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  1. Beiträge anzeigen #241
    General Avatar von Bardasch
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline
    Verdammt! Bardasch hatte wahrlich Scheiße an den Fingern, daß er wieder einmal in eine Situation geriet, die für ihn nichts Gutes mit sich brachte. Dabei war er – entgegen gesetzt damaliger Zeiten – nicht einmal Schuld an der Kacke, die ihn gerade wie der dünne Pfiff einer Kuh bedeckte.
    Es war ein schwerer Kerl, der versuchte sich vom Körper Bardaschs zu rollen und Diesem dabei immer wieder die Ellenbogen ins Gesicht trieb, daß der Ergraute nun auch noch Blut an den Lippen leckte. Der Sturz, der ihn neben den Tisch auf den Boden brachte und die vielen Körperteile, mit denen er unfreiwillig Bekanntschaft schloss, hatten verhindert auch nur ansatzweise verfolgen zu können, was mit seinem eigentlichen Wiedersacher war, doch dann erhaschte er gerade so noch einen Blick auf den Rücken des Mannes, der auch schon einen Augenblick später wie vom Erdboden verschwand.

    „Steh auf!“, hörte der Nomade den gebrüllten Befehl und bemerkte einen Moment später, wie die Flachpfeife versuchte, ihn am Arm hoch zu ziehen, doch die Flachpfeife hatte sich mit den eigenen Kräften gehörig verschetzt. Er zerrte an dem lumpig anmutenden Stoff, der Bardaschs Arm umgab, daß der Gepackte seinem Kontrahenten einen Tritt mit der Prothese verpasste... mitten zwischen die Weichteile, was dem Nomaden dann viel Zeit verschaffte, sich selbst auf die Beine zu helfen.

    Mittlerweile war es den Anwesenden wohl vollkommen egal, wer Freund und wer Feind war, denn jeder schupste Jeden und Jeder schimpfte auf Jeden ein, bis stellenweise hier und dort der Aufruhr sich zu legen schien.
    Hier blickten Männeraugen scheinbar wirr durch die Gegend, suchend irgendwie, wärend an einer anderen Stelle scheinbar Einer an chronischem Schnupfen litt. In Wahrheit war es aber das Blut, welches durch einen kräftigen Zug ins Gehirn verfrachtet wurde.
    Davon bekam der Nomade jedoch nichts mehr mit, der das Lokal gerade durch die Türe verlies, um in die eklige Fratze eines scheinbar jungen Burschen zu blicken, dessen Haut im Licht rötlichen Flackerns glänzte.

    Bardaschs Augen weiteten sich langsam, ehe seine Starre sich löste und er mit seinem Blick langsam die Quelle des Leuchtens einfing.

    „FEUER! Es brennt!“.

    Vielleicht etwas übertrieben für das kleine Lodern, daß sich aber bald zu etwas Größerem entwickeln konnte, wenn die Stimme des Nomaden nicht gehört werden würde.
    Und dann, als Bardasch sich wieder umwandte, war die Fratze des Kerles verschwunden, wie auch Der, den der Ergraute nicht zu Gesicht bekommen hatte.

    „Was glotzt Ihr so? Soll ich das vielleicht löschen? Auspinkeln vielleicht?“, erwiederte der Ergraute auf die vorwurfsvollen Blicke, die er nun von der Türseite aus erspähte. Man hielt ihn doch tatsächlich für den Feuerleger. Zeit das Weite zu suchen, was mit der verdrehten Prothese nicht einfach war.
    Und so rannte der Verschwitzte, der vor sich noch einen Schatten wahr nahm, der jedoch einen Moment später mit der Dunkelheit verschmolz.

    „Vor mir! Vor mir! Ich war es nicht! Auuutsch!“, mit Hölzern nach dem Leib des Nomaden zu werfen, war wirklich nicht fair, aber immerhin noch besser, als ihm weiter auf den Fersen zu bleiben.

    Und nun war er mit sich alleine, alleine in der Dunkelheit, versteckt in einer Gasse, die vom fahlen Mondlicht beschienen wurde, bis der Leib des Nomaden in einer Türe verschwand. Allein war er... war er doch, oder?

    Der Stall... Simún... der treue Begleiter des Nomaden. Was für ein Glück.
    Ein teifes Seufzen erfüllte den scheinbar stillen und dunklen Raum, in dem der Nomade sich seinen Weg zu dem Vierbeiner bahnte. Jetzt nur noch aufsteigen und davon reiten, voraus gesetzt, man hinderte ihn jetzt nicht noch daran.

  2. Beiträge anzeigen #242
    Waldläufer Avatar von Cephas
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    Cephas ist offline

    Ardea

    "Jetzt hilf mir endlich auf den verdammten Gaul, Logan." zischte der Alte, während er sich verzweifelt an einem der Pferde abmühte, dessen Stockmaß allerdings Cephas ein Schnippchen schlug. "Verdammter Mist noch mal, wirst du mir wohl helfen! Logan!" Immer heiserer verließen die Worte die ausgemergelte Kehle, bis der Junge endlich nachhalf, was allerdings so unvermittelt geschah, dass Cephas über den Rücken des Tieres rutschte und auf der anderen Seite herunter in das muffige Stroh fiel. Angesichts dieses unfreiwillig raschen Abstiegs konnte Logan sich das Lachen nicht länger verkneifen und begann loszuprusten.

    Ächzend und mit knackenden Knochen kam Cephas wieder auf die Beine, löste den Riemen mit dem er das Bärenfell um seine Hüften zwang und ging auf Logan los.

    "Dir werde ich lehren, über mich zu lachen. Bei den Göttern, das werde ich.", grollte er und begann mit dem Lederriemen auf den Jungen einzuschlagen, bis dieser zu einem wimmernden Bündel zusammen sackte, mit Händen Kopf und Gesicht schützend. "Wag es noch einmal dich über mich lustig zu machen, du wertloser Haufen Dreck. Mir verdankst du dein Leben. Mir allein. Verreckt wärst du ohne mich.", keuchte er zornig, bis er seinen normalen Atemrhythmus wieder fand.

    Sein Auge fiel auf den Spalt in der Stalltür durch den das bleiche Mondlicht drang und die Dunkelheit so präzise durchschnitt, wie eine scharfe Klinge Papier.

    Jemand war hier drinnen. Hatte seinen Ausbruch womöglich beobachtet.

    "Wer ist da?" fragte er mit rauer Stimme in die gesichtslose Schwärze. Die Antwort ließ auf sich warten.

    "Bei Beliar, wer ist da?", wiederholte er abermals die Frage mit mehr Nachdruck. Die Luft, welche dabei aus seinem Mund entwich, kondensierte nun im Schein des Mondes zu einer kleinen Wolke, welche sich auf ihrem Weg nach oben zu verflüchtigen begann. "Gib Antwort!"

  3. Beiträge anzeigen #243
    General Avatar von Bardasch
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline
    Das hättest Du wohl gerne... Bastard!

    Stille Worte, die genauso still waren, wie die Haltung des Nomaden, der seine Schritte augenblicklich gestoppt hatte. Ein Ton hätte Bardasch vielleicht nicht deuten können, aber der Kerl war ja so nett, direkt ein paar Hörproben von sich zu geben, daß der Nomade trotz der Dunkelheit genau wußte, wen er vor sich hatte und wo.
    Nur dummerweise war es ihm verborgen geblieben, wo der Andere sich befand, der sich doch hier irgendwo befinden musste. Einer war ohne Sicht auszumachen, denn das Gehör des Ergrauten funktionierte noch sehr gut, doch der Andere schwieg und gab dummerweise nicht einmal ein Seufzen von sich.

    Langsam wie in Zeitlupe fuhr der Ergraute sich mit dem Finger über den juckenden Bart, seine Augen zu Schlitzen geformt, bis er sie schließlich schloss. Die Hoffnung war da, die Sinne auf diese Art und Weise mehr zu spitzen, doch auch am anderen Ende des Raumes wurde es still, daß der Ergraute sich nun mit der Hand langsam über den Knauf seiner Peitsche fuhr.

    Ein Wiehern ertönte, daß dem Einbeinigen doch recht bekannt vorkam und so konnte er darauf schließen, das sein Kontahent sich dort befand, wo er hin musste. Schwierig nur, wenn das schleichende Gehen wegen der Behinderung nicht mehr so funktionierte.

