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  1. Beiträge anzeigen #141
    Veteranin Avatar von Nanami Rin
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    Nanami Rin ist offline
    Nanami war schon früh auf den Beinen gewesen. Sie hatte einen Großteil der vergangen Nacht darüber nachgedacht, wieso ihr Vater ihr gerade das geschenkt hatte. Es war sein größter Stolz gewesen, aber Nanami hatte es sich ja denken können. Etwas unglaublich Wichtiges, an dem viele Gefühle und Erinnerungen hingen. Und die Erinnerungen waren Erinnerungen an die letzten Jahre, die sie mit ihrem Vater verbracht hatte, immer unterwegs zu einem anderen Ort, um den Leuten Abwechslung vom Alltag zu bieten, zu tanzen, zu musizieren, Kunststücke vorzuführen, Kinder zu begeistern und so den Leuten ein paar Münzen aus den Taschen zu locken. Nanami hatte von ihrem Vater gelernt, wie man die Kinder begeisterte und wie man sie dazu brachte, den Gauklern Geld für das Schauspiel zu geben. Aber Gaukler sein, hatte sie sich gesagt, wollte sie nicht mehr. Nie wieder würde sie mit ihrem Vater durch die Gegend ziehen und alleine erst recht nicht. Sie hatte einen Haken hinter die Vergangenheit gemacht und wollte sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Aber was jetzt war, wusste sie nicht so recht.
    Aber das Geschenk ihres Vaters ließ sie ein wenig in ihrer Entscheidung schwanken. Es war die Fidel, die sich der Vater vor nicht allzu langer Zeit bei einem Händler in einer der vielen von ihm schon besuchten Städte gekauft hatte. Oft hatte er auf Plätzen oder einfach an Straßenrändern gestanden und den vorbeilaufenden Menschen damit Melodien vorgespielt, die Nanami allesamt auswendig wusste und oft im Stillen vor sich hin summte. Melodien, die der Vater ihr vorgespielt hatte und die sie gesungen hatte.
    Sie selber hatte nie auf der Fidel gespielt, aber jetzt gehörte sie ihr. Sie betrachtete den kurzen Hals, den Koprus und die Saiten und versuchte sich zu erinnern, wie man den Bogen hielt. Als sie meinte, ihn einigermaßen richtig in der Hand zu halten, nahm sie die Fidel mit der Linken und versuchte sie so galant wie ihr Vater auf die Schulter zu legen, oder irgendwie unters Kinn zu klemmen, dass es so aussah wie es bei ihrem Vater immer ausgesehen hatte. Zitterig hielt sie das Instrument am Hals und versuchte vorsichtig mit dem Bogen über die dünnste Saite zu streichen. Heraus kam dabei ein quietschender, schriller Ton, der erst erträglicher wurde als sie die linke Hand von der Saite nahm und die leere Saite anstrich. Sie versuchte noch einmal einen anderen, höheren Ton durch abdrücken der Saite zu produzieren, und diesmal klang er schon sauberer. So probierte sie lange herum und versuchte sich daran zu erinnern, wie der Vater die Saiten abgedrückt hatte, als er eine seiner Melodien spielte. Nanami pfiff diese Melodie und versuchte die Töne an ihrem Instrument zu finden verzweifelte jedoch bald. Außerdem machte sie sich bald Gedanken, wen sie eigentlich mit diesem Jämmerlichen Gequietsche störte. Fast beschämt über ihre vermeintliche Unfähigkeit legte sie die Fidel beiseite. Irgendwann muss man es eben lernen. Das hatte ihr Vater gesagt, als er sich das erste mal auf der Fidel versucht hatte. Aber wie hatte das geklungen, was er am Anfang gespielt hatte? Genauso? Oder hatte er es von Anfang an beherrscht..? Nanami wusste es nicht mehr. Aber sie fasste den Entschluss, einmal genauso gut darauf spielen zu können.

  2. Beiträge anzeigen #142
    Waldläufer Avatar von Calingor
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    Calingor ist offline
    "Schockschwerenot, mein Eheweib ist tot!
    Wer flickt mir jetzt die Socken
    und wer kocht mein Abendbrot?"

    sang Calingor vor sich hin.

    "Sie war so gut, sie war so lieb,
    auch wenn sie's oft mit andern trieb.
    Der Pastor und der Bäckersmann,
    die klopfen öfters bei ihr an.
    Derweil ich draußen durch die Welt mit Gauklern zog für'n Taschengeld,
    als Vater von sechs Kindern, für den mich keiner hält."
    ging es weiter.

    "Echt genial dieser Song!"
    schmunzelte er. Dieses Lied hatte er irgendwann in einer Kneipe bei einer Spieltruppe aufgeschnappt. Diese Truppe musste sich enormer Beliebtheit erfreuen, denn auch die anderen Lieder waren nicht ohne gewesen.

    "Schockschwerenot, mein Eheweib ist tot!
    Wer flickt mir jetzt die Socken
    und wer kocht mein Abendbrot?"

    "Verdammt! 'n Ohrwurm!"

    Inzwischen hatte der Mann, der seit eineinhalb Wochen im Wald gelebt hatte, seine Sachen wieder gepackt und war auf dem Weg zurück nach Silden. Seine derzeitige Mentalität hatte sich zwar noch nicht auf Stadt zurückgestellt, aber Calingor fand, das es Zeit war sich wieder um sein erst kürzlich erworbenes Haus zu kümmern. Und Nicmaster wollte er auch wieder mal besuchen. Der Kerl war ihm in den paar Tagen die er ihn nun kannte richtig ans Herz gewachsen.
    Fröhlich die Melodie des Liedes vor sich hinpfeifend kam der Wanderer Silden immer näher.


