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  1. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #81
    Deus Avatar von Andy
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    Andy ist offline
    Da sein Schüler die Aufgabe mit den bewegten Zielen hinter sich gebracht hat war es an der zeit für Andy persönlicher Lieblingsaufgabe. Es ging wieder einmal nach draußen in die Wüste um dort etwas zu jagen. Er hatte Seinem Schüler dies auch schon mitgeteilt als er vor ein paar tagen ihm die letzte Aufgabe gegeben hat. Nun wartete er nur noch darauf dass sein Schüler wieder auf dem Trainingsplatz erscheint um ihm diese Nachricht mit zu teilen.
    Als der Innosler endlich da war sagte Andy ihm "So wir machen uns auf die Reise. Wir werden etwas in die Wüste ziehen und dort wirst du dann die letzten Feinheiten von mir lernen bevor du für dich selbst verantwortlich bist. Pack deine Sachen und komm dann so schnell wie möglich wieder hier her. Dann brechen wir auf. Ich warte hier auf dich." Andy wäre kein Lehrmeister wenn er nicht schon seine Sieben Sachen gepackt hätte und abreise bereit war. So musste er nur noch auf seinen Schüler warten bevor es losgehen konnte. Er war gespannt wie viel Gepäck der Innosler mit sich rumschleifen würde.

  2. Beiträge anzeigen #82
    Krieger Avatar von Die Nomaden
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    Die Nomaden ist offline
    Hastig drehten sich die beiden Sippenkrieger um und zogen die Waffen. „Man, dieser verdammte Schnüffler...“, zischte Khalim, nachdem der erste Schrecken verflogen war und steckte den Einhänder weg, ehe er dem Fremden aufhalf. Angestrengt ratterte es hinter der Stirn des Nomaden, was er nun machen sollte. Dort, wo der Kerl rumgeturnt war, hatte er mit angrenzender Sicherheit das Gespräch mitbekommen oder wenn es ganz dämlich kam sogar die Gefangenen. Was sollte er nun tun mit diesem neugierigen Mitmenschen? Ihm etwas zu tun kam gar nicht in Frage, denn obwohl er den Dunkelblonden nicht persönlich kannte, war er nichtsdestotrotz ein Mitglied der Gemeinschaft und auf den Gedanken kam Khalim auch gar nicht erst. Befehlen oder ihm sonstwas sagen? Das ging auch schlecht, denn als Sippenkrieger hatte man schon unter den Nomaden etwas mehr als nichts zu sagen und das war nicht viel. Es war eine tragische Situation und das nicht einmal im literarischen Sinne, denn dafür hätte es zwei fatale Wege der Entscheidung geben müssen – für den Kämpfer gab es jedoch nur einen und der war ohnehin fatal genug.

    Nachdem Solveg den restlichen Sand ausgehustet und von seiner Kleidung abgeklopft hatte, standen sich die drei gegenüber, ohne einen Moment etwas zu sagen. Offensichtlich befanden sie sich alle in einer beschissenen Situation; allen voran aber die beiden Nomaden, denn der Neugierige hatte hier als einziger nichts zu verlieren, auch wenn er aussah, als wäre ihm ein Geist begegnet. Behutsam aber bestimmt schob Khalim den Adepten um die Ecke, dass die Männer erneut in der Gasse zwischen den Ruinen standen, wo ein seichter Wind den Sand vor sich her trieb.

    „Ich weiß nicht, was du gesehen oder gehört hast, aber deine Neugier scheint groß zu sein. Es wäre für uns alle am Besten, wenn du die ganze Angelegenheit hier einfach vergisst... versteh mich nicht falsch. Das ist selbstverständlich keine Drohung.“ Mit ernstem Gesicht pausierte der Sippenkrieger für einen kurzen Moment, dass der letzte Satz nicht ironisch zu verstehen war, denn auf die Art war er beim besten Willen nicht gemeint. „Hier ist etwas geschehen und es war rechtens. Dass die anderen Mitglieder unserer Gesellschaft davon nicht mitbekommen sollen, dient lediglich zu ihrem Schutz, dass unsere Feinde aus gewonnenen Informationen keinen Vorteil ziehen oder sogar die Sicherheit zerstören, die wir erfolgreich wieder hergestellt haben.“ Der Adept wirkte noch immer zerstreut, verlagerte das Gewicht mal auf den einen, mal auf den anderen Fuß verlagerte und dabei versuchte, den hastigen Atem unter Kontrolle zu bringen.

    „Ich kenne dich auch nicht, aber gesehen habe ich dich schon öfter und ich hoffe, dass du nicht zu jenen Feinden gehörst, denen wir hier einen herben Schlag versetzten. Bitte vergiss es einfach, sprich zu niemandem ein Wort darüber. Ist alles in Ordnung mit dir?“ Der Mann sah mitgenommen aus und ob ihn die Worte milder stimmen konnten? Der Nomade glaubte kaum, dass es so sein würde, da schon die Reaktion in der Taverne entsprechend ausgefallen war. Er war sich alles andere als sicher, wie er weiter vorgehen sollte. Müsste er bei weiteren Fragen die gesamte Geschichte erzählen, damit der Andere verstand und es letztlich vielleicht doch einsehen würde? Oder sollte er einfach die Schnauze halten? Ohnehin hatte er bereits deutlich zu viel verraten und eigentlich nicht mehr, als es der Adept mit seinen eigenen Augen hätte erschließen können. Nur die entsprechende Erklärung fehlte noch...

    Don Saleppo
    Geändert von Die Nomaden (26.07.2009 um 22:33 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #83
    Schwertmeister Avatar von Solveg
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    Solveg ist offline
    Er war überrascht, wie sie auf sein Auftauchen reagierten. Solveg hatte Vieles erwartet, angefangen von grenzenloser Aufregung über sein unerhörtes Erscheinen bis hin zu Drohungen verschiedener Art. Dass sie ihn jedoch förmlich anflehten, das Gesehene zu ignorieren, mochte nicht in seinen Kopf gehen. Was dachten sie, wer er war? Oder besser: Was waren sie? Welche Krieger, noch dazu in Überzahl gaben so schnell klein bei? Das roch förmlich nach ungeübtem, unrechtmäßigem Handeln.
    Sowie er langsam wieder Kontrolle über seinen eigenen Körper erlangte, der von plötzlicher Panik befallen worden war, brachte er all seine nahezu konfusen Gedanken in einer kurzen Frage auf den Punkt: "Was waren das für Menschen, dass sie derart grausam sterben mussten?"
    Der Adept blieb dabei unerwartet ruhig. Als wäre es eine Frage, die er täglich stellte und die selbstverständlich war. Doch sie war es nicht. So, wie die beiden sich aufführten, mochte diese Aktion fast schon an kaltblütigen Mord grenzen. Selbst wenn sie davon sprachen, dass es sich um Feinde handelte. Seit wann agierten Nomaden derart grausam? Er konnte es einfach nicht verstehen und fand darüber keine innere Ruhe, während seine Frage noch immer wie ein einsamer Lichtschimmer in tiefster Nacht im Raum stand.
    Gedanklich fügte er dabei nun langsam hinzu, dass er niemandem etwas tun wollte. Er wollte wissen, was hier wirklich geschehen war. Und warum. Abschätzen, ob es wirklich rechtens war, so wie die beiden es ausdrückten. Es waren ganz offensichtlich nicht allzu erfahrene Nomaden, woher wollten sie als Krieger wissen, wie sie Adanos' Willen auszulegen hatten? In derart jungem Alter?

