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  1. Beiträge anzeigen #281
    Krieger Avatar von Die Nomaden
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    Die Nomaden ist offline
    „Brüder“
    Wutras schaute in die Runde, der Eiligkeit der Einberufung des Rates geschuldet nur einen Bruchteil der Kopfzahl bemaß, die zu vollen Versammlungen erschienen.
    „Wir haben einiges zu besprechen, darum lasst uns sofort beginnen.“
    Das knappe Dutzend an Sippenführern und Posteninhabern stellte die letzten getuschelten Gespräche ein, während einer der Wächter des Tempels, der als Schreiber die Beschlüsse festhalten sollte, noch einmal seine Feder überprüfte und deren Spitze mit Tinte benetzte.
    „Als erstes möchte ich mit euch über die weniger brisanten Dinge sprechen, bevor wir zum Kern unserer eiligen Versammlung kommen. Maris möchte uns nun den neuen Namen des Postens – des ehemals obersten Wüstenräubers - verkünden, den er bekleidet.“
    Die Blicke richteten sich auf den blonden Nomaden, der sich kurz räusperte und schließlich erhob, während der oberste Nomade sich niederließ, um ihm Redefreiheit zu gewähren.
    „Nun“, setzte der Tempelwächter an, „im Zuge der Tatsache, dass wir weniger aggressiv auftreten wollen“
    „Genau deshalb wurden wir von den Abtrünnigen angegriffen!“, unterbrach ihn einer der älteren Sippenführer zornerfüllt, wurde jedoch von seinem Nebensitzer zur Ruhe gebracht.
    „Wie auch immer, deshalb zielt der neue Titel in die Richtung eines Freundes und Ansprechpartners für Neuankömmlinge ab. Ein Kamerad, der vor allem denen eine Chance zur Integration bietet, die als Neuling in den unteren Rängen noch keinen Anschluss an die Sippen haben.“

    Wildes Gemurmel, teils zustimmend, teils ablehnend, brandete auf, doch als Wutras sich erneut erhob, verebbten die Diskussionen.
    „Damit einhergehend würde ein wichtiger Aufgabenbereich frei werden, nämlich die Betreuung der bereits in die Sippen eingebundenen und deren Aufgabenverteilung innerhalb der Stadt. Womit wir direkt zum zweiten Punkt kommen. Welchen Vorschlag hast du dazu?“
    „Eine Umstrukturierung der Befehlskette, eine direktere Aufgabenverteilung. Mit dem Oberkommando über die Sippen könntest du, Wutras, einzelne Sippenverbände für bestimmte Aufgabenbereiche einteilen, sodass die Sippenführer, die Stärken und Schwächen ihrer Brüder kennen, ihre Arbeitskraft effektiver einsetzen können. Das würde die organisatorische Last auf die Schultern aller Sippenführer verteilen, was angesichts der Tatsache, dass ich mich bald den Prüfungen des Hüters stellen muss, vor allem eine Entlastung für Onatas wäre.“
    Diesmal ließ die charismatische Gestalt des obersten Nomaden keine unkontrollierten Diskussionen aufkommen, sondern bewegte alle mit einer ausladenden Geste zur Ruhe.
    „Da diese Änderung vornehmlich die Sippenführer der Stadt betreffen wird und diese zu großen Teilen anwesend sind, bitte ich um eine Abstimmung per Handzeichen. Wer ist für den Vorschlag?“
    Ungefähr die Hälfte der Anwesenden meldete sich, wenn auch teilweise zögerlich, und auch Wutras gehörte zu den Befürwortern.
    „Dagegen?“
    Nur drei Arme wurden in die Höhe gestreckt, der letzte Mann enthielt sich.
    „Gut, dann werde ich in den nächsten Tagen mit allen Sippenführern ein Gespräch über die neue Aufgabenverteilung führen. Nun jedoch kommen wir zu akuten Problemen der letzten Tage, die durchaus Beunruhigendes für uns bereithielten. Womit ich erneut das Wort an Maris richten möchte.“

    Maris

  2. Beiträge anzeigen #282
    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline
    „An mich?“
    Der frisch umbenannte Rafik blickte fragend in Wutras‘ Gesicht, doch dessen Miene ließ keine wirklichen Spekulationen zu. Eine drückende Pause lastete schwer auf den Gemütern des Raumes – es fühlte sich an wie Feindseligkeit von Seiten einiger der Sippenkrieger – dann sprach der oberste Nomade weiter.
    „Die erste Gefahr für unsere Stadt ist mehr oder weniger fahrlässig durch dich hier eingezogen und so wirst du dich auch bemühen müssen, sie wieder zu beseitigen – wie auch immer. Die Rede ist von der Riesenkatze, dem widernatürlichen Mischling, den du aus den Fängen der Assassinen befreit hast. Ich verstehe deine Absicht, dieses Tier zu schützen, das vom Schicksal zu einem grausamen Dasein verurteilt wurde, und vielleicht hast du auch vor, es eines Tages Shakyor gleich zu tun und ihn zu deinem Freund zu machen, doch nun, da er freigelassen wurde und sich offenbar immer noch in der Nähe der Stadt aufhält, ist er ein unkalkulierbares Risiko für unsere Bewohner. Manche werden schon ganz paranoid, so scheint mir, haben sie doch angeblich kleine pelzige Tiere mit langen Ohren und Fledermausflügeln gesehen. Die Angst vor deinem Mischling ist durchaus vorhanden, Maris, und das solltest du nicht unterschätzen!“

    Der Blondschopf ließ die Worte einen Moment auf sich wirken, war ihm doch bewusst, was er da angestellt hatte, auch wenn er für das Freikommen des Ligers nicht in die Verantwortung gezogen werden konnte. Dann erhob er die Stimme zu seiner Verteidigung:
    „Mir ist die Gefahr, die von Marik ausgeht, durchaus bewusst, und auch ich bin entsetzt über das Freikommen meines Ligers, aber ihr sollt keinesfalls denken, ich würde nicht vehement versuchen, ihn wieder einzufangen. Im Gegenteil, mit der Hilfe einiger Fremder aus Myrtana, die bei uns zu Besuch sind, werde ich ihn so bald wie möglich ruhig stellen und wieder einfangen, auf dass er sich an diese Umgebung gewöhnen kann. Nebenbei sei auch bemerkt, dass Marik nur dadurch so aggressiv reagiert hatte, weil er durch die Abtrünnigen aufgehetzt wurde. Sein Verhalten zuvor war bereits weitaus ruhiger geworden.“

