Ich hab mir überlegt, ob ich sie kaufen soll, da ich öfters gehört hab, dass sie nicht nur eine Fantasygeschichte sind, sondern eine epische Saga (sowas eben).
Aber stimmt das denn? Und wenn ja, was macht die Bücher so toll?
Ich hab mir überlegt, ob ich sie kaufen soll, da ich öfters gehört hab, dass sie nicht nur eine Fantasygeschichte sind, sondern eine epische Saga (sowas eben).
Aber stimmt das denn? Und wenn ja, was macht die Bücher so toll?
Also wenn du die Filme schon geschaut hast und sie dir gefallen kannst sie dir doch ruhig zulegen. Aber soweit ich weiß sind die Bucher um einiges Umfangreicher als die Filme und bieten ein enormes Hintergrundwissen(Sprache,Geschicht usw....).
Es ist beinahe so als ob Tolkin über eine längst vergessene Welt schreibt die es mal auf der Erde gegeben hat!
Als eingeschworener Herr der Ringe Hasser kann ich mir vorstellen dass viele sagen werden, ich sollte dich nicht mit meiner blasphemischen Ansicht infizieren.
Na ja, ich hab mir die Bücher tatsächlich vor langer Zeit einmal durchgelesen und will einfach mal deine Fragen beantworten:
Ja es stimmt, epische Sage, riesige Vorstellungskraft, blah.
In meinen Augen ist es einfach nur zu viel des guten.
Wenn es dir nichts ausmacht riesige Schinken bestehend aus von kleingedruckten Buchstaben überberstende Seiten zu lesen, die dich mit Informationen über Habkhadûzh'er, dritter Sohn aus dem ehrwürdigen geschlechte von Bibphap Bakkharash, Sohn des Thumakharin der im Jahre 599 der mittelerdischen zeitrechnung das Schwert von Khõrâlokha aus den Klauen des finsteren Nazgûl-Herrschers Akdar des Dhûhmen befreit hat und die Elbenkönigin Wâhsweihzich im grossen Elbenwald südlich von Blahphlah zu seinem Weibe genommen hat, versorgen, dann wirst du es natürlich lieben.
(Achtung, alle Namen Orte aus dieser Tirade stehen in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Inhalt des Buches, es war nur ein Beispiel)
Jedenfalls dachte ich mir bald schon "Nicht noch so ein verdammter Elfen-, ork oder Zwergenname!"
Ja, es liest sich mit all den geographsichen Beschreibungen, Namen, Sprachen und Hintergrundinfos wie eine wirkliche Welt. Na ja, nur wird es in meinen Augen auch genau aus diesem Grund nicht interessanter als ein ganzer Stapel Geschichtsbücher durchzulesen.
Es zieht sich ausserdem wie es bei Büchern die verfilmt wurdne ja nur üblich ist viel viel länger als in den eh schon langen 3 Filmen.
Um es ungeschminkt zu sagen, es geht in allen Büchern um leute die zu einem Berg laufen. Seien wir ehrlich, sogar die Bäume in dieser Geschichte laufen!
Mein Senf dazu, ich will aber niemandne davon abbringen sich selbst eine Meinung zu bilden.
Was es so toll macht? Es war wegweisend (und ist es teilweise immer noch), da es eines der ersten (wenn ich gar das erste Buch) Bücher dieser Art und vor allem auch in dem Umfang war.
Den Schreibstil von Tolkien finde ich persönlich etwas trocken und ermüdend. Die Geschichte ist gut, keine Frage, aber sie wird (aus meiner Sicht) nicht so gut rübergebracht.
Ganz so extrem wie Dead Frank sehe ich das zwar nicht, kann aber durchaus nachvollziehen, was er gemeint hat.![]()
Das stimmt weitesgehend doch ziemlich stark mit dem Inhalt der Bibel überein und kein Buch wurde häufiger verkauft (es ist ja auch ein spannendes Buch, das lässt sich nicht leugnen), also vlt hast du einfach ein wenig zuviel postmodernen Schund gelesen, so wie die Kiddies, die Tetris nicht mehr zu würdigen wissen, ist das gleiche Phänomen.
(Das Phänomen bedeutende und wegweisende erfindungen als Mist ab zu tun, nur weil es... naja... alt ist. Sag nicht, dass es nicht stimmt, du hast ziemlich klar zum Ausdruck gebracht, dass dich derSchreibstil nervt und der ist nunmal... alt.)