  4. Beiträge anzeigen #84
    Krieger Avatar von Die Nomaden
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    Die Nomaden ist offline
    Jetzt war es doch geschehen. Wo der Kerl eben noch in Lethargie mit sich selbst gekämpft hatte, waren ihm nun die Worte auf die Zunge zurückgekehrt, die es eigentlich zu vermeiden gegolten hätte. Nachdenklich kratzte sich Khalim am Kinn, diesmal nicht, weil ihn der Bart juckte, sondern weil er wirklich nachdachte, was und wie viel davon er nun sagen sollte. Vermutlich würde ihm Ramirez ohnehin schon den Arsch so weit aufreißen, dass man darin mehrere Kamele parken könnte und somit konnte es kaum schlimmer werden.
    „Es waren Feinde, die unserer Gemeinschaft mehr als nur ein Mal schwer geschadet und großes Leid über das Wüstenvolk Adanos’ gebracht haben. Sie haben nun zumindest einen Bruchteil dessen erlebt, was sie anderen zufügten und haben damit ihre letzte Ruhe verdient, also lass sie nun ruhen und geh.“, forderte der Sippenkrieger nun. So weit war es die Erklärung gewesen, die er von Jonathan erhalten hatte, denn der kannte sich immerhin aus in den Bräuchen der Wüste und den Strafen, die die Nomaden für ihre ärgsten Feinde hatten. Oder nicht? Den Blonden jedenfalls schien sie nicht zufrieden zu stellen, aber lag nicht mehr in den Händen des Sippenkriegers, zumal er es dem Adepten auch unmöglich verbieten konnte, ein weiteres Mal an diesen Ort zurückzukehren und möglicherweise einen der Wassermagier oder gar Wutras, Onatas oder Pakwan darauf anzusprechen. Verbissen presste Khalim die Lippen aufeinander, dass sie zu einem schmalen Schlitz wurden, als ein heiseres Husten aus der zugemauerten Ruine drang.

    Saleph

  5. Beiträge anzeigen #85
    Schwertmeister Avatar von Solveg
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    Solveg ist offline
    Schnell schoss ihm ein passendes Argument in den Kopf, das dazu führte, dass er der Bitte nicht nachkommen würde. Er blieb. Möglicherweise hatte er sein Gegenüber gerade genau dort, wo er es haben wollte.
    "Feinde also. Was für Feinde? Assassinen? Söldner der Orks? In dem Moment, indem ich euch auf dieses Thema ansprach, bin ich da auch ein Feind? Muss ich nun auch mit solch einem Ende rechnen, sobald ich euch den Rücken zuwende? Hört, ich kann mich nur wiederholen: Warum derart grausam? Noch dazu darunter eine Frau! Was macht euch in dem Moment besser, indem ihr mit solchen Methoden vorgeht, als diese Menschen? Nur weil sie Leid brachten, müssen sie im Geheimen qualvoll den übereifrigen Phantasien junger Männer erliegen? Seit wann reagiert unsere Gemeinschaft auf die gleiche Art und Weise, wie sie verletzt wurde? Schöpft ihr daraus Genugtuung, die euch an anderer Stelle fehlt? Ist euch dann wenigstens klar, welchen Schaden ihr damit anrichten könnt? Lasst es den gleichen Feind erfahren, was hier geschehen ist. Wie glaubt ihr, wird er reagieren?!"
    Solveg steigerte sich enorm weit in dieses Thema hinein. Die Sätze formulierten sich fast fließend in seinem Kopf und drangen über seinen Mund an die Ohren der beiden Nomaden. Er provozierte bewusst, nicht zuletzt mit Hintergedanken. Die fehlende Erfahrung stand beiden nach wie vor ins Gesicht geschrieben.

  6. Beiträge anzeigen #86
    Krieger Avatar von Die Nomaden
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    Die Nomaden ist offline
    „Ähm...“ Eine äußerst geistreiche Bemerkung des Sippenkriegers, der sich einem Hagel an unangenehmen Fragen gegenübersah, zu denen ihm meist die passenden Antworten fehlten, wenn er nicht gerade eine schlechte im Hinterstübchen parat hatte. „Das hat überhaupt nichts mit der Fantasie von uns zu tun, sondern.. ähm..“ Wen sollte er jetzt nennen? Von den Obersten war die Anordnung immerhin nicht gekommen und die Namen der Ruinenwächter würden dem Adepten sicherlich nichts sagen und gleich gar keine wirkliche Begründung darstellen. „Was es für Feinde waren, braucht dich nicht zu interessieren. Eben darum wurde das ganze ja geheim gehalten... zum Schutz unserer Gemeinschaft.“ Das hatte zwar alles andere als souverän geklungen, war aber nichtsdestotrotz die bestmögliche Antwort gewesen, die Khalim in jenem Moment in den Sinn gekommen wäre. Um sich vor weiteren Fehltritten zu schützen, beschloss er, den restlichen Fragenkatalog geflissentlich zu übergehen. Er und vor allem die Quatschtante Bernardo, der bis dato glücklicherweise die Fresse gehalten hatte, steckten tief in der Scheiße und zwar bis zum Hals. Jetzt hieß es, den Kopf nicht hängen lassen! Und beinahe wäre es gelungen, hätte sich das krächzende Husten von hinter der Mauer nicht wiederholt.

    Saleph

  7. Beiträge anzeigen #87
    Schwertmeister Avatar von Solveg
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    Solveg ist offline
    Jetzt machten sie es ihm auch noch extra schwer? Die Antwort stellte ihn jedenfalls alles andere als zufrieden. Im Grunde sagte sie nicht mehr aus, als er vorher ohnehin schon gewusst hatte. Doch welches Druckmittel blieb ihm, um mehr aus den beiden herauszulocken? Zumal die ganze Zeit über nur einer der beiden gesprochen hatte, war der andere nicht dazu in der Lage? Unwahrscheinlich.
    Husten unterbrach das daraufhin betretene Schweigen, das Solveg in seiner Position allerdings eher stärkte. Er war momentan am längeren Hebel, wusste das Husten im ersten Augenblick allerdings nicht gänzlich einzuordnen. Bis ihm klar wurde, dass es aus der Häuserruine kam. Wohlmöglich aus einem der Gefängnisse. Den Gedanken, jemand würde lauschen, hatte er schließlich unlängst abgetan.
    "Es muss blanker Hohn sein, der sich mir hier entgegenstellt. Ihr wollt nicht reden, ich merke es. Und das, obwohl Adanos euch nicht einmal gut gesonnen ist und die Grausamkeit eurer Taten verrät. Jedoch kann ich euch zu nichts zwingen. Ich kann euch nur einen guten Rat geben: Denkt in Zukunft sorgsam über eurer Handeln nach, sonst endet ihr eines Tages ähnlich. Adanos wacht immer über uns, auch über euch, deren Inneres einen Hauch des dunklen Gottes, Beliars, in sich trägt. Ich werde für euer Wohl beten und Adanos um Vergebung bitten. Falls es dafür nicht schon zu spät ist. Die Strafen der Götter sind meist härter, als die Taten, zu denen unsere Vorstellungskraft fähig ist. Auch wenn das hier Geschehene extrem an die Grenzen meiner Phantasie stößt..."
    Langsam wandte er sich ab, innerlich bedauernd, kein Heiler zu sein, der die leidende Person aus ihrem zugemauerten Gefängnis retten konnte. Sicherlich mochte er sie befreien können. Der Weg bis zum Tempel war jedoch zu weit, als dass er ihr Überlebenschancen zurechnete.
    Was brachte einem die Magie, wenn sie in solchen Momenten nicht hilfreich war? Fast schon verzweifelt darüber setzte der Schriftgelehrte sich langsam in Bewegung, hoffend, dass seine Worte Gehört gefunden hatten.