    Entschuldige, kamen die unausgesprochenen Worte, als er einen greifbaren Gegenstand in die Hand nahm und ihn dem Pferd entgegen warf. Ein Treffer sollte das Schwein beschäftigen und für genug Lautstärke sorgen, sich mehr in Reichweite bringen zu können.

  4. Beiträge anzeigen #244
    Ritter Avatar von Kashim
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    Kashim ist offline
    " Ich bin reisefertig. Allerdings ist es recht unklug zu schwören nie eine Waffe gegen dich zu erheben wenn du mich unterrichten willst..."
    Kashim brachte ein hinterhältiges Grinsen zu Stande.
    "Allerdings habe ich auch nicht wirklich vor mich von dir ein zweites mal töten zu lassen...."
    Die Frau wollte etwas erwidern, behielt es allerdings für sich.
    Kashim war jedoch nun der Gesprächs Faden verloren gegangen und so wusste er nicht was er sagen sollte.
    Daher beschränkte er sich auf einen Schluck Absinth aus seinem Flachmann.
    Das Gebräu beruhigte und stärkte ihn deutlich. Heute würden sie nciht weiter Laufen. Noch eine Nacht konnte er sich ausruhen.
    Bevor er in tiefen Schlaf viel kam ihm noch eine Idee.
    "Wie heißt du eigentlich?"
    Fragte der Schmied die Frau, doch während sie sich langsam umdrehte und ihm in die Augen blickte wurde ihm immer wohler ums Herz und er spürte wie seine Augenlieder schwer wurden. Langsam entglitt er in die Welt der Träume und erfuhr die Antwort wohl heute nicht mehr...

  5. Beiträge anzeigen #245
    Deus Avatar von Saturn
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    Saturn ist offline
    Saturn blinzelte, einmal, zweimal, und weil es so schön war noch einmal. Die Sonne war gerade aufgegangen, naja, vermutlich zumindest hinter einem Schleier aus Wolken und Nebel. Gott, er hatte keine Ahnung, wo er war, was er da tat, oder warum schon wieder ein neuer Tag anbrechen musste.
    Vorsichtig bewegte er seinen Arm, Tau, Reif, oder was auch immer, hatte ihn vollkommen durchnässt. Allzu weit konnte er auch nicht blicken, denn er lag immer noch in tiefen Gras, eingewickelt in eine vollkommen zerflederte Decke, vielleicht auch ein Schafsfell, auf jeden Fall hatte sie mehr Löcher, als er zählen konnte, was aber auch keine Kunst war. Wie dem auch sei, er überdachte, dass tat er gerne, seine Lage. Bei sich hatte er nichts, abgesehen von ein paar Pfeilen, welche er Kire vor enorm langer Zeit auf einem anderen Kontinent abgenommen hatte. Damit würde man nicht weit kommen, damit würde man nicht mal ein Bier bekommen. Ein Bier, wie lange musste er schon auf dieses köstliche, schmackhafte Getränk verzichten, Monate, Jahre? Er hatte irgendwann damit angefangen, unter größten seelischen Schmerzen, seinen Besitz nach und nach einzutauschen, um an den Gerstensaft zu kommen – das er damit nicht zulange erfolgreich sein könnte, war logisch. Danach hatte er sich seinen Künsten als Dieb bedient, ohne jedoch unermesslichen Reichtum ansammeln zu können, es war eher so, dass er bald in den meisten Tavernen des Landes nicht mehr gern gesehen war, obwohl er auf wundersame Art und Weise dem Kerker immer wieder entkommen war.
    An die Episode bei den Wüstenvölkern, oder war es nur eins, erinnerte er sich mehr oder weniger nicht mehr, er hatte zwar beschlossen sich den ehemaligen Piraten anzuschließen, weil es im Norden, da wo die geliebten Lees hingezogen waren, eindeutig zu kalt war, aber umgesetzt hatte er den Plan wohl nie. War wohl auch kein Verlust. Ja, es gab viel aufzuarbeiten, er wusste gar nicht, wo er anfangen sollte, am besten bei seinem Alkoholspiegel. Langsam stand er auf und schaute sich um – wundervoll herbstliche Bäume, deren Blätter langsam die Kraft verloren und nach gescheitertem Kampf mit der Natur den Boden in ein bezauberndes buntes Kleid legten. Gras, welches auch schon, eventuell durch den ersten Frost, sein saftiges Grün abgelegt hatte und leicht vom Wind hin und her geschaukelt wurde, in Erwartung des todbringenden Winters. In der Ferne irgendwelche Geschöpfe, lange Hinterbeine, ein Schnabel und ein weißes Federkleid – ja, er wusste, vor ein paar Jahren hätte er sie noch benennen können, aber ihr Name war ihm entfallen, jedoch hallten ihre verzweifelten Schreie bis zu ihm herüber. Er schaute sich um, was es noch so gab, ein Dorf – es sah so klein aus, so klein, dass man nicht mal sicher sein konnte, ob es eine Taverne beherbergt – ein Wald, welcher sich am Horizont erstreckte und dahinter, eher zu erahnen, als zu sehen, eine bedrohliche Bergkette. Und dann war da noch ein kleiner Fluss, oder ein großer Bach, wie man es denn sehen wollte, welcher sich durch die Landschaft wand. Saturn mochte Gewässer seit seiner Kindheit, solange er nicht darin baden musste, war es eine wahre Freude zu beobachten, wie das Wasser sich zwischen den Steinen hindurch schlängelte, auf und nieder spritzte und dabei ein herrlich beruhigendes Plätschern von sich gab. Wenn er doch nur wüsste, wo er war, aber dies würde sich alles zu gegebener Zeit ergeben – oder auch nicht, wenn das Schicksal mit ihm einen anderen Plan hatte. Da er Hunger hatte, wie sooft, oder eigentlich immer, setzte er sich wieder in das nasse Gras und mampfte Sauerampfer sowie andere Pflanzen, welche da eben herum standen. Viel lieber hätte er natürlich sich an einem saftigen Steak vergangen, oder wenigstens etwas Wurst oder Käse, aber woher sollte man das nehmen, wenn man kein Geld hatte. Die Welt war ja so ungerecht zu Saturn, und das war sie schon immer, aber er machte sich nicht allzu viel daraus und kaute weiter auf einem Stängel herum. Ob er wohl noch Bogenschießen und Schleichen konnte, wie früher? Nunja, Schleichen konnte er eigentlich nie so richtig, aber er war der einzige, der dies nicht einsah. Am liebsten hätte er ein paar Pfeile durch die Landschaft geschossen, doch leider waren seine Bögen ihm abhanden gekommen, getaucht gegen einen Abend Freibier, oder so. Kein schlechter Tausch, er würde es sofort wieder machen.

  6. Beiträge anzeigen #246
    Kämpfer Avatar von Lares Bellentor
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    Lares Bellentor ist offline
    Lares summte eine Melodie, die ihm durch den Kopf ging, während er durch den Wald wanderte. Der Herbst hatte inzwischen viele Bäume kahl werden lassen und der Boden war mit buntem Laub gefüllt, das teilweise so hoch lag, dass Lares bis zu den Knien darin versank und so das Vorrankommen unheimlich erschwerte.
    Die meisten Vögel hatten den Wald verlassen, entsprechend hörte Lares abgesehen von seiner gesummten Melodie und dem gelegentlichen Knacken und Knistern des Unterholzes nicht viel.
    Der Geruch nach altem, modrigem Laub erreichte Lares, ein unangenehmer Geruch und trotzdem machte er Lares nicht viel aus. Er war froh, Vengard verlassen zu haben und nun einfach zu gehen, wohin wusste er nicht, wann er wieder umkehrte ebenso wenig, aber es tat gut, sich darüber keine Gedanken machen zu müssen.
    Lares zog sich seine Gugel aus dem Gesicht und blickte sich richtig um. Diese Gegend war ihm völlig unbekannt, aber was machte das schon? Er hatte genug zu essen, zu trinken und alles was er sonst zum überleben brauchte.
    Vor ihm auf einer Lichtung stand ein Reh, dass Lares jetzt erst auffiel, ein schönes Tier, dass ihn geradewegs ansah, die Ohren waren in die andere Richtung gedreht, scheinbar zu recht, denn das Tier ergriff plötzlich die Flucht, wovor auch immer. Lares ging in die Knie, um schwerer entdeckt zu werden.
    Doch dem scheuen Reh folgten keine Raubtiere und so stand Lares wieder auf und ging wieder seines Weges. Schade, dachte er, ein Kämpfchen hätte ihn die letzten Tage sicher ganz vergessen lassen, aber auch so war die Wanderung ein gutes Mittel gegen seine schlechte Laune.

