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    Ritter Avatar von Sheila
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    Sheila ist offline
    Schweigend folgte sie dem Gauner durch eine kleine Schlucht, deren meterhohe Felswände in engem Abstand rechts und links zu ihnen standen und die nur wenig Sonnenlicht und Schnee zu ihnen nach unten liesen.
    Sheila merkte ihrem Begleiter an, dass er mit starker Müdigkeit zu kämpfen hatte, seine Schritte waren langsam und oft genug war er kurz davor über einen kleinen Stein oder Erdhügel zu stolpern, der sich vor ihm auf dem Weg befand.

    Es wunderte sie jedoch nicht im Geringsten, nachdem Black die ganze Nacht keine Auge zugetan hatte, sondern sich stattdessen dafür entschied auf die Rückkehr ihres Führers zu warten. War diese Vorsicht tatsächlich normal, oder gab es etwas das ihn zusätzlich auf Trab hielt und verbot sich die Ruhe zu gönnen?
    Als der Alte am Morgen noch immer nicht aufgetaucht war und es auch sonst kein Zeichen von seinem Verbleib gab, hatten die beiden ihr Gepäck aufgenommen und nach kurzem Beratschlagen beschlossen einem kleinen Pfad zu folgen, der sie weiter hinauf ins Gebirge führte.
    Die grobe Karte in Vangards Tagebuch lies vermuten, dass sie sich in die korrekte Richtung bewegten, doch wer vermochte das schon mit Sicherheit zu sagen?

    Ein Geräusch lies Sheila plötzlich innehalten und mit knappen Worten bedeutete sie auch Joe stehen zu bleiben.
    "Hast du das nicht auch gerade gehört?" Angestrengt lauschte sie und versuchte herauszufinden, ob da tatsächlich etwas war oder der Kopf der Schwarzhaarigen ihr lediglich einen Streich gespielt hatte.
    "Was? Ich hab nichts gehört!", brummte der Schatten schlechtgelaunt und wollte sich bereits umdrehen um weiter zu gehen.
    "Moment, warte ...!" Da war es wieder. Ein dumpfer Klang aus weiter Ferne. Nein, kein Klang.
    "Da ruft einer!" Irritiert blickte sie in sein Gesicht, doch Joe schien noch immer nichts hören zu können, oder es einfach nicht zu wollen.
    "Los, lass uns schnell weitergehen. Ich vermute es kommt von da vorne, vom Ausgang der Schlucht!"
    Rasch gingen sie weiter und bewegten sich auf das Ende des Felsenkessels zu in dem sie sich befanden.
    Wer bei Beliar schreit hier herum? Ist das etwa der Alte?

  2. Beiträge anzeigen #22
    Ritter Avatar von Sheila
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    Sheila ist offline
    Verwirrt starrte sie auf das, was sich soeben vor ihren Augen abspielte und versuchte sich einen vernünftigen Reim darauf zu bilden. Allein, es wollte ihr einfach nicht gelingen, stattdessen wandte sie sich an Black, der einen ebenso überraschten Eindruck machte wie sie.
    "Verdammt, sag dass das nicht wahr ist!"

    "Hilfeeeeee! So helft mir doch!", drang es von unten zu ihnen herauf.

    "Das ist er nicht, oder doch?", erwiderte er ihr und kratzte sich scheinbar nachdenklich am Kinn.

    "Warum steht ihr denn noch dort herum? Unternehmt doch was! Helft mir!"

    "Er murmelt so seltsames Zeug, Joe! Verstehst du ihn? Ich glaub er möchte nicht dass wir ihn so ansehen!"

    "Ja aber, warum hängt er denn dort herum? Ich bezweifle irgendwie, dass er dabei Spaß haben kann!"

    "Was soll das denn? Ich habe keinen Spaß! Jetzt helft mir doch endlich, bitte!"

    "Nunja, wer weiss denn schon worauf diese Nomaden hier stehen, vielleicht ist das eine Art Morgensport!" Mit gespieltem Verdutzen schaute sie zu ihrem Begleiter und dann wieder nach unten.

    "Was ist das für ein grässliches Spiel, dass ihr mit mir treibt. Seht ihr denn nicht, dass ich mich nicht mehr lange an diesem Ast halten kanne? Kommt doch bitte endlich zu mir und zieht mich wieder herauf! Ich flehe euch an!"

    Der spielende Ton war aus ihrer Stimme gewichen und an seine Stelle trat eine Mischung aus Ernst und Wut, mit der sie dem Alten entgegen rief.
    "Dann sag uns doch erstmal wie du in diese prekäre Siutuation geraten bist! Warum bist du denn so plötzlich verschwunden?"

    Ihr ehemaliger Führer, der sich hilflos an einen alten Baum klammerte und immer wieder panische Blicke in den Abgrund unter sich warf, schaute sie verwirrt an. Sein angsterfülltes Flehen drang zu ihnen herauf und zeigte wie fatal seine Lage war.
    "Was tut das denn zur Sache, helft mir doch endlich, ich kann mich nicht mehr lange halten!"

    "Dann solltest du jetzt dein dreckiges Maul aufmachen du Verräter! Los, was treibst du, was führst du im Schilde und warum finden wir dich hier?" Auch Blacks Stimme war wieder ernst geworden und er schrie dem hilflos Baumelnden seine Frage geradezu ins Gesicht.

    "Ich erkläre euch alles, alles! Nur helft mir doch bitte endlich, ich flehe euch an!"

    "Komm Black, wir sind hier fertig, lass uns gehen!", sprach sie zu dem Gauner und die beiden drehten sich um als würden sie davonlaufen.

    "Halt, stopp! Geht nicht, lasst mich nicht hier zurück! Ich ... ich erzähle alles, alles was ihr wissen wollt! Aber bleibt hier!"

    Die beiden kamen zurück an den Abgrund und lauschten den Worten des zappelnden Nomaden, der wie Shei plötzlich auffiel mehrere Wunden an seinem Körper trug. Würgemahle und gerötete Stellen bedeckten seinen Leib und zeugten von einem Kampf.

    "Ich wollte in der Nacht kurz raus, ich musste einfach mal!"

    "Was musstest du, hä? Lüg uns nichts vor, wir wissen genau dass du sein Diener bist, wir wissen, dass du Malpercios Willen ausführst!", unterbrach sie ihn schroff.
    "Wenn du willst dass wir dir helfen, dann sagst du uns alles! Alles, verstanden!"

    "In Ordnung, einverstanden, alles! Ich wollte mit ihm sprechen, seine Weisungen empfangen. Ihr hätte es drinne mitbekommen, deswegen ging ich nach draußen. Doch dann, dann sprang mich dieser Kerl an, dieses Tier. Er hat mich den ganzen Weg hierher gejagt, wir haben miteinander gerungen, ich hatte ihn fast soweit und dann hat er mich die Klippe hinabgestürzt! Das ist alles, jetzt helft mir herauf!"

    "Noch nicht!", erwiderte die Gaunerin mit harter Stimme und blickte zu ihrem Begleiter hinüber. Joe nickte kaum merklich.
    "Erst sagts du uns wie wir nach Kel Hared gelangen!"

    "He, he! Ich bin doch nicht verrückt, dann braucht ihr mich nicht mehr!"

    "Hast du eine Wahl?"

    Ein gequälter Blick huschte über das Antlitz des Mannes und ihm war deutlich anzusehen, dass er die Optionen abwog die er hatte. Seine Hände zitterten, kein Wunder, musste er doch schon für Stunden hier hängen und war vermutlich nur noch nicht abgestürzt weil er durch Malpercio unterstützung erhielt.
    Schließlich sah er ein, dass es seine einzige Chance war und antwortete.
    "Ihr seid bereits auf dem richtigen Weg, wenn wir ihn weitergehen kommen wir bald in die Stadt. So, jetzt wisst ihr es, jetzt he ..."

    Zielsicher traf der Stein sein Ziel und ihm nächsten Moment sah man nur noch einen schwarzen Punkt, begleitet von lautem, hasserfüllten Schreien in die Tiefe rauschen.
    Geändert von Sheila (21.02.2009 um 21:01 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #23
    Ritter Avatar von Sheila
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    Sheila ist offline
    "Aber wer bei Beliar soll es gewesen sein? Wer sollte ein Interesse daran haben diesen Mistkerl um die Ecke zu bringen?", wandte Black sich kauend an seine Begleiterin und fügte mit einem gehässigen Blick noch hinzu, "Ausgenommen natürlich uns!"
    "Ich weiss es nicht, ich kann auch nur vermuten wer es war!" Nachdenklich trete sie das angebissene Stück Brot in ihrer Hand hin und her, als stünde darauf eine Antwort auf die Frage wer den alten Nomaden angegriffen hatte. Doch die trockene Teigware schien nicht in sonderlich Stimmung zu sein um ihnen dieses Rätsel zu lösen.
    "Die Art und Weise, in welcher er den Angreifer beschrieben hat, nunja es klingt verrückt, aber sie passt zu Daron! Sie passt dazu wie ich ihn bisher erlebt habe und wie er sich zu verhalten scheint wenn er ... auf der 'Jagd' ist!"
    Sheila erntete einen ungläubigen Blick von Joe und der Gauner gab sogleich zwischen einigen Trockenfrüchten hindurch, seine Meinung zu dieser These kund. "Ich hatte bisher eher das Gefühl, dass dieser Kerl UNS umbringen will! Warum sollte er denn einen anderen Diener Malpercios töten wollen? Das ergibt doch absolut keinen Sinn!"
    Sie schwieg und starrte in den Himmel. Wem sagte Black das, sie wusste genau wie er, dass diese Vermutung hinten und vorn nicht stimmen konnte. Doch schon seit Stunden, nachdem sie die Stelle verlassen hatten an welcher sie den alten Nomaden gefunden hatten, zerbrachen sich die beiden Kinder der Kasbah die Köpfe darüber wer für den Angriff verantwortlich war. Bisher ohne auch nur den Ansatz einer Lösung gefunden zu haben.

    "Du hast gesagt Daron begann damals durchzudrehen, nachdem er dir gesagt hatte wie das Tagebuch Vangards zu öffnen ist, richtig?"
    Shei nickte knapp und wartete, dass Black den Gedanken ausführte.
    "Er ist dir also gefolgt, um zu verhindern, dass du mit dem Wissen aus dem Folianten irgendetwas anstellst! Etwas das Vangard oder Malpercio schadet! Er wollte nicht, dass du es liest, wenn ich das richtig verstehe!?"
    "Ja, vermutlich!"
    "Hm ...!" Joe kratzte sich am Kinn und schien angestrengt zu überlegen. Gespannt wartete die Schwarzhaarige darauf, dass er ihr seinen Gedanken mitteilte und ihre Geduld wurde dabei auf eine harte Probe gestellt.
    "Da ist dieser Schutz, dieser Dämon in dem Buch, der verhindern soll, dass jemand der Mensch bleibt der er zuvor war nachdem er es geöffnet hat!"
    "Und der bei dir keine Wirkung zeigt, zumindest noch nicht!" Die Tatsache stimmte die Gaunerin noch immer nachdenklich und wieder einmal war Blacks eigener Dämon die einzige Erklärung für dieses Phänomen, die sie hatte.
    "Was ist, wenn Daron gar nicht direkt von Malpercio gelenkt wird? Was wäre wenn der Kerl vielmehr nur darauf aus ist den, oder diejenigen zu töten, in deren Besitz das Buch ist?" Mit einem triumphierenden Blick in den Augen blickte er sie an.
    Langsam hellte sich ihre Mine auf. "Jaaa, jaaa! Das wär gut möglich!" Sie lachte. "Dann würde er seinem Herrn aber mächtig einen Strich durch die Rechnung machen! Vermutlich weiss er gar nicht, dass der Alte auch in dessem Dienst stand, er reiste mit uns, als musste er sterben! Doch sein Gegner war zu stark und er musste den Rückzug antreten!"
    "Es klingt ein bisschen verrückt, nicht?" Beinahe sah es aus als begann der Gauner an seiner eigenen Theorie zu zweifeln, sobald Shei sie befürwortete.
    "Klar!", entgegnete sie und schnappte ihr Gepäck. "Sag mir doch mal was hier nicht verrückt klingt!?"

  4. Beiträge anzeigen #24
    Lehrling Avatar von Malpercio
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    Malpercio ist offline
    "AAAARGH! Noooiiin!", hallte die wutverzerrte Stimme des Dämonen durch die unterirdische Krypta und lies, so schien es zumindest, den Fels um ihn herum erzittern. Etwas in seinem tiefsten Inneren krampfte sich zusammen und sein Zorn wallte auf wie ein loderndes Feuer, dem man frischen Zunder gibt.
    "Was tut dieser Narr, was tut diese widerliche Made, dieses unnütze Stück Dreck von Mensch?!"

    Vangards Gesicht verformte sich zu einer schmerzerfüllten Grimasse und in seinen Augen waren die Schmerzen zu sehen, die der Wirt Malpercios durch dessen plötzlichen Wutausbruch empfand. Seine blutunterlaufenen Augäpfel stachen aus den Höhlen heraus und sein alter, schwacher Körper war vor unvorstellbaren Qualen gekrümmt wie bei einem Ungeborenen.
    Nur langsam erhohlte sich der ehemalige Paladin von der plötzlichen Folter und begann mit gequälter Stimme zu sprechen.
    "Wer denn ... und was ... hat er getan?"

    "Dieser verdammte Hurensohn, welcher dein dummes naives Geschreibe gefunden hat! Dabei dachte ich meine Vorkehrungen währen ausreichend! Doch jetzt muss ich ansehen wie er meine Pläne durchkreuzt, wie er über die Felsen kriecht wie ein Tier, wie eine Ratte die er ist, und alles zu Nichte macht! Alles wofür ich so lange geplant habe! Alles was mich endlich wieder an die Macht bringen sollte!"

