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    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    "Die Frage nach dem 'Wohin?' ist leicht beantwortet. Wir werden natürlich tiefer in den Wald oder in die Ruinen gehen, um noch mehr über die Anomalie und die magische Energie herausfinden zu können, schließlich sind wir deswegen hier und auch nur so können wir uns vor ihren Gefahren schützen, in dem wir alles herausfinden, was wir können.", sagte der Priester nicht mehr so ruhig, wie es sonst seine Art war.
    Es störte ihn, dass seine Gefährten so einen Terz um die ganze Anomalie machten. Sie befanden sich scheinbar in einer riesigen Anomalie und eine hochkonzentrierte magische Quelle schien ganz in der Nähe zu sein. Der Magier spürte förmlich wie die magischen Ströme in seinem Körper pulsierten und nur darauf warteten in die Nähe dieser Quelle zu kommen. Die Angst von Anna und Medin teilte Lopadas auf keinen Fall, schließlich war dies wie ein großes wissenschaftliches Experiment und jeder von ihnen konnte etwas lernen, nicht nur etwas, sondern eine große Menge. Hier nahm der Schriftgelehrte wahrscheinlich mehr Erkenntnis mit, als wenn er ein dickes Buch in der Bibliothek lesen würde.
    Fröhlich gelaunt lief er an der Spitze der Gruppe, die ihre Sachen aus dem alten Tempel holen wollten, denn schließlich sollte die Reise weitergehen, auch wenn scheinbar die anderen beiden noch rätselten, ob sie wieder zurückgehen sollten oder lieber weitergehen. Für den Barbier stellte sich diese Frage nicht. Diese Forschungsreise war erst vorbei, wenn all seine Fragen geklärt waren.
    Inzwischen machte er sich mit einem Stück Schreibkohle Notizen in sein Buch, da seine Feder nicht mehr existierte. Jedes noch so kleinste Detail der magischen Energie an diesem Ort hielt er fest. Aber zu einer Auswertung würde er wahrscheinlich erst kommen, wenn er die nötige Ruhe hatte.
    Plötzlich hörte er wie sich Anna und Medin über die Farbe des Tempels unterhielten. Er schaute von seinen Notizen auf und bemerkte ebenfalls, dass die Mauern nicht mehr blau waren, sondern wieder ihre vorherige Farbe angenommen hatten. Mit einem breiten Grinsen ging der Priester auf die Mauer zu und fuhr mit den Fingern darüber. Nirgendwo war noch ein Tropfen Tinten zu sehen, es schien auch nichts eingetrocknet zu sein. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er sagen, es war nichts geschehen und diesen Tintenregen hatte es nie gegeben, doch er wusste es besser.
    Sofort notierte er dieses Ereignis in seinem kleinen Buch, welches immer voller wurde, doch zum Glück hatte der Magier noch genug davon im Rucksack, sodass er sich nicht fürchten musste, irgendwann keine Notizen mehr machen zu können.
    Aufgeregt lief er in den Tempel hinein, um seine Sachen zu holen, denn schließlich sollte diese aufregende Reise so schnell wie möglich weitergehen.
    Geändert von Lopadas (01.07.2009 um 19:29 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #22
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    Gedrückt war die Stimmung, als die drei über den kalten Waldboden gingen. Von merkwürdigen Gegebenheiten war keine Spur mehr, Lopadas verstand die anderen beiden nicht so richtig und sie verstanden ihn nicht, überhaupt verstand niemand etwas so richtig und doch mussten sie weitermachen, was wohl irgendwie komisch war, aber es war so gekommen. Kein Grund für Lilo, sich weiter den Kopf zu zermatern.
    „Mediiin, ich habe keine Lust mehr zu laufen“, quengelte Anna nach etwa ein bis zwei Stunden zu dem General des Königs, als sie keine Lust mehr hatte und ein kleines Baby war.
    „Wir sind doch gerade erst losgelaufen“, gab dieser einlenkend zu bedenken, als er neben ihr herlief.
    „Nein“, murrte Anna und verzog vorsätzlich leidend ihr Gesicht und blieb stehen. Er drehte sich um und sah sie an.
    „Ich will hier aber nicht bleiben. Hier ist es nicht so schön“, erklärte er ihr, als wollte er ihr Verständnis erlangen.
    „Lieb haben“, sagte Lilo störrisch, machte ein trauriges Gesicht und streckte ihre Arme nach ihm aus.
    Medin erkannte sich in sein Schicksal fügend seine Mission, rollte ein bisschen mit den Augen, ging zu ihr, drückte sie und küsste sie zweimal ganz lieb. Da freute sie sich und lächelte.
    „Lopadas haut ab“, sagte sie als nächstes, ohne sich zu bewegen, obwohl das wohl zur Behebung des Problems beigetragen hätte, während sie über seine Schulter starrte und den Magier kaum noch zwischen den Bäumen sah.
    „Wir könnten hinterhergehen“, schlug der Paladin vor.