  8. Beiträge anzeigen #88
    Neuling Avatar von Tarlan
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    Tarlan ist offline
    Tarlan kroch aus seinem kleinen braunen Ein-Mann/Frau Zelt heraus mit zusammengekniffen Augen. Die Sonne am Horizont von Varant hatte immer noch das allmorgendliche rot,dass die Geburt des Tages ankündigt. Er genoss den Ausblick mit den davor liegenden Ruinen Feldern die lange Schatten auf die Lagerung's Stätte der Nomaden warfen.

    Auch wenn Tarlan am liebstem das ganze Schauspiel bis zu seiner Vollendung verfolgt hätte. So hat er doch wichtigeres zu tun. Er war mit einem, aus dem Kreis der Magier verabredet um einige Baupläne zu besprechen. Es ist schließlich Tarlans größter Wunsch Al Shedim wieder zu der Pachtstadt zu machen, die es einst war ohne dabei die kulturelle Identität zu verlieren. Eine schwierige Aufgabe,da zum größtenteils Schriften über die Architektur fehlten. Deshalb suchte er Hilfe bei den Magiern die mit Ihrer Weisheit sicher helfen konnten.

    Tarlan merkte das er schon wieder gedankenverloren auf die morgen Kulisse starrte und schüttelte sich kurz. Nahm seinen kleinen verbeulten Tonbecher um sich am Kanal vom Wasser zu bedienen. Es war kein weiter Weg da der Zeltplatz nah an der künstlichen Lebensader von Adanos lag. Er grüßte einige seiner Stammesbrüder/-schwestern auf dem Weg dort hin .

    Nach einem kurzen Fußmarsch kniete er sich vor den Kanal, tauchte den Becher zweimal tief ein und leerte ihn mit jeweils einem Zug. Danach erhob er sich langsam und ging in Richtung des Tempels. Ein Diener Adanos sollte im Eingangsbereich auf Tarlan warten.
    Geändert von Tarlan (27.07.2009 um 13:34 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #89
    Provinzheld Avatar von Die Wassernovizen
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    Die Wassernovizen ist offline
    Ein allzu eifriger Novize war am späten, gestrigen Nachmittag durch die Gänge des Tempels gerannt, einem aufgescheuchten Huhn nicht unähnlich, und verlangte dringend nach einem der Magier. Hotep hatte ihn dann beiseite genommen, um in Ruhe den Grund für seine Aufregung in Erfahrung zu bringen. Ein Baumeister habe vorgesprochen, so der Novize und Zugang zu den Schriften der Bibliothek erbeten, mit der edlen Absicht der Ruinenstadt wieder zu altem Glanz zu verhelfen. Nach kurzem Überlegen war Hotep zu der Ansicht gelangt, dass er den Bittsteller noch mal unter die Lupe nehmen würde, um zu klären, ob der Belang wirklich einer Störung der Magier würdig wahr.

    Früh war der Adept deshalb aufgestanden, hatte nach dem Morgengebet gefrühstückt und zunächst noch einige Botengänge erledigt, wie sie ihm von den Magiern aufgetragen worden waren. Danach begab er sich, betont würdevoll, um der Gemeinschaft keine Schande zu machen, in Richtung des Tempelportals, wo auch schon eine ihm unbekannte Person wartete. Dessen wohl markantestes Merkmal, was sofort auffiel, waren seine stahlblaue Augen. Oder waren sie graublau? Hotep vermochte es nicht mit Sicherheit zu sagen. Zumindest war es ungewöhnlich für einen Varanter überhaupt blaue Augen zu haben.

    "Guten Morgen, Fremder. Ich nehme an ihr seid der Baumeister, welcher gestern Zugang zur Bibliothek des Tempels erbeten hat. Mein Name ist Hotep.", begann der junge Adept höflich und beflissen, aber auch bestimmt den Fremden zu begrüßen. "Die Bibliothek befindet sich im Keller und ist für jedermann geöffnet, wenn ihr wünscht, werde ich euch dorthin geleiten. Zwar kenne ich mich nicht so gut, wie der Bibliothekar aus, dennoch glaube ich, dass ich euch helfen kann."

    Ptah

  10. Beiträge anzeigen #90
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline

    Bibliothek des Tempels

    Kuron saß nachdenklich vor seinen Büchern und überflog immer wieder die Abschnitte über Rituale, die mit der Erschaffung von magischen Foki zu tun hatten. Schon seit mehreren Tagen tat er dies, da manche der zur Verfügung stehenden Texte widersprüchliche Informationen gaben. Diese kleinen Widersprüche herauszukristallisieren war jedoch von großer Bedeutung, da ein Fehler bei der Erschaffung dieser magischen Artefakte die ganze Arbeit der letzten Wochen zunichte machen würde. Nun jedoch schien sich der Bibliothekar sicher zu sein und begann mit einer fein säuberlichen Handschrift eine Abschrift der wichtigsten Texte anzufertigen. Nicht einmal verrutschte ihm die Feder, oder ein Buchstabe geriet etwas verzerrt, sodass der alte Mann nach getaner Arbeit auf ein wirklich schön anzusehendes Stück Pergament herabblickte, welches er vorsichtig zum Trocknen an die Seite des Tisches neben das Tintenfass legte. Doch genau darin bestand der Fehler, denn just in dem Moment als er dies getan hatte, ging ein Novize noch nicht einmal rennend am Tisch vorbei, wohl wissend um die Strenge des Bibliothekars, verbeugte er sich auch nochmal, nachdem er ein Stück des Weges zurückgelegt hatte. Genau darin lag jedoch sein Fehler, da sein Buch bei der Verbeugung leicht gegen den Tisch stieß und das Tintenfass so über den frisch geschriebenen Text ergoss.

    Man sah förmlich wie Kuron zuerst der Schrecken und dann der Zorn ins Gesicht geschrieben stand. Im Kopf des Novizen mussten wohl nun alle Alarmglocken läuten endlich wegzurennen, aber er tat es nicht und verharrte, weshalb der Bibliothekar nun mit einem Geschick, das man gar nicht von ihm erwartet hätte aufsprang und sich zu voller Größe vor dem Diener Adanos' aufbaute. Dieser schrumpfte angesichts der wohl bevorstehenden Zornpredigt noch weiter zusammen, als Kuron nun den Mund öffnete und zu reden begann. "Was fällt dir nur ein, Novize. Stell dir mal vor, was du alles hättest mit deinen Taten anrichten können. Schriften von unbekanntem Alter, sie alle hätten zerstört werden können. Ich bezweifle wirklich immer mehr, dass die Jugend von heute noch etwas über Benehmen und Anstand lernt. Wenn man sich verbeugt, dann tut man das in einem gebührenden Abstand. Hättest du diese Regel befolgt, wäre dies alles nicht passiert. Wahrscheinlich hat man sie dir auch schon tausende Male erklärt, aber die Jugend tut dies ja bloß als Geschwätz der Alten ab", begann er, woraufhin der Novize schüchtern intervenieren wollte, der Alte dies jedoch nicht zuließ und weiter sprach,"Und wage es dich ja nicht mich zu unterbrechen. Für deine Missetat und deiner Respektlosigkeit gegenüber dieser geheiligten Hallen, wirst du mir in den nächsten zwei Wochen beim erneuten Abstauben der Regale helfen. Und nun entferne dich und lass mich deinen Schaden beheben."

