so, die tatsache, dass mein Kollege Ygg sich mal hier in den Eigenkreationen blicken lässt, ist nach längerer zeit mal wieder ein antrieb für mich, diesen thread zu benutzen. also denn...
"Weißes Rauschen" heißt das Werk aus seiner Feder und die Prämisse ist doch schon recht interessant: Da sitzt wohl einer in der Klapse. Und da gehen wohl einige Dinge gründlich schief. Ähnliches Szenario wie bei "The Suffering" (was ich mir schon seit ewigkeiten zulegen wollte), schön und gut. Problem: Mensch Junge, du solltest nicht unmittelbar nach dem schreiben den Post-Knopf drücken, sondern den ganzen Kram erstmal nochmal durchlesen. So heißt der Darsteller urplötzlich Gawir anstatt Gavier, enden die unglaublich verschachtelten Sätze vollkommen anders, als man erwartet hätte (negativ, nicht positiv ^^) oder verschwinden irgendwelche Wörter. Hier mal ein paar Kostproben, was mich gestört hat:
Nach diesem Satz fiel mir nur ein Wort ein: "WAS?!?" Ich meine, schön und gut, dass du mehrere Nebensätze in einen Hauptsatz einbetten kannst. Aber was zum Geier soll dieses Gefüge hier aussagen? Irgendwo nach dem dritten oder vierten Komma (einmal fehlte sogar eins ^^) hab ich total den Überblick verloren.
Da würde ich dir ein falsches Wort ankreiden. Ich wüsste nicht, dass man Zeit "lesen" kann. Man kann die Uhr lesen oder Zeit messen, aber Zeit lesen... Naja, kann bei so einem Schachtelsatz schon passieren
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Wieso ein Komma? Wieso kein Punkt? Kurze, schnelle Sätze steigern die Spannung. Diese ewig langen verkettungen lassen einen nur wegdösen.
"Hm, ich hol dann mal mein Büchlein raus und trag das ein, dass hier keiner ist..." ^^ Ja gut, da hätte ich lieber ein "bemerken" statt ein "vermerken" genommen, aber well...
Zum anderen finde ich diese stilistische Wendung "die weiter oben erwähnten Laute" kaum gelungen. Dieser Satz holt einen aus der Vorstellung direkt auf die nüchternen "Papierseiten" der Geschichte. Gerade eben malt man sich die Szenerie noch im Kopf aus und plötzlich steht da "weiter oben erwähnt". Und schon ist man wieder ganz raus und sitzt vor der Geschichte, die jetzt wieder nur aus Buchstaben, Worten und Sätzen besteht. Ungeschickt, muss ich sagen.
Irgendwie seltsam. Der Kerl trägt eine Zwangsjacke, aus der er ohne Hilfe nicht rauskommt, drückt jedoch problemlos auf Knöpfen rum. Mit der Nase vielleicht?
War vielleicht "gezeichnetes" das Wort, das du suchtest? Tja, da fehlt wohl eins.
Vorvergangenheit, Junge. Entweder das, oder irgend ein Monster drückt gerade die Leiche von dem armen Kerl in die Ecke und Gawir (oder Gavier ^^) denkt sich wenig dabei und geht dran vorbei.
Das sind ein paar repräsentative Ausschnitte für die Schnitzer, die du dir geleistet hast. Also versuche ich mal meine Kritik auf den Punkt zu bringen:
- Verschachlte die Sätze nicht so sehr. Nicht nur der Leser verliert da den Überblick, du leider auch, weswegen du irgendwann mit den Satzstellungen und Wendungen durcheinanderkommst.
- Les' den Text hinterher nochmal durch. So kannst du solche satzlichen Missbildungen vermeiden und die fehlenden Worte noch hinzufügen. Außerdem kannst du dem armen Hauptdarsteller dann auch mal einen einheitlichen Namen spendieren. ^^
- Mein Gott, niemand zweifelt an deiner Intelligenz, oder? Ich meine, komplizierte Fremdwörter zu benutzen ist schön und gut, aber hey, es geht auch ohne. Auch wenn dir das ein wenig primitiv vorkommen mag: schreib einfach. Denn ich habe auch ein paar Wörter in dem Text gefunden, die du schlicht und einfach falsch benutzt hast. Und um garnicht erst in diese Verlegenheit zu kommen, würde ich an deiner Stelle in ganz einfachem Deutsch schreiben. Es muss ja nicht der übelste Slang sein, aber hast du schonmal ein Unterhaltungsbuch mit einer solchen Ausdrucksweise gelesen? Ich zumindest nicht.
Gut, soweit zu meinem böswilligen Gemeckere (
), jetzt zu den Pluspunkten: Hey, die Story ist Spannend. Ich will wissen, wie es weitergeht/was passiert ist, obwohl ich mir die ein oder andere Sache schon im Kopf ausmalen kann. Deswegen: Schreib einfach weiter und nimm' dir meine Kritikpunkte zu Herzen, damit ich Kritikaster nächstes Mal weniger zu meckern habe.