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  1. Beiträge anzeigen #161
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    Das endlose Geschwatze der Sildener drang ans Ohr des Mannes, der sich auf einer der harten Holzbänke niedergelassen hatte. Der Geruch von Braten und Bier schlich sich in seine Nase und überall wuselten die Menschen herum, Waldläufer und Druiden vergnügten sich hier genauso wie die einfachen Waschweiber, die sich natürlich wieder das Maul über den neusten Tratsch zerrissen. Die dicke Erna, die mit einem alten Sack rummachte, die neusten Sildener Poltergeister, die in verschiedenen Häusern ihr Unwesen trieben und weitere Dinge in diesem Kaliber.
    „Sie war einfach... unglaublich arrogant. Noch nie ein Pferd aus weniger als zwanzig Schritt Entfernung gesehen und spielt sich auf als wär sie die Tierbändigerin von Bakaresh. Weißt schon, versucht in den Sattel zu springen und wundert sich, wenn sie dabei auf den Boden fliegt und gibt dann dem Pferd die Schuld, obwohl es alles richtig gemacht. Wundert sich, wenn das Tier sturt und bockt, wenn man es behandelt wie den letzten Dreck... ne, so eine tu ich mir nicht mehr an...“

    Der Seher grinste und hoffte, dass sich Nanami nicht als ‚so eine’ verstand. „Jetzt aber, wie wärs mit ein bisschen Braten?“
    Geändert von Adrastos (31.10.2009 um 13:49 Uhr)

  2. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #162
    Deus Avatar von Seloron
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    Seloron ist offline
    Seloron hatte feststellen müssen, mehr Neue als ihm bekante Gesichter zu sehen. Sicher war er eine ganze Weile nicht mehr in Silden gewesen aber so lange war es ihm auch wieder nicht vorgekommen.
    An seinem Tisch kannte er niemanden, was nicht heißen musste, dass das so leiben musste, so richtig gesprächig war der ehemalige Sumpfler aber auch nicht, vielleicht konnte man ihn schon fast als eigenbrötlerisch bezeichnen.
    An jedem Tisch war ein Stuhl frei, samt Gedeck, das kannte er schon, wunderte sich also nicht darüber.

    Das Wetter hielt noch was es am Morgen versprochen hatte, es war wirklich angenehm. Fast wie auf Bestellung, es passte einfach alles, es war ein herrlicher tag, wie geschaffen für dieses Fest.
    Es war reichlich aufgetischt worden, Bier, Wein und Met, von den nicht alkoholischen Getränken erst gar nicht zu reden.
    Speisen über Speisen, so richtig entscheiden konnte sich Seloron nicht, von allem etwas essen schaffte der Pirscher aber auch nicht.
    ER fing mal mit einem Krug Met an und aß etwas von dem köstlichen Wildbret. Der Tag war noch lange, man musste ja auch nichts überstürzen.

  3. Beiträge anzeigen #163
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Büffel vom Spieß mundete köstlich, doch mundete an sich alles hier. Der Met dort, dann mal ein Happen Wildbret schnell gepackt, hier etwas Brot um die Bratensoße vom Teller aufzunehmen und dann wieder ins Fleisch gebissen. Mit Messer und gabel konnte Ornlu - und genug andere hier eh nicht essen, sie waren einfaches Volk und lieber Spaß am Essen, als stocksteif zu sitzen. Sein Blick ging beim kauen immer über die Anwesenden. Suzurans Lächeln erwiderte er, prostete Ryu und Dekker zu und bestellte für den durstigen Irenir gleich einen Krug Wein. Der Typ kannte den sildener Wein wohl noch nicht. Gwydion und Vivin waren auch nicht fern und Ornlu spinnte sich in einer gewissen Weise eine Zweideutigkeit des Wortes Fleischeslust zusammen. Beide blieben keusch - fürs Erste. Auch wenn er bei Gwydion etwas anderes ahnte. In der nächtlichen Sitzung sprach man über ihn und das was ihm widerfuhr. Ornlu hoffte das der Bruder im Druidenzirkel wusste welch Bürde er da trug und wie gefährlich es war auch nur davon vor Fremden zu sprechen. Es musste ein Geheimnis bleiben, wie einem Fremden oder Unbekannten zu verheimlichen, dass man Druide ist, wer man wirklich ist, da die Druiden Wissen und Macht hüteten für die die 'Menschen', zusammenfassend für alles Schlechte was der Mensch seiner Welt antat, nicht bereit waren. Das was nun Gwydion hütete, durfte niemals in falsche Hände geraten. Es war wie sein Wolfstein. Doch genug der Gedanken.
    Grinsend vernahm Ornlu das Getuschel von ollen Waschweibern, die doch tatsächlcih über Suzurans Tischmanieren sprachen.
    "Schweigt ihr Weiber, Suzuran hat den Längsten von uns allen, da darf sie auch die schlimmsten Tischmanieren haben.", sagte der Druide gar nicht laut und echauffierte natürlich die alten Vetteln, im Gegenzug brachte er aber auch seine Tisch zum lachen und Suzuran zum rot anlaufen.
    "Ess wie dir beliebt, wir sind hier nicht zu Tisch beim König - und doch sind wir die Könige der Wälder! - Auf uns und alle mit denen wir heute nicht mehr anstoßen können!", rief Ornlu, erhob sich und stieß mit der ganzen Runde an.
    Dann sah er wieder um sich und erblickte diesen fremden, bärtigen Mann der hier wohl niemanden kannte. Er schaute einfach nicht so aus.
    "Guter Mann, wer seid ihr und schmeckt das Essen?", rief Ornlu in sildener Manier von einem Tischende zum anderen.
    Geändert von Ornlu (31.10.2009 um 14:06 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #164
    Deus Avatar von Oparilames
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    Oparilames ist offline
    Das Fest zur Ehre der Natur und ur Begrüßung des neuen Jahres war im Inbegriff, in den nächsten Stunden einen Höhepunkt zu erreichen, wie ein Banket des Waldkönigs und seines Hofstaates wren ie Tische beladen und man mochte sich wundern, dass sie nicht barsten unter ihrer köstlichen Last.
    Die Leute aßen viel und tranken gut, obgleich sie wirklich tranken und nicht soffen oder gar bereits reierten.
    <Fehlt nurnoch ein Barde, der eine dezente Musik anstimmt>... ging es einem Mann durch den Kopf, der von all dem zwar alles mitbekam, jedoch selbst nicht so recht am Fest teilnahm. Genau so, wie er es bereits am gestrigen Tage - oder eher der gestrigen Nacht - nicht getan hatte. Er stand da wie zur Salzsäule erstarrt und hatte Wurzeln geschlagen, allerdings war dies schon eine Weile her, seitdem dies begonnen hatte.
    Nun das Festessen sah wirklich sehr lecker aus und auch die Leute schienen froh zu sein und niemand stritt sich, es war eine fröhliche Feier, wie auch ein fröhlicher Tag.
    Irgendein Spaßvogel meinte wohl, hier einen auf Anführer zu machen und rief laut "... Auf uns und alle mit denen wir heute nicht mehr anstoßen können!"
    <Naja so unrecht hat er ja garnicht. - Ohnein, nicht schonwieder. Zählt Ryu Wie-hieß-er-noch-gleich-weiter jetzt zu den Toten, dann war dies kein Traum, oder war er noch lebendig und die ganze letzte Zeit war nur ein böser Scherz seines Unterbewusstseins? Nein Opachen, du hast dir gesagt, dass du dir diese ganze komische Geschichte abkaufst, bis das gegenteil erwiesen ist.>
    Er gähnte und verfolgte aus seinem stillen Winkel weiter das Treiben der Bewohner. Wie gern hätte er mitgegessen und gelacht und gefeiert...

