 2009
    Ort
    Hafenstadt
    Beiträge
    344
     
    Favril ist offline
    » Ähm, ja, genau zu dir, Tavik. « Favril lächelte verlegen.
    Innerlich schalt sich der Junge. Er spähte zwar ganz aufmerksam nach links und rechts, doch das was direkt vor ihm lag, das überrannte er förmlich.
    Erwartungsvoll sah der Junge den gezeichneten Krieger an, bis er erkannte, dass er selbst etwas wollte.
    » Achja, also. Ich komme gerade von Dekker, bin nun Wächter Sildens. Erst unterstellte er mich dem Kommando von Euriyakos, doch dann entzog er es ihm wieder und gab es dir. Also steh ich nun unter deinem Kommando, Dekker meinte, du wüsstest damit etwas anzufangen. Aber ehrlich gesagt, steh ich dabei etwas neben der Spur. Kannst du mir sagen, was es nun für mich bedeutet?! «
    Favril war ganz überrascht von sich, dass er so frei und ruhig sprach. Kaum zitternd stand der junge Bursche vor dem etwa gleichgroßen Krieger, den viele als Hühnen bezeichneten. War Favril dann auch einer? Doch die Frage hatte Zeit.
    Der junge Hühne also starrte, diesmal zurecht, den Krieger, also seinen neuen Kommandanten ganz erwartungsvoll an....

  11. Beiträge anzeigen #311
    Ehrengarde Avatar von Corax Erindar
    Registriert seit
    Jun 2008
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    2.985
     
    Corax Erindar ist offline
    "Du hast keine Ahnung wo er ist?"
    "Nein, ich konnte Meister Ornlu nirgends finden. Ehrlich!"
    "Ahja schon gut, na da lässt sich nichts machen."
    Corax verzog das Gesicht zu einer leichten Grimasse als Parn, ebenjener Bote der ihn vor kurzen zusammen mit Gwydion aufgegabelt hatte, ihn über den Fehlschlag seiner Suche aufklärte. Wenn ein Druide für ein zwei Tage verschwand war das nichts besonderes, vielmehr war es unnormal wenn ein Druide nicht von Zeit zu Zeit mal seinen Geschäften nachging. Ornlu wäre entweder kurz weg, dann würde Melford morgen auch noch leben oder langfristig abwesend, dann würde er sich etwas neues ausdenken müssen. Wobei er sich eigentlich recht sicher war... Doch er würde kein unnötiges Risiko eingehen, sofern er nicht irrte würde der Wolfsdruide ihm weiterhelfen können, schließlich war es quasi sein Spezialgebiet.

    Die frische Luft tat ihm nach dem Aufenthalt in den Kavernen gut, sie belebte seine Sinne und ließ ihn trotz der vorrangeschrittenen Zeit wieder etwas aufleben. Als er so am See entlanglief entdeckte schließlich eine Gestalt, die seine Aufmerksamkeit erregte. In legerer Pose hockte dort jemand, der gleichzeitig bekannt und unbekannt vorkam. Ungepflegtheit war etwas das man unter den Waldläufern von Zeit zu Zeit vorfand, es war nicht immer Zeit dafür auf seine Erscheinung zu achten als sei man ein Hofschranze des Königs. Doch diese Person wirkte eher ein wenig heruntergekommen, als nur ungepflegt. Also letztlich einer wie man ihn überall in Myrtana antreffen konnte. Doch das Gesicht kam ihm trotz allem bekannt vor... Neugierig näherte sich und versuchte aus dem was er sah schlau zu werden. Der Mann bemerkte ihn und drehte sich halb mit fragendem Blick um. "Neee", sagte der Druide noch als ihn die Erkenntnis traf, "Niegel? Was treibt dich denn mal wieder her? Lange nicht gesehen alter Freund. Es ist viel passiert in letzter Zeit."

