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  1. Beiträge anzeigen #281
    Ritter
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    Tavik ist offline

    Ben Sala

    »Ben Sala«, murmelte Tavik und sah von der Düne zu dem Dorf, welches sich dort in einer bezaubernden Einfachheit an den Berg schmiegte, der die Reisenden von Bakaresh trennte. Die Ansammlung von Lehmhütten galt als die Schmiede Varants, da in den hiesigen Minen reichlich Mineralien geschürft wurden. So bedeutend war Ben Sala, dass selbst die Orks einige ihrer erfahrensten Krieger hier stationiert hatten. Natürlich erst nach langen Verhandlungen mit Zubens Männern. »Mir gefällt's nicht«
    »Bei Adanos, dir gefällt auch gar nichts, was?«
    Farson lächelte, streckte sich etwas und gähnte dann herzhaft.
    »Sagen wir so: Ich bin hier in Varant schon in mehr als ein Fettnäpfchen getreten. Meist endete das damit, dass mir etwas weh tat, dass ich fliehen musste oder das es mir anderweitig schlecht erging.« Der Krieger lachte bitter und lockerte die Schnallen seines Rucksacks. Auch ihn überkam langsam die Müdigkeit. Das Wandern im endlosen Varant war grundverschieden als das in Myrtana oder gar Nordmar.
    »Sei's drum, gehen wir runter ins Dorf. Gibt's da ne' Kneipe oder'n Gasthaus?«
    »Sicherlich, sonst hätte es die Bezeichnung Dorf nicht einmal ansatzweise verdient, was?«
    Geändert von Tavik (28.01.2010 um 21:46 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #282
    Schwertmeister Avatar von Proya Anuot
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Proya Anuot ist offline
    Noch immer thronte die Sonne am Himmel, denn in der Wüste Varants verging die Zeit anders, als im restlichen Myrtana. So jedenfalls kam es Proya vor, die neben ihrem Lehrmeister herlief. Erst wenige Stunden war es her, als die junge Orkin endlich verkündet hatte, was sie darüber dachte, dass Lugdrub sie in den Gebrauch der Magie einweisen wollte, dass er sie zu seiner Schülerin und einer engeren Vertrauten des Schöpfers machen wollte.

    “Ich habe schon lange nachgedacht, bevor du mich vor die Aufgabe stelltest zu wählen, was ich antworten würde, sollte der Schöpfer gewollt haben, dass ich seine Dienerin werden soll. Ich würde dir gern eine Geschichte über mich erzählen, die mit meiner Entscheidung zu tun hatte. Aus ihr wird ersichtlich, wie ich mich entschieden habe. Also bitte ich dich zuzuhören.“

    Wie erwartet nickte Lugdrub und schaute aufmerksam in das schöne Gesicht der Klanlosen. Seine Augen waren so fesselnd und seine Narben so edel. Sie spürte förmlich die Präsenz des Schöpfers, wenn sie nur diesen einen Lehrling von ihm ansah. Er war etwas Besonderes. Wenn nicht für das Volk der Orks, dann immer noch für sie.

    „Ich erzähle dir, was ich zuvor niemandem sonst erzählt habe. Mein Vater war der Stammesführer meines ehemaligen Klans. Er verachtete den Schamanismus, der so viel mehr Macht in unserer großen Familie hatte, als er selbst. Noch mehr jedoch hasste er es, dass unser Schamane den Einfluss, den er innehatte, überhaupt nicht wahrnahm oder ihn einfach nicht zu gebrauchen gedachte. Mein Vater war der Meinung, dass Lebewesen, die nicht mit ihrer verliehenen Macht umzugehen wussten, ehrlos und des Lebens unwürdig waren. Denn selbst Wölfe hatten Stolz und sie nutzten ihre Macht im Kampf ums Überleben. Doch dieser eine Schamane schien nichts für dergleichen übrig zu haben. Er forderte ihn zum Duell, doch ein paar einfache Worte, dass ein Diener des Schöpfers nicht seinem Häuptling gegenüber treten wolle, brachen die sonst so strikten Regeln, wenn es darum ging, dass ein Duell gefordert wurde. Mein ganzer Klan wandte sich in dieser Hinsicht gegen meinen Vater und dies war der Tag, an dem ich anfing ihn zu verachten, mich für meinen Namen zu schämen.
    Die Geschichte zog sich weiter. Der Krieg begann und Krieger aus fremden Stämmen zogen durch unser Dorf, welches unbewacht war, da mein Vater mit seinen Männern so früh wie möglich aufgebrochen war. Einer unter diesen fremden Kriegern eroberte mein Herz und wir liebten uns“, sie hielt inne und beobachtete den Schamanenlehrling.

    Hatte sie ihn verletzt? Er zeigte jedenfalls keine Reaktion. Also fuhr sie mit ihrem Bericht fort.

    „Am nächsten Tag brach auch er auf. Kurze Zeit später erreichte uns die Kunde, dass mein Vater im Kampf gefallen sei. Meine Mutter trieb diese Nachricht in den Wahnsinn, sie verlor ihre Ehre und so auch mich. Mein Name ist Proya, den Klannamen meines Vaters trage ich nur, weil es mich umbringen würde ihn abzulegen. Den meiner Mutter lasse ich in Vergessenheit geraten. Ich hegte keine Verbindung mehr zu meiner Familie und so brach ich auf, um zu sehen, wie es im Krieg stand. Ich wollte helfen, egal wie. Doch ich musste meine Mutter verlassen. Unser Schamane schickte mich mit den Worten des Schöpfers auf die Reise und ich schöpfte Kraft aus ihnen. Doch schon vom ersten Wegeposten erfuhr ich, dass auch mein damaliger Geliebter gefallen war. Meine Welt brach zusammen, ebenso meine Seele. Nun gehören der Schmerz des Verlustes und die Einsamkeit zu meinem Leben. Das Einzige, was mich noch in der Welt hält, ist der Glaube an Gott. Ich will ihm dienen, so wie ich einst dem Krieg dienen wollte.“


    Nun, da sie sich ihrem Ziel näherten und der Orkin diese Gedanken noch einmal in den Sinn kamen, fasste sie Mut und richtete das Wort an Lugdrub, der seit diesem Zeitpunkt, kaum mehr ein Wort gesprochen hatte.

    „Lugdrub? Ich möchte etwas meiner Geschichte hinzufügen“, begann sie.

    Fragend blickte er in ihr Gesicht, suchte nach Antworten oder wartete auf sie. Er sollte sie bekommen.