Tolkien war so ziemlich einmalig, er ist quasi der Urvater des Fantasy-Genre nach dem ersten Weltkrieg. Er hat es gekonnt verstanden bekannte Völker aus der Mythologie in einer Welt zu vereinen und das alles mit so viel Liebe zum Detail, dass kaum von Diebstahl die Rede sein kann. Er hat auch nicht einfach irgendwas hin geklatscht, sondern Seine Welt sehr deteilreich ausgebaut, kaum ein Fantasyautor kann von sich behaupten derart durchdachte Sprachen entwickelt zu haben; da Tolkien nicht beliebig Worte aneinander gereiht hat, sondern eine ausgeklügelte Grammatik erschaffen hat die festen Regeln folgt und so die Welt auf eine perfekte und einmalige Art und Weise belebt. Es geht auch gar nicht so sehr um die Geschichte, dass Frodo den einen Ring ins Feuer wirft, sondern es ist die Welt, die es so einmalig macht. Heldensagen gibt es bereits aus der Antike zur genüge. Bei Tolkien geht es um die komplexe Welt, die so einzigartig in Vielfalt und belebtheit ist wie keine Andere.
Doch nicht allein die Welt macht es aus, sondern die Vielfalt der Charaktere, die in ihr leben, die Kultur, Sprachen und Historie und daran mangelt es hier wirklich nicht.
Somit bleibt nur die Erkentniss, dass Tolkiens Werke Meilensteine der Fantasy-Literatur sind.
Ach ja und Dead Frank: Bitte überleg dir künftig genauer was du postest, denn das:
finde ich schlicht lächerlich, außerdem senkt es deine Kompetenz, da du dich hinreisen lässt einen Menschen zu hassen den du noch nie in deinem ganzen Leben getroffen hast, soetwas ist nicht nur in höchstem Maße kindisch, sondern auch vollig unmöglich. Ich meine du kannst ja auch nicht einfach Hawkins hassen nur weil er ein paar Bücher geschrieben hat, die ein weniger intelligenter Mensch kaum versteht und daher möglicherweise langweilig findet.Als eingeschworener Herr der Ringe Hasser kann ich mir vorstellen dass viele sagen werden, ich sollte dich nicht mit meiner blasphemischen Ansicht infizieren.
Und vielleicht wollte Tolkien gar kein toller Autor werden, sondern nur eine liebevoll erdachte Welt schaffen und einen Menschen dafür zu hassen seinen Traum erfüllt zu haben - der keinem geschadet hat - ist ziemlich billig, findest du nicht?
Aus Bertolt Brechts "An die Nachgeborenen".Was sind das für Zeiten, wo
Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist
Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!
Find ich schon, ja. Ich finde aber auch, dass du mir dein Urteil, einen Vergleich und einen Seitenhieb, den man als Infragestellung meiner Intelligez auffassen könnte (ob das beabsichtigt war, darüber kann ich mir kein Urteil machen) nicht nahelegen hättest müssen, wenn du den Satz etwas genauer unter die Lupe genommen hättest, denn ich hab nie behauptet "einen Menschen" (Ich habe den Namen Tolkien nicht mal genannt) zu hassen, ich hab mich als "Hasser" der Herr-der-Ringe-Bücher geoutet. Übrigens eben mit der Absicht meine Kompetenz zu senken, im Stile von "wenn du mit dem ersten Satz nicht einverstanden bist musst du auch den Rest gar nicht durchlesen". Es würde einem Religionsprediger ja auch eine Menge Ärger und Diskussionen ersparen wenn ihm jemand gleich zu beginn sagt Atheist zu sein. Halt eine Warnung zu beginn.
Na ja... Ich muss ehrlich gesagt Dead Frank in ziemlich allen Punkten zustimmen, die er angesprochen hat. Ich würde mich persönlich zwar nicht als Herr-der-Ringe-Hasser bezeichnen (mir haben die Filme sehr gut gefallen), aber auch mir war die Welt vielleicht doch ein wenig zu komplex. Insgesamt kann man die Bände wirklich als Geschichtsbücher hinstellen - vom Inhalt, dem Detailreichtum und der Genauigkeit her, auf die Tolkien ja besonders Wert gelegt hat, stände dieser Behauptung jedenfalls nichts im Wege.
Ich muss dazu sagen, dass mich gar nicht mal der Schreibstil abgeschreckt hat. Ich lese derzeit ein paar Bücher von David Eddings, die irgendwann in den 90ern geschrieben wurden. Der gute Mann verwendet ziemlich alte Sprache (wobei die deutsche Übersetzung größtenteils wirklich grausam ist), alte Wörter, alte Satzkonstruktionen etc. etc. etc. Und mir gefällt's sehr gut. Das Problem bei Tolkien ist schlichtweg seine Genauigkeit. Das Elbental möchte ich mal als Beispiel heran ziehen: gut möglich, dass ich jetzt übertreibe, aber wenn ich mich nicht allzu sehr irre, hat er dem Ding knapp zwei bis drei Seiten Beschreibungen eingeräumt.