    Ein erneutes Aufbegehren des Novizens, schnitt der Hohe Wassermagier mit einer leichten Handbewegung ab, bevor er sich wieder auf seiner Bank niederließ und sich dem Schaden zuwendete. Mit einem leisen Seufzen war das alte Pergament entfernt und ein neues aus der Tasche herausgeholt, woraufhin die gleiche Arbeit aufs neue begann, der Bibliothekar sie aber dafür nicht mit einem bisschen weniger Akribie ausführte, als er es zuvor getan hatte. Auch als er dieses Mal fertig war, näherten sich wieder Schritte, die jedoch zu einem Wassermagier gehörten, der bisher auch gezeigt hatte, dass er Respekt vor dem Alter besaß, weshalb ihm Kuron freundlich zunickte. "Schön euch zu sehen, Bruder Domi. Ich habe die Abschriften bezüglich der Reinigung der Foki mithilfe unserer besorgten Zutaten gemacht. Konntet ihr schon etwas über das Ritual oder einen Ort für eben jenes herausfinden, wo wir die Steine dann aufladen?", erklärte er mit seiner rauen Stimme, die zwar nicht gerade freundlich, aber auch nicht mehr aggressiv klang.

    Hyperius

  11. Beiträge anzeigen #91
    Neuling Avatar von Tarlan
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    Tarlan ist offline
    Tarlan musste seinen Eifer vor dem Tempelportal erst einmal bremsen und er atmete tief durch. Die morgendliche Müdigkeit schien ihn wieder einzuholen und er konnte sich durch aus vorstellen wieder in sein Zelt zu gehen um sich dem Reich der Träume wieder hinzugeben. Eben jenem Reich wo er selbst am Tage am liebsten verweilte, die Vorstellung von der Stadt Al Shedim. Er konnte sich den großen Turm bildlich vor sein geistiges Auge führe, welcher südwestlich vom Tempel liegt und wovon die Wächter vergangener Zeiten Aussicht hielten ...

    Er wurde durch lauter werdende Fußstapfen aus seinen Träumen gerissen und ein tugendhafter Novize, welcher in seinem Alter war blickte ihn gelassen an. Der Schützling Adanos sah jugendlicher als Tarlan aus, da kein Bart sein Gesicht verunstaltete.
    Tarlan war noch ein wenig, gelähmt von dem schlagartigen Abbruch seiner Traumsequenz. Doch der Novize begegnete Tarlan mit einer sehr zuvorkommenden Freundlichkeit,sodass er sanft zurück in die Realität zurückfinden konnte.
    Dabei waren die Sätze auch nicht so überschwänglich gewählt. Nach kurzer Zeit wusste Tarlan das der angehende Wassermagier auf den Namen Hitop hörte und das man ihn,Tarlan, bereits erwartete hätte. Des Weiteren bot sich der Diener Adanos an, ihm in die Bibliothek zu begleiten.

    Da ein freundliches Gemüt eben so natürlich für Tarlan war,wie für den Novizen. Räusperte er die noch nicht verwendete Stimme kurz ,um sich vorzustellen :"Es ist mir eine ehre von einem Novizen Adanos empfangen zu werden, Hitop.“Tarlan genehmigte sich eine Kunstpause.“ Und ja ! Ich muss euch Recht geben ich bin dieser besagte Baumeister. Besser gesagt bin ich nicht irgendein Baumeister sonder im speziellen Tarlan der Baumeister. Das hat nichts zu bedeuten, außer das ihr meinen Namen nun kennt. " Tarlan holte kurz Luft , was er mit einem lächeln überspielte." Doch würde ich euer Geleit und eure Hilfe in der Bibliothek sehr begrüßen Hitop. Sofern es euch nicht zu sehr von den Pflichten die euch die Magier Adanos auferlegen abhält. "
    Geändert von Tarlan (27.07.2009 um 15:57 Uhr)

  12. Beiträge anzeigen #92
    Provinzheld Avatar von Die Wassernovizen
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    Die Wassernovizen ist offline
    Tarlan, der Baumeister, war zumindest ein freundlicher Zeitgenosse, wenn auch etwas eigen, aber wer war das nicht. Ein Staubkorn von der Robe wischend, murmelte Hotep etwas vor sich hin, das bei sehr genauem Hinhören wohl so geklungen hätte, wie Warum kann sich kein Schwein auf dieser Welt meinen Namen richtig merken. HO-tep... Ist es denn so schwer? Was habe ich getan, um das zu verdienen? Oh Adanos, wieso strafst du mich auf diese Weise? Ist es eine Prüfung? Meine Prüfung? Diese Bürde...
    Aber dazu hätte man wirklich äußerst feine Ohren gepaart mit scharfem Gehör und flinker Auffassungsgabe benötigt. Eigenschaften, die den meisten Leuten in diesen Tagen abgingen.
    Mit einem Wink bedeutete der Adept des Wassers Tarlan ihm zu folgen. Ihr Weg führte sie durch einige Korridore und Abgänge, bis sie schließlich vor dem Eingang der Bibliothek angekommen waren. Kein Sonnenlicht drang an diesen Ort herunter, einzig der Schein der Fackeln warf tänzelnde Schatten in dem recht düsteren Gewölbe. "Zwei Dinge noch, bevor wir eintreten. Versucht eure Zunge im Zaum zu halten. Der Bibliothekar kann bisweilen ein recht unangenehmer Mensch sein und wenn ihr ihm dann einen Grund gebt es an euch auszulassen, möchte ich nicht in eurer Haut stecken."

    Ein kurzes Nicken von Tarlan genügte Hotep, um fortzufahren. "Zum andern möchte ich euch bitten mir nochmal zu sagen, wonach ihr genau sucht. Das wird es uns leichter machten einzelne Werke ausfindig machen. Wir mögen hier nicht die Bibliothek von Faring haben, aber dennoch sind die Ausmaße der unsrigen nicht zu unterschätzen." Dann lehnte sich Hotep ein Stück nach vorn und raunte ihm mit leiser Stimme zu: "Es gibt gar Gerüchte, dass sich der ein oder andere zwischen all diesen Niederschriften verlaufen haben soll und einen gräßlich Tod gestorben sein soll. Drei Tage lang irrte er umher, begann aus Verzweiflung um seinen Hunger zu mildern den Staub zu essen und erstickte schließlich daran."
    Er ließ die Worte sickern, ihre Wirkung entfalten, und genoß es die Reaktionen in Tarlans Mimik abzulesen, bis er mit einem Lachen die Situation auflöste. "Gerüchten sollte man allerdings auch nich allzu viel Glauben schenken." Glucksend wischte er mit dem Zeigefinger eine Freudenträne aus dem Auge und fragte, als er sich endgültig beruhigt hatte erneut:"Was war es noch gleich, dass euch besonders interessiert?"

