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Al Aristo
„Tja, das ist nun auch schon wieder her, Druide.“, krächzte Tavik und ging mit der Gruppe nach innen, um sich dort an einen großen Tisch zu setzen. „Eine Ausbildung, wenn man es so nennen möchte, bei Chris. Verinnerlichen was es heißt, ein Pirscher des Waldes zu sein, ein Schatten zwischen den Bäumen, das herannahende Schwert aus dem Dickicht neben dir. Was heißt es ein Mensch zu sein, der den Wald betritt und fortan nur noch zu dessen und der restlichen Schöpfung Schutz lebt.“ Sie setzten sich an den Tisch, bestellten sogar zu dieser späten Stunde noch etwas. Tavik winkte ab, knüpfte seinen Geldbeutel vom Gürtel und ließ ihn geräuschvoll auf den Tisch fallen. „Wie ihr seht … Radi ist nicht sehr mutig, weshalb er Leute wie mich anheuert. In Silden bin ich ein Hüter des Gesetzes und der Natur, wenn man es so ausdrücken will, zurzeit und hier in Varant aber einfach nur ein Krieger, der zurechtkommen will.“ Er winkte den Wirt heran. „Wasser, genügend für die Gesellschaft hier. Und für mich etwas Alkoholisches … Aber bitte, Meister, keinen Kaktusschnaps. Seid ich hier in dieser gottlosen Wüste angekommen bin, sehe ich jeden Abend dieses Teufelszeug. Gibt’s was Hochprozentiges?“
„Nur Branntwein“, antwortete der Wirt mit hörbarem Akzent.
„Zumindest etwas Abwechslung. Ich nehme ein Glas. Oder zwei. Ach, bring einfach die Flasche an den Tisch, heute ist mir nach betrinken.“
Der Wirt schaute ihn einen Moment mit zusammengekniffenen Augen an, dann auf die restliche Runde aus dem heimeligen Silden.
„Was denn, Herr Wirt?“ Tavik verzog das Gesicht böse lächelnd. „Sind Flachländer, speziell das Waldvolk, hier nicht gerne gesehen?“
Vida schnaubte, blickte den Nordmann nun ebenso an, wie es der Wirt getan hat.
„Sildener nicht, nur solch Saufköpfe wie dich.“
„Ach Vida, lass mir den Spaß. Du bist in Begleitung unterwegs, ich muss mich mit einem feigen Händler rumschlagen“, sprach er und winkte ab, ging dann abermals auf Ornlus Worte ein, führte seine Rede von vorhin weiter. „Nun, jedenfalls ist die Sache abgeschlossen. Chris hat mich zum Pirscher gemacht, kann man sagen. Um Erfahrungen reicher, die ich eh selber gemacht hätte. Danach war ich in Vengard und hab einen alten Freund besucht“ Der Krieger schaute in die Runde. „Vielleicht kennt ihr ihn. Wenn nicht, erfahrt ihr es jetzt, ein Krieger wie ich muss doch mit seinen Feinden prahlen.“
Vida schnaubte abermals, wurde von Tavik aber gekonnt ignoriert.
„Jun Qel-Dromâ ist sein Name, ein Ritter im Dienste des unglaublichen Innos’!“, rief Tavik aus, als der Branntwein angekommen war und das erste, kleine Glas geleert wurde. „Dieser Fanatiker, der Bauernhäuser abfackelt, weil ein bodenständiger Mann versucht sein Leben und das seiner Familie zu sichern. Loblieder sollen die Engel Innos’ auf den ehrenvollen und rechtschaffenen Jun singen, man sollte ihn zu Rhobars General machen, wie vor Jahrzehnten schon den alten Dominique!“ Das zweite Glas wurde geleert um sicherzustellen, dass der Alkohol seinen Weg sicher in den Magen gefunden hatte. „Brennen soll er, dieser Bastard aus Vengard! Brennen in all seiner Pracht, diese Ausgeburt der Hölle!“ Glas Nummer drei wurde seines Inhalts beraubt. Tavik verzog das Gesicht, grinste dann. „Entschuldigt die Zügellosigkeit. Nur hilft mir das Zeug gerade am besten, diesen Hundesohn zu vergessen. Ihr würdet gerne wissen was ich so fernab von der Heimat mache? Fliehen, verdammt noch mal. ‚Sir’ Jun hat mich in ganz Vengard suchen lassen und gerade so konnte ich mich noch aus dem Staub machen.“ Und wer hätte es gedacht … Auch ein viertes Glas fühlte sich plötzlich seltsam leer. „Was schaust du so, Ornlu? Jun Qel-Dromâ, kommt dir der Name bekannt vor? Oder euch Jungs? Oder dir, Mädchen? Dir eh nicht, alte Vettel, also spar ich mir die Frage.“
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Aus Tavik sprachen Verbitterung, vielleicht auch Trauer und Schuld. Corax konnte nicht genau sagen wieviel von was, doch er wusste das diese Art sich den Alkohol hinter die Binde zu Kippen ein deutliches Anzeichen für ungelöste Probleme war. Vielleicht sollte er sich mal bei Vida ausheulen, andererseits so wie den anschaut... Corax nahm einen Schluck Wasser und hörte von da an nur noch halb zu wie Ornlu irgendwas auf Taviks Frage erwiederte. Doch dann fing er etwas auf das ihn wieder voll ins Geschehen zurückholte. Adrastos war aufgestanden und wünschte allen eine gute Nacht. Corax biss sich auf die Unterlippe um seine Aufregung zu übertünchen und stand dann ebenfalls behutsam auf. "Ich tu 's Adrastos gleich, viel Spaß noch.", wünschte er den anderen und insbesondere Tavik der ihm mit einem - noch - vollem Glas zuprostete. Langsam und ohne miteinander zu reden gingen sie zu den Gästequartieren der Karawanserei. Corax beobachtete aufmerksam in welches der Zimmer Adrastos verschwand um dann selber eines zu betreten. Unruhig setzte er sich auf sein Bett? Wie lange sollte er warten? Es wäre besser wenn Adrastos schlief und er sich unbemerkt reinschleichen konnte.
Jemand trat durch den Vorhang der den Türrahmen bedeckte. Corax dachte kurz daran sich mit ein wenig Licht Klarheit zu verschaffen, doch er erkannte die Art wie der Schemen sich bewegte. "Du hast etwas vor.", Corax konnte die Augen des Walläufers nicht sehen, doch er wusste das sein Blick ihn in diesem Moment durchbohrte. "Natürlich habe ich etwas vor, es wäre doch kläglich wenn ich keinen Plan hätte, oder?", antwortete er ausweichend, wusste aber längst durchschaut zu sein. Was nützte es Crow etwas vormachen zu wollen, er musste ihn eh einweihen. "Ich habe einen Weg gefunden das Grab zu finden. Genauer einen Führer, aber der verlang einen Preis." Corax seufzte und erzählte dem Waldläufer die ganze elendige Geschichte. "Den Stein von Adrastos zu holen ist sicherer und die Gelegenheit perfekt. Ich tue das nicht gerne aber...", endete er schließlich. Crow nickte : "Wir tun alles was getan werden muss. Das hier ist wichtiger als alles andere, auch wenn es mir nicht gefällt einen Fürsten einen Druidenstein in die Hände zu spielen. Diese Dinger sind gefährlich in der Hand eines Menschen und katastrophal in der eines Fürsten." Der Waldläufer schien entschlossen, seine Stimme die meist vollkommen emotionslos klang war jetzt hart und leidenschaftlich. "Ich bereite alles vor, hol du den Stein", meinte er und ließ den Seher wieder alleine im Zimmer zurück.
Der Vorhang glitt vollkommen lautlos zur Seite, vielleicht war es dieser Umstand, das Fehlen von Türen an den meisten Stellen, die eine Gemeinschaft von Gaunern und Mördern hier an die Macht hatte kommen lassen. Lautlos stahl der Seher sich in das Zimmer, ein rhytmisches Schnarchen drang an sein Ohr. Adrastos schlief ohne etwas von dem Unheil zu ahnen das so knapp über ihm schwebte. Nunja es schwebte nicht direkt und war auch nicht über ihm, aber es war definitiv im Anmarsch. Corax mochte es nicht sonderlich von sich selbst als Unheil zu denken. Seine Behutsamen Schritte waren selbst in der Stille kaum zu hören, trotzdem achtete er darauf sie mit dem Geräusch des friedlichen Ratzens in Einklang zu bringen. Seine kalten Finger ertasteten den Griff des Ritualmessers und lösten es ruhig von seiner Seite. Er zitterte nicht, aber jede Bewegung war ein Kraftakt und er war vollkommen verspannt vor Konzentration. Adrastos trug ein knappes Beinkleid um seine Blöße zu verdecken, wofür Corax ihm im Augenblick sehr dankbar war, der Druidenstein lag ihm auf der nackten Brust. Corax streckte die freie Hand aus, überlegte es sich dann jedoch anders. Stattdessen griff es in eine der kleinen Täschchen in denen er immer verschiedenste Samen mit sich führte und holte eine Hand voll von ihnen herraus. Ein letzter Atemzug. Die Faust öffnete sich, die Samen fielen herab auf den Bauch des Schlafenden. Die Hand von der Last befreit fuhr hinab und umschloss den kalten Stein und noch bevor Adrastos erschrocken die Augen öffnen konnte schnitt Knoggas scharfes Messer die Schnur, die den Stein an den Körper des Sehers kette, durch.Corax trat zwei schnele Schritte zurück, ignorierte das Pochen seines Herzens und beschwor statdessen seine magischen Kräfte herauf. Die Bohnenranken fingen an in Sekundenbruchteilen zu sprießen, klammerten sich an das Bett und wuchsen am Liegenden hinauf. Adrastos schrie entsetzt auf, doch aus einer der Ranken wuchs mit einem mal ein einzelnes Blatt heraus und legte sich auf den Mund des Mannes, dessen Kopf in diesem Moment von einer weiteren Ranke aufs Bett gepresst wurde. Das Blatt verhärtete sich und Corax ließ etwas natürlichen Klebstoff aus ihm hervortreten. So geknebelt atmete Adrastos durch die Nase und blickte mit seinen Augen immer noch völlig ausser Fassung zu ihn hinüber. "Es tut mir Leid, Adrastos. Wenn die Zeit gekommen ist werde ich dir dies hier zurückgeben. Das verspreche ich dir." Corax drehte sich um und ging, nun nicht mehr darauf bedacht so leise wie möglich zu sein, eilig zum Vorhang der den Durchgang verdeckte. Ein letztes mal drehte er sich noch zu dem anderen Seher um, "Versucht nicht mir zu folgen, zu eurem eigenen Schutz!", sagte er und verließ das Zimmer. Tavik stand auf dem Flur und schaute ihn verdutzt an. Was der jetzt von mir denkt ist wohl das geringste Problem, dachte sich Corax und antwortete auf die knappe Frage des Pirschers wo er hinginne : "Pissen Tavik was sonst? Gute Nacht."