    Vangards schmerzerfüllter Gesichtsausdruck erweiterte sich um kaum erkennbare Ratlosigkeit, weil er nicht verstand was sein Herr im sagte. Weil er sich keinen Reim auf das bilden konnte was er so wutentbrannt ausrief.
    "Was ... was hat er denn getan ... Herr?"

    "Dieser Abschaum hat vor sie zu töten, er will sie hinterrücks erdolchen bevor sie zu mir gelangt. Er hat bereits meinen Führer umgebracht, der sie in die Stadt geleiten sollte! Dieser verfluchte Narr ....!
    Es bleibt nur zu hoffen, dass dieses Gör sich nicht zu dumm anstellt und dennoch den Weg findet! Ansonsten, Vangard, gnade dir Beliar!"
    Geändert von Malpercio (22.02.2009 um 15:35 Uhr)

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    Ritter Avatar von Sheila
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    Sheila ist offline
    Je höher sie nun stiegen und Meter um Meter des Nuang erklommen, desto kälter wurde es auch. Immer schneidiger pfiff der Wind und trug den eisigen Frost in ihre Glieder. Ständig waren sie begleitet von einem tosenden Wirbel aus weißen Flocken, die sich an Kleindung und Gesicht festsetzte, bis sich kleine Eiszapfen bildeten und die Haut langsam taub werden lies.
    Sie waren mitten in einen Schneesturm geraten, der zwar weniger aggressiv war als die Gaunerin es aus den Weiten Nordmars kannte, aber dennoch genug Kraft besaß um sie zuschwächen und ihnen das Vorkommen erheblich zu erschweren.

    Sheila wandte sich zu ihrem Begleiter um und brüllte gegen den Sturm an. "Wir sollten einen Unterschlupf suchen! Wenn wir weitergehen verirren wir uns am Ende noch!"
    Langsam schloss Black zu ihr auf, seinen Körper nach vorne gebeugte trotze er dem Wind und versuchte ihm so eine möglichst geringe Angriffsfläche zu bieten.
    "Ich glaube nicht, dass es uns viel nützt hier draußen zu kampieren! Bisher habe ich keine einzige geeignete Stelle ausmachen können und wenn wir uns einfach hinter einen großen Felsbrocken niedersetzen werden wir früher oder später erfrieren!"
    Joe hatte recht, sie wusste es, nur versuchte sie den Gedanken zu verdrängen. Ihre Beine waren lahm, ihr Rücken Schmerzte unter dem Gepäck und sie fror. Ihr Gesicht und ihre Finger fühlten sich eiskalt an, als wären sie fast abgefroren. Es lechzte sie danach sich einfach hinzusetzten, nur da zu sitzen und die Dinge um sich herum zu vergessen. Für einen kurzen Moment dachte sie an das Kraut in ihrer Tasche. Blödsinn! Bei dem Wetter bekommst du kein Feuer an!
    "Los komm, was stehts du noch herum! Wir müssen weiter!"
    Erschrocken zuckte Shei zusammen. Wie lange hatte sie jetzt dagestanden und vor sich hingestarrt? Sekunden oder Minuten?
    "Jaa ... ja du hast recht!" Sie drehte sich um und lief langsam weiter, währrend sie in Gedanken immer wieder dem scheußlichen Wetter entfloh.

    Stunde um Stunde folgten sie weiter dem kleinen Pfad und immer wieder war die junge Frau erstaunt, dass sie ihn noch nicht längst verloren hatten.
    Endlich, gegen Abend, als sie schon längst das Gefühl hatte im nächsten Moment einfach keinen Schritt mehr gehen zu können, tauchte im sich lichtenden Schneegestöber ein dunkler Schatten auf, der sich vor ihnen in den Felsen einpasste wie ein Strom in sein Flussbett - Kel Hared.

  6. Beiträge anzeigen #26
    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline
    Er konnte kaum weiter als drei Schritt gerade aus sehen. Dicke Flocken peitschten ihm ins zusammengekniffene Gesicht. Die Kälte durchzog sein Fleisch und piesackte die Knochen.
    Das ständige Frösteln verlangsamte den ohnehin mühseligen Aufmarsch über den eng gelegenen Pass. Der Boden uneben und vom Schnee bedeckt, barg nun so manche geheime Stolperfalle.
    Doch sie marschierten weiter, stumm und frierend, dennoch bestimmt!
    Die Augen zu engen Schlitzen verzogen, die Lippen vor Kälte aufgerissen.
    Joe erinnerte sich daran wie er damals vor einigen Wochen Sheila nach Nordmar verfolgte. Dort hatte er zum ersten und letzten mal Schnee gesehen und dessen kalte Umarmung gespürt.
    Damals währe er ihm fast erlegen….

    Von der Kälte gequält fletschte er gehässig die Zähne und fauchte in den Wind:

    „Shei…..wir müssen endlich rasten…“

    Mit dem linken Arm schützte er sich vor den eisigen Flocken die ihm ins Gesicht wehten und blickte irritierte nach hinten.
    Er konnte Sheila im Schneegestöber nicht erkennen, nicht einmal ihren Umriss konnte er wahrnehmen.

    „Sheeeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiii!!!!“

    Sie gab ihm keine Antwort. Nun erfasste ihn die nackte Panik, was war geschehen? Wo war sie geblieben? Was wenn sie irgendwo den Abhang hinunter gestürzt ist?

    Der Wind peitschte nun noch erbarmungsloser gegen den Wanderer, beinahe verlor er den Halt. Seine Hände drückten kraftvoll gegen die einzelnen Lederriemen seines Mantels, während seine Beine langsam in die Hocke absackten. Vorsichtig presste er die Ledertaschen in den Schnee. Er hoffte Beliar währe ihnen so gnädig und er würde sie wiederfinden. Doch nun musste er erst einmal Sheila finden.


    „Sheeeeiiiilaaaaaaaaaaaa!!!!! Wo biiist duuuuuuuuuu?!?!?“


    Nichts…nur das immer gleich tönende Pfeifen des Windes.
    Fröstelnd und eng zusammengezogen stapfte er Schritt für Schritt den Weg zurück von dem er gekommen war.
    Verdammter Berg, verdammtes Gebirge, verdammter Melpercio und sein beschissenes Gefolge….

    „Sheiiiiiiiiii! Sheeeeeeeeiiiiilaaaaaaaa????? Sheiiiiiii, halloooooooooo?!?!“

    Nichts….
    Vergeblich seine Schreie, vergeblich der versuch irgendetwas zu erkennen, der Sturm wurde von Augenschlag zu Augenschlag stärker und seine frostige Umarmung lud zu einem befreienden Schläfchen ein.
    Joe war müde, verdammt müde…

    Krampfhaft setzte er einen Fuss nach dem anderen, während seine Gelenke bereits vor Kälte Schmerzten. Seine Augen brannten und begannen zu Tränen, während sich immer mehr und mehr Flocken in seinen langen Schwarzen Haaren sammelten und diese in langen Zotteln einfrohren.
    Dann stolperte er mit beiden Füssen. Im hohen Bogen flog er, mit dem linken Bein hängen bleibend und dem Oberkörper im Überschlag...
    Den Aufprall fingen beide Schulterblätter ab, dann überschlug er sich über den über den Nacken dreimal und rollte noch gute vier Schritt den Abhang hinab bevor er auf dem Bauch liegend mit dem Gesicht im Schnee zum liegen kam.

    Er rührte sich nicht mehr.

    Der Sturm dauerte noch eine Weile an bis er langsam aber sicher nachliess.
    Als sich dennoch die Wolken am Himmelzelt auflösten und endlich wieder die wärmende Sonne auf das Land hinab scheinen liess, erwachte er aus seinem eisigen Schlaf.
    Seine Lieder öffneten sich blinzelnd und im ersten Moment hektisch zusammen weil er ausser gleissend helles auf Schnee reflektierendes Licht nichts erkennen konnte.
    Seine Glieder waren verdammt schwer und er bemerkte dass er regelrecht mit Schneemassen überdeckt war. Wenigstens reichte sein Kopf noch heraus und so begann er sich langsam aus der Masse zu hieven.

    „Arrrghhhhhh!!! Raaaaaaaah! Sheilaaaaaa!!!“

    Etliche Augenblicke und Hasserfüllte Schreie später hatte er sich befreit, auf weichen Knien taumelnd und nach Luft japsend visierte er die Stelle an, wo er meinte gestolpert zu sein .
    Beliar stand ihm doch noch bei, den nur unschwer konnte er die Silhouette seiner Gefährtin im Schnee erkennen.

    „Sheila endlich….“

    Behutsam schaufelte er den Schnee von ihr herunter, griff nach ihrem Nacken und putzte fein ihre Wangen und Augen. Sie schien zu schlafen, doch wusste er nur zu gut wie tödlich eben dieser Schlaf sein könnte.
    Er musste sie wärmen und dies so bald wie möglich.
    Verdammter Melpercio und sein Gesindel! Schoss es ihm wieder durch den Kopf.

    Die Sonne hatte den höchsten Punkt am Horizont erreicht. Und Joe hatte zwischenzeitlich eine Höhle gefunden. Darin hatte er bereits den noch immer unterkühlten und beinahe Leblosen Körper von Sheila gebracht und in die Felle gelegt die sie noch dabei hatten. Auch hatte er es geschafft Teilweise Taschen und Beutel wieder zu finden, auch wenn er sich eingestehen musste einen Teil davon verloren zu haben.

    Auch ein Feuer war schnell gemacht, sowie eine einfache Brühe gekocht.
    Behutsam flösste er ihr die warme Suppe mit einer Holzschale ein.
    Er selbst hat einen Krautstängel im Mundwinkel hängen, an dem er hin und wieder genüsslich Zog. Innerlich war er viel zu besorgt und angespannt, er wusste nicht ob Sheila überleben würde oder nicht, und diese Tatsache beunruhigte ihn mehr als er es sich selbst eingestehen könnte oder würde.
    Ihr Atem war so langsam und schwer, ausserdem schwitzte sie stark und hin und wieder stammelte sie etwas im Fieberwahn.

    „Nein Sheila…du darfst nicht sterben….noch brauche ich dich….“

    Er wusste was zu tun war, zumindest dachte er es zu wissen, oder zumindest es einmal gelesen zu haben. Innerlich zuckte er bei dem Gedanken zusammen. Unbehagen breitete sich aus, da es sich dabei um eine für ihn prekäre Situation handelte.
    Dennoch bestand Handlungsbedarf also überwand er sich und schritt zur Tat.

    Feinfühlig zog er die Felle von ihrem Körper und blickte auf die junge gutaussehende Tochter der Kasbah hinab. Langsam beschleunigte sich sein Puls, und obwohl er wusste richtig zu handeln, fühlte er sich ertappt und unangenehm. Beinahe so als ob er sich wie ein kleiner Junge in die Umkleidekabine eines Freudenhauses geschlichen hätte und die hiesigen Damen bespitzeln würde.
    Schamgefühle waren nun sicherlich unpassend, jedoch für Joe unmöglich zu verdrängen. Warum war ihm bis dato nicht bewusst, immerhin nahm er sich in Bakaresh so manche Frau mit ins Bett gedrängt ob sie nun Grossartig wollte, oder erst gegen bare Münze gekauft worden war. Ihr Spass war dabei immer nebensächlich gewesen, warum also nun hier Schamgefühl zeigen?

    Er wusste es nicht und einigte sich darauf diesen Gedanken aussen vor zu lassen, und endlich zur Tat zu Schreiten. Erst löste er sämtliche Schlaufen, knöpfte vorsichtig alle Knöpfe auf und tastete sich so langsam von Rüstungsteil zu Rüstungsteil, von Leinenstück zu Leinenstück vor, bis sie schlussendlich nackt vor ihm auf einem Der Felle lag.

    „Unglaublich schön…. Ihre Haut…so weich….und zart…obwohl sie von solch kriegerische Natur ist. Hmmm…“

    Anschliessend liess er seine eigene Kleidung fallen, bis auch er vollkommen Nackt war. Etliche Narben, alt und neu, bedeckten seinen maskulinen Körper. Langsam legte er sich an sie und zog noch mehr Felle über sie.
    Seine Beine umfingen die ihren. Seine Arme umschlungen ihr Becken und ihren Oberkörper und presste sie somit fest an sich. Ihren Kopf legte er behutsam auf seine Brust, dabei drückte er beinahe liebevoll seinen eigenen gegen den ihren. Der Duft ihrer Haare stieg ihm schon beinahe betörend in die Nase und er schloss seine Augen während seine Hände langsam und sanft über ihren Rücken streichelten.
    Ein unglaubliches Wohlbefinden durchzog ihn und wärmte ihn von innen wie auch von aussen. Sämtliche Haare auf seinem wie auch auf ihrem Körper begannen sich aufzustellen
    Erregung durchzog beide Körper gleichermassen und liess sie erschüttern.
    Zu gerne hätte er seine Hände weiter über ihre verführerischen Rundungen gleiten lassen, hätte mit seinen Fingerspitzen langsam ihre warmen ihn fein berührenden Brüste gestreichelt…
    Er begehrte sie in diesem Moment wie nie zuvor, dennoch musste er sich zusammenreissen. Es ging hier um ihr Leben!
    Er durfte sich seinen Gelüsten nicht hingeben, und doch…ihr heisser Atem den sie langsam immer und immer wieder fein in sein Ohr blies.
    Wieder ein erregtes Schütteln dass seinen Körper vom Kopf bis in die Fussspitzen hinab erschütterte.
    Die Wärme zwischen denn beiden stieg immer und immer mehr an, und so auch ein gewisser unkontrollierbarer Muskel in Joes Hosenbereich.

    Doch er hielt sich zurück, und schlief etwas später in ihrer festen Umarmung ein.
    Zwei tage verharrte er so mit ihr in der Höhle ohne dass sie erwachte.
    Zwei Tage in denen er immer wieder zu ihr lag, um sie zu wärmen und sie mit Suppe fütterte, weil sie noch keine feste Nahrung zu sich nehmen konnte.
    Zwei Tage in denen er immer wieder nach Brennholz suchen musste.