    „Ich lebe für den Schöpfer, doch mein Herz sagt mir, dass ich auch für dich leben könnte. Auch, wenn meine Seele gänzlich zerstört werden könnte und meine Angst davor wesentlich größer ist, als jedes andere Gefühl, was ich kenne. Mein Platz ist zumindest jetzt an deiner Seite.“

  3. Beiträge anzeigen #283
    Ritter
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    Lugdrub ist offline
    Einzig der Wind spielte zurückhaltend sein leises Lied über den Dünen Varants. Lugdrub sah nicht Proya an, sondern blickte auf das Firmament über ihnen, welches Myriaden von Sternen zeigte, alle unter der Obhut des Mondes.

    Es ist ihr fast so ergangen wie dir, Lugdrub. Du hast ebenso verloren, was dir wichtig war. Nun suchst du etwas, dass die seit Jahren bestehende Leere auffüllt. Sie hat Recht, Lugdrub, du bist das Einzige in ihrem Leben. Und sie das Einzige in deinem. Schütze sie!

    »Fürchte dich nicht, Proya. Der ... der Schöpfer verlangt von seinen Dienern Entbehrungen ab, die aufzubringen ein Sterblicher nicht in der Lage scheint. Du hast dich mir offenbart, hast dich auch ihm offenbart. Keine Angst, Liebste, der Schöpfer behütet dich ... und wenn er es nicht tut - das schwöre ich dir beim Angesicht meines Vaters - werde ich es tun, egal was kommt.«, sprach der Ork ernst und sah Proya mit glänzenden Bronzeaugen an.
    »Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert. Viel eher werde ich meinen Glauben und mein Leben geben, als dass dir Schaden zugefügt wird.«
    Schweigen. Lugdrub wusste nicht, was er weiter sagen sollte. Ihm lagen Worte auf der Zunge, jedoch konnte er sie nicht aussprechen. Resigniert seufzte er und erhob sich. Die wenigen Meter die sie trennten waren schnell überbrückt. Der angehende Schamane nahm sie an den Händen, zog sie sanft hoch und in seine Umarmung.

    »Gardash gra-Duk Djak«, flüsterte er.
    Ich bin auf ewig bei dir.

    Sie zogen weiter.

  4. Beiträge anzeigen #284
    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline
    Wie eine Halluzination ragten die nördlichen Berge vor ihm auf, die sich nur durch ihr regelmäßiges Äußeres von den Dünen abzugrenzen wussten. Die östlichen Berge ebenfalls in nicht allzu großer Entfernung wissend, hielten Maris und sein gefräßiger Begleiter weiter auf den erdachten Punkt zu, an dem die Bergrücken zusammen liefen.
    Es waren nunmehr schon einige Tage vergangen, seit sich der Blondschopf von seinen Freunden getrennt und allein mit Maris auf den Weg nach Norden gemacht hatte. Schnell hatte er feststellen müssen, dass es weitaus schwerer war, für sich und den Liger zu sorgen, als wenn er allein durch den heißen Sand und die trockenen Ebenen reiste, doch mit Mühe und Not kamen sie zurecht - mehr noch, der Rafik genoss es, die Zeit mit der fettleibigen Großkatze in der Stille der Wüste zu verbringen.

    Sie waren näher zusammen gewachsen, begannen wirklich, wie ein kleines Rudel zu leben, und glücklicherweise hatte Marik die Führung dessen bisher noch nicht in Frage gestellt - schließlich wäre er ohne Maris ziemlich aufgeschmissen, was auch ihm bewusst zu sein schien. Von Zeit zu Zeit durchlitt der Riese kleinere Stimmungsschwankungen, doch die meiste Zeit über trottete er ohne großartige emotionale Regungen neben dem Nomaden her. Selbst kleinere Anweisungen schienen mittlerweile schon recht klar zu sein, sodass er es zumindest verstand, wenn er Maris folgen, sich ruhig verhalten und warten oder den Blondschopf in der "Fressfolge" vor lassen sollte. Inwiefern der Kerl dann willens war, sich an die Befehle des Nomaden zu halten, war dann eine andere Frage, doch Maris bemühte sich, seine Autorität stets aufrecht zu erhalten.

    "Hey Dicker, wir haben's fast geschafft", raunte er Marik zu, der schon wieder ziemlich kraftlos und vor allem hungrig wirkte. Maris versprach sie viel vom Besuch Shakyors. Der Löwe, wie er auch genannt wurde, war einer der wenigen Hüter der Wüste und berüchtigt für seinen Kampfgeist sowie die starken Bande zu seinem einzigen dauerhaften Kameraden, einem Löwenmännchen. Wenn jemand ihm im Umgang mit Marik weiter helfen konnte, dann war er es. Entsprechend aufgeregt war Maris, der mit jedem Schritt auf Lago zu immer unruhiger wurde. Wie würde Shakyor den Besuch aufnehmen? Würde er ihm helfen? Hätte er eine ähnlich ablehnende Meinung über Marik?
    Bald würden sie es erfahren. Schnellen Schrittes führten sie ihre Reise fort.

  5. #285
    Lasseko
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    So komplett abwegig und falsch waren seine Gedanken darüber, was sich hinter den Worten seines Freundes verbarg, nun also doch nicht gewesen. Dieser hatte gesprochen und Lasseko verstand schnell, wie er es meinte. Ebenso konnte er es nachvollziehen, dass er wohl bald wieder in Richtung Norden reisen wollte und so fremd war ihm diese Option auch nicht. Gut möglich, dass er ihn begleiten würde und so erstmal etwas Abstand zu Al Shedim, aber auch Varant, aufbauen würde.

    Heute, jedenfalls alsbald, wollte Seloron nun wohl wieder aufbrechen und die Oase verlassen. Die vergangenen Tage waren glücklicherweise recht ruhig und ereignislos, sodass man sich ausruhen und erholen konnte.

    "Wenn du loswillst, werde ich dich wohl begleiten. Dann werden wir bestimmt noch über dies und das, über verschiedene Künste, zu reden."

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #286
    Deus Avatar von Seloron
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    Seloron ist offline
    Gleich am Morgen hatten die Beiden die Oase, Richtung Norden verlassen. Eigentlich hatte Seloron vorgehabt noch am Abend loszuziehen, es war dann aber doch später geworden, als er gedacht hatte und da er nicht wusste wo die nächste Rastmöglichkeit sein würde und nicht die Nacht über durchmarschieren wollte hatte er seine Plan kurzerhand über umgeworfen.