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Er konntes nicht fassen. Konnte es einfach nicht glauben. Verrat. Verrat in den eigenen Reihen, von Freunden und jenen, die man als Freunde sah. Er war fasssungslos, er konnte es nicht glauben. Corax! Der Mann war ebenso hinterhältig wie gerissen. Er konnte das feiste Gesicht des Sehers noch vors einen Augen sehen, wie sich seine Hände um den Stein schlossen. „Corax!“ brüllte er und zerrte an den pflanzlichen Fesseln, die ihn fest an das Bett zurrten, wie Stahlketten, und ebenso ins Fleisch schnitten. „Corax! Komm zurück du mieses Stück Scheiße! Corax!“ Beide Male kamen durch die Knebel nur erstickte Schreie hervor, die in Wut dennoch schwerlich zu übertreffen waren.
Seine wütenden, dumpfen und leisen Schreie schallten ungehört durch das verlassene Zimmer, rauschten weiter und erreichten hoffentlich das Ohr eines echten Freundes. Tatsächlich steckte kurz darauf ein bekanntes Gesicht seinen Kopf durch die Vorhänge und musterte das Zimmer skeptisch.
„Tavik!“ keuchte der Seher, als ihm die Knebel gelöst wurden. „Tavik. Schneid mich los! Bitte. Corax. Er – Er hat den Stein. Tavik, den Stein! Schneid mich los!“ Unsicher kam der Hüne näher auf ihn zugewankt. Er schien unsicher zu sein, doch dann zog er wirklich einen Dolch. Angst stieg in dem Wanderer auf. Was war das? Ein Komplott? Was hatte er verbrochen? Auf die Idee, dass er den Dolch zog um ihn wirklich loszuschneiden kam er im Augenblick gar nicht.
Eilig sprang er auf und rieb sich über die geschundenen Handgelenke. „Wir müssen hinterher“ meinte er hastig, als er sich die Novizenrobe überwarf und das Schwert in die Hand nahm. Mit grimmigen Gesicht zog er die Scheide weg und ließ die Klinge im Mondlicht blitzen. Vorbei schienen die Worte, die er zu Nanami gesagt hatte – kein Mord. Corax hatte ihm das wichtigste geklaut und dafür hätte er zu sühnen.
Erst jetzt fühlte er, wie leer er ohne den Stein war. Matt und ausgebrannt, wie eine Pfütze in praller Sonne, die langsam ausdünstete, bis nichts mehr da war, dass sie als Pfütze kennzeichnete.
„Corax“ knurrte er noch leise, bevor er an die Luft trat. Egal was er sagte, dass er ihn nicht verfolgen und hierbleiben sollte. Er trat an die Luft, die erschreckend frisch und kalt war. Die Spuren der zwei Verräter waren noch immer im Sand sichtbar, wurden jedoch schnell vom Winde verweht. „Corax, Corax. Du hättest dir jemand anderen suchen sollen“
Blinde Wut war es, die inzwischen von ihm Besitz ergriffen hat. Mit festen Schritten, das Heft entschlossen in der Faust gepackt folgte er der verblassenden Spur. Der Seher würde leiden, er hatte Adrastos empfindlichen Punkt getroffen und auch noch Salz in die Wunde gestreut.
„Wo bist du?“ schrie er in die Nacht heraus. „Corax? Ich werde dich finden! Wo immer du bist!“ Zitternd war seine Stimme, hohl und nicht ganz von ihm selbst – zu sehr war sie voller Wut. Wut auf den Seher.
Geändert von Adrastos (08.08.2009 um 04:07 Uhr)
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Kaum waren sie über die Mauer geflüchtet hatten die ersten Meter zurückgelegt schien sich ein Tumult in Al Aristo anzubahnen. Der Wind wehte den schwachen Hauch einer Stimme zu den beiden dunklen Gestalten herüber. Den Hauch einer Stimme die so laut sie nur konnte schrie. Crow hielt inne um kurz zu lauschen. "Ich dachte du hättest ihn ruhig gestellt.", bemerkte er spitz, sein Gesicht wirkte im Mondlicht nicht besorgt, nur entschlossen. "Habe ich auch, aber Tavik, dieser unseele Schluckspecht und Sohn eines eindeutig zu neugierigen Mannes muss doch nochmal nachgeschaut haben. Er hat gesehen wie ich das Zimmer verließ.", erwiederte Corax trocken und achtete darauf nicht darauf zu hören was die Stimme im Wind rief. "Sie werden und verfolgen, aber das ist nicht wichtig, auch wenn sie in den Mauern der Karawanserei vielleicht sicherer wären."
"Sie haben Pferde und ich weiß das Adrastos reiten kann."
"Und? Selbst wenn sie wissen in welche Richtung sie reiten müssen, du hast das da."
"Ornlu wird mir trotzdem gewachsen sein, fürchte ich."
"Du hättest wahrscheinlich besser den erfahreneren Gegner ausschalten sollen. Kann Ornlu reiten?"
"Keine Ahnung, aber ein Druide findet einen weg sich schnell zu bewegen, wenn es von Nöten ist. Wenn ich das was ich von diesem Schakalfürsten erfahren habe richtig deute, wird er versuchen Ornlu anzugreifen, sobald er dazu in der Lage ist. Ich kann nur hoffen das er in der Lage ist es mit diesem verfluchten Schakal aufzunehmen oder sich zumindest lange genug zu verteidigen."
"Sich lange genug verteidigen bis was? Dieser Schakal ist nicht unser einziger Feind, nein nichteinmal unser eigentlicher Feind hier in Varant. Die große Echse rechnet nicht mit unserem Erscheinen, denke ich, doch sie wird es spüren wenn das Ritual vollzogen wird. Wir müssen gewappnet sein und uns auf den Kampf vorbereiten den bevorsteht!"
"Es ist gewagt, aber ich werde meine Kameraden nicht im Stich lassen, nicht sofern es eine Chance gibt ihnen zu helfen und den Auftrag zu erfüllen."
Corax spürte Crows Blick auf sich ruhen, doch der Waldläufer verkniff sich seinen Kommentar. Corax wusste dieses Schweigen wohl zu deuten, doch es kümmerte ihn nicht. Crow war gewiss kein Sildener, er war zwar ein ehrbarer Mann, doch sein Fanatismus und Pflichtbewusstsein reichte weit über alle Maße hinnaus und machte ihn allem anderen Gegenüber blind. Corax konnte sich selbst nicht guten Gewissens solch einen moralischen Freibrief ausstellen. Sein Pakt verpflichtete ihn, er würde alles tun um Iyandens Bitte zu erfüllen, doch sofern es eine Chance gab seine Kameraden, seine Freunde zu retten würde er sie wahrnehmen. Sein Blick fiel auf den kalten Stein in seinen Händen, er hatte Adrastos versprochen ihm diesen Stein zurückzubringen und er würde dieses Versprechen halten. Ein Lächeln huschte auf sein Gesicht, eines ohne echte Freude, vielmehr grimmig. Es war eine gewagte Partie, alles oder nichts. Wer nichts wagt, der nichts gewinnt! Wie sagte Tavik noch? Er ist hier gelandet wegen einem feigen unglücklichen Spieler. Ha! Nun Tavik, wenn ich unglücklich bin landest du wegen mir wohl bei Beliar! Aber zumindest feige bin ich schonmal nicht, auch wenn das für euch vielleicht anders aussieht!