  7. Beiträge anzeigen #247
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    "Was ist dir heilig?"

    Kashim sah die junge Frau leicht verwirrt an, denn die Frage war aus dem Nichts gekommen.

    "Worauf willst du schwören? Vorher werde ich dich weder unterrichten, noch meinen richtigen Namen nennen."

    Erklärte die junge Frau und blickte den Schmuggler direkt an und irgendetwas in ihr hoffe, dass er sich weigern würde einen Schwur abzulegen und sie ihn einfach stehen lassen konnte.

  8. Beiträge anzeigen #248
    Kämpfer Avatar von Lares Bellentor
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    Lares Bellentor ist offline
    Es war noch früh, als Lares auf die Gruppe Scavenger traf, die drei Tiere hatten fette Beute gemacht, auch wenn Lares von seinem Standpunkt aus nicht erkannte, um was es sich handelte. Wenigstens schienen die großen Jäger gesättigt, was den Anwärter beruhigte, trotzdem hatte er nicht vor, sich durch die Gruppe zu arbeiten, er musste wohl oder übel einen Umweg in kauf nehmen, um die Tier weiträumig zu umgehen.
    Viel machte das nicht, Lares hatte schließlich Zeit.

    Das Wetter wurde immer kälter, Lares trug heute unter seiner Robe, die durch die Wanderung schon wieder dreckig war, noch ein altes Hemd, um der Kälte entgegenzutreten. Hinter Lares knackte es. Der Anwärter drehte schnell den Kopf, scheinbar hatte er Pech gehabt, der Kadaver, über den sich die Scavenger hergemacht hatten schien weitere Räuber anzuziehen und die zwei Wölfe vor ihm schienen die ersten zu sein.

    Die Tiere, beide hatten graues Fell, zogen die Lefzen hoch und zeigten ihre spitzen Zähne, während sie bedrohlich knurrten. Lares blieb erst einmal ruhig, manchmal, so hatte er gehört, half das. Doch die Beiden Raubtiere vor ihm schienen wenig beeindruckt.
    „Ach kommt schon!“ sagte er zu den Wölfen, die auch von Worten nicht begeistert waren. Dann setzte einer der Wölfe zum Angriff an. Doch bevor er einen Sprung machte, hielt Lares ihm schon den Stab vor die Schnauze, um ihn auf Distanz zu halten. Der andere Wolf begann ihn langsam zu umgehen, bis er in Lares’ Flanke stand.

    Scheinbar waren diese Tiere nur mit Gewalt zu überzeugen, was Lares gar nicht gefiel. Mit einem Schritt nach vorne, holte Lares sich den Wolf direkt in Reichweite und schlug zu.
    „Bei Innos!“ rutschte es Lares raus, als der beschlagene Stab sein Ziel schon im ersten Schlag traf und das Raubtier jaulend zu Boden ging, im Gegenzug griff der zweite Wolf an und biss dem Anwärter ins Bein. Lares schrie vor Schmerz auf, bevor er seinen Stab nutzte, um den Wolf einen schweren Schlag in die Rippen zu geben.
    Das Tier verschwand jaulend in den Büschen.

    Lares schaute sich das Bein genauer an. Blut lief seine Wade herunter. “Verdammt!“ maulte Lares, der sein zweites Hemd gerade zerschnitt um daraus einen notdürftigen Verband zu zimmern.
    Das sollte halten, befand Lares, stand auf und merkte schon in diesem Moment, dass die weitere Reise schwerer verlaufen würde. Humpelnd überlegte Lares, ob er umdrehen sollte, doch er biss die Zähne zusammen und ging weiter.

  9. Beiträge anzeigen #249
    Kämpfer Avatar von Lares Bellentor
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    Lares Bellentor ist offline
    Lares wischte sich kalten Schweiß von der Stirn, irgendetwas stimmte nicht, er zitterte am ganzen Körper, ihm war heiß und die Bisswunde an seinem Bein pochte unerträglich, er brauchte Hilfe, und zwar schnell.

    In seinem Kopf spielten sich merkwürdige Tagträume ab, in einem brach er gerade zusammen und starb jämmerlich im feuchten Laub. Lares schüttelte den Kopf, was immer dieses Biest hatte, dass ihn gebissen hatte, es raubte ihm soeben den Verstand. Er musste schnell Menschen finden, die ihm helfen konnten.

    „Bitte, Innos, leite mich!“ betete er, seine Zähne klapperten und trotzdem war ihn unerträglich Heiß. Er zog die Robe aus, eine halbe Ewigkeit schien es zu dauern, bevor Lares die Robe endlich im Rucksack verstaut hatte.

    Er schluckte, ein widerlicher Geschmack hatte sich in seiner Kehle breit gemacht. Seine Kleidung war durchgeschwitzt und die kalte Luft fühlte sich noch frischer an. Lares überlegte, die Robe wieder hervor zu kramen, doch dazu, entschied er, hatte er keine Zeit, er musste weiter, Hilfe suchen. „Ich will nicht sterben!“ gestand er sich ein und schöpfte neue Kraft aus eben diesem Geständnis.

  10. Beiträge anzeigen #250
    Ritter Avatar von Kashim
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    Kashim ist offline
    Kashim grinste. Was war ihm heilig...er könnte jeden scheiß erzählen
    sie würde es nicht durchsauen.
    Er überlegte daher einen Moment.
    "Ich schwöre das ich dich niemals meine Axt gegen dich heben werde um dich zu töten. Solange ich nicht mein eigenes Leben in Gefahr sehe. Bei Adanos, schwöre ich dich nicht an zu greifen!"
    Kashim fischte den Holz Anhänger heraus der Adanos zeigte, den Gott mit der Waage. Ein altes Teil das er lange bei sich getragen hatte und nun deutlich sichtbar von außen um den Hals hängte.

  11. Beiträge anzeigen #251
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    Kashims Schwur war etwa so viel wert, wie es ihr eigener gewesen wäre, aber was sollte es. Der Stadtfaun hatte ihr bis jetzt zweimal das Leben gerettet und sie hatte beschlossen seinem Urteil zu vertrauen. Ihm, einem Mann, den sie kaum kannte. Sie schüttelte leicht den Kopf.

    Das würde ich dir auch raten.

    Entgegnete sie dem neuen Schüler gegenüber und ihr Blick liess keinen Zweifel daran, dass er einen allfälligen Angriff genug gut planen musste, denn würde der erste Hieb nicht sitzen, dann wäre sein nichtiges Leben verwirkt gewesen. Aber so weit waren sie noch nicht.

    Also, wenn du bereits wieder so gut auf den Füssen bist, kannst du gleich Feuer machen. Ich trainiere inzwischen etwas. Kannst mal schauen, ob du vom beobachten etwas lernen kannst. Komm jedoch nicht auf die Idee gleich selbst die Axt zu schwingen. Deine Wundern brauchen noch ein paar Tage. Ich habe nicht vor dich gleich wieder zusammenzuflicken.

    Und mit diesem Wortfluss wurde die Schweigsame wieder zu Redsonja.

