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  1. Beiträge anzeigen #101
    Veteran Avatar von Gwendor
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    Gwendor ist offline
    Noch einmal sah Gwendor sein gesamtes Gepäck durch. Der Waffenknecht hatte nicht vor, etwas in der Ruinenstadt zu vergessen. Er war aufgeregt. Morgen würde er Al Shedim verlassen und nach etlichen Wochen Aufenthalt in der Wüste seine Rückreise nach Myrtana antreten. Er hatte hier alles gelernt, was er lernen wollte.

    Wie es aussah würde er wohl alleine reisen, denn er hatte trotz intensiver Suche keinen Karawanenführer gefunden, welchem sich der junge Soldat anschließen könnte. Also würde ihm ein langer, anstrengender und gefährlicher Marsch durch die Wüste bevorstehen. Das machte jedoch nichts, Gwendor fühlte sich mittlerweile für so ein Abenteuer gewappnet und wollte hier nicht untätig warten, bis sich doch jemand aufraffen würde ihn zu begleiten.

    Nachdem sich der Waffenknecht sicher war, alles in seinem Lederranzen verstaut zu haben, überlegte er, wie seine nähere Zukunft aussehen würde. Zunächst würde er nach Vengard zurückkehren, soviel war klar.
    Gwendor hatte während seines Aufenthalts in Al Shedim trainiert wie ein Verrückter und war mittlerweile ein recht guter Kämpfer geworden. Er war sich sicher, dass es nicht viele Soldaten seines niedrigen Ranges gab, die so gut die Klinge zu führen verstanden, wie er und außerdem war er ein recht guter Bogenschütze geworden, das hatte Andy ihm gestern bestätigt.
    Wenn sich der Innosler dagegen seine Ausrüstung besah, so ließ diese jedoch an allen Ecken und Enden zu wünschen übrig. Er trug immer noch das einfache, mittlerweile abgetragene und mehrfach geflickte Leinenhemd mit dem Emblem der Stadtwache. Siedendheiss fiel Gwendor ein, dass er ja bei seinem ehemaligen Lehrmeister Hiroga eine Lederrüstung in Auftrag gegeben hatte, diese musste schon seit geraumer Zeit fertig sein. Als erstes würde er also in seiner Heimatstadt endlich diese Rüstung abholen.
    Dann betrachtete der Innosler sein Schwert. Es hatte ihm wirklich treu gedient, war jedoch trotz aller Pflege schartig geworden und war, wie er im Kampf gegen den Sandcrawler hatte feststellen müssen, auch nur eine relativ leichte Waffe. Mittlerweile hatte der Waffenknecht genügend Gold angespart um ein maßangefertigtes Langschwert in Auftrag zu geben, dies würde also der übernächste Schritt zu einer besseren Ausrüstung sein.
    Auch sein alter Kurzbogen war sicherlich nicht die beste Fernkampfwaffe unter der Sonne Innos, bei Gelegenheit würde er sich wohl auch nach einem fähigen Bogner umsehen.

    'Und dann,' dachte Gwendor so bei sich, 'wäre es vielleicht an der Zeit, sich nach einem Ritter oder Paladin umzushen, der einen treuen Knappen benötigt.'

  2. Beiträge anzeigen #102
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist offline

    In Kruzius` Labor

    Aniron klatschte aufgeregt in die Hände. Sie hatte sich vielleicht ein wenig vom Temperament des Magiers anstecken lassen, aber vor allem freute sie sich über die bevorstehende Aufgabe. Sie hatte genau verstanden, was Kruzius ihr gezeigt hatte. Sie hatte das gleiche stets mit dem Sand gemacht: ein Netz aus magischen Fäden gewoben, welches die feinen Sandkörner der Umgebung angezogen hatte. Dass es mit dem Wasser nun ähnlich war, erschien ihr nur einleuchtend. So machte sie sich ein weiteres Mal in die ihr gestellte Aufgabe.

    Sie lockerte kurz ihre Schultern um ein weiteres Mal Konzentration abzuverlangen. Ihre Hände parallel mit Abstand haltend spürte sie recht schnell wieder den Fluss der Magie. So wirkte sie das Netz aus unsichtbaren Fäden, wie sie es schon einmal getan hatte. Nun galt es nicht den Sand einzufangen, aber das Wasser der Umgebung. Sie ließ das Netz locker, dass es sich von ihren Händen gerade so löste, dass sie es durch den Raum gleiten ließ, aber nicht die Kontrolle darüber verlor. Anders als beim Sand konnte sie hier nicht gezielt suchen sondern musste großflächiger vorgehen. So lief sie langsam durch den Raum das Netz vor sich her gleiten lassend und konzentrierte sich auf das, was es einfing. Sie suchte nach Wasser, nach leichter Schwere in der Umgebung um sie herum. Adanos` Element war überall, wie der kratzige, unbarmherzige Sand, den man im Gegensatz zum Wasser sofort spürte.
    Erst als sie an Kruzius vorbeikam, spürte sie eine Veränderung. Sie beobachtete winzige Perlen, die scheinbar durch die Luft schwebten, doch Aniron wusste, dass sie endlich Wasser an ihr Netz gebunden hatte. Kruzius` Atem hatte es preisgegeben, eine Idee, auf die sie hätte schon viel früher kommen können. Ihr Netz hatte nun eine Aufgabe und es fiel ihr endlich viel leichter das Wasser der Umgebung zu sammeln. Es dauerte zugegebenermaßen recht lange, bis sie eine gute Menge beisammen hatte, aber sie schaffte es.

    Aniron fühlte das Wasser und es löste sich vom Netz, welches sie daraufhin aufgab. Sie fühlte die Flüssigkeit, wie sie sanft auf ihre Handflächen drückte, ohne sie zu berühren. Die Adeptin bewegte sich langsam auf die leere Wasseruhr zu. Sie überlegte, wie sie nun das Wasser in den Behälter bekam und kam zu dem Entschluss, dass es über den magischen Strom der Dinge funktionieren müsste. Sie fühlte das Wasser nach wie vor auf der anderen Ebene und das Prickeln des Stromes durch ihre Hände war ebenfalls wie immer gegenwärtig. Die kleine Wasserkugel über ihre Hand schwebend nahm die junge Frau mit der rechten die Uhr und konzentrierte sich auf den Strom, der von ihrer linken Hand durch das Element und durch den Gegenstand zu ihr in die rechte Hand floss. Vorsichtig löste sie ihr Fühlen vom Wasser und gab es dem Strom preis, der es geradezu in die Wasseruhr trieb. Mit Rechts verhinderte sie, dass der Strom es wieder hinaustrug.