  12. Beiträge anzeigen #312
    Ritter
    Registriert seit
    Jan 2008
    Beiträge
    1.637
     
    Tavik ist offline
    Bei Beliars bedauernswerten Bartfischen! Da hatte der Waldläuferführer dem Nordmann aber doch ordentlich eine Überraschung bereitet. Jeden hätte er erwartet, nur nicht den jungen und doch beeindruckend großen Favril. Fast übertrieben vorsichtig schaute sich der Krieger um, dann legte er dem – in jungen Jahren gleichgroßen – und frischgebackenen Wächter die kräftige Hand auf die Schulter.
    „Nun, mein Freund, erst einmal gratuliere ich dir herzlich“, krächzte der Nordmann, „Wächter in diesem Dorf zu sein ist eine ehrenvolle wie anstrengende Aufgabe. Der Übergang von der lässigen Zeit der Freiheiten hin zum Wachdienst, der sich problemlos mit dem in der Armee messen kann.“
    Zu gut erinnerte sich der Hüne daran, wie er selbst zum Wächter ernannt worden war. Er hatte sich Stück für Stück den Respekt und die Hochachtung der Sildener verdient, bis man ihn in den Dienst aufnahm.
    „Aber nun, es hat einen guten Grund, dass Dekker dich meinem ‚Befehl’ unterstellt hat. Es geht nämlich um etwas, dass er mir aufgetragen hat. Ums kurz zu halten: Ich soll eine Art Geheimdienst schaffen. Eine Truppe aus erfahrenen wie talentierten Männern aus allen möglichen Schichten. Seinen Ursprung hat dies in Dekkers und meinem Misstrauen gegenüber Bengar und seiner ‚Truppe’, die sich nun wieder den Respekt der Menschen hier erarbeiten will. Bengar soll meinetwegen machen was er will, nur dass seine Banditen ein Teil unserer Gemeinschaft werden sollen, das widert mich an. Dieser Geheimdienst – passend ‚Die Schweigenden’ genannt – soll im Schatten agieren, Informationen sammeln, einfach zeigen das Wissen Macht ist.“ Tavik stoppte, brach das Sprechen ab, massierte die Narbe. „Kurzum: Traust du dir das zu? Mach dir um eine Ausbildung und dergleichen keine Sorgen, die können dir Dekker und ich problemlos besorgen. Du würdest dann als Bindeglied zwischen mir und den Wächtern agieren. Verstehst du?“

  13. Beiträge anzeigen #313
    General Avatar von Nigel Ascan
    Registriert seit
    Aug 2006
    Ort
    Argaan
    Beiträge
    3.109
     
    Nigel Ascan ist offline
    Erschrocken fuhr der Landstreicher zusammen und drehte sich blitzschnell um. Wer hatte ihn erkannt?!
    Er blickte in ein für kurze Zeit unbekanntes Gesicht, doch als er seinen alten Weggefährten und Schüler erkannte, kam er mit einer legeren, aber dennoch eindrucksvollen Akrobatik zum Stehen. Nachdem er sich die dreckigen Hände an der Hose abwischte, reichte er eine dem jungen Mann, bevor er ihn zu sich zog und ihn umarmte.
    » Mensch, Corax. Wie lang ist es nun her? Gut siehst aus, was machst du und was hast du die ganze Zeit gemacht, nachdem wir uns in Al Shedim getrennt hatten? «
    Er war tief erfreut, eine alte bekannte Seele zu treffen, die mehr war, als eine flüchtige Begegnung.
    Lange war Nigel damals mit dem jungen Corax durch Myrtana gewandert und hatten den Krieg hautnah gesehen. Doch dann war der Schüler plötzlich weg und Nigel auch und...es war so viel passiert, doch sie hatten nun genug Zeit, sich all das zu erzählen.
    Bei Corax, das wusste der Landstreicher, würde er eine Ausnahme mache, er würde ihm alles erzählen, zumindest aus objektiver Betrachtungsweise....

  14. Beiträge anzeigen #314
    Kämpfer Avatar von Favril
    Registriert seit
    Jan 2009
    Ort
    Hafenstadt
    Beiträge
    344
     
    Favril ist offline
    Worin war Favril da nur geraten? Bindeglied zwischen Tavik und den Wächtern? Geheimdienst? Banditen ausspionieren? Und wo kam dieser Bengar her und wer war er? Taviks Onkel? Bengar war Taviks Onkel? Was war ein Tavik? Dekker sollte König sein?