  12. Beiträge anzeigen #252
    Ritter Avatar von Kashim
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    Kashim ist offline
    Kashim wandte den Blick ab. Das Lächeln verschwand.
    War ER verrückt? Nein nicht so wie diese Frau, von einem Moment auf den anderen war sie eine andere Person.
    Kashim ging in den Wald.
    Leise gesellte sich sein Wolf zu ihm.
    Kashim fasste den Langbogen, er beobachtete Redsonja wie sie in einem Bereich das rutschige Laub entfernte.
    Der Schmied fasste den Pfeil.
    Konnte er ihr trauen? Sie hatte ihn am Leben gelassen. Warum sollte sie ihn töten?
    Er hatte sie ja auch mehr oder weniger angegriffen.
    Nein.
    Der Waffenstillstand war zu einer Art Beziehung gewachsen, er war ihr Schüler.
    Kopfschüttelnd hätte er sich am liebsten für die Idee geohrfeigt.
    "Idiot!" zischte er.
    Drehte sich um, und ging weiter in den Wald.
    Der Bogen in seiner Hand aber ließ ihm ein Kribbeln über den Nacken fahren.
    Er blickte auf seinen Wolf, die Ohren standen Spitz nach oben und der Schwanz wedelte.
    Er hatte Witterung aufgenommen, genau wie Kashim es gespürt hatte.
    "Na mein treuer Freund, hast du wieder Hunger?" Flüsterte der Schmied.
    Leise sah er sich um, genoss die Ruhe, und entdeckte ihn.
    Ein Hase.
    Ein fetter Hase wie sie auf den Feldern lebten. Dieser suchte wohl noch etwas zu fressen für den Winter.
    Mit dem Zweiten Blick fiel Kashim auf das Hasen normalerweise zwei Ohren hatten und nicht so mitgenommen aussahen.
    Offenabr hatte ein Dachs, Fuchs oder gar Wolf oder sonst ein Räuber ihn bereits zu fressen versucht.
    Kashim blieb still. Regungslos blieb er, nur sein Arm fand den Pfeil, seine Finger fanden die Sehne.
    Sein Auge fand die Linie, die dünne, gebogene Flugbahn, die sein Pfeil nehmen würde, hier im Wald wehte kein Lufthauch.
    Kashim spannte die Sehne.
    Spannte den kraftvollen Bogen.
    Wolf und Mann waren total still. Kein Atem war zu vernehmen, Kashim wartete, ließ das Tier näher ran,entspannte die Sehne langsam. bückte sich, nahm etwas Schnee in den Mund um seinen Atem zu verdecken.
    Spannte das Holz, ließ die Spannung auf den Pfeil lasten,hielt, verhinderte den Flug,wartete...

    Wartete.
    Wartete...
    Wartete, beobachtete die suchende Bewegung des Tieres.
    Taube Muskeln straften sein Warten, nicht mehr viel Zeit!
    Hoppeln, stehen bleiben, Hoppeln, stehen bleiben.
    Etwas fressen, ein leises Knacken, die Ohren stellten sich auf, er richtete sich auf, der Bogen ebenfalls, und mit ihm schnellte der Pfeil, in Meister Lampes Brust.
    Kashim lächelte in sich hinein.
    Treffer!
    Ein tauber Arm für einen Feldhasen. Guter Deal...

  13. Beiträge anzeigen #253
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    Morgen, ja. Dann könnten wir die ersten Schritte versuchen. Und wenn dann ein bedauerlicher Unfall passiert...
    - Ruhig, nichts mehr davon. Du musst nicht sämtliche Schüler versuchen um die Ecke zu bringen. Bringst es ja doch nicht zu Stande und schaffst dir nur neue Feinde.
    ... jaja...


    Führte sie einmal mehr einen inneren Monolog, während sie das zarte Fleisch, welches sie sich eben zu Gemüte geführt hatte verdaute. Saftig, liess es Redsonja in Gedanken nochmals in ihrem Mund zergehen. Nach den Wochen der Entbehrung war dies wahrlich ein Festmahl gewesen.

    Ja morgen werden wir beginnen.

    Frohlockten zwei scharfe, dunkle Gesellen, noch bevor die Schwertmeisterin sich in ihre Decke einrollte und in Gedanken an ein warmes Bett langsam entschlummerte.

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    banned
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    Bengar Rudolfson ist offline
    Hinter der nächsten Biegung war ein lautes Krachen und stöhnen zu hören, genauso, wie wenn irgendetwas Großes mit etwas genauso großem kämpfte. Es schepperte und die Wände dröhnten, wenn die Körper gegen sie schlugen. Bengar Rudolfson wusste, dass es eine saudumme Idee war, dort hin zu gehen, allerdings trieb ihn irgendeine geheimnisvolle, überirdische, ja, nahezu göttliche Kraft dazu, wahrscheinlich von einem Gott, nachzusehen, was dort war - vielleicht, und das war wahrscheinlicher, war es stinknormale Neugier.

    Vorsichtig schlich sich der Speerkämpfer als an die Biegung heran, dürckte sich fest an die Mauer und lugte ganz sachte um die Ecke herum. Er konnte nichts sehen, sodass er sich mehr vorbeugen sollte. Gerade, als er in der Lage war, zu erkennen, was sich da balgte, steuerte der wilde Haufen von Köroerteilen, der in eine staubwolke gehüllt war, scheppernd auf ihn zu, knallte dröhend gegen die Mauern aus Stein. Das wäre nicht so schlimm, wenn der letzte Aufprall nicht so nahe an seinem Gesicht gewesen wäre, dass er es schnell aus der Gefahrenzone hatte bringen müssen. Zu allem Überfluss flog der Körperhaufen jedoch nicht zurück in den Gang, aus dem er gekommen war, sondern in jenen, aus dem der Waldmensch gekommen war.

    »Verdammte Scheiße«,
    fluchte der Rüstungsbauer noch, ehe er die Beine in die Hand nahm und von den sich balgenden Viechern zu fliehen versuchte. Dummerweise hatten diese nichts wichtigeres zu tun, sich gegenseitig gegen die Wände und die Decken zu schleudern, was der Fliehende aber nicht sah, sonder nur hörte. Ebenso, dass plötzlich etwas großes durch die Luft auf ihn zu geschleudert wurde. Intuitiv warf sich der Höhlenbewohner flach auf die Erde und schützte seinen Kopf mit den Händen, als zunächst ein Luftzug mitsamt einem großen, schuppigen Leib über ihn hinwegsauste - gefolgt von der zweiten Bestie.

    Schleunigst sprang der Ausgestoßene auf und sah sich die sich nun adanosseidank entfernen, miteinander kämpfenden Kreaturen genauer an. Er konnte etwas pelziges erkennen und was schuppiges.

    »Scheiße, ein verdammt großer Waran und ein verdammt großer Bär bringen sich hier gegenseitig um - und mich wahrscheinlich gleich mit«,

    überlegte sich der in Sackleinen gekleidete und sah zu, dass er möglichst viel Raum zwischen sich und die Bestien brachte.

  15. Beiträge anzeigen #255
    Ritter Avatar von Matthew
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    Reddock....Gilde: Gilde Innos.....Rang: 5 (Ritter).....RPG: Rang 3 (Knappe)
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    Matthew ist offline
    Matthew hatte inzischen andere Aufgaben bekommen, er durfte jetzt immerhin mal schon ein par andere Söldner einteilen. Einer der Orks hatte gesehen wie er einen Sklaven der sogar 2 Söldnern Probleme machte Niedergestreckt hatte. Anscheinend hatte ihn das sehr hoch in der GUnst der Orks steigen lassen. Allerdings war die Sache mehr ein gutes Theather als eine starke Leistung. Colodis, der den SKlaven bgespielt hat war in wirklichkeit ein starker Nordmann uind zudem auch noch ein geübter Akrobate. Die beiden Söldner hatten gar keine Chance gegen ihn. Matthew hatte dann Colodis Plan durchschaut und so hatten sie einen schönen Kampf hingelegt in dem Matthew als klarer Sieger hervor ging.

    So war es im Kurzdurchlauf. Anschließend wurde Matthew von dem Ork angeordert mit einem:" Morrer komm mal rüber." Matthew packte Colodis am Kragen und schleifte ihn hinter sich her. Böse auf Colodis einredend aber mit schlechtem Gewissen blieb der Rebell vor dem Orks stehen." Du scheinst ja richtig durchzugreifen, das gefällt mir. Wie heißt du?" Wollte die Grünhaut wissen. " Alwyn." Gab der Koch von sich und sah dem Ork nich in die Augen. " Ich werde dafür sorgen dass du wichtigere Aufgaben erfüllst!" Erklärrte der Ork und trampelte davon. Nun stand Matthew da mit Colodis der regungslos am Boden lag. " Hee..." Brummte Matthew ohne die Lippen zu bewegen und schüttelte Colo so wenig wie möglich damit es niemand sah. " Gehts dir gut?" " Mhm." Brummte Colodis kurz und bejate Matthews Frage. " Ich bring dir heut Abend was zhu Essen vorbei, hast dirs retlich verdient Kumpel." Flüsterte Matthew.