  5. Beiträge anzeigen #165
    Kämpfer Avatar von Efilias
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    Efilias ist offline
    Die Stimmung war ausgelassen und fröhlich. Das deftige Essen hatte die meisten Gespräche zwar eingedämmt, doch war noch immer Gelächter, Tratsch und sogar Gesang zu vernehmen. Efilias sah Männer, die wie Schweine aßen, Frauen, die sich über diese lustig machten, andere Frauen, die sich den Sitten der Männer angepasst zu haben schienen und einen Mann, der unumwunden Lästereien unterdrückte und gleichzeitig seinen Tisch zum Lachen brachte.
    Das Fest war einfach Balsam für seine Seele, er vergaß bei all der ehrlichen Heiterkeit seinen Schmerz und seine Sorgen und ließ sich sogar dazu hinreißen ein kleines Liedchen mitzusingen, welches ihm aus der Kindheit noch bekannt war. Er fühlte sich zeitweise sogar so, als würde er zu diesen Menschen gehören, als hätte er es schon immer, doch immer wieder wurde ihm bewusst, dass dem nicht so war, wenn er sich umsah. So viele Menschen waren freundschaftlich beisammen oder schlossen Freundschaft, doch er, der alte Kauz, saß zwar an einem vollen Tisch, doch war irgendwie allein mit seinen Gedanken, da niemand ihn angesprochen hatte.
    Aus diesem Grund war er noch erstaunter, als der seltsame Mann, den er zuvor gemustert hatte, ihn über eineinhalb Tische etwas zurief und ihn aufforderte, sich vorzustellen.
    Schweiß rann dem Wanderer plötzlich über die Stirn, als er vor Scham rot anlief, da ihn mehrere Blicke trafen, die neugierig wirkten. Wenn er jetzt nicht antwortete, wäre er in kürzester Zeit ein Verspotteter und hätte sicher Beinamen wie „Zausel“, „Griesgram“ oder „Tattergreis“. Drum versuchte er sich mit der ihm gegebenen Gutmütigkeit aus der heiklen Lage zu befreien.

    „Das Essen ist hervorragend, mein junger Freund!“, rief er über die Köpfe seiner Tischnachbarn hinweg, „Wenn ich dazu in der Lage wäre, würde ich die Köchin zum Tanz bitten und diesem Haufen von Jungspunden hier zeigen, wie man es richtig macht“, rief er und zwinkerte, während sein Blick bedeutungsvoll auf einer rothaarigen Frau und einem Mann lag, die die Köpfe eng zusammengesteckt hatten.
    "Aber ich bin, wie Ihr seht nur ein alter Mann und mein Tanzbein ist sicher eingerostet", fügte er noch vorsichtshalber hinzu, bevor jemand auf den Gedanken kam, ihn aufzufordern seinem losen Mundwerk gerecht zu werden.

  6. Beiträge anzeigen #166
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Das war die richtige Antwort, um in Silden anzukommen. Gerade stimmte ein Barde ein ruhiges Lied mit seiner Laute oder was es war an, während die Sippe des Oberon scheinbar den ersten Büffel vertilgt hatte. Das waren auch Fresssäcke diese Snapperkrieger.
    Ornlu hob seinen Humpen in dem sich nun das örtliche Kräuterbier befand und nickte dem Bärtigen zu.
    "Am großen Feuer werdet ihr mit jeder Maid Sildens tanzen dürfen, um es zu beweisen und die werden euch schon entrosten! Hütet euch aber vor den Waschweibern, die übertreiben es gerne!", rief Ornlu den ganzen Tisch entlang und brachte wieder Gelächter am Tisch hervor. Das die Waschweiber nicht von allen gemocht wurden und doch wichtig waren, war allen klar.
    "Seid willkommen in Silden, guter Mann! Und sei auch du hier in Silden willkommen, Irenir!", prostete der Druide zu, ehe alle den Bärtigen als auch Irenir zuprosteten und sich dem essen, reden und trinken wieder widmeten, während sanfte Klänge alles noch musikalisch untermalten.

