Da hier ja sonst nix Größeres los ist, kann Alon diesen Thread ja bald als seinen persönlichen Kommentarthread zu "Schatten seiner selbst" ausgeben.
Schön, dass die Geschichte diesen Titel jetzt auch offizell trägt - der steht ihr.
Du hast nicht zu viel versprochen, es wird tatsächlich spannend und die Geschichte kommt in Fahrt. Das gefällt mir gut, vor allem mag ich daran, wie du um zu viel Harmonie, zu viel Sicherheit und zu viel Gemütlichkeit einen Bogen machst. So manch anderer aufstrebender Autor hätte Sadjia erstmal eine lange lange Eingewöhnungsphase spendiert. Stattdessen setzt du ganz darauf, sie ein wenig zu hetzen: Sie hat noch immer nichts wirklich verstanden, und sieht sich möglicherweise schon wieder neuen Gefahren ausgesetzt - die sie momentan auch noch alles andere als durchblicken kann. Gut gemacht von dir. Dass du quasi noch ganz nebenbei enthüllst, dass "der Erzähler" selbst Ladnadiel ist, lag jetzt nicht außerhalb jeder Vermutung - war dann aber trotzdem ein toller Überraschungsmoment, nicht nur für Sadjia.
Vom Stil her überzeugt das Kapitel auch die meiste Zeit (ein paar Ausnahmen habe ich natürlich gefunden), es fließt ziemlich gut, du baust die ein oder andere zwar unspektakuläre, aber dennoch nette Beschreibung ein... und einer achtzehnjährigen Blondine kann man(n) ja sowieso nicht widerstehen.
Hier mal ein paar einzelne Stellen zu denen ich noch was zu sagen habe:
Das Licht hunderter Kerzen, die auf hölzernen Kommoden, Schränken und Beistelltischen standen, spiegelte sich auf sonderbare Weise in dem seltsamen Gestein, wie blank polierter Obsidian,
Ist nicht ganz so gut formuliert, weil es sich so liest, als sei es das Kerzenlicht, was "wie blank polierter Obsidian" ist, und nicht wie gemeint das Gestein. Klar, man versteht ja recht schnell, wie es gemeint ist, aber beim ersten Lesen bin ich da schon drüber gestolpert.
Aber was sie störte war der lange Weg und plötzlich kam ihr der abschreckende Gedanken, dass er sie vielleicht… „beaufsichtigen“ könnte, während sie sich wusch. Mit einem Mal wünschte sie sich, dass der Weg noch lange dauern sollte.
Finde ich aber auch ernsthaft gut, dass du diese Sorge Sadjias schilderst, denn es ist ja nur realistisch. An ihrer Stelle, als gutaussehendes Mädchen, würde ich auch recht vorsichtig sein, wenn ich da bei so einem fremdem Typen gelandet wäre, der vehement darauf besteht, dass ich mich wasche...
Auf einen strengen Blick des Erzählers hin brach sie mitten im Satz ab und lächelte die Diebin mit ihren Grünen Augen freundlich an.
Hier ein kleiner, versteckter Rechtschreibfehler.
Grüne Augen sind übrigens ziemlich sexy.
„Und wer bist du?“, fragte Sheyla.
„- - Sadjia“, antwortete sie nach einer Weile.
Beinahe hätte es Sadjia der anderen abgenommen, als diese einen interessierten Gesichtsausdruck auflegte und so tat, als hörte sie diesen Namen zum ersten Mal. Aber nur beinahe.
„Ein schöner Name. Du kommst aus dem Süden, richtig?“, fragte sie weiter.
Die Diebin nickte bloss, und nicht nur, weil sie sich nicht auf ein oberflächliches Gespräch einlassen wollte, sondern weil sie selber nicht wusste, ob Sechenil im Süden von irgendwas lag.
„Folge mir. Ich bringe dich zum Waschraum. Es ist nicht weit“, sagte die Blonde aufmunternd und ging voraus.
An dieser Stelle finde ich gut, dass sie zeigt, wie Sadjia ein ums andere Mal überrumpelt wird und gar nicht so ganz weiß, wie ihr geschieht und was sie von all dem halten soll. Ginge mir an ihrer Stelle wohl ganz genauso.
Ausser dass diese Sheyla andauernd aufmunternde Gespräche mehr oder weniger mit sich selbst abhielt, da Sadjia nicht darauf einging, passierte nichts Aufregendes: Bücher, Kerzen und steinerne Wände waren alles, was es zu sehen gab.
Wirklich extrem ungelenk geschrieben, finde ich. Außerdem klingt dass ja so, als seien diese (Selbst-)Gespräche die Sheyla führt, tatsächlich etwas Aufregendes (wegen der "außer"-Formulierung).
Doch Sadjias Blick wurde von etwas ganz anderem angezogen – verschiedenste Waffen hingen an der Wand, und alle übertrafen sich in ihrer Grösse, Dicke und Schärfe. Von kleinen Wurfmessern bis hin zu Breitschwertern und Handäxten.
Mir gefällt dass, das sie so auf Waffen fixiert ist. "
Aber ich kann dir sagen, warum es die Gilde der Ahzsug ta’Baryje überhautp gibt.
Kleiner Buchstabendreher, bei dem ich schon Grinsen musste: Bei dem komplizierten Gildennamen ist es klar, dass auch mal ein paar Buchstaben in den Worten danach durcheinanderwuseln.
Was das Exposée betrifft, das liest sich jetzt schonmal ein ganzes Stück besser und sinniger. Auch wenn so etwas wohl nie so ganz mein Fall sein wird.
Insgesamt also hast du genau das abgeliefert, was du angekündigt hast. Das Lesen hat wieder Spaß gemacht, bitte mehr davon!