    Aber inzwischen waren schon einige Tage vergangen. Matthew hatte wie vom Ork versprochen die besseren Aufträge bekommen und auch schon ordentlich viel über Kap Dun herausgefunden. Wie es bei Colodis war wusste der Rebell nicht. Aber er hatte schon ein Treffen vereinbart. Immerhin glaubte der Schürferboss dass Colodis MATTHEWS Sklave sei. Also wollte Matthew ihn haben um angeblich seine Schuhe zu putzen. In dierser Zeit konnten sie beruhigt reden, Esssen und mal besprechen was sie als nächstes taten. " Jetzt müsste er ja eigentlich bald kommen." Überlegte sich Matthew, versteckte Brot, Fleisch und Wein, setzte einen bösen Gesichtsausdruck auf für den Fall dass Colodis nicht allein war und wartete darauf dass jemand durch die Tür in die Sklavenunterkunft marschierte.

  16. Beiträge anzeigen #256
    Schwertmeister Avatar von Uglúk
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    Uglúk ist offline
    Er hatte genug vom Orkball. Auf der einen Seite gab es in Montera selbst unter den Orks nur wenige, die sich wirklich darauf verstanden. Auf der anderen Seite drückte das immer graue Wetter auf die Stimmung des Orkhünen. Brennende Sonne konnte Uglúk besser aushalten, als dieses ewige Nass. Wenn nur schon Winter wäre. Eine Jahreszeit nach seinem Geschmack. Doch bis dahin schien es eine Ewigkeit zu dauern und richtig Winter wurde es in diesem Land sowieso nicht.
    Wohin also mit der Zeit. Ihm stand kein Bataillon mehr zur Verfügung, so dass er durch Myrtana ziehen könnte, um Städte zu erobern. Dass der letzte Versuch an den Mauern Vengards gescheitert war, spielte dabei nur eine untergeordnete Rolle. Ein Ork lebte für den Kampf und wenn er sich nicht beweisen konnte, zweifelte er an sich selbst. Die Jagd nach dem unbekannten Dämonen hatte ihn kurzzeitig gefesselt. So sehr, dass er sogar Bücher wälzte, um ihn endlich zu finden. Doch die Suche verlief sich im Sand und der Orkoberst stand erneut vor einem Nichts. Er hatte keine Aufgabe, keine Mission, die er erfüllen konnte. Er saß nur da und ließ den kalten Regen auf sich herunter nieseln. Kein besonders ehrenvoller oder aufregender Zeitvertreib.
    Eines Tages zog Uglúk deshalb einen Schlussstrich unter seine Lethargie. Er rief seine Elitekrieger zusammen und marschierte mit ihnen drauf los. Weg von Montera, dieser Bauernstadt. Sollten andere dort vermodern, er war ein Krieger und würde sich nicht damit abfinden. Nach Norden ging es. Über die aschgrauen Äcker und Felder, die sich von Montera bis hin zu den Wäldern erstreckten. Irgendeine Gefahr lauerte mit Sicherheit in deren Tiefen. Allein schon die Nähe der Totenfestung Gotha versprach Verderben und Zerstörung. Mochte sie auf ihre Umgebung abfärben!
    Unter den hohen Bäumen stand Uglúk und schnüffelte nach Beute. Klare Luft und kein Hauch von Tod. Ein grauenhafter Anfang. Wie sollte man ein Held sein, wenn die Welt so gewöhnlich war? Die riesigen Muskelberge, die schweren Waffen und all das Können schienen wertlos angesichts dieser Tatsache. Doch Uglúk war zäh und hielt weiter Ausschau. Die schweren Stiefel gruben sich tief in den weichen, mit Blättern bedeckten Boden, denn ihm war es gleichgültig, wer von seiner Anwesenheit wusste. Vor dem weiten Eingang einer Höhle hielten die Orks erneut. Der Berg in den sich dieses Loch bohrte gehörte zu dem Felsmassiv in das auch die Festung von Gotha eingebettet lag. Es war unwahrscheinlich, dass die Höhle eine Verbindung zur Feste besaß, doch wusste Uglúk, dass Hexerei sich nicht von schnödem Felsgestein aufhalten ließ. Wenn dort oben ein Dämon saß, der sich eine Schar von Untoten zur Armee hielt, dann würde es Uglúk nicht wundern, wenn seine Macht Skelette selbst in solch einer Höhle am Fuß des Berges zu neuem Leben noch erwecken könnte. Oder sprach hier die Verzweiflung aus ihm? Nein, so was kannte ein Kriegsherr nicht. Von der Neugierde gepackt, duckte sich Uglúk und trat in die Dunkelheit der Höhle.
    Feucht und muffig war es hier. Eher der Platz für schleimige Moorleichen, als für staubige Skelettkrieger. Hintendrein marschierten die Elitekrieger und leuchteten mit Fackeln den Weg. Zum Verdruss des Kriegsherrn grub sich der Gang tiefer hinab und nicht näher an die Festung heran, die irgendwo über ihren Köpfen sitzen musste. Er tröstete sich mit dem Gedanken, dass vielleicht keine Untoten auf ihn warteten, sondern ganz andere, noch wesentlich gefährlichere Ungeheuer, die in der Tiefe lauerten und selbst die Dunkelheit verschlangen.
    Außer eisigen Tropfen und den eisernen Stiefeln der Orks machte nichts in der Höhle einen Laut. Insgeheim hoffte Uglúk auf die Ruhe vor dem Sturm, doch wurde diese Hoffnung jäh zerstört, als er sich plötzlich einer Felswand und damit dem Ende des Tunnels gegenüber sah. Keine Untoten, keine Finsternis fressenden Kreaturen. Nur blanker Fels. Mit einem zornigen Schnauben kündigte der Kriegsherr die Umkehr an. Genauso ereignislos wie bereits der Abstieg, erreichten die Orks bald darauf wieder die Oberfläche. Niedergedrückt rief Uglúk noch einige Befehle. Bäume sollten gefällt werden und ein großes Lagerfeuer aufgeschichtet, damit zumindest die nasse Kälte bekämpft wurde.

  17. Beiträge anzeigen #257
    Provinzheld Avatar von Ormuss
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    Ormuss ist offline
    Ormuss lebte in einer Matrix.
    Betrachtete man die Welt ringsum nüchtern als eins dreidimensionales Gefüge von Raum und Zeit, so oblagen beiderlei Faktoren unendliche Wichtigkeit, Ewigkeit, Endlosigkeit, für die Menschen, für die Tiere, für alles. Wenn der Weise verstand, dass die Welt doch nicht von dem begrenzt wurde, was er sah, wenn er sich in einer kleinen Kapsel sah wie ein Fisch im Glas, der sich in einer Kugel befand, aber nie herauskam, der immerwieder im Kreis schwang, am Anfang ankam und sich doch in neuer Umgebung dachte, dann konnte er auf eine neue Ebene, eine vierte Dimension wechseln, in der Raum und Zeit keine Rolle mehr spielten. So konnte er auch in die fünfte, sechste, zehnte Dimension schauen, sich schlau über eine Erkenntnis fühlen und doch nichts verstehen, da das Gehirn einzig den dreidimensionalen Gedanken auf rationale Weise spinnen konnte. Philosophierte man auf einer höheren Ebene, so entstand nichts Halbes, geschweige denn etwas Ganzes. Es war nichts, es war ein Hirngespinst, aber wie sollte es sich sonst erklären, dass Ormuss nicht in eine andere Matrix gefallen ist und nach Wochen und vielen Kilometern immernoch an selbiger Stelle war? Hier zählte der Vergleich als einzig logische Verknüpfung, wenngleich es ihm wohl niemand abnehmen würde, wenn er mit dieser Tatsache an die Öffentlichkeit trat. Er würde verkannt werden wie er es seit jeher hier wurde. Deswegen musste er hier weg, nur raus aus dem furchtbaren Land.
    Nur gut, dass die Matrix ihn heute wieder ausgespuckt hatte und ihm das Gefühl von Zeit und Raum für wenige Stunden wieder als wichtig erscheinen ließ.