Er spürte wie der Stein in seiner Hand leicht auflebte und seine Nackenhaare stellten sich auf. Der Schakal beobachtete sie, er hatte bereits gewartet. "Er ist da.", warnte Corax Crow nur knapp vor, doch der Waldläufer nickte nur unerschrocken. "Ich weiß, Zeit die Sache anzugehen." Die beiden Kohlen erwachten kaum einen Meter von ihnen entfernt zum Leben und sie hielten aprupt an. Etwas streifte seinen Geist. Corax hielt die Faust in der er den Stein hielt in die Höhe. Verwirrung schlug ihm entgegen, das war nicht der Stein den der Schakal im Sinn gehabt hatte. Das grimmige Lächeln wurde jetzt ein Stück breiter, damit hatte er gerechnet. der Schakal wollte Ornlus Stein um den Druiden zu vernichten. Sollte er ihn sich doch holen. Behutsam berührte er den Stein mit seinem Geist und ließ ein leichtes Echo seiner Kraft erhallen. Entweder dieser Stein oder keiner., dachte er und übermittelte dem Schakal den Sinn hinter jedem einzelnem Wort. Die Augen des großen Tieres leuchteten wild auf. Unbill, Misstrauen aber auch Verlangen loderten in ihnen auf. Fordernd kam der Fürst einen Schritt auf ihn zu, aber Corax zog die Hand weg. Erst wirst du uns zum Grab führen!, forderte er entschlossen. Ein tiefes gespenstisches Knurren zeriss die Stille der Nacht und tötete dann langsam die sich auf dem Boden liegenden Fetzen. Aggresssion, Arroganz, was hielt ihn, einen Fürsten davon ab sich den Stein nicht einfach zu nehmen? Corax' Lächeln wurde etwas kleiner, erlosch jedoch nicht, er bemerkte wie Crows Hand zum Schwertgriff fuhr. Seine Hand schloss sich nun so fest um den Stein das die Knöchel sich weiß färbten. Eine grüne Aura bildete sich um seine Hand als er nach der Kraft, die in dem Druidenstein lag, griff. Er fügte seine eigene Kraft und die des Paktes hinzu und die Aura weitete sich um seinen ganzen Körper aus. Seine Augen entflammten und traten mit ihrem stechenden Grün den roten Kohlen des Schakals entgegen. "Du wirst uns nicht angreifen, ich habe den Stein und weiß seine Macht zu nutzen! Jetzt führe uns zum Grab und halte deinen Teil der Abmachung, so werde ich meinen auch halten!", sagte Corax mit fester Stimme und bereitete sich innerlich vor die Kraft die er gesammelt hatte gegen den Schakal zu schleudern. Sekunden lang blickten sich die leuchtenden Augenpaare herausfordernd an, dann gab der Fürst nach und wandte sich ab. Langsam für seine Verhältnisse, doch schnell für die der Menschen, trottete er ihrem Ziel entgegen. Das Grab von M'Kachan!
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Die Sonne stand hoch am wolkenlosen Himmel, als Neraida sich aufmachte, mit den in der Nähe lagernden Nomaden Kontakt aufzunehmen. Sie hatte ihre schwere Ausrüstung wieder eingesammelt und an ihrem Körper verstaut, – die unhandliche Decke ruhte zusammengerollt und festgebunden an ihrem Rücken. Es war ein sehr windiger Tag. Während die junge Frau zwischen den äußeren Ruinen der großen, einstigen Stadt auf den Lagerplatz der Wüstenbewohner zuschritt, konnte sie beobachten, wie der Sand auf den nahen Dünen hin und her geweht wurde. Zum Schutz vor den umherwirbelnden Körnern zog sich Neraida ihr Halstuch über Mund und Nase und setzte die Kapuze ihres roten Umhangs, den sie auch in Varant über der restlichen Kleidung trug, auf.
Als die Waffenmagd gerade vorsichtig durch ein breites Loch in einer Mauer kletterte, konnte sie den ersten Blick auf das Lager der Nomaden werfen. Zwei große, sandfarbene Zelte standen zwischen den verwitterten Ruinen, während überall auf dem engen, von hohen Mauerresten umgebenen Platz Kisten, Decken und Ausrüstung der Wüstenleute verteilt lag. Es war ein intaktes Lager – in einer Feuerstelle war die Asche noch nicht ganz vom Sand verdeckt worden -, nur die Bewohner fehlten. Plötzlich hörte Neraida unmittelbar hinter sich verräterische Geräusche, wie als wenn sich ein Stein von einer Ruine lösen, an ihr hinabfallen und im Sand landen würde.
„ Was suchst du in unserem Lager, Vermummte? Umdrehen und Gesicht zeigen.“ Hörte die junge Frau eine tiefe, nicht gerade gut gelaunt klingende Männerstimme. Sofort beschloss Neraida, den Kerl nicht noch weiter zu verärgern und drehte sich langsam zu ihm um. Als sie den mit einem Speer bewaffneten Krieger in Kleidung der Nomaden hinter sich erblickte, schaute sie überrascht ebenfalls auf fünf weitere Männer seines Schlages, die ihr den Rückweg durch das Mauerloch versperrten. Unwillkürlich schluckte Neraida das aufkommende Unwohlsein hinunter und schlug Halstuch und Kapuze zurück.
„ Mein Name ist Neraida, ich komme aus Al Shedim und habe dort mehrere Wochen als Gast verbracht. Ich suche jemanden.“ Erklärte die Waffenmagd und rückte währenddessen die Sehne ihres Bogens, die quer über ihrer Brust lag zurecht. Die Waffe hatte begonnen, unangenehm gegen ihr Fleisch zu drücken und die junge Frau hoffte, ihre Nervosität wenigstens etwas verbergen zu können. Anstatt zu antworten warfen sich die Nomaden vor ihr jedoch undurchschaubare Blicke zu und flüsterten miteinander, während ihre Waffen immer noch auf das Mädchen aus Myrtana gerichtet waren.
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Al Aristo
Weit von den warmen Winden getragen, erhallte das weniger schöne Krächzen des kreisenden Geiers. Er war der zweite der zurück kehrte, Augenblicke später vor dem Druiden landete und dann seltsam trabend sich näherte. Natürlich war Magie im Spiel, denn eine andere Lösung gab es nicht für die Waldvölkler im heißen Varant. Ornlu hatte eine kleine Gruppe von bärtigen Geiern in drei Richtungen geschickt. Den Geruch von Corax hatte er ihnen über die Magie vermittelt, immer wieder in sich selbst den wahrgenommenen Geruch des Sehers im Kopf nachempfunden und emphatisch vermittelt. Klar, dass sein Geruchssinn niemals so gut war, wie jener der Geier, doch er hatte Hoffnung darin, dass sie was finden würden.
Der erste Geier kam jedoch ohne gute Botschaft zurück. Der zweite nun, mit dem Ornlu sich nun intensiver verband, war hingegen richtungsweisend. Er wurde in Richtung Berge geschickt und von dort hatte jener den Geruch im warmen Wind wahrnehmen können. Der Spur gar folgen und Corax in der Ferne sichten können. Ornlu sah im Kopf die Bilder aus den Augen des Geiers und blickte just verbittert auf. Was hatte des Hetzers Brut mit Corax zu tun? Was spielte Anpu, der Fürst der Schakale, für ein Spiel? Ornlu würde die Antwort wohl selbst suchen müssen. Er strich dankend dem Geier über den kahlen Kopf, dann warf er dem Geier ein Stück Wüstenrattenfleisch zu, welches schon recht intensiv roch - die Bezahlung, wenn man es so sehen wollte. Die Magie der Natur wahrlich eine große Hilfe in der Wüste, der Preis dafür war aber der Zeitverlust. Ornlu hatte Adrastos stoppen können, ehe jener Hals über Kopf und mit wenig Wasser auf seinem Ferach aufgebrochen wäre. Er verstand seinen zum Freund gewordenen einstigen Schüler durchaus, doch so wie er, handelte kein Seher, kein Druidenanwärter.
Ornlu erhob sich und schritt zur Gruppe die sich teils am versorgen war oder mehr schon fertig war.
"Wir können los. Er bewegt sich gen Berge im Westen. Wenn er es ungeplant tat, dann wird er wenig Wasser dabei haben und so langsamer sein müssen. Wir müssen jedoch vorsichtig sein. Mehr als das. Ich weiß nicht weshalb, aber Corax reist nicht nur mit Crow, sondern etwas noch weit stärkeren. Ich kenne jene Macht, darum lasst sie mein Problem sein. Ich erweckte sie auch... - Vida! Du bleibst hier. Wir werden schnell marschieren und ich habe keinen Nerv dafür auch nur auf irgendjemanden zu warten. Nanami - wenn du willst kommst du mit, sei dir aber der Gefahr sicher. Tavik...dein Streitkolben und Fähigkeiten könnte von großem Wert sein. Ich wäre weit erleichterter, wenn du mit uns kommst, anstatt mit diesem kamelgesichtigen Gesellen da weiter zu reisen. Adrastos, wir brechen dann auf. Ich denke Corax tat es aus Verzweiflung, denn jeder Pakt mit der Natur und seinen Kindern hat seinen Preis. Manche meistern es, manche gehen daran zugrunde.", meinte Ornlu und beobachtete wie der dritte Geier landete und sich auch am Rattenfleisch satt schlang. Ornlu blickte den zweiten Geier an. Dieser hob den kahlen Kopf und blickte dann zu Ornlu, ehe er wieder antrabte. Der Druide hockte sich hin, flüsterte dem Tier etwas in der alten Druidensprache zu und im nächsten Moment erhob sich das Tier in die Lüfte.