    Aniron stellte die Uhr zufrieden vor sich auf den Tisch. Sie atmete aus und ließ ihren Blick kurz in die nichtvorhandene Ferne streifen, um sich wieder zu entspannen. Diese Aufgabe hatte sie eine Menge Kraft und Konzentration gekostet, aber sie hatte es geschafft und war eigentlich zufrieden mit dem Ergebnis. Sie hoffte nun, dass Kruzius es ebenfalls war.

  3. Beiträge anzeigen #103
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline

    In Kruzius' Labor

    Egal wie der Hohe Wassermagier sie auch drehte und wendete, seine selbst konzipierte Wasseruhr funktionierte. Dass das Wasser zwar mit einem solchen Tempo von der einen Ebene auf die andere floss, dass man es nur schwer beobachten konnte, schien ihn nicht zu interessieren. Wenn man Flugzeiten von Geschossen messen wollte, oder eine ähnlich präzise Aufgabe durchführen musste, war er sich sicher, dass alle seine Uhr benötigen würden. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht und vom einen auf das andere Bein hüpfend, während er sich zudem noch mit einer freien Hand durch den Bart fuhr, verkündete er zufrieden "Aquarus Temporus functionalus. Das hat auch wieder sehr gut geklappt.Ihr seid euch sicher, Aniron, dass ihr nicht nach eurer Ausbildung als mein Lake....ähm Assistenta Maxima in meiner Werkstatt bleiben wollt?" Da der Winzling auf diese Frage keine Antwort erwartete, nahm er nun auch die Wasseruhr und ging zu einem nahe gelegenen Tisch, auf dem schon sein Kerzenzerstampfer stand und begann verzweifelt zu versuchen sie oben auf zu platzieren, was ihm jedoch nicht so recht gelingen wollte, egal wie sehr er sich abmühte.

    Als die Wehmutter ihm anbot zu helfen, schüttelte er bloß heftig den Kopf und bewegte sich etwas weiter nach hinten in den Raum, wo eine Art Wippe stand, an deren Ende jeweils Löffelförmige Auswüchse hingen. "Dies nennt sich der Humanus Transportus Fidibus Potzblitzus. Damit wird dieses Problem schnell gelöst.", erklärte der hibbelige Wissenschaftler, wobei seine hin und her huschenden Augen den Sand fixierten. Wie ein Angler warf er seine Fäden aus und verband sich so selbst mit der Magie in dem Sand, woraufhin er die Arme heftig in die Höhe riss. Der Sand folgte ihm schlagartig, sodass zwei große Sandkugeln vor den Augen Kruzius' und Anirons nun in der Luft schwebten. Ein kurzes Klatschen von ihm später war aus den beiden Kugeln bloß eine geworden, die von der Größe her auch sein Bruder oder Zwilling sein könnte. Eins hatte diese Kugel ihrem Erschaffer jedoch voraus. sie war ein harter Bursche, oder zumindest würde sie es bald werden, da der Hohe Wassermagier schon damit begonnen hatte die vielen kleinen magischen Ströme in dem Sandball zu einem großen zu Vereinen, den er daraufhin dann verhärten wollte.

    Als er sich dazu im Stande sah, komprimierte und verlangsamte der Zwerg zugleich den großen magischen Strom, woraufhin die raue und poröse Struktur schnell verschwand und eine sehr glatte Steinoberfläche zurück. "Achja Aniron, Sandis Naturalis dürftet ihr ja erfühlen können, nicht wahr? Eure nächste Aufgabe wird es sein diese magischen Flüsse in den einzelnen Sandi Naturali zu vereinen, um dann bloß einen Strom zu haben, mit dem ihr die ganze Masse des Sandis Naturalis Maximis bewegen könnt. Und dann....", fing der hibbelige Forscher aufgeregt an, wobei ihm jedoch entfiel, dass er noch den schwebenden Steinklumpen in der Luft halten musste, sodass dieser mit voller Wucht in die Löffelöffnung fiel und den kleinen Wassermagier wie ein Katapult abschoss, wobei dieser sich noch nicht mal schlecht anstellte, sondern sogar einen kleinen Überschlag in der Luft machte und dann zielsicher unter dem zögerlichen Applaus Anirons' auf dem Tisch landete.

    "...müsst ihr die magischen Ströme zusammen ziehen und noch weiter verlangsamen, sodass sie jegliche Bewegung verlieren und starr werden, im Gegenzug kann man durch Dekomprimierung und Beschleunigung eines Felsenus Massivus auch wieder Sandis Naturalis daraus machen. Dies gut im Gedächtnis bewahren, denn das hilft uns später beim Eis auch weiter.", beendete er erstaunlicherweise vollkommen unbeeindruckt von dem Flug, wenngleich hibbelig wie immer seinen Satz vor dem Abschuss und sprang daraufhin gut gelaunt vom Tisch, um einen weiteren seiner Prototypen zu holen, die Aniron noch austesten sollte. Diese kleine tragbare Wippe, mutete fast genauso an, wie das Ding, mit dem sich Kruzius selbst abgeschossen hatte, wurde jedoch von ihm mit dem Titel "Eius Transportus Fidibus" vorgestellt, womit er Aniron auch klar machte, was wohl ihre nächste Aufgabe wäre. "Wenn alles klappt und ich werde mich bemühen keine Fachausdrücke zu verwenden, damit ihr es vielleicht etwas besser versteht, fliegt das Ei gegen das Kissen da hinten über meinem Ofen, fällt auf das Messer, neben dem zwei Behälter angebracht sind, wo die Schalen hineinfallen, während das Ei in der Pfanne landet und ich so leckeres Frühstück bekomme.", waren seine abschließenden Worte, bevor er sich mal für einen Moment ruhig hinsetzte und begann in sein Buch zu kritzeln.

    Hyperius

  4. Beiträge anzeigen #104
    Veteranin Avatar von Xarih
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    Xarih ist offline
    Xarih hatte sich wieder vollkommen erholt, sie verstand zwar noch nicht so ganz wie es eigentlich so weit hatte kommen können aber das würde vielleicht auch noch kommen und wenn nicht, war es eben Schicksal.

