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07.02.2009 01:04
#1
Sind "intelligente" Menschen unglücklicher?
Ja, ein Thema das mich seit einer ganzen, ganzen Weile bewegt. Sind Menschen mit überdurchschnittlichem IQ, respektive mit einem solchen samt entsprechendem Bildungsgrad, unglücklicher mit ihrem Leben als andere Menschen?
Woran ich dabei denke ist, dass meiner Erfahrung nach intelligente Menschen eher Kontrolle über ihr Umfeld haben wollen, über das was mit ihnen geschieht und von ihnen ausgeht - warum, das bleibt mir für den Moment ein Rätsel. Vielleicht, weil sie eher verstehen, was vor sich geht oder klug genug sind, Beweggründe zu analysieren und somit Ausgänge vorherzusagen - oder eben nicht. Und das "eben nicht" ist mein Knackpunkt.
Sachen wie Liebe, Nähe, Zuneigung - das kann man nicht vorhersehen. Das kann man nicht berechnen. Das kann man nicht... erklären. Tuen sich deswegen intelligente Menschen schwerer?
Es geht ja nicht nur um Beziehung, ganz generell - das "Leben für den Moment". Fällt das intelligenten Menschen nicht auch schwerer, insofern sie nicht die Kontrolle haben über sich und das Geschehen, das sie betrifft?
Wirre Nachtgedanken, ich weiss. Aber ich habe Gründe so zu denken, wirklich formuliert habe ich sie aber erst, weil ich einen dementsprechenden Dialog bei Family Guy gesehen habe. Und eh' jetzt alle schreien: "Das ist ja nur Comedy!!!" - hier der Dialog. Ich finde Family Guy übrigens mit die intelligenteste Comedyserie, die es gibt.
 Zitat von Family Guy, Season 4, Episode 19
Brian: "I just tried to live for the moment, because life can end so abruptely and there is nothing you can do to stop it."
Stewie: "Is that why you've been on this path to self-destruction? You know, Brian, as smart as you are, you've got to accept that there are some things in life, that you just can't control."
[...]
Stewie: "Your problem is: You think, that just because you're not in control, nothing matters. That YOU don't matter. But you matter to someone."
/discuss
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keine ahnung, bin dumm.
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Ja, wir sind glücklicher.
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07.02.2009 01:15
#4
Wow, das hat mich jetzt aber erleuchtet, ihr beiden.
Ich geh' mal schlafen, morgen Prüfung - vielleicht hat sich ja bis dahin was Interessantes hier getan.
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Ich denke intelligente Menschen sicnd unglücklicher, da sie sich mehr Gedanken über alles machen.
(Ist das hier nun das OT-Forum?)
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Nein.
Es ist sicherlich richtig, dass sich intelligente Menschen andere Gedanken machen, als welche, die nicht intelligent sind. Und es ist genauso richtig, dass daraus Probleme entstehen, welche andere nicht haben. Der Punkt ist aber, der Verstand sorgt in gewisser Weise auch dafür, dass man Unglück umgehen kann. Nicht intelligente Menschen (eigentlich ist intelligent irgendwie unpassend, aber mir fällt kein anderes Wort ein), haben einfach andere Sorgen. Um einfach mal einen Begriff als Beispiel zu nennen: Aberglaube (ja, das hat nicht direkt etwas damit zu tun, aber ich hoffe es ist verständlich, worauf ich hinaus will). Sprich, mit der Intelligenz treten neue Probleme auf, aber es verschwinden alte. Man kann natürlich darüber streiten, ob die neuen Probleme (Was ist der Sinn des Lebens?) schwerwiegender sind als die alten (woher bekomme ich genug Geld für das nächste Bier?). Ich bin im gegenzug aber auch davon Überzeugt, dass intelligente Menschen das größere Glück erreichen können (was nicht ausschließt, dass sie auch unglücklicher sein können).
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Ich glaube, dass die Fähigkeit, glücklich sein zu können und die Neigung, eher unglücklich sein zu müssen, genau so wenig beeinflussbar sind, wie zum Beispiel, ob man zu den Langschläfern oder Frühaufstehern gehört (außer vielleicht durch "Drogen").
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Hmmm...
Intelligente, weniger intelligente und dumme Menschen...
Ich bin mir garnicht SO sicher, ob man hier pauschal verallgemeinern sollte.
Die Frage ist doch eher: Empfinden intelligente Menschen Unglück anders als Menschen, die weniger IQ Aufweisen?
Allgemein kann ich aus Erfahrung sagen dass...
1) "Lustige" Menschen, die über Flachwitze, die Simpsons, [um nur ein paar Beispiele zu nennen] lachen, machen sich allgemein "vorerst" weniger Sorgen.