    Am Ende dieses dritten Tages jedoch geschah etwas Ungewöhnliches.
    Die Sonne stieg langsam am Himmel herab, und tauchte diesen in ein kräftiges Rot.
    Black hatte sich niemals zu weit von der Höhle in der Sheila ihr Fieber kurierte entfernt. Doch hin und wieder pirschte er draussen umher, in der Hoffnung alte Proviantsäcke oder wild lebende Tiere zu finden.
    Gefunden hatte er dieses mal etwas weit wichtigeres. Feinde!

    Die beiden in grauen leinen gehüllten gestalten währen ihm beinahe nicht aufgefallen, da sie einen westlich gelegenen hang zum Aufstieg nutzten, der die Sicht auf die beiden beinahe vollkommen verdeckte. Black war sich sicher, verdammtes Glück gehabt zu haben, den diese Späher oder Meuchelmörder hatten anscheinend nicht mit frischem Schnee gerechnet, und bei ihrem Aufbruch definitiv die falschen Kleider gewählt. Wie dem auch sei, dieses mal war es Joe der im Vorteil verharrte.
    Er beobachtete die beiden genau, und bemerkte dabei, dass sie sich synchron bewegten. Der eine liess nicht von dem anderen ab, und so bewegten sie sich relativ rasch vorwärts.
    Nicht mehr lange und sie würden ihn entdeckt haben, immerhin war er de rote Punkt im weissen Schnee. Doch wollte er auch nicht der versteckte sein, nein diesesmal würde ihm die Rolle des Vollstreckers zu gute kommen.
    Der Hang selbst neigte sich leicht nach unten, was ihm ein Spielfeld von guten zwanzig Schritt gab, bevor sich die Felsen südlich in eine Spalte verliefen und nur noch einem kleinen Pass Platz gewährte. Genügend offener Platz also für ein Schwertgefecht.

    Behutsam zog er seine schwarze Klinge aus dem Halfter. Dabei reflektierten rote Sonnenstrahlen wie wild auf dem geschliffenen Stahl. Noch immer wusste der Gauner nichts über die Bedeutung der Runen auf seinem Schwert.

    Er atmete tief ein und aus und sandte ein gebet zu Beliar:

    „Beliar! Fürst der Finsternis, Herr der Seelen und Ziehvater meiner selbst. Führe mich und meine Klinge, auf dass ich den Schnee Blutrot färben möge in deinem Namen!
    Schütze mein Leben, auf dass ich in deinem Dienste hunderte Leben mehr opfern werde!
    In deinem Namen, oh dunkler Lord füge ich Schmerz und Qualen zu. In deinem Namen lasse ich die Welt brennen!!!!“

    Danach zog er mit seiner Klinge eine Rune durch die Luft und besiegelte damit sein Ritual.
    Im Stand gefestigt, die Moral gestärkt und einem Wölfischen Grinsen auf der Lippe verharrte er ein paar Augenblicke, bis plötzlich die beiden Köpfe der Rivalen den Pass passierten und erschrocken zu ihm blickten.

    Dann verlief alles als ob jemand den Sand der Sanduhr langsam durch ein Sieb geben würde.

    Der erste der beiden Krieger zog seine Klinge mit einem lauten Kriegsruf empor, während der zweite mit den Fingern ein Wurfmesser vom Gürtel löste.

    Joe selbst begann mit einem Stumrangriff. Seien Füsse pressten sich dabei tief in den Schnee, und seine Beine federten kraftvoll auf und ab. Nach dem dritten Schritt , liess er sich komplett in die Hocke gleiten, wobei seine Versen etwas Pulverschnee in die Luft schleuderten.
    Mit ganzer Kraft stiess er sich nun ab und warf sich somit weit nach vorne und in die Höhe.

    Der Wurfdolch versank genau dort im Schnee wo sich bis vor Sekunden noch seine Waden befanden. Die beiden Gegner blickten mit aufgerissenen Augen gen Himmel.
    Sie erblickten ein Bild der Hölle.
    Rötlich verzog dich der Horizont beinahe so als weinten die Götter blutige Tränen.
    Weisser Schnee durchzog wie eine Mini-Lawine und verzog die Sicht auf den unteren Bereich. Joes Körper zog sich erst zusammen, dich gefolgt flatterte sein Mantel weit ausgebreitet durch den eisigen Wind, während die schwarze Klinge gefährlich durch die Luft blitzte.

    „Raaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!!!!!“ war das einzige was sie vrnahmen bevor sich Joe auf die beiden stürzte.
    Den linken der beiden traf er im senkrechten Abflug direkt mit den oberen sieben Fingerbreit im Oberschenkel, worauf eine dünne Blutfontaine den weissen Schnee betröpfelte und ein gleissender Schmerzschrei durch das Gebirge hallte.
    Den rechten der beiden, erfasste Black mit seinem gesamten Körpergewicht, und schleuderte ihn so, mit sich selbst weiter vier Schritt gen Abhang. Sie überschlugen sich mehrmals und kamen schliesslich ein gutes Stück westlich unter Schmerzerfülltem Stöhnen zum halten.

    „Dämlicher Hund.. arrgh.. jeder weiss doch , dass ein dich anspringender Gegner, immer mit der Ostsüd-Parade im weiten Kreis pariert wird…ächz….Penner!“

    Mühselig hievte sich Black aus dem Schnee, den Griff des Schwertes dabei fest in die Hand gepresst:

    „Dann färben wir mal das Schlachtfeld ein hmm?“

    In einem hohen Bogen führte er die Klinge mit viel Schwung auf seinen Widersacher herab, doch dieser verblüffte durch eine schnelle Reaktion. Hastig drehte er sich nämlich vom bauch auf den Rücken, und tratt zeitgleich mit den Füssen nach Joes Schienbeinen.
    Dieser konnte seinen halt anhand der Wucht des Gegners nicht halten und knickte schreiend zusammen. Mit dem Gesicht nach vorne viel er so wieder in den Schnee, und als er sich drehte um sich aufzuraffen, warf sich sein Gegner auf ihn, und begann ihn zu würgen. Seine Arme presste sein Rivale mit seinen Knien in den Schnee. Seine dicken Finger hatten einen wahrlich eisigen Griff. Black schrak zusammen, den der Blick seines Kontrahenten war leer und emotionslos, beinahe so, als ob gar kein leben in ihm währe. So presste er auch das Leben Blacks aus ihm heraus. Angreifer Nummer Zwei hingegen humpelte ebenfalls zu ihnen, noch immer blutete sein Bein stark, doch er presste mit der linken Hand so gut er konnte dagegen.
    Hämisch grinsend, doch mit einem ebenso leeren Blick schaute er auf Joes langsam erbleichendes Gesicht und sagte dabei kalt:

    „Du wirst nun sterben junges Wüstenkind, ich will nur ihr Leben, nur sie ist wichtig für meine Pläne…“

    Die Augen des Schattens weiteten sich, die Wut in seinem Inneren schwellte seine Muskeln an, der Groll durchzog seine Wahrnehmung.

    „Malpercio!!!!“

    Der Blutende Vermummte lachte laut auf und erwiderte hämisch:

    „Kekekekkee! Genau der!! Kekekekeke!“

    Was nun geschah, passierte innerhalb weniger Sekundenbruchstücke.
    Das rechte Bein von Joe schnellte kurz aber kraftvoll, mit dem Schienbein voran auf die linke Seite seines Würgers.

    Knacks, eine oder mehrere Rippen brachen und der Angreifer stöhnte unter Schmerzen auf. Dadurch lockerte er seinen Griff und beugte sich leicht gen rechts.
    Joeriss seinen linken Arm frei, und zog eines der Wurfmesser aus dem Gürtel seines Angreifers, drehte die Klinge einmal in der Handfläche, festigte seinen Griff und rammte es in die Schädeldecke des Mannes über ihm. Dort drehte er es knacksend einmal um die Achse und liess es los. Blut spritzte ihm warm über die Stirn und durchtränkte seine Haare.
    Mit aller kraft wälzte er sich nun in einer Doppelrolle gegen die Beine des ohnehin verwundeten Angreifers, verfehlte ihn jedoch um Haaresbreite.
    Dieser lies sich nämlich selbst nach Hinten fallen, rollte sich einmal ab, und kam anschliessend unter einem Schmerzerfühlten aufjaulen wieder in Standposition.

    „Verdammt Made du!!!! Du wirrst mich nicht Aufhalten, aaarrrgggghhh!!!“

    Der Vermummte mit dem Blutspritzenden Bein warf sich mit erhobener Klinge auf Joe.
    Dreimal blitzte der Stahl auf, der erste Treffer durchschlug den Lederschulterschützer nicht und wurde sauber abgelenkt. Der zweite traf ihn am unteren linken Arm, durchschnitt das Leder und zog einen viereinhalb Fingerbreiten, vielleicht einen Fingertiefen Schnitt in sein Fleisch. Der letzte Treffer wurde von Joes Klinge pariert. Schwungvoll zog er die Klinge in einer lockeren Drehung zum Handgelenk nach rechts und presste anschliessend mit viel Kraft dagegen. Der vermummte konnte mit einem Arm kaum gegenhalten, da sein Handgelenk übelst einknickte. Da er aber nicht nachgeben wollte, und die Klinge lossliess, brachte er es soweit, dass sein eigenes Handgelenk unter dem Druck brach.

    „Arrrrrghhh! Vefluchter Hund“

    Verärgert sackte er zusammen, das Bein blutend, das Handgelenk gebrochen.
    Joe Black kam wieder zum stehen, atmete tief ein und aus und versuchte seinen Puls zu beruhigen.

    „ Was willst du wirklich von ihr Malpercio?“

    „………“

    „Na komm schon, sag es mir!!! Wir beide werden uns früher oder später sowieso sehen, und glaube mir Dämon, du wirst wieder fallen!“

    „………du irrst Mensch! Ihr werdet sterben! Unter Qualen ojaaaaaa, ich werde eure Seelen foltern bis in alle Ewigkeit, oh verdammt ja, ich werde mich an euren verfluchten Schmerzen laben…geniessen werde ich jeden Schrei!!!!

    Joe spuckte etwas Blut in den Schnee und schwang die Klinge dreimal elegant durch die Luft, während er mit der linken hand seine langen blutgetränkten schwarzen Haare aus dem Gesicht schob.

    „Bli bla blub kleiner Dämon, ich sag dir jetzt mal an,was wirklich an der Tagesordnung steht!
    Ich und die kleine werden innerhalb der nächsten paar Tage in deinem kleinen Ego-bezogenen Superschurkenzuhause einmarschieren, all deine Anhänger abschlachten, deine Schätze plündern , deine Macht für uns beanspruchen und dann, ja jetzt wird es richtig lustig, und dann werden wir deine verfluchten Gebeine nehmen und sie dir richtig tief in deinen Dämonenarsch rammen ! Bis dahin, wünsche ich frohes Fressehalten!“

    Abschliessend zu seiner Rede holte er mit aller Kraft beidhändig mit der Klinge aus und zog die von rechts oben nach links unten und mit einem Bogen wieder nach rechts oben.
    Seitlich von der Klinge erfasst flog der Kopf so einige hundert Meter über den Hügel weit hinab ins Tal aus den Augen Joe`s.

    Dieser Entkleidete die beiden und nahm ihre Roben zu sich in die Höhle, wer weiss wie brauchbar die Kleidung für den Einmarsch in die Feste Malpercios noch sein würde. Anschliessend legte er sich wieder zu Sheila, und wieder berührten sich ihre beiden nackten Körper, und wieder wärmte er sie so bis an den nächsten Morgen, doch dieses mal erwachte sie…….

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    Genüsslich nahm sie den den Duft in sich auf, diesen feinen Geruch von Kaktusblüte der sich wie ein feines Seidentuch auf ihre Nase legte und sie dort kitzelte wie die warme Morgensonne es zu tun pflegte. Ein Hauch der sie umspielte, sie umgarnte und an längst vergangene Tage erinnerte. Es gab keinen Zweifel, natürlich war es Kaktusblüte, sie wusste es genau, hatte Sheila doch in ihrer Kindheit so oft daran gerochen. Diese zarte süßherbe Note, die sich so von den vielen anderen aufdringlichen Gerüchen unterschied, welche die Natur bot. Ein Geruch so angenehm wie nichts, dass sie bisher gerochen hatte.
    Ein zufriedenes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen als sich die Schwarzhaarige sorglos in die wohlige Wärme kuschelte, welche sie so angenehm umfing und sie sanft aus ihren Träumen erweckte.

    Das Licht blendete die Gaunerin sobald sie ihre Lieder öffnete und kurz darauf stellte sie erstaunt fest, dass es doch nur das schwache Flackern einer kleinen Kerze war, die unweit von ihrem Gesicht stand. Ihre Hand fühlte das weiche, gemütliche Fell auf dem sie lag und langsam drehte sie sich um. Ein kalter Windhauch strich um ihr Bein und mit einem Male wurde Sheila eine Tatsache bewusst, die ihr zuvor aufgrund ihrer Schläfrigkeit wohl entgangen sein musste - sie war nackt.
    Verdutzt blickte sie an ihrem Körper herunter, der bis auf ein kleines Höschen komplett unbekleidet war und noch bevor sie sich einen Reim darauf machen konnte schoss ihr bereits die nächste Frage durch den Kopf und verlies ungewollt ihre Lippen.

    "Wo bin ich?"

    "In einer Höhle werte Schwester, in einer Höhle!"

    Erschrocken fuhr sie zusammen, bedeckte ihre Blöße und wirbelte herum, als sie die ruhige Stimme vernahm.
    "Black!? Was zur ...!"
    Unsicher blickte sie sich in der dunklen Grotte um, welche überall mit Gepäck, Ausrüstung und matschigem Schnee verwüstet war. Ein Feuer gab es nicht, dennoch fiel ihr schlagartig auf, dass der Gauner ebenfalls erstaunlich wenig Kleidung am Leib trug und sein muskulöser Oberkörper schwach im Dämmerlicht glänzte.