    Die hohe Magierin hatte sich auch schon wieder reisefertig gemacht, allerdings trug sie ein normales Kleid und nicht ihre Robe. Der Weg würde Xarih nach Bakaresh führen, von dort eventuell noch weiter. Der Grund warum sie ihren Hengst in Al Shedim zurück ließ.
    Erst hatte sie ja am kommenden Morgen los wollen aber sie hatte sich nun doch dafür entschieden gleich abzureisen, bis Sonnenuntergang würde sie noch ein gutes Stück des Weges schaffen.
    Von Abado hatte sich Xarih so eben verabschiedet gehabt und war gerade im Begriff den Stall zu verlassen, da traf sie auf Andy.

    Seid gegrüßt!
    Da ich euch gerade treffe.
    Ich bin im begriff nach Bakaresh zu reisen. Vielleicht hättet ihr ja Lust mich zu begleiten?
    Allerdings reisen wir zu Fuß, ohne Pferde.
    Überlegt es euch aber wie schon gesagt, bin ich gerade im Begriff abzureisen.


    Xarih wartete auf die Antwort. Nicht, dass sie Angst hatte alleine zu reisen, sie konnte sich sehr gut selber verteidigen aber eine Begleitung machte es doch angenehmer.

  5. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #105
    Deus Avatar von Andy
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    Andy ist offline
    Andy schaute Xarih an und wusste zuerst nicht was er sagen sollte. Zum einen wollte er sich etwas ausruhen, zum anderem wollte er einfach mal wieder etwas frischen Wind in seinen Alltag bringen. Deswegen entschied er sich das er Xarih Gesellschaft auf der Reise leisten würden. Er sagte "Ich werde mit dir gehen, die Abwechslung tut mir auch mal gut. Wir treffen uns in einer Stunde wieder hier." Xarih nickte und Andy machte sich auf den Weg zu seiner Ruine.
    Dort angekommen packte er alle notwendigen Sachen zusammen zum einen seine beiden Doppelschwerter, seinen Bogen mit Köcher und seinen kleine Leopard. Da Xarih auch ohne Pferd ging würde Andy es zu einem befreundeten Nomaden bringen, dieser würde auf Tálen aufpassen wenn Andy nicht da war. Nach dem Andy noch etwas Essen und etwas Wasser eingepackt hatte machte er sich wieder auf den Weg zum Treffpunkt.
    Der kleine Leopard rannte wie immer vor ihm her und erfreute sich der Abwechslung.
    Als er wieder bei Xarih war sagte er "Ging doch schneller als ich dachte. Können wir los?" Die Wassermagier nickte und so machte sich der kleine Trupp auf den Weg nach Bakaresh. Wenn man nicht wusste das Xarih eine Wassermagierin war konnte man glatt meinen sie und Andy wären ein paar und seinen einfache Händler. Eigentlich eine verdammt gute Tarnung wie Andy auffiel.

  6. Beiträge anzeigen #106
    Ritter Avatar von Tano
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    Tano ist offline
    „Guten Morgen, lieber Schüler. Ormuss hast du noch immer nicht gesehen, oder? Hab ich mir gedacht, ich auch nicht. Machen wir eben auch heute ohne ihn weiter. Die letzten Wochen haben wir uns ja ein wenig schleifen lassen, was?“ zwinkerte Tano Calan zu.
    „Wo waren wir nochmal stehen geblieben? Wenn ich mich recht entsinne war es die Verteidigung. Mal sehen ob du dich noch an alles erinnerst. Nochmal kurz: Ich rufe 'Ausweichen' oder 'Blocken' und je nach dem tust du eben das, was ich rufe. Aber keine Angst, ich nehme nicht mein Schwert sondern diesen schicken“, dabei hielt er einen besentstieldicken Stab in die Höhe, der in etwa so lang war wie ein Schwert,“Stab. Aber damit du dich auch schön anstrengst bremse ich diesmal nicht kurz vor dir ab. Bist du bereit?“
    Calan nickte.
    „Schön. Dann mal los. Ausweichen!“
    Und schon sauste der Stock gen Calans Körpermitte.

  7. Beiträge anzeigen #107
    Veteran Avatar von Calan
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    Calan ist offline
    Mit einen gezielten Schritt nach hinten und gebeugten Oberkörper wich der junge Mann den zugegeben noch langsamen Schlag aus. Er war auf die Nierengegend gezielt und hätte sicher einen unangenehmen Schmerz verursacht, hätte er getroffen.
    Kurz darauf brachte er sich wieder in den richtigen Stand. Aufmerksam und breitbeinig, die Muskeln angespannt um beim kleinsten Befehl Tanos reagieren zu können.
    „Ausweichen“ kam tatsächlich abermals der Befehl des Lehrmeisters, sodass sich der Schüler zur Seite retten konnte, um einen senkrechten Schlag des Nomaden zu entgehen. Auf die Schulter wäre er gesaust und hätte sicher ein taubes Gefühl im Arm hinterlassen.
    „Blocken!“ Geistesgegenwärtig riss er die rechte Hand hoch und zog seinen Stock in die Bahn von Tanos, der mit einem Klacken abprallte und eine Richtung in den Boden einschlug. Ein Zittern fuhr durch den Arm Calans, der den Stock erschrocken fallen ließ und die Schulter kreisen ließ, bevor er ihn wieder aufhob. „Entschuldige“ wandte er sich an seinen Lehrmeister. „Wird nicht mehr vorkommen“

  8. Beiträge anzeigen #108
    Ritter Avatar von Tano
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    Tano ist offline
    „Nicht so schlimm, Calan, nicht so schlimm. In einem echten Kampf wäre das sehr gut gewesen. Die Übung würde ich nicht einmal als fehlgeschlagen bezeichnen, du hast das getan, was ich dir gesagt habe, wenn auch in einem fortgeschrittenem Stadium.“ Kurz schaute Tano zu seinem Schüler, der gerade seinen Stock aufhob.
    „Weder als fehlgeschlagen noch als zu Ende. Ausweichen!“
    Der Stock sauste nur eine Handbreite über Calan hinweg, der sich gerade noch zur Seite geworfen hatte, um dem schnell geschwungenen Stock zu entgehen.
    „Sehr gut, Calan. Als Krieger müssen du und deine Reflexe immer bereit für eine Konfrontation sein. Hiermit beende ich auch die heutige Übung. Du hast dich gut geschlagen. Morgen werden wir dann endlich mit der Offensive beginnen, das wird ein Spaß. Aber genug von trainieren heute, lass uns etwas essen gehen, mir knurrt der Magen.“, lächelte Tano seinen Schüler freundlich an.