    Ormuss wanderte durch die Nacht. Begleitet wurde er noch immer von Exile, dem Trampeltier, das, ihm ähnlich, wie auch zuletzt schon einer Witterung ausgesetzt war, die in ihrer abstoßenden Art ihren Meister suchte. Die Macht der Gewohnheit hatte Wüstenwanderer und Kamel erfasst gehabt und nicht ein Sprung zwischen den Welten, nicht die dank ihrer Komplexität wärmenden Gedanken einer höheren Ebene, einer Transzendenz, ließen seinen Körper warm werden. Die menschliche Hülle war eisig, während der Geist ununterbrochen arbeitete, an allem und nichts.

    In der Nacht brannte ein Feuer. Es war irgendwo im Wald, irgendwo im Midland, irgendwo in einer Welt, die nicht der Welt der Vergangenheit gleichte, da sie völlig an Perfektion und Feinschliff verloren hatte. Der Diamant war zum bröckelnden Graphit geworden, die Welt zerfiel im Gedanken an die Rückkehr zum wohl geformten Edelstein. Es war alles hässlich, die Nacht, der Wald, das Feuer. Aber die Hässlichkeit war nichtig, weil auch diese gesamte Ebene nichtig war, weil alles, was hier geschah schon in wenigen Tagen vergessen war, nimmer erneut sollte es Einlass in das diffizile Gedankenfeld des Exmagus finden.

    So dachte er.
    Doch er irrte sich.

    Das Feuer hatte ein Mensch entzündet, ein junger Jägersmann der hiesigen Wälder wohl, doch sah man ihn eine Fremdländlichkeit an, ohne Zweifel. Er hatte Ormuss schon lange gesehen, war Schutz suchend aufgesprungen und hatte den Schatten gemustert, der ihm in Form des vom langen Mantel verhüllten Mannes entgegen schritt, ohne Angst, ohne Blöße.
    Ormuss hob die Arme und unter der Kutte erkannte man die unbewaffneten Hände. Er zog die Kapuze zurück und es erschien sein emotionsloser Gesichtsausdruck, der uninteressiert, doch ständig wachsam das Bild der aktuellen Szene erfasste. Fast schon mechanisch, als wäre die Umgebung geprüft und für sicher befunden, stieß der Wanderer seinen Stab in den weichen Waldboden und fragte, was nicht zu fragen nötig war, da er die Antwort ohnehin kannte. Doch in dieser Welt bestanden die Menschen auf Hilfe beim Denken, und die gab er ihnen eben.
    "Seid gegrüßt. Ist es euch genehm, wenn sich Ormuss und Exile zu euch ans Feuer setzen?"

  18. Beiträge anzeigen #258
    Schwertmeister Avatar von Kayden
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    Kayden ist offline
    Nachdem der Dämon besiegt war, war Ruhe eingekehrt. Die letzte Zeit hatte sich der ehemalige Walsläufer gast schon gelangweilt, was aber auch mal ganz angenehm war.
    In seiner alten Heimat fühlte sich Kayden ganz wohl, es verband ihn schließlich einiges damit, angefangen mit der Befreiung Sildens, damals. Er war nur froh, seinen Umhang mitgenommen zu haben, hier war es eindeutig wesentlich kälter als in varant, vor allem in der Nacht machte sich das bemerkbar und es wurde immer schlimmer. Der Umhang bestand aus den Fellen von Eiswölfen, Kayden hatte ihn sich vor geraumer zeit, als er noch in Silden lebte in Nordmar anfertigen lassen, in der Wüste kam er nur selten dazu, ihn zu tragen.

    An diesem Abend war etwas anders als sonst. Eine gestalt mit einem Kamel hatte sich seinem Lager genähert. Er hatte einen Scavanger erlegt und wollte es sich eigentlich in Ruhe schmecken lassen, nach Gesellschaft war ihm ganz und gar nicht.

    Natürlich war der Ruinenwächter im ersten Augenblick davon ausgegangen, dass es ein Feind sei, der sich ihm genähert hatte. Lieber ging er auf Nummer sicher, als nachher ein Schwert im Rücken stecken zu haben.
    Kamele waren selten in Myrtana, ein sicheres Zeichen, dass der Kerl aus Varant kam, Kayden erinnerte sich aber nicht ihn schon mal gesehen zu haben. Verwunderlich war das nicht, war die Wüste groß, da konnte man nicht jeden kennen.
    Ormuss hieß der Kerl also und mir Exile war sicher das Trampeltier gemeint.

    Mein Name ist Kayden, ich denke dass das Fleisch für euch auch reichen wird. Seid willkommen am meinem Feuer, macht es euch gemütlich.

    Sagt! Was treibt euch zu dieser Stunde, in diese Gegend?
    Ganz ungefährlich ist es hier draußen nicht.


    Kayden schnitt von dem Fleisch ab und reichte ein Stück davon seinem Gast.

  19. Beiträge anzeigen #259
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    Bengar Rudolfson ist offline

    Das große Finale

    Da war also angelangt, in einer großen, kuppelförmigen Halle, die, wie es schien, zu nicht gerade unbedeutenden Teilen unter der Erde lag. Nur an der obersten Stelle, dort, wo eigentlich ein Schlussstein das ganze stabilisieren sollte, drangen die Reste des schwachen Mondlichtes hinein, die wiezufällig auf eine Statue in der Mitte des Raumes vielen. Jene stellte ein Tier da, genauer gesagt, einen Bären, der sich aufgerichtet hatte. Doch aus irgendwelchen Gründen schien das ganze echter zu wirken, als es eigentlich sollte, wenn es aus Stein, egal, wie edel er oder wie genial der Künstler gewesen war. Als Bengar Rudolfson jedoch näher heran trat um zu sehen, warum dies so war, fiel ihm schon sehr schnell ein Stein vom Herzen, denn es war Moos, was im schummrigen Licht wie Fell gewirkt hatte. Nun ja, eventuell auch in Zusammenspiel mit dem Sumpfkraut, das sich der Waldläufer vor Kurzem gegönnt hatte.

    Auf einmal jedoch verspürte er einen stechenden Schmerz im Kopf, der sich ausdehnte auf seinen Nacken, seine Arme, Beine, ja über jede Zelle seines Körpers. Der Schmerz zwang ihn auf die Knie, die Waffe, mit der er praktisch verwachsen war, seit er sie damals erhalten hatte von jenem, der sich Ryu Hayabusa nannte, konnte er kaum noch halten. Nie hatte sie ihn im Stich gelassen, nie hatte sie versagt im Kampf, nie war sie ihm aus den Händen geglitten. Doch nun war es geschehen, was absolut unehrenhaft war für einen Krieger, ja, was im Kampf zu seinem Tod geführt hätte, wenn nicht durch den Feind, so dann doch durch die eigene Klinge, um die Schmach zu sühnen, sie fiel ihm aus der Hand und scheppernd zu Boden.

    Wirre Stimmen ergriffen Besitz von seinen Gedanken, seinem Verstand, seinem Willen und versuchten, sie zu zerreißen. Nichts außer den Einflüsterungen des ganz offensichtlich absolut Bösen und den unerträglich Schmerzen blieb zurück. Auf einmal erschienen Bilder, bewegende Bilder aus seiner Vergangenheit, dem Tod seiner Familie, der Tod von Freunden, der Tod von jenen, die er nur flüchtig gekannt hatte. Unzählige Leichen pflasterten den Weg seines Lebens und jede einzelne wurde ihm noch einmal in grauenhaften Bildern mit den schmerzlichsten Details, die er schon längst vergessen zu haben glaubte und den düstersten Bildern ausgemalt.

    Was der Waldmensch jedoch nicht sehen konnte, war, dass etwas Großes in den Kuppelsaal gekommen war, etwas Großes, Schuppiges. Es war mit vielen Wunden überzogen, aus einigen tropfte noch immer grünes Blut. Dennoch, geschwächt schien das Wesen nicht wirklich, wobei, der Gang war doch schon etwas gemächlicher, als man es bei einer solchen Echse erwarten könnte. Schwarzer Rauch, dunkler noch als jene Gegenden der Halle, die kein Licht erhielten, stieg aus seinen Nasenlöchern und der Rückenkamm war weit ausladend aufgestellt. Dennoch, irgendwas war seltsam an diesem Tier, nicht nur, dass es größer war, als man es normalerweise von einem Feuerwaran erwartete, nein, irgendetwas schien von ihm auszugehen, irgendetwas – böses.

