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  1. Beiträge anzeigen #101
    Ritter Avatar von Hârkon
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    Hârkon ist offline
    Langsam blickte er auf, suchte den Augenkontakt mit seinem Gegenüber. Die Worte Lassekos hallten noch immer seinen verdeckten Ohren, animierten seine Gedanken dazu seine nahe Zukunft auszumalen. Sie, die Gedanken, begannen allmählich zu kreisen, indem sie die immer intensiver gewordenen Kopfschmerzen verdrängten. Ja, was wird eigentlich mit ihm geschehen? Eine Frage, die er die ganze Zeit, zum einen wegen der quälenden Kopfschmerzen, zum anderen, weil er sich der Gruppe zu widmen gedachte, nie für sich aufgeworfen hatte. Dabei stießen ihm früher unaufhaltsam Fragen ins Gedächtnis, die ihn den lieben langen Tag zu beschäftigen wussten. Doch nun hatte er sich zum ersten Mal mit dieser Frage konfrontiert; er musste sich alsbald eine Antwort überlegen und vor allem ein paar Phrasen in den Raum werfen, die Lasseko zur Antwort gereichen würden. Schließlich, nach einigen Augenblicken der Stille, durchbrach Hârkon die leicht angespannte Szenerie.

    » Ich weiß es nicht «, gab der ehemalige Waffenschmied knapp zu verstehen, während er sich über die zerschlissene Robe strich und den Blick auf den Weg hin richtete. Tatsächlich überlegte er noch immer - nicht jedoch über die Essenz seiner Entscheidung, sondern darüber, ob er seinem jungen Gegenüber die Wahrheit oder gar eine Lüge erzählen sollte. Prinzipiell wäre es egal gewesen, doch Hârkon, der seinen inneren Glauben, einen Teil seines tugendhaften Charakters nicht eingebüßt hatte, besann sich darauf, das sittlich Wahre von sich zu geben.

    » Die Zeit vergeht, Lasseko. Innos hat mich seine Läuterung erfahren lassen und mich zu jemandem gemacht, der wohl nie wieder in eure Gemeinschaft zurückkehren wird «, entgegnete Hârkon stockend.

    Eure.

    Ein Schauer lief ihm scheinbar über den Rücken. Mit diesem Wort hatte er etwas gesagt, das er lange schon gedacht hatte, nie aber wirklich wahrhaben wollte: Die Loslösung und Trennung vom Wüstenvolk, der letzten Familie des ehemaligen Soldaten des Königs, dem nichts mehr geblieben war außer einer gezeichneten, ausgelaugten Hülle menschlichen Fleisches. Er dachte nach. Und schließlich nach einigen vergangenen Lidschlägen vermochte er es zu akzeptieren. Das Schicksal, das ihm vorherbestimmt war, würde er auch nun, an einem scheinbaren Wendepunkt seines Daseins, akzeptieren, der Stimme seines Gottes demütig, ehrfurchtsvoll folgen.

    » Ich werde nicht nach Al Shedim zurückkehren - aber ich habe eine Bitte, Lasseko «, sprach Hârkon nüchtern und Lasseko horchte ob des Gefallens auf, » lasst mich ein Gespenst bleiben, ein Verlorener, ein Fremder. Ich möchte niemandem im Wüstenvolk falsche Hoffnungen machen - mein Wesen ist dazu bestimmt zu kommen und zu gehen, nie allzu lange an einem Ort zu verweilen - ein Nomade des Geistes, das bin ich nun. «

    Es herrschte wieder Stille, dann gaben Hârkons trockene Lippen noch etwas von sich.

    » Wirst du mir diesen Gefallen tun? Was wird aus dir werden? «

  2. #102
    Lasseko
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    Die Antwort des ehemaligen Nomaden war nicht sehr eindeutig, jedenfalls sprach er nicht davon, wohin seine Reise gehen würde, allerdings sah er sich selbst auch nicht lange an einem Ort. Er sei dazu bestimmt, nie lange an einem Ort zu verweilen.
    Dieses Verhalten glaubte der Jäger zu kennen, denn bevor er sich wieder der Gemeinschaft der Wassermagiern zuwandte, bereiste er viele Orte und erlebte viele Gemeinschaften, manche sogar als ein Teil selbiger.
    Außerdem richtete sein Gegenüber eine Bitte an den ehemaligen Arenakämpfer und Orksöldner. Während diese ausgesprochen wurde, hörte selbiger interessiert und gespannt zu.
    Nachdem Hârkon gefragt hatte, wie es um die Erfüllung dieser Bitte stände und was aus ihm werden würde, schwieg Lasseko ebenfalls.
    Eigentlich war sein Weg nun klar definiert und eine Abweichung war nicht geplant. Allerdings fiel ihm dieses Gespräch sehr schwer, obwohl er es doch gesucht hatte, denn den Menschen, der auf den Namen Hârkon hörte, sah er schon lange nicht mehr als Feind an, vielmehr wandelte sich seine Einstellung zum Freund.
    Zwar wurde es nicht klar gesagt, doch ihre Wege würden sich nach dieser Reise wohl wieder trennen, bevor sie sich vielleicht irgendwann wieder kreuzten.
    "Ich werde deinen Willen erfüllen", antwortete er leise, aber selbstsicher und schaute kurz sein Gegenüber an.
    "Ich bin ein Adept des Wassers, eigentlich ist mein Weg vorgeschrieben. Irgendwann vielleicht als Magier leben, aber vielleicht hat das Schicksal einen anderen Weg für mich vorgesehen.
    Vielleicht soll ich die Ehre der Weihe niemals genießen dürfen, die Wahrheit kennt niemand."
    Lasseko hörte in seinen Gedanken nochmals die Worte Hârkons und blieb an einem Wort hängen.
    "'Eure Gemeinschaft' hatte er gesagt", dachte sich der Jäger. War das nun wirklich ein klares Bekenntnis, dass das Wüstenvolk weiterhin ohne ihn leben müsse?
    So klang es.
    Die folgenden Worte verstärkten diesen Eindruck nur noch.
    Dieser Mann war doch anders, als alle anderen, die ihm begegnet waren. Es waren nicht oberflächliche Kennzeichen wie das Aussehen oder der Name. Es waren eher die Eigenschaften, doch in Wirklichkeit noch mehr, als diese. Die Art, wie er lebte und sprach. Die Anwesenheit dieses Mannes löste Gefühle, wie Sicherheit aus, selbst in diesen Tagen, wenn er keinerlei seiner einst so großen kämpferischen Fähigkeiten mehr besitzt...