  9. Beiträge anzeigen #109
    Ritter Avatar von Tano
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    Tano ist offline
    Stolz überblickte Tano von dem ins Schlachtfeld ragenden Felsen hinab auf die Krieger die er um sich geschart hatte. Viele unbekannte Gesichter waren darunter, doch auch einige bekannte. All seine ehemaligen und aktuellen Schüler waren ebenfalls unter ihnen zu finden. Er selbst war der Anführer dieses Heeres, ehrenhaft, mächtig und weise. Doch anstatt seiner üblichen Alltagskleidung trug die Robe eines Wassermagiers, sein starkes Schwert in der Linken, die magieformende Rechte streckte sich in Richtung des Schlachtfelds, wo sie durch unsichtbare Energien die Kreaturen des Bösen zurückhielt. Für einen kurzen Moment schloss der Feldherr die Augen und atmete tief durch.
    Mit einer kaum merklichen Bewegung ließ er die magische Barriere verschwinden und die Mächte des Bösen über seine mutigen Krieger brechen. Mit lauten Schreien machten diese sich selbst Mut und stürmten den Scheusalen entgegen. Unter den Monstern waren orkähnliche Humanoide genauso vertreten wie hässliche Wolfstiere, die aus Beliars Reich persönlich zu kommen schienen.
    Mit ohrenbetäubendem Krach trafen die beiden ungleichen Armeen aufeinander und ein blutiges Gemetzel nahm seinen Verlauf. Über allem thronte Tano und sandte einen Eishagel nach dem anderen gegen die Scheusale. So sehr er sich auch verausgabte, seine Schar schrumpfte immer schneller, und als nur noch ein Dutzend von ihr übrig war, fasste er einen kühnen Entschluss. Mit einem gewaltigen Satz katapultierte er sich von dem Felsen und landete inmitten der Monstrositäten, unter welchen er gnadenlos wütete. Er schlitzte Bäucher auf, enthauptete etliche Kreaturen, durchbohrte Herzen. Der klägliche Rest seiner Schergen warf sich mit neuem Mut gegen die Angreifer, doch Tano hatte kaum Augen für sie.
    Der Anführer der Scheusale, eine Bestie wie sie im Buche stand bahnte sich seinen Weg zu Tano, wobei er etliche seiner eigenen Diener mit zwei riesigen Keulen einfach zur Seite schlug. Entschlossen ging Tano in die Offensive, doch die keulenschwingende, dreiäugige Bestie drängte ihn mit jedem Schlag zurück. Während er alle Mühe hatte, die erste herannahende Keule mit seinem Langschwert aufzuhalten sah er nicht die andere Keule kommen. Mit einem dumpfen Geräusch traf sie ihn an der Seite und warf ihn mitten in die Masse, sein Schwert flog in hohem Bogen über Tano und blieb in einer Bestie stecken, die kläglich verendete. Tano Ur schloss die Augen und konzentrierte sich, sein wieder näherkommendes Gegenüber wollte er mit einem einzigen, mächtigen Angriff vernichten. Kurz bevor der Anführer nahe genug für einen Angriff gekommen war, spreizte Tano seine Handflächen und wollte einen eisblauen Strahl gegen den Feind senden, doch nichts geschah. Ungläubig betrachtete der junge Mann seine Handflächen. Aus dem Augenwinkel sah er den letzten seiner Recken sterben, sein eigenes Ende, das in Form einer Keule kam, nahm er nicht mehr war. Alles wurde schwarz um ihn...


    Schweißgebadet federte Tano aus dem Bett. Er hatte einen Entschluss gefasst. Ohne sich ein Hemd anzuziehen eilte er hinaus auf die dunkle Straße in Richtung Tempel. Er musste sschnellstmöglich einen Diener Adanos finden.

  10. Beiträge anzeigen #110
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline

    Im Zimmer von Harzus

    Bumm Bumm....Bumm Bumm, erklang es immer wieder in den Ohren des Wassermagiers, der aufgrund dessen nach einer Weile die Augen aufschlug und für die Quelle dieser Schlafstörung suchte und sie auch an der Pforte seines Zimmers, nämlich der Eingangstür fand, vor der ein schweißgebadeter und sichtlich hemdloser Hüne stand und anscheinend so aussah, als ob er noch die ganze Nacht weiterklopfen würde, wenn man ihm nicht half, weshalb Harzus ihn herein bat. "Wieso kommt er ausgerechnet zu mir, bei all den Wassermagier .... wieso ausgerechnet ich ...", fragte er sich in Gedanken, wenngleich ihm die Antwort auf diese Frage genauso bewusst war, wie die Tatsache, dass man beim Eintauchen in Wasser stets nass wurde, oder sich den Kopf aufschlug, wenn man dies mit Eis probieren wollte.
    "Ich nehme an, dass dir die Novizen gesagt haben, dass man mich nachts aus dem Bett holen kann und ich dir dafür nicht gleich den Kopf abreiße, wie die meisten der anderen, womit nicht nur die älteren Magier gemeint sind.", fing der schläfrige Mann an, woraufhin hin Tano selbst auch etwas dazu sagen wollte, dieser ihn jedoch nicht zu Wort kommen ließ und stattdessen selbst wieder die Stimme erhob
    "Sag nichts, das war der Grund. Außerdem bist du schweißgebadet, trägst kein Hemd und tauchst mitten in der Nacht auf; ich kombiniere, dass du entweder einen Albtraum hattest, oder eine Lebensmittelvergiftung, wobei man dich bei Letzterem trotz der späten Stunde nicht zu mir geschickt hätte. Dann erzähl mal, was genau in deinem Traum passiert ist.", sprach der Wassermagier, während er sich sein Schlafgewand glatt strich, dessen Falten man in dem spärlich durch magisches Licht beleuchteten Raum sowieso kaum sehen konnte, es ihm jedoch ums Prinzip bei eben dieser Sache ging.
    Nachdem dies gesagt worden war, kam nun auch endlich der vollkommen durchgeschwitzte Tano zu Wort, der wohl versuchte möglichst ausführlich über den Traum zu berichten, sodass sich Harzus ein Gähnen nicht verkneifen konnte, ehrlich gesagt aber auch dankbar dafür war, da er so eine bessere Deutung machen konnte.
    "Ich will es mal kurz machen, da es spät ist, ich müde bin und du dir außerdem bald eine Lungenentzündung geholt hast, wenn ich jetzt bei den Ursprüngen der Götter anfange.", erklärte der noch immer leicht schläfrige Mann, woraufhin der Grund für die nächtliche Schlafstörung nickte. "Die Wassermagierrobe bedeutet, dass du deinem Leben einen neuen Sinn geben sollst. Diene Adanos als Mitglied im Kreis des Wassers, denn du bist auch etwas einzigartiges, da du nicht bloß nach Vervollkommnung deiner Künste der Magie suchst, sondern auch weißt, wie man mit dem Schwert umgeht, sodass du dich zur Not auch so verteidigen kannst. Jedoch scheinen deine Fähigkeiten der Magie noch nicht bereit zu sein für den Einsatz, auch wenn du das selbst glaubst. Also geh, such dir einen Lehrer und dann diene Adanos. Mit einem solchen charmanten Verhalten, wie du es bei mir mit der Uhrzeit an den Tag legst, wird es jedoch schwer werden, aber nur Mut ich glaube Hyperius nimmt jeden, auch wenn keiner so recht weiß, wo der sich im Moment rum treibt und seine Ansichten von vielen auch nicht unbedingt gern gesehen werden.", bemühte er sich möglichst alles in einem Redeschwall unterzubringen, dessen Ende von einem erneuten Gähnen eingeläutet wurde.
    "Ich kombiniere, dass du nun auch nicht ganz mit der Antwort zufrieden bist, aber dafür musst du halt drüber nachdenken und nun geh schlafen. Gute Nacht, du wirst den Sinn noch schon verstehen", sagte er, während er seinen Gegenüber langsam und sachte, aber zielstrebig zur Tür schob, diese vor ihm zuschloss und sich anschließend wieder zurück in sein Bett begab.

