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„Damen und Männer!“ Odinson nickte seinen Gefährten zu. Vier waren sie insgesamt. Jeder war für den langen Marsch gerüstet, mit Waffen und sonstiger Ausrüstung. Odinson hatte Bogen und Schwert. Den Schild hatte er zu Hause gelassen. Das fiel zu sehr auf. Den Bogen hingegen konnte man locker ebenfalls in ein Laken einwickeln und ihn so als etwas anderes darstellen. Eine Wolldecke war zusammengerollt über dem Bogen auf Odinson Schultern. Ein Becher und ein Holzteller. Ein Messer brauchte er nicht. Dazu hatte er seinen Dolch.
„Nun denn lasst uns aufbrechen. Ich denke die erste Gruppe hat genug Vorsprung.“ meinte einer der Ritter. Kendrick war sein Name. Sie waren alle einverstanden. So ließen sie nach einer kurzen Andacht und ein kurzes Gebet für die Mission das Ordenshaus.
Die Luft war merklich abgekühlt. Was gut war. Trotzdem schwitzte der Nordmann, der Norden würde so wunderbar frisch und kalt sein. Heute hatte die Sonne einen regelrecht an die Wand genagelt, wenn man durch die Gassen gegangen war.
Die Nacht war außerhalb pechschwarz und die vier Krieger Innos wurden in die Dunkelheit aufgenommen. Perfekt gegen etwaige Verfolger oder Angreifer.
„Wie lange werden wir zum ersten Treffpunkt brauchen?“ fragte ein anderer der Gruppe. Ihr Name, so glaubte Odinson, war Chiarah. Sie gehörte eigentlich zur Reiterei. Außerdem war acuh Wenda dabei. Zwei Männer und zwei Frauen also.
„Mehrere Stunden vielleicht einen Tag. Wir sollten aber nicht zu schnell gehen, damit wir die anderen nicht einholen.“ meinte Odinson. Er war der Führer der Truppe, hatte er doch schon einige Reisen nach Norden auf diesem Pfad unternommen.
Nun waren sie schon einige Zeit unterwegs. Es ging gut voran. Die Straßen waren leer. Sie hatten den Wald auch schon längst betreten. Gerade machten sie eine kurze Pause um zu trinken. Ein abendlicher Wind kühlte wohltuend die Stirn. Und shhon ging es weiter. Leise unterhielten sie sich über die Mission. Odinson erzählte ein bisschen etwas über den Weg und über die Tavernen im Norden.
"Egal, wie sehr euch der Wirt auch beschwatzt. Nehmt niemals die große Überraschung!" meinte er in Richtung Kendrick.
Geändert von Odinson (01.07.2009 um 23:14 Uhr)
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Monterawälder - Am Fuß der östlichen Berge
Der Nachmittag, der sich nun schon dem Abend entgegen neigte, war warm und schwül. Der Schweiß tropfte von Yareds Stirn, obwohl er nur im Schatten lag und sich bis gerade nicht wirklich sehr schwere körperlich Arbeit vollbracht hatte. Natürlich hatte er wie jeden Tag auf dieser Reise seine Schwertkampfübungen mit Tavik und hin und wieder Tom oder Orthego als Trainingspartner bestritten, aber das war am heutigen Morgen gewesen, kurz nachdem sie ihr Lager am Fluss zu Fuß der östlichen Berge aufgeschlagen hatten.
In der vergangenen Nacht hatten sie Montera, die große Handelsstadt in Zentralmyrtana passiert. Yareds Onkel Raegan und sein Vetter lebten wohl immer noch dort, aber für einen Besuch hatte er keine Zeit gehabt, zudem wäre es sehr gefährlich gewesen, die von den Orks beherrschte Stadt unbemerkt zu betreten, selbst Nachts.
Der Sappeur wischte sich den Schweiß von der Stirn, damit die salzige Flüssigkeit ihm nicht in den Augen brennen würde. Dann legte er den Kopf in den Nacken. Über ihm schwirrte ein ganzer Schwarm Stechmücken, die nur darauf lauerten ihre Rüssel in seine Arme zu versenken. Mit einem Handstreich versuchte er sie zu verscheuchen, natürlich vergeblich.
Der Sappeur stand auf und ging hinüber zum Fluss. Der Himmel war mittlerweile rötlich gefärbt vom Lichte der untergehenden Sonne. Wesentlich schneller als die dunkelrosa glühende Scheibe am Horizont dort unterging, wo Silden liegen musste, wo jetzt Nanami bald schlafen gehen würde, - Was sie wohl gerade tat? - steckte der stellvertretende Lagermeister seinen Kopf in das kühle Wasser des fließenden Gewässers.
Das tat gut. Yared wrang seine Haare aus und strich sich die perlenden Tropfen aus dem Bart, während die letzten Überreste der Sonne nun doch das Land durchbrach.
Langsam ging er zurück zu den anderen. Demnächst mussten sie sich aufmachen, den Aufstieg durch den Wald und über den Pass bewältigen.
Dann würden sie ihr Ziel bald erreicht haben und wieder wäre er der Heimreise und damit seiner geliebten Nana einen Schritt näher.
Wie lange er schon fern von seiner neuen Heimat war ...
Wie lange es wohl her war, seit er desertierte ...
Eine Melodie stieg in ihm auf und er begann zu pfeifen, schließlich grölte er los, mit extrem rauer tiefer Stimme, nicht besonders schön. Aber dieses Lied war auch nicht besonders schön. Es handelte vom Leben und von Verlust, von dem was war und nie mehr sein würde, von Krieg und verlorenem Lebenssinn in einer kriegerischen verlorenen Welt.
"Wo sind die Beine mit denen du rennst?
Wo sind die Beine mit denen du rennst?
Wann griffst du erstmalig zu den Waffen?
Nun sind deine Tage des Tanzens vorbei."
"Wo ist die Flamme, die einst brannte
tief in deinen sanften braunen Augen?
Wo ist die Seele, die einst sehnsüchtig war
nach Frieden, aber nicht nach Verzicht?"
"So, Hip Hurra, schlagen die Trommeln,
aber sie rufen nach ihm vergebens.
Hip Hurra, sein Herz blutet.
Er wird nie mehr wieder tanzen.
Hip Hurra, die Kriegsglocken rufen.
Alle Männer ziehen in den Krieg.
Johnny, Johnny, ich kannte dich kaum.
Du hättest es zuvor wissen müssen."
Als er zurück zum Lagerplatz kam, waren die anderen schon aufgestanden und bereit zum Abmarsch, wie auch die Maultiere, die Yared schon vorbereitet hatte. Bevor sie aber los gingen, nahm der stellvertretende Lagermeister eine der Brieftauben der Lagermeisterei, die der Sappeur mitgenommen hatte, um den Kontakt nach Silden halten zu können, aus dem kleinen Käfig, den Alana trug, band ihr den Brief, den er am frühen Nachmittag verfasst hatte, ans Bein und ließ sie in den Nachthimmel aufsteigen. Hoffentlich würde der Vogel Nanami erreichen, Adanos gebe es.
"Ich bin froh, dich zuhause zu sehen.
Ich bin froh, dich zuhause zu sehen.
So wenig Fleisch, so viele Knochen.
Nun, ich fühle deine Furcht unbewusst."
"Wo sind die Beine mit denen du rennst?
Wo sind die Beine mit denen du rennst?
Wann griffst du erstmalig zu den Waffen?
Nun sind deine Tage des Tanzens vorbei."
"So, Hip Hurra, schlagen die Trommeln,
aber sie rufen nach ihm vergebens.
Hip Hurra, sein Herz blutet.
Er wird nie mehr wieder tanzen.
Hip Hurra, die Kriegsglocken rufen.
Alle Männer ziehen in den Krieg.
Johnny, Johnny, ich kannte dich kaum.
Du hättest es wissen müssen."
"So, Hip Hurra, schlagen die Trommeln,
aber sie rufen nach ihm vergebens.
Hip Hurra, sein Herz blutet.
Er wird nie mehr wieder tanzen.
Hip Hurra, die Kriegsglocken rufen.
Alle Männer ziehen in den Krieg.
Johnny, Johnny, ich kannte dich kaum.
Du hättest es zuvor wissen müssen."
(nach "Hip Hurray" von Fiddler's Green)
Und mit einem Nicken setzten sich der Konvoi in Bewegung, immer bergauf durch die kühle Nachtluft der Küste entgegen.
Geändert von Yared (02.07.2009 um 13:44 Uhr)
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Benutzer, die ihr Benutzerkonto per E-Mail bestätigen müssen
Die Situation in der sich Feradir befand, war an Groteskhaftigkeit nicht mehr zu übertreffen. Eben noch hatte er eine Befriedigung darüber empfunden, das der mürrische Krieger ihm sein Pferd anvertraut hatte, und nun war dieser komische Kauz zu ihnen getreten, hatte sich irgendwie seltsam aufgeführt, ein Dolch kam geflogen, vergrub sich in seinem Bein und der mürrische Krieger packte ihn. Feradir kam dabei nicht umhin zu lächeln, auf der einen Seite wegen der Situation die eine gewisse Lächerlichkeit besaß und auf der anderen weil es nun eine Person gab, mit der der Clanlord noch weniger anfangen konnte als mit ihm. Doch nun rieß sich dieser Bengel auch noch los, stürmte auf Redsonja zu und versetzte ihr einen Hieb, der ihr anscheinend nicht unweh tat.
Nun hielt er in der linken Hand die Zügel des Pferdes und in der Rechten hatte er den Knüppel des Goblins, den er immernoch bei sich trug, ohne etwas damit anfangen zu können. Redsonja neben ihm hatte zwei Schwerter gezogen, doch sie konnte damit umgehen, dessen war sich Feradir sicher.
"Ja, verschwinden wir bevor der nächste Dolch uns trifft. Solange wir nicht wissen wem er bestimmt war, können wir nicht viel tun. Doch was machen wir mit diesem....ähm....Ding?"
Feradir deutete fragend auf den hüpfenden, lärmenden Typen, der soeben Redsonja angegriffen hatte und hoffte das der nächste Dolch nicht ihm oder dem Pferd gelten würde, denn in beiden Fällen würde es ihm wohl nicht besonders gut tun.
Geändert von Feradir (02.07.2009 um 23:38 Uhr)
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Zwischen Ardea und Vengard
Raus aus der Stadt. Er war endlich wieder draußen. Er genoss jeden tiefen Zug, mit dem er seine Lungen mit der klaren Luft der Natur füllte, genoss jeden Schritt über den braunen Pfad zu seinen Füßen, dessen über Jahre festgetretene Erde jedem Wanderer eine Geschichte zu erzählen vermochte. Geschichten über Helden auf schnellen Pferden, die über diese Pfade galoppierten, um schnell zu dem Ort ihrer Bestimmung zu gelangen, der Ort, an dem sich ihr Schicksal erfüllen sollte. Weit entfernte Orte, in Ländern mit Namen, die in Midland noch nie zuvor jemand gehört hatte. Und die Schicksale, das waren große Schicksale, voller Gefahren und Feinden, voller Hass und Verzweiflung, aber auch voller Hoffnung und Liebe, voller Freude und Freunde. Ja, es waren spannende Geschichten, die die Eindrücke der Natur im lieblichen Zusammenspiel mit der Kreativität eines Reisenden erzählen konnte. Sie vermochten es, einen noch so lang wirkenden Weg im Handumdrehen vergehen zu lassen.
Dort, am Rande des Pfades, stand eine leicht verwitterte Holzbank, deren Bestimmung es war, müden Wanderern eine Pause voller Erholung zu geben. Und genau das tat sie jetzt für Ribas, der sich auf ihr niederfallen ließ, kaum dass er sie erreicht hatte. Er musste blinzeln, denn die pralle Mittagssonne schien ihm jetzt genau ins Gesicht und strahlte mit seinem Lächeln um die Wette. Ihre heißen Strahlen, die sie jetzt im Sommer auch auf Myrtana nieder schickte, erinnerten den Südländer an seine Heimat und ließen ihn in freudigen Erinnerungen schwelgen, während der warme Juliwind sanft sein Gesicht kitzelte und ihm streichelnd durch die Haare wehte. Er war in diesem Moment einfach nur glücklich, wie er da saß, auf halbem Weg zwischen Vengard und Ardea, mit schweifendem Blick über die saftig grünen Wiesen der ardeischen Graslandschaft. Er liebte diese riesige Steppe und das Wandern in ihr; viel zu lange war er in Vengard geblieben, hatte es seit der Kelchsuche nicht mehr verlassen. Die hohen Steinwände und Fachwerkshäuser zu den Seiten aller Gassen hatten langsam begonnen ihn zu erdrücken, er hatte das Gefühl gehabt, dass sie von beiden Seiten näher gekommen waren, näher, immer näher, und ihm die Luft zum atmen nahmen.
Tief sog er jetzt die klare Luft ein, roch den Duft der Natur und freute sich an seiner neu gewonnenen Freiheit, die ihm hier draußen zu teil wurde. Es war eine gute Idee gewesen, so wie die meisten spontanen Ideen es waren, da spontane Ideen nur auf den Bedürfnissen des Ideenhabers beruhten. Es hatte sich gelohnt, so früh aufzubrechen, Vengard zu verlassen und einfach nur mal ein bisschen die Seele baumeln zu lassen, zu entspannen. Er ist einfach herrlich hier zu sitzen und nichts tun zu müssen, dachte der Novize sich.
In der letzten Zeit hatte er viel zu viel gearbeitet. Tagelang hing er mit seiner Nase in Büchern, ohne Pause. Über Wochen hinweg hatte er gelesen und gelesen und gelesen. Und dabei gelernt und gelernt und gelernt ...
Hatte er am Anfang seiner Zeit im Orden nur mäßig lesen können, so konnte er es jetzt flüssig und sehr schnell. Und nicht nur sein Lesevermögen hatte sich verbessert. Er spürte, dass die Arbeit der vergangenen Wochen, in denen er wirklich nichts außer essen, schlafen und arbeiten getan hatte, sich bezahlt gemacht hatten. Sein Training mit der Magie hatte sich bezahlt gemacht.
Er war gewachsen, gewachsen an seinen Aufgaben, gewachsen an seinem Training, gewachsen in seinem Können. Das spürte er, überdeutlich. Sein Geist fühlte sich rein an, rein und stark. Er war mächtiger geworden, mächtiger, als er es je zu träumen gewagt hätte.
Aber jetzt brauchte er erstmal eine Pause. Seine rechte Hand glitt in die Umhängetasche, die er mitgenommen hatte und die jetzt auf der Bank neben ihm lag. Er holte ein Buch heraus.
Diesmal war es aber kein Buch, das irgendein Magier vor Jahrhunderten geschrieben hatte, über komplizierte Theorien der Magie, die noch komplizierte wurden, weil die Autoren sich scheinbar einen Spaß daraus machten, die Sprache so kompliziert wie möglich zu machen. Kompliziert …
Jetzt hatte er sich ein einfaches Buch mitgenommen. Ein Märchen. Und er begann zu lesen:
„Das Königreich Myrtana, wieder vereint durch die Hand König Rhobars des zweiten. In den langen Jahren seiner Herrschaft war es ihm gelungen, alle Widersacher des Reiches zu bezwingen. Bis auf einen …
Der Krieg mit den Orks forderte seinen Tribut. Und die Gefangenen des Reiches sollten ihn bezahlen …
Und jeder, der sich eines auch noch so geringen Verbrechens schuldig gemacht hatte, wurde zur Arbeit in den Erzminen von Khorinis gezwungen.
Um jede Flucht unmöglich zu machen, sandte der König die mächtigsten Magier des Reiches aus, eine Barriere um das gesamte Tal zu errichten. Ich war einer der Magier.
Aber etwas störte das zerbrechliche Gefüge der Magie. Wir waren nun selbst Gefangene der Barriere. ...“
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Geldern
Tok'Amarth schien über Kallash Nachricht nicht erfreut gewesen zu sein, doch so waren die Zeiten. Gon-Gon wusste, dass sein Meister manchmal die heutige Zeit nicht mehr verstand und anprangerte, was aus den Orks wurde. Die Kriegsherren, vergaßen zu oft dem Schöpfer zu huldigen und viele junge Schamanen waren unwürdig sich Diener des Schöpfers zu nennen. Aber wie gesagt, so waren die Zeiten. Und Zeiten änderten sich wie die Stellung der Sterne. Genauso wie er hoffte mehr zu werden, als er jetzt schon war. Doch das würde schon noch kommen. So hoffte Gon-Gon, der als Gon-Gon der Stumme bekannt war. Damit er über die Magie sprechen konnte, schnitt er sich einst die Zunge raus und opferte sie dem Schöpfer. Ein altes Ritual, welches nur wenige Schamanen wagten und weit mehr bekamen, als nur die Gabe im Kopf eines jeden zu sprechen.
Kommen sollte auch Kallash' Bote. Tok'Amarth hatte die Botschaft für Kallash den Schwarzen geschrieben. Als jener Dulgur kam, wurde er von Bulz begleitet.
Gon-Gon nickte lediglich zur Begrüßung und blickte dann den Boten an. Magie berührte den Boten und einen Augenblick später wurde er in seiner Gedankenwelt von Gon-Gon gegrüsst.
"...dieser Brief soll Kallash den Schwarzen erreichen. Reise rasch und enttäusch uns nicht, denn Tok'Amarth der Schamane des Schicksals wird sonst auch dein Schicksal wenden. - Wähle deine Belohnung aus, Dulgur.", vermittelte Gon-Gon und zeigte auf den Tisch. Dort lag ein Säckchen mit Gold, ein Säckchen mit sehr harten Dunkelpilztabak aus den Nordlanden und eine versiegelte Schriftrolle, auf der ein Geheimnis beschrieben stand, wie ein Ork den Pakt mit dem Schöpfer schließen könne, um wahrlich empfänglich für die Magie zu werden und diese Gabe zu erlangen. Das Schicksal würde entscheiden, was der Bote wählen würde.
Tat'ank'Ka
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"SAAAAARPÄÄÄÄDOOOOOOHHN, ich bin zurück! DU ARSCHLOCH! Wieso hast du mir das verdammte Messer in mein Scheiß-Bein geworfen? Ich kann fast gar nicht mehr laufen, wir brauchen einen Heiler, einen Heiler. Oh mein Gott, mein Puls, meine Atmung, ich werd gleich bewusstlos, komm, hilf mir."
Mit der typischen Jungfrauen-Geste hielt sich der arme Kerl die Handfläche vor die Stirn, solche Schmerzen hatte er noch nie. So gesehen wurde er entjungfert. Und das von so einem ungewaschenen Kerl, der war haarig, der war stinkig, aber es musste so sein. Jetzt war er also ein richtiger Mann. Ein geiles Gefühl.
"Was hast du dir eigentlich gedacht dabei, wie sollen wir jetzt bitte weitermachen?!"
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Passwald in den östlichen Bergen
Den Hauptanstieg hatten sie bereits in der vergangenen Nacht hinter sich gebracht, nun rasteten sie abseits des Passpfades im Wald um den Abstieg bei Einbruch der Dunkelheit anzugehen.
Das Mittagessen war ein karges Mahl aus Reis mit ein paar Kräutern und etwas Wurst für jeden gewesen - Nicht besonders ausgefallen, aber durchaus schmackhaft und Kraft spenden. Tavik und Tom hatten sich danach hingelegt und weiter geschlafen, während Orthego und Yared sich aufmachten die Gegend etwas zu erkunden.
Es war trotz des dichten Schattens der Baumkronen über ihnen zwar nicht ganz so heiß, wie am vorherigen Tag am Fuß der Berge, aber immer noch warm genug, dass das kühle Lüftchen, das zwischen den Bäumen säuselte, als angenehm empfunden wurde.
während sie schweigend die Natur an diesem Nachmittag durchstreiften, hing Yared Gedanken über sein Leben nach, als Orthego der vorausging unvermittelt am Rande des Zugang zu einer kleinen Lichtung stehen blieb und sein Schwert zog.
"Was ist los?", fragte der Sappeur erstaunt, aber der Wächter deutete nur mit einem Nicken auf die Lichtung, die sich vor ihnen eröffnete und legte den Zeigefinger auf seinen Mund zum Zeichen dafür, dass Yared still sein sollte.
Langsam tastete sich der stellvertretende Lagermeister nach vorne neben Orthego. Ein herber süßlicher Verwesungsgestank stieg im in die Nase, und dann hörte er es, kurz bevor es schließlich in sein Sichtfeld gelangte, das typische Gackern von Goblins. Auch er nahm das leichte Falchion vom Gürtel.
Die Lichtung, welche in der brütenden Mittagshitze lag, war übersät mit den Leichen von mindestens vier Menschen, augenscheinlich Königstreue, zu erkennen an den rot-weißen Wappenröcken. Aber nicht die Bande Goblins die zwischen den leblosen Körpern hin und her geisterten, sondern das die drei Ripper, die ebenfalls reglos im Blut befleckten Gras lagen mussten dieses Werk vollbracht haben. Wahrscheinlich hatten sich die vier armen Burschen auf Jagd befunden, denn sie trugen kein Reisegepäck, und hatten sich bei den Rippen verschätzt, diese aber doch soweit verwundez, dass die Goblins mit dem verbliebenen Getier ohne größere Probleme fertig geworden war, eine Art Wink des Schicksals.
Mit einem fragenden Blick zu Orthego versuchte er in Erfahrung zu bringen, was dieser vorhatte.
Geändert von Yared (02.07.2009 um 19:23 Uhr)
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Aus der Ferne könnte man sie für kleine, dunkelhäutige Kinder halten. Umso größer die Überraschung, wenn man näher kommt. Schiefe und vergilbte, aber dennoch rasiermesserscharfe Zähnchen ragen aus dem lippenlosen Mund, der sich von einem Spitzohr zum anderen zieht., umherschnüffelnde Hakennasen und bösartig funkelnde Augen. Die von furchen und Narben durchzogene Fratze eines Goblins war kein besonders schöner Anblick.
Gehüllt in Stofffetzen und bewaffnet mit Knüppeln und Dolchen schlichen sie um die verwesenden Körper der Jäger und Ripper auf der Lichtung umher, durchsuchten die Taschen der Menschen und kosteten vom Fleisch der Tiere. Einer von ihnen sah besonders grimmig aus. Er gestikulierte wild, gackerte etwas vor sich hin und verpasste dann einem der anderen Goblins einen heftigen Tritt in den Allerwertesten.
Orthego überlegte. Sollten sie auf Tavik und Tom warten, um Risiken zu vermeiden? Mit dem Nordmann an ihrer Seite wären die kleinen Biester kein Problem. Sie könnten aber auch zu zweit angreifen, was jedoch Gefahren barg. Trotz ihrer Größe waren Goblins keinesfalls zu unterschätzen. Sie waren flink, sie waren kräftig und konnten einem erwachsenen Mann notfalls auch den einen oder anderen Finger abbeißen. Orthegos Kopf schmerzte. Scheint, als wäre er nicht wirklich zum Anführer geboren worden. Und hier stand nun Yared mit der gezückten Klinge neben ihm und wartete scheinbar auf einen Einfall.
„Na gut“ , flüsterte Orthego. „Wir machen folgendes… .“ Kaum wollte er seinen Plan zum Besten geben, hörte er plötzlich jemanden ihre Namen brüllen. Es war Tom. Wie ein Trampeltier stampfte er durch den Wald und schrie sich die Seele aus dem Leib. Er trat aus dem Gebüsch und sah sich die beiden bewaffneten Männer an. Er schien immer noch keinerlei Verdacht zu schöpfen, was hier los sein könnte. Fröhlich und laut wie immer gackerte er los, und glich dabei ebenfalls einem Goblin.
„Tavik hat gesagt, ihr sollt eure Hintern zurück schwingen, also, hopp hopp!“
Orthego klatschte sich die flache Hand ins Gesicht und seufzte.
„Bei Adanos, das kann doch wohl nicht wahr sein… .“ Als wüsste er, was kommt, erhob er sich nun aus seinem Versteck und hob die Waffe. „Yared, sei bereit. Hier kommen sie…“
Mit Gelächter und Geschrei stürmten die kleinen Monster heran und holten bereits mit ihren Knüppeln aus.
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3. Ausbildungslager; zwischen Ardea und Reddock
Gutes Training, dachte sich Rethus. Nach dem Anschnauzen von Neulich arbeiteten die zwei Schüler viel härter als zuvor. Heute sollte die beiden noch eine kleine spezielle Unterrichtsstunde erwarten.
Am Tage zuvor kämpfte Lodrick selbstständig an einem Baumstamm. Irgendwann besaß dieser Stamm so tiefe Kerben, dass der Jäger damit aufhören konnte. Außerdem gereichte es für den Tag. Mordry hingegen übte besonders viel an seiner Muskelkraft. Diese fehlte ihm noch etwas, wobei seine Schläge ziemlich wuchtig waren. Beim Parieren übte er so schnell wie möglich, die Klinge an seinen Körper heran zu ziehen. Später behalf ihm Rethus bei diesem Training. Gegen Abend dachte sich der Glatzkopf, dass eine Überprüfung des Gelernten in diesen Lagern womöglich erst am Ende von Nöten sein würde. Unmittelbar nachdem die Sonne hinter dem Horizont untergegangen war, bauten sie das Lager ab. Die einzelnen Bestände der Ausbildungslager trug Rethus immer bei sich, denn seine Schüler zogen abermals die Karre mit den Möbeln.
Einen letzten Blick gewehrte der Gardist dem Turm, und sie brachen auf. Ihre Route führte sie schnurgerade durch Ardea hindurch. Um Mitternacht gingen nur die Wenigsten dort durch die Gassen. Sie trafen nur ein einziges Mal auf einen Menschen, wenn man von den Wachen absah. Und dabei handelte es sich um einen Betrunkenen, der aus dem Wirtshaus von Ardea stürzte.
Nur wenige Zeit später hatten sie Ardea auf der anderen Seite wieder verlassen und hielten zwischen zwei Felsen. Schon von hier aus konnte Rethus die Bäume von Reddock erkennen. Es war nicht mehr weit bis zu ihrem Ziel.
Hier schlugen sie das dritte und letzte Ausbildungslager auf.
„Lodrick, setz dich“, meinte der Lehrmeister und wies auf den Platz des Waffenschmiedes, wo ein Becher mit Wasser wartete. „Mordry, jetzt bist du dran.“
Sie schlugen abwechselnd durch die Luft, damit das Analysieren der Fehler einfacher wird. Mal sehen, wie dieses Turnier endete.
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3.Ausbildungslager
Lodrick entschloss sich nachdem er den beiden eine kurze Zeit beim Training zugesehen hatte selbst seine Einhand-fertigkeiten zu verbessern.
So erhob er sich und ging wie schon so oft in den letzten tagen zu einem Baum der als Ersatz-gegner dienen sollte.
Der waffenknecht entschloss sich, mit ein paar Kraft-Übungen zu beginnen.
Nachdem er 100 Liegestütze und ebenfalls 100 Kniebeugen absolviert hatte zog er sein Bastardschwert und begann sofort mit einem Stich auf den ein Faustschlag folgte.
Wer von den beiden Schülern wohl bisher mehr Punkte gesammelt hätte?
Eine Schlag, Umdrehung, Schlag Kombination.
Ob er überhaupt schon etwas gutes geleistet hatte?
Der junge Mann macht einen Tiefen schlag, bremste jedoch kurz vor dem Stamm ab und zog die Klinge diagonal nach oben.
Das scharfe Metall drang dort in das Holz, wo bei einem Menschn der Hals gewesen wäre.
War der Gardist zufrieden mit seiner Leistung?
Lodrick bombardierte den Baum nur so mit kurzen Schlägen und Stichen, in die gelegentlich Faustschläge, Tritte und Drehungen einflossen.
In nicht allzu langer Zeit würde er den Schwertkampf so gut beherrschen das er es mit einem guten Gegner aufnehmen konnte. Dann würde er den Mörder seiner Frau finden. Was er dann mit ihm tun würde wusste er noch nicht. Er hatte sich zwar vorgenommen sie zu rächen doch seit dem Gespräch mit Nigel sah er die Welt mit anderen Augen, Alles aus einer anderen Perspektive.
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Passwald in den östlichen Bergen
Tavik knüpfte das Hemd weiter auf und wischte sich mit dem linken Handrücken über die Stirn, vertrieb die Schweißtropfen und atmete keuchend aus. Es war schwül, die Mücken schwirrten herum und der myrtanische Sommer zeigte sich mal wieder von seiner charmantischsten Seite. In Form von allerlei Insekten, die nur von Adanos geschaffen worden waren, um ihm das Blut auszusaugen.
Die Reise war bis hier hin relativ gut verlaufen. Yared hatte gelernt, seinen eigenen Stil geschaffen und einige gute Trainingskämpfe gegen Tavik oder Orthego bestritten.
Der Nordmann selbst war die Reise über erstaunlich still und nachdenklich gewesen. Meist hatten die Gedankengänge mit Silden zu tun, genauer mit ihrer Reise und dem ganzen - zugegeben - bürokratischen Kram drumherum. Er verstand einfach nicht die Planung Jodas' und das vernachlässigen der geradezu überlebenswichtigen Überwachung der Küstenregion. Vor allem durch das Vorhandensein orkischer sowie königlicher Macht.
"Wenn ich zurückkehre", sagte sich Tavik und warf einen Kieselstein in die Krone eines Baumes, "werd ich bei denen mal aufräumen. Vor allem da Jodas seine Aufgabe als provisorischer Hauptmann doch astrein versemmelt."
Weiter darüber nachdenken war für den Krieger aus Silden jedoch nicht drin, hörte er doch eben durch das Rauschen der Blätter im Wind das irre Kichern und Gackern der nervigsten, humanoiden Kreaturen der Geschichte: Goblins.
"Nein ...", flüsterte Tavik und seufzte, "... was legt ihr Idioten euch mit Goblins an." Schnell war die Klinge gezückt und der Weg zu den Kämpfenden gefunden. Tom ließ das Schwert gekonnt wirben, offenbarte damit, dass er trotz seiner ziemlich nervigen Art ein ausgezeichneter Kämpfer war. Ebenso Orthego. Und auch Yared schlug sich gut.
"Haltet ein, ihr Nervensägen, der blutiger Ernter ist eingetroffen.", raunte Tavik und sprang sofort ins Gefecht gegen drei Goblins. Sicher, der Kampf würde die müden Knochen wieder wachrütteln.
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Passwald in den östlichen Bergen
Obwohl nun auch Tavik im Kampf mitmischte waren sie immer noch in der Unterzahl gegen diese geifernden Mistviecher, die sich Goblins schimpften. Aber nun gut, Yared hatte keine Zeit sich weiter den Kopf über zahlen zu zerbrechen. Der feist grinsende Flachkopf vor ihm hob schon wieder den rostigen Langdolch zum Angriff. eigentlich hatte der Sappeur einen Schlag erwartet und konnte nur im letzten Moment den Stich den der grüne Kerl ausführte abwehren, in dem er sein Falchion von unten gegen dessen Unterarm schlug und sich durch einen kleinen Hüpfer nach hinten vor dem hoch katapultierten langen Messer in Sicherheit brachte. Der Goblin schrie auf, als ihm die scharfe Klinge ins Fleisch drang und ließ den Dolch fallen.
Eigentlich, so dachte Yared, müsste er doch Reis aus nehmen, bei dem, was der stellvertretende Lagermeister alles schon über die Feigheit dieser flinken kleinen Bestien gehört hatte, aber weit gefehlt. Dieses Exemplar gehörte offenbar zu den Jähzornigen und Hyperaktiven seiner Gattung. Die scharfen Zähne fletschend und in den Augen ein feuriger Hass lodernd, kam das Kerlchen sich bedrohlich aufplusternd auf ihn zu.
Aus den Augenwinkeln sah der Sappeur, wie Orthego einen der grünen mittendruch teilte und Tom einem seiner Gegner den Schädel mit der flachen Schwertseite zertrümmerte, und dieser leblos auf dem Boden sackte.
Und schon war es passiert. Yared schrie auf, dieser Mistkobold hatte sich in einem Moment der Unachtsamkeit auf ihn gestürzt und seine Zähne in seinen linken Unterarm geschlagen. Warmes Blut troff seine Hand entlang. Der Sappeur unterdrückte den Schmerz. Erst musste er diesen Goblin loswerden.
Er wendete die Klinge des Falchion nach außen und durchschlug den Hals des spitzzähnigen Monsterchens unterhalb seines linken Arms zur Hälfte und brach ihm das Genick. Die Wirbel knirschten und zersplitterten. Der Körper sackte kraftlos in sich zusammen. Schnell ließ der Sappeur sein Schwert fallen und presste den immer noch seinen Arm umklammernden Kiefer des Ungetümes auseinander und löste den schweren Kopf von seinem Unterarm.
Die Bissspuren brannten höllisch, waren aber nicht tief, wie Yared feststellte.
Nachdem er das festgestellt hatte, sah er sich um, keiner der grünen Angreifer stand mehr auf den Beinen. Tavik war gerade dabei, dem letzten am Boden liegenden Goblin sein Schwert durch die Augen ins Gehirn zu rammen. Kurz darauf hörte auch dieser Letzte in seiner panischen Todesangst auf mit seiner Gliedern hin und her zu zappel. Seine Befürchtungen waren eingetreten, aber davon merkte der Blut überströmte Winzling schon nichts mehr.
Geändert von Yared (02.07.2009 um 21:28 Uhr)
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Ein kurzes, schnelles und blutiges Geplänkel war der Kampf gegen die Goblins gewesen. Auf der Fläche verstreut lagen die kleinen, grünlichen Kreaturen, zumeist im eigenen Blut und oft mit unschön verrenkten Gliedmaßen. Als Tavik gerade sein Langschwert an den paar Stofffetzen eines Goblins gesäubert hatte, drehte er sich zu seinen Reisegefährten um.
"Hat Adanos euch eigentlich Hirn geschenkt oder findet ihr es einfach so witzig, Goblins zu provozieren und anzugreifen?", fragte der Nordmann krächzend und schaute jeden Einzelnen von ihnen an. "Aber nein, niemand von euch Idioten - Ja, Tom, Idioten, und du bist der größte! - darüber nachgedacht das es mehr als diese paar Biester sein können? Oder denkt ihr ihr habt irgendeine realistische Chance, wenn eine ganze Horde gegen euch kämpft? Goblins sind Wesen, die in großen - sehr großen - Familienverbänden leben. Wir können von Glück reden, dass es nur die wenigen hier waren und keine weiteren in der Nähe sind. Gegen zwanzig von diesen Nervensägen hätten wir nämlich ziemlich alt ausgesehen."
Tavik brach ab, rieb sich die schmerzende Narbe, was ihn noch wütender machte. Er trat nach einem der toten Goblins, beförderte ihn einige Meter weiter zu einigen Büschen.
"Aber gut gemacht, Yared, den Überblick hast du nicht verloren und gegen flinke Gegner ziehst du scheinbar auch nicht immer den Kürzeren. Was ich dir aber schon die ganze Zeit sagen will: Wir werden keine einzelen Lektionen mehr abarbeiten. Das ist sinnlos. Vor allem da du einen anderen Stil kämpfst als ich. Das, was wir noch zum Fördern deiner Fähigkeiten tun werden, ist kämpfen. Die Praxis des Schwertkampfes. Wann immer es geht. Nur damit du das weißt und dich nicht fragst, warum ich die Strohpuppen in Silden gelassen habe."
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3. Ausbildungslager
Gestern:
Diesesmal wachte der Fischer nicht mit sanftmütigen Tritten in die Seite auf, sondern mit starkem Rütteln mit darauffolgendem Anschnauzen. Wie er diese morgendliche Aktionen hasste, niemand als der derzeite Lehrmeister war erlaubt ihn so Scheiße aufzuwecken. ,,Los komm' schon Mordry! Wir müssen los!" Sagte der Herr Gardist. Die letzten Tage waren schon extrem Anstrengend gelaufen, wobei der Tag vor dem gestrigen die Hölle war. Neugierig fragte sich der Reisende was Rethus meinte...Doch das "Los komm' schon" war anders als er sich vorstellte. Zuerst der übliche Rundenlauf wobei inzwischen 5 Runden auf weiter Strecke hin und zurück kein Problem mehr waren. Die Füße litten im Gegensatz zum Bauch und den Armen unter keinem Muskelkater. Ein Schritt nach dem anderen, das Geräusch wenn die Stiefel auf die Erde stampften und dann noch die idylle der Natur...Atemberaubend. Die Runden waren kein Problem denn er kam schnell wieder beim Meister an, doch Rethus war freundlich nach 6-7 Runden ihn sofort auf den Boden kriechen zu lassen und Liegestütze zu machen, bis 150. Doch dies geschah auf den Wunsch von Mordry selbst, teilweise. Er suchte es sich Morgens nicht aus aber er wollte auch ein starker Kämpfer werden. Der Muskelkater der letzten Tage beeinschränkte das Training stark. Bei jedem Bewegen spannten sich die Arme stark und zugleich unangenehm an sodass es bei Liegestützen schwer fiel eine lange Zeit über diese Übung zu absolvieren. Mit zusammengepressten Zähnen und die Willenskraft die Schmerzen zu überstehen schaffte er es letzten Endes doch noch. Mit allerletzter Kraft warf er sich in das Gras. ,,Das ist kein Ferienlager Mordry, mach' eine kleine Pause, dann ziehen wir zum 3. Ausbildungslager!" Ein seltsames Gefühl der Wut und Gehorsamkeit kam erschreckend schnell in Mordry hoch. Aufgeben würde er nicht, auch wenn Rethus das jetzt von ihm dachte. So half er schon ohne Pause beim Weiterzug zum nächsten Ort. Lodrick und Mordry mussten (wie immer) den Karren ziehen obwohl dieser Zug eine Qual für den Reisenden war. Am 3. Lager angekommen warf sich Mordry auf seine Matraze nach dem Aufbau. Doch Rethus zog ihn wieder zum Training, die Schwertübung vergaß der Fischer. Zuvor machte dieser aber lieber noch Liegestütze um seine Kraft noch aufzubessern. Der Fischer lernte schnell das Parrieren und es war ihm wichtig seine Kraft und Schwertkunst jeden Tag so gut wie möglich aufzubessern. Doch Lodrick war eindeutig besser, er führte die Klinge geschmeidiger und geschickter als Mordry. Mordry schlug hart, grob, aggressiv und schnell. Eine Menge Fehler waren von Rethus Gesicht schon quasi abgelesen. Die Klinge gleitete manchmal schnell und manchmal langsam durch die Luft. Das Geräusch was die Klinge verursachte wenn man die Luft durchschnitt machte Kampfeslust.
Doch am Abend war Mordry völlig am Ende und hoffe das er einigermaßen gut abschnitt...
Heute:
Rethus war so freundlich und vergeudete einen Becher Wasser auf Mordry's Gesicht, er hatte wie jeden Tag verschlafen. ,,Aufwachen Schlafmütze!" Rief Rethus munter doch der Reisende ärgerte sich über seine durchnässte Sturmfrisur und den Teil seiner Matraze. Wie ein Zombie wankte er zum Startpunkt seiner vorliegenden Rennstrecke. Rethus schaute ihn fraglich an ob er wirklich noch in der Lage war um zu rennen. Der Fischer schaute verschlafen und sprintete wie ein wahnsinniger Los. Diesmal schneller als gewöhnlich. Der Muskelkater war verschwunden. Als Mordry abbremste riss er einen Teil des Grases und der Erde mit sich. So lief es 10 Runden lang. Schwitzend bei Rethus war er angekommen, dann machte er sofort Liegestütze. Sein Körper war immernoch sehr abgemagert aber mit jedem Tag bildeten sich mehr Muskeln am Körper. ,,200!" Sagte der Fischer schweißgebadet und erfreut zugleich. Der Gardist reichte ihm ein Glas mit kühlem, erfrischendem Wasser. Mordry trank es schnell aus und machte sich an seinen Schwertübungen, er konnte den Übergang von schnellem und starkem Angriff zur Parade noch nicht. So zog der Fischer schnell das Kurzschwert und wirbelte es zum Spaß durch die Luft. Sie gleitete wie fließendes Wasser durch die Luft, dann wechselte der Fischer schnell zum starken Angriff, mit kurzer Pause verübte er einen Stich, zog das Schwert zurück, duckte sich und schlug von der linken Seite.
Der Rest des Tages verlief so wie die letzten, doch...Lebte sein Bruder noch?...
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Passwald in den östlichen Bergen
Eigentlich war Yared von gar nichts Anderem ausgegangen, aber es war unnötig Tavik darauf hinzuweisen. So begrenzte er seinen Kommentars auf ein etwas schmerzverzerrtes Grinsen.
Als nächstes nahm er seinen Schlauch vom Gürtel und reinigte die Wunden, die das Gebiss des Goblins hinterlassen hatten, um wickelte schließlich seinen Arm mit einem sauberen Leinentuch von Tom und hob dann sein Schwert auf. Es war über und über mit Blut besudelt. Daher suchte Yared irgendetwas mit dem er es abwischen konnte , wobei ihm die Leichen der Rotröcke ins Auge fielen. Die Vier schienen noch nicht lange Tot zu sein.
"Was machen wir mit den Leichen und den Rippern? Die liegen noch nicht lange, daher würde ich vorschlagen, wir füllen unsere Vorräte mit etwas Ripperfleisch auf.", meint Yared zu den anderen.
Orthego nickte und machte sich mit Tom daran die mächtigen Wildtiere fachgerecht zu zerlegen. Sie schnitten nur die besten Stücke heraus, immerhin waren es drei und gut genährte dazu. Alles Fleisch hätten sie gar nicht verzehren, geschweige denn mitnehmen können.
Während dessen machte sich Yared daran die Leichen zu fleddern. Er war sich durchaus bewusst, dass man dies normalerweise nicht tat, aber es war Krieg und im Krieg galten die Regeln des Krieges, zudem war es unwahrscheinlich, dass irgendjemand von den Königstreuen hier vorbeikam, um die Leichen nach Vengard oder Ardea zu überführen, wenn diese nicht gar selbst das tun würden, was der Sappeur gerade tat. Zudem konnten die Toten das alles bestimmt nicht mehr gebrauchen, also nahm es doch besser er mit, als dass es ihren Feinden in die Hände fiel.
Als erstes nahm er den traurigen Gestalten, die von den Rippern hart zugesetzt bekommen hatten, die Geldkatzen und die Blut verkrusteten Waffen, zwei gewöhnliche einhändige Schwerter minderer Qualität, eine Streitkolben in gutem Zustand und ein Bidhänder. Unter einer der Leichen fand der stellvertretende Lagermeister, als er ihnen die Wappenröcke auszog, die er ebenfalls mitzunehmen gedachte, man wusste schließlich nie, wann es von Vorteil sein konnte, sich als Rotrock auszugeben, einen breiten Langspitzschild, der noch gut erhalten war, nur die Farbe war ausgeblichen und hatte sich mit der Zeit abgelöst.
Yared beschloss, ihn sich unter den Nagel zu reißen, er würde ihm wohl noch gute Dienste leisten und vielleicht würde er irgendwann mal jemanden treffen, der ihm auch den Umgang damit beibringen konnte, aber das hatte noch Zeit.
Nachdem er alles Wertvolle und Dienliche beziehungsweise noch einigermaßen Brauchbare zusammengesucht und -gepackt und Tom und Orthego mit dem Filetieren fertig geworden waren, machten sie sich zurück zum Lagerplatz.
Die Sonne war bereits untergegangen, als sie das Fleisch fertig gebraten hatten und der stellvertretende Verwaltungschef Sildens jedem seinen Anteil des Geldes ausgehändigt hatte.
Yared biss in das saftige Stückfleisch, das so herrlich nach gebratenem Fett duftete. Die Grillen zirpten im hohen Gras. Vergessen war der Kampf mit den Goblins, vergessen sein mit Bisswunden übersäter Arm.
"Na, Tavik, ist das nicht ein Festmahl?"
Eigentlich eine rein rhetorische Frage. Man konnte dem Nordmann ansehen das es ihm sichtlich mundete, nach dem kärglichen Reiseintopf vom Nachmittag.
"Was erwartet uns eigentlich genau in der Küstenregion?"
Geändert von Yared (03.07.2009 um 00:03 Uhr)
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"Wahrlich, so gut schlemmt nicht einmal der olle Rhobar an seiner Tafel", witzelte Tavik und schlug die Zähne in das Ripperfleisch. Wie ein ausgehungerter Wolf zeriss er Sehnen, Muskeln und schluckte fast schon manisch die Stücken. "Und was uns in der Küstenregion erwartet ... gute Frage. Sicher kann Tom sie uns beantworten." Drei Augenpaare fixierten den Waldläufer, der sich sichtlich unbehaglich fühlte.
"Äh ... also ... nun ja. Ihr werdet mit uns in unserem Lager hausen. Besser gesagt in einem von vielen, da unsere Truppe dort eine ganz ordentliche Zahl an Lagern hat. Manche wirklich winzig, andere schon relativ gut bewohnbar, auch in größeren Gruppen. Jedenfalls ... wird zumindest unsere Wächter eine Ausbildung zu Pirschern erwarten."
"Was sind 'Pirscher'?", fragte Tavik. "Den Begriff hör ich zum ersten Mal."
"Pirscher sind jene Waldläufer, die sich nicht mehr mit dem Bewachen von Silden beschäftigen. Sie überwachen eigentlich jeden größeren Wald hier in Myrtana, auch den um Silden. Man kann sie als typische Waldläufer bezeichnen. Bessere gibt es sicher nur bei den Sippenkriegern oder den legendären Hütern. Ihr wisst schon, Arkantos, Oberon. Solche Typen.", erklärte Tom und fraß dabei die Keule bis auf den Knochen herunter.
"Also werden wir zu 'echten' Waldläufern, ja?"
"Ja, das werdet ihr. Aber denkt nicht, dass es so eine einfache Kiste ist wie die Ausbildung zum Wächter. Als Pirscher tragt ihr eine Menge Verantwortung. Ihr seid jene Schatten, die sich durch den Wald wie Geister bewegen. Ungehört, ungesehen. Vor allem hier, in der Küstenregion, ist das relativ schwierig. Wenig Wälder, viel freie Fläche. Diese Ausbildung wird also anders sein als jene, die die Typen in Silden kriegen. Ihr werdet zu den Besten der Besten gehören ... vorausgesetzt ihr steht das durch."
"Pff", machte Orthego, "Du redest hier nicht mit Bauern, verdammt."
"Exakt. Spar dir also deine Sprüche vonwegen 'In Silden hausen die Weicheier'. Hast du in Okara gekämpft? Hast du diese lächerlichen und doch gefährlichen Rebellen erlebt, gegen sie gekämpft?"
Schweigen.
"Also nicht. Wir haben schon genügend Kampferfahrung, auch die Lebenserfahrung kann sich sehen lassen. Also, wir schaffen das schon.", meinte Tavik.
Danach war die gute, ausgelassene Stimmung etwas getrübt. Es wurde nicht mehr viel geredet, Tom und Orthego machten sich dann aufbruchbereit. Yared rief Tavik zu sich, deutete auf den Haufen von Besitz, der einst der der Rebellen war.
"Was ist damit?", fragte der Nordmann.
"Such dir was aus, das du gebrauchen kannst. Alles kann ich nicht tragen."
"Mh", überlegte der Krieger und besah sich die Sachen. Die charakteristischen roten Röcke der Garde mit dem Wappen des Königs - dem aufrechtstehenden, weißen Schattenläufer - lagen neben abgenutzten Waffen, persönlichen Besitztümern und einem Schild.
"Den nehm ich, wenn's recht ist."
"Tu dir keinen Zwang an. Aber kannst du damit umgehen?"
"Kommt noch.", meinte Yared grinsend.
"Mich interessiert eigentlich nur einer der Waffenröcke. Die Möglichkeit dieserart nach Vengard zu gelangen ... unglaublich. Und ja ... wenn ich ihn mir so anschaue, müsste er mehr oder weniger auch passen. Perfekt. Den nehm ich.", sprach er und griff nach dem Wappenrock. "Ansonsten fast nur Müll. Aber das ist Ansichtssache, ich jedenfalls brauche nicht mehr.", krächzte der Krieger, streckte sich dann und gähnte ausgelassen. "Doch, eines noch: Den Aufbruch. Wenn wir noch länger warten, penn ich einfach aus reiner Provokation."
Er klopfte Yared auf die Schulter, schritt zum Lagerfeuer zurück und packte seine Sachen zusammen. In Gedanken war er schon bei der Pirscher-Ausbildung. Auch wenn er es Tom nicht gezeigt hatte, faszinierte Tavik die Vorstellung, ein solch begabter Waldläufer wie jene zu werden, die Sildens Wälder behüten.
Geändert von Tavik (03.07.2009 um 01:17 Uhr)
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Erdolchen, erwürgen,...?
Die Ideen waren vielseitig, aber alle zu gnädig für diese Ausgeburt an Dummheit. Jetzt hatte er ihm das Leben gerettet und als Dank trompetete dieser Schafskopf seinen Namen durch den Wald, wollte ihn verraten, machte ihm Vorwürfe, schimpfte auf alles ein, was an Vegetation um ihn herum gedieh. So eine Kreatur verdiente es nicht zu leben und war unglaublich gefährlich, wenn sie sein Geheimnis kannte. Er wäre am liebsten mit dem Kopf direkt gegen einen Baum gerannt, doch würde selbst das nicht reichen. Nein, er verhielt sich lieber ruhig, atmete tief ein und aus und hoffte, dass ihn dieser Siggi erstmals nicht finden würde. Sobald er wieder einen klaren Gedanken fassen konnte würde er über das weitere Vorgehen entscheiden
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Es fehlte ihm nur noch ein kleines Stück. Jarvo beugte seinen Oberkörper nach vorne und klammerte sich mit den Oberschenkeln dem massiven Ast fest. Langsam, in einer stetigen Bewegung näherte sich seine Hand dem roten Apfel, welcher hoch oben in dem Baum auf ihn wartete. Er hatte dieser runde, saftige Etwas schon von weitem erspäht und über die weiteren, teils unreifen Früchte hinweggesehen, die sich weiter unten hingen und eindeutig einfacher zu erhaschen waren. Seine Finger berührten grade die Schale, schon knackste der Ast, auf welchem Jarvo saß. Mit einem Ruck stieß er sich nach vorne, ergriff den Apfel und löste die Umklammerung seiner Beine. Mit einem gekonnten Sprung landete er auf einem der Äste unter ihm und klammerte sich mit seiner noch freien Hand an dem Baumstamm fest. Ein schwerer Atemstoß entwich ihm.
Die Frucht in seine Tasche gleiten lassend, schwang er sich den Weg nach unten entlang und landete neben seinem Schild und seiner Laute, die er unten abgestellt hatte.
Mit seiner Leistung und dem grandiosen Wetter mehr als zufrieden ließ er sich auf den Boden sinken und biss herzhaft in das saftige Fleisch des Apfels. Ein paar Tropfen des süßen Saftes rannen ihm die Mundwinkel herunter und verfingen sich in dem Gewirr seiner ungepflegten Barthaare.
Es dauerte nicht lange, bis er nach getanem Genuss seine Hände am Gras säuberte, sich seinen Hut zurechtrückte und das Gepäck geschultert hatte. Unbefangen und mit einer flotten Melodie auf den Lippen, trieb es ihn in jedwede Richtung die der Wald und seine Füße in ihrer unhörbaren Unterhaltung ausmachten.
In den vergangenen Tagen hatte er verfallen Holzhütten, glasklare Flussläufe und keine Menschenseele zu Gesicht bekommen, was zu jenem Augenblick ganz seinem Geschmack entsprach. Seine Erzklinge ruhte und sein schwerer Schild diente höchstens dem Sonnenschutz, wenn er an lichten Plätzen rastete und sich ein paar Minuten Ruhe gönnen wollte.
Eine ganz besondere Freude war für ihn ein junger Rotfuchs, der ihm seit einigen Tagen in großer Entfernung zu folgen schien und dem er von Zeit zu Zeit von seinem gejagten Wildbret ein paar Happen übrig ließ. Gegen so einen stillen und unscheinbaren Begleiter hatte er nichts einzuwenden.
Doch jene ruhige Stunden im Wald bargen ebenfalls genug Zeit um in Ruhe über die Zukunft nachzudenken. Es war noch gar nicht mal so lange her und jeder Schritt seiner den er tat erinnerte ihn noch an die Schweigenden, die durch die Hand von ihm und seinen Gefährten den Tod gefunden hatten. Das Bild der herausgeschnittenen Zungen der Wilderer hatte sich in seinem Kopf festgesetzt und eine bleibende Erinnerung geschaffen.
Als ihr Trupp in Silden angekommen war, war jeder seiner Wege gegangen. Als ob sie sich bewusst getrennt hätten um sich von dem Getanen zu distanzieren. Doch tief in seiner Seele spürte Jarvo, dass dieses Kapitel noch lange nicht abgeschlossen war.
Zukunft bedeutete für ihn auch die geistige und körperliche Entwicklung. Jarvo hatte sich in dem letzten Jahr, seit er der Waldbruderschaft beigetreten war, außerordentlich entwickelt und hatte seinen Körper gestählt und seine Hände an den Gebrauch von Waffen gewöhnt. Doch noch in der Höhle der Schweigenden war ihm aufgefallen, wie es ihm wohl ergangen wäre, wenn ihm seine Waffen abgenommen worden wären.
Sicherlich hätte er ein, zwei Schläge mit seiner Faust austeilen können, doch zielgerichtet angreifen und sich verteidigen war ohne Hilfsmittel für ihn noch ein Mysterium.
Konnte der alte Scatterich nicht sehr gut mit Armen und Beinen kämpfen? So verrückt er auch sein mochte…, dachte er. Ruckartig blieb er stehen. Ein ungewöhnliches Geräusch drang zu seinen Ohren…
ein Rauschen , relativ unbeständig…
Da er jene Winkel von Myrtana vorher noch nie erkundet hatte und ihm Orientierung in diesem Augenblick recht gleich war, konnte er nicht ahnen, dass ihn seine Füße bis zur Küste getragen hatten.
Dem Geräusch folgend pirschte sich Jarvo durch das Unterholz, welches immer lichter wurde und schließlich komplett verschwand. Gras wurde zu grauem Sand, stellenweise von groben Kieseln durchsetzt und das hohe Blätterdach machte dem freien Himmel platzt.
Dieser Ortswechsel passierte schnell und ließ ihm wenig Zeit sich umzugewöhnen. Schön stand er mit seinen Füßen im seichten Wasser und sah flache Wellen seine Knöchel umspielen. Sofort kam ihm seine letzte Bootsfahrt in den Sinn, wonach er Trelis erkundet hatte und Opfer eines Diebstahles wurde.
Verdammt nochmal, wie hieß denn dieser Kapitän, der mich auf seinem Schiff mitgenommen hatte?
Jarvo ging ein paar Schritte zurück und setzte sich in den sonnenerwärmten Sand. Am anderen Flussufer konnte er zwei Warane entdecken, die gelangweilt dalagen und sich der Hitze vollkommen ergaben.
An seinem Hinterkopf spürte der Barde einen spitzen Druck, sei es von einem Schwert oder einem Pfeil.
„Keine Bewegung. Wer seid Ihr und was treibt Ihr hier an der Küste? Übeltäter dulden ich hier nicht!“
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Geldern
Die Zeit in der Unterkunft der Berufenen war Dulgur endlos lang vorgekommen. Die Berufenen hatten den jungen Ork nur mürrisch aus den Augenwinkeln beobachtet, wenn sie ihren Kopf nicht gerade tief in ein Buch streckten. Wirklich gesprächig war keiner von ihnen. Und dazu kam auch noch das Pech, dass Tok'Amarth ziemlich lange auf eine Antwort warten lies. Bis zum späten Nachmittag, den halben Tag lang, hatte Dulgur in der Unterkunft gewartet, das einzigst gute daran war, dass er schon nach kurzer Zeit eingeschlafen war, und deshalb einigermaßen fit und ausgeschlafen wirkte, als er von Bulz wieder abgeholt wurde.
Doch Dulgurs Erwartungen, dass er den Schamanenmeister Tok'Amarth, den Meister der Meister, wie er von Bulz genannt wurde, endlich treffen würde, gingen nicht in Erfüllung. Lediglich Meister Gon-Gon wartete vor dem Schamanenhaus auf Dulgur und sprach erneut, wie am morgen des Tages auch schon, lediglich in den Gedanken des jungen Orks zu ihm. Seine Lippen bewegten sich keinen Zentimeter, doch hörte er die Stimme des Meisters klar und deutlich in seinem Kopf. Dulgur wusste nicht, wie der Schamane dies machte, doch schien er wirklich geübt darin zu sein, seine Stimme direkt in den Köpfen anderer auftauchen zu lassen.
Auf diesem Wege forderte er Dulgur auf, sich eine Belohnung auszusuchen, die auf dem Tisch nebendran ausgebreitet waren. Ein Sack voll Gold, ein Beutel gefüllt mit Tabak und eine Schriftrolle waren darauf ausgebreitet. Dulgur musste eine ganze Weile überlegen, was er wählen sollte. Gold hatte noch nie jemandem geschadet, doch hatte er noch etwas übrig und war momentan nicht wirklich darauf angewiesen. Und wenn er zu Kallash zurückkehrte, würde dieser ihm vielleicht auch noch eine Belohnung geben, mit der er sich etwas zu essen kaufen konnte.
Der Beutel voll Tabak reizte den jungen Ork auch nur wenig, hatte er noch nie Tabak geraucht und war momentan auch nicht Neugierig darauf, es auszuproieren. Viel mehr Neugier hatte er für die Schriftrolle. "Was wohl drinsteht?" dachte er sich. "Vielleicht eine Schatzkarte? Oder ein Zauberspruch?" Egal was es war, es würde sicherlich nicht dort zusammen mit den anderen Belohnungen liegen, wenn es nicht genau so wertvoll wie der Rest wäre. Und dass es nur ein wertloses Stück Papier war, glaubte Dulgur nicht, da Gon-Gon bisher einen Recht ehrenhaften Eindruck auf ihn hinterlassen hatte.
So nahm er den Brief und die Schriftrolle an sich, verabschiedete sich sowohl von dem Schamanenmeister, als auch von den Wächtern und verließ Geldern gleich wieder, um möglichst bald wieder in Faring anzukommen und seine Tauglichkeit zu beweisen.
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3. Ausbildungslager
„So, nun kommt eine rein militärische Unterrichtsstunde dran, die schon euer Vorgänger vollführt hat“, erhob der Ausbilder erneut seine Stimme und dachte dabei an Morn. „Ihm hatte sie spaß gemacht. Ich bin mal gespannt, wie sie euch gefällt.“
Der Glatzkopf hatte einen Parkour angelegt, der seine Schüler an ein Schlachtfeld erinnern sollte. Es handelte sich um eine lang gezogene Grube, die Hindernisse aufwies. Hinter jedem Hindernis lauerten Rebellen, die Rethus aus Reddock rufen ließ. Sie stellten die Gegner seiner Schüler dar.
Mordry und Lodrick sollten einzeln durch den Parkour. Zu Beginn musste einer der beiden über einen Baumstamm klettern. Kurz darauf würde der erste Gegner lauern. Anschließend folgte ein Felsen, den sie umgehen mussten. Dort kam der nächste Rebell. Anschließend hatte Rethus den Parkour so koordiniert, dass man über einen Felsen hinüber klettern musste. Dahinter lauerte der nächste. Anschließend mussten die Schüler einen Hang hinauf rennen. Dort musste Mordry sich mit einem Gegner messen, Lodrick bekam zwei. Anschließend folgte ein langer Graben, durch den sie kriechen mussten. Der letzte Punkt war ein Kampfring, in dem sie sich noch einmal gegen einen Feind behaupten mussten. Anschließend mussten sie zum Anfang zurück rennen.
„Lodrick fängt an. Bei dir werden die Gegner deutlich stärker ausfallen als bei Mordry. Also dann: Viel Glück.“
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