    Die Sonne hatte ihren Zenit vor kurzem überschritten, Seloron lief neben Lasseko und führte seine Stute. Phobia hatte wohl etwas Fressbares entdeckt, um die machte sich der Pirscher aber keine Sorgen, der Rabe kam sehr gut alleine zurecht.
    Viel geredet wurde nicht, der Marsch war anstrengend und bei der nächsten Gelegenheit würde sicher eine Pause eingelegt werden.
    Der ehemalige Sumpfler hielt immer Ausschau nach Orientierungspunkten, die ihm helfen sollten ihre Position zu bestimmen, bisher hatte er da aber nicht viel Glück gehabt, außer Sand und nochmals Sand war einfach nichts zu sehen. So brachte ihm die Karte, die er einem der Händler abgekauft hatte rein gar nichts, hier musste er sich eben auch auf sein Gefühl verlassen und hoffen, dass sie auf dem richtigen Weg waren.

    Abprubt blieb er stehen, erst hatte er ja gedacht sich zu irren aber in der Ferne konnte Seloron tatsächlich eine Felsformation erkennen. Schnell nahm er wieder die Karte zur Hand und versuchte sich darauf zu orientieren.
    Sie schienen tatsächlich auf dem richtigen Weg zu sein. Nördlich von Ben Erai mussten sie sich befinden, von dort würden sie dann weiter nach Westen ziehen, nach Braga und von dort über den Pass nach Myrtana.
    Seloron überlegte nur ob sie an Ben Erai vorbeiziehen sollten oder dort Zwischenstation machen sollten. So sicher war er sich da nicht aber vernünftiger wäre es wohl dort zu übernachten und am Morgen dann gleich weiter zuziehen.
    Noch waren sie aber noch nicht da, es war also noch Zeit sich das zu überlegen.

  7. Beiträge anzeigen #287
    Ritter Avatar von Gorbag
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    Gorbag ist offline

    Pass

    Es war ein komisches Gefühl, den Pass zur Wüste zu überqueren.
    Auf dem sich hoch und runter schlängelnden Weg durch die zusehends weniger grün werdenden Berge war der Jagdtrupp bisher noch auf keine fremde Seele getroffen. Weder Morras, noch irgendwelche Viecher waren den Orks begegnet, sodass es ganz den Anschein hatte, dass sie sich in den schmalen Felsspalten, von denen es am Pass viele gab, versteckten.
    Es war seltsam ruhig. Selbst die schwer bewaffneten Orks der Jagdgesellschaft schwiegen und hielten misstrauisch die zu beiden Seiten neben ihnen hoch aufragenden und zerklüffteten Steilwände. Es hieß, dass es in dieser Gegend von Banditen und Rebellen nur so wimmeln sollte, doch schienen die feigen Morras einem Aufeinandertreffen mit den kampferfahrenen Kriegern und dem Kriegsherrn auf seinem riesigen Mammut lieber aus dem Weg zu gehen.
    " Haltet ja eure Augen offen. Mir gefällt`s hier nicht!" Brummte Gorbag seinen beiden Clanbrüdern neben sich zu und deutete mit seiner Hellebarde auf die hohen Felswände. " Sogar die dümmsten Rebellen könnten hier einen Hinterhalt legen."
    Gemeinsam mit Bratt und Bhrur lief er unmittelbar vor dem langsam auf dem gerölligen Weg trampelnden Mammut. Es war ein mulmiges Gefühl, so einen großen Koloss in seinem Rücken zu haben und der Gedanke, dass das Ding mindestens zehn Mal so viel wie Gorbag in voller Rüstung wog, war auch nicht wirklich berauschend. Die anderen Orks hielten sich ebenfalls dicht bei dem Tier des Kriegsherrn, sodass ihre Marschordnung von alleine ziemlich eng war.
    Nach den Worten Brosh dar Urkmas würden sie bald das kleine Dorf Braga erreichen, an das sich Gorbag noch sehr gut erinnern konnte. Bei seiner letzten Durchreise hatten sich die Morras des Ortes sofort in ihre Hütten verkrochen, denn damals war der jetztige Elitekrieger noch als Späher in dem Batailon unter Oberst Uglúk, der ebenfalls auf seinem Mammut geritten war, marschiert, um anschließend das Dorf Lago von den Wüstenmorras zu säubern.
    Bei dem Gedanken an den Kampf zwischen den Palmen und Hütten des kleinen Nestes musste Gorbag unwillkürlich lächeln. Nach der Einnahme Lagos war er durch Uglúk in den Kreis der Krieger erhoben worden...

  8. Beiträge anzeigen #288
    Lehrling Avatar von Jokinn
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    Jokinn ist offline

    Braga

    Jokinn blickte das letzte Mal auf die hohen Mauern von Braga zurück. Traurig war er nicht, doch spürte er eine tief sitzende Unruhe in sich. Er würde der sandigen Karawanstraße nach Ben Erai folgen um danach noch tiefer in die staubige und trockene Wüste einzudringen. Er hoffte nur keinen wilden Schakalrudel oder einem Waran zu begegnen, auf diese Erfahrung konnte er wirklich verzichten.
    Zu seiner Linken erblickte er in weiter Ferne flimmernde Bergformationen, etwas später würde er wohl vereinzelt auf schon fast ganz vom Sand verschüttete Ruinen treffen.
    Er machte sich auch Gedanken um die Assassinen, die in Ben Erai wohnten, jedoch hörte er immer wieder Wanderer über ihre großzüge Gastfreundschaft sprechen, er hoffte dass sich dies bewahrheiten wird.

  9. Beiträge anzeigen #289
    Lehrling Avatar von Jokinn
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    Jokinn ist offline

    Ben Erai

    Endlich erblickte Jokinn die interessanten Steinhäuser von Ben Erai.
    Er ist die ganze kühle Nacht durch gewandert und freute sich nur noch auf ein schönes, entspannendes Bett in einem der Gasthöfer der Stadt.
    Es wurde ihm schon wieder zu heiß, es ist angenehm in der ruhigen und kalten Nacht zu marschieren, jedoch am heißen und trockenen Tag unternahm er selten große Wanderungen.
    Nach dem er sich ruhig ausgeschlafen hätte, würde er am kühlen Abend noch einen Freund besuchen der öfters bei ihm in Braga vorbeigeschaut hat.
    In letzter Zeit hörte er jedoch nichts mehr von ihm. "Hoffentlich geht es ihm gut", dachte Jokinn.
    Sein Freund war auch der einzige Grund warum er nicht gleich von Braga nach Al Shedim reiste.