    Das Knurren eines Sippenführers, der schon die ganze Zeit gegen Maris zu wettern schien, war kaum zu überhören, doch der Rafik ließ sich davon nicht beirren und sah Wutras an, der letztendlich die Entscheidungsgewalt hatte und nun zu einer Antwort anhob.
    „Nun gut, ich vertraue dir. Doch solltest du nicht Herr der Lage werden, werden wir das Tier töten müssen. Ich möchte direkt auf einen weiteren Punkt zu sprechen kommen, der eben schon Erwähnung fand: der Angriff der Abtrünnigen. Ich sehe ein, dass unsere Runde zu klein ist, um das weitere Verfahren in dieser Sache zu besprechen, doch ich möchte hören, welche Meinungen ihr dazu habt.“
    Der ältere Nomade, der Maris gegenüber die ganze Zeit über feindselig aufgetreten war, erhob sich nun und zeterte umgehend los.
    „Es ist ein Armutszeugnis für unser Volk, was hier geschah! Wieso war dieser Mann, den sie befreit haben sollen, nicht schon längst dem Strick übergeben worden, frag ich euch? Wieso akzeptieren wir stillschweigend diese Demütigung und bauen alles einfach wieder auf, als wäre nichts gewesen? Wir müssen präventiv handeln, so wie wir es früher getan haben! Wir müssen die Brut ausrotten und sollten auf der Stelle einen Trupp zusammenstellen, der sich der Sache annimmt und das Problem aus der Welt schafft!“

    „Falsch!“
    Es war Onatas, der sich erhoben hatte und den Anderen lautstark unterbrochen hatte.
    „Genau dieses aggressive Verhalten, die Auslöschung der Sippe Taklars hatte die Gefahr geborgen, dass einer der Abtrünnigen entkommt und weitere Räuber informiert. Genauso ist es gekommen, einer entkam aus der Gefangenschaft und offenbar hat er andere verständigt. Es war also genau dieses aggressive Verhalten, das die Abtrünnigen überhaupt erst auf die Idee kommen ließ, Al Shedim anzugreifen.“
    Maris stärkte seinem Freund den Rücken.
    „Und ebenso wäre es ein Fehler, nun zu einem Vergeltungsschlag ausholen zu wollen. Wir brauchen derzeit jeden Mann, um Al Shedim sicher zu halten und wieder aufzubauen, außerdem ist das Risiko viel zu groß, dass wir Verluste beklagen müssen. Die Abtrünnigen sind in ihrem Gebiet im Vorteil, wir würden nur Proviant und Kräfte verschwenden und nichts finden, außerdem werden die Abtrünnigen sich in der nächsten Zeit nicht so schnell mehr zeigen. Viel zu groß wäre auch für sie die Gefahr von Verlusten.“
    „Das reicht mir“, beendete Wutras die Debatte abrupt.
    „Bevor wir in voller Versammlung über ein weiteres Vorgehen gesprochen haben, wird niemand eigenmächtig etwas unternehmen. Ich stimme zu, dass wir derzeit jeden Mann in Al Shedim brauchen, denn es gibt noch eine weitere Gefahr. Maris?“

    Erneut übergab Wutras das Wort an den Blondschopf, der einen Moment wartete, bis das Raunen der Anwesenden abgeklungen war.
    „Gestern Abend erreichte mich ein Gast aus Vengard. Einerseits sah er unsere Lage und versprach uns ein wenig Unterstützung mit Rohstoffen zum Aufbau in der nächsten Schiffslieferung, doch so lang die Güter nicht da sind, ist das nicht so wichtig. Viel interessanter dagegen ist eine Begegnung, die der Mann gemacht hatte.“
    „Draconiz, ehemaliger Emir Bakareshs und einer der gefährlichsten Assassinen des alten Bundes ist ihm in der Stadt begegnet, provokant in die Kluft der Assassinen gehüllt.“, führte der oberste Nomade weiter aus.
    „Wir wurden gebeten, ihn so unauffällig wie möglich aufzuspüren und dem Gast dessen Aufenthaltsort mitzuteilen. Bitte weist also alle Wächter unter eurem Kommando an, große Vorsicht walten zu lassen und besonders aufmerksam zu sein, jedoch ohne sich auffällig zu verhalten. So können wir vielleicht zur Beseitigung dieser Plage beitragen, ohne dass der Fokus des alten Bundes auf uns fällt, sollte das Unterfangen fehlschlagen.“
    „Außerdem werden wir einige der alten Assassinenjäger auf die Suche ansetzen, die sich frei in der Stadt bewegen und Hinweisen nachgehen. Insofern eure Leute also etwas Verdächtiges beobachten -“