    "Oh, entschuldige!", wandte er sich mit einem süffisantem Grinsen an die ratlose Shei, die noch immer verdutzt auf ihrem Fell lag.
    "Ich werde natürlich wegschauen solange du ... dich wieder angezogen hast!"
    Ein Kichern war zu vernehmen, dass jedoch ebenso gut nur das Geräusch des Windes von draußen gewesen sein konnte, die Gaunerin wusste es nicht.

    Verwirrt begann sie ihren Begleiter auszufragen, in der Hoffnung etwas Licht in die, zumindest ihr, unklare Sache zu bringen.
    "Warum bin ich ... Habe ich ... .... Haben wir miteinander geschlafen?"
    Angestrengt rieb sie sich den Kopf und überlegte, ob ein übermäßiger Sumpfkraut Genuss zu einer Dummheit verleitet hatte.

    Black schwieg und kramte noch immer mit dem Rücken zu ihr in seinen Sachen, bis ein leises Keckern zu vernehmen war, das immer mehr anschwoll und schließlich zu einem handfesten Lachen wurde.
    Mit überlegender Miene drehte sich der Sohnder Kasbah um und wischte einige Tropfen Blut von seinem Schwert.
    "Sehe ich aus als hätte ich gerade den Beischlaf hinter mir?"

    Erneut schaute sie unsicher in der Höhle umher, verkniff sich jedoch vorerst die Frage, woher das Blut stammte. Etwas sagte ihr, dass sie hier noch nicht ganz fertig war und diese Stimme in ihrem Kopf würde sich gewiss nicht nur mit der Antwort darauf zufriedengeben.
    Sheis Blick blieb auf ihrer Lagerstätte hängen auf der sie noch immer saß und welche gut mit Fell ausgelegt war. Seltsamer Weise war keine weitere Schlafmöglichkeit zu entdecken, sodass diese die einzige weit und breit darstellte.
    Ihre Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen und drohend wandte sie sich an Black, der sie belustigt ansah.

    "Blaaaaaack!? Wo ... Hast ... Du ... Ge ... Schlafen?!?!?!", fragte sie den Schwarzhaarigen mit saurer Mien und spürte langsam wie sich ihr zartes Misstrauen in Wut verwandelte.

    "Ich?", fragte er mit offensichtlich gespielter Ahnungslosigkeit und sah sich um, als hätte sie auch jemanden anders angesprochen haben können. Als er niemanden fand, antwortete er ihr frech.
    "Du hast gefragt ob wir 'miteinander' geschlafen haben! Die Antwort DARAUF, war nein!"

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    "Wir waren im Sturm ... verlaufen und dann ... gesucht ... überall ... nicht gefunden ..."

    Worte, Worte und Sätze die an ihrem Ohr vorbeirauschten wie belangloses Gerede, wie ein Bach der durchs Gebirge fließt ungeachtet von seiner Umgebung.
    Sie hörte ihn, diesen Bach, doch sie lauschte nicht auf das was er sagte, icht auf den Klang seiner Strömung. Er floss einfach nur vorbei, wie ein Bach eben.

    "... kein Ausweg ... selbst fast erfroren ... aufgerappelt ... gesucht und gesucht ... Schnee ... dieser Sturm ..."

    Dieser Kerl war dreißt genug sich einfach zu ihr zu legen. Er besaß tatsächlich die Frechheit, sich herauszunehmen sie zu entkleiden und dann auch noch die Bettstelle mit ihr zu teilen.
    Die Schwarzhaarige konnte es noch immer nicht fassen.

    "... aber ....Hey Shei, hörst du mir überhaupt zu?"

    "Hm? Was?", erwiderte sie mürrisch und blickte den Gauner fragend an.
    "Ob ich zuhöre, ob ich zuhöre? Was interessiert mich denn schon dein Geschwafel, denkst du ich nehm dir irgendwelche ... irgendwelche Geschichten ab?"

    "Hör mal, du wärst sonst erfroren, wir beide wären erfroren!" Es schwang großer Ernst in seiner Stimme und auch die Augen waren frei von trüben Schleiern, die eine Lüge vermuten ließen. Dennoch blieb es eine Frechheit was er getan hatte und so konnte sie sich auch nicht versöhnen.

    Trozig starrte sie vor sich auf den Boden und nur damit Black sie nicht weiter an ihrer schlechten Laune hinderte forderte sie ihn barsch auf: "Wo ist das Blut her, hm?"

    "Oh, ich hab draußen nach unserem verlorenen Gepäck gesucht und dabei hab ich zwei Kerle getroffen ..."
    Ausführlich berichtete er ihr das Geschehene und wie er seine Gegner 'niedergemetzelt' und 'abgeschlachtet' hatte.
    Sheila hörte noch immer nicht zu, sondern labte sich lieber weiterhin an ihrem inneren Groll gegen den Kasbhakrieger.
    Schließlich beendete er seine Erzählung. "... und mit diesen Dingern wird es uns sicherlich leichter fallen in die Minen zu gelangen, wie damals Daron!"

    Erwartete er jetzt Lob für seine Heldentat, sollte sie ihm jetzt Honig ums Mauls schmieren oder noch ganz andere Dinge tun? Sie dachte nicht daran, keine Sekunde tat sie es. Dieser lüsterne Kerl war dessen nicht würdig, nein ganz bestimmt war er das nicht.
    Ob es ihm leicht gefallen ist mich einfach so auszuziehen? Wie ein kleines Gespennst spukte die Frage plötzlich durch ihren Kopf und als antworte malte ihre Phantasie der Schwarzhaarigen einen kleinen, verzagten Black, der unsicher von einem Fuß auf den anderen tapste. Und wenn er ...
    Sie kicherte gehässig und malte sich die Situation immer bunter und vor allem alberner für Joe aus, bis sie schlielich nicht mehr an sich halten konnte und ihn schallendes Lachen ausbrach.
    Was kümmerte sie was ihr Begleiter getan hatte? Letzten Endes waren es einige angenehme Stunden Schlaf gewesen, wozu sich also weiter darüber ärgern? Für Rache würde sich noch eine Gelegenheit bieten, ganz egal ob sie nun nötig war oder nicht.

    "Höhr zu du elender Casanova, du wirst noch früh genug deine gerechte Strafe bekommen! Solange ziehe ich es vor meinen Groll an jemand anderen auszulassen! Pack deinZeug zusammen, wir haben zu tun!"

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    Weitläufige Nebelschwaden hingen so schwer wie ein milchig weißer Vorhang in der kühlen Luft und umfingen sie in einer lieblosen Umarmung der Unwissenheit, welche nahezu die gesamte Umgebung vor ihren Augen verbarg und in einen undurchdringlichen Schleier hüllte. Kleine runde Tröpfchen setzten sich am rauen Stoff ihrer Kapuzen nieder und glitzernden zart im schwachen Dämmerlicht des ausklingenden Abend, als die beiden Kinder der Kasbah schweigend ihren Weg über die Ebene suchten. Rund um den schmalen ausgetrampelten Pfad herum mischte sich der silbrige Dunst aus tausend Fäden und Schichten zusammen mit der Dunkelheit in eine Szenerie der Düsternis und trügerischen Ruhe, welche einem das Herz schneller schlagen lies. Scheinbar undurchdringlich sammelten sich die schlafenden Schatten um die Gefährten, schlichen ihn ihre Seele und setzten sich dort fest, während sie sich langsam einem großen, dunklen Etwas vor ihnen immer weiter nährerten.

    Leises Knirschen begleitete ihre Schritte über die dünne Schicht verharschten Schnees, der sich wie ein kalter Teppich über den seichten Bergsattel legte und den kargen Boden unter sich verbarg, als wollte er ihnen diese Trostlosigkkeit ersparen. Dichte Fußspuren folgten ihnen durch die Landschaft wie treue Schatten und standen symbolisch für den ohnehin schon langen Weg, den sie bereits hinter sich gebracht hatten und der mit Sicherheit noch um einiges an Länge zulegen würde. Ein Weg der Freude, der Trauer und der treibenden Rache mit der Hoffnung auf etwas Neues, etwas von dem man selbst gar nicht wusste was es war, die Tatsache jedoch vor sich selbst verschwieg wie ein böses Zeichen.
    Und immer näher schob sich der Schatten, der sich vor ihnen aufbaute wie ein drohendes Tier, wie eine Herausforderung deren Nähern die Möglichkeit der Rückkehr und Einsicht in immer weitere Ferne entgleiten lies, bis sie schließlich für ewig verschwand und man sich dem eigenen Willen zu stellen hatte.

    "Black! Warte einen Moment!", hauchte die Gaunerin in diese absolute Stille hinein und erschrak sogleich über die Schärfe mit welcher sich ihre Stimme durch diese, so versunkene, Welt schnitt. Instinktiv huschten ihre Augen an die Seiten und versicherten sich, keine unliebsamen Zuhörer geweckt zu haben.

    "Was ist?", kam die knappe, geflüsterte Antwort von ihrem Nachbarn, der sich langsam zu ihr herüber drehte und sie aus seiner großen Kapuze heraus fragend anschaute.

    "Was machen wir, wenn sie Wachen an den Toren haben und uns fragen, was wir zu dieser Stunde noch hier draußen tun? Ich befürchte die rabiate Lösung könnte mehr Schaden als Nutzen hervorrufen und möglicherweise Alarm auslösen! Wenn sie uns enttarnen, dann war es vermutlich das letzte Abenteuer, dass wir gemeinsam begangen haben!"
    Es war keine Angst, keine Furcht die ihre Worte färbte, sondern lediglich das Bedenken bereits so früh zu scheitern, noch bevor sie ihrem eigentlichen Gegner gegenüber getreten war und die Chance erhalten hatte ihr Ziel zu erreichen.

    Black wusste das und sein Blick behielt jene ernsten und eisernen Züge, die bereits zuvor seine eigene innere Anspannung ausgedrückt hatte, wie eine Maske in der man nicht zu lesen vermochte, so sehr man es auch versuchte.
    "Lass das meine Sorge sein! Ich werde das schon regeln, doch solltest du es vermeiden dein Geschlecht preiszugeben, es würde uns eventuell verraten und auffliegen lassen!"
    "Vertrau mir!", setzte er noch hinzu, als er den skeptischen Ausdruck in ihren Augen erblickte und das Unbehagen in ihrem Gesicht las, welches die Schwarzhaarige sofort überkam.

    Schließlich seufzte sie leise und bedeutete dem Gauner mit einem knappen Nicken ihr Einverständnis zu diesem Vorgehen, dass ihr so ganz die Gewalt über die Geschehnisse entriss und ihr das Gefühl gab nackt und wehrlos zu sein. Langsam schritten sie weiter, vor ihren Augen das schwache Leuchten von Fackeln und Feuern, der sich bedrohlich nahenden Stadt.

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    "Wer da? Gebt Antwort im Namen der Stadtwache von Kel Hared!", zeriss die schroffe, fremdklingende Stimme des Lanzenknechts die friedliche Stille der Nacht und hallte zwischen den Felsen leise wider, wie das drohende Donnergrollen eines sich nahenden Gewitters.
    Langsam kamen sie vor der mächtigen, etwa haushohen Mauer zum stehen, die aus großen, rechteckigen Steinen zusammengesetzt war und in deren Mitte, direkt vor ihnen, sich ein breiter Torbogen auftat, welcher Einlass gewährte in die dahinter befindliche Stadt.
    Die Köpfe gen Boden geneigt und ihre Kapuzen weit ins Gesicht gezogen standen sie vor den beiden Wachen, die sie argwöhnisch beäugten und deren Hände demonstrativ auf den Schäften und Griffen ihrer Waffen ruhten.

    "Wir kommen von Kundschafter Mission zurück und bringen Nachricht, die keinen weiteren Aufschub duldet! Lasst uns passieren!"
    Ein leichter Schreck durchfuhr Sheilas Körper, als sie Black sprechen hörte. Seine Stimme war anders, dunkler und gefärbt von einem kehligen Klang, wie sie in den Worten der Wache mitgeschwungen war. Er imitierte ihre Art zu sprechen und gab sich vermutlich als einer der beiden Späher aus, die er zuvor getötet und ihnen die Mäntel abgenommen hatte.
    Ein riskantes Spiel, deren Ausgang durchaus unsicher war und sie ihn eine derbe Niederlage stürzen konnte, sollten die beiden Getöteten in engerer Bekanntschaft mit der Torwache gestanden haben und diese den Schwindel bemerken.
    Mit einem Mal war sie sich unsicher, ob es tatsächlich so klug gewesen war auf Black zu vertrauen, oder ob sie die Sache nicht lieber hätte selbst in die Hand nehmen sollen, wie sie es ursprünglich vorgehabt hatte.
    Der Griff um Lerithiums Griff, dass sie zusammen mit Kanthara umständlich unter ihrem Umhang verborgen hatte, wurde fester und die Muskeln und Sehnen ihres Körpers spannten sich leicht an.

    "Ihr wart lange draußen! Länger als vereinbart und ihr wisst genau, dass wir zu so später Stunde normalerweise niemanden mehr hereinlassen!"
    Ein leichter Anflug von Ärger war in der Stimme des Mannes zu erkennen und noch immer blockierten die beiden den Eingang und wichen keinen Zentimeter zur Seite.

    "Diffiziele Aufgaben benötigen ihre Zeit und eine gewisse Vorsicht, ihr solltet das Wissen! Wir sind nicht ausgezogen um die Torschlusszeit einzuhalten, sondern um Ergebnisse zu liefern!"
    Die Stimme des Gauners war noch immer gefestigt und ruhig, als wäre es tatsächlich die Wahrheit, die er da sprach und keine haarsträubende Lügengeschichte.