    Hyperius

  11. Beiträge anzeigen #111
    Ehrengarde Avatar von Berash
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Berash ist offline
    Der Tag neigte sich dem Abend zu. Natürlich war dies unausweichlich, aber im Moment wünschte sich der Emir nichts sehnlicher, als in der Lage zu sein, die Zeit anzuhalten. Jedes Mal, wenn die Nacht herein brach, kamen die Schatten um ihn zu verschlingen. Deshalb verbrachte er die Nächte auch lieber in der Nähe eines großen Feuers, welches die Finsternis vertrieb. Tagsüber versuchte Berash dann, den verlorenen Schlaf nachzuholen, doch dies gelang mehr schlecht als Recht. Es war eher die Erschöpfung, die den Verhüllten dann schlafen lies. Und seine Ruhe war nicht erholsam.

    Dem Novizen hatte er davon nichts erzählt. Mindroth war schon so misstrauisch genug ihm gegenüber. Doch klugerweise stellte er keine Fragen, worüber Berash froh war. Er hätte nicht gewusst, wie er diese Fragen beantworten solle, denn der Krieger konnte selbst nicht einmal sagen, was mit ihm geschah. Es erinnerte ihn daran, was einst mit DraconiZ geschehen war, doch dies hier verlief ganz anders. Der Assassine hatte seine Fähigkeit lenken können, während Berash von ihr beherrscht wurde.

    "Du siehst schon wieder so nachdenklich aus, Kael. Was ist?"

    Unsanft wurde der Emir aus seinen Gedanken gerissen, als Mindroth ihn ansprach. Berash winkte ab und murmelte nur etwas davon, müde zu sein. Und das war nicht einmal gelogen, denn müde war er wirklich. Sein Gesicht sah zerlebt aus und er hatte schon bessere Tage erlebt. Doch er würde trotzdem nichts verraten, denn dies war seine Bürde.

  12. Beiträge anzeigen #112
    Ritter Avatar von Tano
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    Tano ist offline
    „Guten Abend Calan. Freust du dich schon? Nun, ich würde das zumindest, denn heute kommen wir zur Offensive, dem Herzstück des Kampfes. Die Kampfstellung kennst du ja bereits, nur beim Angriff muss sie ein wenig flexibler sein als bei der Verteidigung. Der Griff bleibt gleich. Nun versuch mal, damit zu schlagen. Ja, gar nicht mal so schlecht. Beim Angriff geht es um zwei Dinge, auf einem der beiden sollte jedoch der Schwerpunkt liegen. Geschwindigkeit und Stärke. Ich rate dir momentan jedoch, noch keinen Schwerpunkt zu setzen, sondern erst herauszufinden, wo deine Stärke liegt. Der Rest der Schlagfolge ist eigentlich logisch, trotzdem erkläre ich es zur Vorsicht. Nutze immer den Schwung, er ist ein wertvoller Verbündeter. Wird deine Klinge geblockt und federt zurück, schlag sofort nochmal zu, geht sie ins Leere oder trifft, schlag von der Seite aus zu, von der du mehr Schwung hast. Versuch das mal. Ja, das sieht doch schon ganz gut aus. Jetzt tob' dich mal an dem Pfosten da drüben aus und versuche das anzuwenden, was ich dir gesagt habe. Ich beobachte dich währenddessen.“

  13. Beiträge anzeigen #113
    Lehrling Avatar von Dorthon
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    Dorthon ist offline