    Ptah

  13. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #93
    Ritter Avatar von Kilijan
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    Kilijan ist offline
    Mit zusammengekniffenen Augen blickte Kilijan in den Himmel. Es war einer der raren Tage, an dem man über der Wüste einige Wolken zu sehen bekam. Die Nacht hatte einen Sandsturm gebracht, sodass Kilijan sich in die Taverne geflüchtet hatte, da ihm seine Hängematte nicht recht sicher erschienen war. Dort hatte er die Nacht mit einem guten Dutzend anderer Männer verbacht, die ebenfalls keine bessere Bleibe hatten und so hatte der Wirt sein Etablissement die ganze Nacht lang offen gelassen. Es hatte mächtig gedonnert und geblitzt, der Wind hatte mit verschreckender Gewalt durch jede Fuge geheult und durch den Sturm konnte man kaum seine Hand vor Augen sehen. Es hatte nicht geregnet, aber an allem Wänden konnte man die von Süden her angehäuften Sandmassen erkennen.
    Etwas übermüdet schlurfte der junge Schmied jetzt durch die Zeltreihen von Al Shedim und bemerkte verwundert, dass die Nomaden bereits alles wesentliche wieder vollkommen vom Sand befreit und repariert hatten und das Leben der Wüstenbewohner ganz normal weiter ging. Seine Schritte trugen ihn in Richtung der Oase aus der Siedlung heraus, weil er dringend wissen wollte, ob die Pflanzen dort das Naturereignis gut überstanden hatten. Würde diese Oase sterben, so könnte Kilijan die Tage in Al Shedim wohl kaum ertragen. Er war eben doch ein Mittelländer und konnte in der Hitze des Tages nicht viel mehr tun, als im Schatten zu dösen.

    Kilijan war mehr als überrascht, dass die Oase nicht viel anders aussah, als am Tag zuvor. Einige der Früchte waren zerstört, aber alles in allem schienen diese Pflanzen noch viel wüstentauglicher als selbst die Kinder Adanos. Die Bewegung einiger Dünen machte ihnen nichts aus, die großen Bäume wurzelten tief genug und die harten kleinen Büsche wehrten Wind und Sand mit ihrem dichten Wuchs ab. Immer weiter ging er durch die Pflanzenreihen, passierte die Palmen und Pinien, bis er schließlich zum Olivenhain kam, hinter dem die Oase aufhörte und die Felsen begannen. Mit großen Augen blickte er nach rechts und links, ging immer weiter, beeindruckt von der Natur, bis er schließlich direkt am Felsen angekommen war. Da die Sonne im Zenit stand, beschloss er, nach Norden am Felsen entlang zu gehen und dann im Schatten der Oase zurückzukehren. Seine Füßen sanken mit jedem Schritt leicht im durch den Wind lockeren Sand ein, mit der Rechten streifte er geistesabwesend am Stein entlang. Der feine Sandstein fühlte sich fast wie warme, weiche Haut an. Nach Norden hin gab es noch einige Palmen, dann war die Oase zuende, der Fels machte einen rechtsknick, nur um um einige Meter versetzt wieder seine ursprüngliche Richtung aufzunehmen. Vielleicht hatten der Wind und der Sand hier, wo die Pflanzen den Fels nicht schützten, sich über lange Zeit in das Fleisch der Erde geschnitten und ihn so Jahr für Jahr, Haaresbreite um Haaresbreite zurückgedrängt und abgeschliffen. Kilijan blickte geistesabwesend an der Steinwand entlang.
    Was war das? Der junge Mann kniff seine Augen zusammen und machte einige eilige Schritte. Es sah aus, als feile der Stein an einer Stelle in den Felsen zurück, wo die Sanddünen aufhörten. Er war hier schon häufiger gewesen, das war ihm noch nie aufgefallen. Hatte der Sturm das freigelegt?
    Hastig schaufelte er mit den Händen einigen Sand beiseite. Das Loch im Felsen wurde immer größer und je größer es wurde, desto aufgeregter wurde Kilijan. Er rannte der Mittagshitze zum Trotz in die Stadt zurück, löste mit fummeligen Fingern die Plane von seinem Stellwerk und angelte sich eine der Kohlenschaufeln und seinen Hut von der Ladefläche. Er füllte alle seine Wasserschläuche am großen Brunnen vor dem Tempel - denn wenn er eins gelernt hatte, dann war es viel Wasser zu trinken, wenn man in der Hitze zu arbeiten plante, mindestens ein Maß pro Stunde - und machte sich dann von Norden her im Schatten der Oase schnellsten Fußes zurück zu seiner Grabungsstätte.

  14. Beiträge anzeigen #94
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline
    Eile. Hetze. Zwei Wörter, die Domi auf und abbeten konnte. Beinahe immer war er irgendwie in Eile, musste durch die Gänge laufen oder aber stolperte. Auch wenn er seine Aufgaben immer erledigte und von den Novizen und Adepten allmählich mehr und mehr als Magier akzeptiert wurde, so hatte ihm seine Art dennoch den Ruf eingebracht, ein Novizenmagier zu sein. Zwar trage er die Robe der Magier, doch im Kopf sei er noch nicht so weit, so spöttelte man hinter seinem Rücken.
    Und im Grunde haben sie Recht, fuhr s im durch den Kopf, als er eilig die Treppen hinunter lief. Er hatte keinen festen Termin mit Kuron ausgemacht, doch er wusste um die Launen des alten Bibliothekars. Vor allem, wenn es um jüngere Mitglieder des Kreises ging.
    Als er die letzten Stufen zum ersten Untergeschoss hinunter kam, verlangsamte er sein Tempo und strich und zog seine Robe glatt. Dann trat er an die Tür der Bibliothek heran und trat ruhig und gelassen ein – wäre da nicht das heftige Pochen seines Herzens durch die ständige Eile.
    „ Werter Kuron“, begrüßte er den Bibliothekswächter – ja, so konnte man ihn nennen -, „es freut mich zu hören, dass ihr es geschafft habt, das Reinigungsritual zusammen zu tragen. Damit seid ihr weiter als ich, wenn auch nur ein bisschen“, meinte der junge Magier und nahm zwei Pergamente heraus. „Zum Ort, an dem die Rituale stattfinden müssen, kann ich euch keine genaue Angabe geben, aber einen Vorschlag: Das Ritual sollte auf dem Tempelvorplatz oder einem ähnlich belebten Ort stattfinden. Möglich wäre auch einer der größeren Hallen im Tempel. Wichtig ist, dass möglichst viele Adanosgläubige anwesend sind, die durch ihren Glauben und möglicherweise auch Gebete – hier sind die Texte sich uneins – den beteiligten Magiern helfen, die Foki aufzuladen. Ob dies durch mögliche Magiereserven jedes einzelnen vonstatten geht oder aber wahrhaftig Adanos selbst eingreift, bleibt dabei im Unklaren.“
    Domi legte das erste Pergament auf Kurons Tisch und öffnete das zweite. Kurz schaute er nochmal zu Kuron auf, der scheinbar auf noch mehr wartete, bevor er Domis Ausführungen entweder zustimmte oder aber sie harsch ablehnen würde.
    „Das Ritual an sich erfordert den Einsatz von mindestens 5 Wassermagiern höheren Ranges, die allesamt die Magie gut oder gar meisterlich beherrschen. Nachdem die Foki gereinigt sind, müssen diese Magier einen Teil ihrer Magie abgeben und auf diese übertragen, sodass die Magie sich mit den Foki verbindet. Sie müssen jedoch ein vorgegebenes Muster einhalten und sich auch dementsprechend vor dem Ritual positionieren, damit die freigesetzte Magie innerhalb dieser Konstellation bleibt und in die Foki übergeht.
    Dabei wird auch geweihtes Wasser benötigt, welches wir ja ohne Probleme nutzen können sollten.
    An sich klingt das Ritual, meiner Meinung nach, nicht allzu kompliziert. Dafür soll es, laut den Texten, aber sehr gefährlich sein. Wenn diese nicht gefälscht sind, so starben bereits einige Magier bei dem Versuch oder selbst Anwesende, die durch puren Zufall von freier und gewaltvoller Magie erfasst wurden. Deshalb auch das Muster“, er deutete auf sein Pergamentstück, „und die Bedingung, dass die betreffenden Magier die Magie sehr gut kennen.“
    Nachdem er seine Erkenntnisse ausgeführt hatte, wartete er nun auf Kurons Reaktion, die Domi nicht einzuschätzen wusste.