  3. Beiträge anzeigen #103
    Ritter Avatar von Irenir
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    Irenir ist offline
    Erleichtert atmete er auf. Kein Brüllen war zu hören, kein Stapfen, keine umfallenden Dinge. Stille umhüllte ihn.
    Stoßweise atmend ließ sich der Bogner zu Boden sinken. Er war am Ende seiner Kräfte. Er hatte ein arges Stechen in der Seite, von seinen Rippen kaum zu schweigen. Sein Kopf dröhnte, ihm war schwindelig und das Atmen fiel ihm schwer.
    Mit ein paar Zügen aus der Flasche erfrischte er seine ausgetrocknete Kehle. Zwar konnte er in der Dunkelheit nichts sehen, aber dennoch erhob er sich wieder und ging. Zwar war er entkommen, aber wo seine Freunde waren, wusste er nicht. Sie mussten sich hier irgendwo herumtreiben. Hoffentlich waren sie nicht dem Monster zum Opfer gefallen...

    Ziellos irrte er durch den dichten Dschuzngel und versuchte nach Leibeskräften, die Schlingpflanzen in Lianenform von sich fern zu halten. Der Anderthalbhänder war schwierig erreichbar für ihn, also hatte er sich kurzerhand einen seiner Dolche gegriffen und beseitigte damit sp gut es ging die Hindernisse vor ihm.
    Moment - was war das?, fragte er sich und blieb gebannt stehen. Tatsächlich, sowas wie ein Schrei. Irenir überlegte nicht lange und stürmte in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war.
    Er brach aus dem Unterholz und sah entsetzt, wie jemand versuchte das große Tier abwehren wollte. Mit einem Schwert, das im Gegensatz zu dem Riesenrazor wie ein Zahnstocher wirkt.
    Es war Adrastos.
    Irenir konnte sich nicht mehr weiterbewegen, dann riss er sich jedoch aus der Starre und stürmte vollkommen unüberlegt, immernoch mit dem Dolch bewaffnet, dem riesigen Gegner entgegen. Das Tier bemerkte ihn jedoch und schleuderte ihn mit seinem riesigen Schwanz weg. Irenir knallte gegen einen Baum. Es drehte sich alles. Ihm wurde schlecht. Schmerzen. Seine Gefühle überstürzten sich, aber irgendetwas zwang ihn dazu, sich aufzurichten. Der Razor hatte von Adrastos abgelassen und war Irenir jetzt gefährlich nahe. Sein Kopf senkte sich herab und schnüffelte an ihm, bis er schließlich das Maul öffnete und Irenir fast verschlingen wollte. Ohne nachzudenken stieß er dem riesigen Tier den Dolch entgegen.
    Die große Echse taumelte rückwärts und fiel schließlich auf die Seite. Irenir bemwerkte gerade noch so, wie sich etwas in die Erde zurückzog, bevor alles schwarz wurde.