  7. Beiträge anzeigen #167
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline

    Nordöstliche Wälder

    "Nutze die Natur, doch hinterlasse sie so, wie du sie vorgefunden hast." Diesen Satz hatte ihr vor langer Zeit jemand gelehrt. Wer es war, daran erinnerte Leyla sich nicht, jedoch empfand sie diesen Fakt schon seit langem nicht nur als sinnvoll, sondern jederzeit anwendbar. Und deshalb kam sie ihm auch diesmal nach: Sowie sie ihre kokonähnliche Behausung verlassen hatte, setzte die Blonde alles daran, die großen, grünen Blätter zurückzubilden und ihre Energie wieder den Wurzeln zuzuführen. Nur so konnte die Symbiose perfekt werden, nur so konnte das System voneinander leben.
    Als auch das letzte Blatt wieder verschwunden und die Wurzeln äußerlich so intakt waren, wie sie sie am Vorabend vorgefunden hatte, änderten sich die Lichtverhältnisse von einen Moment auf den anderen. Der relativ triste, im Schatten liegende Wald wandelte sich in prächtiges Grün, das nur von bunten Blüten und Früchten unterbrochen wurde. Vögel schrien auf, jedoch waren es keine Laute, die ihr geläufig waren. Durch das dichte Blätterdach brach vereinzelt strahlender Sonnenschein, irgendwo in der Ferne rauschte Wasser, als wäre dort die Küste. Eine scheinbare Idylle, wäre da nicht plötzlich der panisch anmutende Schrei eines Kindes.
    Aufgeschreckt lief Leyla in die Richtung, aus der der Hilferuf gekommen war, durchquerte dichtes Blätter- und Wurzelwerk bis sie auf eine große Lichtung kam, auf der mehrere hölzerne Hütten standen. Ein Lagerfeuer brannte, jedoch war, abgesehen von dem schreienden Kind, weit und breit niemand zu sehen.
    "Was ist los, warum schreist du? Und wo sind deine Eltern?", erkundigte sich die junge Frauen mit gutmütigem Blick. Doch sie erhielt keine Antwort, wie festgewachsen stand das kleine Mädchen mitten auf der Lichtung und starrte in den Wald hinein. Plötzlich hob sie langsam ihren Arm, fing ängstlich an zu zittern, die Furcht stand ihr eindeutig ins Gesicht geschrieben. Leyla folgte langsam ihrem ausgestreckten Finger und sah nun endlich, was Grund für die Beunruhigung des Mädchens war. Noch ehe sie aber komplett realisieren konnte, was sie dort überhaupt sah, erklang ein Brüllen, ein blutgetränktes Stück Fleisch landete im nahen Unterholz und die zottelige Bestie wandte sich von ihrem menschlichen Opfer ab. Nur langsam stapfte der schier riesige Tiger auf Leyla zu, was ihn aber nicht minder aggressiv erscheinen ließ, als sein Brüllen definiert hatte.
    "Lauf weg! Versteck dich!", rief sie dem Mädchen zu, das nun auch langsam zurückwich, jedoch schon nach wenigen Schritten stolperte und rücklings auf dem Boden landete. Ein gezieltes magisches Echo auf den Boden vor dem Tiger sollte eine im Boden verlaufende Wurzel anregen, das wütende Tier zu packen und ihm Einhalt zu bieten, doch ihr Angriff blieb ergebnislos. Die Wurzeln zeigten keine Regung, ihre Magie war einfach verpufft.
    "Was zum...?!", murmelte sie zuerst, aber dann wurde ihr das Mädchen hinter ihr wieder ins Gedächtnis gerufen. "Lauf endlich!", schrie sie noch einmal, nun weit energischer als vorhin und nur einen Moment später setzte der Tiger zum Sprung an. Leyla schaffte es, sich darunter hinwegzuducken, auch das Mädchen schien er wie von Geisterhand zu verfehlen, seine Aggressivität nahm dadurch aber nur weiter zu. Wimmernd kroch das kleine Kind nun an ihr vorbei, verschwand aus ihrem Sichtfeld, das sich nun komplett dem Tiger zugewandt hatte. Wenn sie ihn nicht angreifen und fangen konnte, dann würde sie ihn wohl beruhigen müssen. Kontrolle über Tiere, gelenkt allein durch Magie, die wiederum einzig dem Willen ihres Verursachers gehorchte. Jeder druidische Lehrer hätte ihr vermutlich eingebläut, dass es Wahnsinn sei, ein aggressives Tier kontrollieren zu wollen, jedoch blieb ihr offensichtlich keine andere Wahl.
    Lechzend begann der Tiger, die Ovates zu umkreisen, ohne sie dabei einen Moment aus den Augen zu lassen. Sie selbst wich zurück, nicht aber, ohne ebenfalls ein Kreisen zu starten, sodass sie sich nun eher gegenseitig belauerten. Wie einen gezielten Bogenschuss stieß sie nun ein magisches Echo aus, das den Körper des Tigers direkt traf und - zu ihrer Freude - weder wirkungslos abprallte, noch hindurch ging, sondern ihr eine Antwort lieferte. Die rechte Hand ausgestreckt hielt sie diesen Magiestrang nun ähnlich einem gespannten Lasso, an dessen anderem Ende der Tiger nur so kämpfte, um es wieder los zu werden. Um aber bildlich den Sack zu zumachen, stieß die Blonde mit der linken Hand ein weiteres Echo aus, das wiederum traf, und daraufhin eine Art zweites Lasso bildete, das sie fest umklammerte und sich damit dem Abschütteln des Tigers zur Wehr setzte. Er hatte nun vollkommen damit zu tun, Kontrolle über seiner selbst zu behalten, sodass Leyla einen Moment zum Durchatmen geschenkt bekam. Dieser kurze Augenblick der Generation genügte ihr, die Stärke ihrer Magie so weit zu erhöhen, dass das wilde Toben des Tigers verstummte, fast wie ein besiegtes Kind senkte er demütig den Kopf. Ein Trick, wie sie schnell durchschaute, denn hinter der starren äußeren Fassade brodelte sein Inneres nach wie vor und schien nur auf einen Moment der Nachlässigkeit zu warten. Freudig jubelnd kam plötzlich das Mädchen aus seinem Versteck gelaufen, stürmte an Leyla vorbei, hob einen Stein auf und warf diesen mit all seiner wenigen Kraft auf den Tiger. Das "Nein!" der Ovates kam da nur zu spät, mit frisch geweckter Wut riss sich das Tier aus seinem magischen Gefängnis, setzt zum tödlichen Sprung an, landete aber erneut nur im Leeren, da Leyla das Mädchen mit einem schnellen Satz nach vorn zu Boden reißen konnte.
    "Weg!", maulte sie es an, musste einen Moment später einem erneuten Angriff ausweichen und bündelte dann mächtige Magie, die sie in einem Echo auf den Tiger schoss. Wie ein dickes, langes Seil entstand nun eine starke Verbindung zwischen den beiden Kontrahenten, die das Tier nun in Zaum hielt. Ein weiteres Echo, das sie einfach um sich herum verpuffen ließ, jedoch wie ein gewaltiges Aufbäumen erscheinen sollte, erzielte abschließend seine gewünschte Wirkung: Mit Respekt vor ihrer Macht wich der Tiger zurück, übermittelte ihr den Wunsch der Flucht und erhielt letztlich auch die Möglichkeit, so schnell es nur ging zu verschwinden.
    Angestrengt atmend ließ sie nun langsam ihre Arme sinken, letzte magische Echos verklangen in den Weiten des umliegenden Waldes, doch ihre einzige Aufmerksamkeit galt nun dem Mädchen. Sie musste herausfinden, was hier geschehen war. Doch sowie Leyla sich zu ihr umdrehte, befand sich vor ihr wieder der triste Wald, in dem sie die Nacht verbracht hatte.
    "Ich lass mich nicht auf deine Spielchen ein...", murmelte sie und blickte herausfordernd in die Schatten des tiefen Waldes. "Was willst du noch von mir?!"

