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  1. Beiträge anzeigen #21 Zitieren
    Kleiner als drei  Avatar von Lady Xrystal
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    Die Nacht war bereits angebrochen und draußen vor der Taverne hatte sich die varanter Mittagssonne bereits zur Ruhe geneigt, wenngleich der Mond die warmen Temperaturen nicht minder senkte. Caddy beobachtete, wie ein Unbekannter bibbernd die Taverne betrat. Glaubte er ernsthaft, es sei Winter? In Varant hatte es noch nie geschneit und daran würde sich auch in diesem Jahr nichts ändern.

  2. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #22 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Eddie
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    Eddine fror es. Ja, sie fror bitterlich, hinten in ihrer kleinen Ecke in der neuen Taverne, die gestern, so meinte sie, an dieser Stelle noch gar nicht gestanden hatte. Irgendwie war dies heut sowieso ein ganz merkwürdiger Tag, das musste sie ehrlich zugeben, und nunmehr, am Abend dieses für Varant so gar nicht üblichen, bitterkalten Tages, genehmigte sie, die Gatten des orangesternigen Königs, sich ein Bier. Warum sie ein Bier trank und warum sie hier in dieser verkommenen Taverne herumsaß wusste sie selbst nicht, dennoch leerte sie ihren Krug mit einem Zug und knallte ihn prompt auf den Tisch. Eine Ecke brach aus dem Porzellan heraus.
    Von vorn hörte sie die äußerst sinnentleerte Disskusion ihres Gatten, der sich mal wieder über alle Maße profilieren musste, mit dem anderen Pöbel, es war wohl der Wirt dieses schäbigen Ladens. Worum es dabei ging, das konnte sie aus ihrer stillen Ecke nicht mithören. Dafür war es erstens viel zu weit entfernt und zweitens war sie auch viel zu sehr in ihre Zeitung vertieft. Sie strich sich eine der Blonden Strehnen zurück und wollte am liebsten ihren ganzen Frust über die Idiotie des Pöbels und des machtverliebten Königs - oh, sie freute sich schon auf seinen Zorn, wenn er das mitbekommt - ablassen. Doch das wäre der Schmach des Königspaares weit zuviel.
    Geändert von Laidoridas (15.10.2009 um 21:55 Uhr) Grund: Sig aus :p

  3. Beiträge anzeigen #23 Zitieren
    Kleiner als drei  Avatar von Lady Xrystal
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    Langsam schlich sich Caddy ebenfalls wieder in die Taverne. Sie hatte vorher einen magischen Unsichtbarkeitszauber angewandt, damit sie niemand entdecken würde. An einer Ecke saß Eddine, die Gemahlin des Königs. Auch sie fror und so langsam fragte sich Caddy, warum um alles in der Welt nun jeder unbedingt frieren musste. Offenbar war das der absolut neuste Schrei unter der feinen Gesellschaft.
    "Löst euch von Make-up, prunkvollen Gewändern und hohen Stiefeln und friert lieber! Denn das ist wirklich in!" - Das könnte schon bald der neuste Werbespruch der Herolde werden, wenn das so weiter ging.