Doch gerade vor einigen Wochen ist es passiert:
Der sonst so fröhliche, immer plappernde Klassenkamerad (der auch zuvor ein Interesse an Naturwissenschaften besaß) hat sich vom Christentum abgewand und klebt durchgestrichene Kreuze auf seine Hefte (wäre es keine Christliche Schule, auf die er geht, würde ich das nicht explizit erwähnen). Der Grund ist, dass sein Vater nach Jahren noch immer nicht aus dem Koma erwacht ist. [Aber sein Glaube war, so wie ich das beurteilen kann, auch vorher nicht wirklich fest und stark.].
Nun macht sich dieser Freund zwar keine Sorgen, aber er hat mir erzählt, dass er jetzt öfter weint, ohne einen echten Grund zu haben. (Zum beispiel bei bestimmten klassischen Liedern [Lillium in diesem Fall]) Zuvor, so meinte er, wäre das nicht so gewesen.
Es kommt also weniger auf den Intelligenzquotient an, sondern auf das, was ein Mensch erlebt hat.
Der ungebildetste Penner und Sohn einer Hure ist mit SICHERHEIT trauriger, als ein Ex-Gymnasiast, der in seinem letzten Jahr ein traumatisches Erlebnis erlebt hat oder ins Gefängnis musste.
Intellektuelle Menschen, schließen in ihre Gedanken nur mehr ein. Man könnte sagen, dass sie mehr von ihrer Umwelt wahrnehmen und somit "leichter" durch weniger persönliche Dinge traurig gestimmt werden können. Ich weiß nicht, wie ich's beschreiben soll...
Ein Professor für Politik und Geschichte kann z.B. sich Gedanken über die Armut in Afrika und den Krieg im Iran machen und davon zumindest leicht betroffen sein. Ein Mensch ohne Schulbildung, weiß davon garnichts und hat halt seine Sorgen in näherer Umgebung.
Ich bin demnach der Meinung, dass das Erlebte mehr Traurigkeit bzw. Unglücklichkeit auslöst, als die Stufe der Bildung.
mfg Oparilames
Oparilames nachdem er seinen Gesellenbrief erhalten hat:
»Das war's mit dir, du Mistvieh!«
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 Zitat von aquilifer
Ich denke intelligente Menschen sicnd unglücklicher, da sie sich mehr Gedanken über alles machen.
(Ist das hier nun das OT-Forum?)
ja, hier herrscht überall totales ot
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Nicht intelligente Menschen sind glücklich, weil sie denken, sie sind intelligent! Intelligente Menschen sind unglücklich, weil sie denken, sie sind nicht intelligent.
Oder war es andersrum?
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 Zitat von Ayn
Nicht intelligente Menschen sind glücklich, weil sie denken, sie sind intelligent! Intelligente Menschen sind unglücklich, weil sie denken, sie sind nicht intelligent.
Oder war es andersrum? 
nun hat sich meine hirnrinde nach aussen gestülpt.
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Schwieriges Thema. Ich bin mir nicht ganz sicher aber ich glaube, intelligente Menschen sind meistens glücklicher. So ist das zumindest bei den Leuten, die ich kenne...obwohl, ich kenne eigentlich gar nicht so viele intelligente Menschen
Ich vermute aber eher, das es unter anderem davon abhängt, wie schlau ein Mensch ist. Man muss nämlich nicht unbedingt intelligent sein um glücklich durchs Leben zu kommen. Man muss nur wissen wie man den schlechten Seiten des Lebens aus dem Weg geht, auch wenn das manchmal unvermeidlich ist.
Die schlimmste Eigenschaft, die man haben kann (in Bezug auf Glükliches Leben leben jetzt), ist finde ich Schüchternheit. Diese verbaut einem oft eine Menge Spaß. Ich will nicht sagen, dass es schlecht ist, ein bischen schüchtern zu sein, doch man sollte wissen, wann man sie besser ausschalten sollte.
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Um ausnahmsweise mal was halbwegs Brauchbares zu stammeln:
Das Problem des sogenannten Intelligenten besteht darin, sowohl Positives wie Negatives intensiver begreifen und durchleben zu können/müssen.
Das ist beim erfreulichen Erlebnis ein Segen und beim unerfreulichen ein Fluch.
Was der Einzelne nun für nachhaltiger und fürs Einschätzen seiner Lebensqualität bedeutender hält, hängt von seinem Charakter ab.
"Das Glas ist nur noch halb leer!" "Hä? Blödsinn, es ist halb voll!"