  8. Beiträge anzeigen #168
    Ritter Avatar von melford
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    melford ist offline
    Vorsichtig stand Melford von seinem Bett auf, tastete sich an der Wand entlang und hinüber zum Fenster. Aufmerksam schaute er nach Draußen und konnte niemanden entdecken. Alle schienen jetzt wohl beim Fest zu sein und auch er wollte sich dieses Ereignis nicht entgehen lassen.
    Endlich ist sie weg. Dachte der Sildener erfreut und zog sich erst einmal an. Dass Hannah nicht wollte, dass er das Bett verließ war ihm schon klar gewesen, als er am Morgen angefangen hatte ihr alles über seinen Weg nach Silden zu erzählen. Ein paar Stellen hatte er raus gelassen und umgedichtet. Aus dem Hund war eine Mücke geworden und sein Zustand rührte wahrscheinlich von einer Krankheit her, die er sich eingefangen haben musste. Verlaufen hatte er sich natürlich auch nicht. Dennoch war seine Frau so besorgt gewesen, dass sie ihm verbot nach Draußen zu gehen, sehr zum Leidwesen Melfords, der sich in seiner Verfassung nicht mit ihr anlegen wollte und vorerst tat, was sie ihm auftrug. Jetzt allerdings, wo sie auch zum Festessen gegangen war, konnte auch er sich auf den Weg machen.
    Noch immer war sein Gleichgewichtssinn nicht ganz intakt, doch zumindest sah er jetzt keine Bilder mehr vor sich. Etwas komisch war ihm zwar trotzdem, aber sein Hunger hatte jetzt das Denken übernommen. Schon lange hatte er nichts Ordentliches mehr gegessen, da musste er einfach zum Fest.
    Langsam verließ Melford so das Haus und schloss die Tür hinter sich. Die ersten Schritte brachten ihn gefährlich aus dem Gleichgewicht, doch konnte er sich noch auf den Beinen halten. Langsam machte er sich so auf den Weg. Weit war es nicht weg, aber wenn man nicht ganz bei Sinnen war, kam es einem gleich viel länger vor.
    Geändert von melford (31.10.2009 um 14:50 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #169
    Veteranin Avatar von Nanami Rin
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    Nanami Rin ist offline
    Nanami lachte und versuchte sich diese Schülerin vorzustellen.
    "Na, so eine gibt es wohl auch nicht so bald wieder. Da musst du wohl wirklich sehr, sehr viel Pech haben... Und Schwarzmagierin will ich auch nicht werden."
    Mittlerweile waren ihre Teller gefüllt und schon bald das erste mal geleert, werden andere wohl schon bei ihrem 3. Gang waren.
    "Ich saß allerdings auch noch nie auf einem Pferd, also würde ich mich wohl ähnlich anstellen. Aber damit muss man sich wohl ständig rumschlagen, wenn man sich bereiterklärt, Anfänger auszubilden."
    Etwas zu hastig schlang sie nun ihr Essen herunter, immerhin war ihr Magen noch leer, beziehungsweise nur mit Wasser gefüllt, und das Essen war gut, groß, und ansonsten auch ohne Makel.
    "Aber", fuhr sie mit vollem Munde fort, "aber, jetzt bist du ja da und ich sehe auch keine Schwarzmagierin hinter dir, Férach hast du auch nicht dabei, also... Red ich grad wirres Zeug?"
    Nanami kratzte sich am Hinterkopf und ließ ihren Blick dann über die Menge schweifen. Dort waren wirklich bekannte Gesichter. Viele, und darum hoffte sie, dass keiner auf die Idee kommen würde, sich zu ihr zu gesellen, denn was sie gerade gar nicht haben wollte, waren viele Leute, die gleichzeitig mit ihr reden wollten.