    Lopadas allerdings hatte etwas gefunden. Als sie zu ihm gelaufen waren, sahen sie eine Lücke in den Bäumen und schließlich eine Fläche, auf der nur Wasser war. Die Bäume und Sträucher reichten relativ dicht heran, sodass sie es eher nicht gesehen hatten. Kleine Insekten schwirrten durch die Luft und die Kleine sah rosa blühende Seerosen im ufernahen Wasser.
    „Ein See“, sprach Lilo zusammenfassend das aus, was alle sahen. „Machen wir jetzt Badeurlaub?“, fragte sie mit ein bisschen kindisch hoffnungsvoller Stimme, wobei die Frage gar nicht so unernst gemeint war.
    Mitten auf dem See war eine grüne Insel. „Gehen wir auch auf die Insel?“, fügte sie ebenso hoffnungsvoll hinzu, als sie sie sah.
    Geändert von AnnaJoseph (01.07.2009 um 21:10 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #23
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Prüfend blickte Medin zu der Insel. Es war nicht besonders weit, obwohl man schon ein Stück würde schwimmen müssen. Sie war recht flach und mit zahlreichen Sträuchern und ein paar Bäumen bewachsen, die von einem fast weißen Strand gesäumt wurden.
    „Können wir machen, aber vorher wasch ich mir erst einmal den Mist aus den Klamotten.“
    Während dieser Worte begann er die immer noch mit getrockneten Tintenflecken durchzogene Kleidung abzulegen und am Ufer auf ein paar Steinen zu waschen. Das gestaltete sich als noch schwieriger als sowieso schon erwartet. Den blauen Flecken schienen die Sachen des Generals jedenfalls zu gefallen. Als er endlich fertig war, sahen die Sachen immer noch nicht richtig sauber aus, aber wenigstens waren sie nicht mehr so blau.
    „Kannst du denn überhaupt so weit schwimmen?“, fragte er Lilo schließlich herausfordernd, als er die nassen Sachen in der Sonne zum Trocknen ausgebreitet hatte. Er bezweifelte nicht, dass sie es konnte.
    „Ich kann über ganze Ozeane schwimmen“, erwiderte sie ein bisschen verärgert ob seiner Herausforderung und ließ ihn lächeln. Sie war so unbeschwert und hatte ihn damit schon vor einer ganzen Weile wieder angesteckt.
    „Na dann“, sagte er und lief rückwärts in den See. Schließlich stand er bis zum Bauchnabel im Wasser.
    „Mal sehen, wer zuerst da ist.“ Mit diesen Worten ließ er sich rückwärts in das kalte Wasser fallen.
    Geändert von Medin (01.07.2009 um 21:50 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #24
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Den Priester gefiel es überhaupt nicht, dass sie schon wieder einen Stopp einlegten, schließlich gab es hier in dieser Gegend noch soviele Sachen zu entdecken. Die Magie rief schon nach ihm, sie wollte von ihm erforscht werden. Doch seine beiden Gefährten teilten das Schicksal eines Forschers und Wissenschaftlers nicht, sie wollten scheinbar nur Spaß haben. Doch für Spaß hatten sie nun wahrlich keine Zeit. Der Schriftgelehrte überlegte schon, ob es überhaupt gut gewesen war, die beiden mitzunehmen, schließlich verstanden sie sowieso nicht, was hier lief und sie wussten auch gar nicht die Ereignisse in diesem Tal zu schätzen.
    Doch ein gutes hatte diese Pause natürlich auch, er konnte sich den Schweiß mal abwaschen, denn das Klima an diesem Ort behagte ihm nicht ganz. Er war das normale Klima des Mittellandes gewohnt, doch diese schwüle Luft machte dem Barbier schon zu schaffen. Er zog seine Robe aus und stand nur noch in seiner schwarzen Tunika da. Erfrischend warf er sich immer wieder einen Schwall ins Gesicht.
    Als er hörte wie sich seine beiden Gefährten lautstark unterhielten, drehte er sich nach diesen um und sah den Paladin in fast vollständiger, aber immer noch etwas bedeckter Blöße dastehen. Dem Priester wäre fast das Herz stehen geblieben. Sofort drehte er sich weg und versuchte nicht hinzuschauen. Doch das Spiegelbild des Nackten war im Wasser zu sehen, sodass er mit der Hand die Oberfläche auseinandertrieb. Ihm lief ein kalter Schauder über den Rücken, schließlich war er es nicht gewohnt andere Menschen nackt zu sehen. Er hatte außer sich noch nie jemand anderes nackt gesehen, was ihn ziemlich verunsicherte. Natürlich wusste er, dass andere Menschen unter ihrer Kleidung nackt waren, aber über soetwas hatte er nie länger nachgedacht und sich auch nie damit beschäftigt darüber nachzudenken, es gab einfach wichtigere Dinge. Doch nun traf ihn diese Erkenntnis wie ein Blitzschlag.
    Schwer atmend ließ er sich in den Sand fallen und sah apatisch in den See. Wenn jetzt sich Anna auch noch ausziehen würde und dem General folgen würde, dann würde er wahrscheinlich komplett den Verstand verlieren, schließlich war sie ein weibliches Wesen und somit noch wesentlich unbekannter als es der Körper Medins schon war.
    Mit zittriger Hand kramte der Priester sein Notizbuch hervor und versuchte sich auf andere Dinge zu konzentrieren.
    Geändert von Lopadas (01.07.2009 um 22:42 Uhr)

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    Lilo warf ihre kaputten Schuhe weg und lief zum drei Schritte entfernten Ufer.
    „Oh, ich glaube, das ist doch keine so gute Idee“, sagte sie, als ihre Füße mit dem Wasser in Berührung kamen und sie merkte, wie eisig es war. Dabei war die Luft doch so warm. Aber der General, der selbverständlich wieder alles konnte, war ohne Schrecken einfach so hinein gelaufen und war schon im tiefen Wasser, worüber ihr fast der Mund offen stehen könnte.
    Sie sah zwischen Medin und Lopadas hin und her, die offensichtlich geteilter Meinung waren, wie es weitergehen sollte. Der Magier hatte sich ans Ufer gesetzt, hatte schon wieder sein Schreibheft vor sich und wirkte ein bisschen abwesend, er wollte bestimmt keinen Badeurlaub machen, sagte aber nichts. Doch die Herausforderung des Paladins konnte Lilo unmöglich stehen lassen, er wartete schließlich auf sie.
    Sie hatte eigentlich keine Lust, mit irgendwelchen Sachen ins Wasser zu gehen, weil die dann immer so schwer wurden und sie runterzogen, aber da Lopadas auch noch da war, war es wohl angebracht. Also zog Lilo ihre kurze Hose aus, da sie ohnehin nicht viel an hatte, warf sie auf die Erde und lief ein weiteres Stück ins Wasser … und erschauderte vor der Kälte.
    „Kommst du nicht mit?“, fragte sie ihren Lehrmeister unsicher, obwohl die Frage angesichts seiner Haltung überflüssig erschien. Er blickte sie kaum an und wollte offensichtlich nicht, doch wenn Medin es durfte, durfte sie auch. Sie sah förmlich schon sein Grinsen darüber, dass er furchtloser war und sie so lange brauchte. Sich überwindend ging sie ein weiteres Stück zu Medin.
    Geändert von AnnaJoseph (02.07.2009 um 15:37 Uhr)