  4. Beiträge anzeigen #24 Zitieren
    Halbgott Avatar von Oblomow
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    Oblomow hatte indes sein Bier und ein altes, brüchiges Pergament bekommen, sowie ein kleines Tintenfässchen mit einer zerzausten Feder. Angestrengt senkte er den Blick auf das Schreibzeug. Er wollte seine Geschichte fortsetzen, ja, das wollte er tun. Hätte er tun können zu jeder Zeit. Doch statt dies zu tun, griff er nach seinem Krug und trank etwas von seinem Bier. Das Schreiben hatte schließlich Zeit. Am morgigen Tag etwa oder vielleicht noch später. Einen Brief wollte er eigentlich auch noch verfassen, an Stolz seinen Freund, um ihm von seiner Reise mitzuteilen, doch was sollte all dies, fragte er sich. Schließlich war Stolz ja ohnehin zu weit weg, als dass er vorbeikommen hätte können und bald würden sie sowieso wieder zusammentreffen. Nach jener Gedankenarbeit schob er also das Schreibzeug beiseite und tat einen kräftigen Zug an seinem Bier. Ferner bestellte er noch etwas zu essen und verharrte still. Vielleicht wartete er darauf, dass jemand ihn ansprach, es war nicht zu erkennen und eigentlich schien ihm die Gesellschaft zu nieder zu sein. Seine Augen wanderten durch den Raum. Nichts besonderes war zu erkennen, bis er in einer Ecke ein weibliches Wesen von herausstechender Eleganz erblickte. Doch statt sich zu erheben, bestellte er noch ein weiteres Bier, ohne das Alte auch nur zur Hälfte geleert zu haben.
    Geändert von Oblomow (16.05.2010 um 22:27 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #25 Zitieren
    Kleiner als drei  Avatar von Lady Xrystal
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    Caddy - immer noch unsichtbar durch ihren Zauber - schlich sich vorsichtig durch die Tische. Marius schien sich in einem der hinteren Räume aufzuhalten und Caddy konnte nicht abschätzen, wie gut er von da aus den Schankraum im Blick hatte. Eine erneute Auseinandersetzung mit ihm wollte Caddy eigentlich lieber vermeiden.
    Aber nicht nur das, auch die Gemahlin des Königs befand sich im Schankraum und obwohl sie nicht sonderlich interessiert dreinblickte und die Präsenz der anderen Gäste kaum wahrzunehmen schien, wollte sich Caddy ihr vorerst nicht offenbaren.
    Die Braunäugige kam an einem Tisch vorbei. Dort saß jener Unbekannte, den sie vor kurzem in die Taverne hatte eintreten sehen, vor einer ausgebreitete Pergamentrolle. Caddy ließ einen kurzen Blick darüberschweifen und er kannte bereits im Titel das Wort "Laido".
    Sie stieß einen kaum hörbaren Laut der Entrüstung aus. Dieser Schleimer schrieb tatsächlich an einer Geschichte über den tyrannischen König Laido.

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #26 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Eddie
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    Diese dämlichen blonden Locken, müssen einem aber auch andauernd ins Gesicht hängen. Nichts könnte sie beim Zeitunglesen mehr stören, als diese verfluchte Strähne. Sichtlich gereizt legte sie die Zeitung beiseite und wollte gerade ihre Haarspange öffnen, um die Strehne mit einzuklemmen, da bemerkte sie am einem Tisch einen wirklich gutaussehenden jungen Mann, der offenbar gerade an etwas zu schreiben schien. Nun, zumindest lag ein Pergament auf seinem Tisch, nebst Tintenfass und Feder. Sie hatte eine Schwäche für Schriftsteller - wohl der Grund, damals dem arroganten König und seiner Selbstverliebtheit verfallen zu sein. Eigentlich wollte sie zu ihm hinüber und ein bisschen mit ihm Plaudern, doch wollte sie ihn auch nicht stören.
    Als sie ihn jedoch ein Stück beobachtet hatte - nebenher war ihr dabei auch ein eigenartiges Flimmern in der Luft aufgefallen, das stark darauf hindeutete, als ob irgendeiner der Anwesenden ganz still und heimlich einen Unsichtbarkeitszauber angewandt hatte - stellte sie fest, das er zumindest einem seiner zwei Bierkrüge mehr Aufmerksamkeit schenkte, als dem Pergament. Dreisterweise erhob sie sich, die Zeitung liegen lassend, setzte sich neben ihn, nahm sich, noch dreistererweise den zweiten Krug und sprach: "Ist der für mich?"

  7. Beiträge anzeigen #27 Zitieren
    bester boi Avatar von MisterMeister
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    Der Schankwirt Marius saß in den hinteren Räumen und blickte auf das geheimnisvoll glitzernde Etwas in seinem Schoß hinab. Es war ein pinkes Monokel, aus edlem Kunststoff gefertigt und mit einem schicken "Helly Kitto!" - Aufkleber. Laut Packungsbeilage sollte dieses mächtige Werkzeug ihm erlauben, durch die Kleidung hübscher Frauen zu blicken - natürlich nur, um zu ergründen, ob diejenige unerlaubt eine Waffe bei sich trug.
    Marius setzte sich das Monokel auf, und prompt nahm der Tisch vor ihm eine hellblaue Farbe an. Er drehte an einem kleinen, beinah unsichtbaren Rad an dem Monokel, um die Einstellungen der Sichthilfe zu ändern. Jetzt änderte der Tisch nicht nur seine Farbe, sondern auch seine Gestalt: Vor ihm hüpfte eine dreibeinige Kröte durch die Gegend. Eine Einstellung weiter war alles wieder beim Alten.
    Marius erhob sich, und betrat den Schankraum. Er konnte zwar nicht durch die Kleidung der Leute sehen, doch dafür erblickte er etwas anderes. Wutentbrannt trat er auf die nun sichtbare Caddy zu, packte sie beim Arm und zerrte sie zur Tür hinaus.
    "Was zum Teufel tust du hier?!", zischte er.