  10. Beiträge anzeigen #170
    Ritter Avatar von Isothien
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    Isothien ist offline
    Langsam und immernoch etwas unsicher zupfte er die Saiten der Gitarre. Es war lange her, das er gespielt hatte und dieses Instrument war ihm neu.
    Doch mit jedem Ton wurde er sicherer und sein Lied klang allmählich richtig harmonisch.
    Thimo hatte wirklich gute Arbeit geleistet und das in kurzer Zeit. Es war erst 2 Stunden her, das er vor Miracolis Hütte stand und Iss die Gitarre in die Hand drückte, mit der Bitte sie doch gleich auszuprobieren und das wennmöglich musikalisch zu untermalen.
    Dies lies er sich nicht zwei mal sagen, er brannte förmlich drauf endlich wieder zu spielen.
    Und nun spielte er endlich wieder. Zwar beachtete ihn sein Publikum nicht sonderlich, sie machten sich wie die Wölfe über das essen her, aber es störte ihn nicht sonderlich, zumindest im Moment.

    Mit einem letzten Anschlag aller leeren Saiten beendete er sein Lied, hier und da klatsche jemand, aber niemand rief zu seiner Bedrückung Zugabe.

    Er seufzte und setze sich an den Tisch, wo zuvor ein Mann große Töne gespuckt hatte.
    Gebratenes Fleisch jeglicher Art, duftendes frisch gebackenes Brot, herrliche Suppen, frisches Obst, er konnte es kaum glauben, es war ein wahrliches Festmahl.
    Gierig schaufelte er sich sein Teller mit allem möglichen außer Suppe voll und wurde einer der Wölfe.
    Es schmeckte einfach köstlich, egal was er aß und vorallem schmeckte ihm der Met. Es war eine exotische Art von Met: Met mit Kirschsaft. Herrlich süß und fruchtig.


    Vom Met beflügelt (er hatte wahrlich nicht viel getrunken, einen einzigen Becher, aber nach fast 3 Jahren Abstinenz) rief er dem Schreihals ""Dies ist wahrlich ein Essen der Könige!" zu und nahm einen letztes Bissen.

  11. Beiträge anzeigen #171
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    „Nicht sonderlich wirr“ antwortete Adrastos grinsend. „Ich hab sie soweit unterrichtet, dass sie auch an diesem Rennen teilnehmen konnte, dann wurde es mir zu bunt, beziehungsweise gab es Umstände, die uns getrennt haben. Ich bin nichtmal sicher, ob sie noch lebt, genauso wenig wie sie sich bei mir sicher sein kann. Ein Rudel Hyänen hatten uns getrennt, ich hatte noch das Glück, einige von ihnen abwimmeln zu können und Férach hat auch einen von ihnen den Huf übern Schädel gezogen. Naja, und dann haben uns die Umstände wieder zurück nach Myrtana verschlagen, wo ich jetzt bin. Gab da vor ein paar Tagen einen Zwischenfall, wegen dem ich wohl den Druidenrat aufsuchen und unterrichten sollte...“
    Der Seher atmete tief ein, als er sich zurückerinnerte an diesen Abend, als er die Falkenfürsten gesehen hatte. „Und Férach vergnügt sich irgendwo in den Wäldern, denke ich. Ich werde schon merken, wenn es ihm nicht gut geht und ich werd wissen, wo er ist, wenn ich ihn brauch.“ Der Seher grinste leicht und kaum merkbar.

  12. Beiträge anzeigen #172
    Ritter
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    Tavik ist offline
    Cylia lässt sich neben dem Krieger nieder und schaut ihn aus großen, blauen Augen an, fasst behutsam seine vernarbten Hände und lächelt ein Lächeln, wie ein Engel. Am Hosenbein des Mannes zupft es. Necom grinst seinen Vater glücklich an, in den Händen zwei Äpfel. Einen reicht er Tavik, welcher ihn nimmt, auf den Tisch stellt und mit der nun wieder freien Hand durch das Haar seines Sohnes fährt.
    Der Krieger schüttelte den Kopf, verzog das Gesicht zu einer Miene des Missmutes, in der eine Spur Bedauern lag. Wieder einmal war die Sehnsucht nach seiner Familie stark, fast überwältigend. So viele glückliche Paare, Familien und Menschen ... und zwischen ihnen der Hüne, in dem wieder die Gedanken hochkamen, er hätte als Vater und als Mann versagt. Jemand drückt ihm ein Methorn in die Hand und fordert ihn lautstark zum Tanzen und Feiern auf. Gezwungen grinsend nickte der Krieger, nippte an dem Honigwein und spielte mit dem Gedanken, dass Fest wirklich ausklingen zu lassen. Auf nordmarische Art, also das Ganze für ihn als Besäufnis enden zu lassen. Das Verlangen, die Sehnsüchte zu ertränken in Alkohol, war groß.
    Und dennoch ... Stolz, Würde, die hielten ihn zurück.
    »Samhain. Verabschieden wir den Sommer, begrüßen wir die Winterkälte. Sag den Farben Auf Wiedersehen, heiße die tristen, trüben Schattierungen willkommen.«, murmelte der Mann krächzend und drückte das Methorn einem Feiernden in die Hand. Seine Schritte lenkten ihn zu der Tribüne, die Augen suchten Freunde, bekannte Gesichter, Waffenbrüder. Irgendjemanden der das Gefühl von Einsamkeit vertreiben, zumindest überdecken konnte.

  13. Beiträge anzeigen #173
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Langsam wirkten die Menschen satt, manche hielten sich den Bauch und klopften drauf um zu verdauuen, andere tranken Kräuterschnäpse, wieder andere aßen immer noch und lachten mit vollen Mund und andere pausierten einfach nur und tranken Wein oder Bier, um es sich gut gehen zu lassen.
    Die Eröffnungsrede stand an undnach nächtlichen Beschluss sollte Ornlu jene halten, um im Dorf die existierenden Ängste und Gerüchte um seine Person etwas mehr ins Positive zu bringen. Ein 'hervorragender' Einfall Noreias wie immer einmal. Ornlu gefiel es weniger, denn Angst und Gerüchte vermieden im Alltag das die größten Deppen ankrochen und einen nervten. Doch er konnte auch nicht nein sagen. Runak und Porgan begleiteten den Wolfsdruiden, da sie es hier vor Ort lange nicht mehr selbst erlebten und wenn schon, dann gerne ganz dabei sein wollten. Die Altdruiden vorbereiteten so den kleinen Ritus und traten auf die Bühne. Rund um die Tische herum wurde es natürlich ruhiger, gespannter und auch bedächtiger, als dann auch die restlichen Druiden halbkreisförmig da standen. Von Corax bis hin zu Torn - ein Dutzend zählte man und jene und vielleicht einer oder zwei mehr, waren die einzigen Druiden dieser Welt. Ein für wahr seltener Moment, das der gesamte innere Zirkel zusammentrat.