  10. Beiträge anzeigen #290
    Lehrling Avatar von Jokinn
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    Jokinn ist offline

    Ben Erai

    Er erbleichte als er seinen totkranken Freund schlafend im Bett liegen sah. "Oh mein Gott, was hat er?", fragte Rokinn die Mutter seines guten Freundes Neomendes, "er wird doch sicher wieder gesund oder?" Hamela hüllte sich in stillschweigen. "Antworte mir!", schrie Rokinn in panischer Angst. Weinend begann Hamela ihren Kopf zu schütteln und schluchzte:"N..Nein.., d..die Ärzte wissen selbst nicht was er hat" Kleine glitzernde Tränen kullerten aus ihren glasigen Augen über ihr errötetes Gesicht. "Vor einem Monat hat es angefangen... Damals konnte er noch durch das Haus gehen und mit mir reden. Seit einer Woche spricht er nicht mehr! Warum! Es wird immer schlimmer!.. Er..." Ihr stockte der Atem "Er wird nicht mehr lange zu Leben haben".
    "Das glaub ich nicht! Das glaub ich einfach nicht!", Rokinn konnte es kaum fassen, er war zutiefst erschüttert.
    Er verließ fluchtartig das aus Stein gebaute Haus seines sterbenskranken Freundes. "Was.. Wo willst du den hin!?", schrie ihm Hamela kläglich nach. Er ignorierte sie, lief einfach weiter, er wollte nur mehr raus.
    So schnell es ging rannte er zu seinem schäbigen Quartier in einer düsteren Gasse von Ben Erai. Endlich angekommen, kein Gruß an den alten Inhaber, er lief mit glasigen Augen in seinen angemieteten Raum, wo ein eher kläglich aussehendes Bett, ein kleiner Schrank und ein rissiges Fenster auf ihn warteten. Er ließ sich in sein altes Bett fallen. "Ich hätte mir die Reise nach Ben Erai echt ersparen können..", dachte er.
    Er war schon immer sehr sentimental gewesen. Sich selbst bemittleidend lag er da und starrte nur die brüchige Decke an. Zu etwas anderem wäre er in seiner jetzigen Lage nicht im Stande gewesen. Zu erst seine Großmutter... jetzt sein guter Freund Neomendes...
    Geändert von Jokinn (01.02.2010 um 17:54 Uhr)

  11. #291
    Lasseko
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    Es war ein Szenario, so alltäglich und doch Grundlage für die wunderbarsten und großartige Geschichten war. Zwei Gestalten, beide doch unterschiedlich und auf ihre eigene Art und Weise einzigartig, gingen ihres Weges, der zumindest für einige Zeit sich mit dem Weg des Anderen entsprach, denn sie verband auch etwas. Waren es gleiche Ansichten, Gedanken oder einfach nur Freundschaft, die nicht diese Aspekte benötigt.
    Wie auch immer, über solche Angelegenheiten wollte Lasseko nun nicht philosophieren, es langweilte ihn arg schnell und am Ende würde er eh nur fest stellen, wie unglaublich undurchschaubar die Menschen seien, ebenso einfach und kompleziert; immer wieder das gleiche Gerede.

    Gemeinsam mit Seloron war er nun unterwegs und sie legten augenblicklich eine Rast ein, nahe des Passes. Sie unterhielten sich viel über die Kunst, wie sein Begleiter seine Fähigkeiten nannte. Ob er sich folglich auch als "Künstler" sah? Müsste folgerichtig so sein.

    "Eine hohe Kunst", fing Lasseko laut an zu denken, während er sich an einen dünnen Baum lehnend, den Blick über die Wüste schweifen ließ.
    "praktisch und nutzvoll, voller Reize und mächtig, samt Macht, die es zu kontrollieren galt.
    Eröffnen diese Künste doch Möglichkeiten, die man nicht alle nutzen darf oder sollte. Nicht nur deswegen sollte man sich überlegen, wem man die Künste zeigt. Soll ein Anwärter sich der Macht bewusst sein, auf verantwortungsvollen und vernünftigen Gebrauch achten, aber wer denkt wirklich noch an andere, anstatt nur an sich?"
    Er wusste gerade nicht genau, was Seloron machte. Möglicherweise hatte ihm dieser zugehört, vielleicht auch nicht. Lasseko jedenfalls genoss noch den Ausblick über die weite Wüste, auch wenn sich dort nicht viel Sehenswertes bot, lediglich die Dunkelheit, die sie irgendwie auch in Sicherheit zu hüllen schien...

  12. Beiträge anzeigen #292
    Kämpferin Avatar von Violetta
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    Violetta ist offline
    "Bonjour, Mademoiselle. Ich hoffe, Ihr habt nicht lang nach mir suchen müssen?"
    Guillaume war ein schmieriger Mann. Fettig und zerzaust quoll das verlauste Haar unter dem ehemals vornehmen, myrtanischen Hut hervor, dessen ehemals rundliches Äußeres mittlerweile durch exzessives Flickwerk beträchtlich an Form verloren hatte und dessen Krempe an mehr als nur einer Stelle eingerissen war. Der Dreitagebart verdeckte eine ungepflegte Haut, trug allerdings nicht unbedingt zu einem angenehmeren Äußeren bei. Tief unter dem Hut blickten zwei hundeartige, braune Augen hervor.
    "Wir sind nicht hier, um Höflichkeiten auszutauschen. Worum geht es hierbei?", fuhr Violetta ihren temporären Geschäftspartner an. Ein Sklavenmarkt war nun wirklich nicht der geeignete Ort für übertrieben höfliches Benehmen, allerdings schätzte sie ihre Gegenüber nicht so ein, dass er auf irgendetwas viel Wert legte. Es war wohl mehr eine gewohnheitsmäßige Grußformel aus der Heimat als das tatsächliche Resultat der Vermittlung von Werten. Diesem Mann war schon lange alles egal. Egal, was auch immer er früher gewesen sein mochte - er hatte es an den Alkohol verloren und war nun nur noch ein Schatten seiner selbst, ein gebrochener Mann.

    "Ich tippe auf exzessiven Weingenuss...", murmelte die junge Frau mehr zu sich selbst, doch Guillaume sah sie fragend an.
    "Ah... comment?"
    Schnell wank sie ab.
    "Nichts, und jetzt erklärt endlich, was genau meine Aufgabe ist!"
    "Nun gut, Eure Aufgabe besteht darin, mir einiges an Waren aus dem Armenviertel zu besorgen - vorzugsweise von den Nomaden, die sind noch nicht so ausgehungert wie der Rest. Für den Anfang wären das zwei Frauen, drei Männer und ein Kind, vorzugsweise Mädchen. Halil hat Euch die beiden Fleischberge da drüben als zusätzliche Argumente zur Verfügung gestellt."
    Teilnahmslos legte der Aufseher die Bestellliste beiseite, von der er abgelesen hatte, und ließ sich auf einem Holzschemel nieder.
    "Viel Spaß beim Jagen. Nehmt Euch einen der Käfigwagen da drüben! Ach ja, und Halil meinte, er vertraue auf Euren erlesenen Geschmack. Also nehmt nicht gerade die abgerissensten Gestalten, ja?"
    Ein schiefes Grinsen, das nicht nach Freude aussah, dann wandte er sich ab und widmete sich anderen Dingen.