    Wutras wurde jäh unterbrochen, als ein Sippenkrieger hastig in das Zelt hinein stürzte.
    „Maris, drei Männer an der Oase warten dort auf dich, und zwischen ihnen sitzt die große Katze!“
    Der Blondschopf erhob sich ohne großes Zögern.
    „Entschuldigt mich bitte, aber ich muss mich eben um eine der Gefahren der Stadt kümmern.“
    Geändert von Maris (27.08.2009 um 18:30 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #283
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist offline
    Der arme Kerl schien recht nervös und nicht ganz sicher zu sein, welche Worte er denn nun wählen sollte. Sie hatte sein Anliegen aber verstanden, egal, welcher Natur es war. Dass er seinem Weggefährten einen Gefallen tun wollte und ihn hoffentlich nicht absichtlich in einen Schlaf versetzen wollte, nun, die Wehmutter war gewillt es ihm glauben. Schließlich war er ein Novize Innos`, er diente einem Gott, der Mord ebenso wenig duldete wie Adanos.
    "Ich denke, da habe ich einiges für euch, folgt mir."
    Sie trat ein ein anderes Beet heran, auf dem kleine Pflanzen mit gelben, leuchtenden Blüten wuchsen.
    "Dies ist die Aurikel, in purem Zustand verabreicht beruhigt sie das Gemüt und den Körper. Aus ihr kann ich aber auch mit Hilfe einiger andere Pflanzen einen kräftigen Schlaftrunk brauen." Sie schritt weiter an einen Gebüsch heran, an dem blutrote Beeren hingen.
    "Dies ist die Schlafbeere, sie sieht der Aderbeere, die zur Belebung dient, zum verwechseln ähnlich. Die Schlafbeere beruhigt des gesamten Kreislauf und kann einen in ein richtiges Koma versetzen. Ich bin mir noch nicht ganz sicher bei der Verabreichung dieser Beere und würde daher nur eine kleine Menge hergeben. Über den Preis können wir uns einigen, es kostet nicht viel und wenn Ihr etwas habt, was mir weiterhilft, dann können wir auch gern etwas tauschen."
    Aniron gab ihrem gegenüber Zeit, um sich durch den Kopf gehen zu lassen, was sie ihm gerade erzählt hatte.

  4. Beiträge anzeigen #284
    Veteran Avatar von Mindroth
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    Mindroth ist offline
    Mindroth lauschte den Erklärungen Anirons und überlegte, was er Kael nun zumuten wollte. Würde er den Krieger mit diesen Beeren ins Land der Träume schicken, konnte es sein, dass dieser danach zwar erholt, aber sehr wütend erwachen würde. Kael schien nicht gerade der Typ Mensch zu sein, der sowas leicht nahm. Außerdem würde es schwierig werden, ihm die Beeren unterzujubeln. Die letzten Tage hatte der Kerl kaum etwas gegessen, dafür viel Wasser getrunken.
    Vielleicht wäre da der Trank besser, nur durfte es nicht auffallen. Eventuell in Saft vermischt, oder als Saft bezeichnet... "Ich denke... Ja, ich denke vielleicht wäre ein Schlaftrunk das beste für ihn. Kael scheint mir nicht der Kerl zu sein, der ein mehrtägiges Koma gut hinnehmen würde." Mindroth lächelte kurz. "Außerdem möchte ich keine allzu glatte Rasur von seinen beiden Schwertern bekommen."
    Der Blonde grinste verlegen und machte sich dann daran, seinen Goldbeutel hervor zu holen. Wobei dessen Inhalt auch immer weniger wurde. "Ich denke, ich werde euch dafür bezahlen, denn ich kann nichts zum tauschen anbieten. Es sei denn, ihr könntet einen mittelmäßig fähigen Schneider gebrauchen, der seine Fähigkeiten in den letzten Monaten kaum genutzt hat."

  5. Beiträge anzeigen #285
    Lehrling Avatar von Shey
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    Shey ist offline
    „Tja, dazu müsstest du wohl wissen woher ich komme.“
    Sollte Shey es ihm erzählen? Dass sie weggelaufen war? Der Fremde schien ihr recht vertrauenswürdig, wenn auch etwas plump. Auf seinen neugierigen Blick hin entschied sie sich schließlich, es ihm zu erzählen.
    „Ich bin abgehauen von zuhause. Ich wohnte in Mora Sul bei meinen reichen Eltern, die nichts im Kopf hatten außer ihrem Gold, ihrem Schmuck, ihrer Villa und ihrem Essen. Eltern, die sich nicht um mich kümmerten, denen ich – als Mensch – völlig egal war.“
    Kurz hing sie ihren Gedanken an ihr ehemaliges Zuhause hinterher, bis sie sich zusammenriss und weiter erzählte.
    „Schließlich meinte eine unserer Dienerinnen, sie habe meine Eltern bei einem Gespräch belauscht. Gegen viel Gold wollten sie mich mit einem hässlichen, alten, stinkreichen Händler verheiraten. Erbot wirklich einen gigantischen Preis für meine Hand, aber meiner Mutter war es noch nicht mal genug. Es stand noch nichts fest, ob die Hochzeit stattfinden sollte, aber das reichte mir. Ich bin ausgebüchst. War zuerst nur in Mora Sul, und wurde schließlich von einem Julios aufgegabelt, der mich nach Al Shedim brachte. Ich will jetzt ein neues Leben anfangen – ein freies, in dem Gold nicht dieselbe Rolle spielt.“

  6. Beiträge anzeigen #286
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist offline
    "Ich kann dem Schlaftrunk auch mit etwas Kaktusnektar versetzen, da schmeckt er etwas besser." Sie holte eine kleine Gartenschere aus ihrer Ledertasche und begann von der Aurikel ein paar Blätter und Blüten abzuschneiden. Denn in diesem Zustand hatten sie die beste Wirkung.
    "Schneider seid Ihr also?" fragte Aniron Mindroth. "Das trifft sich. Könntet Ihr mein Kleid ein wenig ausbessern? Beim Angriff der Abtrünnigen wurde es leider doch etwas in Mitleidenschaft gezogen." Sie sah, dass der Geldbeutel ihres Gegenübers nicht prall gefüllt war und fühlte sich schuldig, wenn sie ihm nun noch etwas davon abnehmen würde.
    Die Kräuterzüchterin ging zu einer anderen ebenfalls gelben Pflanze, um ein Blätter abzuzupfen. Das Adanoskraut wirkte bei Nervenschwächen und Schlafstörungen, würde den gereizten Kerl also in eine sanfte Umarmung wickeln, derer er sich nicht entziehen konnte. Daneben stand Salbei, von dem sie ebenfalls ein paar wohlriechende Blätter abschnitt. Nach der Beschreibung des Novizen litt sein Kamerad unter Nachtschweiß, dem konnte diese Pflanze Einhalt gebieten.
    Aniron tat die frischen Kräuter in einen kleinen Ledersack und befestigte ihn an ihrem Gürtel.
    "Ich werde das ganze Abseien und einen dickflüssigen Trank brauen. Den versetze ich dann mit dem Nektar und etwas Wasser. Dies wird eine kleine Weile dauern, ich werde dies im Tempel machen müssen. Ihr könnt Euch noch etwas umschauen oder aber mich begleiten. Allerdings dürft Ihr nur in die öffentliche Bibliothek."
    Sie räumte ihre Sachen zusammen und hob ihren Stab auf. Das Bewässern würde sie heute Abend übernehmen, dazu war noch lange genug Zeit. "Wollen wir gehen?"