    Dann begann Porgan zu sprechen.
    "Meine Brüder und Schwestern. Gäste und Kinder des Waldes. Alte Freunde und Familien. Samhain ist der Tag des Sommerendes und der Tag des Dankes für das Jahr und das Leben, welches wir am heutigen Tag leben wie es jeden Tag sein sollte. Aber auch der Tag des Gedenkens an jene, die uns bereits verlassen mussten, an jene deren Schicksal im Nebel liegt und jener die wir schon zu lange vermissen. Dieser Tag erinnert uns an den ewigen Kreis des Lebens, die Vergänglichkeit und den Neuanfang. Lasst unsere Gedanken daran erinnern.", sprach der große Heiler und reichte Ornlu einen schlichten hölzernen Kelch mit alten, waldvölkischen Runenzeichen. Runak trat dazu und goss heiliges Wasser ein.
    "Dies ist das Quell allen Lebens, das Blut unserer aller Mutter - der Natur. Das Blut das Mensch, Ork, Pflanze und Tier am Leben hält und ohne das kein Leben existieren kann. Das Blut welches Adanos und die Natur teilen und uns geben, damit wir ein Teil ihrer Schöpfung werden und in ihrer Wahrung an sie beide zurückgeben.", sprach Ornlu dann und vergoss das heilige Wasser in einem Kreis über den Boden auf dem das satte Gras sogleich spross. Dann wurde ihm von Porgan eine Schale mit vielen, getrockneten Kräutern gereicht in der ein Kohlestück glühte und begann eine leicht benebelnden, geheimnisvoll riechenden Rauch zu verursachen. Ornlu reichte die Schale dann Runak.
    "Dies ist das Grün und die Asche zugleich im ewigen Kreis. Aus denen alles Leben ersteht. Leben, dieser Kraft der nichts gewachsen ist. Wir wollen unseren Dank in alle vier Winde sich verteilen lassen, auf das unsere Botschaften alles Leben erreichen mag.", sprach der Hüter der nördlichen Wasserfälle und reichte die Schale wieder Ornlu.

    "Wir danken dir Natur, wir danken dir Adanos. Wir danken euch, dass ihr eure schützenden Hände über uns habt."
    "Wir danken euch für die Schöpfung, für das wahre Leben um uns."
    "Wir danken euch für unsere Freiheit zu leben, zu lieben, zu lachen und zu weinen."
    "Wir danken euch für diese Zeit, für diese Gemeinschaft, für unsere Familien, für unsere Freunde - und für Freunde aus ferner Länder, die uns heute hier beiwohnen." - Ornlus Blick ging zu einen Tisch an dem Nomaden saßen und zwei Frauen von denen eine unverkennbar Aniron war. Er lächelte ihr zu und freute sich über ihren Besuch. -
    "Wir danken euch für unser Dasein."
    "Vater Adanos und Mutter Natur seht auf uns und erkennt eure Kinder in allen Gesichtern.", sprach Ornlu, hatte sicher irgendwas von den Danksagungen des alten Brauches vergessen, doch hatte sich auch wacker geschlagen, dafür dass er es eigentlich nicht machen wollte. Die Schale wurde dem nächsten Redner überreicht, der frei wie ein jeder hier war zu sprechen was sein Herz zum Dank aussprechen wollte. Kurz nickte Ornlu Nanami zu, die sich schon ganz vorne anstellte.
    Geändert von Ornlu (31.10.2009 um 15:55 Uhr)

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    Deus Avatar von Oparilames
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    Oparilames ist offline
    <Was für eine schöne Rede - ja fürwahr, hier hängt mein Herz, hier könnt' ich bleiben. Doch mein Herz hängt auch anderen Ortes. Wie auch immer, irgendwie muss es weiter gehen - dieses Wasser dort hat das Gras so schnell wachsen lassen, wenn ich nur einwenig davon bekäme, könnte es der Pflanze helfen, sich zurück zu ziehen. Ich muss mit einem dieser Druiden in Kontakt treten. Nur wie?>
    Der Oparilames spinnte den Gedanken weiter - würde er auch heute noch dort stehen und eine Rede halten? Nein, das bezweifelte er. Die Menschen hatten auf ihn reagiert, einige mit Interesse, doch die meisten hielten sein Aussehen vermutlich für einen verpöhnten Spaß, den sich irgendein Kindskopf ausgedacht haben mochte. <Nein, das wird nichts - und was sollte ich auch sagen?>
    Gepsannt wartete er ab, was nun als nächstes geschehen mochte. <Wo war eigentlich der alte Mann hin?> fragte er sich noch, als er mit warten begann.

  15. Beiträge anzeigen #175
    Ritter Avatar von Isothien
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    Isothien ist offline
    Der Schreihals hielt eine Rede, was bedeutet, das er wohl zu den hohen Tieren hier in Silden gehört.
    Iss hatte sich inzwischen einen weiteren Becher von diesem leckeren Kirschmet eingeschüttet, nahm einen Schluck, stand dann mit Becher und Gitarre in den Händen auf, setze sich auf die Kante einen der nahen Tische, die nicht voll besetzt waren, stellte seinen Becher neben sich und stimmte ein feierliches Lied ohne Gesang an, um die Stimmung zu heben und die Aussagen derer, die ihre Reden halten würden zu untermalen.

    Nebenbei bemerkte er, wie das Licht der Sonne schon schwächer wurde. Der Festplatz würde in maximal einer Stunde vom warmen Licht der untergehenden Sonne sowie von dem flackernden Licht der Feuer und Fackeln erfüllt sein.
    Er grinste voller Vorfreude.