  8. Beiträge anzeigen #28 Zitieren
    Kleiner als drei  Avatar von Lady Xrystal
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    Diese Eddine war schon erstaunlich. Keine allzu hübsche Frau, wie Caddy fand - zumindest konnte sie nicht an die Schönheit der Braunäugigen heranreichen -, doch ziemlich gerissen und immer wieder für eine Überraschung gut. Dass sie ihrem Gemahl, König Laido, längst nicht immer treu war, kursierte schon seit geraumer Zeit am Hofe umher. Doch nun würde es Caddy vermutlich erstmals mit eigenen Augen miterleben, wie Eddine Laido betrog.
    Mit einem zufriedenen Ausdruck auf der noch immer unsichtbaren Miene beobachtete Caddy die Szene.

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    Kleiner als drei  Avatar von Lady Xrystal
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    Diese Eddine war schon erstaunlich. Keine allzu hübsche Frau, wie Caddy fand - zumindest konnte sie nicht an die Schönheit der Braunäugigen heranreichen -, doch ziemlich gerissen und immer wieder für eine Überraschung gut. Dass sie ihrem Gemahl, König Laido, längst nicht immer treu war, kursierte schon seit geraumer Zeit am Hofe umher. Doch nun würde es Caddy vermutlich erstmals mit eigenen Augen miterleben, wie Eddine Laido betrog.
    Nein, leider war dem nicht so. Denn dieser ignorante Wirt hatte es tatsächlich irgendwie geschafft, ihre Maskerade zu enttarnen. Sie riss sich von seinem Griff los und starrte ihn ernst an.
    "Was ich hier tue?", polterte sie los und erhaschte somit gewiss die Aufmerksamkeit aller anwesenden Gäste der Taverne, "Ganz einfach, ich hole mir das zurück, was mir zusteht! Denn in dieser Taverne ist kein Platz für irgendjemanden aus königlichem Hause! Und ja, ich war es, die diese Taverne erst gegründet hat! Und ich habe sie nicht als Machtinstrument angedacht! Oder als Werbeplattform", Caddys Blick schweifte zum unbekannten Schreiber hinüber, "Oder als Catwalk", nun starrte sie in die Augen der Königsfrau, "Und gewiss auch nicht, damit stinkende Schnipselschneider ihre angeblichen Meisterwerke präsentieren können! Merkt euch das!"

  10. Beiträge anzeigen #30 Zitieren
    bester boi Avatar von MisterMeister
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    "Halt doch die Klappe!", wisperte er eindringlich.
    "Willst du, dass seine Spitzel dich direkt zu Beliar jagen?!"
    Wütend zerrte er sie vor die Tür - was er eigentlich schon gerade getan hatte - und erklärte ihr draußen gedämpft:
    "Die ganze, verfluchte Taverne ist voller Spitzel! Willst du, dass sie dich kriegen? Nein? Dann rate ich dir, dass du dich endlich mal einigermaßen bedeckt hältst. Dein lächerlicher Unsichtbarkeitszauber bringt dir nämlich gar nichts. Selbst dieser... Pfau dort hat dich schon entdeckt!"
    Er wies auf Eddine, die man durch das Fenster gut sehen konnte.
    "Dieses Haus ist nicht mehr sicher. Überall Spione und Schlachtschiffe."
    Verstohlen zeigte er auf die Bismarck, die gerade vorbeifuhr.
    "Wir müssen uns etwas sichereres ausdenken."