  13. Beiträge anzeigen #293
    Lehrling
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    Mandrak ist offline

    Ben Erai

    „Ein weiterer wunderschöner Tag voller Hitze, juckenden Augen und dem Gestank von frischem Mist…ah, wahrlich, dieses Ben Erai ist ein schöner Ort".
    Mandrak stand aus seinem Bett auf, sofern es die Bezeichnung Bett überhaupt verdiente…er hatte schon auf Grasböden gemütlicher geschlafen, und legte sich die paar Fetzen um die er über die Nacht abgelegt hatte. Schnell griff er nach seiner Tasche, überprüfte kurz ob noch alles da war, nicht das ein Diebstahl wirklich lohnenswert gewesen währe, und nach einer kurzen Inventur schnallte er sie sich um. Gleiches tat er auch mit Clavio, so hatte er seine Laute benannt, nachdem er zuerst genauestens geprüft hatte, ob auch alles in Ordnung war.
    Er atmete erstmal tief durch, und ging im Kopf wieder einmal die Tonleiter durch. Eine kurze erfrischende Übung die er schon seit seiner Kindheit machte, es schenkte ihm irgendwie Trost, und erinnerte ihn oft an bessere Zeiten.
    Vielleicht war es ein Fehler gewesen seine Eltern und den ganzen Wandertrupp zu verlassen, aber…naja willkommen war er dort wohl auch nicht mehr. Sei’s drum, die Welt erlebt man halt nicht wenn man zuhause bleibt.
    „Hey, pass auf wo du hin läufst!“, schrie er einem Jungen mit weinerlichen Augen nach, der ihm auf dem Gang in seiner…Unterkunft, mehr war es ja wirklich nicht, anrempelte, und schnell weiterlief. Hatte wohl auch keinen guten Tag gehabt.
    Kurz erstarrte der Barde, und dann griff er schnell dorthin wo eigentlich seine Tasche sein sollte. Zum Glück für ihn befand sie sich auch an dieser Stelle, und er vergewisserte sich auch, dass der Inhalt noch immer derselbe wie kurz zuvor war. Man konnte nie vorsichtig genug sein, vor allem hier. Varant verzeiht einem keine Fehler, das hatte er schon gelernt.
    Mit einem tiefen Grummeln meldete sich nun der Nächste Störenfried, leider einen den er nicht so schnell loswerden würde. Sein Magen schrie ihm laut und deutlich entgegen „Hunger, besorg endlich was zum Essen.“
    Nachdem der Inhaber dieses freundlichen Ortes, ein alter Mann mit einem Bart der einen Nordmarer beeindruckt hätte, ihm sein Essen mit den freundlich Worten „Frühstück, friss oder lass“, gefolgt von einem entzückendem Laut der dem hinaufziehen von Rotz durch die Nase ähnelte, gebracht hatte, kassierte er einen viel zu hohen Preis dafür, und verschwand wieder hinter seiner Theke.
    „Mein Lob an die Küche, ein wahres Meisterwerk.“, teilte er dem Thekenmann mit. Sein Essen bestand aus ein paar Scheiben wirklich harten Brotes, kurz spielte er mit dem Gedanken es als Schild zu benutzen, etwas das vielleicht Käse sein könnte, zumindest war es gelb, und ein paar Stückchen die sich Wurst schimpften. Ergänzt wurde das ganze durch einen Becher voller, wie er vermutete, Orkpisse.
    „Hier könnte sogar König Rhobar nichts aussetzen. Prost“, rief er dem alten Inhaber zu, der nur mit einem kalten Blick erwiderte.
    Naja, er hatte schon schlimmeres gegessen, er würde es überleben…und er hatte zuviel Hunger um sich noch weitere Sprüchlein auszudenken.
    „Mal sehen was das Schicksal heute so geplant hat.“, dachte er sich, während er gierig ein Stück von dem Brot in den Mund stopfte.

  14. Beiträge anzeigen #294
    Lehrling Avatar von Jokinn
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    Jokinn ist offline

    Ben Erai

    "Hmpf... Was bildet sich dieser möchtegern Barde eigendlich ein... Rempelt mich einfach so an... Mir gehts schon schlecht genug!", dachte Jokinn wütend und traurig zugleich.
    Er hatte das dringende Verlangen nach etwas, womit er seine seelischen Schmerzen ersticken könnte, ihm verlangte es nach starken, hochprozentigen Alkohol. "Vielleicht geht es mir ja danach besser.", er tastete in seinen fast leeren Taschen seiner dreckigen Bürgerkleidung, will er wirklich das letzte, wertvolle Geld für irgendeinen schlecht gebrannten Fusel ausgeben? Was bleibt ihm schon anderes übrig, um von seinen morbiden Selbstmordgedanken abzukommen.
    Er stand in der düsteren Gasse vor seiner halb zerfallenen Unterkunft in Ben Erai. Jokinn hatte lange genug die klanglose Decke seines stinkenden Zimmers angestarrt, der leuchtende Sternenhimmel war etwas abwechslungsreicher und wenigstends ein kleiner Trost.
    "Na dann, besauf ich mich", meinte der niedergeschlagene Mann mit sehr wenig Enthusiasmus zu sich selber, er drehte sich um und ging in den verrauchten Barbereich seines schäbigen Quartiers.
    "Huh, wer sitzt den da, der unfreundliche Barde!", dachte er, "naja, vielleicht kann er mir ja was ausgeben?"
    Er hatte noch immer ein errötetes Gesicht vom Weinen in seinem unbequemen Bett, jedoch war ihm das eigentlich ziemlich egal.
    Er ging zum ungewischten Tisch des jungen Barden, vielleicht sollte er lieber einmal ihm etwas ausgeben, somit würde er sich sein Wohlwollen erkaufen und danach spendiert der betrunkene Barde ihm noch mehr Hochprozentiges.

    Aber in Wirklichkeit wollte er ihn gar nicht überlisten um an mehr billigen Alkohol zu kommen, nein, die Wahrheit ist, er suchte nur nach einem Gesprächspartner.