Genauigkeit gut und schön, aber ich möchte nicht jeden Grashalm vor's geistige Auge gehalten bekommen. Durch diese ewigst genauen Beschreibungen nahm mir Tolkien größtenteils die Möglichkeit, mir die Schauplätze selbst vorzustellen. Er mag es gut gemeint haben, aber bei mir kam das nicht sonderlich gut an.
Greets
[Bild: 1m2h-1w.jpg]
"Man sollte glauben, das Leben sei ein einfaches Thema.
Wenn man die 10 Gebote beherzigen würde, dann wäre es auch so.
Dummerweise macht das heutzutage kein Mensch mehr."
- Mr Sulak
ich lese grad die bücher mal wieder^^
und ich weiss nicht ob ich villeicht nicht richtig lese, doch die beschreibung von orten und gegenden ist meist doch recht kurz, zwar genau. doch nie seiten lang.
das einzige was ich doch recht störend finde sind die ganzen lieder, die sich schonmal über 2-3 seiten ziehen.
und sonst finde ich, die bücher eigentlich auch recht spanend und mit der neueren übersetztung(ja maches ist ein wenig komisch und falsch übersetzt) auch recht flüssig zu lesen ist.
Vielleicht muss es ja ganz einfach so sein.
Oh, es liegt mir fern deine Intelligenz anzuzweifeln, ich bin mir fast sicher, dass du intelligent genug bist meinen Kommentar anders auszulegen. die Rede war lediglich von Kompetenz, die du damit - und das kann man nicht leugnen - selbst geschmälert hast, was du ja auch selbst sagst:Find ich schon, ja. Ich finde aber auch, dass du mir dein Urteil, einen Vergleich und einen Seitenhieb, den man als Infragestellung meiner Intelligez auffassen könnte (ob das beabsichtigt war, darüber kann ich mir kein Urteil machen) nicht nahelegen hättest müssen, wenn du den Satz etwas genauer unter die Lupe genommen hättest, denn ich hab nie behauptet "einen Menschen" (Ich habe den Namen Tolkien nicht mal genannt) zu hassen, ich hab mich als "Hasser" der Herr-der-Ringe-Bücher geoutet.
Deine Schlussfolgerung hingegen ist imo wieder unzutreffend. Kein guter Prediger - wenn auch nervig, so ist es doch ihr Beruf - würde einen Atheisten einfach so ziehen lassen, ohne auch nur den Versuch unternommen zu haben den Atheisten zu überzeugen, das gehört damals wie heute zum Berufsbild des Predigers, lediglich die Methoden haben sich geändert.Übrigens eben mit der Absicht meine Kompetenz zu senken, im Stile von "wenn du mit dem ersten Satz nicht einverstanden bist musst du auch den Rest gar nicht durchlesen". Es würde einem Religionsprediger ja auch eine Menge Ärger und Diskussionen ersparen wenn ihm jemand gleich zu beginn sagt Atheist zu sein. Halt eine Warnung zu beginn.
Darüber hinaus hast du geschrieben, dass du Herr der Ringe hasst, von der Buchreihe allein war nicht die Rede und weil ein Autor für das steht, was er schreibt, habe ich es auf Tolkien bezogen, vielleicht bin ich der einzige der es so verstanden hat, vlt hast du dich unzureichend ausgedrückt, jetzt hast du ja verdeutlicht, was du meinst, damit ist die Diskussion ohnehin nichtig, weil ich mich - in anbetracht neuer Erkentnisse - einfach geirrt habe. Ich bin nur der Meinung, dass hass dafür einfach ein zu starker Ausdruck ist. Ich benutze in Zusammenhang mit Künstlern immer gern den Ausdruck Ablehnung. Man bringt nicht nur seine Abneigung zum Ausdruck sondern kann mMn viel besser die Botschaft vermitteln, dass jede Diskussion überflüssig ist und dabei ein Höchstmaß an Kompetenz erhalten als mit Kraftausdrückenwie Hass.
Aber egal, ich wollte dich zu keiner Zeit beleidigen, oder dir zu nahe treten, da kannst du dir sicher sein, ich versuche Denkanstösse zu geben.
Aus Bertolt Brechts "An die Nachgeborenen".Was sind das für Zeiten, wo
Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist
Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!
Es ist schon länger her, seit ich Lord of the Rings zuletzt gelesen habe. Früher fand ich es sehr gut, aber heute würde ich es nicht als mein lieblings Fantasybuch bezeichnen. Ob sich der Geschmack mit der Zeit ändert? Wahrscheinlich.