  11. Beiträge anzeigen #31 Zitieren
    Kleiner als drei  Avatar von Lady Xrystal
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    Mit angespanntem Blick folgte sie Marius' Finger, der direkt auf die Bismarck deutete. Ein Schiff, mitten in der Wüste? Diese Nacht wurde immer kurioser.
    Moment, es war nicht irgendein Schiff. Nein, es war ein Spionageschiff! Das würde ja bedeuten...
    "Dann bin ich auch hier draußen nicht mehr sicher", flüsterte Caddy, nicht wissend, wem oder was sie noch glauben oder gar trauen konnte.

  12. Beiträge anzeigen #32 Zitieren
    bester boi Avatar von MisterMeister
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    "Das habe ich dir doch eben in acht Zeilen mitgeteilt.", sagte er.
    "Wenn du dir jetzt nicht sofort etwas einfallen lässt, sind wir erledigt. Dann wird der grausame König Laido auf ewig sein Volk knechten und demütigen.
    Außerdem sollten wir uns langsam wieder hineinbegeben, denn... Achtung!"
    Er riss sie auf den Boden hinunter, und deutete mit einem zitternden Finger auf das schrecklichste Spionagewerkzeug, das je erfunden wurde.
    "Eine Mücke", wisperte er.
    "Nicht bewegen!"

  13. Beiträge anzeigen #33 Zitieren
    Kleiner als drei  Avatar von Lady Xrystal
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    Caddy harrte auf dem Boden, bis die Mücke prüfenden Blickes davonflog. Sie stieß pure Erleichterung aus. Es war gerade nochmal gut gegangen.
    "Okay, pass auf", Caddy erhob sich wieder und klopfte den warmen Sand von ihrer Kleidung, "Es ist doch bald Halloween. Wir tun folgendes: Wir spazieren nun wieder seelenruhig in den Schankraum, rufen April, April - Sechs Monate zu spät! und du läutest damit offiziell die Halloween-Spezial-Weeks ein. Dabei müsstest du zwar ein paar Bier aufs Haus gehen lassen, aber wenigstens muss ich mir keine Sorgen darüber machen, von den Spionen des Königs gelyncht zu werden. Klar soweit?"

  14. Beiträge anzeigen #34 Zitieren
    bester boi Avatar von MisterMeister
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    MisterMeister ist offline
    "Okay. Plan kapiert"
    Marius nickte geschäftsmäßig.
    "Auf drei gehen wir rein.
    Eins... Zwei... Vier!"
    Geändert von MisterMeister (15.10.2009 um 23:50 Uhr)

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    Kleiner als drei  Avatar von Lady Xrystal
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    Lady Xrystal ist offline
    Vier?
    Skeptisch runzelte Caddy die Stirn. Ein Wirt, der nicht zählen kann? Oder war er einfach zu feige, in seine Taverne zu gehen und den Plan durchzuführen? Caddy entschied sich auf Letzteres und beschloss kurzerhand, es alleine durchzuziehen. Ohne auf Marius zu achten betrat sie den Schankraum, räusperte sich kurz und erhob dann erneut ihre Stimme:
    "April, April, sechs Monate zu spät! Ich hoffe, euch allen hat unser kleiner Sketch gefallen. Nun, damit möchten wir auch eine neue Zeit einläuten. Eine Zeit, die reicher an Gaben nicht sein kann: Halloween.
    Denn in der heutigen Nacht, um Punkt 0 Uhr, starten die Special-Weeks zum Gruselthema und jeder neue Gast erhält an der Bar einen Drink umsonst! Wir bieten euch kühles Bier, warmes Bier, äh...", Caddy stoppte. Was gab es noch alles auf der Cocktailkarte? Sie blickte über ihre Schulter zu Marius, der nur den Kopf schüttelte, dann fiel ihr eine grandiose Notlösung ein.
    "Und alles weitere, was noch so auf der Karte steht", sagte sie schließlich, "Außerdem erhält jeder, der eine Gasmaske trägt, zusätzlich noch eine köstliche Speise gratis dazu!"