    »... achen. Irenir, aufwachen!« Eine Stimme drang an sein Ohr. Es war Adrastos. Er öffnete die Augen und blickte in das Gesicht seines Freundes. Stöhnend erhob er sich und blickte sich um. Wald. Dschungel. »Gut, dass du wach bist. Wir müssen weiter. Komm!«, sagte sein Freund und lief voran. Plötzlich stockt er und rennt zurück, half Irenir auf.
    Es war nur ein Traum..., dachte sich der Bogner. Es kam mir alles so realistisch vor...
    »Was... Was ist passiert?«, fragte er und schaute Adrastos an. Er konnte sich an nichts mehr erinnern vom gestrigen Tag, nur noch an den Traum.
    Geändert von Irenir (23.01.2009 um 16:25 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #104
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Die Pflanzen erhoben sich, rissen ihre Wurzeln aus dem Erdreich, wogten gezielt mit ihren schweren, Laub tragenden Ästen. Borke brach und bog sich, als sich Risse bildeten, Knospen sprangen ab, Blätter raschelten, Wurzeln sprangen Schlingen gleich aus dem Boden und rissen an Adrastos, hüllten ihn ein, drückten ihm die Luft ab und zwangen ihn zu Irenir zu blicken, der ebenso hilflos dastand. Nur der Razor schien unbehelligt, bis der Ruinenwächter merkte, dass die Wurzeln sie zu schützen schienen und die Echse in ein Gefängnis aus Holz und Borke geschlossen hatten, das sich immer enger schloss, bis es ein Gitter war, undurchdringlich für das große Tier, das fast schon panisch hin- und herlief. Dann plötzlich schlugen die Pflanzen zu. Nesseln verschossen Gift, Ranken umschlossen das Tier, Äste prasselten herab, Wurzeln schossen von unten herauf und bohrten sich spitz durch den Leib des Tieres, das den Lebensatem aushauchte und nur noch von Holz gestützt wurde. Dann brach es zusammen, eine Lache sammelte sich auf dem Boden, die Pflanzen zogen sich zurück. Adrastos rannte, rannte wieder, bis die Pflanzen verschwunden waren. Wieder stand er in der Dunkelheit und bemerkte den Schemen. Er wollte ihm folgen, wissen wer und was es war. Und wollte ihn Fragen stellen, die ihm auf der Zunge lagen, sich jedoch weigerten ausgesprochen zu werden und den Weg in sein Bewusstsein zu finden.

    „War das real?“ fragte sich der Nomade einige Zeit später, als die Zehn wieder auf dem Weg zu dem Alten waren. „Es fühlte sich so echt an, so wirklich. Doch es kann nur ein Traum gewesen sein. Ich weiß ganz genau, das wir so ein Tier gesehen haben, aber nicht, ob es das war. Vielleicht war es nur ein Traum und in Wirklichkeit sind wir gar keiner Echse begegnet, oder sie ist einfach weitergegangen. Oder es war real. Ich weiß nicht“
    Jäh wurde er aus den Gedanken gerissen, als ihn jemand den Ellenbogen seicht in die Seite stieß und auf den Weg vor ihnen deutete. Dort war wieder das Haus des alten Kerls, umkreist von Bäumen. Gespenstisch, doch auch beruhigend.
    Geändert von Adrastos (23.01.2009 um 16:47 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #105
    Ritter Avatar von Irenir
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    Endlich - das Haus des alten Einsiedlers. Sie hatten alle Zutaten und nun hatten sie auch den alten zerzausten Kerl wiedergefunden, der das alles wohl beenden konnte. So richtig glaubte Irenir nicht daran, aber er hoffte es. Eine andere Hoffnung hatten sie nicht.

    Glücklicherweise hatten sie anderen recht schnell gefunden. Lange hatten sie nicht gefackelt und nun hatten sie tatsächlich das Haus gefunden. In freudiger Aufregung näherten sie sich dem Konstrukt mit schnellen Schritten. Sie wollten gerade an die Tür klopften, da öffnete sich die wie von alleine und der alte Mann steckte seinen Kopf heraus.
    »Habt ihr das Zeug?«, fragte er barsch. und musterte sie alle, während er mit dden tief liegenden Augen von einem zum anderen Sprang. Irenir war wieder überrascht von der Direktheit und Emotionslosigkeit des Kerles, deswegen bekam er auch keinen Ton heraus. Die Anderen anscheinend auch nicht, deswegen reichten sie ihm alle gesammelten Zutaten kommentarlos.
    »Ahh, gut, seeehr gut. Brave Menschen, sehr brave Menschen, jaja, das sind sie...«, sagte der alte Mann, während er das Zeug begierig betrachtete. Sein Augen wurden größer und funkelten voller Freude.
    Der Einsiedler bewegte sich langsam wieder ins Haus zurück und wollte die Tür schon schließen, als jemand seinen Fuß dazwischenschob.
    »Halt. Und was ist mit uns? Wir haben viele Gefahren auf uns genommen, einige hätten sie fast das Leben gekostet. Es ist unser gutes Recht, dabei zu sein, wenn das Tal wieder zurückverwandelt wird!«
    Der alte Mann grummelte und murmelte etwas, schließlich stieß er die Tür auf. »Mrhh, also gut. Aber wehe, ihr fasst was an!«, sagte er, und die Gruppe betrat die unheimliche, dunkle Hütte.

  6. Beiträge anzeigen #106
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    „Wehe ihr fasst was an?“ wiederholte der Ruinenwächter murmelnd, die Frage an sich selbst und die andere stellend. „Was soll man hier bitte anfassen wollen?“
    Es war ein altes Haus, vermodert und fast ebenso tot wie die Umgebung um sie herum. Einige schwere, rustikale Möbel standen herum. Eine dunkle, reich verzierte Kommode, ein alter, flacher Tisch und darum ein paar Ohrensessel, deren Polsterung langsam vermoderten.
    Wandteppiche hingen an den Steinwänden herab, Kerzenhalter erleuchteten wie in den Burgen Myrtanas die Umgebung, während Fackelhalter die Decken verrusten.
    Doch was in den Festen des Mittellandes eine schöne Stimmung machte wirkte hier eher kalt und bedrohlich. Doch das lag bestimmt nur daran, dass das ganze Tal so wirkte.
    Einst mögen die Wände verputzt gewesen sein, denn am Boden, auf den Steinen fanden sich Spuren weißen Kalkes.
    „Hier war wohl mal ne ganz schöne Villa“
    fand der Nomade und blickte sich um, drückte eine Tür sachte auf und spähte in den Gang dahinter. „Wird wohl nicht schaden, dich mal umzuschauen. Dann erklärt sich vielleicht, was der alte Mann für ein Kerl ist“
    Die anderen schienen ähnliche Gedanken gehabt zu haben, denn neugierige Blicke spähten durch den Türspalt.
    „Schauen wir uns mal um“ meinte schließlich auch Irenir.