  7. Beiträge anzeigen #287
    Veteran Avatar von Mindroth
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    Mindroth ist offline
    "Wenn es euch recht ist, werte Dame, dann würde ich gern zuerst euer Kleid wieder auf vordermann bringen. Ich bin kein großer Freund von Schuldigkeiten..." Außer in Silden, da hatten noch einige vermutlich ein Wörtchen mit dem Novizen zu wechseln. Mindroth hatte sich bei seiner Abreise nicht gerade viele Freunde da gemacht. Aber er gedachte auch nicht, noch einmal dahin zurückzukehren, denn Silden stand für seinen Sündenfall. Dort hatte er seine Zeit mit viel Wein, einer Menge Frauen und Prügeleien verbracht, bevor er wieder zu Innos zurück gefunden hatte. Seinen Schuldenberg hatte der Blonde da gelassen.
    "Geht ihr ruhig vorran. Ich werde euch folgen." So wie er Yasmina gefolgt war, damals, als er Buße getan hatte. Der damalige Pfad war jedoch wesentlich anstrengender und länger gewesen. Aber er hatte sich gelohnt, denn so war Mindroth wieder in die Gemeinschaft Innos aufgenommen worden. Und seit jenem Tag versuchte er, frei von Sünde zu leben.
    Die beiden gingen durch Al Shedim in Richtung Tempel. Der Novize hing seinen Gedanken nach, er überlegte wie er den Trunk Kael unterjubeln konnte. Und wenn man vom Teufel sprach, da ging er auch schon... Oder nicht? Mindroth war der Meinung, er hätte den Krieger gesehen, doch dieser war kurz darauf einfach verschwunden, in den Schatten einer Gasse.

    Zögernd blieb der BLonde stehen, wandte sich zur Gasse. Aniron indessen hatte wohl bemerkt, dass der Novize ihr nicht mehr folgte, denn sie hatte sich umgedreht und blickte Mindroth fragend an. Dieser winkte ab. "Ich dachte, ich hätte jemanden gesehen... Egal. Lasst uns weitergehen."

  8. Beiträge anzeigen #288
    Ritter Avatar von Elendium
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    Elendium ist offline
    Seid zwei Tagen verweilte der Heiler schon in Al Shedim. Seine Suche nach Tinquilius oder Andy blieb leider erfolglos. Selbst Lasseko hatte sich irgendwohin verzogen. Das einzige was der Heiler merkte war wie unerträglich heiss es in der Wüste doch war. Ein Novize des Wassers hatte ihm mitgeteilt, das er immer noch berechtigt war die Bibliothek aufzusuchen, immerhin lägen dort noch Abschriften die er hatte anfertigen lassen. Doch als er das letzte mal hier gewesen sei, hatte Elendium sie schlichtweg vergessen mitzunehmen.
    Also verbrachte er viele Stunden in der Bibliothek um herauszufinden was er hatte abschreiben lassen. Wie sich herausgestellt hatte, behandelten die Abschriften alles Themen der Heilung von Verletzten und einige Rezepte zum Herstellen von Tränken. Neugierig verschlang Elendium die Texten und hoffte dadurch irgendwelche Informationen zu erhalten.

  9. Beiträge anzeigen #289
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Der Herr Maris ließ sich etwas Zeit. Hoch oben in der Palmenkrone spähte der Druide gen Al Shedim, doch es war eine Weile lang niemand zu sehen. Manchmal wurden Leute von Wächtern aufgehalten und gebeten nicht zur Oase zu gehen, aber irgendwann kam auch mal der Herr. Ornlu steckte zwei Finger zwischen die Lippen und versuchte zu pfeifen, doch so sehr er sich mühte, wollte kein Ton rauskommen.
    "Whoaaaa wie macht man den Mist? - Hey er kommt.", rief der Jäger, erhob sich und brachte die blöde Palme zum auf und ab schwanken, ehe er wieder in die Hocke ging und wie eine Katze nur mehr so wirkend als hätte er einen Stock im Arsch die Palme herunter kraxelte, ehe er dann doch etwas artistisch landete. Sogleich stellte er sich mit Händen an den Hüften an den Oasenrand und wartete, bis Maris mit Begleitung ankam.
    "Bewahre! Wir haben den Liger und beruhigen diesen schon eine Weile. Ich darf diesem nicht zu Nahe kommen, wegen einer Sache die jetzt zu lang dauern würde um sie zu erklären. Ich hoffe aber, du wirst über uns soweit stillschweigen bewahren. Die Welt muss nicht wissen was wir sind und können. Die gemeinen Menschen sind und werden niemals bereit dafür sein. - Dein Freund ist verwundet. Ein wohl ehrloser Jäger schoss mit Bolzen in seine Vorderpfote. Es würde erklären, weshalb er Menschen anfiel. Ich würde es auch unter Schmerzen bei jenen die es mir antaten. - Wir hoffen du stehst auch zu deiner Verantwortung. Wenn du diesem Tier das Leben gerettet hast, hast du es auch angenommen wie ein Kind. Bist du dir dieser Sache nicht bewusst, dann werden wir deinen Liger der Natur überlassen.", sprach Ornlu ernst an.