  16. Beiträge anzeigen #36 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Skaddar
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    Skaddar ist offline
    Urplötzlich, mit einem lauten Knall, landete der Mann auf dem Boden. Sogleich erhob er sich, klopfte sich den Staub von den Klamotten und hustete lautstark. Hoffentlich hat mein Mantel nichts abgekriegt!, dachte er sich. Ja, sein kostbarer Mantel aus...wie war das noch mal? Irgendwas mit Nacht. Sceadugengan vielleicht? Schattenwandler auf Alt-Nordmar? Schatten- Ach genau! Schattenläuferfell, das war es. Nein, der gute alte hatte nichts abgekriegt. Wo war er eigentlich gelandet? Er betrachtete den Boden. Eigenartig. Er hob sich ein paar Körnchen auf und nahm sie in den Mund. Ganz klar: Sand. Dann bin ich hier wohl in Varant!
    Ein warmes Licht fiel ihm entgegen, das seinen Blick auf das Gebäude vor ihm lenkte. Eine Taverne. "Die Taverne zum gestiefelten Schattenläufer, soso. Das ist ja ein Déja vu, aber von was? Ich kann mich nicht mehr erinnern.", sprach er zu sich selbst. Da er sowieso nichts besseres zu tun hatte, betrat er das einladende Fachwerkhaus. Sogleich fielen ihm eine ominöse Frau mit Gasmaske und ein ziemlich schockierter Wirt ins Auge. "Guten Tag, meine Damen und Herren", begrüßte er die Menge und schritt zielstrebig auf den Wirt zu. "Wie ist euer Name, Wirt?"
    "Marius, mein Herr!", antwortete dieser, eingeschüchtert von der edlen Kleidung des Fremden. "Marius..ich glaube, so hieß mein Bruder", stellte der Magier fest.
    "Wie ist denn euer Name, edler Herr?"
    "Meiner? Äh..." Der Fremde blickte auf das Amulett, das er eigens für diesen Zweck angefertigt hatte. Dort stand drauf: Kwadah Buhar, Wassermagier(Magier des Gleichgewichts)
    "Mein Name ist Kwadah Buhar, und ich bin ein Wassermagier!"
    Marius bekam leuchtende Augen. Wassermagier waren weltfremd, und deshalb konnte man ihnen dieselbe Ware zum doppelten Preis verkaufen. Das war ein Glückstag.

  17. Beiträge anzeigen #37 Zitieren
    bester boi Avatar von MisterMeister
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    MisterMeister ist offline
    Marius musste sich bemühen, sich nicht zufrieden die Hände zu reiben. Ein Wassermagier! Noch dazu ein etwas schusseliger Wassermagier, wie es schien.
    Doch dann fiel ihm ein, dass Caddy die exklusiven Halloween-Wochen ausgerufen hatte - und nun gab es alles umsonst.
    Er hätte sich am liebsten in den Hintern gebissen. Oder Caddy, die dieses Dilemma zu verschulden hatte. Irgendjemandem.
    Doch was er sagte, war:
    "Nun, werter Wassermagier, willkommen in meiner bescheidenen Taverne. Du kannst dir aussuchen, ob du warmes oder kaltes Bier haben willst. Und das allerbeste:
    Da Halloween-Wochen sind, kannst du dir sogar aussuchen, ob du bezahlen willst, oder nicht! Na, wie klingt das?"
    Er seufzte erleichtert, dass er das Ding noch einmal rausgerissen hatte. Vielleicht war der Magier ja wirklich so dämlich, dass er für sein Bier bezahlte. Vielleicht...
    Geändert von MisterMeister (16.10.2009 um 17:19 Uhr) Grund: Hör auf, an meinen Beiträgen herumzupfuschen! :o