  7. Beiträge anzeigen #107
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    „Ich frag mich wozu der Alte so Zeug braucht“ fragt jemand und deutete auf die Geräte vor ihnen. Auf einem Tisch, auf dessen Oberfläche schon einige Brandflecken zu sehen waren, stand ein großer Destillierkolben. Ein Rohr führte von dem gläsernen Kolben in einen steinernen Becher, der von Säuren und Laugen und dem ständigen Tropfen der Flüssigkeiten schon recht lädiert war. Auch nun fiel Tropfen für Tropfen eine dickliche, rote Flüssigkeit daraus, die erbärmlich stank.
    „Ich will gar nicht wissen, was das ist“
    Gemächlich setzten die Zehn ihren Weg fort, die Blicke aufmerksam umherschweifend. Schon einige Obskuritäten sind ihnen hier zu Gesicht gekommen. Getrocknete blaue Pilze lagen in Reihen in einer Vitrine, direkt daneben ein Kraut, das wohl entfernt mit dem Sumpfkraut verwandt sein musste. Doch die Blätter waren dicker, fester. Der Ruinenwächter glaubte sogar gesehen zu haben, wie der junge Tano einen seltsamen, grün leuchtenden Stein in die Tasche gleiten ließ.
    Kopfschüttelnd gingen sie weiter, bis sie endlich an eine Tür kamen, unter der ein schwacher Lichtschein strahlte. Das flackern von Kerzenlicht schien unter dem Spalt hindurch, und auch ein seltsamer, schwefliger Geruch wehte ihnen entgegen. Von drinnen klang die seltsam irre, verzerrte Stimme des Alten zu ihren Ohren.
    „Narren! Hehe. Vollidioten, Trottel, Spatzenhirne! Ich glaube mir gehen die Synonyme aus, nicht wahr? Ja, natürlich ist es wahr. Wenn die wüssten, dass sie mir helfen den Pakt mit Beliar zu erneuern! Hehe, jawoll, wenn sie es wüssten. Und er wird nicht nur neuer, er wird stärker! Hehe, das wird er! Narren! Er wird mich erhören! Ja, das wird er, und dann wird er sie ausradieren, Schandflecken in meinem Haus."

    Die zehn vor der Tür lauschten gebannt, bis die Klänge, die aus dem Mund des Irren zu stammen schienen verstummten. Sie wagten es nicht sich zu bewegen, doch es war auch gar nicht nötig. Ruckartig öffnete er Alte die Tür. Er war seltsam verunstaltet. Blut lief seine Stirn hinab, die Nase schien noch krummer, die Augen schienen noch mehr zu schielen. Doch vor allem fiel auf, dass er nicht mehr mit gebückten, krummen Gang ging, sondern aufrecht, fast stolzierte..
    „Ihr habt also mitgehört, he? Natürlich habt ihr das, Abschaum! Jetzt wisst ihr wohl auch, wer für das Tal verantwortlich ist, he? Oder seid ihr selbst dafür zu blöd? Und macht euch keine Mühe, der Pakt ist erneuert. Beliar hat mir Kraft geschenkt, oder habt ihr nicht bemerkt, dass kein Krüppel mehr vor euch steht? Aber heroisch wie ihr seid, wollt ihr mich jetzt bestimmt umbringen oder so, stimmts? Viel Spaß wünsch' ich euch!“

  8. Beiträge anzeigen #108
    Knight Commander Avatar von Hyperius
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Hyperius ist offline
    Das Haus des Einsiedlers wirkte groß und prunkvoll, jedoch auch alt und verlassen, da der Alte wohl nicht alleine im Stande war dafür zu sorgen, dass alles aufgeräumt und ordentlich blieb. Überall lagen komische Zutaten für alchimistische oder magische Experimente herum, die darauf hindeuteten, dass es sich bei der Villa wohl eher um das Haus eines verrückten Wissenschaftlers, denn eines senilen Alten handeln musste, der wohl kaum überall solche Zutaten herumliegen ließ, außer er war einfach ein verrückter Sammler, was aber auch nicht unbedingt positiv sein konnte, weshalb eigentlich die Alarmglocken des Adepten des Wassers geläutet hätten müssen, was sie aber aufgrund seines Zustandes nicht taten.