    "Hallo..", murrte Jokinn schwermütig zu seinem Tischkameraden, "Bock auf was zu saufen?"
    Geändert von Jokinn (01.02.2010 um 23:33 Uhr)

  15. Beiträge anzeigen #295
    Krieger Avatar von Die Nomaden
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    Die Nomaden ist offline
    "Schlaf gut, mein Schatz", murmelte Sadrar lächelnd und zog die Leindecke über den Körper seiner Tochter, die irgendwo im zweiten Drittel seiner Geschichte eingeschlafen sein musste. Vorsichtig, um sie nicht zu wecken, drückte er der kleinen Alessa einen Kuss auf die Stirn und schlich die wenigen Schritte hinüber zur eigenen Bettstatt, in der seine Frau Dalia bereits auf ihn wartete.
    "Hast du dir die Geschichte selbst ausgedacht oder von einem Barden abgekupfert?", flüsterte sie grinsend, worauf er nur die Zunge herausstreckte.
    "Sie soll ihre Wurzeln ruhig kennen", sagte er schließlich, "also erzähle ich ihr die Geschichten, die ich früher von den Wassermagiern gehört habe."

    Zufrieden seufzte der Arbeiter und starrte verträumt die Decke ihrer Unterkunft an. Es war nicht das Paradies, nicht die Freiheit, die er sich und seiner Familie stets gewünscht und versprochen hatte, doch es war gut so. Sadrar bereute es nicht, aus Al Shedim fort gegangen zu sein und seine Familie nach Mora Sul geführt zu haben, auch wenn sie nun im Armenviertel der Stadt lebten, auf engstem Raum eingepfercht und von früh bis spät die härtesten Arbeiten erledigend, um zumindest ein wenig Bares für das Nötigste zusammenkratzen zu können - immerhin waren sie sicher, im Gegensatz zu seinen Brüdern und Schwestern, die in Al Shedim geblieben waren und das Hereinbrechen der Flutwelle vor einigen Wochen vermutlich nicht überlebt hatten.
    "Schau nach vorn!", riss Dalia ihn aus den düsteren Gedanken, die sich vermutlich auf seine Miene niedergeschlagen hatten.
    "Wir müssen das Schicksal akzeptieren und ein neues Leben leben."
    Sadrar nickte.
    "Du hast Recht. Allein schon für Alessa..."

    Plötzlich zerriss unsäglicher Lärm die Stille, als die Tür gewaltsam aufgestoßen wurde und zwei muskelbepackte Männer hinein stürmten. Sadrar hechtete augenblicklich hinüber zu seiner Axt, um seine Familie vor den Eindringlingen zu schützen, doch einer der beiden schnitt ihm den Weg ab.
    "Was ist hier los?", brüllte er den Männern entgegen, die ihm körperlich um Längen überlegen waren, doch statt einer Antwort stürzten sich die beiden auf ihn. Sadrar hatte keine Chance. Schreiend waren Dalia und Alessa aus den Betten gestürzt, während sie ihn packten und so festhielten, dass ihm nichts anderes übrig blieb, als es über sich ergehen zu lassen.
    "Was wollt ihr?"
    Er kannte die Antwort bereits, hatte es bereits bei anderen beobachtet. Plötzlich betrat eine unheimliche, in schwarz gekleidete Frau den Raum und musterte nacheinander erst ihn, dann seine Frau und Tochter.
    "Nein, nicht sie!"

    Ruhig ertönte die kalte Stimme der Frau, während sie auf Dalia zeigte.
    "Die nicht, die ist zu schwächlich. Ihn schon... kräftig genug, denke ich."
    Dann wandte sie sich Alessa zu und beugte sich zu ihr hinab, die sich vergeblich hinter ihrer Mutter zu verstecken suchte.
    "Oh, ein besonderes Juwel. Sie auch!"
    Starr vor Schreck riss Sadrar die Augen auf.
    "Nein! Alessa!"
    Ruppig wurden ihm die Arme auf dem Rücken zusammen gebunden und ein Sack über den Kopf gestülpt, dann wurde er hinaus geschleift. Das Weinen Dalias und Alessas wurde immer leiser. Unsanft wurde er zu Boden gestoßen, stürzte auf Holzboden, während ein metallisches Klirren ihm unmissverständlich klar machte, dass seine Freiheit nun ein Ende fand. Doch all seine Gedanken waren bei seiner Tochter, deren Rufe für einen Moment noch einmal zu hören waren und schließlich verschwanden.

    Maris

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    Jokinn ist offline

    Ben Erai

    „Arrgh, brummt mir der Schädel“, dachte sich Jokinn, als er neben seinem alten Bett am unbequemen Steinboden aufwachte. „Oh mein Gott muss ich gestern gesoffen haben!“ Halb verträumt schaute er aus seinem kleinen rissigen Fenster in seiner brüchigen Unterkunft. „Muss wohl schon nach Mittag sein“, dachte er mit brummendem Schädel, „gestern habe ich wohl ein Schlückchen zuviel erwischt“.
    Der verkaterte junge Barbier richtete sich auf und versuchte sich an gestern zu erinnern und wie er auf sein schäbiges Quartier gekommen ist. Das Letzte, was er in seinen verschwommenen Gedanken aufgreifen konnte war, dass er mit dem jungen Barden irgendeinen hochprozentigen Fusel getrunken hat. Danach, ein schwarzes Loch. „Verdammt, was habe ich nur gestern gesoffen?! Wie es wohl dem Barden geht?“, Jokinn lachte leise in sich hinein, „gut sicher nicht“.
    Er brauchte etwas um seinen derben Brand zu löschen. Kühles, erfrischendes Wasser wäre am besten gewesen, aber an frisches Wasser kommt man hier nicht so leicht.
    Mühevoll schleppte er seinen schweren Körper eine brüchige Stufe nach der anderen hinunter. Wie es aussieht hatte seine List von gestern gegriffen, denn ein paar verschmutzte Münzen hatte er, in der Tasche seines ungepflegten Bürgergewandes, noch gefunden.
    Im Erdgeschoss angekommen, ging er wieder in den verrauchten Barbereich seiner billigen Unterkunft. „Was darf ich ihnen den bringen?“, fragte der bärtige, alte Wirt. „Ein Bier und einen Sumpfkrautstängel bitte“. Hier in der sandigen Wüste rauchte man sehr gerne. Er war schon einmal in Myrtana gewesen, dort hatte man ihn nur schief angeschaut wenn er von Sumpfkraut redete, dort war es so gut wie unbekannt, leider. Aber die gastfreundlichen Assassinen pflegten schon immer den Rauchkult, welchen er nur unterstützen konnte.
    Während er ungeduldig auf seinen Brandlöscher wartete, machte er sich Gedanken über seine baldige und sehr anstrengende Reise nach Al Shedim. Er hoffte nur, er würde sich nicht verlaufen, Vorrat musste er sich auch noch zulegen, aber ihm fehlte es an Geld und an Lust um jetzt aufzubrechen.
    Nun schwirrten ihm wieder traurige Gedanken über seinen totkranken Freund Neomendes im brummenden Kopf umher, dies raubte ihm alle Überzeugung und Kraft, die er aber benötigte um die anstrengende Reise auf sich zu nehmen. Vielleicht würde er ja am Abend genug Kraft gesammelt haben um aufzubrechen, vielleicht aber auch erst morgen. Er war einfach nur verzweifelt, keine Kraft, kein Geld, nichts.
    Endlich kam der vergreiste Wirt mit seinem ranzigen Bier und einem Sumpfkrautstängel. Jokinn konnte sich wirklich etwas Besseres vorstellen, aber das gute Kraut wird ihn diesen Gedanken schon vergessen lassen.
    Geändert von Jokinn (02.02.2010 um 15:22 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #297
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    Mandrak ist offline