  10. Beiträge anzeigen #290
    Provinzheld Avatar von Ormuss
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    Ormuss ist offline
    Die Einsamkeit, der monotone Singsang der Isolation, der ewig gleiche Rhythmus von Tag und Nacht zog nicht nur ein langsames Sterben von Geist und Gemüt mit sich, es machte den Menschen auch empfindlich für jede äußere Störung. Es begann mit einem schnelleren Herzschlag, einem Unruhegefühl, zittrigen Händen bis hin zu ersten Schweißausbrüchen, als Ormuss plötzlich einen Mann in seine einsame Welt eindringen sah, der dort nie gewesen war, der sich so unregelmäßig bewegte, dass er auch nicht den Anschein machte, lange zu bleiben, aber dennoch irreparablen Schaden auf die triste Gleichheit ausübte. Mit seinen Schritten verrückte er Sand und Steine, mit seiner Gestalt verzerrte er das Bild von Meer und Wellengang.
    Was wollte dieser Mann hier?
    Wieso konnte er nicht in seiner heilen Welt verbleiben?

    Ormuss sprang auf aus seinem Schneidersitz, verließ sein Zelt, aus dem heraus er einen wunderbaren Blick auf das Meer hatte und eilte leichtfüßig wie der Schatten am Menschen selbst hinüber zu dem jungen Mann, der kaum die Hälfte der Lebenszeit erlebt hatte, die der Exmagus auf dem Buckel hatte und sich dennoch erdreistete, ihm ohne Vorwarnung, wahrscheinlich völlig unwissentlich in den Weg zu kommen.

    "Verzeiht mir die Störung", der junge Mann erschrak etwas, als er sich unvermittelt von hinten angesprochen fühlte, "Darf ich fragen, was euch aus den heiligen Hallen hier hinab an den Strand verschlagen hat? Ihr sucht gewiss eine Pause, vielleicht etwas Ruhe bei einem sternenklaren Himmel. Erlaubt ihr, dass Ormuss euch Gesellschaft leistet oder weist ihr ihn ab? So ihr letzteres bevorzugt, wünscht er, dass ihr etwas weiter am Strand wandert, da er hier allein sein will. Wünscht ihr aber, seine Gesellschaft zu teilen, so wäre er sehr erfreut, ein wenig über euch zu erfahren. Er sieht euch an, dass ihr kein Südländer seid, wo kommt ihr denn her?"

  11. Beiträge anzeigen #291
    Veteran Avatar von Kroen
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    Kroen ist offline
    „Gold wird immer eine Rolle spielen“ erwiderte Kroen unberührt. Klar war das Schicksal der jungen Frau tragisch, aber trotzdem war es nur ein Schicksal unter vielen.
    „Sobald die Augen der Menschen eine kleine, goldene Münze sieht ist es so, als würden sie den Verstand verlieren. Freundschaften gehen zu Bruch, nur weil irgendjemand mal behauptet hatte, dieses unscheinbare Metall wäre wichtig. Aber trotzdem ist es nun mal so, dass sich alles darum dreht – hast du keins, bist du verloren. Kein Essen, keine Unterkunft, keine Kleidung – alles was du zum Überleben brauchst. Der ganze Handel basiert doch auf diesem schnöden Gold-Dingsbums, oder etwa nicht? Man wird dich auslachen wenn du mit – was weiß ich. Wolle bezahlen willst. Aber sobald du ein paar Münzen hervorholst glitzert es in ihren Augen und sie werden raffgierig“
    Kurz hielt der Feuermagier inne, strich sich mit der Hand über das Kinn und fuhr fort. „Gold regiert die Welt. So ist es nun mal. Aber solang du dadurch nicht in die Dekadenz getrieben wirst, ist das glaube ich in Ordnung.“
    Ein kurzer Blick in seine Taschen zeigten dem Magier, dass er selbst keinerlei Geld mehr bei sich hatte. „Im übrigen sollten wir uns Gedanken machen, wie wir die nächsten Tage an Essen kommen – du hast nicht zufällig ein paar Klunker mitgenommen, die man verscherbeln könnte?“ fragte er hoffnungsvoll.

  12. Beiträge anzeigen #292
    Ritter Avatar von Elendium
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    Elendium ist offline
    Nachdem der Heiler lange Zeit in der Bibliothek verbracht hatte, zog es ihn an den Strand. Hier genoss er das Allein sein und die Ferne. Doch lange währte seine Einsamkeit nicht. Ein Wüstenbewohner sprach ihn von hinten an. Irritiert schaute der Priester den Mann an, der ihn darum bat ihn in sein Zelt zu begleiten. Oder wenn Elendium nicht die Gastfreundschaft erwiedern wollte, doch bitte den Strand verlassen sollte. So etwas hatte der Priester noch nicht gehört, ein einfacher Mann möchte ihn eines Ortes verweisen. Doch Elendium war neugierig geworden.
    "Elendium ruft man mich und ich bin Priester der Gilde Innos, desweiteren bin ich Heiler und irgendwie kommt mir dieser Ort bekannt vor. Aber da ich mein Gedächnis verloren habe, kann ich mich an nichts mehr erinnern. Ich suche zwei Männer, der eine heisst Andy und ist Bogenschütze und der andere ist ein Mann Namens Tinquilius. Ihn muss ich kennen, denn in der Bibliothek habe ich Aufzeichnungen über unsere gemeinsame Arbeit gelesen. Könnt ihr mir eventuell weiterhelfen?"
    Der Wüstenbewohner nickte und führte ihn in sein Zelt. Dort bekam Elendium einen Tee und auch einige Datteln. Die Gastfreundschaft der Beduinen war sehr gross.

  13. Beiträge anzeigen #293
    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline
    "Ihn der Natur überlassen? Das wäre sein Todesurteil. Seht euch seinen fetten Körper an. Dieses Tier ist nicht zur Jagd geschaffen, doch kann er nur durch sie überleben."
    Maris sah nach dem Tier das ein Stück weiter ruhig auf dem Boden lag und in dessen Nähe sich die anderen beiden aufhielten.
    "Ich weiß, welche Verantwortung ich damit übernommen habe, doch dort, wo er vorher war, hatte ich ihn nicht lassen können."
    Aus der Distanz versuchte er, sich ein Bild von Marik zu machen. Der fett herab hängende Bauch schien etwas kleiner, wenn auch nicht großartig merklich, doch die gesamte Haltung der Großkatz wirkte kraftlos. Vielleicht war auch die Verletzung schuld daran, das konnte der Blondschopf nicht wirklich erkennen. Um sie würde sich ein Heiler in den nächsten Tagen kümmern müssen.