  18. Beiträge anzeigen #38 Zitieren
    Kleiner als drei  Avatar von Lady Xrystal
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    Lady Xrystal ist offline
    Müde und gelangweilt stand Caddy am Tresen. Die vergangene Nacht war anstrengend gewesen und sie hatte lediglich ein paar Stunden schlaf auf einem alten Bett gefunden, das sich im hinteren Teil der Taverne befand. Natürlich hatte Marius nichts davon mitbekommen, sonst hätte er sie wohl achtkantig rausgeworfen.
    Zunächst hatte sie den großgewachsenen Wassermagier, der die Taverne betreten hatte und nun nach etwas Trinkbarem suchte, nicht erkannt. Doch als sie seinen Namen - Kwadah Buhar - hörte, da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen.
    Kwadah Buhar lebte in der gleichen Stadt, wie Caddy, tief im mittelländischen Myrtana. Sie hatte ihn lange nicht mehr gesehen - wenn sie es sich so recht überlegte eigentlich noch nie -, daher war sie sich auch nicht wirklich sicher, ob er es tatsächlich war. Andererseits war wohl niemand so dumm, sich so einen unaussprechlichen, unmerkbaren, aber vor allem unausschreibbaren Namen zu geben.
    Mit einem freundlichen Lächeln auf dem trotz aller Müdigkeit makellosen Antlitz schritt Caddy an Kwadah Buhar heran und grüßte ihn freundlich:
    "Hey, lange nicht mehr gesehen! Du erinnerst dich doch noch an mich, ich bins, Caddy. Schön, dass du gerade jetzt kommst, denn soeben haben die Halloween-Special-Weeks begonnen, das heißt, du bekommst dein erstes Getränk hier gratis. Also, was darfs sein, altes Haus?"

  19. Beiträge anzeigen #39 Zitieren
    Drachentöterin Avatar von Dark_Okri
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    Dark_Okri ist offline
    Ein lauter Krach ließ alle Gäste zusammen und die Tavernentür aus den Angeln fallen wodurch sie den Blick auf eine unförmige, in rote Winterkleidung gehüllte Gestalt freigab:
    "Von draussen vom Walde komm ich her, ich muss euch sagen es-" der Fremde stockte und sah betreten zu Boden.
    "Verzeihung, ich habe da etwas verwechselt."
    In einer ziemlich billig gemachten Verwandlungsszene wechselte der Fremde seine Kleidung wobei gütiger Weise die schlimmsten Details durch die Macht des überaus mächtigen und dennoch verachteten Zensierbalkens verdeckt wurden.
    "Ich vergaß dass ich diesen Job bereits gekündigt hatte, schlechte Bezahlung, ihr versteht...eigentlich wollte ich etas anderes sagen: Kauf meine Bratpfannen, erstklassige Bratpfannen für Jedermann - und Frau. In allen Formen, Farben, Größen und Geschmacksrichtungen. Zum Schnäppchenpreis. Kauft eure Pfannen nur bei mir dem Pfannenhändler eures Vertrauens - Lord Pfannkuchen. Oh und Herr Wirt, wo ich schonmal hier bin nehme ich ein warmes Bier."
    Mit diesen Worten setzte sich Lord Pfannkuchen an einen der wenigen noch freien Tische, gefolgt von den Blicken der immer noch überraschten Besucher und dem verärgerten Blick des jungen, gutaussehenden Wirtes.
    Als ob er dessen Gedanken lesen konnte meinte der Besucher: "Und natürlich werde ich dir die Tür bezahlen, das gehörte nur zu meinem alten Job von dem ich vergessen hatte dass ich ihn schon nicht mehr ausführe - nimm diese Bratpfanne aus Gold als Entschädigung."

  20. Beiträge anzeigen #40 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Skaddar
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    Skaddar ist offline
    Überrascht drehte sich Kwadah um. "Oh, Caddy, wie erfreut bin ich doch, euch hier zu treffen! Eigentlich habe ich euch noch nie gesehen, aber durch meine telepatischen Fähigkeiten erfährt man ja viel neues. Wie ergeht es euch? Mir jedenfalls geht es gut, nach einer kleinen Reise ins Alsace. Etwas zu trinken? Nein, ich bin zu genüge versorgt, der Sand, den ich geschluckt habe, füllt mich schon aus. Halloween Special Weeks? Nein, ich mag diese Treiben nicht besonders, ich bin etwas zu alt dafür. Das einzige, was mich da erquicken könnte, wären ein Glas Wein und ein schreiendes, weglaufendes Kind."
    Er redete und redete ohne Unterlass. Wenn er einmal ins Reden kam, dann sprach er auch viel. Nur die Gespräche anzufangen, das fiel ihm schwer. Wo war er eigentlich? In Nordmar? Ach ja, in Varant, aber wo genau? Er hätte dieses gefährliche Experiment nicht machen dürfen.

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