    Wieder zurück

    Noch einen Versuch gab es nicht. Ihm schauderte es. Schon dieser Versuch, die Wüste wieder zu verlassen, scheiterte. Dorthon fühlte sich in den Wäldern Myrtanas geborgener. Dort kam er viel besser zurecht, und eine endlose Leere bekam man dort auch nicht vor die Augen. Schon am dritten Tage nach seiner Abreise aus der Wüstenstadt Al Shedim, verlor er die Spur zum Pass. Er trauerte, sehnte sich nach dem satten Grün. Doch überall blieb nur Staub und Hektik. Niemand sprach ihn an. Adanos’ Volk? Obwohl, Dorthon war doch selber schuld. Sein Charakter blieb eben eher der Verschlossene. Seine Gedanken und Überlegungen gehörten ihm. Vielleicht war es auch gar nicht so gut, einen Gesprächspartner in dieser Stadt zu bekommen. Schließlich hätte jener auch zu jedem Volk gehören können. Mitten im Gespräch wäre es früher oder später zu der Frage gekommen, was Dorthon so gelegentlich tat. Und dieser log nicht gern, gar nicht gern. Wahrscheinlich hätte er gerade herausgesagt, dass er die Formen und Inhalte der Magie studierte. Und in falschen Ohren lagen diese Informationen vielleicht überhaupt nicht gut. Er musste sich vorsehen.
    Der Vermummte wurde auf halber Strecke, ins Verderben zu stürzen von einigen Nomaden aufgenommen, die ihn zurück nach Al Shedim brachten. Er hätte sie auch fragen können, ob sie ihn zum Pass führen würden. Allerdings mochte er es nicht, andere um etwas zu bitten, während diese selbst mit ihrem Leben zu tun hatten. Also ging er mit ihnen zurück nach Al Shedim.
    Dort kümmerte er sich, das war vor ein paar wenigen Tagen, um ein Buch, das eine vernünftige Blattanzahl aufwies und dennoch leicht mit sich herum zu führen war. Dieses Buch sollte nun all seine Studien und Notizen bergen. Er würde gleich in der nächsten Zeit damit beginnen, die ersten Seiten zu füllen. Mittlerweile las man schon auf dem Einband seinen Namen. Die erste Seite hatte er als Inhaltsverzeichnis vorbereitet. Dort stand bereits ganz oben vermerkt: Die Formen der Magie.

  14. Beiträge anzeigen #114
    Provinzheld Avatar von Klonky
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    Klonky ist offline
    Dies war also die große Stadt der Nomaden Al Shedim. Gestern Nacht kam Klonky zusammen mit Skaal und seiner Crew hier an, nachdem sie sich mühevoll durch die Wüste geschleppt hatten. Zumindest ging es dem Neuling so, denn er war diese Klimaverhältnisse nicht gewohnt.

    Allein lief Klonky durch die Straße von Al Shedim. Der Kanal faszinierte ihn wirklich, also folgte er ihm bis zu seinem Ursprung, der Oase. Sie war wirklich wunderschön, also legte sich der Neuling erstmal in den Sand, der die Oase umrundete, um sich zu Sonnen. Das Gefühl der Geborgenheit machte sich nun auch bei Klonky breit, denn hier lebten keine Assassinen, die ihn einfach mal so versklaven konnten, sondern nur das Volk der Nomaden und die Wassermagier.

    Von der Oase hatte der Neuling einen ausgezeichneten Ausblick auf die Kamele, die in der Nähe der Oase sich befanden.

    Klonky lag einfach nur da, und beobachtete die Menschen, die Kultur dieses Volkes, das ihn so faszinierte.

  15. Beiträge anzeigen #115
    Provinzheld Avatar von Klonky
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    Klonky ist offline
    Seit zwei Tagen befand sich Klonky nun in Al Shedim, die Hauptstadt der Nomaden. Der Neuling war wirklich begeistert von der Stadt und seiner Bevölkerung, denn er sah öfters Wassermagier, in ihren blauen Roben oder schwer Bewaffnete Nomaden, die in die Stadt rein oder raus gingen.

    Klonky hatte sich eine Bank in der Nähe des riesigen Adanos Tempelkomplexes reserviert, worauf er schon eine lange Zeit drauf saß. Im Prinzip wechselte er den ganzen Tag zwischen zwei Positionen, der Bank vor dem Tempelkomlex oder der Sand, der die Oase von Al Shedim umkreiste.

    Der Neuling sah immer, wie die Wassermagier an ihm vorbei gingen, die zum Tempelkomplex wollten, also war das wohl ihr Wohnort, dachte sich Klonky. Hineingehen wollte der Neuling nun eher nicht, bevor er noch aus der Stadt geworfen wird, weil seine Unwissenheit ihn als Neuling abstempeln würde, blieb er lieber auf Distanz und beobachtete die anderen Menschen.

    Niemand in dieser Stadt kannte ihn, bis auf Skaal vielleicht, aber da wusste Klonky nun auch nicht wirklich, wo er sich befand.

    Langsam wanderte die Sonne weiter am Himmel, also erhob sich der Neuling langsam von seiner Bank, wobei er sich erstmal ausgiebig strecken musste, bevor er sich auf dem Weg zur Oase machte, um sich in den Sand zu legen.

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    Provinzheld Avatar von Ormuss
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    Ormuss ist offline
    Was war mit Ormuss in den letzten Wochen geschehen? Ja, das wusste wohl niemand so genau, nicht die Tempelwächter von Al Shedim, die ihm normalerweise jeden Morgen begegneten, nicht sein Lehrmeister und Schüler Tano und einer wie Saleph sowieso nicht. Nur Ormuss selbst wusste das. Und der größte Teil würde wohl für immer sein Geheimnis bleiben. Alles, was man wissen musste, war, dass er in Lago war, mit einem großen, randvoll gefüllten Sack wiederkehrte und sich bald ein eigenes Zelt leisten konnte. Was in Lago vorgefallen war... Saleph müsste es nicht wissen, Tano müsste es nicht wissen, aber vor allem die Wachen mussten es nicht wissen. Was sie aber wissen mussten oder sich Ormuss zumindest sehr erhoffte, dass sie es wussten, war, dass man jetzt bei ihm die ersten Güter erwerben konnte. Das waren hauptsächlich Kräuter zum Stimulieren des Geistes. Der gewöhnliche Bürger würde es wohl als Drogen bezeichnen, Rauchkraut und sonstiger ungesunder Kram. Natürlich war das alles Humbug der dummen Masse. Er kannte die Kräuter, er hatte sie selbst schon dutzende Male geraucht, seiner Seele hatte es nicht sichtlich geschadet.

    Das Zelt war ziemlich klein, die einfachste Behausung, die ein noch immer mittelloser Wanderer, Philosoph und Prediger überhaupt in Erwägung ziehen konnte. Drinnen hatte er viele Laken ausgebreitet, auf denen er, wannimmer es ihn danach gelüstete, ein Nickerchen hielt. Der große Sack aus Lago stand in einer Ecke, inzwischen war er vom ursprünglichen Inhalt geleert und nur noch mit ein paar Kleidern gefüllt. Ormuss besaß jetzt ein kleines Kästchen, in dem er die wertvolleren Gegenstände aufbewahrte, alte Münzen, Perlen und Aquamarine, einen Hühnergott, alles, was er am Strand bereits gefunden hatte. Vielleicht hatte er ein Faible für solcherlei Kram entwickelt, seit er hier war. Es erinnerte ihn an bessere Zeiten...