    Lied : Schock Schwere Not - Bergfolk

  3. Beiträge anzeigen #143
    Abenteurer Avatar von Chiron
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    Chiron ist offline
    Hoch oben auf einem Ast saß Chiron und spielte mit den Blättern, die ihn umgaben. Eine unvergleichliche Aussicht bot ihm sein Sitzplatz. Bis in größte Entfernungen konnte er blicken und den Tierherden beim Weiden zusehen. Ab und an durchquerte ein Mensch sein Blickfeld, auch wenn das nur höchst selten vorkam. Hier im Baum hatte ihn bisher auch niemand bemerkt. Selbst die wenigen, die bis auf wenige Schritt am Stamm vorbeispaziert waren, nahmen den Junge nicht wahr.
    Ein leisen Knacken störte die Ruhe. In seiner Hand hielt Chiron einen kurzen, abgebrochenen Ast. Er betrachtete ihn, fühlte über die raue Oberfläche und hielt ihn gegen das Sonnenlicht. Dabei kam dem Jungen eine Idee. Sein Blick fixierte das Holz und Chiron konzentrierte nur auf den Ast und sonst nichts. Eine Weile saß er so da und ließ dann davon ab. Am Ast hatte sich nicht geändert. Auch sonst war alles beim Alten geblieben.
    Chiron verstand es nicht. Er hatte es genau so gemacht, wie er es bei Corax beobachtet hatte, als dieser die Kerze zum Brennen gebracht hatte. Noch einmal versuchte Chiron diese so genannte Magie zu wirken. Ganz ohne Resultat. Aus irgendeinem Grund klappte es bei dem Jungen nicht. Sonst funktionierte es immer, wenn er etwas beobachtete und nachahmte. Hieran scheiterte er trotzdem. Das gefiel ihm ganz und gar. Nein, es machte Chiron sogar ein bisschen wütend. Auf sich selbst, auf die Magie, vielleicht sogar auf Corax. Was immer der Grund für sein Versagen war, es machte ihn zornig. Achtlos warf er den Ast im hohen Bogen davon und widmete sich wieder ganz und gar dem in die Ferne Blicken.

  4. Beiträge anzeigen #144
    Schwertmeister Avatar von Samorin
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    Samorin ist offline

    Wald in Silden

    Samorin hatte gute Laune er hatte heute zwar nicht mehr als sonst verkauft aber hatte es sich ansonsten gut gehen lassen. "So jetzt noch schnell as Kraut wegschließen und ann kann ich machen was ich will." Dachte er whärend er durch den Wald ging. Allmählig setzte die Abenddämmerung ein und die Treppe zu seinem Keller war langsam zu sehen. Als er gerade nach seinem schlüssel suchte stellte er fest das sein Schloss aufgebrochen worden war. Bestürtzt stürmte er in den Raum. Es war eigentlich alles wie immer, Kein Packet Kraut fehlte stellte er fest nachdem er sie nachgezählt hatte. Sonst schien auch nichts geklaut worden zu sein. "wer zur Hölle Bricht eigentlich eine Tür auf, wenn er nichts klauen will." Fragte er sich. Doch dann schoss es ihm es war alles wie immer und genau das war es. Gestern hatte er diese Kiste gefunden und die war weg. Er hatte sie nicht einmal geöffnet. wie hatte der Besitzer überhaupt sein Eigentum wiedergefunden. Egal jetzt musste er erstmal ein neues Schloss kaufen gehen.

  5. Beiträge anzeigen #145
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Warum eigentlich nicht? Ryu musste schwer überlegen, während er sich das Angebot des Gemüsehändlers ansah. -Gemüse... Das sind... Karotten... Kartoffeln... Blumenkohl... Und... Verdammt, wo ist das Fleisch?!- überlegte der junge Schmied, während er ein unscheinbares, weißes Gewächs genauer betrachtete, das einem gewissen Teil am männlichen Körper nicht ganz unähnlich schien.

    "Was... Was in drei Schinkens Namen ist das?!" sprudelte es dann aus ihm heraus, während er damit wild herumwedelte. "Immer mit der Ruhe, junger Mann! Diese Dinger nennt man..." doch ehe der Händler aussprechen konnte, fiel ihm der mehr als aufgebrachte Schmied ins Wort. "Es ist mir egal, was das ist! Es sieht aus, wie es aussieht und ich werde nicht zulassen, dass du an unser armes Volk Dinge verkaufst, die aussehen, als wären sie von verhungernden Männer abgeschnitten worden! Das wird noch Folgen haben, Spargel! Jawoll ja!" drohte er dem armen Gemüsehändler, der ebenjenes Gewächs nach sich, Spargel dem ersten, benannt hatte. Ohne weitere Worte drehte er sich schließlich um, das Gewächs noch immer in der Rechten, und ging so seiner Wege. Er würde wohl beim Druidenrat vorsprechen müssen über dieses äußerst suspekte Kraut, oder was es auch war.

    Nachdenklich ging er seiner Wege, während er noch immer diesen "Spargel" betrachtete. "Teufelswerk! Eindeutig! Was wohl Ornlu... Huh?" Sein Blick wanderte auf den Wegesrand, von dem ein seltsamer, äußerst schriller Ton kam. Doch was da klang wie ein eunuchierter Sacavanger, war keines der eben genannten Tiere. Zumindest war es Ryu durchaus bewusst, dass diese Dinger keine Tavernen bezogen und die Wildniss bevorzugten. Wer würde eigentlich einem dieser Vögel seinen... Nun, egal, diese seltsamen Töne kamen aus der Taverne, an der er gerade vorbeilief und bis zu eben diesem Zeitpunkt nun stand. Ein Blick nach oben festigte dann auch Ryus Entschluss, dass dies kein Scavanger war.

    Dort oben im Fenster konnte der Schwertmeister, der sich aufs Kämpfen ebenso verstand, wie das Schmieden, die Umrisse einer Gestalt erkennen, die augenscheinlich etwas zersägte... Nur die Geräusche dabei schienen äußerst... Fragwürdig. Würde er unter den grauen Vorhängen wenigstens erkennen, was dort vor sich ging. Nun, ohne sich noch etwas zu denken, blickte er wieder auf das Gewächs. Erst, als weitere Töne erklungen, hob er wieder den Blick.

    "Also eine Säge würde weitaus weniger Krach machen und sich zum Sägen noch besser eignen..." rief er nach oben, woraufhin die Töne wieder unterbrochen wurde und eine zierliche, ihm unbekannte Gestalt aus dem Fenster herauslugte...
    Geändert von Ryu Hayabusa (20.05.2009 um 21:03 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #146
    Provinzheld Avatar von Ravnyir
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    Ravnyir ist offline
    Die Zeit verging im Flug während Ravnyir am Tage mit seinen Häschen spielte und zwischendurch einmal die Taverne zum Speisen aufsuchte. Er hatte großen Spaß dabei, mit den kleinen Tieren herumzulaufen, sie zu füttern und zu streicheln. So ging die Sonne auf, wanderte über den Himmel und war schlussendlich schon am versinken, der Jäger jedoch wollte immer noch nicht aufhören. Seine Hasen allerdings, die ja noch klein waren, wurden langsam aber doch müde. Zuerst war es Nummer acht, die plötzlich einschlief. Dann waren es 2,3,4,5,6,9 und 10, die nach der Reihe umkippten und es sich im kurzen Gras gemütlich machten. Tayv schien noch Lust zu haben, doch als sich dann schließlich sogar Zero ein Plätzchen im Schatten von Ravnyirs Hütte suchte, fielen dem Jäger auch schon fast die Augen zu, vom ganzen hin und her rennen.
    So klaubte er jeden einzelnen Hasen vom Boden auf und trug sie, einen nach dem anderen, in sein Heim hinein und dort aufs weiche Bett. Am Ende lagen sie dort, auf einer kleinen Decke, alle zusammengerollt wie kleine Fellknäuel und gaben fröhliche Schlafgeräusche von sich. Einer der Hasen, es war wohl höchstwahrscheinlich Nummer 3, was Ravnyir aber nicht genau bestimmen konnte da sie sehr eng aneinander schmiegten, gab so laute Töne von sich, das er ihn fortan nur noch Schnarcher nannte.
    Damit hatte der Jäger nun nurmehr neune von ihnen zu benennen und machte sich erschöpft zur grünen Krähe auf, auf dass ein kaltes Bier und gutes Fleisch ihn wieder munter und stark machen würden…

  7. Beiträge anzeigen #147
    Veteranin Avatar von Nanami Rin
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    Nanami Rin ist offline
    Etwas demotiviert blickte Nanami auf ihre geröteten, schmerzenden Finger. Das hat man wohl davon, wenn man den ganzen Tag versucht auf einem Instrument zu spielen, das scheinbar nur Leute mit stählernen Fingerkuppen beherrschen können! Sie ärgerte sich. Seit sie die Fidel in Angriff genommen hatte, hatten sich ihre Fähigkeiten nicht wirklich gesteigert. Nun ja, sie hatte zwar Stunden damit verbracht, aber ein Meister wurde man davon ja trotzdem nicht. Das redete sie sich so lange ein, bis sie wieder Mut fasste und ein weiteres Mal versuchte, die Anfangstöne ihres Lieblingsliedes zu spielen. Wieder verzweifelte sie schon bald, als der zweite Ton viel zu tief geriet, der Finger, der auf die Saite drückte wehtat und der Bogen sich quietschend über die Saite schob. Sie kniff die Lippen zusammen um nicht zu fluchen. Bei ihrem Vater hatte das immer so einfach ausgesehen.
    Ein weiteres Mal setzte sie den Bogen an. Mitterweile glaubte sie, ihn richtig zu halten. Aber das brachte alles nicht viel, solange ihre linke Hand den Zusammenhang zwischen Saitenlänge und Tonhöhe nicht begriff.
    Nanami wollte es schon aufgeben und beschließen, noch einen Abstecher an die frische Luft zu machen, da hörte sie eine Stimme von der Straße rufen. Sie zweifelte kaum daran dass sie gemeint war, sie verstand zwar nicht alles über ihren schrillen Tönen, aber immerhin "weniger Krach" und "Säge". Leicht beschämt blickte sie aus ihrem Fenster, vor dem sie stand und lugte hinunter auf die Straße. Dort stand ein junger Mann, der etwas längliches in der Hand zu halten schien und schaute zu ihr hinauf. Wäre sie nicht so blass, wäre ihr jetzt wohl ein wenig die Schamesröte ins Gesicht gestiegen, aber bisher war ihr sowas noch nie passiert. Warm wurde ihr trotzdem um die Ohren.
    Verdammt!, dachte sie. Dabei wollte ich gradr rausgehen. Vielleicht ist er ja schon weg, bis ich unten bin... Dann riss sie sich ordentlich am Riemen. Verdammt, Na, seit wann machst du dir etwas daraus, was die Leute von dir denken? Du gehst jetzt da runter, und selbst wenn dir dieser Kerl die Löffel langzieht wegen Lärmbelästigung oder sonstwas!
    So, immerhin etwas mit Mut gerüstet stieg sie die Treppe hinunter und trat durch die Tür der Krähe auf die Straße. Da stand dieser Mann immernoch. Sonderlich gepflegt sah er nicht aus, seine Hemdsärmel waren abgerissen, die Schuhe ein großes Stück Schlamm. Auch sein Haar war nicht gerade sauber, und in der Hand hielt er einen Spargel. Vielleicht war er ja verwirrt. Aber Nanami wusste, wie sehr der erste Eindruck täuschen konnte.

  8. Beiträge anzeigen #148
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline

    Vorplatz der Wassermühle

    Die geschäftsführende Lagermeisterin Sildens stand breitbeinig auf dem Vorplatz und beaufsichtigte die Arbeit der Knechte und Mägde, der Holzfäller und Jäger, die ständig hier ein und ausgingen und ihr Zeug immer da hinstellten, wo garantiert jemand darüber fiel und ausgeliehene Werkzeuge nie rechtzeitig zurückbrachten, wenn überhaupt, und und und...
    Sie konnte sich den ganzen Tag aufregen - sie tat es auch und wehe dem, der ihren Zorn zu spüren bekam. Bei ihr bekam jeder sein Fett weg und wehe, es wollte sie jemand anmachen.
    Normalerweise war die Koordination der Warenlieferungen ja schon schlimm, aber heute...
    Was für ein Chaos, was für ein Chaos. Und das Alles nur, weil die Lagerkapazitäten dringend erhöht werden mussten.
    Erst gestern wieder hatte Mandy sich über den Haufen an Kisten, Fässern und Säcken geärgert, die die ganze Veranda der Wassermühle verstellten.
    Aber damit würde es jetzt bald vorbei sein. Endlich.
    Allerdings musste sie deshalb auf ihre beiden zuverlässigsten Mitarbeiter, Yared und Ijan, den Altknecht, verzichten, die eben jene Ausbaumaßnahme vorbereiteten.
    "He, ihr da, seid ihr wahnsinnig, einfach die Kisten so halbherzig zu stapeln, beim nächsten Rattenfurz, möchte ich nicht der sein der sich in ihrem Schatten aufhält."
    Unfähig, allesamt unfähig.
    Plötzlich lenkte etwas anderes ihre Aufmerksamkeit auf sich, ein dämliches Spottlied hinter sich und drehte sich um. Orick und Jefan, die beiden Knechte, die sie soeben zusammengeschissen hatte atmeten auf.
    Das Leid sang ein Selbstzufriedener Junger Mann und Mandy hasste selbstzufriedene Faulenzer, die ihre Zeit mit Spottliedchen verschwendeten.
    "Hey du, was willst du hier?", gaffte sie ihn an und fuhr, ohne eine Antwort abzuwarten, fort: "Du bist wohl neu hier und hast nichts besseres zu tun, als hart arbeitenden Leuten im Weg rumzustehen? Wie heißt du?"

    Yared

  9. Beiträge anzeigen #149
    Waldläufer Avatar von Calingor
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    Calingor ist offline
    "Du bist wohl neu hier und hast nichts besseres zu tun, als hart arbeitenden Leuten im Weg rumzustehen?" ertönte es in Calingors Rücken. Da er nicht glaubte, das er gemeint war, ging er einfach weiter und kümmerte sich nicht weiter darum. Aber noch keine eineinhalb Schritte weiter kam die nächste Frage:
    "Wie heißt du?" diese Frage musste an ihn gerichtet sein, denn alle um ihn herum arbeiteten oder waren gar nicht anwesend.
    "Ähhm, Calingor ist mein Name! Ja wohl. Ich heiße Calingor! Und wer seid ihr? Auf jeden Fall eine Ausgeburt an Grazie und Eleganz!" begann Calingor schnell die Dame zu beschwichtigen, die ihn da so übelst angesprochen hatte.

    "Hör auf dich einzuschleimen und mach irgendwas!" fuhr ihn die Frau an.
    "Ich hasse schleimige Schmeichler! Du kannst mir schmeicheln, wenn du für mich arbeitest!"
    "Oh tut mir leid. ich wusste nicht, dass ich hier gebraucht werde! Hat mir keiner gesagt! Übrigens, liegt ihr mit der Annahme richtig, dass ich hier neu bin! Bin vor.."
    "Was interessiert mich das? Arbeitest du schon? Ich sehe nichts!" fiel ihm diese unhöfliche Frau ins Wort. Aber Calingor traute sich nicht wirklich Widerworte zu sprechen, da ihm die Frau wohl positionstechnisch, als auch körperlich überlegen war.
    "Nun was wollt ihr denn das ich arbeite? Wer seid ihr überhaupt, das ihr so mit mir redet?"

  10. Beiträge anzeigen #150
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Kaum hatte er gerufen, stand das Mädchen, dass eben aus dem Fenster geschaut hatte vor ihm und blickte ihn ein wenig... Nun... Verärgert würde es wohl am besten treffen, genau! Sie blickte ihn verärgert an und Ryu sie... Nur irgendwie fragender. Also war sie das Mädchen, dass diese seltsamen Töne von sich gab. Der Krieger musterte sie eingehend. Eine zierliche, junge Gestalt mit rotbraunem, lockigen Haar stand da vor der Taverne, die Hände in die Seiten gestemmt. Kurz blinzelte Ryu mit seinen bernsteinfarbenen Augen, was wohl ein wenig Unverständniss ins Gesicht des Mädchens trieb...

    Gesehen hatte er sie hier zuvor noch nie. Wer sie wohl war? Und ob sie etwas mit diesem seltsamen Stück Gewächs zu tun hatte?! Neugierig ging er einen Schritt auf sie zu und verneigte sich leicht. "Mylady, verzeiht, aber es sah von hier unten ein wenig aus, als versuchtet ihr etwas zu zersägen... Darf ich fragen, was es damit auf sich hat? Ihr müsst wissen, es wäre nicht das erste, seltsame Phänomen, dass mir heute begegnet ist..."

    Er war ja gespannt, wie sie reagieren würde... Aber irgendwie... War sie genauso schnell wieder in der Taverne verschwunden, wie sie herausgekommen war. Komisches Mädchen... Naja, wie auch immer. Nun musste Ryu erstmal dieser "Spargel"-Sache nachgehen...
    Geändert von Ryu Hayabusa (20.05.2009 um 22:03 Uhr)

  11. Beiträge anzeigen #151
    Provinzheld Avatar von Ravnyir
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    Ravnyir ist offline
    Die Taverne war zum bersten gefüllt. Überall floss der Alkohol in Strömen und alle schienen mit ihren Gesöffen sehr zufrieden zu sein. Ravnyir hatte sich in die dunkelste Ecke des Schankraumes verzogen, die Kapuze seines dunkelgrünen Umhangs tief ins Gesicht gezogen und schlürfte dann und wann an dem Glas Rotwein das er sich bestellt hatte. Und zwischendurch schob er sich auch ein Stück, butterbestrichenes, Schwarzbrot in den Mund.
    Fleisch und kaltes Bier hatte er ja eigentlich bestellen wollen, doch gerade als er den Wirt darauf anzureden versucht hatte, hatte sein Magen wild rumort und so lauthals klar gemacht, dass wohl eher leichter Kost angebracht wäre. Also waren es nun ein einfaches Schwarzbrot mit Butter und dazu das kleine Glas Wein, die auf dem Tisch vor ihm standen und dann und wann an den Mund gehoben wurden.
    Doch nicht einmal dieses Mahl mochte ihm so recht schmecken und er fragte sich wieso dem wohl so sei. Vielleicht lag es ja nur an den leichten Kopfschmerzen, die immer wiederkehrten und wie Hammer und Meißel, seinen Kopf bearbeiten zu schienen. Oder das laute Getöse in der grünen Krähe, das einem Scheuen Wesen wie Ravnyir gar nicht Wohl tat. Was auch immer es war, es ärgerte ihn, den das sein Essen schlecht schmeckte, konnte er nicht behaupten. Zu gern hätte er den Wein vollends genossen, doch es blieb ihm vorerst verwehrt.
    Völlig entkräftet und vom Kopfweh geplagt, wollte der Jäger schon aufstehen und verschwinden, da hörte er plötzlich liebliche Klänge mitten in den lauten Klängen der Taverne. Es waren leise, jedoch klare und helle Töne die da ein Instrument von sich gab. Bezaubert zog sich Ravnyir die Kapuze vom Kopf und richtete seinen Blick, durch all das wilde Geschreih und Gesöff hindurch, auf einen kleinen, verhüllten alten Mann, der ein dem Jäger unbekanntes Instrument aus verschieden großen, zusammengebundenen Holzrohren in der Hand hielt und eifrig hineinblies.
    Der so entstehende Ton war hier schwer zu hören, doch konnten Ravnyirs Ohren ihn gut aus den anderen Klängen herausfiltern und er labte sich lange an diesem. Gar nicht aufhören wollte er, doch dann machte es plötzlich einen lauten Rums und sein Freund Azaved hatte sich zu ihm an den Tisch gesellt…

  12. Beiträge anzeigen #152
    Abenteurer Avatar von Azaved
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    Azaved ist offline
    " Autsch, verdammt. Abend altes Haus wie gehts es so? "
    Azaved rieb sich das Knie, mit welchem er gegen die Tischkante gestoßen war.
    " Tut mir Leid dich zu erschrecken, bin etwas... durch'n Wind."
    " Betrunken bevor du in die Taverne kommst? " lachte Ravnyir.
    " Nene, du, schlimmer, viel schlimmer. Bin zusammengehauen worden, aber so richtig."
    " Wie das denn? "
    " Sind anscheinend doch nicht alle Sildener so nett wie ich dachte. Bin vorhin durch die Stadt gelaufen als ich auch einmal versehentlich gegen so nen Typen gelaufen bin der mit 3 Freunden unterwegs war. Sind beide zu Boden gefallen, der Typ war mächtig sauer und als ob das nciht reichen würde ist mir auch noch die Kapuze runtergefallen und die haben mich als Assassinen erkannt. Haben zwar nichts verpetzt, mir dafür aber ordentlich die Fresse eingeschlagen. Ts. 4 Leute gegen einen Krüppel, war ja klar wie das ausgeht. Junge ich sag dir, läuft mir einer von denen mal alleine über den Weg, mal sehen wie mutig er dann noch ist. Aber jetzt wollte ich mir die Schmach erstmal mit ein paar Bier runterspülen. "

  13. Beiträge anzeigen #153
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline

    Vorplatz der Wassermühle

    Wer sie war, dass sie mit ihm so redete, fragte dieser grüne Spargelbubi, namens Calingor, sie.
    "Ich bin Mandy, die amtierende Lagermeisterin von Silden, und ich habe das Recht mit jedem hier so umzuspringen, wie es mir beliebt, vor allem mit euch, ihr faules, nichtsnutziges Neulingspack."
    Sie liebte und hasste diese Art von Frischlingen gleichzeitig. Liebte sie, weil sich diese Vollidioten so schön herumkommandieren und zusammenfalten ließen. Hasste sie aber auch, weil eben jene meist für nichts und wieder nichts zu gebrauchen waren und ständig nachgearbeitet werden musste. Was für eine Verschwendung an Arbeitskraft. Aber für diesen Calingor hatte sie eine spezielle Aufgabe, bei der er ganz bestimmt nichts falsch machen konnte.
    Beim Gedanken daran wurde sie richtig freundlich und bemitleidete den armen Kerl fast.
    "Du wohnst hier? Lebst in der Gemeinschaft des Waldvolkes und regst keinen Finger dafür?" Mandy holte tief Luft um Calingor für ein und alle Mal zur Schnecke zu machen und er wagte es tatsächlich, sie in ihrer schönen Predigt zu unterbrechen.
    "Ich bin doch gar kein Mitglied ..."
    Das reichte ihr jetzt und sie drückte diesem Hanswurst einen roten Stein in die Hand.
    "So, jetzt bist du Teil des Waldvolkes."
    Vollkommen perplex musterte sie der Jüngling. Jetzt hieß es, schnell weitermachen, bevor er seine Sprache wieder fand.
    "Da wir das so schnell klären konnten, gehst du jetzt gleich hinein zu Ijan, das ist der Altknecht, so ein braunhaariger bulliger Typ mit Backenbart und lässt dir eine Schaufel geben. Dann wirst du da rüber gehen ..."
    Mandy zeigte mit der Hand in Richtung des entgegengesetzten Vorplatzendes.
    "... und wirst die Jauchegrube umschichten. Achja und gib den Stein danach bei Ijan ab. Er wird dir deine Einstandskleidung geben. Die wirst du nachher auch dringend brauchen."
    Genauso wie mindestens zwei Gallonen Wasser und Veilchenöl und eine Wurzelbürste, um die Zeit des Stinkens wenigstens zu halbieren. Herrlich.

    Yared

  14. Beiträge anzeigen #154
    Provinzheld Avatar von Ravnyir
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    Ravnyir ist offline
    Auf die Erzählung seines guten Freundes war dem Jäger die gute Laune gleich verflogen. „ Soso,“ sagte er ein wenig wütend, „ Darauf spendier ich dir gleich eines.“ Er rief den Wirt zu sich und bestellte sogleich ein Bier für den Varanter und noch ein Glas Wein für sich selbst, da er das andere, in Anbetracht des schönen Flötenspiels, doch noch gelehrt hatte.
    Aidar war jedoch schwer beschäftigt und während er wartete, suchte Ravnyir den Schankraum nach dem geheimnisvollen Flötenspieler ab. Dieser aber war mittlerweile Leider verschwunden und so musste der Jäger ohne die schönen Klänge des unbekannten Instrumentes auskommen. Azaved saß derweilen, das Gesicht vollends versteckt, ruhig auf seinem Stuhl und gab keinen Laut von sich.
    „ Haben dir die Schläger wohl auch die Zunge rausgeschnitten?“, fragte Ravnyir ein wenig spöttisch. Als der Varanter ihn darauf erstaunt ansah sagte er, „ Nana, nur ein Scherz. Lust auf einen Stängel Sumpfkraut.“ Sein Gegenüber nickte und so holte der Jäger das Päckchen mit dem Kraut unter seinem Umhang hervor und reichte Azaved einen Traumruf.
    „ Der heitert dich ein wenig auf, “ sagte er noch und steckte sich selbst einen an. Just in diesem Moment trat dann auch Aidar an den Ecktisch und nahm die Bestellung Ravnyirs auf…

  15. Beiträge anzeigen #155
    Abenteurer Avatar von Azaved
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    Azaved ist offline
    Der sanfte Gefühlsregen der mit dem Sumpfkraut kam ließ jeglichen noch vorhandenen Schmerz verblassen.
    Als er sich dann auch noch zusätzlich sein Bier reinschüttete war seine gute Laune wieder vollends hergestellt.
    Auch Ravnyir schien langsam "richtig glücklich" zu werden.
    Beide begannen zu lachen.
    " Jaja, das Leben ist hart nicht wahr? Egal wie sehr man sich den Arsch aufreißt, immer kriegt man die Quittung dafür.
    " Wohl wahr, wohl wahr. " stimmte Ravnyir ihm glucksend zu.
    " Aber du mein Freund, du bist echt ok. Komm, trinken wir einen auf unser beider Wohl. "
    Sie stießen nochmals an und tranken den halben Humpen in einem Zug leer.
    " Aber weißt du " murmelte Azaved nach einiger Zeit " ich hab dir auch noch was trauriges zu sagen."
    " Was denn?"
    " Nun ja ich.... ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken die Stadt zu verlassen. Mir scheint hier werde ich niemals aufgenommen..... "

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    Provinzheld Avatar von Ravnyir
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    Ravnyir ist offline
    Ravnyir stockte beim Weintrinken als Azaved vom verlassen der Stadt zu sprechen begann. " Ach komm... hier wird es dir gut gehen, das hab ich nun schon öfters angemerkt. Natürlich, da werden immer ein paar Leute sein die dich nicht dulden, doch wenn du deine Geschichte vorträgst wird dir keiner einen Strang umlegen wollen, darauf hast du mein Wort. Und nun vergiss bitte die schlimmen Gedanken, besinne dich und trinke."
    Bei diesen Worten schwenkte Ravnyir sein Weinglas hoch in die Luft und trank es mit einem Schluck aus. Dann aß er noch die letzten Bissen seines Schwarzbrotes und stand sogleich auf.
    " So nun muss ich leider wieder gehen, die Müdigkeit hat mich wohl dochnoch eingeholt und ich kann mir gerade nichts schöneres vorstellen als mein warmes Bett. Man sieht sich, und wehe du verschwindest hier aus der Stadt," drohte er seinem varantischen Freund und hob dabei symbolisch den Zeigefinger.
    Ravnyir verließ daraufhin die Taverne und machte sich wieder zu seinen zwölf Häschen auf die hoffentlich noch alle lieblich schlummerten...

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    Schwertmeister Avatar von Samorin
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    Samorin ist offline

    Wald Sildens

    Samorin Stand auf der Lichtung nahe des Jägerlagers von Orormin und trainirte mit dem Schwert. Unablässigt die gleichen Bewegungsabläufe. Er wusste nicht wie lange er sschon so übte, ihm trat schon der Schweiß aus und lief ihm dem Nasenrücken entlang. er schien es schon automatisch hinzubekommen den eigentlich war er garnicht hier, er fragte sich was es mit der Kiste auf sich hatte, die er zuerst fan und wenig später wurde sie ihm dann geklaut.
    Was war wohl drinn gewesen? diese Frage wurmte ihn und er bereute es dass er sie nicht geöffnet hatte. "Obwohl wer weiß was der Besitzer dan mit mir gemacht hätte, hätte ich den Inhalt wirklich gesehen." Überlegte er und steckte sein Schwert zurück in die Scheide. Jetzt wollte er was essen. Er war hungrig und durstig. Alsoo machte er sich auf den Weg nach Silden.

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    Legende Avatar von Decon
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    Decon ist offline
    Er nahm nun noch den letzten Schluck aus dem Glas, bezahlte das Bier und fragte nach einer Unterkunft zum schlafen. "Es ist gerade noch eins frei geworden, das kannst du haben!" sagte der Wirt. "Das kostet dich aber 20 Goldstücke"fügte er noch hinzu.
    Decon nahm sich dieses Zimmer und konnte seit langem wieder ruhig schlafen.
    Der morgen brach herein und Decon schlief erstaunlich lange. Man hörte unten schon das Gelächter und das krachen der Gläser auf demm Pult. Decon stand langsam auf, er hatte leichte Oberschenkel schmerzen und ging langsam zum Tisch, der im Zimmer stand. Darauf legte er den Abend zuvor den Bogen, das Goldsäckchen und den Brief ab. Er zählte sein Gold nach, kam auf 75 Goldstücke und betrachtete nocheinmal den Bogen. Dieses Muster kam ihm stark bekannt vor. Ein großer Turm war abgebildet, Die markanten linien waren gerade, aber der eine strich verlief schräg nach unten und sah aus, als würde er schnell und ungenau gezogen.

    Decon malte sich sonst etwas aus. Eventuell solle dies Faring sein, und der Vater ritzte dies als Tipp ein und als er den letzten Strich vollenden wollte, kamen die Orks schon. Es klingt logisch doch wie soll Decon seinen Vater aus dem Ork belagerten Faring befreien? Das war unmöglich. Er hing sich den Bogen um die Schulter, hängte seinen Goldsack an den Gürtel und steckte den Brief mit in Tasche. Dann öffnete er die Tür und nahm den Schlüssel mit zum Wirt, bedankte sich bei ihm und ging aus der Kneipe. Er sah Silden jetzt in seiner vollen Pracht schlenderte so durch die Gassen.

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    Ritter
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    Jarvo ist offline
    Gut zweihundert Yards vom Höhleneingang entfernt hatten sie ihr Lager im Schutze des Waldes, verborgen von Ast und Zweig, aufgeschlagen. Da es spät gewesen war, hatten sie zuerst Tavik als Wache bestimmt, sodass sich der Rest ungestört und schlafen legen konnte. Die Strapazen des Tages sorgten dafür, dass keiner mehr das Bedürfnis verspürte wach zu bleiben und den Hünen Gesellschaft zu leisten.
    Ungestört verstrichen die ersten zwei Stunden, die nur von einem gelegentlichen, leisen Schnarchen der Waldläufer durchbrochen wurden. Die Zeit der Ablöse kam für Jarvo schnell, viel zu schnell. Er war als nächstes an der Reihe, wurde mit einem leichten Stups an der Schulter aus dem Schlaf gerissen und musste sich kurz orientieren, ob nun Freund oder Feind vor ihm stand.
    Taviks Gesicht war nur ein paar Handbreit von dem Seinen entfernt und wurde von dem matten Schein des Mondes nur soweit erhellt, dass die Kontraste der Wangen- und Stirnpartie zu erkennen waren.
    Mit einem stummen Blick und einem Nicken wurde dem Barden bedeutet, seinen Posten einzunehmen.
    Jarvo richtete sich auf und streckte seinen Rücken durch, woraufhin Wirbel um Wirbel ein knackendes Geräusch von sich gaben, das in der Dunkelheit beinahe gespenstisch wirkte.
    Tavik legte sich mit einem Seufzer nieder, zog die Decke über seine Augen und gab schon bald mit seinem regelmäßigen Ein- und Ausatmen kund, dass der Schlaf über ihn gekommen war.
    „Verdammt wurzeliger Boden… mein verdammter Rücken bringt mit um“, dachte Jarvo, als er sich an den Stamm der Buche lehnte, welche ihm exzellenten Sichtschutz gegenüber dem Höhleneingang bot.
    Die Nacht schien ruhig und der klare Himmel versprach, dass der nächste Tag eine schwüle Hitze mit sich bringen würde.

    Eine Stunde verstrich… ein Wiesel huschte vor den Füßen des Waldläufers vorbei und ließ ihn hochschrecken. Doch seine Augenlider waren schwere Steine und wollten sich partout nicht offen halten lassen, gleich wie sehr Jarvo sich anstrengte und seiner Willenskraft einen unhörbaren Kampf mit dem Schlaf austrug.
    Sein Geist spielte seine törichten Spiele mit ihm und gaukelte ihm vor, er würde in Silden auf einer Bank in der Sonne sitzen und angenehm mit Mertens palavern, der ihm von einer neuen Teekreation erzählte, die er mit den gefundenen Kräutern erschaffen hatte. Auch Grindir war da, der, bewaffnet mit einem rostigen Schälmesser einen Übungskampf mit Kilijan führte, der gekonnt seinen Schmiedehammer schwang und mit gellendem Schlachtruf nach vorne stürmte.
    Ein Lichtblitz? Hatte er eben ein gezogenes Schwert gesehen, dessen Schimmer sich im Mondschein widerspiegelte?
    Ruckartig war Jarvo wach und kniff seine Augen zusammen, um abzuschätzen, ob dieses Bild noch zu seinem surrealen Traum gehörte oder sich unweigerlich vor ihm abspielte. Er spitzte seine Ohren, hielt den Atem an und ließ eine Hand den Schaft seiner Klinge umschließen.
    Stille… oder nicht?
    Waren das Schritte, die auf dem lockeren Waldboden ein kaum wahrnehmbares Geräusch von sich gaben, oder war es der Wind, der nur vor, hinter und seitlich von ihm seine Anwesenheit kundgab?
    Nun erhob sich der Barde und zückte seinen Dolch. Wenn es zum Kampf käme, würde er den, den er hinter dem Stamm der Buche vermutete mit einem präzisen Stich ausschalten müssen. Er konnte es nicht riskieren jemand ihm zuvorkommen zu lassen.
    Einer der schlafenden Waldläufer gab einen kurzen, grunzenden Laut von sich.
    Verdammt!, kreischte Jarvos Verstand und befahl, gar trieb ihn dazu nach vorne zu schnellen und die Klinge seines Dolches in einem runden Bogen in seinem Ziel zu versenken.
    Das Herz des Barden überschlug sich, als er sah, was er da erstochen hatte… Holz…nur Holz.
    Eine frische Kerbe tat sich in der Borke der Buche auf und verströmte schon den harzigen Geruch, der Jarvo nur allzu bekannt war.
    Verdammt, überkam es ihn erneut, als er rekapitulierte, wie schlecht er sich in dieser Situation unter Kontrolle gehalten hatte.
    Sein Dolch wanderte zurück in die Scheide, sein Blick ging zu Boden und erschöpft ließ er sich auf seine Knie sinken. Nur unbewusst nahm er die zahllosen, dunkel gekleideten Männer wahr, die sich rings um das Lager positioniert hatten, ihren gespannten Bogen bereit hielten und ihr Schwert mit funkelnden Augen gegen die Waldläufer richteten.

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    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    Sanft knarrten einige Bögen, deren Sehnen sich langsam spannten und das Holz bogen, das leise klapperte, als spitze Pfeile angelegt wurden. Doch es waren nicht viele, vielmehr waren es Schwerter, die zwischen Ästen blitzten. Kurzschwerter, Langschwerter, Bastardschwerter. Sie alle waren fest in den Händen jener, die sie eingekreist hatten. Schnell schreckte der Novize aus seiner Ruhelage auf. Auch Jarvo, Dekker, Tavik und Irenir waren schon auf den Beinen, aufgeschreckt von einer trügerischen Ruhe, der vollkommenen Abwesenheit jeglicher Geräusche. Sie waren also doch da gewesen!
    Mit verwegenem Gesichtsaudruck zog er sein Langschwert aus der Scheide und ließ es einige Male in der Luft kreisen, bevor er die Spitze in Richtung der Angreifer hielt. Ein wenig pathetisch, doch er hatte sein Schwert schon lange nicht mehr richtig in der Hand gewogen, die Kraft gespürt, mit der die lange Klinge die Luft zerschnitt und zweifelsohne auch Fleisch zerschneiden konnte. Kampfeslust weckte sich in ihm, wie er sie erst ein paar Male verspürt hatte. Bei der Befreiung Lagos von der assassinischen und orkischen Besatzung beispielsweise. Doch damals war er noch ein junger und unbeholfener Nomade gewesen. Bis zum heutigen Tage hatte er Erfahrung gesammelt und war in der Zwischenzeit sicher nicht auf den Kopf gefallen.
    „Haben wir eine Chance?“ wisperte er den anderen zu, als sie Rücken an Rücken zueinander standen, noch immer eingekreist von den Fremden. Er hatte keine Übersicht, wie viele es waren, noch was genau sie wollten. Doch er würde sicher nicht ruhig dastehen, und seinen Tod abwarten, wenn er sie denn erwarten sollte.

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