    Der Junge war definitiv verwirrt und verunsichert.
    » Darauf greife ich gern zurück, denn das einzige was ich wirklich kann, ist das Bestellen von Feldern und vielleicht das Ausnehmen von Tieren, doch dafür würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen. Aber wieso? Wieso, Tavik? Warum? Was macht das für einen Sinn?! Oder anders noch: Traust du mir das zu? Oder noch anders: Was ist meine Aufgabe? «

    Ob er den Punkt getroffen hatte, wusste Favril nicht, doch mit Taviks Antwort auf eine der Fragen oder auf alle insgesamt würde der junge Wächter und neuerdings auch Geheimagent sicherlich wissen, ob er richtig lag beziehungweise wissen, wo er überhaupt lag.

  15. Beiträge anzeigen #315
    Ritter
    Registriert seit
    Jan 2008
    Beiträge
    1.637
     
    Tavik ist offline
    „Naa, Junge, stell es dir nicht so vor als würdest du als Spion an Rhobars Hofe sitzen und die Gespräche belauschen, die dieser mit seinen Hofherren führt. Das ist etwas Grundverschiedenes. Deine Aufgabe wird einfach sein, die Ohren aufzusperren wenn es etwas Interessantes oder Wichtiges zu hören gibt, etwas das für den Rat wichtig sein kann, ihm aber nicht direkt überbracht werden soll. Du dienst in erster Linie Silden, nicht Dekker oder mir, sondern der Gemeinschaft.“ Der Hüne machte eine kurze Kunstpause. „Und meinst du mir ging es damals anders, als ich als Heimatloser nach Vengard kam? Ich konnte auch nur Felder bestellen, Schafe hüten und das Dach flicken, bin doch mal Bauer gewesen. Und sieh mich jetzt an … Das Letzte was man sich in meinen Händen vorstellen mag, sind Harke und Mistgabel.“ Herzhaft lachte der Krieger. „Das kommt mit der Zeit. Suche dir einen Lehrmeister, einen Mentor, der dich im Waffenkampf unterrichtet. Dekker beispielsweise, ist einer der besten Schützen die ich kenne. Solltest du Interesse am Fernkampf haben … Nur zu. Auch gibt es hier in Silden genügend Leute, die dir den Schwertkampf beibringen können. Verdammt noch mal, ich traue dir die Aufgabe zu, sonst würde ich sie dir nicht anbieten und dich zu Dekker zurückschicken. Du stehst an dem Punkt, von dem jeder Krieger aus startet. Am Anfang. Du erlebst deine Glanzzeiten erst noch, wo sie für andere längst vorbei sind. Also Kopf hoch, mein Junge. Deshalb frage ich ein weiteres Mal: Bist du dabei? Als erster der Schweigenden?“

  16. Beiträge anzeigen #316
    Kämpfer Avatar von Favril
    Registriert seit
    Jan 2009
    Ort
    Hafenstadt
    Beiträge
    344
     
    Favril ist offline
    Er war kein kleines Kind mehr, doch es dämmerte ihm allmählich, dass er zu viel hineininterpretierte. Schließlich nickte er nur ernst dreinblickend, auch wenn er noch nicht ganz hinter der Gesamtsache blicken konnte. Doch bestimmt war es ihm einfach nicht vergönnt.
    » Ja, ich stehe dir zur Verfügung, wenn ich auch noch nicht ganz dahinter gestiegen bin. Aber ich werde vollkommenst hinter dir stehen und wann auch immer stehe ich dir zur Verfügung. «
    Favril hoffte, seine Worte richtig gewählt zu haben und die Problematik halbwegs verinnerlicht zu haben.
    » Wie geht es nun weiter Tavik? Kannst mir näheres zu diesem Bengar und seinen Leuten sagen? Warum waren wir auf ihrer Spur und warum verdammt standen sie dann mitten im Dorf und warum ließen wir uns verspotten? Bitte gib mir Antworten, so dass ich verstehen kann, was ich machen soll? «
    Der Junge hoffte auf Fragen, um seine Arbeit konkreter durchführen zu können.