    "Um ehrlich zu sein, versuche ich, ihn für mehr Vertrauen zu mir zu gewinnen, was durch die Greueltaten der vorigen Halter und die letzten Ereignisse sicher nicht einfacher wird, doch irgendwie fehlt mir auch der rechte Zugang. Aber zuerst einmal sollten wir den Besten wohl nach Westen ins Gehege bringen, er jagt den Leuten nur Angst ein. Nebenbei: wie habt ihr es geschafft, ihn so ruhig zu stellen? Ach, und mach dir keine Sorgen um das Bekanntwerden eurer Fähigkeiten. Ihr seid nur als untierbändigende Fremde bekannt, mehr nicht. Abgesehen von dir vielleicht, da habe ich die Nomadenmuttis schon andere Geschichten flöten hören."

  14. Beiträge anzeigen #294
    Provinzheld Avatar von Ormuss
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    Ormuss ist offline
    Es war nunmal geschehen, die Seifenblase geplatzt, das Kügelchen ins Rollen gebracht. Jetzt brachte es keinen Nutzen mehr, sich irgendwie in die Vergangenheit, die so furchtbar und doch so erholsam war, zurückzuziehen, jetzt hieß es, sich der neuen Situation anpassen, sie am Leben zu halten, sich selbst an die Wende und nicht die Wende an sich anzupassen. Sonst drohte inniger Wahnsinn.

    Elendium, ein Mann hohen Ranges, wenn man den Worten des jungen Mannes glauben schenken wollte, was man durfte, denn sie stimmten, Ormuss wusste es. Er war wie der Tempelpriester im einstigen Zakarum, nicht so hoch angesehen, wie Ormuss, aber wohl eine große Persönlichkeit unter den verschiedenen Subjekten. In dieser Welt war er natürlich weitaus bedeutungsvoller wie der Exmagus, ihm unterlagen gewiss größere Mächte, höherer Einfluss, als den meisten Bütteln und Bauern, Nomaden und Novizen in dieser Gegend. Er war auf Ormuss' Bitten eingegangen, hatte die Gastfreundschaft angenommen, mit der der Alte schnell die Situation im guten Griff hatte, aber belastete ihn mit der Schwere eines Problems, wie es Ormuss schon zu gut von seinem Kameraden Saleph kannte.

    "Ihr habt gewiss den rechten Weg eingeschlagen, die Wurzeln eurer Taten scheinen in dieser Welt zu halten und geben eurer verwirrten Seele von iherm Halt ab. So erging es Ormuss auch, aber seid dennoch vorsichtig, die Wahrheit kann einen bitteren Beigeschmack haben."
    Ormuss breitete ein kleines Kartenblatt vor den beiden auf dem Laken des Zeltes aus. Drei Ässer kreuzten einen Herz König. Ein anderer König und ein Bub fielen auf, aber sie waren von anderen Karten isoliert.
    "Diese beiden sind eure Freunde, Andy und Tinquilius und ihr seid noch isoliert von ihnen. Von dem Kreuz König, Tinquilius, habe ich hier schon zuweilen gehört. Ich könnte euch lediglich an Myxir vermitteln, sein Gesicht ist Ormuss vertraut, aber auch die anderen Wassermagier sollten wissen, wo ihr Gefährte steckt. Und wenn ihr einen Wanderer sucht, dann ist es doch das beste, ihr fragt bei denen, die die Etappen der Wanderwege überwachen, nicht wahr?"

  15. Beiträge anzeigen #295
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    "Hmm, die haben wohl Jail in ihrem Zelt gehört, als ich mal da war. Aber an sich bin ich bescheiden...", prahlte Ornlu dreckig grinsend und fuhr sich durchs wilde Haar.
    "Nun dir erklären wie kann ich wohl nicht, aber wenn du dir einmal nur vorstellen kannst alles Leben um dich zu hören, zu verstehen dann hast du den ersten Schritt in eine Welt gemacht, die um dich wahrhaftig existiert. Du siehst sie nur nicht. Der Mensch sieht in einer alten Eiche nur einen Baum, wir sehen seine Seele, sein wahres Ich und lauschen seinen Worten, so wie er unseren lauscht. Bei deinem Liger ist es ähnlich. Er hat uns erkannt und weiß um unsere Rolle in der Natur. - Naja es liegt bei dir, was aus diesem Liger wird. Wir haben dein Wort, dass du dich um das Tier kümmerst - es gibt hier kein wenn und aber - und auch dein Wort, dass wir nichts mehr als Jäger und Waldläufer aus Myrtana sind. Zeig uns den Weg und Corax und Adrastos werden deinen Liger führen.", meinte der Druide und gab den beiden Sehern ein Zeichen.

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    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline
    "Bedeutet das, dass ich mich erst wie ihr der Natur verschreiben muss, damit er mich akzeptiert?"
    Ein Gedanke, der die Ermöglichung seines Ziels in weite Ferne rückte. Zwar wandelte in dn Weiten der Wüste umher, seit er denken konnte, und war mit ihr vertraut wie kaum einer der jüngeren Nomaden, doch er konnte nicht von sich behaupten, im Dienste der hiesigen Natur zu stehen.
    "Na gut, folgt mir!"
    Etwas skeptisch setzte sich der Blondschopf in Bewegung, Ornlu an seiner Seite und etwas zurückbleibend Corax und Adrastos. Und tatsächlich, die Großkatze erhob sich beinahe wie auf Kommando und begleitete die beiden Waldmänner, die scheinbar irgendeinen Zauber wirkten. Maris hatte das Wesen der Magie noch nie verstanden, doch die Tatsache, dass sie existent war, nutzte er bei jeder größeren Gelegenheit, die sich ergab und mit Magie vereinfacht werden konnte - insofern ein Magier zur Hand war.