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    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Das Wasser war kalt und sorgte trotz der warmen Luft für eine Gänsehaut, aber das störte Medin nicht sonderlich. Nach den Tagen, die sie durch diesen schwülwarmen Landstrich gereist waren und dem Tintenregen, den er abbekommen hatte, war es ein gutes Gefühl sich nun auch selbst den ganzen Dreck vom Körper waschen zu können und die Lebensgeister durch diese Erfrischung auf’s Neue zu wecken. Auch Kopf und Haare nun vollkommen untertauchend machte er in Ufernähe ein paar weit ausholende Schwimmzüge. Das Wasser war trotz seiner Kälte so schön, wie es das Wasser in Bergseen meist war, auch wenn man schon einige Fuß vom Ufer entfernt nicht mehr den Grund sah.
    Der See war groß und Medin fragte sich, wie tief er wohl war. Ob vielleicht sogar größere Kreaturen hier hausten? Es war ein mulmiges Gefühl, das wohl jeden Menschen befiel, wenn man unter sich nichts als dunkle Tiefe hatte und sich in einem Element befand, in dem man so gut wie wehrlos war. Aber allzu viele Sorgen wollte sich Medin darüber nicht machen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein großes und gleichzeitig gefährliches Tier in diesem See für seine Größe genug zu fressen fand war nicht besonders groß. Wahrscheinlicher war, dass die lokale Spitze der Nahrungskette von Lurkern eingenommen wurde. Die konnten einen Menschen zwar auch vor allem mit ihren Klauen gefährlich werden, machten aber für gewöhnlich keine gezielte Jagd auf sie, sondern beschränkten sich auf Wesen wie Goblins.
    Tief Luft holend tauchte Medin wieder auf und strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht. Lilo war inzwischen weiter ins Wasser gekommen, auch wenn sie noch nicht vollständig hineingekommen war. Noch einmal tauchte der Südländer unter, um dann kurz vor ihr wieder aufzutauchen.
    „Komm schon, die Seeungeheuer warten schon“, ärgerte er sie grinsend und spritze ein bisschen Wasser in ihre Richtung.

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    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Nun hatte sich auch noch seine Schülerin halb entkleidet. Dem Magier missfiel die gesamte Situation immer mehr. Schließlich konnte er ja nicht einfach so mit seinen Gefährten reden, wenn sie sich halb nackt im Wasser tummelten. Vorallem auf die Frage der Novizin versuchte der Priester zu antworten ohne sie dabei anzublicken, auch wenn es eigentlich unhöflich war jemanden, mit dem man sprach nicht anzuschauen, aber auf der anderen Seite war es ebenso unhöflich eine halb nackte Frau einfach so anzugucken.
    "Nein. Ich habe keine Lust.", stotterte er, "Ich schau lieber, ob ich noch was Interessantes über die Gegend herausfinden kann."
    Sofort streifte er sich seine Robe wieder über und ging mit Notizbuch und Stift bewaffnet auf Erkundungstour. Er blieb natürlich die ganze Zeit in der Nähe des Sees, denn auch wenn seine Begleiter diese Forschungsreise nicht ernst genug nahmen, wollte er aber auch nicht ohne sie durch die Gegend streifen.
    Aufmerksam betrachteten seine Augen jedes noch so kleinste Detail der Umgebung. Doch diese wies nichts außergewöhnliches auf. Es wirkte alles, trotz der Schönheit der Natur, eher ungewöhnlich langweilig. Wenn die These der Wahrheit entsprach, dass sie sich in einer gewaltigen Anomalie befanden, dann war hier irgendwie ziemlich wenig los.
    Lopadas setzte sich auf eine große Wurzel und schaute durch das Blätterwerk auf den See. Natürlich versuchte er immer dahin zu schauen, wo sich seine Gefährten gerade nicht aufhielten, aber von hier aus, konnte er - zum Glück - keine Details erkennen. Viel mehr interessierte ihn die Funktion dieses kleinen Sees. Er lag so unscheinbar mittem Wald, aber der Barbier glaubte nicht wirklich daran, dass das Gewässer reinzufällig hier war. Es wäre einfach viel zu langweilig gewesen, schließlich musste noch etwas aufregendes passieren.
    Seine Augen erspähten etwas glitzerndes innerhalb des Wassers. Natürlich gab es immer irgendwo einen glitzernden Stein, aber dieses Funkeln durchbrach die trübe Wasseroberfläche so stark, dass seine Sinne vollständig darauf fixiert waren. Vorsichtig ging der Priester an das Ufer und beugte sich hinab. Langsam tauchte er die Hand in das trübe Wasser und versuchte irgendetwas zu erfühlen.