  17. Beiträge anzeigen #317
    Schwertmeister Avatar von Samorin
    Registriert seit
    Mar 2009
    Ort
    In meiner Fantasie
    Beiträge
    932
     
    Samorin ist offline
    Samorin saß bei sich zu hause auf dem einzigen Stuhl den es bei ihm gab und starrte auf die Wächterkluft vor ihm. Er wusste nicht warum er sie nicht schon längst angezogen hatte, da er ja eigentlich darauf gebrannt hatte. Doch Irgendetwas hielt ihn davon ab und so saß er da für eine ganze Weile, doch plötzlich fiel soetwas wie ein Schatten von ihm ab und er stand auf, um die Kluft anzulegen. Eine Rüstung wie sie nur beim Waldvolk zu finen war. Snapperleder und Fellen, mit einigen Nieten. Der Krautmischer zog sie an. Sie saß perfekt.

    Seit er sich heute morgen zum Dienst gemeldet hatte und seine erste Patrouillie bis zum Mittag hatte er sie nicht mehr angehabt und irgenwie hatte er da fast nichts wahrgenommen.
    Doch jetzt juckte es ihn nocheinmal ins Dorf zu gehen.

  18. Beiträge anzeigen #318
    Ritter
    Registriert seit
    Jan 2008
    Beiträge
    1.637
     
    Tavik ist offline
    „Es ist eine schwierige Geschichte, Junge“, sprach Tavik langsam und setzte sich in Bewegung, während der Jüngere ihm folgte. „Eigentlich gar nicht geeignet für solch junge Ohren wie deine … Aber nun, als Teil dieser ‚Einheit’ wirst du wohl Dinge miterleben, die dich schneller erwachsen werden lassen als dir lieb ist.“
    Einige Minuten schwieg der Hüne, während er in seinen dunkelbraunen Mantel gehüllt neben dem gleichgroßen Jungen herging, den Blick in die Ferne gerichtet.
    „Vielleicht sagt dir die ‚Schlacht von Okara’ etwas. Es war ein Konflikt zwischen unserer Gemeinschaft und jenen freien Kämpfern, die sich als königstreue Rebellen bezeichnen. Angeblich haben sie mehrere Lager in Myrtana, von denen aus sie gegen die Orks in den Städten operieren. Nun, aus einem Grund der sich mir nicht erschließen möchte, kam es zum Kampf zwischen beiden Fraktionen. Auch ich kämpfte damals – nun, immerhin ist es recht viele Monate her – an der Seite der legendären Sippenführer Arkantos und Oberon, welche sich nun völlig zerstritten haben. Bengar Rudolfson führte zu diesem Zeitpunkt ein Kontingent Kämpfer an und meinte wohl, in Eigenregie einen Angriff zu wagen. Ich weiß nicht was passiert ist oder wie es geschah, aber viele Krieger verloren ihr Leben. Leider auch recht junge Krieger.“
    Bitterkeit machte sich in dem Hünen breit. Dieselbe Bitterkeit die ihn damals schon in eisernen Griff gepackt hatte. Söhne, in den Tod geschickt für Nichts. Die Vorstellung eines Vaters den eigenen Spross zu verlieren … Für Tavik unvorstellbar.
    „Vielleicht war es nicht das Verbrechen. Das Verbrechen war die Flucht, die er mit einigen Komplizen antrat. Das nahm man ihm wohl übel. Dieses Davonlaufen vor der Strafe, die er in meinen Augen verdient hatte.“ Der Krieger seufzte. „Seine Männer kenne ich nicht. Sie interessieren mich auch nicht wirklich, abgesehen davon, dass sie zu jenen Menschen gehören, die man hier in Silden nicht dulden sollte. Eines meiner Ziele, die ich verfolgen werde. Keine Verbrecher und Straftäter in diesem Dorf.“
    Ein Glitzern in den Augen des alternden Mannes. Vielleicht hatte er wieder eine Aufgabe für sich gefunden.
    „Wir verfolgten sie aus dem Grund, da sie wieder in der Nähe unseres Dorfes herumlungerten. Dekker hatte davon erfahren und wollte wissen, was das auf sich hatte. Wer wusste denn schon, was die vor gehabt haben könnten? Nun, letztendlich wollten sie nur in die Gemeinschaft zurück. Was mir missfällt, aber leider von den Druiden beschlossen wurde. Wie sie uns so austricksen konnten? Bei Adanos, das frage ich mich auch. Gute Fallenbauer, diese Bastarde.“
    Der Krieger spuckte aus und blieb am Ufer des Sees stehen, blickte auf dessen Oberfläche, die im Dunkel wie wabernde Finsternis wirkte. Ein See aus purer Schwärze.
    „Nun, provozieren mussten wir uns lassen, auch wenn ich mir geschworen habe diese Hurenböcke dafür sühnen zu lassen. Nenn es einfache, primitive Rache. Aber sie werden ihre Worte noch bereuen, diese Schmach die sie über uns gebracht haben. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich mich auf sie gestürzt und wäre dann in die Kavernen gelaufen und hätte diese ‚Gesandtschaft’ kalten Stahl schmecken lassen … Aber na ja, Sildener Gesetz ist heiliges Gesetz. Leider. Obwohl ich mächtig mit mir zu kämpfen hatte.“ Tavik grinste leicht, wandte sich vom schwarzen See zu seinem jungen Begleiter.
    „Hast du nun verstanden? Wenn nicht, wende dich an Dekker. Der mag es vielleicht verständlicher rüberbringen.“