    Tinquilius

  15. Beiträge anzeigen #95
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline
    "Zerfetzte Magier....rohe gewaltige Energie....und das schon in den alten Texten....von früher? Wenn schon früher welche starben, was passiert dann mit der Jugend von Heute....nun ja vielleicht lernen sie ja so, was es heißt Dinge vorsichtig und mit Respekt zu behandeln. Außerdem meinte Domi ja, dass es von der Aufstellung abhängig ist, die er macht. Also sollten sie sich darauf verlassen, dass er es gut macht. Wenn er es schafft, dann sollte ich ihn vielleicht.....na gut warten wir erst einmal ab, wie es läuft...", versuchte der Alte seine Gedanken zu ordnen, nachdem er kurz den Worten des jüngeren Wassermagiers gelauscht hatte.
    Außerdem hatte der alte Bibliothekar noch eine zweite Abschrift bezüglich des Reinigungsrituals angefertigt, während Domi geredet hatte, weshalb er diesem jene jetzt in die Hand drücken konnte. "Für das Reinigungsritual, brauche ich zwei Assistenten. Einer davon könnt ihr gerne sein. Desweiteren muss auch dieses Ritual auf einem öffentlichen Platz stattfinden. Unter den erklingenden betenden Worten unserer Brüder und Schwester, die für Reinheit bitten. Am Besten ihr schreibt einige Aushänge und verteilt sie in Al Shedim, oder behelligt einige Novizen mit dieser Aufgabe, die ja heute im Gegensatz zu früher meist sowieso nichts zu tun haben.", erklärte Kuron ergänzend an den Novizenmagier gewandt.
    Kaum hatte der Hohe Wassermagier dies gesagt, packte er vorsichtig seine Sachen zusammen. Alte Pergamente, sowie Bücher und auch Schreibzeug wanderten in seine Tasche, die er sich umhängte. "Ach ja, Bruder Domi...", fing er wieder an, wobei er seinem Gegenüber vorsichtig die alte Hand auf die Schultern legte, "ihr müsst euch mehr beruhigen Bruder. Ihr seid stets vom Hektik erfüllt, auch wenn ihr glaubt, dass ich es nicht spüre. Lasst euch mal in der Kunst der Meditation unterweisen, das wird euch sehr gut tun. Der Heiler Warus und auch irgendso ein Jungspund Hyperdingsbum oder so kennen sich mit der Mediation aus, sprecht doch mit einem von ihnen mal ein paar Worte."
    Nachdem der Bibliothekar geendet hatte, nickte der junge Wassermagier kurz und ging in Richtung Ausgang der Bibliothek. "Ach und Bruder Domi...", rief Kuron plötzlich noch, woraufhin sich jener umdrehte und neugierig nachfragte "Ja, werter Kuron?" "Möge Adanos' mit euch sein...", kam es nach kurzer Pause nur langsam über die Lippen des Alten, er hatte es nicht fertig gebracht jemandem von dieser achso vermaledeiten Jugend zu sagen, was dieser wirklich verdient hatte, nämlich "Wirklich gute Arbeit das mit den Ritualen."

    Hyperius

  16. Beiträge anzeigen #96
    Neuling Avatar von Tarlan
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    Tarlan ist offline
    Tarlan betrachtete eingehen Hotep, der irgendein nicht zu identifizierendes Kauderwelsch von sich gab. Bevor Tarlan jedoch die Vermutung aufstellen konnte der junge Novize könnte von Beliar Besessen sein, wurde er mit einer einfach Geste hinein gebeten.

    Leider konnte Tarlan nur einen kurzen Blick auf den wunderschönen Saal im Erdgeschoss erhaschen,welcher mit blauen Marmor und der gewaltigen Adanos Statue ein atemberaubenden Atmosphäre erzeugte. Noch eine weile hätte die Augen Tarlans diesem Architektonische Meisterwerk ihre Zeit geopfert.
    Doch Hotep lief mit kundigen Schritt sofort in einer der Seitengängen,was die Möglichkeit des Trödeln s erheblich einschränkte. Die Stille war angenehm beruhigen, obwohl das abnehmende Licht denn doch sehr ungewohnt war.
    In der Bibliothek angekommen, die sich in den Gewölben des Kellers befanden, halfen nur noch Fackeln um ein schwaches Licht zur Orientierung zu erschaffen.
    Hotep bleib an der Eingangstür zur Bibliothek stehen, während sich Tarlan noch verwirrt um blickte um etwas von seiner Umgebung mitzukriegen. Der Novize des Wassers klärte ihn über die Eigenheiten des Bibliothekar s auf, welche wohl jeder Bibliothekar von den südlichen Inseln bis nach Nordmar für sein Geburtsrecht hielt. Deshalb quittierte Tarlan das Gesagte nur mit einem Nicken, da es für ihn eine Selbstverständlichkeit war.

    Hotep fuhr nach dieser Geste mit seinem Vortrag fort und wollte nun von Tarlan eine nähere Beschreibung über die gesuchten Werke haben.Der Baumeister wollte gerade den Mund öffnen um den Diener Adanos rede und Antwort zu stehen,doch dieser senkte die Stimme weiter und schien ihm noch mehr anzuvertrauen zu wollen. Tarlan hörte Aufmerksam zu, obwohl neben Hotep nur das knistern der Fackeln die Stille des Raumes durchdrang.

    Anscheinend schien aber Hotep dem Baumeister kein Geheimnis anzuvertrauen.Sondern erzählte ihm eine Geschichte von Verirrten Leuten die in den Gänge zu Grunde gegangen sind. Diese Geschichte drehte Tarlan fast den Magen um,da sich in seinem Gehirn fragen nach der Geschichte auftaten.
    Hatten die Magier den Tempel nicht erst von einem Fluch Beliars befreit?
    Was ist wenn also Untote durch die Gänge der Bibliothek streifen ?
    Wenn die Magier nicht alles vom Fluch beseitigt haben ?

    Das Gesicht Tarlans legte sich in Sorgen und Entsetzen. Bis er von dem Lacher Hoteps,aus einem natürlichen Reflex heraus entspannen konnte. Tarlan quälte sich aus Höflichkeit ein Lächeln her raus, hätte aber lieber dem Novizen einen saftigen Faustschlag für den Scherz gegeben.

    Hotep schien sich mittlerweile daran zu erinnern warum er Tarlan hier herunter geführt hatte und erkundigte sich nun noch einmal was er den genau suchte. Nachdem sich der Baumeister durch ein tiefes Atmen von seinem Schock erholt hatte antwortete er ihm :
    "Hitop, ich suche Schriften über die Architektur von Al Shedim. Da ich meine Fähigkeiten als Baumeister doch recht gerne zum Wiederaufbau der Stadt nach seinen alten Plänen, nutzen würde.Dabei wäre mir alles Hilfreich was in diese Richtung geht."