Geändert von Knox (07.02.2009 um 08:20 Uhr)
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07.02.2009 08:03
#14
Intelligente Leute, machen sich zu häufig Gedanken über bestimmte Sachen. Haben häufig Angst, das etwas passieren könnte und machen sich stark über mögliche Folgen zu viel Sorgen.
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 Zitat von Waldgeistlein
Intelligente Leute, machen sich zu häufig Gedanken über bestimmte Sachen. Haben häufig Angst, das etwas passieren könnte und machen sich stark über mögliche Folgen zu viel Sorgen. 
Genau das ist meiner Meinung nach der Punkt. Intelligentere Menschen denken über alles nach. Sie versuchen alles vorauszuplanen und können sich deshalb auch schnell einreden, dass es eh' nichts wird oder sinnlos ist. Während weniger intelligente Menschen einfach drauf los handeln. Dann kommen im Endeffekt aber eher Handlungserfolge, als wenn man sich über alles den Kopf zerbricht. Und deshalb finde ich, dass weniger intelligente Menschen eher glücklich werden als ihre intelligenten Artgenossen.
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Ich weiß nicht, ich war noch nie dumm.
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07.02.2009 08:57
#17
 Zitat von .rem
Genau das ist meiner Meinung nach der Punkt. Intelligentere Menschen denken über alles nach. Sie versuchen alles vorauszuplanen und können sich deshalb auch schnell einreden, dass es eh' nichts wird oder sinnlos ist. Während weniger intelligente Menschen einfach drauf los handeln. Dann kommen im Endeffekt aber eher Handlungserfolge, als wenn man sich über alles den Kopf zerbricht. Und deshalb finde ich, dass weniger intelligente Menschen eher glücklich werden als ihre intelligenten Artgenossen.
Ja, genau das ist ja auch mein Gedankengang gewesen - der Versuch, die Kontrolle zu behalten, der es schwer macht einfach zu genießen.
Natürlich spielen persönlich erlebte Sachen eine tragendere Rolle! Das will ich gar nicht bezweifeln, ich habe ja auch im Einleitungspost stark pauschalisiert. Das "intelligent" im Threadtitel steht zudem ja nicht umsonst in Gänsefüschen, es ist eigt ein dummer Ausdruck. Aber einen besseren habe ich nicht gefunden... also muss es dabei bleiben.
Zu Oparilames:
Ich stelle die Frage ja nicht grundlos, bzw ohne eigene Erfahrungen. Ich meine... ich zitiere aus Family Guy, in der Serie ist ein Running Gag, dass Peter sich mit einem menschengroßen Hühnchen absurde Schlägereien liefert, weil das Hühnchen ihm mal abgelaufene Coupons geschenkt hat. Also: Ich lache sehr gerne über sehr flachen Humor.
Trotzdem würde ich von mir behaupten einen höheren IQ zu haben als der Durschnitt und habe auch bei mir beobachtet, dass ich seit Jahren Beziehungsprobleme habe, weil Liebe und Gefühle etwas sind, was ich nicht kontrollieren kann, dass ich kalte Füße kriege, weil ich die Kontrolle verliere über das, was mit mir geschieht.
Das ist jetzt natürlich ein extremes Beispiel, ich habe dazu auch noch die von dir erwähnten Erfahrungen gemacht, die das Ganze verschlimmern - aber der Kontrollverlust spielt definitiv mit rein und ich habe, rückblickend, bei einigen meiner Freunde dasselbe Muster erkannt: Erst wenn sie in einer Beziehung gelandet waren, ging es gut, vorher haben sie auch sehr, sehr seltsame Anwandlungen und Gedankengänge gehabt. Kaum dass das Leben wieder in geregelten Bahnen lief waren sie wieder vollkommen normal.
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Nein.
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07.02.2009 09:16
#19
Keine Ahnung kann vielleicht schon sein. Ich habe mal eine Duko angesehen mit übernormal schlauen Menschen. Menschen die sich jedes Detail merken konnten und es aufzeichnen konnten ohne einen Fehle zu machen. Doch hat man bei all diesen Menschen einen gewissen Fehler entdeckt. Sie verhielten sich anderst als normale Menschen. Ihr Verhalten war einfach anderst. Also könnte es theoretisch schon sein, dass übernormal schlaue Menschen unglücklicher sind.
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Bin da auch ganz deiner Meinung.
Wenn man nen eher hohen IQ hat, macht man sich zu viele Gedanken.
Ab und zu mal sich Gedanken machen, ist sicherlich nicht schlecht.
Aber wenn man es ständig und im übertriebenen Maße macht, dann handelt man zwar meistens richtiger, aber man kann nicht einfach mal so "in den Tag reinleben".
Das ist ein Problem, was viele intelligente Menschen wie du und ich haben und die meisten hier in der PE nicht verstehen können.
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