Was Tolkien gut gemacht hat, war eine Welt zu erschaffen mit einer eigenen Geschichte und einer eigenen Sprache. Er war ja auch nicht irgend ein Autor, sondern Professor für Sprachen, das ganze ist daher auch entsprechend gründlich und es gibt auch umfangreiche zusätzliche Informationen (Zeittafeln, Stammbäume, Sprache mit eigenen Schriftzeichen etc.).
Zum Schreibstil: Er beschreibt viel. Zum einen finde ich es gut, aber zum anderen ist es oft langatmig, liest es sich nicht flüssig.
Ich würde es an deiner Stelle einfach mal ausleihen und anfangen zu lesen.
Selbst bei LotR würde ich sagen: Es ist Geschmacksache, dem einen gefällt es und dem anderen nicht. Aber es gehört zu den Büchern, die man grade als Fantasy Fan schon einmal gelesen haben sollte.
Gut, dann ist die Diskussion ja beendet. Stimmt, Hass ist in diesem Zusammenhang übertrieben, ich habe mich einfach umgangssprachlich ausgedrückt, man neigt ja schnell dazu, etwas zu "hassen" ob es nun ein Buch, ein Film oder Spaghetti mit Tonno-Sauce ist.
In dem Sinne, Ablehnung wäre eigentlich richtig. Ich mag den Inhalt seines Werkes zwar nicht, gegen Tolkien selbst habe ich aber nichts einzuwenden, vor allem da er so weit ich weiss in 2 Weltkriegen gekämpft hat und seine Buchreihe (oder eben Teile davon) ja wortwörtlich auf dem Schlachtfeld entstand, was ja nur bewundernswert ist.
Was macht den HdR so gut... Meine Meinung: die stimmige Neuinterpretation uralter Mythen. Es handelt sich eben nicht um ein bloßes Kopieren vorhandener Vorlagen aus der Mythologie, sondern alles wird in einen Zusammenhang gebracht und die Welt, die daraus resultert ist mMn einfach nur faszinierend. Der HdR war seinerzeit der erste große Roman des noch nicht so genannten Fantasy-Genres, deshalb muss sich alles in dem Genre daran messen lassen. Wobei ich finde, dass es inzwischen viele gute Romane gibt, die diese Ideen wiederum nicht einfach kopieren sondern sie weiterentwickeln. Unübertroffen wird er aber wohl darin bleiben, dass alle Orts- und Personennamen darin nicht nur einfach phantasie- und klangvoll sein sollen, sondern auch entweder aus den von Tolkien erdachten Sprachen oder historisch bzw. mythologisch herleitbar sind.
Außerdem spricht er, vor allem bei jungen, aber auch älteren Lesern nicht nur den reinen Wunsch nach Unterhaltung, Abenteuer und Phantasie an, sondern auch historische, sprachliche, mythologische und sogar geographische Interessen (Kartenzeichnen). Dadurch wirkt er natürlich etwas umfangreicher und unhandlicher als andere, mehr auf reine Unterhaltung abgezielte Erzählungen (siehe z.B. die Conan-Geschichten, die noch vor dem HdR erschienen), weshalb viele viele Leser nach dem ersten, zugegebenermaßen recht länglichen Kapitel den Versuch aufgeben, ihn zuende lesen zu wollen.
Er hat nur im ersten Weltkrieg gekämpft und zeitlebens bestritten, das der zweite Weltkrieg (vor und nach dem er hauptsächlich am HdR gearbeitet hat) irgendeinen Einfluss auf den Roman gehabt hat. Das bedeutet aber nicht, dass seine Kriegserlebnisse im ersten WK sein Schreiben nicht beeinflusst haben. Vor allem die Totensümpfe und Sams Reaktion beim Anblick des toten Südlings halte ich für ziemlich unverblümte Verarbeitungen eigener Erfahrungen und Gefühle.
Mir gefallen die Bücher, weil Tolkien die beliebten Mythen und Märchen, die mir immer zu kurz und untereinander nicht kompatibel sind, zu einem in sich stimmigen Langwerk geschmiedet hat. Er versteht sich auf Stilmittel und Dramaturgie; die Charaktere wirken zwar zuweilen clichéhaft aber doch glaubwürdig, und man kann ihre Konflikte in den verschiedenen Situationen nachvollziehen. Es ist leicht, sich in die Bürde der Verantwortung, die frustrierte Liebe, die Abenteuerlust, das Heimweh, den Hunger, die Angst, das Entsetzen, den Triumph, die Freundschaft, den Ekel, den Zweifel, das schlechte gewissen, die Verlassenheit, etc hineinzuversetzen.
Kurz, es ist solide, anregende Unterhaltung.
Tolkien hat übrigens seinen Kritikern einen Liebesbrief in eine Auflage hineingewidmet, der ganz witzig ist - er räumt ein, dass das Buch vor allem einen Fehler hat, den er anerkennt: es ist zu kurz.