"Los gehts...", flüsterte der Jäger und warf sich den Umhang von der Nebelinsel über.
Geändert von Ornlu (08.08.2009 um 13:54 Uhr)
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Klonky verbrachte die ganze Nacht in dem Lager von Skaal, der mitten in der Wüste von Varant lagerte, weil er auf dem Weg zur Hauptstadt der Nomaden war, nämlich Al Shedim.
In der früh wurde der Neuling von Skaal noch geweckt. Sie wollten unbedingt aufbrechen, bevor die wirkliche Hitze anfing, die vielleicht tödlich sein konnte in Varant. Seine Crew war fleißig dabei, die Zelte einzupacken, während Klonky eigentlich nur dabei stand und zu sah, weil er etwas überfordert von der Situation war. Immer wieder bekam er Anweisungen von Skaal, die er so schnell wie möglich ausführte, wenn auch nicht wirklich so schnell wie die anderen Männer seiner Crew.
Es dauert wirklich nicht lange, bis alles eingepackt war und die Karawane weiter ziehen konnte. Hier bei den anderen Menschen fühlte sich der Neuling sicherer, als alleine durch Varant stampfen zu müssen. Die ganze Zeit versuchte Klonky mit dem Tempo der anderen mitzuhalten, was für den Neuling etwas schwieriger war, als gedacht. Die anderen war doch mehr an das Klima gewöhnt, während Klonky einfach nur hinterher schnaubte. Immer wieder wollte er eine Pause einlegen, konnte es aber leider nicht, weil die anderen Männer ihn beinah mit schleiften.
So ging das den ganzen Weg weiter, der Neuling konnte kaum etwas von seiner Umgebung mitbekommen, weil er sich auf sich selbst konzentrieren musste, denn er kippte beinah bei der Hitze und dem Tempo um.
„Ein Fuß vor den anderen... Immer weiter nach vorne... Es kann nicht mehr weit sein“ grummelte der Neuling vor sich, während er nur auf den Boden starrte und seine Füße anschaute, während er wie ein Tier schnaubte.
Geändert von Klonky (08.08.2009 um 20:04 Uhr)
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Sie waren die Nacht durchgelaufen und hatten nach Tagesanbruch nur einmal kurz an einem Brunnen, zu dem der Fürst sie geführt hatte, gehalten um Wasser aufzufüllen. Die Sonne hatte ihren Zenit überschritten und näherte sich nun wieder langsam dem Horizont, doch sie würde noch einige Zeit hinabscheinen und die Wanderer in der weiten Wüste plagen. Das Dünenmeer war eine endlose Einöde und Corax hatte jegliche Orientierung verlorden, lediglich die Himmelsrichtung konnte er anhand der Sonne feststellen. Sie gingen nach Nordwest, wobei eher nicht West-Nordwest. Normalerweise hätte Corax der Weg den er hinter sich ließ nicht so sehr interessiert wie der der vor ihm lag, doch wie es aussah würde er wohl ebend jenen Weg wieder zurückfinden müssen und dann ohne Führer. Vielleicht würde es auch ganz anders kommen, er wusste es nicht und niemand konnte es so genau vorhersehen.
Eine verfallene Mauer durchbrach die Monotonie des Wüstemsandes. Zielstrebig hielten sie auf die verfallene Ruine zu und schon bald konnte Corax weitere verwitterte Bauten sehen. War hier das Grab? Der Schakal brauchte nur seine Füße heben um über die Überreste der Mauer zu kommen, seine Beiden menschlichen Begleiter setzen jeweils mit einem geschickten Satz hinüber. Corax erinnerte sich zurück an die alten Zeiten, damals vor etwa einen Jahr als er mit Nigel zum Wettstreit in Al Shedim reiste. Sie hatten damals eine solche Ruine als Spielwiese für akrobatische Übungen genutzt. Ein Lächeln huschte für einen Augenblick über seine Züge, damals waren die Zeiten noch weniger Ernst gewesen, auch wenn zu jenem Zeitpunkt der Krieg vielen Leuten in Myrtana das Leben raubte. Doch für ihn persönlich war erst etwas später nach seiner Rückkehr in das Dorf die Zeit des Ernstes angebrochen. Er zweifelte nicht an seinem Entschluss, dennoch waren viele der Dinge die er tun musste alles andere als ihm genehm. Der Schakal führte sie durch das weitflächige Ruinenfeld zu einer Art Schlucht zwischen zwei Sanddünen. Corax und Crow blieben erwartungsvoll stehen. Der Fürst sprang vor und begann mit seinen großen Vorderbeinen Tonnen von Sand wegzuschaufeln. Corax beobachtete ihn skeptisch, dann hörte er wie eine der Pfoten über Stein schabte. Der Schakal machte weiter und legte eine Steinerne Tür frei, die scheinbar in den Schoß der Erde führte. Das Grab, einst vor unzeiten vom alten Volk erbaut und nun von einem der Geister wieder genutzt und sorgfältig versteckt worden. Sie hatten es gefunden, die Rückkehr M'Kachans war nahe! Der Schakal wandte sich um, Corax wusste was nun folgte. Der Fürst hatte seinen Teil erfüllt, nun war er an der Reihe. Vorsichtig hielt er dem Schakal den Stein auf der offenen Handfläche hin. Der Fürst schnupperte vorsichtig, dann öffnete er die Schnauze und nahm den Stein vorsichtig in den Mund. Corax spürte ein aufwallen von Magie um ihn herum und der Schakal wandte sich noch einmal der Tür zu. Er berührte sie mit seiner Schnauze und ein leises von Magie begleitetes knacken erklang. Da wo vorher ein einziger Steinblock gewesen zu sein schien war nun ein Spalt in der Mitte. Mit einem vernehmbaren Schaben öffneten sich die beiden steinernen Flügel nach innen, das Tor war nun offen. Der Schakalfürst würdigte sie keines Blickes mehr, drehte sich um und verschwand mit großen Sätzen im aufwirbelndem Sand. "Also dann.", sagte Crow und Corax nickte. Die beiden Betraten das Grab. Es hatte begonnen.
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Es war wie ein Blitz der Einschlug. Ornlu vernahm ein Gefühl, dass sich nicht gut anfühlte. Er spürte die Kraft dahinter und sah Probleme aufkommen. Seit diesen Zeitpunkt an bewegten sie sich langsamer fort. Ornlu wies sogar an zu pausieren und sich zu stärken. Der Geier war aus dem magischen Bann entlassen, es brachte nicht mehr zu suchen. Man würde gefunden werden.
Das einzig Gute war, dass es schon dämmerte und die Nacht bald hereinbrechen würde. Wobei gut relativ war. Zur weichenden Hitze, kam die drohende Gefahr.
"Wir halten hier.", meinte Ornlu und sah sich um. Die Ebene in der sie sich befanden war flacher, etwas felsig und tiefer gelegen. Trockener, rissiger Boden der davon sprach, dass einst ein See sich hier ersteckte.
"Wir sollten ein Feuer machen. Wir werden es brauchen. Nanami, du wirst dich um dieses Feuer kümmern. Es darf nicht aus gehen. Adrastos die Fackeln.", kommandierte der Druide herum, während Tavik brummend mit verschränkten Armen zusah. Ob es der Kater war oder die Nüchternheit, ein Blick verriet, dass er sich irgendwie verarscht fühlte. Als sprach Ornlu was gemacht werden sollte, ohne zu erklären was denn nun passiert. Vom hinterherjagen kamen sie nun zur Warterei.
"Vertrau uns ruhig, Tavik. Wir kriegen gleich Besuch. Corax hat wohl das verloren, was er raubte." - dass jener Dieb nu Ornlu suchen würde, verriet Ornlu nicht. Adrastos und Tavik waren durchaus brauchbar und er brauchte sie. Nanami würde wohl auch ablenken können. Solang sie Anup aufhalten würden, wäre für Ornlu so jedes Opfer gerecht. Es ging um das Gleichgewicht unter den Ersten. Ein Fürst durfte nicht den Platz eines der Ersten einnehmen.
"...und der Dieb wird keine Menschenseele verschonen, die ihm in den Weg kommt. Leider stehen wir diesem im Weg. Er wird mit seinen Kindern kommen, leider weiß ich nicht, ob ich sie umstimmen kann.", meinte der Jäger und rammte seinen Druidenstab in den Boden. Wie eine Standarte auf dem Feld stand er da, ehe neben diesen Stiefel, Mantel, Tunika und Hose landeten. Nur noch im Lendenschurz stehend stand der Druide da und war schon ganz woanders, während Nanami als auch Tavik die große Bissnarbe an Ornlus Oberkörper wahrnahmen - oder sich fragten was dieses ausziehen solle. Doch die Antworten wären zu lang, um ausgesprochen zu werden. Sie würden sehen.
"Adrastos, wie ist es um deine Magie bestellt?", fragte Ornlu, während die rötlichen Strahlen der untergehenden Sonne ihnen allen in die spähenden Gesichter schienen.
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„Schlecht“ grummelte der Seher zur Antwort. „Ohne Stein. Vielleicht könnte ich ein paar Pflanzen erspüren – wenn es hier denn welche gäbe.“
Tatsächlich fühlte er sich schwach ohne den Druidenstein – verletzlich, angreifbar und hilflos den Gefahren ausgeliefert. Etwas fehlte, als ob das Feuer in der Esse erloschen wäre. Es schien als wäre es nicht nur der Stein, sondern auch ein Teil von ihm selbst, der gestohlen wurde. Den fehlenden Teil füllte nun ein selten gekannter Zorn auf Corax.