    In großem Bogen umgingen sie den Zeltplatz, stets am Rande der Stadt entlang, wo sie außer den Wachen niemand weiter erblicken würde, in Richtung Westen, wo sich schon bald - ebenfalls in gebührendem Abstand zur Stadt - ein weitläufiges Gehege auftat, dessen Grenzen durch hölzerne Zäune markiert waren. Ein gutes Stück weit folgten sie der Umzäunung, bis sie ein Tor erreichten. Maris öffnete es und schob den Torflügel beiseite, sodass die Druiden passieren konnten. Endlich hatte Marik wieder das sichere Gehege erreicht und würde genügend Wasser und Fressen bekommen, um wieder zu alter Stärke zurück zu finden.
    "So, da wären wir. Ich danke euch Dreien für eure Hilfe. Ohne euch hätte ich das wahrscheinlich nie geschafft."

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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    "Es gibt nichts zu danken. Es ist unsere Pflicht die Kinder der Natur vor dem Menschen zu schützen. Hier ist es zwar nun anders, aber du gabst uns dein Wort und sollten wir jemals Grund haben, dich als Menschen zu sehen der die Kinder der Natur, seien sie noch so bizarr, bedroht - dann werden wir uns ein letztes Mal sehen. Da hast du mein Wort drauf.", meinte Ornlu wölfisch grinsend und allemal ernst. Dann steckte er sich einen Stängel Sumpfkraut an.
    "Ich weiß nicht, ob du diese Bindung zur Natur benötigst. Ich hörte einst einmal von Bestienmeistern, denen wilde Tiere folgten - aber sie gehörten nicht zu uns. Dieser Shaklala...der Löwe...oder wie er hieß, wird dir wohl mehr sagen können. Wenn es einen Weg gibt, der nicht der unsrige ist, sollte er nach hören sagen ja dies können. - Achja wenn du Aniron siehst, wäre ich dir verbunden, wenn du ihr sagst mich doch bitte irgendwo zu treffen. Wir sind hier noch ein paar Tage. Meine Schülerin braucht etwas Horizonterweiterung und mit Adanos soll es beginnen.", fügte der Druide an und nickte dann Corax und Adrastos zu.
    "Wir suchen uns was zu essen. Waren zwei lange Tage.", sprach er und ging vor.

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    Deus Avatar von Lobedan
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    Lobedan ist offline
    Zielstrebigkeit war eine Eigenschaft, die er in der letzten Zeit bei sich selbst enorm verbessert hatte. Vergangene Tage, an denen er viele Dinge durchdacht und dann aus verschiedenen Gründen nicht umgesetzt hatte, rückten damit mehr und mehr in die Vergessenheit. Er hatte wieder einmal einen Plan gefasst, den es umzusetzen galt. Dazu brauchte er einen Wassermagier, einen hohen Wassermagier, der genügend Einfluss besaß, diesen Plan direkt in die Tat umsetzen zu können.
    Nach reiflicher Überlegung war ihm Cronos eingefallen, mit dem er in der Vergangenheit schon einigen Kontakt gehabt hatte. Da Solveg diesen Namen ebenfalls genannt hatte, blieb praktisch keine andere Möglichkeit, es galt also, alles auf eine Karte zu setzen.

    Das Klopfen an die offenbar schwere Holztür hallte im ersten Moment wie verloren durch den Gang im Tempel. Das Echo wurde dann jedoch durch ein freundlich klingendes "Herein" abgelöst, woraufhin der Assassinenjäger sogleich die Tür öffnete, eintrat und direkt hinter sich wieder schloss. Sein Blick flog zuerst über teils prunkvolles Mobilar, blieb dann jedoch in der Mitte des Raumes an einem Schreibtisch hängen, hinter dem ein älterer Mann in dunkelblauer Robe über schier unzähligen Schriftstücken brütete. Er blickte kurz auf, sowie das Geräusch vom Schließen der Tür in dem hohen Raum verklungen war.
    "Ah, Lobedan. Schön, dich wieder einmal zu sehen. Kommt her und setz dich, ich bin gleich soweit."
    "Ich grüße euch, Cronos!", entgegnete der Nomade bestimmt und folgte danach den Anweisungen des Wassermagiers. Es dauerte tatsächlich nur einen kurzen Moment, ehe er sich gänzlich von seiner Arbeit löste, was ein herzlicher Blickkontakt verdeutlichte.
    "Was kann ich für dich tun?"
    Bescheiden räusperte sich der Dunkelhaarige, der nun etwas benommen von der Autoritätsperson vor ihm war. Das Charisma eines solchen Wassermagiers schränkte ihn noch immer weit mehr ein, als Pakwan oder Wutras es jemals im Stande waren.
    "Ich komme wegen Solveg.", meinte er deshalb nur knapp.
    "Solveg? Was ist mit unserem Schriftgelehrten? War er wieder einmal zu neugierig und braucht nun Hilfe?"
    "Neugierig sicherlich auch, aber das ist er doch schon immer.", scherzte Lobedan, wodurch ein Teil seiner Anspannung wich. "Hilfe braucht er aber auf jeden Fall. Nur in etwas anderer Art. Gewiss mag es ungewöhnlich erscheinen, dass gerade ich deshalb zu euch komme, wo ich doch lange Zeit Abstand zu Al Shedim suchte, doch erschütterte mich das Schicksal Solvegs so sehr, dass mein Schritt wohl möglich genau der richtige ist."
    Cronos schob daraufhin interessiert die Augenbraue in die Höhe.
    "Wie euch sicherlich bekannt ist, sollte er bereits zum Fest der Vereinigung die Weihe zum Wassermagier antreten. Aus verschiedenen Gründen musste diese Weihe abgesagt werden..."
    "Ach...die alte Geschichte...", unterbrach ihn der hohe Wassermagier. "Verzeih mein Unterbrechen, es ist nicht meine Art, doch weiß ich genau, worauf du nun hinaus willst. Ich muss dich jedoch enttäuschen. Ich kann Solveg nicht weihen. Aus Gründen, die ich nun nicht näher darlegen möchte. Auch Vatras kann es nicht, der ebenfalls die gesamte Geschichte genau kennt, falls du vor hattest, als nächstes zu ihm zu gehen. Es ist ein sehr tragischer Fall, über den wir beide ebenfalls sehr bestürzt sind. Ich habe Solveg auch schon mehrfach empfohlen, konnte jedoch bislang nicht erreichen, dass ein anderer Vertreter Adanos' den Vorschlag bringt. Und solange dies nicht passiert, wird sich in seinem Stand nichts ändern."
    "Und daran kann ich nichts ändern?"
    "Du?! Nein. Doch! Warte einen Moment, ich muss überlegen. Ja...ja! Da war doch dieser andere Magier aus der Bibliothek...wie war noch der Name...?"
    "Overun!"
    "Genau, genau - danke! Overun. Geh zu ihm und sprich mit ihm. Aber nicht so offen, wie mit mir. Erkundige dich bei ihm nach Solveg, lobe seine Arbeit und zeig dich ein wenig interessiert an uns Magiern. Vermittle ihm die Ansicht, dass Solveg als Adept unterfordert ist."
    "Ich soll...?"
    "Ja, bei Adanos! Damit dieses leidige Thema endlich ein Ende findet. Meinen Segen sollst du dafür haben. Overun wird, wenn er überzeugt ist, Riordian davon berichten. Also überzeuge ihn! Und komm danach wieder zu mir."
    "Ich werde mir Mühe geben..."
    "Mühe allein reicht nicht! Gib dein Bestes! Nur dann wird dieser Plan tatsächlich funktionieren. Und nun geh, es ist gleich Mittag!"