    Ganz nahe war jenes Wesen dem sich immer vor Schmerz krümmenden und für das äußere Geschehen blinden Speermeister. Doch es ließ den Hilflosen links liegen und wandte sich der Figur im Zentrum der Halle zu. Langsam kroch es auf seinen vier Beinen die Stufen auf das Podest hinauf, auf dem die Figur stand und umschlich sie, oben angekommen, mehrfach zischend. Dann erhob dich der übergroße Waran, stellte sich auf seine Hinterbeine und stieß jenen Atem aus, für den er so gefürchtet war und den er wohl schon langvergessenen Experimenten verdankte. Feuer übergoss sich über die Bärenstatur und verbrannte das Moos, verbrannte auch alle anderen Pflanzen die darauf gewuchert hatten und auch alles andere Leben wie Käfer, Fliegen, Würmer und Allesallesamt. Doch mit der Auslöschung des Lebens war es nicht getan, denn der Atem endete nicht eher, als auch der Stein, der einst als Zufluchtsstätte für so viele Kreaturen gedient hatte, völlig schwarz war.

    Als dieses Werk getan, erinnerte sich die magische Kreatur daran, dass es ja auch noch etwas zu fressen hatte liegen lassen. Schon sehr bald würden die irren Schmerzen und Visionen des Sohns des Rudolfs also ein Ende finden. Was ihn aber wohl kaum allzu glücklich stimmen würde, wenn er irgendetwas von dem mitbekommen würde, was um ihn herum vorging. Denn mal ganz ehrlich, wer will denn schon wirklich seine letzte Ruhestätte im Magen eines Feuerwarans finden? Aber dennoch kam die Kreatur näher und näher an den Unglücklichen heran. Schon war sie so nahe, dass sie den Lebensfaden des ehemaligen Waldläufers mit einem Happs durchbeißen könnte.

    Doch dann, in höchster Not, kam mit weiten Sprüngen ein weiteres, großes Wesen an, jenes, das bei dem Paar, das der sich vor Schmerz krümmende Krieger vor kurzem beim Kampf hatte beobachten können. Der Bär, der noch mehr verwundet zu sein schien als der Waran und an seiner rechten, vorderen Tatze lahmte, warf sich auf das Wesen, dass statt Lebensfäden nun Bärenfleisch ins Maul bekam. Markerschütternd war das Brüllen des großen Bären, als sich die Zähne des Feindes in dessen Schultern bohrten.

    Dieser Schrei war so urgewaltig, dass selbst der immer noch am Bodenliegende ihn vernahm. Ja, er schaffte es gar, die Schmerzen jenes Mannes ein wenig, wenn auch nur ganz wenig, abklingen und die Visionen etwas weniger plastischer erscheinen zu lassen. Doch es genügte, dass der Krieger immer mal wieder Einblicke in die reale Welt gewann – und die Lage seines Speeres. Nicht weit entfernt war jener von ihm, nicht weit entfernt die Urviecher, nicht weit entfernt immer noch sein Tod.

    Er hatte es gewusst. Er hatte es gewusst, seit er zum ersten Mal das Brüllen in den Hallen der Festungsruinen vernommen hatte. Er hatte es gewusst, seit er diese Bestien hatte miteinander kämpfen sehen. Dies war seine Bestimmung, dies war es, warum der wohl dunkle Gott ihn hierher gelockt hatte – er musste mit diesen Bestien kämpfen. Die Lage war aussichtslos, aber nicht ernst, um nicht zu sagen, dass es der Welt herzlich egal sein würde, in wie weit er lebendig oder nicht aus dieser ganzen Scheiße herauskommen würde. Die Schmerzen waren abartig, genau wie die Visionen, doch er hatte nicht den Weg des Kriegers, den Weg des Kampfes, den Weg des Hüters gewählt, um wegen solchen Details vor die Hunde zu gehen.

    Nein, er sammelte seine Gedanken, biss die Zähne zusammen und kämpfte gegen das Böse an, dass versuchte, ihn niederzuhalten. Da, die Einblicke in die reale Welt wurden länger, er konnte auch schon wieder einen Finger bewegen. Noch mehr konzentrierte er sich, noch mehr kehrten seine Sinne zurück, die Kontrolle über seinen Körper. Schon konnte er einen ganzen Arm bewegen und jenen dazu nutzen, sich über den harten und rauen Boden zu seinem Speer zu zerren. Er riss sich dabei die leichte Kleidung rauf, schürfte sich Teile der Haut ab, kurz, schuf weitere Wunden, um zu seiner Waffe zu gelangen. Doch das war egal, weder konnten die Schmerzen noch viel stärker werden, noch würde er diesen Tag überleben, wenn er nichts unternahm. Denn der große Bär begann zu schwächeln, aus den zahlreichen Wunden fließ der Lebenssaft, auch aus jenen, die bereits wieder durch Schorf verschlossen gewesen waren.

    Aber noch war nicht aller Tage Abend. Der Waldbewohner hatte seinen Speer erreicht, stellte diesen auf und versuchte, sich an diesem hoch zu ziehen. Schwer war dieses Unterfangen, große körperliche wie geistige Kräfte verlangte es dem Krieger ab. Aber dennoch, es gelang, auch wenn er nicht wie ein stolzer Ritter in strahlender Rüstung, sondern eher wie ein armer, schwacher und kranker Bettler aussah, gestützt auf dem Speer. Noch immer verzogen ihm die Schmerzen das Gesicht, aber dennoch schleppte er sich zu den Bestien, bei denen der Waran inzwischen die Oberhand gewonnen und den Bären in eine Ecke getrieben hatte. Siegesgewiss schien die Bestie den unbedeutenden Menschen nicht zu bemerken, der sich an sie heranschleppte, doch das war jenem mehr als recht, da er bei einer direkten Konfrontation ganz klar den kürzeren ziehen würde. Doch so kam er nahe heran, nahe genug, um seinen Speer einzusetzen.

    Doch die Schmerzen schwächten ihn, die Unterdrücken derselben erforderten viel geistige Konzentration und schon sehr bald würde er nicht mehr fähig sein, diese aufrecht zu erhalten. Wenn er etwas tun wollte, musste er es jetzt tun, da die Bestie damit beschäftigt war, dem Bären den Rest zu geben. Alle noch verbliebende Kraft nahm er also zusammen, alle körperlichen wie geistigen, die ihm noch verbliebenden waren, biss sich so fest auf die Zähne, dass man schon Angst haben musste, sie könnten unter der Last der Kiefer zerbröseln wie trockene Kekse. Er erhob den Speer, nahm den Punkt der Bestie, an der ihr Herz, sollte sie denn eins haben, vermutete und legte alles, und zwar wirklich alles, was er noch hatte, in diesen Stoß, in einen Stoß, wie er es noch nie im Leben getan hatte und wie sie im übertragenen Sinne bisher wohl auch noch keine Frau hatte erleben dürfen. Das letzte, was der Krieger nach diesem noch wahrnahm, war der schmerzerfüllte Aufschrie des feuerspuckenden Warans und ein Brüllen des Bären. Dann verließen alle Kräfte und Sinne und er fiel in ein tiefes, schwarzes Loch – welch eine Erleichterung.

    Ein Tunnel. Ein dunkler, schwarzer Tunnel war es, in dem sich Bengar Rudolfson befand. Ein dunkles Nichts, in dem es nichts anderes gab, als Dunkelheit. Ohne Anfang und ohne Ende. Laut waren die Schritte zu vernehmen, die der Sohn des Rudolfs von sich gab, als er über den Boden schritt. Er war allein, wirklich allein, die Welt hatte ihn verlassen und er die Welt. Doch da, was war das? Ein Licht, ein Licht am Ende des Tunnels. Sollte er darauf zugehen? Warum nicht, was anderes konnte er eh nicht tun. Doch würde er dann nicht endgültig die Welt der Lebenden verlassen? Sicher, doch was sollte er noch auf der Erde? Sein Körper war höchstwahrscheinlich zerfetzt, zerbissen und würde nun langsam im Magen einer feueratmenden Bestie verdaut werden. Doch was würde ihn erwarten, dort, wo das Licht war? Das Reich Beliars, voller Schrecken und Folter, wie es von den Innoslern geschildert wurde? Voller Freuden und Tänzerinnen, wie es die Beliaranbeter predigten? Neutral, so wie es vor Urzeiten dargestellt wurde? Das Reich Adanos? Oder was völlig anderes? Er wusste es nicht, doch sehr bald würde sich dies ändern, wenn er erst in jenes Licht getreten war. Da war es, es war gleißend, kaum auszuhalten, so, dass er seine Hand vor die Augen nehmen musste. Kurz atmete er ein und aus und blickte noch einmal zurück. Doch er sah nur Finsternis. Dann nahm er sich ein Herz und schritt in das Licht.