    Die beiden Krieger wechselten Blicke und langsam ging der, welcher die ganze Zeit mit ihnen sprach und vermutlich der obere der beiden war, um Sheila und Joe herum, als wollte er sichergehen, dass sie nichts hinter sich verbargen, oder in die Stadt schmuggeln wollten.
    Shei spürte wie sich ihre Aufmerksamkeit schärfte und ihre Sinne sich auf die Bewegungen hinter ihrem Rücken sensibilisierten, das Gefühl einen bewaffneten Menschen hinter sich zu haben bereitete ihr Unbehagen.
    "Ihr wart deutlich optimistischer, als ihr heute Morgen die Stadt verließet! Und etwas vorlauter habe ich euch auch in Erinnerung, Khelmed! Ihr habt dort draußen in der Einöde doch nicht etwa euren Meister gefunden und einige Hiebe kassiert?!"
    Der Hohn und Spott in der Stimme des Wachhabenden war nicht zu überhören und die Äußerungen liesen der Frau das Herz in die Hose rutschen, zeigten sie doch, dass es sehr wohl eine Bekanntschaft zwischen den Männern, welche sie spielten und den Torwachen gegeben haben musste.
    "Und du, Tharakar? Warum schweigst du wie eine Stollenmaus, die fürchtete die Spitzhacke zu spüren zu bekommen? Ist dir nicht gut?"

    Langsam näherte sich der Mann Sheila und machte, vermutlich um von Angesicht zu Angesicht mit ihr sprechen zu können, Anstalten ihr die Kapuze vom Kopf zu nehmen.
    Sie erschrak heftig, als sie die Absicht erkannte und langsam ging sie in die Knie, bereit für einen plötzlichen Angriff, der den einzigen Ausweg bot und schnell von statten gehen musste, wenn er erfolgreich sein sollte.
    Schon spürte sie die schwache Wärme seiner Hand, als er den Zipfel ihrer Kapuze ergriff und sie herabziehen wollte, als eine andere Stimme, schneidend wie die Klinge eines Assassinenschwertes durch die Luft hallte:
    "Malpercio wartet nicht gern auf seine Diener!!! Und seit den Geschehnissen der jüngsten Vergangenheit haben seine Methoden, um das Stören seiner Pläne zu verhindern, bestimmt nicht an Effizienz verloren!"
    Die Hand über Sheilas Kopf hielt inne und die Gaunerin spürte wie sich Unsicherheit im Körper ihres Besitzers breit machte, langsam und schleichend, aber stetig und bestimmt.
    "Der Meister braucht uns und hat wohl kaum Verständnis für die Plänkeleien zweier einfacher Wachen!"

    Die Hand senkte sich, der Mann trat einige Schritte zurück und gab mit dem anderen endlich den Eingang frei.
    "Ach, macht doch was ihr wollt! Das nächste Mal steht ihr mir aber Rede und Antwort, ich steh schließlich nicht zum Spaß bei diesem Sauwetter hier draußen rum und warte auf zwei Kapuzenmännchen, die sich nicht ausmehren können!"

    "Das war aber verdammt knapp!", raunte sie dem Gauner bissig aber dennoch erleichtert zu.
    "Was hab ich denn gesagt?", kam sogleich die ruhige Antwort. "Vertrau mir!"
    Schnellen Fußes schritten sie unter dem Torbogen hervor und betraten die schmalen Gassen Kel Hareds.

  11. Beiträge anzeigen #31
    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline
    Kel Hared war kalt…
    Nicht nur das raue Klima der , ja man konnte es schon als kleine Festung beschreiben, war kalt , nein auch die wenigen Menschen auf den Strassen strömten förmlich eine fröstelnde Kälte aus.
    Alle trugen sie ähnliche Kapuzenkutten, und alle trotteten sie im ähnlichen Gang umher. Die Strassen waren notgedrungen gepflastert und wenn man nicht aufpasste konnte man schnell einmal Stolpern oder in einem Faustgrossen Loch stecken bleiben.
    Sheila und Black liefen eng aneinander einfach der Nase lang auf der Hauptstrasse wie sie vermuteten.
    Niemand schien sich für sie zu interessieren, keine schenkte ihnen mehr Beachtung.
    Während sich vom Horizont kleine feine Schneeflöckchen abseilten, verdickte sich in Kel Hared der mysteriöse Nebel…
    Ein mulmiges Gefühl machte sich unter den beiden Abenteurern breit, und irgendwie erschien es ihnen so, als ob Malpercio längst wusste dass sie hier waren.
    Mit finsterem Blick musterte Joe eine vierköpfige Gruppe die sich um etwas versammelt hatten und eifrig diskutierten.
    „Hey Shei…wollen wir uns das mal ansehen?“

    Die taffe Wüstenkämpferin nickte düster und stumm.
    Langsam näherten sie sich der Gruppe, so unauffällig wie möglich.
    Was sie erblickten schockierte sie. Zwei der vier hielten eine junge total nackte Frau fest und pressten sie an die kahle Mauer eines kleinen düster wirkenden Hauses, während die beiden anderen Männer mit feinen leicht gekrümmten Dölchen Runen in ihre bereits reichlich blutende Haut ritzten und dabei in eine Fremdsprache vor sich her murmelten.
    Angeekelt blickte Joe zu seiner Begleiterin, doch diese zuckte nur unwissend mit den Achseln.
    Einer der vier bemerkte die beiden nun, und sprach sie zynisch an:

    „Hey ihr beiden, steht da nicht so blöde herum, wir müssen sie vorbereiten, los, los, packt euch einen Dolch und beginnt damit, es hat noch jede Menge Platz, und ihr wisst wie wütend Malpercio wird wenn wir unsauber arbeiten!“

    Wieder blickten sich Joe und Sheila fragend an, der Gauner erkannte jedoch das Angriffslustige Funkeln in den Augen seiner Gefährtin und wusste, dass sie jederzeit bereit war ihre Klingen im Namen des dunklen Herrschers zu führen.

    „ Na? Was ist los? Auf auf!“

    Grimmig marschierte Black zwei Schritte auf den Mann zu , fixierte diesen dabei störrisch mit seinem starren Blick und erwiderte:

    „Pah! Ich Khelmed und mein Begleiter Tharakar kommen selbst gerade von einer Wichtigen Aufgabe des Meisters zurück! Wir sind erschöpft und durstig….“

    Die Augen des Mannes vor ihm blitzten bei den Worten Blacks misstrauisch auf. Langsam drehte er sich von der nackten Frau weg und Sheila gluckste laut auf.
    Diese Bastarde quälten die Arme förmlich, liessen keine Fläche ihres Körpers aus , überall liefen feine Blutfäden herunter, und an ihrem leichten Zittern konnte man erkennen, dass sie noch lebte. Hätten diese Hunde ihre Arbeit an ihrem Gesicht nicht schon beendet, hätten die beiden Reisenden der Wüste in ein Gesicht der Angst und des Schmerzes geblickt. Doch so sah man nur verderben und das reine Böse eines Dämons der die Gedanken eines einsiedlerischen Dörfchens manipuliert und kultische Ritualmorde begeht.
    Joe und Shei konnten ihren Ekel von der Sache nur mühselig verbergen, innerlich wünschten sie sich beide ihre Klingen zu erheben, und den Peinigern selbst, wunderschöne Runen in die Haut zu schlitzen.

    Immer noch Misstrauisch dreinblickend, ging der Mann nun auf Joe zu..

    „So….du bist es also Kehlmed…..
    Und der liebe junge Tharkar…..harr harr!..schön das ihr beide …wieder hier seit.
    Tresmir, gothra ben situr! Malpercio kahan dai Librunes!“

    „Nath bi dra Malpercio!“ hallte es von den anderen Zurück, die sich anschliessend mitsamt der Frau , die sie im übrigen am Boden hinter sich her zogen, aus dem Staub machten.

    Der Mann in der zu ihnen Gesprochen hatte verharrte geduldig und schwieg bis sie alleine waren. Fein rieb er sich die Hände, beinahe als erwartete er frohlockend eine Belohnung von den beiden. Black wünschte sich innständig dem Kerl die Kapuze vom Kopf zu ziehen, da er nur die bedrohlich glänzenden Augen des Mannes durch den Schatten erkennen konnte.

    „ So meine Brüder, gehen wir doch in die Hütte hier, ihr habt mir sicherlich viel zu berichten, und auch ich habe euch vieles zu Erzählen..“

    Sofort überrollten sich die Gedanken im Joes Kopf ! Wusste der Mann bereits wer sie waren? Natürlich er musste es wissen, er kannte die beiden echten Kundschafter!
    Doch die beiden hatten keine Zeit für Fragen oder Gedanken, den der Mann drängte sie schon in die Hütte, besser als einen Grosskampf auf offener Strasse war diese Option allemal.

    Als die beiden in der Hütte waren schloss der verhüllte Mann hämisch grinsend die Türe und schob den Riegel vor. Bevor er sich allerdings an diese beiden Hunde wendete, sante er seinem Meister einen Gedanken zu:

    „Sie sind hier Meister! Ich Daron habe sie für euch in Empfang genommen, und sie Wissen noch nichts von ihrem Glück…ich könnte sie noch heute durch die Kammern des Wahnsinns schicken, ohne dass sie die Falle bemerken würden!“

    Dann drehte er sich in den spärlich beleuchteten Raum seinen Gästen zu und hob freundschaftlich die Arme in die Höhe:

    „Willkommen meine Brüder, willkommen daheim!“

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    Lehrling Avatar von Malpercio
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    Malpercio ist offline
    "Jaaaa, jaaaa haaa haaaa! Spürst du es, kannst du es sehen Vangard? Sprich mit mir du elender Wurm, sag mir ob du es sehen kannst?! Die geheimen Stränge meines Willens, die sich zusammenziehen wie ein Netz aus tausend Fäden, das Netz meiner Macht! Sie wird mir nicht entkommen, nein, sie wird es es versuchen, doch dazu ist sie schon zu weit gegangen, viel zu weit! Sie sitzt in der Falle und in gerade diesem Moment zieht sich die Schlinge um ihren Hals immer fester und enger! Glaube mir, schon bald ist der Moment gekommen, der Moment des Erfolges, wenn ich endlich wieder zu alter Größe auferstehe und mir die Menschen zu Füßen liegen! Haa haaa haaaa, muhahahahaaaaa haaaaaaaaa!"

    Ein unglaubliches Dröhnen und Beben erfasste das unterirdische Felsengemäuer und ringsum prasselten kleine Steine und Staub von der Decke, die unter lautem Rieseln auf dem Boden aufschlugen. Die Fackeln flackerten kurz auf, erloschen dann in dem Augenblick seines Auflachens und tauchten erst Minuten später den Raum wieder in jenes warme Dämmerlicht.
    Der Dämon war in Hochstimmung und eine Befriedigung wie er sie lange nicht mehr gespürt hatte strömte durch seinen verbissenen Geist. Endlich liefen die einzelnen Stränge seiner Pläne zusammen und verfestigten sich zu einem Gefängniss aus dem es für sein Opfer kein Entgkommen geben sollte und würde. Die Zeit des Wartens schien sich endlich dem Ende zu nähern und voll fiebriger Erwartung harrte er der Dinge die da kamen.

    Unter großer Mühe war es ihm endlich gelungen Darons Seele in den weiten des Gebirges aufzuspüren und ihm seinen Willen aufzuzwingen. Er hatte es gewagt seine Pläne zu durchkreuzen, doch nun, da er zwei seiner wichtigsten Anhänger verloren hatte, war dieser Diener eine mächtige Waffe.
    Es hatte den Dämonen viel Kraft gekostet, doch das würde nicht weiter ins Gewicht fallen, wie er dachte. Seine willfährigen Sklaven würden seinen Gast vorbereiten und dafür sorgen, dass er leichtes Spiel hatte, dessen war sich der Dämon sicher.

    Warte bis es Nacht ist und sie sich zur Ruhe legen, gib dich nicht zu erkennen und trage Sorge dafür, dass sie fest schlafen. Dann tötet ihren Begleiter und bringt sie zu mir hinab! Solltet ihr versagen, sind euch Jahre der Folter so sicher wie der Schnee im Nuang, wisse das Daron!
    Geändert von Malpercio (25.02.2009 um 20:25 Uhr)

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    Ritter Avatar von Sheila
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    Sheila ist offline
    Verdammte Scheiße!, fluchte die Gaunerin still in sich hinein, während den Worten des Fremden lauschte, jeden Moment darauf gefasst entlarvt und ihrer Tarnung beraubt zu werden. Ihre Aussichten darauf hier wohlbehalten wieder herauszukommen beliefen sich nach ihren positivsten Schätzungen gegen ungefähr null und Übelkeit stieg in ihr auf wie Wasser in einem Eimer.
    Wie töricht war sie doch nur gewesen auf Black zu hören und in dessen Schnapsidee zu vertrauen, die ihnen nun wohlmöglich jede Menge Ärger bringen würde und letztendlich vielleicht sogar ihre Rache zu nichte machte. Innerlich verwünschte sie den Gauner dafür, dass er sie dermaßen ins Schlamassel geritten hatte und es missfiel ihr außerordentlich, dass es im Moment nicht möglich war ihm dafür kräftig zwischen die Beine zu treten.
    Konzentrier dich Shei, konzentrier dich!, rief sich die Schwarzhaarige zur Ordnung und überlegte fieberhaft wie sie sich nun verhalten sollte.
    Was wenn der Mann sie ansprach? Was sollte sie dann tun? Sobald sie ihre Stimme erheben würde, war ihr Schicksal besiegelt. Denn wie sollte ihrem Gegenüber entgehen, dass sie eine Frau und nicht der vermeintliche Tharakar war? Es war nur eine Frage der Zeit, bis Joe und sie entdeckt werden würden und die Möglichkeit einem offenen Kampf zu entgehen sah die Frau inzwischen kaum noch.