  17. Beiträge anzeigen #97
    Provinzheld Avatar von Die Wassernovizen
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    Die Wassernovizen ist offline
    "Wiederaufbau von Al Shedim. Junge, junge, das dauert bestimmt Jahre... ach was sag ich Jahrzehnte. Eine echte Lebensaufgabe. Sei's drum... Schriften über Architektur, alte Karten. Hmm, ich denke, damit können wir dienen... Wenn ich nur wüßte, wo sie zu finden waren...", fiel der Adept in leichtes Grüben, nachdem sie im Inneren der Bibiothek zum stehen gekommen waren.

    Er hatte Probleme sich zurechtfinden, seit der großen, vor einiger Zeit anberaumten Auf- und Umräumaktion. Ein sogenanntes System war eingeführt worden, nach dem alle Schriften ihrem Inhalt entsprechend in Kategorien eingeordnet wurden. Jedoch hatte schon bald nach Beendigung der bemühten Arbeiten wieder Chaos Einzug gehalten. Jetzt fand sich Philosophisches neben varantischen Rezeptsammlungen zur besten Zubereitung von Schakalschwänzen, Abhandlungen über die Götter zwischen den zwei gewichtigen Wälzern der Encyclopedia Varantica und Schriften über Kampfkunst bei alten Märchenbänden.

    "Ich vermute wir sollten im Bereich Geographie & Karten beginnen, ansonsten werden wir vielleicht bei Alles über Al Shedim fündig, beide jeweils mehrere Regale umfassend.", schlug Hotep dem Baumeister vor, welcher anstandslos zustimmte.

    Nach einigen Abzweigen zwischen den deckenhohen Regalreihen, erreichten sie ihr Ziel und begannen sich durch die erste Kategorie zu arbeiten. Nachdem sie recht zügig die vorhandenen Bestände erfolglos durchkämmt handen, machten sie die andere Kategorie ausfündig, wo sie sich ebenfalls nach einiger Zeit der frustierenden Erkenntnis ergaben, dass sie nichts finden würden.

    "Was nun?", fragte Tarlan, seine Stimme schwanger von der Enttäuschung über ihre erfolglose Suche und ein beinahe wenig zu laut, weshalb er sich schnell der anfänglichen Warnung seines Gegenübers besann und flüsternd fortfuhr. "Irgendwo muss es doch etwas darüber geben."

    "Sicherlich, sicherlich.", pflichtete ihm der Adept bei. "Und wenn es irgendwo etwas darüber gibt, ist es hier in dieser Bibliothek. Ich denke, wir haben jetzt zwei Möglichkeiten: Wir könnten weitermachen und die übrigen Kategoreien auf gut Glück durchforsten oder aber wir erbitten beim Bibliothekar Hilfe, allerdings will mir keine der beiden Optionen so recht gefallen."

    Sie einigten sich darauf den Bibliothekar zu Rate zu ziehen, der ihnen eröffnete, dass tatsächlich alte Pläne und Aufzeichnungen zur Architektur existierten. Er war sich sogar sicher, dass er sie vor ein paar Tagen noch gesehen hatte und sie, da man Schriften nur mit seiner Genehmigung entleihen konnte, folglich noch irgendwo aufzufinden sein müssten. Er nannte ihnen noch zwei weitere, mögliche Bereiche und verabschiedete sich dann. Doch selbst die Vermutungen des Bibliothekars sollten keine Früchte während der Suche.

    "Jetzt habt ihr wirklich ein Problem, Tarlan. Es gibt berechtigten Grund zu der Annahme, dass die Aufzeichnungen über die alte Architektur der Stadt entwendet wurden."

    Ptah

  18. Beiträge anzeigen #98
    Neuling Avatar von Tarlan
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    Tarlan ist offline
    "Wiederaufbau von Al Shedim. Junge, junge, das dauert bestimmt Jahre... " danach hörte Tarlan Hotep nicht mehr zu. Selbst das kommentieren war ihn über die Jahre eine Last geworden. Sämtliche Reaktionen bezüglich seines Wunschtraums hatte er bereits mitbekommen, woraufhin ihn das alles ziemlich kalt lies. Sicherlich würde es einige Zeit in Anspruch nehmen dieses Ziel zu verwirklichen.Besonders in einer Zeit wo die Prioritäten woanders lagen. Vermutlich würde Tarlan sein Ergebnis nie sehen, doch einer musste halt den Anfang machen.

    Stillschweigend war der Baumeister dem Novizen durch die irreführenden Gänge der Bibliothek gefolgt. Ihm war die Kopflosigkeit von Hotep die ganze Zeit nicht aufgefallen, erst bei der Feststellung das man doch im Bereich Geographie & Karte auf Antworten stoßen würde. Kehrte Tarlan Orientierungslos in das Diesseits zurück und stimmte ihm ohne große Worte zu.

    Hotep schritt zielstrebig an den großen Regalen vorbei,während Tarlan versuchte sich irgendwie in den schier Endlos erstreckenden Gängen zu orientieren. Doch konnte vermutlich nur ein Diener Adanos dieses Ordnungssystem verstehen. Nach einiger Zeit erreichten sie das besagte Regal,doch auch hier sollten die Erwartungen des Baumeisters enttäuscht werden. Zu lange hatte er schon auf ein Ergebnis gewartet, sodass er sich nur noch resignativ erkundigte, ob Hotep einen Lösungsvorschlag hätte.

    Der junge Novize schien ein Quell des Optimismus zu sein,sodass er wieder zwei Möglichkeiten vorschlug. Wovon Tarlan das durchstöbern der Buchbestände nur für einen schlechten Witz halten konnte, schließlich hatte er ja bereits eine Lebensaufgabe. Doch das Aufsuchen des Bibliothekars erschien Ihm dann doch für eine gute Lösung.

    Der Hüter der Bücher von Al Shedim hatte recht schnell zwei Orientierungspunkte für die Suchenden.Doch auch an diesem Ort wurden die beiden enttäuscht, woraufhin Hotep nur noch eine Spekulation einfiel.

    "Jetzt habt ihr wirklich ein Problem, Tarlan. Es gibt berechtigten Grund zu der Annahme, dass die Aufzeichnungen über die alte Architektur der Stadt entwendet wurden."

    Tarlan schlug die Hände vor die Nase und atmete tief durch. Dabei kniete er sich langsam nieder und lehnte sich an das Regal.

    Was für eine Tortur, dachte er nur bei sich, Warum legte ihm Adanos unnötig Steine in den Weg?

    Erwartungsvoll schaute er Hotep an,in der Hoffnung aus seinem Gesicht eine Antwort zu erfahren.Doch ihm war bewusst das er schon sein Leid klagen musste.

    Tarlan wandte daraufhin seinen Blick von dem Novizen ab,atmete dabei tief aus und lies die Hände auf die Oberschenkel fallen. Dabei blieb sein Blick auf eine der Bodenplatten hängen die zu einem Viertel von dem Regal bedeckt war. Sein geschulter Blick als Baumeister lies ihn erkennen, das etwas mit der Bodenplatte nicht stimmte. Er drückte mit der Handfläche feste drauf und die Bodenplatte begann zu wackeln.

    Rasch schaute er zu Hotep hoch, von einer neuen Erkenntnis erfüllt die er ihm rasch :

    "Hitop seht diese Platte scheint lose zu sein, vielleicht ist der Besitzer der Schriften darunter verschwunden. Oder habt ihr eine bessere Erklärung?"
    Ein wenig hastig hatte Tarlan die letzten Sätze hervorgebracht woraufhin er Kurzzeitig nach Luft rang um sogleich fortzufahren.