    Ben Erai

    Die schon leise gewordenen Töne der Laute verstummten nun ganz, und tauchten die Szene die sich ihm bot in eine angenehme Stille, nur manchmal unterbrochen von den Gesprächen der Assassinen oder dem gutturalen Gegrunze der wenigen anwesenden Orks.
    Für eine kurze Zeit saß Mandrak einfach nur da, und beobachte seine Umgebung. Etwas Interessantes konnte er nicht ausmachen, aber es brauchte nicht lange bis er wieder einmal tief in seinen Gedanken versunken war.
    „Ein weiterer Tag wieder vergangen und nichts Neues erreicht“.
    Zumindest hatte er mit seiner Musik ein bisschen Geld verdienen können. Nicht viel, aber das wunderte ihn auch nicht. Die Leute hier hatten kaum etwas, und noch viel weniger das sie entbehren konnten.
    Von einem guten Geschmack in den hohen Künsten der Literatur oder der Musik ganz zu schweigen. Nicht einmal eine interessante Geschichte bot sich an diesem trostlosen, von den Göttern verlassenen Ort.
    Wieder einmal fragte er sich, ob er einen Fehler gemacht hatte, als er sich die Wüste als Anfangspunkt seines neuen Lebens gewählt hatte.
    Er schüttelte den Kopf, und konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.
    Wohin hätte er schon gehen sollen?
    Myrtana? Seine ehemalige Heimat. Er hatte sich an ihr satt gesehen, und jetzt da sich diese ungemütlichen Vorfälle mit der Orkinvasion ereignet hatten, glaubte er nicht daran, dass sich dort als Barde etwas machen ließe.
    Nordmar? Eine Eiswüste mit mehr Hunden und Wölfen als Einwohnern als Menschen. Vielleicht eines Tages. Er hatte viele Geschichten über die angeblich wunderschönen Gletscher und die atemberaubenden Nordlichter gehört. Aber jetzt dorthin zu gehen wäre nur eine unschöne und kalte Form von Selbstmord gewesen. Immerhin war Künstler, kein Kämpfer.
    Langsam packt er seine sieben Sachen, also seine Laute, zusammen, und machte sich wieder auf den Weg zurück in seinen wunderschönen Palast von Unterkunft. Thekenmann, so hatte er den alten Inhaber getauft, hatte ihn sicherlich schon vermisst. Er konnte es sich schon ausmalen wie der Alte voller väterlicher Wärme den Boden anrotzen würde, sobald er dieses Madenloch wieder betrat.
    Er hätte fast loslachen mögen als er an den Jungen dachte, der heute unbedingt mit ihm trinken wollte. Gut, Junge war vielleicht übertrieben, er war wohl ungefähr so alt wie er, aber sehr alt sah er wirklich nicht aus.
    Getrunken hatte er zumindest viel, der arme Kleine wollte wohl nur ein bisschen Gesellschaft. Irgendwas von einem sterbenden Freund hatte er gelabert, irgendeine kitschige, langweilige Geschichte die ihn kaum interessiert hatte.
    In dem alten Gasthof angekommen ließ er sich schließlich auf einen Sessel nahe der Tür fallen, und überlegte wie er hier wohl wieder herauskommen konnte. Bleiben konnte er hier nicht, dann würde er wahrscheinlich verhungern, aber soweit er wusste gab es in nächster Zeit auch keine Reisegruppen, und alleine durch die Wüste war nicht unbedingt sein Ding.
    „Tja, abwarten und Bier trinken“, murmelte er zu sich selbst. So Adanos es wollte, würde sich vielleicht doch noch etwas ergeben.

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    Die Nomaden ist offline

    Ben Erai

    Was führte einen so erfahrenen Nomaden wie ihn in das Drecksloch von Ben Erai? Vielleicht die Tatsache, dass dank der Flut Al Shedim auch nicht besser aussah? Ne, das wäre zu einfach gewesen und da hätte er sich auch eine der anderen Städte der Assassinen suchen können. Die Aussicht auf Gold von der Mine, was er durch einen Überfall erbeuten würde, um sich einen schönen Abend zu machen, oder es gar an die Armen zu verteilen? Ach nein, das war auch schon zu ausgelutscht und außerdem passte es besser zu einem Waldläufer oder dergleichen. Der einzig wahre Grund, warum es den Helden der Wüste, den selbst ernannten Fürsten der Gefahr, in dieses Drecksloch gezogen hatte, war die Tatsache, dass er Abenteurer für eine seiner waghalsigen Abenteuer suchte.
    Und wo fand man besser Menschen ohne Aussicht auf eine Zukunft, die aber dennoch frei genug waren, um nicht Geld für ihre Dienste als Sklaven zahlen zu müssen, als in der Taverne von Ben Erai. Wer hier unter kam, hatte meist nicht mehr sonderlich viel mit seinem Leben anzufangen und freute sich vielleicht über eine Möglichkeit am Lebensabend durch einen Schlangenbiss zu sterben. Diese Art des Todes war jedenfalls um einiges ehrenhafter als beim Essen von Bananenkuchen, oder zumindest dem, was man hier als solchen bezeichnete, zu ersticken.