    "Nun Tharakar, berichtet was ihr habt in Erfahrung bringen können, während eurer Kundschaftstour? Ist die Zeit reif für den großen Plan?", wandte sich der Fremde schließlich abrupt und ohne Vorwarnung an die erschrockene Sheila.
    Siedend heiß lief ihr der Schweiß über die Stirn und das Gesicht, als sie spürte, dass er auf eine Antwort ihrerseits wartete. Ein Brennen wie Feuer und ein Beißen wie von kaltem Eis wecheslten sich ab und fuhren durch ihren Körper wie ein wildgewordenes Virus.
    Er wollte eine Antwort. Er wollte dass sie zu ihm sprach. Sie, die nicht derjenige war, der sie sein sollte.
    Zäh wie Honig zogen sich die Sekunden dahin und Shei wusste noch immer nicht was sie tun sollte. Doch sie merkte, dass ihr Gegenüber unruhig wurde und so nahm sie ihren Mut zusammen und bereitete sich darauf vor ihrer Stimme einen möglichst tiefen Klang zu verleien.
    "Ich ..." Ihre Worte gingen in einem abgewürgten Röcheln unter, denn zu Sheilas großer Erleichterung wurde sie plötzlich unterbrochen.

    "Es war harte Arbeit dort draußen, glaubt mir. Tharakar und ich sind sehr geschwächt von Frost und Wind. Wir sind weit gegangen und hoch gestiegen. Gönnt uns etwas Ruhe, dann werden wir euch berichten. Doch jetzt ist die Zeit noch nicht gekommen, merkt ihr denn nicht zu welch schwachen Krächzen die Stimme meines Mitbruders verkommen ist?"
    Noch immer gab sich Black alle Mühe die Stimme der Bewohner von Kel Hared zu imitieren und für den Moment glaubte Shei sogar es wäre ihm recht gut gelungen.

    "Für wahr, für wahr! Mir scheint auch euer Stimmorgan hat so einiges abbekommen, Khelmed! Gönnt euch etwas Ruhe, die Dinge laufen gut und die ein oder andere Stunde wird der Meister mit Sicherheit noch warten können!", erwiderte ihr Gastgeber mit scheinbarem Verständnis und fügte sogleich mit einem Wink in den Schatten des Raumes hinzu:
    "Zamir, wird euch auf das Zimmer bringen! Fühlt euch wie zu Hause!"

    Schweigend und erleichtert über den glimpflichen Ausgang der Situation folgte sie zusammen mit Joe dem Krieger, welcher ihnen zugewiesen worden war, die Treppe hinauf und durch einen schmalen Gang. Die Wände waren aus massivem Stein und mit zahlreichen Trophäen seltsamer Geschöpfe behängt. Mit einem Mal war sich Sheila nicht mehr so sicher, ob das was nun geschah wirklich zu ihrem Vorteil war, oder ob sie nicht gerade eben noch tiefer in ihr eigenes Verderben schlitterten.
    Sie versuchte Kontakt aufzunehmen mit dem Gauner, doch ihre Vorsicht verbot es ihr schon bald, war doch nur zu befürchten, die Wache würde etwas bemerken.
    Geändert von Sheila (25.02.2009 um 21:30 Uhr)

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    Plötzlich und ohne, dass die Gaunerin es hatte vorhersehen können überschlugen sich die Ereignisse und es kam ihr vor wie ein Traum als sie sah was geschah.
    Die Wache ging noch immer vor ihnen, die Rechte auf dem Griff des Schwertes an der Seites seiner Hüfte, und steuerte auf einen bereits geöffneten Raum zu.
    Der Gauner neben ihr beschleunigte seine Schritte, näherte sich vorsichtig immer mehr dem Mann vor ihnen, bis er direkt hinter im ging. Dann, im Bruchteil einer Sekunde blitze der helle Schein des blanken Stahls an seiner Seite auf und ehe die Schwarzhaarige ein weiteres Mal blinzeln konnte rammte Black seinem Opfer zielsicher das Messer in den Nacken. Bis zum Schaft steckte die Klinge in seinem Fleisch, als langsam das Blut hervorquoll und der Gauner ihm den Mund zuhielt, damit er nicht um Hilfe rufen konnte.
    Joe packte den kräftigen Körper des Toten und zog ihn, noch immer schweigsam und ohne ein Wort zu Sheila zu sprechen, durch den Gang und hinein in das Zimmer an dessen Ende. Ein schleifendes Geräusch begleitete sein Tun, während die leblosen Beine den Flur fegten.

    Als er die Leiche hinter einem Vorhang verstaut hatte und sich die Hände an diesem abwischte wandte er sich an die noch immer etwas verdutzte Gaunerin.
    "Was? Wolltest du ihm vielleicht noch zwischen de nBeinen graulen, bevor er uns abmurkst oder an Malpercio ausliefert?"
    Mit einer Mischung aus Spott und wilder Belustigung über den soeben verübten Mord, blickte er sie an.
    Sheilas Mund zog sich in die Breite und sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    "Verdammt nochmal, ich hätte mir da unten fast eingemacht!"
    Black rümpfte die Nase und meinte mit unüberhörbarem Spott in der Stimme: "Was hab ich gesagt? Vertrauen wars glaub ich!?"
    "Pfff, du kannst mir viel erzählen! Bevor ich dir vertraue, heirate ich ja noch lieber ein Kamel!"

    Niemand sah die beiden Gestalten, die im nächsten Moment aus dem kleinen Fenster im ersten Stock in den finsteren Hinterhof des Hauses hinabsprangen und sich dort ihre Kaputenmäntel richteten.
    Überascht von der Tatsache, dass es ihnen so reibungslos gelungen war aus ihrem zukünftigen Gefängnis zu entkommen sahen sich die beiden an.

    "Weisst du was!?", setzte Shei plötzlich an.
    "Was denn?!", kam sogleich die ungeduldige Antwort.
    "Der Kerl da grad eben, du, ich glaub den seine Stimme kenne ich! Die hab ich schon mal irgendwo gehört!", teilte sie ihm ihre Überlegung mit und grübelte fieberhaft darüber nach, woher sie diesen Mann kannte. Das Unverständniss darüber, dass Sheila nun mit soetwas anfing war dem Krieger der Kasbha deutlich anzusehen und sorgten nicht unbedingt dafür, dass sie sich besser konzentrieren konnte.
    Nervös scharrte Black mit seinem Stiefel auf dem feuchten Pflaster und schaute sie fragend an.
    Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen, wie sich lichtender Nebel wichen die Scheuklappen von ihrem Gesicht und mit einem mal war ihr klar, WEM sie da soeben knapp entkommen waren.
    "Daron ...! Der Typ da drin, das war Daron!"

    Der Gedanke verwirrte sie und mit Sicherheit ging es auch ihrem Begleiter nicht anders, als sie wenig später orientierungslos durch kleine Nebengassen schlichen, auf der Suche nach dem Zugang zur Mine.
    Was machte der Kerl in der Stadt, lauerte er ihnen auf? Hatte er sie erkannt, oder nicht? Wenn nicht, warum? Weshalb war es ihm nicht möglich Black zu wittern, der doch das Tagebuch Vangards geöffnet hatte?
    Oder hatte er sie doch erkannt und wollte nur auf den Moment warten, indem sie schliefen um leichtes Spiel zu haben?

    Auf jeden Fall mussten sie sich beeilen und versuchen mit ihrer Tarnung den Berg zu betreten, bevor Daron ihre Flucht bemerkte und Alarm schlug.

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    Zügigen Schrittes marschierten sie durch das kleine Gässchen das nur in eine Richtung von dem Haus aus dem sie geflüchtet waren führte.
    Der vermummte Anführer der Gruppe war also der von Sheila des öfteren genannte Daron.
    Joe war sich ziemlich sicher, dass dieser Hund von Dämonendiener bereits bestens über sie bescheid wusste. Er war sich sogar sicher, dass auch Malpercio bestens Informiert war, weshalb aber dann dieses Spielchen?
    Immerhin hätte er doch gleich draussen auf der Strasse einen Tumult starten und die gesamte Brigade Malpercios auf sie hetzten können.
    Doch die beiden Kinder der Kasbah hatten nicht die Zeit sich nun darüber Gedanken zu machen, sie mussten die Chance nutzen und ins innere der Miene gelangen.

    Wenig später erreichten sie das ende der Gasse, der Nebel wabberte immer noch bedrohlich über den Boden. Sheila presste sich an eines der niedrigen Gebäude und spähte um die Ecke, während Joe in die Hocke sank. Beide trugen ihre Waffen nun Angriffsbereit in der Hand, beide waren sie im Geiste wach und konzentriert.
    Wie zwei Löwen spähten sie über die Kreuzung und registrierten jede Wache oder Unnatürlichkeit.

    „Ich zähle fünf von ihnen…:“ flüsterte Joe und deutete dabei westlich zum Höhleneingang.
    Sheila nickte zustimmen, deutete dann mit dem Zeigefinger gen Nordöstlicher Richtung und erwiderte:

    „Ich glaube da vorne auf dem Dach lauern auch noch mindestens zwei, vielleicht Bogenschützen….ich erkenne nur schwach ihre Umrisse…“

    Nachdenklich legte Joe seine Stirn in Falten und strich sich übers Kinn.

    „Tja Shei…es könnten noch dutzende mehr hinter jeder Ecke oder in jedem Haus lauern….
    Des Weiteren denke ich ist es naiv zu denken, Daron und Malpercio wüssten nichts von unserer Anwesenheit…“

    Zustimmen gluckste die Gaunerin auf während sie ebenfalls in die Hocke sank und näher zu Joe aufrückte:

    „Und Mr Black, was gedenken sie nun zu tun?“

    Ein unangebrachtes Schmunzeln zog über sein Gesicht, doch so sehr er sich auch bemühte, er konnte es nicht unterdrücken, diese Sheila hatte einfach eine anziehende sympathische Art an sich ,selbst jetzt in dieser Aussichtslosen Lage…Joe musste an die Worte des Dämons Cherubael denken, und fragte sich ob wohl was wahres dran sein könnte. Schnell jedoch, wurde der Gedanke wieder verworfen und als dämliches Hirngespinst abgetan.
    Sein Blick wanderte wieder zu Sheila, doch die Tochter der gefürchteten Kasbah war plötzlich verschwunden.
    Beinahe panisch blickte Black in alle Richtungen…

    „Sheiiii!!!!...Sheiiiii!!!!!???!!!“ flüsterte er kleinlaut in die dunkle Nacht.
    Doch er erhielt keine Antwort…
    Sein Puls beschleunigte sich, Malpercios dunkle Machenschaften bereiteten ihnen wohl doch ein früheres Ende als erwartet.

    „Dämlicher Penner! Wenn du Sheila auch nur ein Haar gekrümmt hast, schlitz ich dich solange auf und nähe dich wieder zu bis du dir wünscht, dass ich dir endlich den Gnadenstoss gebe, grrrrrr….!!“ fauchte er während sich sein Griff fester um den Knauf des Schwertes schloss. Gerade als er seine Deckung verlassen wollte um einfach in die Höhle zu stürmen, wurde er am linken Beinknöchel gepackt.

    „Hmmmpf?“ entfleuchte es ihm während er irritiert zu Boden blickte. Sheilas breit grinsende Fratze blickte ihm halb verdeckt aus dem Nebel entgegen. Mit rollenden Augen fragte sie neckisch:

    „Wer wird denn gleich so Rachsüchtig sein? Liege dir wohl doch mehr am herzen als du dir eingestehen willst was?“

    Wütend über seine eigene Dummheit liess dieser nur ein säuerliches Knurren als Antwort zu.

    „Jaja, jetzt nicht schmollen Joe, los leg dich endlich auf den Boden, sieht so aus als ob wir doch heimlich da rein kommen würden.“

    Jetzt erst wurde dem Schatten die gewitzte und raffinierte Idee der kleinen Schwertkämpferin bewusst, der Nebel!
    In der Tat war die Nebelige Masse so dick und hoch, dass er die beiden komplett verschluckte solange sie flach über den Boden robbten. Durch die Schneeschicht und dem pfeifenden Wind der Berge wurden sogar jegliche Geräusche ihrer Bewegungen verschluckt.

    So robbten sich die beiden also langsam an ihren Wiedersachern vorbei bis sie sogar den Höhleneingang mühelos passierten.
    Obwohl sie angenommen hatten dass dort der Schutz des Nebels nachlassen würde, mussten sie feststellen, dass der Nebel sogar noch dichter wurde, was den Gedanken aufbrachte, der Nebel könnte sogar aus der Höhle kommen.
    Der Boden selbst war jedoch nicht mehr mit Schnee bedeckt, was zur Folge hatte, dass ihre robbenden Bewegungen nun knirschende Geräusche hervorbrachten.

    Sie hielten gute acht Schritt nach dem Eingang inne und Sheila grabschte blind nach Joe. Ihre Hand fand halt an seinem langen schwarzen Haar. Ein ächzen seinerseits erklang als sie daran zupfte.

    „Joe…was nun?“ flüsterte sie leise in sein Ohr. Doch bevor er zu einer Antwort ansetzten konnte wurden die beiden von einer lauten Stimme unterbrochen:

    „Ihr könnt euch Ruhig erheben , Kinder der Kasbah!“

    Die Stimme donnerte förmlich über die beiden zusammen geschreckten Schatten hinweg.
    Stumm und verwirrt richteten sie sich auf und blickten dabei zum Höhleneingang.
    Über zwanzig Mann standen mit erhobener Klinge davor an ihrer Spitze Daron, der gerade zu ihnen gesprochen hatte.
    Die Kapuze noch immer weit ins Gesicht gezogen und mit erhobenen Händen sprach er erneut zu ihnen:

    „Harr harr harr! Ihr Narren dachtet wirklich wir wüssten nicht von eurer Ankunft?
    Dachtet ihr wirklich der allwissende Malpercio währe nicht schon lange informiert?
    Oh oh oh….
    Dummheit scheint einer euer ausgereiftesten Eigenschaften zu sein!
    Doch nun, verehrte Gäste, ist es an mir euch Willkommen zu heissen, darum, Willkommen in der Düsterhöhle des Unendlichen Willens!“

    Er kackerte hämisch lachen laut auf und trat einen Schritt zurück, während er seinen Leuten ein Handzeichen gab.