    Er hustete und prustete und einiges an Blut wurde dadurch aus seinem Rachen herausgeschleudert. Doch es war nicht sein Blut, zumindest nicht alles, sondern das der Bestie, die unter ihm lag. Wie es schien, hatte er den Waran doch ziemlich heftige verletzen können, zumindest so sehr, dass es für den großen Bären ein Leichtes gewesen war, dem Ungeheuer den Rest zu geben. Jener stand nun über ihn und starrte ihn mit seinen großen, schwarzbraunen Augen an. Als er bemerkte, dass der Speerkämpfer wieder unter den Lebenden weilte, schnaubte er kurz und trat einige Schritte zurück.

    Der Krieger, der noch immer starke, wenn auch ertragbare Schmerzen hatte, richtete sich auf und stellte zu seiner Genugtuung fest, dass der Speer noch immer in seiner Hand war. Er wollte sich gerade dem Weggehen, oder, viel besser, dem Wegschleppen, zuwenden, als ein weiteres Schnauben des Bären, ihn veranlasste, sich diesem noch mal zu zuwenden. Jener schien zu bemerken, dass er die Aufmerksamkeit hatte, die er haben wollte, und stupste mit seiner Nase gegen eine bestimmte Stelle des toten Echsenleibes.

    »Soll ich zu dort was machen?«

    Wie zur Bestätigung schien der eigentlich für seine Art viel zu große Bär zu nicken und stupste wieder mit der Nase gegen die gleiche Stelle wie gerade eben. Also ging der Waldläufer zu eben jener hin und sah sie sich genauer an.

    »Was soll ich hier machen?«

    Der Bär konnte, wie sollte es auch anders sein, nicht sprechen, sodass er wieder seine Nase benutzte, um auf die Stelle deutete. Bengar konnte dort nichts entdecken, aber vielleicht war das, worauf ihn der Bär hinwies, nicht direkt dort, sondern darunter zu finden war. Leider hatte der Jäger kein geeignetes Werkzeug dabei, um die betreffende Hautpartie des Warans aufzuschneiden, weshalb die Spitze des Speeres dafür herhalten musste. So arbeitet er sich also durch die Schuppenschicht hindurch und gelanget so in den „Innenraum“ des leblosen Körpers und fand dort – das Herz, was noch sehr intakt zu sein schien. Offensichtlich hatte es der Speer verfehlt, ganz im Gegensatz zu einigen anderen Organen der Region.

    »Ist es das, wonach ich suchen soll?«

    Der Bär nickte.

    »Und was soll ich damit tun?«

    Das Tier überlegte einen Moment, dann führte es seine Tatzen zu seinem Maul, so, als ob es sich Nahrung zuführen würde.

    »Ich soll – es essen?«
    Wieder nickte der Bär.

    Der Krieger war ja einiges gewohnt, aber sowas, also, das ging dann doch über seinen Horizont. Warum sollte er das Herz eines zu groß geraten Feuerwarans essen? Aber wenn er sich überlegte, was er die letzte Zeit gesehen hatte –

    »Ach Scheiße, was soll’s.«

    Mit diesen Worten, riss der Kämpfer seinen Mund auf, biss in die ehemalige Körperpumpe hinein und riss ein Stück davon ab. Aber als er es gerade zerkauen wollte, blendet ihn auf einmal wieder ein gleißendes Licht und eine Stimme begann, in seinem Kopf zu reden:
    »Tsss, ich bin der Geist des Waldes und verflucht sollst du sein tsss, so, wie auch ich verflucht war. Besitz werde von dir ergreifen tsss und dich lehren, was es heißt, von der Natur besessen zu sein. Doch Heilung ist möglich, tsss, so, wie auch dieser Ort geheilt wurde, als der verwunsche Körper, tsss, den ich bewohnte, bewohnen musste tsss, getötet wurde. Doch ich brauche einen Körper, tsss, denn der Geist des Waldes beseelt stets eine Kreatur, tsss, wie substantiell oder auch nicht sie immer sein mag. Tsss. Nun wirst du mein Körper sein, meine Kräfte sollst du bekommen, wen nich es für richtig halte tsss. Doch noch bin ich nicht vollständig geheilt tsss und damit auch du nicht. Daher musst du mit meinem Fluch leben, bis du einen Weg findest, mich, dich und damit unser Beziehung zu heilen tsss, auf das sie ein Segen werde. Doch nun, schlafe, schlafe, auf dass ich mich in dir einnisten kann, um hervorzukommen, wenn es die Situation gebietet – oder der Fluch tsssssss.«

    Das Zischen eines Feuerwarans war das letzte, was Bengar Rudolfson wahrnahm. Dann überkam ihn die Müdigkeit und er fiel, da, wo er gerade noch gestanden hatte, augenblicklich zu Boden. Sobald er diesen berührte, begann er sofort, laut zu schnarchen. So bemerkte er gar nicht, wie kurz eine Flamme aus einer rechten Schulter hervorsprang und dort eine Narbe hinterließ, die der Gestalt einer feuerspeienden Echse nicht unähnlich war. Auch bemerkte er nicht, wie sich seine Pupillen etwas verengten und etwas, aber nur merklich, wenn man genau hinsah, mehr die Form annahm, wie sie Echsen zu haben pflegen. Auch seine Haut wurde etwas, aber wieder nur kaum merkbar, rauer und fester. Aber dies alles würde er früh genug erfahren und ebenso, was es bedeutete, mit dem Fluch des Geistes des Waldes leben zu müssen.

  20. Beiträge anzeigen #260
    Ritter Avatar von Kashim
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    Kashim ist offline
    Kashim knackte auf dem Knochen herum.
    Ein lustiges Gefühl hatten seine Zähne, er sollte sich öfters prügeln und von Innos Diener magisch heilen lassen.
    Kashim spuckte die Splitter wieder aus, und begann das Mark aus zu saugen.
    Das beste überhaupt...Kashim genoss den Rest Fleisch.
    Das Jagen war nicht einfach zur Zeit. Es wurde Winter und Kashim hatte nur mit Mühe auf dem Weg ein verirrtes Wildschwein gefunden.
    Dabei war es sein Wolf gewesen der plötzlich aktiv geworden war, die Witterung war leicht zu erkennen, und durch ein Glück war der Wind ihnen gut gesonnen gewesen und hatte sie nicht verraten.
    Kashim warf den Knochen ins Feuer.
    Das halbe Schwein hatten sie gerade auf dem Grill, gebraten konnten sie es Morgen Mittag eventuell noch einmal heiß machen sollten sie Rasten, der Rest Fleisch war sorggfältigst abgeschnitten und in einem Alten Wasserschlauch über Kashims Rücken gehängt. Das war das gute am Winter, mit etwas Schnee und Eis war das Fleisch ruck zuck kalt gewesen und jetzt recht gut isoliert.
    Musste Kashim morgen einfach nur hin und wieder etwas Schnee oder am besten noch mehr Eis einfüllen.
    Seit dem setzen Winter wusste Kashim wie lange sich gefrorene Leichen hielten...
    Der Schmied schüttelte sich leicht, holte etwas Sumpfkraut heraus und ein altes Blatt. Es war wunderbar geschmeidig in dem Öl geblieben.
    Wieder eine gute Idee. Kashim freute sich doppelt über seine praktischen Einfälle und über das Kraut das allmählich eine Konische Form an nahm.

    Kashim nahm das nächste Stück Fleisch und begann zu rauchen, allmählich driftete er ab...

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