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    Was war das denn? Wo war der Gentleman geblieben? Jetzt ärgerte Medin sie schon und bespritze sie mit Wasser. Anna zuckte zusammen und wich unwillkürlich zurück. „Hey!“, maulte sie sofort. Sie war noch halb trocken gewesen und wollte lieber langsam zu Medin gehen, der jetzt schon zu ihr gekommen war. So gemein kannte sie ihn gar nicht, sonst war er immer der General, immer edel, immer vorsichtig, immer rücksichtsvoll und aufopfernd.
    „Du bist blöd“, beschwerte sie sich, als der Schreck vergangen war und Medin sie angrinste, bestimmt weil er sich so freute, dass er sie erfolgreich nass gemacht hatte.
    Da blickte er sie ein bisschen gespielt traurig und liebenswürdig an. „Ich machs wieder gut“, sagte er, ein kleines schelmisches Blitzen in seinen Augen … dann kam er näher und umarmte sie einfach so. Lilo wand und sträubte sich ein bisschen gegen seine Arme, weil er so kalt war, ließ es dann aber zu, dass er sie drückte und mit seinem nassen Körper genauso nass machte.
    „Gemein“, murmelte sie und sah den General mit seinen Wassertropfen im Gesicht und an seinen Wimpern hängend an. Er war ein schöner General.
    „Bist du das Seeungeheuer?“, fragte sie im Bezug auf seine vorherige Anspielung nach.
    „Vielleicht …“, entschied er nach einiger Überlegung ernst … und zog die Novizin dann ohne Vorwarnung ins kalte Wasser. Beide tauchten halb in Wellen und Spritzern unter, die auch davon kamen, dass Anna unwillkürlich mit den Armen zappelte und schlug, um freizukommen. Medin ließ sie dann auch los und sie tauchte mit triefenden Haaren neben ihm auf. Sie vergaß sogar die Kälte, nur eine halbe Sekunde konnte vergehen.
    „Du blödes Ungeheuer!“, rief sie aufgebracht und bespritzte ihn, so doll sie konnte, sodass er erst mal unter einem Wasserregen verschwand. Rache musste sein, dachte sie genüsslich und wollte ihn möglichst viel quälen. Vermutlich hatte es aber keinen Effekt.
    „Wo ist Lopadas?“, fragte sie dann auf einmal, als sie mit Spritzen aufhörte und sich das Wasser vor ihr langsam beruhigte. Es musste komisch aussehen, wie sie sich plötzlich innehaltend umsah.
    „Der hat bestimmt wichtige Forschungen zu erledigen“, sagte Medin, der offensichtlich ziemlich unbeeindruckt von ihrer Vergeltungsaktion war.
    „Hm …“, murmelte Anna und spähte zögernd herüber in die Bäume. „Er findet uns bestimmt albern“, stellte sie fest und dachte erneut nach. „Na ja, ich denke mal er ist erwachsen und kommt allein zurecht“, schlussfolgerte sie und verwarf den Gedanken. Dann sah sie nochmal den schönen, ziemlich nackten Medin an.
    „Ich hab keine Lust mehr auf dich, ich gehe“, beschloss sie nach einen kurzem Moment und drehte sich ohne noch eine Sekunde zu warten um und schwamm weg. Sie konnte wirklich sehr gut schwimmen, denn sie hatte ihr halbes Leben nichts anderes gemacht … Nur war dieses Wasser hier nicht salzig. Es schmeckte eher süß auf ihren Lippen.
    Sie drehte sich nicht einmal um und paddelte bis zu der Insel herüber, die sie interessant fand. Dabei gewöhnte sie sich an die Wassertemperatur. Es war so schon kühl und nass und als ob sie schweben konnte. Dort angekommen krabbelte sie an Land und setzte sich in den hellbraunen Sand, das nasse Hemd an ihrem Oberkörper klebend. Am liebsten hätte sie es ausgezogen, was sie dann auch tat, und legte es neben sich, wo es sandig wurde. Medins schwarzen Kopf sah sie ein Stück entfernt im Wasser, der Feuermagier war nirgendswo in Sicht. Aber die Sonne schien auf ihr Gesicht, wärmte sie und blendete sie.
    Geändert von AnnaJoseph (02.07.2009 um 17:50 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #29
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    Sonne. Im Wald, unter dem dichten Blätterdach, hatte Medin bloß die Hitze zu spüren bekommen, aber nicht die Quelle derselben gesehen. Nun, auf dem flachen Strand der Insel, spürte er die warme Sonne, die von hoch oben herab schien und angenehm die Haut erwärmte.
    Tropfend stieg Medin aus dem Wasser. Er hatte es nicht eilig gehabt zur Insel zu kommen und noch ein bisschen das kühle Nass genossen. Nun setzte er sich aber neben Anna, die sich auf dem Sand hingelegt hatte und von ihm ein paar kalte Tropfen abbekam, worüber sie kurz murrte.
    „Schön hier. Kann gar nicht verstehen, warum sich Lopadas das entgehen lässt“, meinte er nach einem kurzen durchatmen.
    „Ich glaube er hat Angst vor Leuten, die nichts anhaben“, antwortete sie ihm. Für einen Moment sah er sie an. Sie hatte wirklich so gut wie nichts an und er konnte nicht behaupten, dass ihm nicht gefiel, was er sah.
    „Insofern ist es wohl doch ganz gut, dass er nicht da ist“, lächelte er ein bisschen und beugte sich herab, um ihr einen Kuss zu geben.
    „Wieso?“, fragte sie ihn danach ein bisschen unsicher, unschuldig wie sie war.
    „Wahrscheinlich hätte er vor uns beiden hier gerade sehr große Angst und das können wir ihm nicht zumuten.“ Der Ernst in seiner Stimme stand auf verlorenem Posten.
    „Du hast wohl keine.“
    Der Südländer lächelte nur noch mehr und gab seiner Lilo noch einen Kuss, wobei ihr seine nassen Haare aufs Gesicht und den Hals fielen. Sie legte ihre Arme um ihn und strich ein paar Haare weg. „Nicht sehr viel“, antwortete er etwas verspätet.
    Geändert von Medin (02.07.2009 um 19:32 Uhr)

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    AnnaJoseph ist offline
    Medin hatte also keine Angst vor ihr. Er hatte keine Angst davor, dass ihr ein bisschen Kleidung fehlte. Er war eben ein sehr furchtloser Paladin. Er schien auch keine Angst zu haben, ihr näher zu kommen, denn er beugte sich über sie und küsste sie, sodass ihre Haare in den Sand kamen. Sie traute sich gar nicht, etwas zu sagen und das zu unterbrechen, weil es so ein komisches Gefühl in ihrem Bauch auslöste, tat es dann aber doch.
    „Das ist sexuelle Belästigung“, sagte sie zu seinem schönen Gesicht, das auf ihrem lag, sodass ihr das Herz stehen blieb.
    „Wirklich?“, fragte er in einem vorgeblich desinteressierten Ton, was sie vielleicht hätte ärgern können … doch er hörte nicht auf, sie zu küssen, und streichelte sie langsam da, wo sie kein Hemd mehr hatte, was das kaum möglich machte.
    „Ist es keine?“, fragte sie unsicher zurück. Vögel zwitscherten im Hintergrund fast so leicht und klar wie die magischen Lieder.
    „Ich liege hier bloß am Strand und genieße das Wetter“, antwortete er leise …
    „Ach so“, verstand sie „Ich auch. … Macht dir das Spaß?“, wollte sie wissen.
    „Jaa“, gab er geduldig zu.
    Das kleine Mädchen wehrte sich gar nicht, als der große, mit Wassertropfen übersähte General mit seiner vom See kalten Haut da war, sondern verwischte viele Wassertropfen und wollte sich ganz doll an ihm festhalten.
    Die Stille ging aber nicht ewig. Irgendwann musste der große General auch mal anständig sein und zum anderen Ufer schauen. Lilo setzte sich in der Zeit hin und klebte voller Sandkörner.
    „Guck mal, da ist eine Flasche, und da ist noch eine“, sagte sie, als sie Flaschen gefunden hatte. Medin schaute zu den Flaschen hin und nahm sie zur Kenntnis. Lilo stand, wie sie war, auf und ging ihnen hinterher.
    „Ich werde das Flaschenreservoir finden“, sagte sie.
    „Na dann viel Glück“, antwortete er und ließ die Kleine schnell weglaufen, denn die Insel war ja nicht groß.
    Ein paar Momente vergingen in vollkommener Stille … vielleicht ein paar zu viele, vielleicht ein paar zu wenig. Nur die kleinen, bunten Vögel hörte man singen. Vielleicht noch ein kleines, kleines Rascheln oder Klappern. Dann rief Anna: „Gefunden! Komm her!“
    Und es war überraschend.