    Momentan war es nämlich für Hyperius anstrengend genug langsam einen Fuß vor den anderen zu setzen und wenigstens gleichmäßig zu atmen, um nicht zu ersticken, da nun sein ganzer Körper so gut wie steif war und jede Bewegung die er doch tat, schmerzte. Lediglich die rechte Hand konnte er noch leicht bewegen, was auch der Grund dafür war, dass der junge Kartenzeichner sich kurz von den anderen abwendete und seiner Nase folgte, um den Ursprung eines köstlichen Duftes zu ermitteln, der wohl, wie seine fachmännische Nase sofort festgestellt hatte, zu einer Tasse Tee gehörte. Dieser Tee befand sich in einer recht obskuren Küche, die wohl glatt aus einer Horrorgeschichte entstammen könnte, wo der zukünftige Magus jedoch erst nach einer gefühlten Ewigkeit ankam und das Aussehen gar nicht näher beachtete, da ihn seine Leiden einfach ablenkten.

    Den Tee zu ergreifen, der neben mehren Pflanzentöpfen, die man als Ursprung der Teeblätter für eben jenen Tee ausmachen konnte, fiel dem Adepten des Wassers noch nicht sonderlich schwer, da er die rechte Hand ja noch ohne Probleme öffnen und schließen konnte, was jedoch nicht auf den Arm zu traf, der schmerzte, als versuchte man ihn durchzusägen, während er so die Tasse Tee an seinen Mund führte und trank. Wenngleich ihm die Schmerzen durch die Bewegung des steifen Arms das Hirn zu vernebeln schienen, trank er seelenruhig den Tee und genoss ihn, bevor er nach einer Pflanzen griff und sie in seiner Gürteltasche verstaute und dann endlich kurz aufschrie, wobei er den Arm wieder in seine Ursprungsposition brachte.

    Nachdem er sein kurzes Intermezzo in der Küche beendet hatte, fühlte sich der Adept trotz seiner ganzen Leiden wenigstens innerlich etwas gut, da er nun seit langem wieder Tee trinken konnte, der sogar besonders vorzüglich war, weshalb er hoffte, dass dieser auch in Al Shedim gedieh. Jedoch schloss er nun eine weitere gefühlte Ewigkeit später zu der Gruppe auf, die sich anscheinend rein zufällig vor einem bestimmten Raum versammelt hatte, aus dem einige Zeit später der veränderte Alte trat. Die vorher gesagten Worte hatte der junge Kartenzeichner nicht ganz verstanden, weshalb ihn einer der anderen Abenteurer kurz aufklärte, bevor sich auch schon ein Kampf anzubahnen schien. "Können wir das nicht anders....", fing der zukünftige Magus an, wobei ihm Adept und dämonischer Alter gemeinsam widersprachen, weshalb er den Satz nicht zu Ende sprach. Kämpfen können würde er sowieso nicht, da seine Kraftreserven zu nah am Ende waren, obwohl er ihnen möglicherweise mit einem Tipp helfen könnte.

    Kurz noch einmal im Raum umsehend und die Kälte mit der durch den Tee gewonnenen Kraft für den Moment verdrängend, fing Hyperius an nachzudenken, bis er schließlich sagte "In diesem Tal ist vieles vom Makel Beliar befleckt, den Innos reines Feuer reinigt. Jedoch sind weder Beliar noch Innos gut, sie sind einfach Gegenpole.Um die Macht Beliars zu vernichten, müssen wir also Innos einsetzen, wobei wir natürlich kein Weihwasser, oder ähnliches haben und einfach hoffen müssen, dass sein Element reicht. Zerfressene Wandteppiche befinden sich hier links und recht an den Wänden, lediglich durch ein dickes Seil gesichert. Außerdem haben wir Fackeln und sicherlich auch brennbare Substanzen hier. Schießt die Teppiche herunter, tränkt sie in den Substanzen, umwickelt den Alten und zündet es per Pfeil an und los gehts." Dies sagte er jedoch lediglich so laut, dass es die nahen Gruppenmitglieder und nicht der etwas entfernte Einsiedler hören konnte. Dies war zwar nur eine Idee für einen Plan, aber mehr tun konnte er nicht und wenn er jetzt starb, dann hatte er wenigstens eine neue Teesorte kennengelernt, was den Tag dann nicht ganz so schlimm scheinen ließ.