    „ Nun liebe Freunde, erwarten euch wirklich grosse Abenteuer! Denn die Kammern dieser Höhle , die im übrigen früher als Miene genutzt wurde, sind das endlose Reich unseres Meisters Malpercio. Hier beeinflusst alles alleins ein Wille. Ich spreche von Formen, gefahren der allgemeinen Realität!
    Alles wird nach seinem Willen geformt! Hier seit ihr im Gänzlich aufgeliefert.
    Harr har, früher wurden die Kammern verwendet um die wahren und stärksten einer Diener heraus zu filtern. Den wer alle Prüfungen der Kammern besteht, ist wahrlich gesegnet und bereit ihm gegenüber zu stehen um ihm zu dienen!.....“

    Die Männer denen sein Handzeichen galt, drehten nun an grossen Holzkurbeln, wodurch ein dumpfes Grollen erklang und langsam eine dicke massive Felswand von oben am Eingang herab gelassen wurde.

    „Nun, ab jetzt dürft ihr euren Weg zusammen und auf euch alleingestellt begehen, passt auf ihr beiden, den es gibt nur zwei Wege wieder hinaus. Der erste wird soeben blockiert, der zweite , naja der zweite führt direkt in die letzte Kammer. In die Kammer Malpercios selbst! Dies wird euer Ausweg sein, und dort, treffen wir uns vielleicht wieder…harr harr harr!

    Mit einem dumpfen Knacksen schloss sich der Eingang vor den noch immer wortlosen Kasbah Kindern.

    Sie sassen in der Falle…alles schien so offensichtlich eingeleitet….

    „Tja Sheila…es scheint, also ob das eigentliche Abenteuer jetzt beginnt, und wie es ausschaut, führt der Weg hier direkt in die erste Kammer….“

    Grimmig blickend deutete er auf einen ins Gestein gemeisselten Torbogen ,die Kammer dahinter wurde urplötzlich von dutzenden and er Decke schwebenden grünen Flammen erhellt.

    Wahrlich, das Abenteuer schien gerade erst zu beginnen…..

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    Sie saßen in der Falle, erneut und diesmal vermutlich endgültig, ohne Aussicht auf Flucht. Nun gab es nichts mehr, dass ihnen aus dieser Situation zu entkommen helfen würde. Aus den Jagenden, waren Gejagte geworden, ohne das sie so richtig verstanden, was mit ihnen geschah.
    Sie sparten sich die Worte der Ratloskigkeit und schritten stillschweigend auf den kleinen Torbogen zu, der ihnen Einlass gewährte in die erste der seltsamen Kammern, von denen Daron gesprochen hatte.
    Was wollte Malpercio von ihnen? Warum lies er sie hier hindurch gehen, wenn seine Diener doch soeben die beste aller Möglichkeit gehabt hatten sie zu töten.
    Oder waren sie ihnen zu mächtig, drohte hier ein viel sicherer Tod? Vollstreckt durch einen Henker, dessen Gesicht um Längen brutaler war als das der Krieger von Kel Hared?
    Daron handelte nun also doch im Sinne seines Meisters und es war IHM gelungen sie zu hintergehen, nicht andersherum.

    Soeben schritten die beiden Gefangenen aus dem kleinen Gang hervor, in der Erwartung jenen Raum mit der grünen Deckenbeleuchtung zu betreten, welcher sich ihnen vom Eingang her offenart hatte.
    Doch es sollte anders kommen, grundverschieden von dem, was ihnen ihr Menschenverstand erwarten lies und was sie erblickt hatten. Diese Räume waren nicht aus dieser Welt, sie waren kein Werk der Götter, sie waren das uralte Werk eines an diesen Ort zurückgekehrten Dämonens - Malpercio.

    Grelles Licht schlug ihr im nächsten Moment entgegen und lies Sheila reflexartig ihre Augen so fest zusammenkneifen wie es nur ging. Die Arme nach oben gerissen versuchte sie die gleißenden Strahlen von ihrem Gesicht abzuwehren um sie nicht ertragen zu müssen und möglicherweise daran zu erblinden. Doch kein Schatten vermochte diesen Schein aufzuhalten und wie eine giftige Säure suchte sich das blendene Licht seinen Weg durch kleine Falten hinter ihre Augenlider und brannte dort wie Feuer. Der Schmerz biss sich in ihre Augen und es schien ihr, als verliere sie nicht nur ihr Sehvermögen, sondern ihre Augen gleich mit.
    Erst nach einer gefühlten Ewigkeit voller Schmerz lies das Brennen nach und die Strahlen verloren allmählich an ihrer brutalen Intensität, bis sie sich endlich daran gewöhnt hatte und schließlich vorsichtig die Augen öffnete.

    Weiß. Soweit man sehen konnte nichts als Weiß. Rings um die Gaunerin herum erstrahlte alles in dieser einen Farbe, aus der sie alle entstanden. Boden und Himmel, die nicht als solche zu erkennen waren, verfügten über nichts anderes als dies eine Färbung. Es gab keinen Horizont vor ihnen, nichteinmal ein Schatten, den auch die beiden Kinder der Kasbah nicht warfen. Alles um sie herum war eine einzige weiße Masse, deren Substanz nicht zu bestimmen war und die nicht den Hauch von Realität vermittelte, obwohl sie dennoch eben diese zu sein schien.
    Verdutzt blickte sie zu Black, der ebenso ratlos umherschaute wie sie und kein Wort herausbrachte.
    "Was bei Beliar ist das hier?", wisperte sie ihm zu, als befände sie sich in einem Heiligtum ihres Gottes und fürchtete für lautes Sprechen gerügt zu werden.
    "Ich hab keine Ahnung Shei! Ich hab soetwas noch nie gesehen!"
    Vorsichtig setzte er einen Fuß nach vorn und überprüfte den Boden. Nichts. Keine Falle, keine Reaktion ihrer surrealen Umweld. Langsam schritt der Gauner nach vorne und kurz darauf folgte dieSchwarzhaarige ihm. Es gab keinen Hall der sie verfolgte, kein hörbares Auftreten war zu vernehmen. Die einzigen Laute waren die ihrer Stimmen, die vereinzelt zu hören waren.

    Shei wusste nicht wie lange sie nun schon gingen. Immer weiter Schritten sie durch das weiße Nichts, auf der Suche nach ... ja, wonach? Es gab nichts um sie herum, keine Lebewesen, keine Pflanzen, nicht ein einziges Staubkorn. Nichts.
    Irgendwann kamen sie zum Stehen und beschlossen nach kurzem Überlegen einstimmig, sich niederzulassen und zu warten. Worauf? Sie wussten es nicht, genauso wie sie wussten, dass es keinen Sinn hatte weiter durch diese Farbenwüste zu gehen, ohne ein Ziel vor Augen zu haben oder wenigstens eine Idee davon, was hier vor sich ging.

    War das Malpercios Plan? Wollte er sie hier verenden lassen, wie ein verdurstetes Kamel in der Wüste Varants?

  17. Beiträge anzeigen #37
    Ritter Avatar von Sheila
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    Überall waren sie, wie wild sprangen sie vor ihren Augen auf und ab. Bildeten einen bunten Reigen, in dem sie voller Extase auf und ab, nach rechts und links, sowie nach oben und unten tanzten. In alle Richtungen trieb es sie, ohne Rast, voller Eile und Geschwindigkeit. Ein Quell der Vielfalt und des Artenreichtums -ein gleißendender Strom der Farben.

    Tropf ... ... ... tropf ... ... ... tropf ... ... ...

    Das seltsame Geräusch riss Shei aus ihrem Halbschlaf heraus und vertrieb die falschen Bilder vor ihrem Gesicht, die Farbtöne in ihren Augen, die ihr Hirn nur produzierte, weil es sie so sehnlich danach verlankte etwas anderes zu sehen als immer nur dieses Weiß, welches ihr das seltsame Gefühl gab erblindet zu sein. Zugleich mit dem verschwinden der fröhlichen Illusion von Vielfalt kehrte dieses Gefühl der Lehre in sie zurück und erneut erfasste sie eine unerklärliche Trostlosigkeit.

    "Black, hey Black, was ist das?"

    Tropf ... ... ... tropf ... ... ... tropf ... ... ...

    "Hm?", brummelte Joe und schreckte aus seinem Schlaf.

    Das Tropfen hörte nicht auf, sondern ging immer weiter und plötzlich sahen sie, was das Geräsuch verursachte, das so gar nicht hierher passen wollte.
    Keinen Meter von ihr entfernt, direkt zwschen den beiden Gefährten, die sich in kurzer Distanz gegenüber saßen, traf im Abstand weniger Sekunden ein kleiner schwarzer Tropfen auf den Boden auf und verschwand schließlich wieder. Dann fiel ein neuer Tropfen aus dem endlosen Himmel über ihnen herab und schlug unten auf.

    Fragend runzelte sie die Stirn und versuchte krampfhaft zu verstehen, was dieser Vorgang zu bedeuten hatte. Oder war es nur eine Einbildung ihres Geistes?
    "Sheila? Bin ich durchgedreht oder fallen hier tatsächlich schwarze Tropfen von oben herab?"

    "Keine Ahnung ob du verrückt geworden bist, wenn ja dann bin ich es auch!"
    Wie erstarrt gafften die beiden für unbestimmbare Zeit auf das seltsame Schauspiel vor ihren Augen, das ihnen derart abstrakt und unwirklich erschien, dass sie nicht anders konnten als es stillschweigend zu beobachten.

    "Tropfe, tropfe, tropfe!", brabbelte Joe wie ein desorientierter Irrer vor sich hin und glotzte auf die winzigen Spritzer, die weit und breit den einzigen Kontrast darstellten, die beiden Menschen einmal ausgenommen.
    Wie eine Ohrfeige traf es Sheila und endlich gelang es der Gaunerin sich loszureißen von diesem Anblick, der sie auf so unerklärliche Weise fesselte.

    "Hey Joe, was glaubst du hat das zu bedeuten?"

    Langsam erwachte der Angesprochene aus seiner Lithargie und schaute zu ihr herüber.
    "Keine Ahnung verdammt, ich weiss nicht was das soll, aber irgendwie ist es doch ziemlich entspannend es zu beobachten, findest du nicht?" Er schwieg wieder und machte anstallten sich erneut auf die Ablenkung einzulassen.

    "Black, lass den Mist! Schau her, wir müssen uns irgendetwas überlegen, wie wir hier wieder rauskommen!"

    Er lachte.
    "Hier raus? Du willst tatsächlich hier wieder raus? Ich finds eigentlich ganz hübsch hier weisst du? Alles ruhig, kein Stress und dann dieses beruhigende ... tropf ... tropf ...!" Ironie, Sarkasmus und eine unheimliche Bessessenheit formten seine Stimme als er sprach und zeigten auf klare Weise, was diese weiße Wüste mit einem Kopf anzustellen vermochte.
    "Ich glaub hier könnte ich meinen Lebensabend verbringen. Jaaaa, das ist es. Dieses kleinen Dinger da, die so putzig von der Decke purzeln wie kleine hässliche Goblins ... ulkig, nicht wahr?"

    Die junge Frau seufzte schwer.
    "Wir dürfen uns nicht darauf einlassen, hörst du? Daron hat es doch gesagt! Diese Kammern sind von Malpercio erdacht, er prüfte damit seine treuesten und stärksten Anhänger. Es muss einen weg hier hinaus geben und das was hier passiert ist wohlmöglich die einzige Möglichkeit. Nur dürfen wir uns nicht gehen lassen und sinnlos auf dieses Phänomen starren, wir müssen es nutzen!"

    "Es nutzen, es nutzen!", äffte er sie wütend nach. "Wozu will die Dame es denn nutzen, will sie sich den Körper öhlen?!"

    Shei verdrehte die Augen und erhob sich langsam. "Streng dein Gehirn an und verhalte dich nicht wie ein kleines Kind, Black! Lass uns lieber überlegen, was wir tun können. Mit schwarzen Tropfen, in einer weißen Welt ohne Tür aus der man entfliehen könnte ...!
    Geändert von Sheila (26.02.2009 um 20:35 Uhr)

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    Lehrling Avatar von Malpercio
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    Malpercio ist offline
    "Soll Daron in alle Ewigkeit Beliar danken für sein unglaubliches Glück, durch das er seiner Folter entgeht und es ihm gerade so noch gelungen ist meine Gäste gebührend zu empfangen, nachdem sie sich derart unhöflich davongeschlichen haben! Harr, harr, harr!"

    "So habt ihr erreicht was ihr wolltet, Meister?"

    "Ja Vangard, ich habe endlich erreicht wonach mir gelüstet. Es hat mich weitere Macht gekostet und es zwingt mich dazu dir noch mehr deiner ohnehin schon erbärmlichen Kraft abzusaugen. Aber kräme dich nicht, es bleibt ja dennoch in ein und demselben Körper, nicht war? He, he, he ,he, heeee!"

    "Ich spüre es, Meister! Ich fühle mich schwach, meint ihr wirklich, dass es so gut ist was ihr da tut?"

    "Schätze dich glücklich, dass ich in guter Laune bin und dich für diesen Zweifel nicht büßen lasse! Es stimmt, die Kammern des Wahnsinns nach all den Jahren wieder zu öffnen und erneut zu benutzen braucht sehr viel Kraft und Magie. Und es ist auch nur möglich, weil dieser Berg in all den Jahren meiner Gefangenschaft zu meinem eigenen Diener geworden ist. Was glaubst du warum diese Narren hier so viele Schätze aus der Erde buddeln? Weil die Götter das Gebirge so reich damit versorgten? Nein, weil ich gefunden und erlöst werden wollte, nur darum. Für solche Dinge reicht selbs die Macht eines geschwächten Dämons wie ich es notgedrungen bin."

    "Ich verstehe, doch warum, was versprecht ihr euch davon?"

    "Sie werden die Tortur überstehen! Irgendwie wird es ihnen gelingen, zu mal sie zu zweit sind. So dämlich können sie nicht sein um dort zu verenden. Doch sie werden geschwächt sein, wenn sie hier ankommen und dann war es den Aufwand wert, denn dann werde ich leichtes Spiel mit ihr haben! Muahahahaaaahaaaaaaaaa!"