  11. Beiträge anzeigen #31
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    Seine Finger umschlossen etwas, was er nicht sofort indentifizieren konnte. Vorsichtig versuchte er das Gebilde aus dem Schlamm zu ziehen, doch es schien dort schon eine Weile gewesen zu sein, weswegen es auch keinen Grund darin sah, sich auf irgendeine Art und Weise aus dem Wasser zu bewegen. Mit einem entschlossenen Ruck zerrte der Magier an dem Gegenstand.
    Doch scheinber siegte der Zustand des Wasserdings gegen den Willen des Barbier, sodass er das Gleichgewicht verlor und ins Wasser fiel.
    Angeekelt stand er auf und an ihm hingen ein paar grüne Wasserpflanzen herunter. Doch der Schriftgelehrte hatte Glück im Unglück, denn seine Aufzeichnungen lagen noch am Ufer und waren trocken im Gegensatz zu ihren Besitzer.
    Von der Insel im See hörte er Anna rufen. Es war sicherlich nicht an ihn gerichtet, aber dennoch wollte Lopadas einmal nachsehen gehen, was sie gefunden hatte. Der Magier versteckte seine Tasche am Ufer, sodass nicht gleich jeder sie finden würde und schwamm dann zu der Insel hinüber. Seine Kleidung war sowieso durchnässt, da machte das jetzt auch keinen Unterschied mehr.
    Doch schon nach der Hälfte der Strecke wurden seine Gliedmaßen langsam lahm, denn schließlich fehlte es ihm an Kondition und Ausdauer, dazu kam noch, dass das Wasser ziemlich kalt war. Mit letzter Kraft schaffte es der Priester dennoch an das andere Ufer zu gelangen. Erschöpft lag er im flachen Wasser. Sein Herz raste und seine Brust rang nach Luft. Nur langsam konnte er sich aufrichten, da seine Beine immer noch erschöpft waren.
    Erst jetzt bemerkte er, dass er etwas am Bein hängen hatte. Es glitzerte im Wasser. Scheinbar hatte er den Gegenstand vom anderen Ufer bis hierher mitgetragen. Jetzt erkannte der Barbier, dass es sich um eine Flasche handelte. Schnell hob er diese aus dem Wasser und betrachtete den Inhalt, denn seltsamerweise reflektierte nicht das Glas das Sonnenlicht, was Lopadas anfangs gedacht hatte, sondern die Flüssigkeit im Inneren leuchtete von sich aus.
    Vorsichtig öffnete er die Flasche und schon mit dem ersten Atemzug zog er einen widerlich stechenden Geruch in seine Nase. Sofort verstopfte er wieder den Flaschenhals. Angewidert hielt der Magier das Gefäß von sich weg und wollte sich an seine Gefährten wenden.
    Doch dann sah er auch schon, wie Medin (immer noch halb nackt) sich erhob, um zu Anna zu gehen. Sofort wandte sich der Schriftgelehrte ab. Er konnte sich einfach an den Anblick nicht gewöhnen. Doch fiel ihm im selbem Moment ein, dass er selbst noch seine nassen Klamotten an hatte und so unmöglich rumlaufen konnte. Sollte er sich ebenfalls wie Anna und Medin ausziehen. Sofort spürte er wie übermäßig viel Blut in seinen Kopf schoss. Nein, soetwas konnte er nicht tun, zusammen mit anderen nackt über eine einsame Insel laufen. Doch trug er unter seiner Robe noch die Tunika, wenn er diese anlassen würde, dann wäre er nicht ganz nackt, doch das Problem der Nacktheit seiner Gefährten war damit immer noch nicht gelöst.
    Der Magier entschied sich dafür, die Flasche vor seine Augen zu halten. Durch die helle Flüssigkeit konnte er hindurchsehen, aber nur verschwommen, sodass er noch sehen würde, wo er hinlief, aber nicht die Blöße der anderen beiden direkt erkennen musste.

  12. Beiträge anzeigen #32
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    Medin war in der Tat überrascht, als er sah, was Anna gefunden hatte: ein … Flaschenreservoir. Zwar hatte die Kleine das so angekündigt und prophezeit, aber der General hätte nicht gedacht, dass es auf so einer abgelegenen Insel wirklich ein Flaschenlager gab. Doch genau vor so einem stand er nun. Halb von einem Strauch verdeckt stand in dem sandigen Boden eine kleine Holzklappe offen, unter der sich mehrere Kisten verborgen hatten, die bis oben hin mit diesen Flaschen gefüllt waren. Handelsübliche, dickbäuchige Flaschen.
    „Na nu“, gab er seine Überraschung kund und beugte sich hinab, um eine Flasche zu nehmen. Eine helle, klare Flüssigkeit war zu erkennen, nachdem er Sand und Staub von dem Glas gewischt hatte. Eine Ahnung beschlich ihn … vorsichtig entkorkte er die Flasche, hielt sie sich unter die Nase und schnüffelte.
    „Puh“, sagte er bloß, hielt die Flaschenöffnung rasch wieder von der Nase weg und bemerkte, wie ihm die Augen ein bisschen feucht wurden. Aber damit war es nicht genug der Probe. Ebenso vorsichtig benetzte er nun unter den gespannten Blicken der Novizin seinen Finger und leckte daran. Die Menge war zu klein, um ein Brennen auf der Zunge zu verursachen, aber der Geschmack war unverkennbar.
    „Schnaps“, diagnostizierte er schließlich und nahm einen kleinen Schluck. Brennend heiß fuhr er ihm die Kehle hinunter in den Magen. Kein besonders guter Schnaps, aber auch nicht der billigste Fusel, den man hier draußen in der menschenleeren Pampa – wenn überhaupt – durchaus hätte erwarten können.
    „Wahrscheinlich haben Schmuggler dieses Lager angelegt, um das Zeug von hier aus wer-weiß-wohin zu bringen. Willst du auch mal?“, bot er ihr die Flasche an, natürlich nicht ohne schmunzelnd zu warnen. „Aber nimm keinen zu großen Schluck.“
    So recht konnte sich Medin auf dieses Lager keinen Reim machen. Wieso hier? Wahrscheinlich hatte es etwas mit den Piraten oder den Banditen zu tun, aber wieso die so ein Geheimversteck brauchten, wo es doch hier draußen weit und breit nie ein Gesetz gegeben hatte (und das schon gar nicht gegen Alkohol irgendeiner Form), erschloss sich ihm nach wie vor nicht. Auf alle Fälle war in dem Lager genug Alkohol, um Monate im Rausch zu verbringen, sofern man das überleben würde. Anscheinend war es auch nicht bloß Schnaps.
    Ein Rascheln ließ Medin sich umdrehen und er erblickte einen Magier, der zwar ohne seine Robe, aber dennoch bekleidet dastand, was alleine schon ein recht drolliger Anblick war. Komplettiert wurde das Bild aber von der Flasche, die sich der Magier vehement vor das Gesicht hielt und sie dadurch anschaute. Lopadas kam sie besuchen.
    „Was ist das?“, fragte er den Schriftgelehrten, als ihm der seltsame Schimmer in der Flasche auffiel. „Also wir haben Alkohol.“

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    Anna war nicht sehr zimperlich, nicht sehr gefahrenbewusst und relativ skrupellos, was mögliche Vorsichtsmaßnahmen anging. Doch dachte sie gleich, das Medin sich jetzt bestimmt vergiftete, wenn er einfach aus einer unbekannten Flasche trank, doch dann stellte sie fest, dass es eigentlich egal war.
    „Nur zu, immer weiter so, ich bin guter Hoffnung, dass der Orkoberst bald sein Ziel erreicht hat, dich umzubringen, weil er wusste, dass ein Alkoholiker wie du aus jeder erstbesten gefundenen Flasche trinkt, wenn es nach Alkohol aussieht … Aber vielleicht hast du Glück und hast einen schnelleren Tod, wenn du noch mehr davon trinst. Möchtest du eine Seebestattung?“, sagte sie, und Medin grinste auf ihre Erklärung hin. Offensichtlich war er sehr unerschrocken.
    Sie dachte sich, dass wenn Medin von was-auch-immer da in der Flasche war dahingerafft wurde, so sollte es ihr auch passieren, und sie roch vorsichtig an der Flasche. Medins Ratschlag befolgend, so wie sie es immer tat, nahm sie einen winzigen Schluckt und schrie dann: „Wäh!“, als das widerliche Zeug in ihrem Mund brannte, und schüttelte sich.
    „Ich brauche Wasser“, murmelte sie halb zu sich selbst und dachte daran, dass alles Wasser, was sie dabei hatten, noch am anderen Ufer lag.
    Lopadas kam dann angetappt und stand soeben neben ihnen, und Lilo lachte, als sie ihn sah. Er verhielt sich wie ein kleines Kind. Völlig nasse Tunika, und eine Flasche vor dem Gesicht, als wollte er sehr lange deren Inhalt begutachten. Dann machte sie sich aber aus dem Staub, da die beiden nun hier ein Fachgespräch über Alkohol führen konnten und sie offensichtlich nicht mehr gebraucht wurde.
    „Trinkt nicht zuviel“, murmelte sie zum Abschied und ging durch die andere Seite der Bäume wieder zum Strand, wobei sie die Insel einmal halb umrundete. Dort wusch sie den Sand aus ihrem Hemd, wrang es aus, zog es wieder an und trank ein bisschen Wasser aus dem See. Es schmeckte gar nicht so schlecht, aber bestimmt würde sie nun an Algen- oder sonstwas für einer Vergiftung sterben. Als sie allerdings Lopadas’ völlig durchnässte Magierrobe dort liegen sah, fragte sie sich, wie er hierhergekommen war, ohne unterzugehen.
    Geändert von Medin (03.07.2009 um 16:30 Uhr)

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    Der General hatte also herausgefunden, dass es sich bei der seltsamen Flüssigkeit um Schnaps handelte, was den Geruch erklären würde. Lopadas jedoch traute sich nicht einen Schluck vom dem Gebräu zu nehmen, er war nur guten Klosterwein gewöhnt und wollte sich zu so etwas nicht herabsetzen, schließlich sollten solche Getränke blind machen. Aber dennoch war etwas sehr Verdächtiges an diesem Schnaps, denn normalerweise leuchtete Schnaps nicht. Mit einer Hand hielt der Priester seine Flasche nach oben und mit der anderen bedeckte er seine Sicht so, dass er nur die Flasche und nicht seine Umgebung oder seine halb nackten Begleiter sehen konnte.
    "Siehst du das auch? Der Inhalt leuchtet und ich bin mir ganz sicher, dass es auf keinen Fall das Sonnenlicht ist, sondern dass der Schnaps von sich aus leuchtet.
    So etwas ist mir noch nie untergekommen, dass Flüssigkeiten Licht verbreiten können, obwohl sie nicht angezündet wurden."
    Der Barbier konnte die Reaktion seines Gegenübers nicht sehen, da er schließlich die Hand davor hatte, aber er hoffte, dass der General sich ebenfalls eine Flasche genommen hatte und diese untersuchte.
    "Wenn man die Flasche dreht und sich somit der Inhalt wendet, dann sieht es so aus als würden kleine Kristalle darin schwimmen, welche das Licht ausstrahlen, aber es kann auch nur so wirken, schließlich hast du ja schon davon getrunken und weißt sicherlich, dass es nicht so ist, dass darin Kristalle sind oder?"
    Er drehte die Flasche hin und her, um sich an dem schönen Bild zu erfreuen. Wie verzaubert starrte der Schriftgelehrte den Inhalt an und wollte seinen Blick nicht mehr von dieser Schönheit abwenden. Am liebsten würde er sich sofort eine Flasche davon einstecken und mit nach Vengard nehmen, nur um jeden Tag dieses Glitzern sehen zu können.

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    Wenn Medin nicht selbst gesehen hätte, dass der Inhalt der Flasche leuchtete, dann hätte er Lopadas’ artikulierte Beobachtungen wohl ins Reich der Rauschfantasien verbannt. Aber er sah es selbst und dadurch auch mit eigenen Augen, was er sich nicht erklären konnte.
    „Also das hier ist gewöhnlicher Schnaps“, meinte er zu dem Magier und hielt die Flasche, die er in der Hand hatte, hoch. Dort glitzerte auch nichts so unscheinbar und doch wunderschön, wie es die kristallklare und lieblich anmutende Flüssigkeit in der anderen Flasche tat.
    Medin hielt kurz inne und schaute von seiner Flasche wieder zu der anderen, die der Schriftgelehrte so fasziniert anstarrte. Der Magier hatte die schönere Flasche. Der Magier hatte eine viel schönere Flasche! Wieder kam in Medin dieses ruhelose Gefühl auf, dass er vor einigen Stunden schon gespürt hatte. Wieso hatte dieser blöde Magier diese wunderschöne Flasche? Wieso er? Das war ungerecht.
    Gewaltsam riss sich der Paladin von dem Anblick der Flasche los. Was war denn los? Medin fühlte wieder diese Aggressivität in sich aufkeimen. Als ob er mit der Flasche irgendwas wollte. Im Grunde war er mit Schnaps sogar besser dran als mit irgendeiner nutzlosen Flüssigkeit, die seltsam leuchtete.
    „Ich glaube nicht, dass die Flasche zu dem Lager hier gehört“, schaute er an der Flasche vorbei und vermutete irgendeine magische Ursache. „Die Tränen Innos’ leuchten manchmal auf eine ähnliche Art und Weise … allerdings viel reiner.“
    Geändert von Medin (04.07.2009 um 22:39 Uhr)

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    Die Sonne ging hinter dem Wald unter und die drei merkwürdigen Gefährten waren immer noch auf der Insel im See. Auf der anderen Seite des Sees hatten sie einen kleinen Holzpflock und ein Boot entdeckt. Lilo wollte sehr dafür gelobt werden, dass sie so scharfe Adleraugen hatte und so wachsam war und es gesehen hatte, denn es könnte ja nützlich sein, obwohl es innen sehr grün war und alt aussah, wie sich nach näherer Betrachtung herausstellte. Anna und Medin hatten es aber getestet, während Lopadas nicht noch einmal rüberschwimmen wollte.
    „War ja auch klar, dass die Leute, die die Flaschen da hingeschafft haben, irgendwo ein Boot haben“, hatte die Kleine später scharfsinnig bemerkt, als sie ihre Decken und Rucksäcke auf die Insel fuhren, um dort zu bleiben, weil es da so schön war. „Wäre wohl ziemlich schwer, mit den ganzen Dingern immer herüberzuschwimmen. Dann würden diese Leute wohl untergehen.“
    Als die letzten Sonnenstrahlen sich auf dem See spiegelten und die ersten Sterne erschienen, waren Anna und Medin schon ziemlich angetrunken, wobei man es zumindest Medin wie immer nicht anmerkte, da er ruhig und beherrscht wie immer war, und sie sich bloß schon verschwommen im Kopf fühlte. Ein kleines Lagerfeuer schwelte an der Feuerstelle in der Nähe des Flaschenlagers und ein paar Flaschen standen neben den Decken, auf denen die Gefährten saßen und Dienstbesprechung hielten. Je mehr die Kleine trank, desto weniger merkte sie den Geschmack von dem Zeug. Alkohol hatte ihr eigentlich noch nie geschmeckt, aber das war ja sowieso egal.
    „Wir hätten das arme Eichhörnchen nicht sterben lassen sollen“, sagte Anna unvermittelt wehmütig nach langen Philosophierungen darüber, welche Richtung wohl die beste seie und wie sich die Anomalie denn wohl verhielt, wobei sowieso niemand eine Ahnung hatte. Natürlich hätten sie nichts dagegen tun können, dass das Tier gestorben war, auch konnte man nicht viel damit anfangen, doch wollte sie damit ihre Wehmut ausdrücken. Mit dem widerlichen Schnaps im Blut war das Thema nicht mehr ganz so wichtig, so wie alles, es war nur noch eine beläufige Bemerkung …
    Geändert von AnnaJoseph (05.07.2009 um 21:11 Uhr)

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    „Das arme Eichhörnchen“, sagte Medin keinesfalls ironisch und blickte dabei versonnen ins Lagerfeuer. Er hatte sich schon in einem für seinen Geschmack vernünftigen Maße an den Hinterlassenschaften der Schmuggler gütig getan und dachte nun mit einer Rumflasche in der Hand auch gar nicht daran aufzuhören. Sein Verstand war noch klar, auch wenn es ein bisschen rauschte … aber was war das schon? Das arme Eichhörnchen war nicht so gut dran und konnte sich betrinken, dachte er und erinnerte sich an das seltsame Tierchen. Es war tot. Genauso wie Meltjor, ein Miliz der khorinischen Stadtwache. Medin hatte ihn sterben sehen, als Atharic die Stadt stürmen wollte. Meltjor war tot. Und Hagen. Hagen war auch tot. Und Garond. Und Brutus. Und Kolja. Und dieses Land. War doch alles tot. Alles und Medin schaute versonnen in die flackernde Glut des Feuers. Alkohol schadete ihm nicht groß. Er wurde dabei nur noch melancholischer, als er es ohnehin schon war.
    Der Südländer lehnte sich ein bisschen zurück und nahm einen tiefen Schluck aus seiner Flasche. Sein Blick traf den dunklen, mit Sternen übersäten Himmel über ihnen. So wunderschön sie glitzerten. Je länger er hoch schaute, desto mehr hatte er auch das Gefühl, dass sich das Himmelszelt ein bisschen drehte. Das war allerdings keinesfalls eine astronomische Beobachtung, sondern doch eher der „Melancholie“ in seinem Kopf geschuldet. Aber das beschäftigte ihn nicht wirklich und so fixierte sich sein Blick wieder auf horizontalnahe Regionen. Hier war nämlich doch nicht alles tot. Lilo, die neben ihm halb saß halb lag, war lebendig. Sie war das Leben in seinem Leben. Das, was ihm am leben hielt. Auch der Alkohol vermochte daran nichts zu ändern.
    „Wollt ihr nicht auch mal einen Schluck riskieren?“, fragte er an den Magier, der sich beim Alkoholkonsum bisher zurückgehalten hatte, gewandt. „Wir sind auf der Insel hier relativ sicher und wer weiß, wann wir das nächste Mal etwas anderes als Wasser zu trinken bekommen.“

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    Lopadas schaute auf seine beiden Gefährten hinab, die im Sand lagen und sich mit dem Alkohol volllaufen ließen. Jedenfalls sah es in den Augen des Magiers so aus. Aber sein Hauptaugenmerk lag vielmehr auf der Erforschung dieses Gebietes und darin war nicht unbedingt die Erforschung des Alkoholes enthalten. Außerdem hielt der Priester nicht viel von Schnaps, er war mehr der Weintrinker, wenn er denn überhaupt einmal etwas trank.
    "Vielleicht später.", antwortete er knapp und sah sich in der Gegend um.
    Aus seiner Tasche holte er die Flasche hervor, welche immer noch extrem hell glühte. Gerade jetzt in der Nacht war das Leuchten hervorragend zu sehen.
    "Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob hier in dieser Flasche wirklich nur Alkohol drin ist. Sie leuchtet so schön und das Glitzern beruhigt meine Gedanken. Vielleicht steckt in dieser Flasche Anomalie oder etwas ähnliches."
    Der Schriftgelehrte öffnete die Flasche und roch nocheinmal an dem Inhalt. Es roch genauso wie die anderen Schnapsflaschen. Also war darin vielleicht doch nur Schnaps und nichts besonderes.
    Der Magier versuchte irgendeine magische Aura innerhalb der Flasche festzustellen, doch es war nichts. Es war einfach nur Schnaps, der leuchtete. Das helle Licht drang aus dem Flaschenhals und legte sich direkt in seine Augen, die Wärme dieses Lichtes durchdrang jede Faser seines Körpers und er hatte das Bedürfnis sich die Flasche wie einen Ring über den Finger zu ziehen, um ein Gefühl großer Macht zu bekommen, da dies aber nicht so einfach war, nahm er einen großen Schluck daraus ohne darüber nachzudenken.
    Plötzlich hatte er ein komisches Gefühl im Magen und musste ständig aufstoßen. Die Benommenheit verteilte sich im ganzen Körper, sodass der Barbier nicht mehr gerade stehen konnte. Jetzt saß auch er im Sand und schaute in das Lagerfeuer, genau wie es seine beiden Gefährten taten.
    "Was passiert wohl, wenn wir etwas davon in das Feuer spritzen?", fragte er grinsend und hicksend in die Lagerfeuerrunde.

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    „Mach es bitte nicht, Herr Magier“, antwortete Anna ernst und fragte sich im selben Atemzug, was mit ihm los war. Nur ein Schluck trennte den Lehrmeister von seinem lehrreichen, scheuen und besonnenen Selbst.
    „Hey!“, sagte sie, als Lopadas kicherte. „Wenn das Anomalie-Wasser ist, wird es explodieren oder sonst was machen, wenn du es anzündest, oder es verwandelt sich in haarige Schlangen.“ Wo ist dein Verstand geblieben?, fügte sie in Gedanken hinzu, doch dachte nicht, dass es Sinn ergab, diese Frage zu stellen. Es erschien wirklich relativ offensichtlich keine gute Idee, was der Schriftgelehrte gesagt hatte, doch musste ihm irgendetwas etwas von seinem Verstand geraubt haben … als er einen Schluck aus dieser Flasche getrunken hatte.
    „Medin, nimm ihm die Flasche weg“, sagte sie ohne weiter nachzudenken und schaute den grinsenden Magier mit Schluckauf ein bisschen erschrocken an, und vergaß dabei ganz ihre eigene Betrunkenheit.
    „Legt sie lieber weg“, sagte Medin nur ziemlich trocken, machte aber nichts, was Anna noch mehr Angst machte. Sie schaute zwischen den beiden hin und her, fühlte, dass es irgendeine Gefahr gab, wusste aber, dass sie nichts machen konnte … Sie schaffte es nicht mal, ihren Freund traurig anzuschauen dafür, dass er es nicht gemacht hatte.

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    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Warum wollte seine Schülerin ihn davon abhalten etwas von der seltsamen Flüssigkeit in das Feuer zu spritzen, schließlich konnte nichts passieren, was der Magier nicht kontrollieren konnte. Der Schriftgelehrte war sich ziemlich sicher, dass er eine große Schnapsflamme unter seine Kontrolle bringen könnte, doch Anna schaute ihn so seltsam an.
    "Gut, dann werde ich es nicht tun. Ich möchte schließlich nicht, dass uns irgendein Unheil zu stößt."
    Betrübt stellte der Magier die Flasche neben sich in die Sand, doch konnte er seine Hand nicht davon lösen. Seine Finger umschlossen den Flaschenhals so fest, dass er selbst mit seiner anderen Hand sich nicht davon losreißen konnte. Verzweifelt versuchte der Barbier sich davon zu befreien, aber die Macht der Flasche war einfach zu stark.
    "Helft mir.", bat er seine Gefährten, "Ich kann meinen Griff nicht davon lösen. Die Magie, welche sich auf meinen Kopf auswirkt, ist einfach zu stark."
    Mit einem flehenden Blick schaute er Anna und Medin an, die sich aber nur fragend an.
    Lopadas ließ etwas magische Energie auf die Oberfläche der Flasche fließen, sodass diese das Gefäß vollständig umschloss. Doch auch diesmal schien seine Magie nicht die Wirkung zu erzielen, die er beabsichtigt hatte. Zwar löste sich die Flasche von seiner Hand, doch schwebte sie nun gefährlich nahe über dem Lagerfeuer. Der Barbier hielt die Magie aufrecht, denn er wollte auf keinen Fall dafür verantwortlich sein, dass das gesamte Lager in die Luft fliegt. Nun konnte er nur darauf hoffen, dass sich seine Gefährten dazu entschlossen endlich einmal einzugreifen.

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