  19. Beiträge anzeigen #319
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
    Registriert seit
    Jun 2007
    Beiträge
    2.681
     
    Adrastos ist offline
    Ein eisiger Wind wehte im Fischerdorf und zerrte am fleckigen Umhang, den sich der Seher besorgt hatte und sich über die Schultern geworfen hatte. Fest hielt er ihn mit der Hand fest, damit er nicht davonflattern konnte. In der anderen hielt er den Stab fest umklammert, wie einen Wanderstab, mit dem er sich auf dem schlammigen Boden abstützen konnte. Die Feder war in einer Tasche seiner Tunika verstaut, wie ein Heiligtum, der Kiel piekste unangenehm, doch wagte er es nicht, sie woanders aufzubewahren, zu groß die Furcht sie zu verlieren.
    „Nanami? Bist du da?“
    rief er, als er vor der Hütte angekommen war, auf die er seine Schritte gelenkt hatte. Der stabile Holzbau lag dunkel vor ihm und die Konturen verschmolzen mit der Dunkelheit, die sich in diesen Zeiten schon früh über Silden legte.
    Dann strahlte ein Licht aus der Finsternis, als sich eine Tür einen Spalt breit öffnete und sich ein Kopf herausstreckte, der von rotem Haar gesäumt war. Er hatte sich also nicht an der Tür geirrt. „Nanami, ich bins.“ sagte der Seher und trat ein, als sich die Tür ganz öffnete und dann schnell wieder schloss, um keine Wärme herauszulassen. Wieder prasselte ein Kaminfeuer und erhellte mit flackerndem Licht die Hütte.
    „Ich dachte mir, ich schau mal vorbei.“
    meinte er. „In Silden ist ja derzeit sonst kaum was los, da tuts gut jemanden um sich zu haben, den man kennt.“

  20. Beiträge anzeigen #320
    Kämpfer Avatar von Favril
    Registriert seit
    Jan 2009
    Ort
    Hafenstadt
    Beiträge
    344
     
    Favril ist offline
    Dem Jungen schwirrte der Kopf, er hätte nicht fragen sollen. Doch andererseits kannte er nun die Hintergründe, auch wenn er selbige nicht so ganz verstand. Doch das musste er nicht und er verstand auch Taviks Botschaft, nicht weiter danach zu fragen. Es war eine abgeschlossene Geschichte, die vor Favril stattfand, er sollte es hinnehmen und gut war.
    Das tat er auch.
    » Gut, Tavik. Ich denke, ich habe soweit verstanden. Ich werde natürlich meine Augen offen halten und niemandem, außer dir natürlich regelmäßig Berichte liefern und bei Besonderheiten dich sofort in Kenntnis setzen. Ich werd mich für heut erstmal zurückziehen und das ganze Neue verdauen. Morgen bin ich dann auf Patrouillie durch das Dorf und stehe dir zur Verfügung. Mach's gut. «
    Favril hob zum Abschied die Hand und ging, wie auch Tavik seinen Weg fortsetzte.

    In seine Hütte wollte und konnte der Junge noch nicht, zu viel Gedanken schwirrten herum. So entschied er sich für den weitaus längeren Weg in anderer Richtung um den See herum zu nehmen, sicherlich bekam er so den Kopf frei...

Seite 16 von 21 « Erste ... 59121314151617181920 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide