Hi,
irgendwie hat diese Aufgabe für viele in der Klasse, auch bei mir, einige Zeit für mehr Schwierigkeiten und Verwirrung gesorgt, als sie auf den ersten Blick denkt - wahrscheinlich, weil hier irgendwie physikalische und mathematische Exaktheit hier mit menschlicher Logik konkurrieren, zumindest was das simulieren einer derartigen Situation im Kopf angeht.
Aufgabe:
Ein Junge lässt sich in einem Schwimmbad einfach senkrecht vom Sprungbrett ins Wasser fallen. Ein Mädchen hingegen springt mit voller Kraft waagerecht vom Brett ab. Wer kommt zuerst im Wasser an?
So, die meisten meinten das Mädchen, weil sie den längeren Weg, Luftwiderstand (Letzter könnte schon stimmen, aber soll, laut Lehrerin, hier vernachlässigt werden. Der dürfte imo hier eh nicht soooo zum Tragen kommen).
So, aber ich denke, die Lösung ist einfacher als gedacht, habe mich schon selber geschlagen würde meine Dummheit^^:
Weg für senkrechter Wurf nach unten:
y=-v0*(t1)-g/2*(t1)²
-->v0=0 m/s, da er sich nur fallen lässt, also folgt:
y=-g/2*(t1)²
Ortszeit-Gesetz für den waagerechten Wurd:
y=-g/2*(t2)²
Ab hier wird es dann schon offensichtlich, aber führen wir das alle zum direkten Beweis weiter...
--> t1=srqt(2y/-g)
--> t2=srqt(2y/-g)
y und g ist bei beiden gleich, daher kann man die Eine in die Andere einsetzen...
t1=t2
Ich bin einfach irgendwann darauf gekommen, da man beim Orts-zeit-Gesetz bei waagerechten Bewegungen schon sieht, dass die Fallzeit gänzlich unabhängig von der Startgeschwindigkeit ist.
Warum eigentlich? Das habe ich mich gefragt, gehört zwar nicht zur Aufgabe, ich bin aber neugierig...wollte mal fragen, ob da meine Erklärung bzw. Veranschaulichung soweit korrekt ist:
Die Funktionsgleichung der Wurfparabel beim waagerechten Wurf lautet:
y=-(g/2*v0²)*x²
So, hier sieht man: Da g festgelegt ist, ist a nur abhängig von der Startgeschwindigkeit. a dann die STeigung der Parabel an, diese widerum den Weg. Heißt: Umso mehr man v0 an 0 annähert, desto größer wird folglich a. Die Parabel ist stark gestreckt. Ob kleiner v0 also ist, desto geringer ist der Geschwindigkeitsunterschied zu einem äquivalenten senkrechten Wurf (musste ich bei einer anderen Aufgabe herausfinden: v1+v0=v2 für eine senkrechte Bewegung und einer waagerechten Bewegung bei gleicher Fallzeit, ist ja nicht schwer.), aber desto geriniger ist auch der Unterschied des Weges, den die Körper zurück legen muss. Die Parabel würde sich also nach und nach optisch einer Senkrechten angleichen. Umgekehrt dasselbe: Ist die Startgeschwindigkeit extrem hoch, ist a klein, die Parabel ist stark gestaucht und der Körper und dafür einen deutlich längeren Weg zurücklegen. Und da a eben NUR von v0 abhängig ist (außer man wechselt den Ort in Form eines Planeten^^) müsste sich dies dann eben wieder so ausgleichen, dass die Zeit, die gebraucht wird, um den Boden zu erreichen, unabhängig von der Startgeschwindigkeit ist. Bestes Beispiel Pistolenkugel: Zwar superschnell, aber hätte man hypothetisch wirklich eine Fläche GANZ OHNE Hindernisse würde die Kugel dennoch einige Zeit brauchen, bis sie den Boden erreicht. Demnach müsste doch gelten:
t(waagerechter Wurf)=t(senkrechter Wurf mit v0=0)
Oder? Würde aber bedeuten, dass jeder senkrechter Wurf MIT einer Startgeschwindigkeit in gleicher Zeit wie ein beliebiger waagerechten Wurf eine größere Höhendifferenz zurücklegen würde, oder? (natürlich unter Idealbedingungen Vakuum etc. Wir wollen mal nicht pingelig sein, bezieht also nur auf die Theorie, meine Frage^^).
Ach ja, noch eine kleiner Frage:
Im Tafelwerk steht für senkrechter Wurf ja:
v=-v0*-g*t
Aber wieso Minus? So bekomme ich am Ende doch eine negative Geschwindigkeit heraus...bei y kann ich das Minus noch verstehen, im Koordinatensystem befindet beim waagerechten Wurf z.b. die Wurfparabel im 4. Quadranten und da nach unten geöffnet, was durch logischen Prinzipien sein muss, muss mathematisch a eben auch negativ sein. Außerdem ist es bei Höhen ja recht üblich mit negativen Höhen zu rechnen. Bei einer anderen Aufgabe mit einem 50m Turm habe ich für y dann auch einfach -50m eingesetzt. Aber wieso bei v? Kann ich auch einfach v=v0+g*t nehmen? Ergebt sich ja auch so für die zusammengesetzte Bewegung v=v1+v2