    Diese Gedanken fassend, trat Nurios in die Taverne des Ortes ein. Seine eigentliche Robe trug er nicht, stattdessen zierte eine weiße Leinenrobe den Körper des Nomaden, wobei man dennoch den muskulösen Körper des Mannes erahnen konnte. Sein Blick schweifte durch die Taverne, wobei er zunächst an einigen Assassinen hängen blieb, die wohl bloß hier verharrten, um sich über die gestrandeten Reisenden ohne Zukunft lustig zu machen, bevor ein kurzer Moment der Verwunderung seine Augenbrauen in die Höhe schnellen ließ, als er einen Ork erblickte, dessen Gesichtsausdruck jedoch auch davon sprach, dass ihm das hiesige Essen nicht sonderlich zu schmecken schien.
    Nach einer Weile erblickte der Abenteurer jedoch auch Reisende, die weder ein Fell trugen, noch Einheimische zu sein schienen, also die perfekten Opfe...äh Begleiter für seine Reise abgeben zu schienen. Sie saßen sich zwar nahe, schienen sich aber nicht nahe zu sein, weshalb es Nurios auch als seine Aufgabe ansah die Beiden etwas näher zu bringen, weshalb er prompt einen von Beiden am Arm schnappte, es handelte sich dabei um de Jüngeren, der ein wenig verweint schien. Hatte er so grob zugepackt? Ne das hatte andere Ursachen.

    Als die Zusammenführung, wenn auch unter Protest schon einmal geklappt hatte, wurde es an der Zeit für den Nomaden das Gespräch zu eröffnen. "Ich bin der große Nurios. Ein Schatzjäger und Ruinenforscher. Mich zieht es in eine alte Ruine, in der große Schätze und auch ein Abenteuer auf euch warten, bevor ich in das sichere Al Shedim heimkehre. Und das Beste ist, dass ich euch noch nicht einmal etwas abknöpfe, wenn ihr wirklich mitkommen wollt, sondern euch aus bloßem Großmut mit mir reisen ließe. Ich mag es halt nicht alleine zu wandern.", fing der Abenteurer an mit verschwörerischer Stimme zu sprechen.

    Hyperius
    Geändert von Die Nomaden (02.02.2010 um 21:14 Uhr)

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    Ben Erai

    Er schaute den Nomaden verdutzt an. „Das ist die Möglichkeit!“, dachte sich Jokinn verwundert. „N..Natürlich bin ich dabei!“, antwortete er mit Erleichterung in seiner Stimme. Gott sei Dank hatte er jemanden gefunden der ihn durch die karge Wüste führte, er hatte schon gedacht er würde sich im gottverlassenen Ort Ben Erai für eine kurze Weile niederlassen müssen.
    Außerdem hat er nun Gesprächspartner für die lange und anstrengende Reise zur Wüstenstadt Al Shedim.
    Etwas, was ebenfalls noch positiv zu bewerten wäre ist, dass er sich nun mit großer Wahrscheinlichkeit in den unendlichen weiten der heißen Wüste nicht verlaufen würde und einen schrecklichen, durstigen Tot sterben würde. Vielleicht könnte er sogar noch etwas von kleinerem oder sogar größerem Wert in der vom mysteriösen Nomaden beschriebenen alten Ruine finden.
    Er fragte sich nur, ob der ihm mittlerweile sympathische Barde auch mitreisen würde. Soweit er es aus ihren kargen Gesprächen, die sie bis jetzt geführt hatten, erraten konnte, wollte er auch nach Al Shedim. Den Grund dafür wusste er zwar nicht, aber mehr Möglichkeiten außer sich dem Wüstenvolk Adanos’ anzuschließen, im Adanos Tempel zu beten und etwas Geld mit seiner angenehmen Musik zu verdienen hatte der Barde in dieser sandigen Stadt sowieso nicht. Aber was will man mehr?

  20. Beiträge anzeigen #300
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    Ben Erai

    Mandrak wurde eher unsanft aus seinen Träumen gerissen, als er bemerkte das ein, relativ ungemütlich aussehender Kollege in einer weißen Leinenrobe, Jokinn gepackt hatte. Hatte der kleine Kerl irgendwo Schulden? Er sollte sich wohl besser aus dem Staub machen, der Neue sah nicht aus als ob er allzu zimperlich wäre, und eine Schlägerei war das Letzte was er gebrauchen konnte.
    Thekenmann da hinten war ja sowieso nicht gut auf ihn zu sprechen.
    "Ich bin der große Nurios“, eröffnete Weißröbchen das Gespräch, mit einer Stimme, die nicht viel freundlicher war, als sein Aussehen.
    „Ein Schatzjäger und Ruinenforscher. Mich zieht es in eine alte Ruine, in der große Schätze und auch ein Abenteuer auf euch warten…“ –Leiche von Barde in Ruine gefunden, schoss ihm der Gedanke durch den Kopf – „…sichere Al Shedim heimkehre. Und das Beste ist, dass ich euch noch nicht einmal etwas abknöpfe, wenn ihr wirklich mitkommen wollt…“
    –Zahlen für Selbstmordmission? –
    „…aus bloßem Großmut mit mir reisen ließe…“ – Oh habt vielen Dank gütiger Lord –
    „…Ich mag es halt nicht alleine zu wandern." – alleine „wandern“? Er verdrängte einen unschönen Gedanken aus seinem Kopf, und auch das Grinsen konnte er sich gerade noch verkneifen. Jetzt zu lachen könnte fatale Folgen haben. Und Thekenmann würde warscheinlich nichtmal aufwischen wenn es vorbei war.
    Eine Schnitzeljagd in einer verlassenen Ruine mitten im größten Sandkasten des Kontinentes? Er war verzweifelt, aber dieses Angebot konnte er doch unmöglich...
    „Natürlich bin ich dabei!“ –WAS!? Er starrte seinen Tischkameraden noch einmal genau an, vielleicht hatte er sich das gerade doch nur eingebildet. Bitte, Bitte Adanos...nein, der meinte es definitiv ernst.
    „Wunderbar, einfach großartig, Habt vielen Dank Adanos“, fluchte er stumm.
    Er spürte den Blick von Weißröbchen, oder Nurios, wie auch immer, auf ihm lasten. Ein Nein wäre jetzt nicht gerade gesund für ihn, um das zu wissen musste man kein Genie sein.
    „Ich…“, zaghaft blickte er zwischen Jokinn und Nurios hin und her, „…Okay, ich komme auch mit.“
    „Das war’s ich bin tot“, beendete er den Satz in Gedanken, und wartete auf die Antwort von Weißröbchen.
    Geändert von Mandrak (02.02.2010 um 21:45 Uhr)

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