  19. Beiträge anzeigen #299
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    Müde öffnete der Seher die Augen. Die Sonne stach ihn, blendete und war verboten hell. „Grmml“ sagte der eben Erwachte, gähnte ausgiebig und machte keine Anstalten, seine Hand vor den Mund zu halten.
    Er hatte durchgeschlafen, bis gerade eben. Das Einfangen des Ligers war doch weit kräftezehrender als er gedacht hatte. Eine ganze Nacht über hatten sie über das Tier gewacht, bis Maris aufgetaucht war. Eine lange, schwere Nacht, von der er sich noch immer nicht so recht erholt hatte.
    Mit müden Gliedern und verschlafenem Gesicht rappelte sich der Seher auf. „Grmoooah“ machte er, als er mehr einer Schnapsleiche denn einem Menschen gleich zum Oasensee wankte und seinen Kopf hineintauchte. Kühles Wasser umgab ihn, umspülte sein Gesicht und die Haare, die wie Algen um seinen Kopf waberten. „Bwaaah“ sagte er noch, als er seinen Kopf wieder aus dem Wasser hob und sich schüttelte und setzte kurz danach die ersten klaren Worte des Tages nach. „Hunger“ waren sie, mit denen der inzwischen etwas frischere Adrastos zu den Bäumen schlenderte, hochblickte und sich ansah, was wohl daran wächst. Kurz kratzte er sich am Kinn, fragte sich, ob die Dinger an den Ästen wohl essbar waren, pflückte sich eines und biss hinein. Probieren ging schließlich über Studieren.

  20. Beiträge anzeigen #300
    Veteranin Avatar von Nanami Rin
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    Nanami Rin ist offline
    Es war ein Ziel, das sich Nanami da gesetzt hatte, Ornlus Aufgabe sei dank, und sie sah es nicht ein, aufzugeben. Es war ihr zwar weiterhin gelungen, mit der Blume in Kontakt zu treten, sie zu spüren, sozusagen einzusehen, sie sogar leicht zum Erzittern zu bringen, aber doch hatte sich die Blüte nie geschlossen.
    Nanami spürte die leichte, sanfte, zerbrechliche Seele der Blume, die so primitiv und einfach schien, dass man beinahe Angst hatte, sie zu zerstören. Das Prickeln unter der Haut des Mädchens, mit dem die Magie immer wieder ihre starke Anwesenheit zeigte, war beinahe unerträglich. Doch sie genoss es. Sie liebte es. Es war für sie beinahe nicht mehr wegzudenken. Unersetzlich.
    Die junge Bardin hatte es geübt, ein Gefühl, wenn es auch nur so nichtig war wie Regentropfen, die ihre Haut benetzten, intensiv zu spüren, zu lenken, zu kontrollieren, das die Blume es mit nachvollziehen konnte und fühlte, als wäre es ihr eigenes und somit wohl handeln würde, als wäre es real. Ganz leichte, feine Tröpfchen, die auf die zarten Blütenblätter fielen, sie zum Erzittern und die Blüte zum Schwanken brachte. Sicher war das noch nicht schmerzhaft für sie. Eher alltäglich und vielleicht kitzelte es sogar ein bisschen. Wie es wohl bei wirklich schwerem Regenfall war? Aber wie oft kam sowas in der Wüste vor? Hatte die Blume das schon miterlebt? In Nanamis Geiste begannen die ersten Tropfen zu fallen und die Blume zu benetzen. Diese ließ sich erst nicht stören. Das war noch zu wenig. Weitere Tropfen fielen, größere, schwerere, trafen die Blütenblätter so, dass sie am weitesten nach unten gebogen wurden und zitterten.
    Dann regte sich die kleine Pflanze. Eine Spur von Unbehagen durchfuhr Nanami, ganz schwach. Ein Frösteln. Zittern. Ein Zucken. Die Blütenblätter bewegten sich. Die Blüte schloss sich, zum Schutz vor dem Regen. Fasziniert sah das Mädchen dem kleinen Schauspiel zu. Dass Blüten sich schlossen war nichts Neues, aber diese tat es auf Nanamis Willen hin. Ihr Zutun veranlasste sie dazu. Das Frösteln versiegte. Die Rothaarige spürte noch das leichte Pulsieren der Anwesenheit, Verbundenheit der Pflanze, doch schien wieder der Normalzustand einzutreten. Der Regen störte sie nicht mehr. Langsam ausatmend ließ das Mädchen von der Blume ab.
    Kurze Zeit später öffnete sich das kleine bunte Ding wieder für die Sonne.

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