    Draußen war es schon dunkel geworden, ehe er mit der Säuberung des Zeltes fertig geworden war. Jetzt war eigentlich so gut wie alles fertig, alles konnte endlich seinen gewohnten und gewünschten Gang gehen. Ormuss trat hinaus und blickte hinunter zum Strand. Es wehte nur ein leichter Wind, die Wellen, die die Flut brachte, waren kaum zu erkennen. Er würde noch etwas schwimmen gehen, sein tägliches Training, damit er bald auch dieses Element beherrschte. Es war wohl eine Schande: Der größte Exmagus des Landes konnte immer noch nicht schwimmen...

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    Ritter Avatar von Kilijan
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    Kilijan ist offline
    Die Luft war noch immer warm, obgleich die Nacht schon seit einiger Zeit gekommen war. Der Himmel war sternenklar und von dunkelstem Schwarz. Nicht ein mal das diffuse Leuchten von Al Shedim hinter der Oase konnte daran etwas ändern. Die Oase. Kilijan sah durch die Randpalmen in den Olivenhain, in Richtung der Nomadensiedlung. Und er saß in einem Höhleneingang.

    Die letzten Tage waren mitunter das Kraftraubenste gewesen, das Kilijan je vollbracht hatte. Das Arbeiten in der Wüstenhitze war unglaublich anstrengend. Er musste viele Pausen machen, jeder Muskel in seinem Körper brannte und sein Kopf schrie Zeter und Mordio. Aber sein Willen war unbeugsam. Er hatte sich etwas in den Kopf gesetzt. Nachdem der Eingang einer Höhle freigelegt gewesen war, gab es für ihn kein Halten mehr. Er kannte die Zahl der Schaufeln, die Zahl der Körbe, die er voller Sand in die Wüste hinaus getragen hatte und die Zahl der Stunden, die er dort geschuftet hatte genauso wenig wie die Zahl der Sandkörner in der Wüste. Es schien eine Ewigkeit gewesen zu sein.

    Aber jetzt war es vorbei. Kilijan ächzte und setzte sich etwas auf. Er konnte sich kaum bewegen. Seine Kleidung klebte noch immer vom Schweiß kalt und nass an seinem Körper, obwohl er schon seit Stunden hier saß. Er nahm einen letzten Zug von seinem ehemals langen Sumpfkrautstengel und schnippte ihn weit in die Dunkelheit. Dann raffte er sich unter stöhnen auf und betrat die Höhle.

    Der Steinboden war warm und aus dem selben sanften, feinen Sandstein wie der restliche Felsen auch. Der Eingang ging etwas nach rechts in den Fels, machte dann einen kleinen Linksknick und schon stand man in der Höhle. Es war ein recht großer Raum, sicherlich sieben Schritt tief und zehn breit, mit an der höchsten Stelle der Höhlenkuppe drei bis vier Schritt hohen Decke. Kilijan tastete sich durch die Schwärze und fuhr liebevoll mit den Finger an dem hier schon recht kühlen Stein entlang. Der junge Mann hielt kurz inne, schloss in der totalen Dunkelheit die Augen und atmete tief ein. Er meinte, eine zutiefst friedliche, warme Energie pulsieren zu spüren.
    Seins. Seine Höhle. Sein .. Zuhause.

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    Mamka  Avatar von Aniron
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    Aniron ist offline
    Es dämmerte. Nein, man konnte es schon fast nicht mehr als das bezeichnen. Die Sonne ging auf, das drückte viel eher aus, was gerade in der Wüste geschah. Und Aniron lag immer noch wach. Sie hatte die Nacht kein Auge zugemacht. sie wusste nicht, warum, aber ihr unruhiger Geist und Körper waren zu dem Entschluss gekommen, sie nicht schlafen zu lassen. Stattdessen durfte sie sich von der einen auf die andere Seite wälzen. Immer wieder, wenn sie ihre Augen geschlossen hatte, tanzten unruhige Farben und Bilder vor ihrem inneren Auge. Ihre Gedanken schienen zu rasen und das taten sie auch noch im Kreis. Die Adeptin erhob sich genervt, dass sie auf dem Bett saß. Es war schon Morgen und sie hatte einen weiteren anstrengenden Tag vor sich, allmählich würden sich der Sand und die Luft mit der Hitze der Sonne aufwärmen. Noch aber war es angenehm kühl.
    Die junge Frau mochte diese Stimmung. Der Tag war am erwachen, niemand wusste, was er bringen mochte. Die Luft war noch rein und alles wirkte frisch. Es war eine angenehme Atmosphäre.

    Zumindest wäre es das gewesen, hätte sie ein paar Stunden geschlafen. aber nun fühlte sie sich sehr gerädert. Die Wehmutter ließ ihren Blick streifen und erblickte Sirii, die sie mit wachen Augen ansah. Es würde nicht lange dauern, dass sie auf machte zu ihrem geschäftigen Katzenleben in Al Shedim und der Umgebung.
    Anirons Blick fiel auf Maris. Der blonde Nomade lag friedlich schlafend neben ihr, von ihrer Unruhe nichts ahnend. Sie zerfloss innerlich bei dem Anblick des Mannes, der ihr Herz vor fast einem Jahr im Sturm erobert hatte. Er sah wunderschön aus, wie er neben ihr lag und seinen Kopf auf seinen Arm gelegt hatte. Blonde Haarsträhnen fielen ihm ins Gesicht, während sein Brustkorb sich regelmäßig hob und senkte. Er hatte seine Decke nur bis zur Taille hochgezogen und lag frei, dass seine muskulösen Oberarme zu sehen waren, ebenso wie sein stattlicher Oberkörper. Das weiche Licht, welches ins Zelt reinfiel, tauchte seine Haut in eine sanfte Färbung, dass Aniron nicht anders konnte, als ihm zuerst übers Gesicht zu streicheln und dann über seinen linken Arm bis hin zum Bauchnabel. Er zuckte kurz, schien sich davon aber gar nicht beeindrucken zu lassen.