  16. Beiträge anzeigen #176
    fmSiW! Avatar von Gwydion
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    Gwydion ist offline
    Schweigend saß Gwydion an dem Tisch neben Vivin und beobachtete die Redner, die auf die Bühne traten, um ihre Dankesreden vorzubringen. Hinter halb geschlossenen Lidern registrierte er jedes Gesicht, jeden Namen, jede Rede. Und suchte nach den feinen Verflechtungen zwischen ihnen. Wie viele von ihnen hatten den Kreis bereits mehr als einmal beschritten? Wie viele von ihnen waren mit Geist und Seele hier verwurzelt. Hier, in Silden, das als kleine Siedlung begonnen hatte. Wie viele von ihnen gingen durch dieses Leben, ohne zu erfahren, was sein Sinn war? Und was passierte, wenn man ein Leben beendete, ohne die gestellten Aufgaben zu erfüllen? Vielleicht ohne sich ihrer wirklich bewusst zu sein? Bekam man im nächsten eine neue Gelegenheit?
    „Gwy...“, hörte er eine leise Stimme neben sich und spürte, wie ihn jemand am Ärmel zupfte.
    Der junge Mann schreckte auf und sah Vivin neben sich an. Sie wirkte fast ein wenig ängstlich.
    „Ja?“, wollte er wissen und blinzelte.
    „Deine Augen… sahen grade seltsam aus…“, murmelte die Druidin.
    „Wie seltsam?“
    „Sie waren komplett weiß, glaube ich. Du hattest sie nicht ganz offen, deswegen konnte ich das nicht so genau sehen… sie haben etwas geleuchtet…“, murmelte die Druidin so leise, dass niemand anderes am Tisch es hören mochte.
    Der junge Druide sah sich in der Runde um. Niemand sonst schien es bemerkt zu haben, sie lauschten alle den Reden und beobachteten die Redner dabei. Keiner sah ihn geschockt an.
    „Das sah gruselig aus irgendwie…“, Vivin runzelte die Stirn und flüsterte, „…auch wenn ich ahne, warum sie das getan haben.“
    Der junge Druide sah sie schweigend an. Was auch immer sie beobachtete hatte… vielleicht hatte es mit dem Druidenstein zu tun gehabt. Oder mit etwas, das tiefer lag. Etwas in Gwydions Seele. Eine Veränderung, die er durchgemacht hatte, nachdem ihm einige der alten Geheimnisse offenbar wurden.

    „Hast du Feen gesehen?“, wollte er plötzlich wissen.
    „Nein… tut mir Leid, schon länger nicht mehr.“
    Gwydion blickte schweigend in seinen noch vollen Metbecher. Der Gedanke an seine Frau war ihm so plötzlich gekommen wie es an manchen Tagen plötzlich dunkel wurde. Ohne Vorwarnung. Und die Frage, welchen Platz sie im Geflecht der Welt einnahm.
    „Entschuldige mich…“, murmelte der junge Mann Vivin zu und stand auf.
    „Dein Met!“
    „Spendier ich dir…“

    Die Hände in die Hosentaschen geschoben warf Gwydion einen letzten Blick auf die Bühne, auf die fröhliche Festgesellschaft auf die Druiden. Er bemerkte, dass Faun seinen Blick kurz erwiderte. Der alte Druide wirkte nachdenklich, musterte Gwydion kurz. Dann wandte der junge Mann sich ab und machte sich auf den Weg weg vom Festplatz, weg vom Lärm. Ziellos spazierte er durch Silden. Er wusste selbst nicht mit welchem Ziel. Oder ob er überhaupt ein Ziel hatte. Er musste sich ordnen. Vivin hatte Recht gehabt. Er hatte sich verändert. Aber ob ihm die Veränderung gefiel, darüber war er sich noch nicht sicher.

  17. Beiträge anzeigen #177
    Ehrengarde
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    Suzuran ist offline
    Mit vollem Bauch hatte sie sich erhoben, stöhnte ein wenig auf, weil sie sich durch die Masse an Essen, nur schwer bewegen konnte.
    Den beginnenden Reden würde sie im Stehen lauschen, sich ein wenig die Beine vertreten und sich ein wenig umsehen. Es war immer noch diese Pflanze, die einfach mitten im Weg fehlplatziert auf dem Platz stand, sie wollte sich das Naturgebilde näher betrachten.
    Die komischen Auswülste untersuchen und sich die komische, anscheinend behaarte Rinde der Pflanze ansehen, außerdem konnte sie vielleicht auch hier unbemerkt ihr Getränk loswerden, Met war einfach nicht ihr Fall. Neugierig hatte sie sich dem Ding genähert, das von der Nähe betrachtet noch merkwürdiger aussah, eher wie ein heraufbeschworenes, von einem Druiden durch Magie gemachtes, Etwas.
    Die Braunhaarige bewegte sich einmal im Kreis darum, streckte die Finger aus und wollte herausfinden, wie sich die Rinde anfüllte, haarig so wie sie es nie gesehen hatte. Vorsichtig zog sie daran, dann ein wenig mehr, aber nein es war nichts zu machen, sie schien fest im Holz verankert.
    „Was bist du nur für ein komisches Ding“, murmelte sie vor sich hin, drehte der Pflanze den Rücken zu und entleerte mit einer geschickten Handbewegung, das Getränk in Richutng Pflanze, ehe sie sich wieder der Bühne widmete.
    Geändert von Suzuran (31.10.2009 um 16:25 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #178
    Kämpfer Avatar von Efilias
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    Efilias ist offline
    Ergriffen von der Rede des Seltsamen, der ihm eben noch zugeprostet hatte, hatte Efilias seine Mahlzeit unterbrochen, saß nun mit einem Kräuterschnaps in der Hand auf einer Bank und lauschte den nachfolgenden Reden. Die Wirkung, die das heilige Wasser gehabt hatte, war wundersam gewesen. Das Gras hatte plötzlich vor Leben nur so gesprüht und überraschte „Ooohhs“ und „Aaahhs“ erschallten, die das Wunder noch unterstrichen.
    Als der Seltsame seine Rede beendet hatte, erklang von irgendwo ein sanftes Lautenspiel und weckte eine gerührte und dankbare Stimmung gegenüber Adanos, der Natur und der Gemeinschaft. Samhain war wahrlich ein wunderbares Fest.
    Doch trotz all der Festlichkeiten war der Alte unruhig. Er hatte den Symbionten schon seit gestern Nacht nicht mehr gesehen und befürchtete, dass er vielleicht gefährlich sein könnte, jetzt wo er dem Erdreich entrissen wurde. Wer konnte schon ahnen, was in dem Kopf einer Halbpflanze vor sich ging.
    Besorgt suchte er den Platz ab, wo sich ganz Silden versammelt hatte. Alle wirkten glücklich, satt, zufrieden und einige wenige Trunkenbolde auch beschwipst. Doch eine grüne Kreatur war nicht auszumachen.
    Kurzerhand entschied sich Efilias dazu, einen Rundgang zu machen. Vielleicht würde er Schläfer ja finden.