    "Novize Hitop sofern ihr es Vereinbaren würdet ihr mir weiter zur Seite stehen und mit mir dieses Regal beiseite schieben, vielleicht finden wir hinter dieser Platte antworten?!"

  19. Beiträge anzeigen #99
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist offline
    Nachdenklich stand Aniron ein weiteres Mal vor Kruzius` Appartur. Der kleine Magier stand schweigend neben ihr. Sie hatte ihm ihre Erfahrungen beim Ertasten des Wassers geschildert und aufgeregt hatte er sie dazu aufgefordert mit diesen Erkenntnissen das Wasser nun von dem einen in den anderen Eimer zu bewegen. Sie strich sich eine Haarsträhne hinter die Ohren und begann sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Diesmal schloss sie nicht die Augen, schließlich wollte sie ja sehen, was sie da tat. Wobei es vielleicht keine schlechte Idee gewesen wäre, zu erfühlen, was passierte. Nach einem kurzen Hin und Her ließ die Adeptin sie doch offen.

    Aniron hob vorsichtig ihre Hände und legte sie über den Eimer mit dem Wasser. Sie erinnerte sich noch recht gut daran, was sie gefühlt hatte und versuchte dies nun zu berücksichtigen. Sie hatte Wasser schon geformt und bewegt, aber sie konnte es besser, noch perfekter und das würde sie nun versuchen. Sie fühlte den Strom in ihren Händen und wie er sich langsam dem Wasser entgegenzog. Ihr magisches Fühlen traf auf die Oberfläche des Wassers und ihre Eindrücke bestätigten sich ein weiteres Mal. Doch statt ihre Hand einzutauchen hielt sie beide Hände weiterhin über die Oberfläche. Trotzdem konnte sie eine leichte Veränderung spüren, denn die Magie in ihren Händen war in die Flüssigkeit eingetaucht, der Strom hatte sich von ihrem Körper aus mit dem Wasser verbunden und nun bildeten ihre Hände und das Element Adanos` ein unsichtbares Eins. Sie hob ihre Hände langsam und die sanfte Schwere kam nach. Eine kleine Menge des Wassers löste sich wie von Geisterhand. Sanft und fasziniert lächelnd hob die Wehmutter es höher bis es schließlich über ihren Handflächen schwebte.

    Das Wasser, wieder weder wärmer noch kühler erscheinend, ließ sich zu einer Kugel formen, als sie ihre rechte Hand mit gebeugten Fingern über es hielt. Während sie sonst immer einfach tat, was sie zu tun hatte, begriff Aniron diesmal, dass sie den Strom veränderte, der zu der Verformung des Wassers führte. Sie ließ die Kugel vorsichtig weg von ihren Händen gleiten, stellte aber fest, dass dies eine Menge Konzentration und Kraft benötigte. Doch das kleine durchsichtige Ding landete sicher und mit einem leisen Platschen im anderen Eimer.
    Die junge Frau wollte eigentlich die ohnehin schon strapazierten Nerven ihres Lehrmeisters nicht weiter reizen, so verzichtete sie auf Spielereien, so sehr es auch Spaß machte und führte nach und nach kleinere Mengen Wasser von einem zum anderen Eimer. Es dauerte eine Weile, da der Eimer recht voll war. Sie war jedenfalls so sehr in ihre Aufgabe vertieft, dass sie kaum merkte, wie der Eimer, den sie füllte, sich immer weiter senkte, bis es schießlich ein seltsames Geräusch gab, als wäre eine faule Frucht auf einen hölzernen Untergrund gefallen.

    Sie blickte auf und entdeckte nun den Sinn des seltsamen Dinges. Kerzen zermatschen. Vielleicht war dies Kruzius` Art, sie zu löschen, ganz genau konnte sie es nicht sagen, aber der kleine Magier hüpfte aufgeregt auf und ab. Anirons Konzentration ließ stark nach, so dass sich sich ein wenig schüttelte, um locker zu werden. Dann drehte sie sich zu ihm herum und wartete, bis er ihr ein Urteil abgab oder sonstirgendwas sagte.

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    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline

    In Kruzius Labor

    Nachdem der kleine Mann eine Weile hibbelig im Kreis herum gesprungen war, öffnete er das große Buch, das an einer Kette um seinen Hals baumelte und ob der fast schon gigantischen Ausmaße auch schon eine Art Schild für den Hohen Wassermagier darstellen konnte. Schnell kritzelte er murmelnd einige Notizen in sein Büchlein, wobei er es anscheinend nicht für nötig erachtete die Feder vom Papier zwischen den Wörter abzusetzen sondern immer weiter schrieb. "Durch hinzufügen des Aquaris Naturalis in den mechanicon Kerzon Executon mittels in diesem Falle magica femminina Anirona, konnte die Funktionalität bewiesen werden.", verkündete er in seiner eigenen Fachsprache nun auch mehr für sich selbst, als für Aniron, bevor er sich grinsend an sie wandte.
    Sich durch den schmutzigen und zerzausten roten Bart streichend, meinte er freundlich "Sehr gut gemacht, Aniron, sehr gut. Ich habe gespürt, dass ihr die Erfahrungen magicus, die ihr zuvor gemacht habt, eingesetzt habt um den Zauber korrekt zu wirken. Jedoch habe ich noch mehr Mechanica Experimenta, die getestet werden müssen, wofür es sich auch gut trifft, dass ihr beschlossen habt mir zu assistieren."

    Kaum hatte er dies gesagt, schlug er das Buch wieder zu und wandte sich von Aniron ab, um in die andere Richtung zu gehen, woraufhin erst einmal ein lautes Scheppern, gefolgt von einem kurzen Fluch und abschließend einem lauten Heureka ertönte, bevor sich der selbsternannte Forscher wieder näherte. "Ihr kennt doch sicher sandicus temporus, oder wie sagt man, achja Sanduhren. Diese sind jedoch viel zu langsam, wenn man kurze Zeiten messen will. Deshalb habe ich hier eine aquarus temporus, jedoch ist ihre Funktionalität ohne Wasser leider nicht so hoch. Also müssen wir Aquarus magicus erschaffen. Ich zeige euch, wie es geht und dann könnt ihr aus unserer aquarus temporus eine aquarus temporus functionalus machen.", verkündete der Zwerg, wobei er seine Arme weit nach oben streckte um der Hebamme die leere Wasseruhr in die Hand zu drücken. Konzentriert blickte er dann in die Luft vor sich und ließ langsam die magischen Fäden aus seiner Hand austreten.
    Dies tat er, um nach den Wasserpartikeln zu greifen. Zur Hilfe für Aniron, verwandte er einen Teil seiner magischen Kraft diese Fäden wie die Lichtkugel hell scheinen zu lassen. So bildete sich ein Spinnennetz in der Luft, das jedoch nicht lange so verweilte, da der Hohe Wassermagier hoch sprang und mit einer Handbewegung das Netz in einem einzigen Punkt komprimierte, in dem nun etwas neues zu sehen war, das vorher vorm normalen Auge verborgen blieb, eine kleine Wasserkugel. "Magicus Aquarus ist überall in winziger Menge um uns herum, lediglich fangen muss man es. Und wenn man es erst hat, dann macht man damit das, was man damit machen soll. Man füllt es in die aquarus temporus, bis sie voll ist."
    Nachdem dies verkündet war, öffnete der exzentrische Winzling wieder sein Buch und begann einige Notizen hineinzuschreiben, wobei er auch die Frage aufschrieb, wie man diesen ganzen Vorgang mit einem Fachwort vereinfachen konnte.

    Hyperius

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