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    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline
    So einfach sich diese Kammer auch gestaltete, so boshaft zerrte sie auch an dem verstand der beiden.
    Die schiere Endlosigkeit des ewigen weissen Umfelds widersprach dem Verständnis des Menschlichen Gehirns. Dann diese schwarzen schlichten Tropfen die aus dem Nichts erschienen und im Nichts wieder verschwanden. Kein Laut war zu hören, das tropfen und die Stimmen der beiden ausgenommen.

    Joe schien beinahe zu verzweifeln, wie lange waren sie schon in diesem Raum? Stunden? Tage?
    Alles schien hier so belanglos, so unendlich während…
    Doch das stetige Tropfen donnerte auf ihren verstand wie der Schmiedehammer eines Schmiedes auf den Amboss.
    Malercio testete hier seine Anhänger, soviel war ihnen klar, doch wie war dieser Test zu verstehen?

    Die beiden marschierten auf und ab, einmal liefen sie einfach nur gerade aus, weit weg von den schwarzen Tropfen. Sie liefen schweigend Schritt für Schritt, und plötzlich standen sie wieder an der besagten ewig tropfenden Stelle.

    Tropf…Tropf…Tropf…

    „Verdammt Sheila! Wir sind schon wieder hier! Arrgh diese Tropferei nimmt mir noch meinen Verstand !“

    Sheila knurrte verärgert und erwiderte zynisch:

    „Ach wirklich? Ist das so? Merkwürdig ist mir gar nicht aufgefallen….!“

    Die beiden blickten sich wütend an, schwiegen jedoch. Joe setzte sich auf den Boden, sofern man es einen Boden nennen kann.
    Was war zu tun? Worin bestand der Test? Wie lautete die Lösung?
    Seien Augen fixierten die Tropfen, wie sie aus dem nichts erschienen, gute vier Schritte von oben herab fielen, auf dem Weiss aufschlugen und sich in nichts auflösten….
    Dann tat er das einzig logische. Er baute sich einen Krautstängel….
    Sheila beobachtete ihn dabei und wurde durch sein irritierendes Verhalten nur noch Wütender. Zähneknirschend stellte sie sich mit erhobener Klinge vor den herunterfallenden Tropfen auf. Ihre Augen verengten sich missmutig und sie holte mit vollem Schwung aus.
    Ihre Klinge traf auf einen Tropfen und ein schrilles Klirren erhallte die Weite des Nichts.
    Der Tropfen selbst wurde durch die Luft geschleudert und verharrte dann in der Luft.$
    Sofort bewegten sie die beiden verlorenen Kasbahkinder zu ihm.
    Fassungslos betrachteten sie den in der Luft schwebenden Tropfen.
    Es schien so als ob er an einer Wand kleben würde, jedoch konnte Sheila sowie auch Black trotz Abtastversuche keine versteckte Wand berühren…

    „Welche Magie wirkt hier?“ fragte Joe ungläubig.

    Sheila zuckte nur ahnungslos mit den Achseln, weitete aber schnell die Augen als sie bemerkte wie sich der Tropfen langsam verformte.
    Als erstes zog er sich zusammen, dann breitete er sich aus und teilte sich in feine Linien.
    Diese Linien, sieben an der Zahl bewegten sich hin und her, und formten eine Art Muster in das Weiss. Als sie fertig waren, verharrten sie bewegungslos. Ein Faustgrosses Muster mitten im Nichts, an eine nicht existenten Wand.

    „Scheisse Shei…ich glaube…wir lösen gerade irgendwie das Rätsel….“

    Die beiden lachten kurz laut auf, da sie ein Gefühl des Sieges beschlich.
    Sofort machten sie sich wieder zu den fallenden Tropfen auf, und die Schwarzhaarige streckte ihre Hand aus, um einen Weiteren Tropfen einzufangen.

    „ARRRRGH VERDAMMT DAS BRENNT!!!! „ schrie sie energisch auf als dieser ihre Handfläche berührte und dabei Giftgrün aufleuchtete ehe er verschwand.
    Doch ein rascher Kontrollblick bestätigte keine offensichtliche Verletzung.

    „Scheint mir eine Art Trick zu sein, womöglich sind diese magischen Tropfen nur von leblosen Objekten zu lenken…wie deinem Schwert…“ hauchte Joe nachdenklich zu seiner Gefährtin. Diese grübelte nachdenklich und nickte dann zustimmend.
    Elegant wippte sie von einem Fuss auf den nächsten und lockerte sich so etwas auf, ihre Gelenke knackten leicht als sie urplötzlich und energisch mehrfach Schwungvoll ausholte und so vier der magischen tropfen in Richtung schwarzer Gewebefleck schleuderte.

    Diese flogen pfeifend in die besagte Richtung und prallten dann an die unantastbare Wand.
    Mit rasender Geschwindigkeit teilten auch sie sich und verwoben sich in feinen Linien miteinander.
    Mit einen lauten „ Heeeejaaaaaaaah!!!!“ schleuderte die Gaunerin einen wahren Tropfenschauer nach vorne, und ein breites Grinsen breitete sich auf dem Gesicht ihres Gefährten aus. Diese fliessenden Amazonenhaften Bewegungen machten ihn irgendwie an, und Sheis Temperament erledigte den Rest.

    Die tropfen verwoben sich nun zu einer dicken Fläche feiner Linien, während Sheila und Joe abwechselnd mit ihrem Schwert Nachschub entgegenschleuderten, ohne eigentlich genau zu Wissen was sie da heraufbeschworen. Doch besser als nichts tun war es allemal, darum liessen sie sich nicht beirren und fuhren energisch damit fort.
    Kurz darauf konnte man endlich erkennen zu was sich die Tropfen formten.
    Die Linien gestalteten ein grosses Tor im nichts.
    Magisch verbanden sie sich, formten Runen und Stützbalken, später eine Tür mit Knauf, sogar eine kleine Stufe zum Tor hinauf wurde gestaltet, bis schlussendlich keine Tropfen mehr von oben herab fielen und die beiden vor einer vollkommenen düsteren schwarzen Türe standen.

    Voller Freude über ihren Sieg in dieser Kammer vielen sich die beiden in die Arme und jubelten, allerdings nur wenige Sekunden, da sie sich schnell ihres peinlichen Auftritts bewusst wurden, und sich so rasch wieder losliessen.
    Räuspernd und verlegen entzündete Joe den gedrehten Sumpfkrautstängel, während Sheila die Tür öffnete.
    Ehe sie den ersten Schritt gemacht hatte, zog es sie und Joe bereits mitsammt der alten Kammer in die neue hinein.

    Was sie erwartete war eine neue, völlig anders Gestaltete Welt. Im Gegensatz zur alten Kammer, war diese hier voller Farben und Leben.

    Um genau zu sein, befanden sie sich in einem gigantischen Saal.
    Meterhohe Marmosäulen stützten eine vollkommen mit Ölfarben bemalte Decke. Märchenhafte knallbunte Fenster mit Königlichen Mosaikbildern zierten nebst riesigen vergoldeten Krieger Statuen die Wände. Der Boden ebenfalls aus weisem Marmor geschaffen, wurde teilweise von edlen Teppichen verdeckt. Überall standen gewaltige Tische aus fein Geschnitzten Holz. Darauf stand Essen im Überfluss, Fleisch , Gemüse, Obst, Kuchen, Brot, Wein, Bier…einfach alles!

    Die Augen der beiden Glänzten und beim Anblick dieses Festmahles knurrte ihnen der Magen.

    Weisse Tauben flogen durch den Raum sammelten sich an einem Fleck, nur um anschliessend zum nächsten zu fliegen, ganz so als ob ihnen nichts besseres einfallen würde, als ihre Gäste damit zu beeindrucken.
    Musik ertönte dezent im Hintergrund, obwohl man weit und breit keine Musiker sehen konnte.
    Die beiden Schritten langsam und fassungslos über den roten Teppich hinweg. Vorbei an all den leckeren Köstlichkeiten bis sie schliesslich vor einer art Thron zum stehen kamen.
    Darauf sass ein wirklich unglaublich fetter kahlköpfiger Fleischberg ähnlicher, Ohren gepiercter lediglich mit einem Lendentuch bekleideter Mann und stopfte sich gerade einen ganzen Scafenger am Spiess in den Rachen.
    Bei jedem Bissen wabbelte sein ganzer, sicher vier Schritt grosser, Körper hin und her.
    Joe würgte angeekelt von dieser Person auf, während Sheila fassungslos die Kinnlade herunterfiel.

    Das linke Auge des fetten kippte nach links weg und betrachtete neugierig die beiden Eindringlinge, während sein rechtes Auge weiterhin genaustens darauf achtete dass er jeden Happen Fleisch von dem Spiess zerrte.

    Mit einem lauten Rülpsen beendete er sein Mahl und kündete dann lautstark an:

    „Ich bin Khorkaltoo der Unersättliche! Willkommen in der zweiten Kammer!
    Hier gibt es keine Rästel, keine Kämpfe sondern nur Festlichkeiten!
    Ihr müsst hier mit mir Feiern! Essen, tanzen noch viel mehr essen und saufen. .jaaaaa saufen ohne Ende. Solltet ihr beiden es schaffen mich dabei zu schlagen, gewähre ich euch Durchgang zur nächsten Türe, die sich unter meinem Hintern befindet. Schlagen könnt ihr mich jedoch nur indem ihr mich zur Aufgabe zwingt. Hier links ist euer Tisch, er erstreckt sich über vierundsiebzig Meter und ist reich gefüllt mit allen möglichen Fressalien.
    Saufen könnt ihr aus den hunderten von Weinfässern die überall in der Halle deponiert sind, oder das Kühle Bier dass immer wieder auf magische Art in die Krüge gefüllt wird, Met ohne Ende, Spass ohne Ende, Musik! Was immer ihr gerne hört ich habe es hier..
    Ihr wollt Spiele spielen? Habe ich alles hier, einfache Kartenspiele, oder auch Königsmord auch bekannt als Schach. .nun lasst unser Fest beginnen!!!!!!“

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    Ritter Avatar von Sheila
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    Sheila ist offline
    Diese zweite Kammer in ihrem totalen Kontrast zu dem vorherigen Raum war von geradezu überwältigender Wirkung auf die Gaunerin und es dauerte geraume Zeit, bis sie das, was sie vor ihren Augen sah auch wirklich in ihrem Kopf verarbeitet und realisiert hatte. Jener protzige, verschwenderische Überfluss an allen kulinarischen Genüssen, die ein Mensch sich zu erdenken fähig war und all die Prächtigkeit um die reich gedeckten Tafeln herum, schienen wie eine Phatamorgana, wie eine Illusion für sie. Mit Sicherheit keine ganz falsche, wenn auch schwer zu bewertende Einschätzung.
    Die vielen großen, ausladenden Tische bogen sich förmlich unter der imensen Last der dargebotenen Speisen und die mächtigen Weinfässer waren von unglaublicher Größe.

    Als der erste Schock sie endlich aus regungsloser Starre entließ schritt Sheila auf eine der beachtenswert gefüllten Tafeln und versuchte das vielfältige Angebot zu überblickten. Fleischgerichte aller Arten sowie jeder nur erdenklichen Form fanden sich vor ihr, saftige Steaks, deftige Braten und mächtige Keulen, die knusprig braun gebraten waren und einen verzückenden Duft ausstießen. Beilagen in allen Varianten, die schon bald nicht mehr als solche zu erkennen waren und die einem die richtige Entschedung unmöglich machten. Frisches, farbenfrohes Obst, das nicht nur aus Weintrauben und Feigen bestand, sondern sogar so weit darüber hinaus ging, sodass selbst Sheila schon bald nicht mehr wusste, was sich da vor ihr auftürmte. Alle erdenklichen Sorten des Weins sprudelten aus den bauchigen Fässern und versprachen jedem auch noch so großen Durst zu löschen.
    Die Gaunerin war schier überwältigt und nach seinem Schweigen zu urteilen, war Black es auch.

    "Nun werte Gäste, mit tatenlosem Schauen und Begaffen dieser Delikatessen werdet ihr mich wohl kaum in die Knie zwingen!", spöttelte Khorkaltoo frech und verfiel in ein leises Kichern, das seinen mächtigen Leib in unappetitlicher Weise auf und ab hüpfen lies. Der Zierliche Thron unter seinem fetten Leib ächzte und stöhnte unter der Last, dennoch hielt er seinen Benutzer weiter im Sitzen und verhinderte, dass dieser auf den Boden stürzte und so vermutlich ein mittelschweres Erdbeben verursachte.
    "Nehmt euch nur, nehmt euch nur. Ich werde es euch gleichtun und wer am längsten durchhält, soll der Sieger sein!"
    Mit einem vergnügtem Summen auf den vor Fett glänzenden Lippen, schnappte sich der Fleischberg eine riesige Ripperkäule und stopfte sie ungeniert in sein großes Maul, während er im Takt seines Liedes mit den kurzen Beinchen strampelte, als wäre er ein kleines Kind.

    "Es ist ja schon fast schade um deinen Körper,...", setzte Black zu Shei gewand an um dann mit einem schelmigen Grinsen hinzuzufügen: ...aber jetzt ist scheinbar wohl oder übel eines angesagt - Essen und Trinken bis ... bis dieser fette Kloß dort oben, sich geschlagen geben muss!"
    Skepsis trat sogleich auf das Gesicht der Schwarzhaarigen, denn schon der Gedanke an den Fresssack weiter hinten im Raum verbot es ihr an einen Erfolg zu denken und süffisant entgegnete sie:
    "Mach dir keine Sorgen um meinen Körper, ich denke das ist nicht nötig. Vielmehr solltest du dir sorgen machen, oder ist das da etwa nicht bereits ein kleiner Bauchansatz?" Sie grisnte breit und machte sich dann ohne ein weiteres Wort zu Black über das Festmahl her.

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