„Was ist das für ein Dieb?“ fragte er misstrauisch, während er Ornlus nackten Oberkörper musterte – ganz klar, der Druide legte nicht nur Wert auf mentale Kraft, sicher war er ein echter Frauenschwarm. Nur die vernarbten Bisse irritierten ihn. Er schüttelte den Kopf und schaute zu ihren Begleitern. Tavik hatte ganz klar Erfahrung im Kampf – er hatte ihn wüten gesehen, in den Bykladen der Sildener Wälder, er hatte gesehen wie er mit blutender Kehle dalag – und er hatte überlebt. Ein zäher Bursche, der ihnen sicher noch hilfreich werden würde.
Mit einem leisen, hellen Sirren zog der Seher das Schwert aus der Scheide. Im Licht des Mondes, der die Wüste in einem silbernen Glanz erhellte, schien die Klinge fast blau zu schimmern. Eine Aura, die durch das Erz darin hervorgerufen wurde. Er würde es brauchen, wenn jener geheimnisvolle Besuch auftauchte, und Ornlu rechtbehielt – was war das für eine Bestie? „Und warum zur Hölle bist du halb nackt?“
Nicht unweit durchbrach ein tiefes Knurren die Nacht. Wie tosende Wasserfälle und wütende Hammerschläge hallten sie in Adrastos’ Ohren. Augenpaare blickten in die Richtung des Geräusches und kurz darauf fragend zum Druiden.
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Die Luft die den beiden Gesandten Iyandens nun entgegenschlug war trocken und abgestanden. Diese Grabkammer, vielleicht war es einst auch mal eine Art Tempel gewesen, niemand konnte das so genau sagen, war wohl einige Zeit schon verschlossen gewesen. Corax wagte einen ersten, noch unsicheren Schritt in den finsteren Gang hinein. Der Boden war aus Stein und von einer dichten Staubschicht bedeckt. Crow trat neben ihn , eine Fackel in der Hand. Corax streckte seinen Willen aus und enzündete sie. Crow hob die Fakel hoch und beleuchtete die seltsamen Zeichnungen und Schriftzeichen an den Wänden, Decke und sogar auf dem Boden. An vielen Stellen waren die alten Zeichen unleserlich geworden, doch selbst die halbwegs intakten Wörter konnte Corax nicht lesen. Diese Sprache kannte er nicht und sie ergab daher nicht allzuviel Sinn für ihn. Die Bilder konnte er jedoch zum Teil erkennen. Menschen die ihre Hände zum Himmel streckten und andere die Brunnen bauten. Weitere Rollen aus Papyrus auf denen ein Schreiber etwas Dokumentierte. War dies Tempel, Verwaltungsgebäude oder Bibliothek gewesen? Vielleicht ein bisschen von alledem.
Im flackerndem Schein der Fackel gingen sie etwa 100 Meter schweigend in den Gang hinnein, bis dieser sich teilte und in drei Richtungen führte. "Welchen Weg nehmen wir?", fragte Corax mehr zu sich selbst sprechend als zu Crow, doch der Waldläufer zeigte zielsicher auf den mittleren Weg. "Nach unten, immer nach unten.", sagte dieser nur leise während er mit der Fackel vorging in den nun deutlich ängeren Gang. Sie kamen an eine schmale Treppe, Corax hörte nach 30 Stufen auf zu zählen. Endlich endete die Treppe und der Gang wurde wieder breiter. Corax konnte leichte Beben spüren und er brauchte einen Moment um zu Begreifen das nicht nich der Boden sondern die Magie regelmäßig erzitterte. Der Fürst spürte das sie näher kamen. Zwar konnten Naturgeister wie auch die Fürsten getötet werden, doch war es immer nur eine Auszeit für sie. Keiner der Ersten oder eines ihrer Kinder konnte aus Adanos Sphäre dauerhaft gebannt werden, waren sie doch die Stütze ebend dieser. Der Fürst war tot, doch war es eher mit einem tiefen Schlaf zu vergleichen, einem aus dem man nicht aus eigener Kraft wieder aufwachen konnte. Doch er hatte das Blut des Vaters um den Fürst zu erwecken, bald wäre es getan!
Der Gang endete an einer schweren Steintür, die mehr als alles andere was er gesehen hatte mit Zeichen und Bildern übersäht war. Den Großteil nahm eine Zeichnung dreier Menschen, die ihre Hände zu dem Feuerball Innos am Himmel ausstreckten, ein. Crow gab Corax die Fackel und stemmte sich anschließend gegen die Tür. Der Waldläufer drückte mit seinem ganzen Gewicht gegen den Stein und schob einen der beiden Flügel so langsam aber sicher nach innen. Corax gesellte sich zu ihm und etwas von dem Licht der Fackel fiel auf den Raum hinter der Tür. Crow keuchte und stieß Corax zurück in den Gang, die Fackel fiel auf den Boden und brannte dort weiter. "Was zum...", stammelte der Seher, doch Crow drängte ihn weiter zurück. "Ein Tempelwächter!", klärte er ihn alarmiert auf. "Tempelwas? Was soll das sein?" Im selben Moment in dem er fragte schob sich eine Art großer von einem braunen Panzer umgebener Arm aus der Tür, und zog nun auch den anderen Flügel der Tür nach innen, um sie so vollkommen zu öffnen. Ein Luftzug ging von der Treppe aus hinter der irgendwo der Eingang lag zur geöffneten Kammer und das Feuer der Fackel flackerte. Eine große aufrechte Gestalt stand im Durchgang. Der Panzer war braun und er ging auf mehren Beinen, ein Stachel kam hinten aus dem Körper raus und drohte den beiden Ruhestörern. Der Oberkörper des Tempelwächters erinnerte an den eines Menschen, auch wenn die Arme bulliger waren und von einem starken Panzer umgeben schienen. Der Kopf ähnelte ebenfalls entfernt dem eines Menschen, wobei gerade der Mund entstellt zu sein schien. Es schien sich um eine perverse Kreuzung aus Mensch und Skorpion zu handeln. "Was in Beliars Namen ist das für eine Kreatur?", fragte er von Schrecken erfüllt. War dies ein Dämon? Was sollte eine Kreatur des Gottes der Finsternis hier wollen? "Das ist ein Tempelwächter.", antwortete der Waldläufer der in der Zwischenzeit sein Schwert gezogen hatte, "Uralte Kreaturen die in den Tempeln eingesperrt wurden als man diese verließ oder sogar noch aus der Zeit der großen Flut. Die Kraft dieser heiligen Orte hat sie stark gemacht und verändert. Nun sind sie unsterbliche Wächter die jeden töten der ihr Reich betritt. Weiche weiter in den Gang zurück und sammel dich, ich halte ihn auf!" Den letzten Satz brüllte der Waldläufer und Corax ließ sich die Warnung nicht zweimal sagen. Er stürzte zurück und bekam nur halb mit wie Crow geschickt den Angriffen des Wächters auswich, dabei versuchte ihn mit seinem Schwert auf Abstand zu halten und möglichst wenig Boden zu verlieren. "Ja du fürchtest dieses Schwert, nicht wahr?", hörte er den Waldläufer hinter sich rufen, doch ein Blick über die Schulter bestätigte Corax das Crow langsam aber sich zurück getrieben wurde. Nicht nur das diese Bestie stark und scheinbar auch schnell war. Mit ihrem Stachel hatte sie eine größere Reichweite als der Schwertkämpfer und konnte zudem gleich noch mit den mächtigen Pranken Hiebe setzen. Corax griff in einen größeren Samenbeutel und ließ die Bohnensamen auf den Boden fallen. Er rief seine Kraft herauf und leitete alles in die Pflanzen. Deren Geist erwachte und deren Körper begannen zu sprießen. Schnell wuchsen die Ranken, setzten sich an Boden, Wänden und Decke fest und wurden immer größer. "Jetzt, hierher!" , schrie Corax dem Waldläufer zu der sich gerade noch mit einem Sprung nach hinten vor dem Stachel des Tempelwächters rettete. Crow stürmte schneller als Corax es für möglich gehalten hätte zurück, der Tempelwächter schien einen Moment verwirrt dann setzte er nach. Corax ließ die Ranken eine Dichte Barriere bilden nachdem der Waldläufer sie passiert hatte. Das schwierige käme erst noch, das wusste er. Ein Arm des Tempelwächters riss ein Lock in die Barriere, ein weiteres, vom Stachel geschaffenes folgte. Doch damit hatte der Seher gerechnet, er ließ die Ranken sich überall um den Körper des Wächters schlingen um ihn in einem festen Gestrüpp zu fesseln. Der Wächter wehrte sich mit übermenschlicher Kraft. Sein Stachel zerschlug einige Ranken, die sofort wieder nachwuchsen. Seine Arme rissen sich regelmäßig wieder frei, doch er hatte es nun geschafft die Beine zu binden. Der Tempelwächter kämpfe immer weiter und schien nicht müde zu werden. Corax ließ die Ranken Dornen bilden, die sich an den schwachen Stellen ins Fleisch der verfluchten Kreatur bohrten. Sie schrie vor Schmerz. Die Worter Ornlus gingen ihm durch den Kopf. Jede Pflanze besaß das Potential Gift oder Heilmittel zu sein. Vielleicht konnte eine gesunde Portion von ersterem diesen Koloss zu Fall bringen. Doch er kam nicht dazu, denn Crow war wieder vorgetreten. "Halte den Stachel gut fest! Und die Arme!" , sagte der Waldläufer entschlossen. Corax tat wie ihm geheissen und Crow trat mit erhobener obsidianfarbener Klinge vor. "Die Klaue Iyandens wird dich erlösen, elendes Geschöpf!", mit einer schnellen Bewegung trat er vor und köpfte den Wächter mit einer einzigen kraftvollen Bewegung.
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"Anup der Schakalfürst. Da der wahre Hetzer gestorben ist, strebt er an seinen Platz einzunehmen. Doch dafür braucht er das, dass jener der zum weltlichen Hetzer wurde besitzt. - Ich dachte er würde sich fügen, doch Anup duldet keine Menschen über sich und benutzt sie...", meinte der Druide ruhig sprechend und sich schon längst konzentrierend. Kurz darauf erklang das Gänsehaut verursachende knurren. Zu laut für einen Schakal, zu fern jenen der Wüstenläufer klingend. Ornlu spürte die sich nähernde Macht. Stärker als damals. In der Ferne sah man sich zick-zack bewegende Schatten. Schakale die auf sie zu liefen.
"Sie scheuen das Feuer, denkt dran.", meinte der Druide ehe er begann. Die Macht des Wolfssteines um seinen Hals wurde erweckt. Strömte aus und drang in seinen Körper. Mehr und mehr wurde Ornlu von magischen Schleiern umfasst, die immer wieder ausschlugen und rund um ihn das scheinbar tot geglaubte belebten. Dünne Pflanzentriebe kamen durch die Risse im Boden empor.
Die Augen des Druiden begannen in einem brennenden orange zu glühen. Sein Haar stellte sich auf, während die magischen Schleier sich bündelten und um Ornlus Körper Kontur annahmen. Die Konturen des Wolfskönigs. Die Wandlung begann und während es begann, stoppten die nahenden Schakale als sie die Kraft spürten, gegen die sie zogen. Manche hielten verwirrt an, schienen unsicher, ehe ein lautes Knurren wieder erklang. Die meisten rannten dann wieder los, während manche einfach nur davon liefen.
Ornlu indes erlangte eine dichtere Behaarung. Am ganzen Körper spross dunkles Haar, ehe sich an den Händen und Füßen die Pranken begannen zu bilden und der Kiefer im Gesicht langsam vorrückte. Die Augen glühten vor Magie, als der Körper des Druiden begann anzuwachsen. Jeder Knochen wurde größer, änderte leicht seine Form. Jeder Muskel nahm zu und spannte sich. Die Ohren wurden spitzer und zogen gen Haupt, der Schwanz bildete sich und der Lendenschurz riss, während in den immer größer werdenden Kiefern die Reißzähne aufblitzten.
Laut war es, als die Lungen sich zum ersten Mal füllten, den sehr großen Brustkorb hoben und man dann den Takt des Herzens vernahm. Kein Menschenherz, sondern das Herz des Hetzers, einer großen Wolfsbestie die sich nun mehr auf zwei Beine aufrichtete und ein markerschütterndes Heulen über die Nacht hereinbrachte. Die Wandlung war vollendet. Die nahenden Schakale halbierten sich aus Furcht und Respekt, vorm Wolfskönig, während seine Augen und Nase nach Anub suchten. Die sich langsam nähernden, aufglühenden Augen in der Ferne waren Vorboten des Schaklafürsten.
Ornlu fiel wieder auf alle Viere und wandelte Zähne fletschend und knurrend vor den Waldvölklern, bereit einer seiner Bürden entgegen zu treten.
Geändert von Ornlu (08.08.2009 um 22:00 Uhr)
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Wie eine Bestie wandelte das, das Ornlu geworden war vor sich hin. Wie ein großer, bulliger Wolf schien es, das dichte, dunkle Fell verschwamm mit den Schatten und nur die blitzenden Augen und die scharfen Reißzähne stachen hervor, als das Monster Ornlu ein kehliges Knurren entließ. Er konnte den heißen Atem spüren, der in die kalte Luft der nächtlichen Wüste schlug, er konnte die schweren Pfoten hören, die von einer weit über hüfthohen Gestalt stammten.
War das Ornlu? Jeder Zug von Menschlichkeit schien verschwunden, in der langen Schnauze lagen tief Augen, die auch jenen von Ornlu gleichen, doch kein weiteres Merkmal zeigte sich dem Seher – ein Glück, dass jenes Wesen nun auf ihrer Seite stand.
Doch das Glück verflüchtigte sich, als er Anup sah. Ein ebenso gewaltiger Körper schob sich auf die Gruppe zu, mit sandfarbenem, fahlen Fell und tief roten Lefzen, die gelbe Zähne und üblen Geruch entblößten.
Verschreckt wich der Seher zurück und griff nach eine der Fackeln. Lodernd verströmte sie in seiner Linken einen roten Schein, Hitze und Ruß stieg auf. „Was hast du angestellt, Corax?“ fragte er sich noch. Nur eine schwache Glut des Hasses glimmte noch – sie war der Verzweiflung gewichen.
Mit einem tiefen, donnernden Knurren aus den tiefen ihrer Kehlen sprangen die zwei Riesen von Tieren aufeinander – Wolf und Schakal. Schon bald hatte Adrastos den Überblick verloren, es schien wie Schlieren, die die Dunkelheit durchzogen, als die beiden begannen sich zu fetzen. Viel mehr Sorgen machten ihm die anderen Schakale, die durch die Dunkelheit angeschlichen kamen, um ihrem Herren zu helfen. „Kschh“ machte der Seher und stach mit der Fackel in die Dunkelheit. Das Schwert lag inzwischen auf dem Boden und die Fackel hielt er fest in der Rechten, bereit damit den Schakalen entgegenzutreten. „Ksch“ machte er ein weiteres Mal und schlug einem der Tiere auf die Nase. Jaulend und kreischend sprang es umher und verschwand in der Nacht – während der Lärm von Anup und Ornlu all das übertönte.
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Zähnefletschend knurrten sich die beiden großen Wolfstiere an. Ihre Ohren waren nach vorne gerichtet, das Fell am Rücken aufgerichtet zu einen Kamm und der Körper war eine einzige Drohgebärde. Es wirkte wie der Kampf um die Vorherrschaft in einem Rudel und wenn man es nüchtern betrachtete, war dem auch so. Doch Ornlu in der Hetzergestalt, kämpfte gegen keinen Schakalfürsten, wie er jenen in den Ruinenfeldern Al Shedims erweckt und nieder gerungen hatte. Nein, Anub war erstarkt. Mehr als nur erstarkt und so bot er dem Hetzer einen kraftraubenden Kampf in denen Pausen wie jetzt herrschten, wo sich beide unnachgiebig belauerten.
Als dann das Aufjaulen eines Schakals ertönte, griff Ornlu wieder an. Wobei Ornlu? Es war mehr die Bestie in ihm, die er auslebte und nach der Kehle Anubs lechzte. Der Wolfskönig sprang frontal auf Anub, der sprang etwas versetzt ebenso und kurz darauf kullerten beide im Staub des vertrockneten Bodens. Zähne schnappten und verbissen sich, ehe sie wieder abließen und Abstand geschaffen wurde. Der Hetzer blutete am Vorderlauf, während Anub noch unbehelligt war, ausser vom Kampf gezeichnetes Fell. Doch dies änderte sich, als Ornlu begann Haken zu schlagen, sich dann aufrichtete und absprang. Er landete auf Anub, grub die Klauen in sein Kreuz, riss diesen leicht um und schnellte mit den großen Fängen vor. Im nächsten Moment kostete er vom Blut des Schakalfürsten, der sich noch bewegt hatte und einem Genickbiss entkam, doch es kostete sein linkes Ohr und ließ den riesigen Schakal aufjaulen. Ornlu setzte nach, doch brachte es nichts mehr, außer dass beide sich mit Sprüngen nach hinten lösten und dann gleich wieder attackierten. Es war ein martialisches Schauspiel, das sich darbot als die Klauen des Hetzers vor schnellten und den Schakalfürsten durchs Gesicht gruben, während dieser dann nahezu unbekümmert sprang und den aufrecht stehenden Wolfskönig umwarf und zubeißen konnte. Bekam er nicht die Kehle, so war es die Schulter, ehe sich Ornlu mit den Klauen befreien konnte und Anub zurücktrieb. Ornlu schlug sich gut, so gut wie noch nie. Doch merkte er langsam die Ermüdung, während der Schakalfürst bis auf die Verletzungen eher nicht müde wirkte. Es war der Stein, der den Schakalfürsten stärkte. Was hatte Corax nur getan. Laut knurrte Ornlu vor Wut auf, als er realisierte, dass er womöglich wegen Corax sterben würde. Doch an Flucht dachte er nicht. Lieber wollte er sterben, als sich als Wolfskönig von einen Schakal davonjagen zu lassen. Mit langsamen Schritten tapsten die mächtigen Klauen, die Bäume zerfetzen konnten, auf dem Untergrund und belauerten den Feind.
"Dein Vater tat gut daran, dir die Macht zu nehmen, Anub.", knurrte der Hetzer, unverständlich für die Menschen und mehr ein Ausdruck jenes Gefühls im verwandelten Druiden.
Geändert von Ornlu (09.08.2009 um 01:09 Uhr)
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Den ganzen Tag war die Karawane von Skaal nun unterwegs, der sich Klonky angeschlossen hatte. Das Ziel war die Hauptstadt der Nomaden, Al Shedim, das wohl doch weiter weg war, als der Neuling dachte.
Klonky war so warm, dass er es einfach nicht aushielt, denn er schwitze ohne Ende und konnte kaum noch gerade Laufen. Wie schafften die anderen das nur, ohne hier einen Hitzeschock zu erleiden, fragte sich der Neuling die ganze Zeit. Immer wieder übergoss er sich mit etwas Wasser, um seine Körpertemperatur gleichmäßig zu halten. Was würde er dafür geben, jetzt in Myrtana am Stand zu sitzen, um einfach nur zu Entspannen. Aber nun sitzt Klonky hier fest, mitten in der Wüste zusammen mit den anderen, den es gar nicht ausmache.
Skaal war schon etwas weiter vorne, vielleicht so 30 Meter vor ihm, um nun also ihn zu fragen, wie weit es nun also ist, müsste er einen kurzen Sprint ansetzten, denn zum schreien hatte er nun wirklich nicht mehr die Kraft, denn er schnaubte schon ohne Ende. Dazu musste er noch etwas Last der Karawane mit schleppen.
Der Neuling sah sich die Distanz nochmal genau an, holte nochmal tief Luft und lief los. Sein Herz pumpte wirklich sehr stark, das konnte Klonky genau hören, während ihm immer schwindliger wurde, merkte er, wie er sich langsam Skaal näherte.
Als er nun einige Sekunden später bei ihm ankam, versuchte er seinen Kreislauf aufrecht zu halten, indem der Neuling Schritttempo mit Skaal ein hielt. Der Kapitän sah ihn nur seltsam an, wie Klonky neben ihm lief, kein Wort aus der ausgetrockneten Kehle brachte und schwieg.
Nachdem er nun endlich wieder Luft zum Reden hatte, fragte der Neuling Skaal, wie weit eigentlich der Weg noch sei.
„Der Weg ist nicht mehr weit, denn wir sind so gut wie da.“ lachte der Kapitän ihn nur an.
Klonky musste erstmal seine Spucke wieder im Mund sammeln bevor er völlig außer Atmen endlich sagte:“ Wie … Wieweit genau?“
Skaal zeigte auf ein Punkt in der Ferne, den Klonky nicht mal aufgefallen ist, weil er eigentlich sich nie umgesehen hatte:“ Dort vorne ist es. Wir sind so gut wie da. Davor werden wir uns dann wohl trennen, denn ich muss hier meine Sachen noch klar machen. Es ist schon längst Dunkel, und du solltest schon mal reingehen.“
Endlich hatte Klonky ein Ziel in Sicht, bei dem der Weg nicht mal mehr weit ist. Der Neuling lief einfach stehst weiter den Weg entlang und fiel immer weiter nach hinten in der Karawane, aber das war ihm nun auch egal.
Vor der Stadt Al Shedim blieben alle erstmal stehen. Während alle schon standen, war der Neuling noch nicht mal da. Langsam schwankte er nun auch zum Rest.
„Leg die Sachen einfach dort hin, den Rest machen wir schon.“ sagte Skaal zu ihm, während er gleichzeitig mit anderen Dingen zu tun hatte.
Klonky befolgte einfach seinen Befehl, nachdem er endlich von der Last befreit war, konnte er endlich wieder gerade Laufen. Endlich konnte der Neuling sich die letzten Meter zum Ziel quälen.
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"Am liebsten würde ich den Körper verbrennen, aber dafür ist keine Zeit.", sagte Crow, stieg über den toten Leib des Wächters und hob die Fackel wieder auf. Corax folgte ihm durch die nun vollständig geöffnete Tür. Der Schein der Fackel reichte nicht weit genug um die ganze Halle auszufüllen, doch Corax erkannte einige Öllampen an den Wänden. Er trat näher an eine heran und untersuchte sie, es war immernoch Öl in ihr enthalten. Die Magie an diesem Ort muss alles so erhalten haben wie einmal war, ging es ihm durch den Kopf. Corax entzüdete reium eine Lampe nach der anderen. Der Raum in dem sie sich befanden war kreisförmig angelegt worden und in der Mitte war ein weiterer Kreis etwas tiefer eingelassen. Eine Sonnenscheibe zierte die Oberfläche des Kreises, Crow kniete neben ihr nieder. "Hier, ja hier ist es...", flüsterte er fiebrig und seine Stimme klang in dem Raum lauter als sie es eigentlich sollte. Corax trat an ihn heran und wischte etwas Staub von dem eingelassenen religiösen Symbol. Ein dünner Spalt zeigte das die Platte aus zwei Teilen bestand die sich wahrscheinlich durch einen versteckten Mechanismus zur Seite schieben ließen. Er stöhnte, wie sollte er den wahrscheinlich irgendwo im Raum versteckten Hebel oder Schalter oder was auch immer es war nur finden? Er ging zur Wand und suchte sie mit kritischem Blick ab. Plötzlich erschallte ein krachendes Geräusch und Corax fuhr herum. Crow hatte sich einen der massiven Eisenständer geschnappt auf denen Schalen mit Weihrauch ruhten und bearbeitete jetzt damit die Sonnenscheibe. "Das bringt doch nichts...", setzte Corax gerade an als nach einem weiterem heftigen Hieb ein Teil der dünnen Steinplatte wegbrach. Ein Wunder das man auf einer so dünnen Platte überhaupt stehen kann., ging es ihm durch den Kopf, währenden er weiter zusah wie Crow zielsicher und mit einem wilden Ausdruck in den Augen, der ihm vage Bekannt vorkam, das Loch in der Platte vergrößerte. es dauerte nicht lange da hatte er nach und nach ein Loch geschaffen durch das er sich zwängen konnte. Corax zögerte kurz, dann schuf er eine Lichtkugel und ließ sie hinabschweben. Die Magie war an diesem Ort so stark das sie als sichtbarer Nebel in der Grotte lag, wenn seine eigene unkontrolliert dazu strömte, bitte. Das würde im Laufe des Rituals wahrscheinlich so oder so passieren. Eine Art kleines Ampfitheater erstreckte sich unter der Sonnenscheibe, Stufen führten von allen Seiten herab in einen weiteren in kleinen Kreis und in diesem Kreis trohnte ein weiteres Rundes gebilde. Ein Altar und auf ihm lag etwas. Crow und Corax stiegen erregt hinab, runter zum Altar.
Der leblose Körper des Fürsten war verrenkt und vertrocknetes Blut klebte überall an seinem Körper. Corax hatte den Kampf durch Iyandens Augen sehen können, er hatte gesehen wie der Blutfürst jede einzelne dieser Wunden zugefügt bekommen hatte. Doch nun würden sie geschlossen werden und erneut würde Leben in den heiligen Körper fließen. Crow starte die daliegende Gestalt an und in seinen Augen lag soetwas wie Trauer. Corax kannte den Waldläufer bisher nur als Fanatiker der alles tun würde wenn es der Geist des Rabens befohl. Er hatte Anbetung und Respekt erwartet, doch im Moment wirkte dieser undurchschaubare Mann eher so als sähe er einen alten Freund leiden. "Erlösen wir ihn von diesem Zustand, ich zerschlage die Ketten!" Corax merkte auf als der Waldläufer sprach und sah erst jetzt die eisernen Ketten mit denen die körperliche Hülle des Fürsten an den Stein gefesselt war. Crows Schwert fuhr schnell und Kraftvoll mit der Spitze vorran auf die Ketten hinab. Funken stoben als das Metall durchtrennt wurde und Corax staunte nicht schlecht. Woher nahm der Mann nur diese Kraft? Doch das war ein Thema das er später anschneiden konnte, zuersteinmal musste das vollbracht werden, weswegen sie hier waren. Auch hier am Altar standen Weihrauchständer , vier an der Zahl und bildeten ein Quadrat um den zentralen Kultort. Welcher Religion auch immer hier nachgegangen wurde, Corax tippte aufgrund der Sonnensymbole auf einen Innoskult, sie schien es mit geometrischen Formen zu haben. Corax hatte etwas von dem verstärkten Sumpfkraut aufgehoben und es sogar noch weiter verstärkt, nun verteilte er die Pflanzen auf die vier Schalen und entzündete sie. Ein grünlicher Rauch entstand und füllte sofort die Grube. Corax sog den Dampf ein und spürte die berauschende Wirkung sofort, doch genauso berauschend war die Wirkung der Magie an diesem Ort. Bedenklenlos ließ er seine eigene Kraft dazufließen, die Luft schien zu knistern in Erwartung des Rituals das nun vollzogen werden würde. Corax strich sanft mit einer Hand über den scheinbar toten Körper. Ein plötzlicher Schock durchfuhrt ihn und er sah wie die getrockneten Wunden sich öffneten und frisches Blut aus ihnen herauslief. Verwirrt betrachtete er den nicht endenwollenden Blutstrom, sogar aus den geschlossenen und eigentlich unverletzten Augen kam ein Rinnsaal. "Nicht anfassen!", Corax brauchte einen Moment um die Stimme als die Crows zu indentifizieren, sie klang... anders. Das Blut lief am Stein herab und tropfte auf den Felsboden. Corax ging zum Kopf des Fürsten hüber und öffnete den scharfen Schnabel ein wenig. Mit einer Hand hielt er ihn weiterhin offnen und fischte mit der anderen die Philoe hervor. Mit den Zähnen entfernte er den Stöpsel und hielt das Gefäß über den Schnabel. Das Blut Iyandens war sonderbar war. "Na agar en adar togin le dan!", rief der Druide die alten Worte und ließ dann die wenigen Tropfen Blut in den Mundraum des Fürsten fallen. Plötzlich ging erbebte die Erde zu einer Art Zischlaut. Eine Welle aus Energie ging vom Körper aus der dort aufgebahrt lag. Die Kräfte die sich im Laufe der Zeremonie angesammelt hatten bündelten sich und Strömten dann in den Körper des Blutfürsten. Die Wunden des geschundenen Leibes schlossen sich langsam. Corax legte nun die Hände an die Schläfen des gesundenden Körpers. "Echuio M'Kachan!", flüsterte er, doch seine rauchige Stimme halte lauter und lauter im Raum wieder. Der Fürst schlug die Augen auf.
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Der Sand wurde aufgewirbelt, hüllte die ganze Szenerie in eine Staubwolke und machte Tavik die Verteidigung schwerer als sie ohnehin schon war. Seine Gedanken kreisten wie wild, Ordnung ein Licht am Horizont, Chaos die anwesende Kraft. Mit Mühe schaffte es der Krieger einem Schakal den Schädel zu zertrümmern, als er aus der Staubwand vor ihm sprang, das Maul zum Zubeißen weit aufgerissen. Leblos und von Taviks Wucht getroffen, flog der Schakal zur Seite, wieder in den Staub.
„Verdammt! Adrastos, mach was! Irgendwas, Hauptsache es rettet uns die Ärsche!“, brüllte der Pirscher heiser und trat einen Schakal beiseite, der ihm gerade in den Arm hatte beißen wollen. Langsam senkte sich der Staub wieder, die beiden riesenhaften Kreaturen waren wieder zu sehen und Tavik vergaß für einen Moment alles um ihn herum, konzentriere sich nur auf das schakalköpfige Biest und den Wolf. Nein, auf Ornlu. Denn er war dieser Wolf, dieser Berg aus Muskeln, Fell und Krallen.
Alles nur durch … Magie?, ging es Tavik durch den Kopf und – wie so oft – loderte in ihm wieder die Wut darüber auf, nie mehr den süßen Geschmack zu kosten und die lieblichen Klänge hören zu können, wie der die Magie gefühlt hatte. Den von der Seite kommenden Schakal bemerkte er nicht, wurde ihm sich erst gewahr, als er sich schon in seinem von Brandnarben übersäten Unterarm verbissen hatte. Der Krieger knirschte die Zähne, zum Aufschreien fehlte ihm der Atem. Mit fast schon unglaublicher Kraft riss er den Arm hoch, an dem der Schakal hing und verpasste ihm einen wuchtigen, knochenbrechenden Schlag in die Rippen, welche sich dem Tier tief in die Organe bohrten. Doch der Biss erschlaffte nicht, so dass Tavik den Streitkolben in den Sand fallen ließ, seine freie Hand an den Hals des Raubtieres legte und mit einer schnellen Bewegung riss. Die Zähne des Schakals hinterließen jedoch ihre blutenden Spuren. Sein eigenes Blut sehend, von der Wildheit des kämpfenden Ornlu beflügelt und besessen von dem Wunsch, die Magie wirken zu wollen, packte er seinen Streitkolben und schlug mit neuem Kampfesmut auf die Kreaturen ein. Das Adrenalin benebelte ihn fast schon, so dass er ein wildes, irres Lachen nicht unterdrücken konnte.
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„Was soll ich denn bitte machen?“ presste der Seher hinter geschlossenen Zähnen hervor – er war zu sehr damit beschäftigt, sich selbst den Arsch zu retten. Die Biester waren enorm hartnäckig und wurden durch die Kraft des kämpfenden Anups nur noch beflügelt. Noch immer loderte das Lagerfeuer mit prasselnder Glut, doch die Schakale wurden dreister. Immer näher kamen sie, schienen sich auch dann nicht mehr vor dem Feuer zu fürchten, wenn man die brennenden Fackeln vor ihren Nasen kreisen ließ. Mehr als genug hatten sie schon vertrieben oder getötet, zu viele Tiere lagen mit zerschmetterten Rippen und tödlichen Wunden im Sand, mit versengtem Haar und schwarzer Haut – ein schauriges Werk, angerichtet von Tavik und Adrastos. Sie kannten einander inzwischen, sie wussten um ihre Stärken und Schwächen und kämpften fast schon Rücken an Rücken. Der Nordmarer Hüne mit seinem knochenzerschmetternden Streitkolben und der Seher mit der brennenden Fackel – sein Schwert lag noch immer im Sand, wo es niemanden schadete – ein weiterer Kämpfer dahinter hätte gut getan. „Verflucht sollst du sein – Corax“ knurrte er mit jedem Schlag, der einen weiteren Schakal vertrieb.
Wie lange es Ornlu noch aushielt? Der Kampf mit dem Schakalfürst schien kräftezehrend, doch in dieser Gestalt schien sich die Kraft des Druiden noch verdoppelt und verdreifacht zu haben – und entweder sie siegen alle zusammen, oder sie starben alle zusammen. Nicht nur sein eigenes Leben lag in Ornlus Händen – oder Tatzen.
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Unerbittlich tobte der Kampf zwischen den Bestien und sah keinen Sieger. Anub war erstarkt, doch der Hetzer war stark genug um gegen zu halten. Der Vorteil von Anub lag jedoch darin, dass die Zeit für diesen spielte. Wenn Ornlu sich nicht in der Hetzergestalt stärken konnte und der Erschöpfung näher und näher kommen würde, würde er seine Gestalt verlieren und als Mensch der Macht des Schakalfürsten unterlegen sein. So waren die Bemühungen des verwandelten Druiden umso intensiver und riskanter, doch erkannte er auch, dass er Unterstützung brauchte. So war es ein Kraftakt, als Ornlu Anub packte und für einen Moment einfach weg zu schleudern schaffte, so dass er gleich in die Hocke ging und absprang. Ein großer Satz brachte ihn vor Tavik. Dort packte Ornlu den Schakal am Leib, zerriss diesem den halben Körper mit einem Biss und versetzte die anderen Schakale mit einem Knurren in die Rückbewegung. Kurz darauf kam er Adrastos zur Unterstützung und scheuchte die Schakale davon, wie Hunde beim Gewitter. Kaum war ein Moment Ruhe da, entfachte der Kampf zwischen Ornlu und Anub vom neuen. Doch diesmal war es anders. Nach einem kurzen Gefecht, belauerte Anub nur noch und seine Augen begannen hell auf zu glühen. Es begann vor Magie zu knistern und im Maul des Schakals war Adrastos Stein.
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Nanami keuchte. Die Schakale kamen näher und ließen sich nicht davon beeindrucken, dass vor ihren Augen ihre Artgenossen niedergeschlagen wurden, von Taviks Wut und Adrastos' Feuer. Das prasselnde Lagerfeuer im Rücken schaute sie zu Ornlu hinüber, der sich in eine schaurige Gestalt verwandelt hatte. Ornlu der Hetzer. Sie konnte nicht sagen, wer die Oberhand hatte, er oder die andere Bestie. Es war unglaublich, Ornlu so zu sehen. Er war riesig, gewaltig, aber sein Gegner war ihm ebenbürtig.
Sie schaute wieder zu Adrastos, der fluchend weiter mit einer Fackel auf eines der Tiere einschlug. Noch nicht einmal kämpfen konnte sie. Adrastos Schwert lag vor ihr im Sand, aber sie konnte damit nicht umgehen und würde schlimmstenfalls weniger helfen, als sich selbst in Gefahr bringen.
Während ein weiteres Tier Blutüberströmt und mit verkohltem Fell zu Boden fiel und reglos liegen blieb, kam ihr eine Idee.
Doch bevor sie diese Aussprechen konnte, musste sie einem der Viecher ausweichen, das wohl begriffen hatte, dass sie die leichtere Beute war als Tavik, der allerdings auch alles Hände voll zu tun hatte. Sie griff schnell nach einem Stück Holz, dass nicht ganz im Feuer lag aber an einem Ende etwas glühte. Sie warf es nach dem Tier, traf es glücklicherweise an der Schnauze, und es wich zurück.
"Adrastos! Du kannst keine Magie wirken ohne den Druidenstein, das weiß ich, aber kannst du nicht versuchen, an meine Magie zu kommen? Ich kann sie nicht lenken oder einsetzen, aber sie ist nicht schwach. Sie wurde mir vom Ersten der Füchse eingeflößt, und die Viecher sind sich gar nicht unähnlich. Wenn es in deiner Macht steht, und du weißt, wie du das anstellen kannst, nutze meine Magie.
Aber lass dir schnell was einfallen, bevor die Viecher noch dreister werden!"
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