  9. Beiträge anzeigen #109
    Ritter Avatar von Irenir
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    Irenir ist offline
    Wie gelähmt lauschte Irenir den Worten des Irren. Er hatte sie reingelegt, und sie waren auch noch so dumm gewesen, darauf reinzufallen... Sie hatten ihm alle Zutaten beschafft, die er für die Vereinigung mit Beilar brauchte. Wie konnten sie nur so blind sein? Einfach auf gut Glück für einen Fremden das Leben in Gefahr bringen, nur um die Situation noch weiter zu verschlimmern?
    »Wie konnten wir nur...«, murmelte Irenir und war nahe am Zusammenbrechen. Er verkraftete es einfach nicht, alles zerstört zu haben...
    »Nein. Nein! Das alles war nicht umsonst!«, brüllte er, als der Alte grinsend auf sie zukam. Er hatte sich verändert. Zwar war sein Gang aufrecht, doch er war noch hässlicher geworden, sein Gesicht war entstellt. Beliar begann, diesen Menschen zu seinem Zweck zu verändern.
    »Willst du mich etwa töten?«, grinste er. Nebenbei bemerkte Irenir, wie Hyperius irgendetwas murmelte. Er verstand es nicht. Der arme Kerl war wirklich zu krank oder was auch immer, dass er jetzt noch solche komplexen Sätze formulierte. »Niemand kann mich töten, haha! Denn ich bin Beliar!«, rief er und reckte die Arme hoch. Die meisten der Gruppe zogen ihre Waffen, und auch der lädierte Irenir griff nach seinem Dolch. Irgendwie musste er Beliars kleinen Arschkriecher doch dahin schicken können, wo er herkam.
    Mit einer Handbewegung schleuderte der Alte die Angreifer zur Seite. Wie man auch eine lästige Fliege verscheucht. Als wäre es nichts. Als würde er es jeden Tag machen.
    »Blut für den Blutgott!«, lachte er und blieb kurz vor ihnen stehen. Er holte ein Fläschchen hervor, trank es in einem Zug aus und begann mit einem tiefen, höllischen Lachen.
    In der Zeit hatten Hyperius und noch einige andere, die Wandteppiche herunterzureißen und um den Alten zu wickeln. Aber der war nicht blöd genug für das Manöver und ließ sie mit einem Handschlenker einknicken. Irenir konnte ihre schmerzverzerrten Gesichter sehen.
    »Beliar! Erwähle deinen Diener!«, schrie der Alte, während er sich langsam in die Luft erhob.
    »Nein!« Irenir stürmte so gut es ging auf den Schwebenden zu, doch er prallte auf eine unsichtbare Wand, die ihn zurückwarf. Scheiße, ein Schutzzauber!, dachte er.
    Was in seiner Umgebung geschah, nahm er gar nicht mehr deutlich wahr. Einige versteckten sich, andere sahen einfach fassungslos zu und wieder andere versuchten irgendwie, den Alten aufzuhalten.
    Vergeblich.
    Der wurde nämlich immer größer. Bekam große, kräftige Beine und Arme. Ein abscheuliches Gesicht, aus dem zwei unsymmetrische Hörner sprossen. Ein langer, mit Stacheln bewehrter Schwanz bildetete sich heraus und nun erkannte Irenir auch, was der Kerl da tat. Zwar hatte er es noch nie miterlebt, doch er hatte davon gehört. Es war ein äußerst schrecklicher Vorgang. Verzweifelt taumelte Irenir rückwärts, stolperte über irgendetwas und lag schließlich auf dem Boden. Über ihnen allen schwebte eine absurde, mit schrecklicher Stimme schreiende Gestalt.

    Er beschwor einen Dämonen.

  10. #110
    Lasseko
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    Dieser alte Einsiedler, verwirrt und durcheinander, begann einen Dämonen zu beschwören, spielte sich das gerade wirklich vor ihren Augeb ab oder war das bloß eine Illusion? Unmöglich, das war die Realität, so unglaublich sie auch klang. Lasseko zitterte schwach am ganzen Körper.
    Von dem alten Mann, besser gesagt, vom alten Magier, ging ein schwarzer Nebel aus, der sich etwa einen Meter vor ihm sammelte. Zunehmend erkannte man in dem Nebel den Schatten eines Wesens, doch je stärker dieser Wurde, desto schwächer wurde die Erscheinung des Alten.
    Es schien, als würde sich der Mann langsam auflösen, durch den Nebel getragen und an der Stelle, wo sich der Qualm sammelte, wieder zu einer Gestalt zusammenfügen. Verwandelte sich der Magier nun selbst in einen Dämon?
    Die Gruppe schaute lediglich ehrfürchtig zu, bis die Verwandlung schließlich vollendet zu sein schien.
    Vor ihnen befand sich nun ein Dämon, mit den Flügeln auf und ab schlagend und laut schnaubend. Allerdings griff er sie noch nicht an, als würde er den Augenblick genießen und sich seines Sieges absolut sicher sein.
    Die Augen dieses Wesens, der Adept verlor sich ihn ihnen, waren schwarz, aber der Blick erinnerte auf eine seltsame Art und Weise an den Blick des alten Einsiedlers.
    Mit einem Brüllen beendete der Dämon nun die herrschende Ruhe und griff an.
    Die Gruppe wurde irgendwie doch überrascht, obwohl sie ihren Gegner lange betrachtet hatten.
    Sie befanden sich in einem nicht besonders großen Raum, sodass der Nahkampf wohl unvermeidlich war, aber sollten die Schützen doch machen was sie wollen. Lasseko zog seine Waffe, erwartete den ersten Schlag des Gegenüber und missachtete, was seine Gruppenmitglieder machten. Irgendwie würde es schon klappen, hoffentlich war er wenigstens nicht der einzige Nahkämpfer...

  11. Beiträge anzeigen #111
    Knight Commander Avatar von Hyperius
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Hyperius ist offline
    Einfach schrecklich, da suchte man mal nach dem Himmel auf Erden und was fand man, Beliars Vorposten samt seines Schoßhündchens, war es Hyperius noch am gestrigen Abend durch den Kopf gegangen, als sich der Alte in einem Dämon verwandelt hatte und der Kampf losging. Der Dämon war ein wahres Monstrum, gegen das die Gruppe nun schon seit Stunden gekämpft hatte ohne zurückzuweichen, wobei beide Seite schon etliche Verletzungen davon getragen hatten, wenngleich der Dämon natürlich einen immensen Vorteil besaß, da er im Gegensatz zu der Gruppe erholt und voller Kraft war.