  19. Beiträge anzeigen #179
    Deus Avatar von Oparilames
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    Oparilames ist offline
    Der Pflanzenmann blickte sich verwirrt um, er hatte das Gefühl angestarrt zu werden. <Komisch dieses Gefühl kenne ich doch noch von früher. Manchmal, da hat man das Gefühl, hinter einem steht jemand und blickt einen an - und wenn man sich umgedreht hat, kam es manchmal vor, dass da tatsächlich jemand war.>
    Nun war das Gefühl jedoch nicht aus einer bestimmten Richtung gekommen und er öffnete die Augen, die er geschlossen hatte, um sich zu "entspannen".
    Da lieft doch tatsächlich eine Frau um ihn herum und betastete ihn zögerlich. Er kannte diese Frau, gestern hatte er versucht sie anzusprechen... Ehe sie sich wieder umdrehte, vernahm er noch eine Frage, die diese Frau wohl eher sich selbst gestellt hatte.
    <Sollte er antworten? Hmm vielleicht, aber was wenn sie sich erschreckt.>
    Plötzlich vernahm er einen Schrei, er kannte diese Stimme. <Zauselbart...> Er rollte mit den Augen.
    "Halt! Vorsichtig, junge Dame, verletzt ihn nicht!" rief er. Sie drehte sich zu ihm um. <Jetzt zahl ich's dir heim, deinen Angriff von gestern...>
    "Erwache! Ich bin der" - doch er wurde unterbrochen, ehe er "Sumpfopa Oparilames" sagen konnte, denn ein Getränk klatschte ihm ins Gesicht und gleichzeitig mischte sich der Alte wieder ein:
    "Schläfer!". <Oh verdammt. Dieser Narr, vermaselte noch alles.>
    Geändert von Oparilames (31.10.2009 um 16:44 Uhr) Grund: Verschiebung von "der"

  20. Beiträge anzeigen #180
    Veteranin Avatar von Nanami Rin
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    Nanami Rin ist offline
    Nanami hatte andächtig den Worten der Druiden gelauscht, die sich dort zu einer Eröffnungszeremonie versammelt hatten. Tatsächlich hatte sie sich dann schließlich bei Adrastos entschuldigt, war aufgesprungen und dorthin gelaufen, um Ornlu zuzulächeln, der wohl froh war, fertig mit dem Gerede zu sein und ihr das Schälchen in die Hand drückte, in dem die Kräuter vor sich hin rauchten und langsam ihren Duft ausströmten. Es dauerte einen Moment, bis das Mädchen verstand, dass nun sie an der Reihe war, zu sprechen. Hilfe suchend schaute sie in die Reihen, doch fand sie nur erwartungsvolle Blicke, ein aufmunterndes Lächeln Adrastos' und andere Gesichter, die alle irgendwie eine Geschichte hatten.
    "Das... Das ist das erste Mal, dass ich dieses Fest hier in Silden miterlebe, und auch das einzige dieser Ausmaße, das ich überhaupt schon besucht habe, es ist das erste mal, dass ich alle Sildener hier versammelt sehe, mit Freunden und Verwandten, von hier und weiter fort. Und ich sehe bekannte Gesichter unter euch, fühle mich hier wohl und sehe Silden als meine Heimat, auch wenn mein Leben noch vor wenigen Monaten eine endlose Reise war, ein schier unendlicher Marsch von Stadt zu Stadt. Ich fand hier Menschen, denen man vertrauen kann. Dies ist der erste Ort, den ich Zuhause nennen kann, und ich möchte danken wem auch immer, der Schuld daran trägt."
    Ihr fiel jemand auf, der etwas erhoben über dem Rest stand, ein Mann den sie etwa so lange nicht gesehen hatte wie Adrastos. Tavik stand da und schaute ihr beim Sprechen zu, verzog keine Miene. Doch nun kam er auf sie zu, Schritt für Schritt durch die Masse, ungeachtet dessen, dass er ab und zu jemanden anrempelte und er schien sich auch kaum an dem Trubel zu stören.
    Sie wusste nicht mehr was sie hatte sagen wollen und schaute Tavik an, während er näher kam. Als er vor ihr stand, übergab sie ihm wortlos die Schale mit den Kräutern. Der Duft war ihr immer stärker in die Nase gestiegen, und schließlich begrüßte sie Tavik kurz mit einem "Bewahre" und nickte ihm zu, bevor er zu sprechen begann. Sie wollte nicht mehr angeschaut werden, also verschwand sie wieder in der Masse, bahnte sich ihren Weg zu Adrastos, der noch an der selben Stelle saß, und setzte sich zu ihm. Sie war froh, ihn da zu haben. Tavik hatte sie nun nicht nur verwirrt, sondern auch eingeschüchtert. Ohne es wirklich zu merken rückte sie etwas näher zu Ad, während ihr ein anderer, der am Tisch saß anerkennend zunickte. Sie schloss die Augen und versuchte ruhig zu werden.

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