    Völlig ergriffen von dem Moment, drückte sie sich an ihn mit dem Bewusstsein, ihn dabei zu wecken. Tatsächlich schlug ihr Liebster die Augen auf und blinzelte sie verwirrt an.
    "Mein Herz", hauchte Aniron und strich ihm über die Wange, um ihn dann auf die Nase zu tippen. Er sah sie fragend an, dass sie schließlich antwortete:
    "Ich kann nicht schlafen."

  19. Beiträge anzeigen #119
    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline
    Das Leben eines Nomaden war hart und anstrengend, insbesondere, wenn man nicht nur auf sich selbst Acht geben musste, sondern auf einen nicht geringen Teil seines Volkes. Dementsprechend gut ließ es sich schlafen, nachdem man den ganzen Tag über gearbeitet hatte - und selbst wenn der Tag nur daraus bestand, die Armbrust durch einige Übungsschüsse besser kennenzulernen, sich mit der fettleibigen, raubkatzenartigen Kreatur namens Marik herumzuärgern oder einfach einmal zu entspannen, konnte Maris wirklich nicht über Schlafprobleme klagen. Das hieß: beinahe. Denn wenngleich im trauten, sicheren Heim der Pflock einer Balliste einschlagen konnte und den Blondschopf nicht wecken konnte, so gab es doch etwas - oder besser gesagt jemanden - der dazu problemlos imstande war und es regelmäßig praktizierte, ihn erbarmungslos aus den wohligsten Träumen zu reißen. Leider galt nämlich die Devise: kann ich nicht schlafen, soll er das doch bitte ebenfalls nicht tun und mich unterhalten, bis ich wieder schlafen kann.

    "Mmmhhmm?", brummelte Maris und blickte Aniron durch ein halb geöffnetes, vom Schlaf ganz verklebtes Auge an.
    "Ich kann nicht schlafen.", war die Antwort, und dem Tonfall nach zu urteilen tat es ihr nicht im Geringsten leid, dass sie ihn damit seines wohl verdienten Schlafes beraubt hatte.
    "Mhhmm...", gab der Nomade unausartikuliert und vor allem unmotiviert von sich, schloss das Auge wieder und drehte sich von seiner Liebsten ab. In solchen Momenten galt selbst die Liebe nicht als Grund, um auf das eigene Wohlergehen zu verzichten. Was Schlaf anging, verstand Maris keinen Spaß.
    Dummerweise jedoch war die Nebenliegerin des Blondschopfes eine der hartnäckigeren Sorte und stach ihm mit den Fingern in den Rücken.
    "Mhhhmmm!!!"

    Ja, auf dem Gebiet der artikulationsfreien Meinungskundgebung war der Herr ein Meister, nur brachte ihn das in diesem Falle auch nicht weiter. Er hatte verloren und wusste das, und so versuchte er krampfhaft, seine Augen aufzuzwängen und der Sache etwas Positives abzuringen. Im Zelt wurde es in ein zwei Stunden ohnehin unerträglich warm, da wäre das Schlafen sowieso zur Qual geworden.
    "Wasn los, Schatz..."
    Es fiel noch schwer, Worte zu finden, wo das wortlose Sprechen doch so gut geklappt hatte, doch wenn Frauen etwas verstanden, dann war es, jemanden in ein Gespräch zu verwickeln, insofern sie das wollten. Und so richtete sich Maris auf, sodass er dem Gespräch zumindest halbwegs folgen konnte, das nun folgen würde.

  20. Beiträge anzeigen #120
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist offline
    Aniron hatten ihren Liebsten gepiesackt, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen, schließlich fiel seine sonstige Reaktion immer folgendermaßen aus: Sie weckte ihn, er fragte, was los sei, sie antwortete, dass sie nicht schlafen konnte und er honorierte es mit einem: „Armer Schatz!“, um sich sofort wieder umzudrehen und weiter den Schlaf der Gerechten zu pflegen. Doch diesmal war er nicht so schnell aus dem Schneider. Sie hatte die ganze Nacht wach gelegen und wollte bei Adanos, dass sich jemand um sie kümmerte. Dieser jemand war nun mal ihr Liebster. Auch wenn er ganz anderer Meinung war und sie wusste, dass er sich am liebsten wieder aufs Ohr gehauen hätte. Aber er war nun mal ein Mann und musste seine Liebste beschützen und wenn es abwesender Schlaf war, vor dem es sie zu beschützen galt.
    Dennoch wusste sie auf seine Frage gar nichts so recht zu sagen. Schließlich hatte sie sich selber schon gefragt, was der Grund hätte sein können, dass sie so unruhig war. Doch es schien weder körperliche Unruhe zu sein -das Leben hier in der Wüste füllte sie gänzlich aus-, noch seelische. Zwar steckte sie gerade in einer Lehre bei Kruzius, doch seine Aufgaben raubten ihr nicht derartig den Schlaf, dass sie kein Auge zu schließen vermochte.

    Die junge Frau legte sich zu Maris und kuschelte sich an ihn heran.
    „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Eigentlich bin ich müde, aber etwas scheint mich wach zu halten. Ich kann mir nicht erklären, warum.“
    Maris hob müde seine Hand –aber er tat es- und streichelte ihr sanft übers Haar.
    „Beschäftigt dich etwas?“ fragte er liebevoll, doch ihr entging nicht, dass er ein Gähnen unterdrückte. Sie sah auf zu ihm und spitzte unentschlossen die Lippen.
    „Nein, nicht dass ich wüsste.“ Sie krabbelte auf Augenhöhe zu ihm hoch und grinste.
    „Du hast schon eine blöde Freundin, was? Weckt dich mitten in der Nacht und dann weiß sie nicht mal, was los ist.“
    Ein schwaches Grinsen verriet Aniron, dass sie recht hatte, wenn natürlich sie wusste, dass es nicht böse gemeint war. Der Nomade hob seine Hand und strich ihr über die Augen um sie zu schließen. „Schlaf!“
    Doch Aniron gab sich nicht zufrieden.
    „Ich hab das die ganze Nacht versucht. Hat nicht geklappt.“
    Maris schnaubte.
    Die Hebamme strich ihm über die Wange.
    „Sag mal, mein Herz…“
    „Mmhm?“ kam es müde von dem Blauäugigen.
    „Was denkst du eigentlich über Kinder?“

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