    Ob es der Glaube an Adanos oder etwas anderes war, aber die Gruppe hielt stand und wich nicht zurück. Die Nahkämpfer wehrten mühsam mit letzten Kräften die Schläge ab und versuchten im Gegenzug auch Treffer zu landen, wohingegen die Schützen aus der Entfernung hin und wieder versuchten einen Pfeil in ein lebenswichtiges Körperteil zu schießen, was jedoch alles recht erfolglos blieb. "Wenn wir ihn nicht bald besiegen, dann dürfte das unser Ende werden...", ging es dem zukünftigen Magus kurz durch den Kopf, als er seine Gefährten beobachtete. Er selbst konnte nichts tun, als hilflos herumstehen, denn seine Magie reichte nicht, um den Dämon überhaupt nur anzukratzen und außerdem war jedwede Anstrengung in seinem momentanen Zustand zu viel.

    Seine Position befand sich am weitesten von dem Dämon entfernt, sodass er kaum mitbekam, wenn die anderen etwas sagten und es auch nicht wirklich wahrnahm. Selbst seine am vorherigen Tag noch bewegliche Hand war nun steif und kalt, sodass nun auch sein Gesicht anfing langsam bei Bewegungen zu schmerzen, doch dies alles war ihm im Moment egal, da im Falle einer Niederlage es sowieso der Dämon und nicht die Krankheit sein würde, die ihn dahinraffte. Teleportieren und dem ganzen Schrecken hier entkommen, konnte sich der junge Kartenzeichner zwar noch, aber seine Freunde im Stich lassen, kam für ihn nicht in den Sinn. Das einzige, was ihm nun noch blieb, war zu Adanos zu beten, was er auch tat, nachdem er langsam seine Augen geschlossen hatte.

    Adanos, ich ,als einer deiner demütigen Diener, bitte dich um Hilfe. Wir sind gekommen, um deinem Land Leben zurückzugeben, aber wir haben alles nur noch verschlimmert, bitte verzeih. Doch wir sind uns unseres Fehlers bewusst, bitte versteh. Nun wollen wir ihn ausmerzen und deinem Land das Leben zurückzuschenken, bitte hilf. Lass es nicht für uns so Enden und Beliar in deiner Sphäre siegen, bitte errett.

  12. Beiträge anzeigen #112
    Ritter Avatar von Irenir
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    Irenir ist offline
    Mit Schrecken musste Irenir mit ansehen, wie sich dieses Wesen in ihrem Universum materialisierte. Der Alte im Gegensatz dazu krümmte sich vor Schmerz und schrie, während er sich aufzulösen schien.
    Mit einem höllischen Lachen, dass ihnen allen das Mark gefrieren ließ, war es schließlich vollbracht - der bestimmt drei Meter hohe Dämon landete vor ihnen auf dem Boden und ließ die Erde erzittern.
    Irenir konnte sehen, wie Lasseko sich dem übermächtigen Gegner im Nahkampf stellte. Der Adept musste vollkommen den Verstand verloren haben, doch auch andere schlossen sich ihm an. Irenir dachte sich schon, dass es sinnlos wäre, den Dämon mit seinem kleinen Dolch zu beharken, und auch Schwerter würden wohl keinen wirklichen Schaden anrichten.

    Wie gelähmt stand Irenir abseits des Geschehens und beobachtete das sinnlose Unterfangen. Der Dämon lachte nur, wenn man ihn traf, und schleuderte die Angreifer behände beiseite. Doch diese gaben trotzdem nicht auf. Das war wahrer Heldenmut...
    Er konnte sich nicht bewegen. Nur wie ein stummer Beobachter auf den Kampf schauen. Aber plötzlich regte sich etwas in seinem Gehirn. Willst du deine Freunde einfach so im Stich lassen? Willst du, dass sie sterben, während du tatenlos danebenstehst?
    Nein.
    Langsam regte er sich und huschte auf den Dämon zu, der ihn aber nicht zu bemerken schien. Er war ja auch damit beschäftigt, die anderen gegen Wände zu schmeißen. Vorsichtig versuchte er, unbemerkt in den Rücken des Monsters zu gelangen, er hatte da nämlich eine Idee. Von Dämonenherzen hatte er schon gehört, denn sie waren wohl das einzige, was sie an dieses Universum band.
    »Hahahaha, denkst du kleiner Wicht etwa, du kannst mich austricksen?«, lachte die Inkarnation Beliars. Mit aufgerissenen Augen blieb Irenir stehen. Scheiße.
    Der Dämon drehte sich um und fasste ihn, zog ihn hoch, bis zum abscheulichen Gesicht. »Das wird dein Ende sein.«, sagte er. Wild mit dem unverletzten Arm herumfuchtelnd, versuchte Irenir, sich zu befreien. Doch es war vergebens. Der Dämon hatte ihn fest im Griff und würde ihn wohl töten.
    Plötzlich fiel er. Prallte auf dem harten Boden auf. Er spürte den Schmerz nicht, sondern sah nur, wie sich der Dämon krümmte und einen hass- und schmerzerfüllten Schrei ausstieß. Irenir konnte nur sehen, wie etwas aus seinem Rücken herausragte, das hell leuchtete und strahlte.
    War er jetzt besiegt?

  13. Beiträge anzeigen #113
    Knight Commander Avatar von Hyperius
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    Der Kampf wogte weiter hin und her und Hyperius kam es vor, als kämpften sie schon seit Tagen, da er nicht mehr vermochte zu sagen, ob es bloß Stunden, Minuten, oder gar Sekunden her gewesen war, seitdem der Kampf begonnen hatte. Es schien noch immer nicht wirklich gut für die Gruppe zu laufen, bis schließlich Irenir versuchte, um den Diener Beliars herumzuschleichen, um diesen wahrscheinlich ins Herz zu treffen, denn so viel dem jungen Kartenzeichner auch wieder ein, war dies eigentlich die einzige verwundbare Stelle eines solchen Wesens, welches ihn in Adanossphäre hielt, weshalb eine Zerstörung dessen zur Folge hätte, dass der Dämon verschwinden würde.

    Und plötzlich als der Dämon dies bemerkte, sich zu dem Sippenkrieger umdrehte, diesen anhob und gerade vernichten wollte, traf den Dämon ein Pfeil, oder etwas anderes von hinten mitten durch die Brust. Woher dieser Pfeil genau kam und was es war, konnte der lädierte Adept des Wassers nicht sagen, als der Dämon zu taumeln begann und sein Opfer fallen ließ. "Adanos hat mein Gebet erhört, er steht seinen Dienern in der Not bei und hat uns unsere Sünden vergeben, sodass er den Pfeil gesegnet und nun endlich Beliars Verderbnis aus seiner Sphäre gerissen hat. Wie damals bei der großen Flut greift auch hier wieder der Gott des Gleichgewichts ein, damit die Menschen nicht zu sehr von den anderen Gottheiten beeinflusst werden..", kam es mehr oder weniger unterbewusst über die Lippen des zukünftigen Magus, bevor auch dieser zu strauchelt begann und gegen eine nahe Wand stürzte.

    Der Dämon fiel zu Boden, zumindest müsste er das eigentlich, denn wahrnehmen konnte es der Adept des Wassers nicht mehr wirklich, als er freundlich kurz einige Abschiedsworte und Erklärungsversuche bezüglich seines Aufbruches in gezwungen lauter Lautstärke von sich gab und dann einen Teleport vorbereitete, denn der Besuch bei einem Heiler war nun unvermeidlich und wenn bald nichts geschehen würde, dann würde ihm die Kraft für den Teleport fehlen.

  14. Beiträge anzeigen #114
    Ritter Avatar von Hârkon
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    Hârkon ist offline
    Seine zerschlissene Robe hatte sich schwebend über den Untergrund erhoben, seine Kapuze wallte von imaginären Luftstößen erfasst auf, seine blonden Haarsträhnen spielten in verwunderlicher Schwerelosigkeit. Fast schien es als hätten sich seine schweren Stahlkappenstiefel dem kargen Untergrund, der Bindung an die Erde entsagt und der von seltsamer Spannung erfüllten Luft anvertraut. Während seine linke Hand das schwere, dicke Buch, das sich von der rasselnden Kette zu lösen drohte, stützte, rieb seine rechte Hand über den knorrigen, mit Kerben und Scharten übersähten Stab.

    » Der Zeitpunkt ist gekommen «, schoss es Hârkon unweigerlich durch den von quälenden Kopfschmerzen gemarterten Schädel. Es war offensichtlich, dass dem Dämon, der von schrecklichem Anblick und unvorstellbarer Macht war, keine Klinge, kein Geschoss und keine Magie gewachsen war. Noch nicht. All die Zeit, die Hârkon bei der Gruppe verbracht hatte, diente nur einem Zweck - die Kraft aus dem Gefühl des Zusammenhalts, der Freundschaft und Hingabe aus den Gesprächen mit den Individuen zu sammeln und ihm die Kraft zu gewähren, die ihnen helfen würde.

    » Der Zeitpunkt ist gekommen «, wiederholte es sich in seinen Gedanken als er begann von einer der aufgeschlagenen Seiten zu lesen. Doch zuvor hatte er seinen Blick über die Gruppe schweifen lassen - über jeden einzelnen, der von so unschätzbarem Wert für die Vielschichtigkeit der Gruppe gewesen war. Jedem versuchte er bei ihren verzweifelten Bemühungen in die Augen zu sehen, sich bei jedem einzelnen für diese neue, ihn durchströmende Macht zu bedanken. Zuletzt traf sein Blick Lasseko, der vergeblich versuchte nach Zaubern und Möglichkeiten zu suchen, um der Gefahr Herr zu werden.
    Wie Stiche musste ihn die Blicke des ehemaligen Waffenschmieds durchdringen, der zu schweben und von einer merkwürdigen Aura, die ihn wie Mantel umhüllte, umgeben schien. Hârkon sprach ihm gedanklich seinen Dank und sein Lob aus, wie es es jedem versucht hatte zu vermitteln. Ein leichtes Lächeln Hârkons blitzte unter der wallenden Kapuze auf, ein sanftes Nicken durchzog seine schwebende Starre.
    Er verabschiedet sich, musste es allen, aber vor allem Lasseko blitzartig klar werden. Er verabschiedete sich.

    Irenir, in vorbildhaftem oder törichten Heldenmut begriffen, hatte seinen riskanten Angriffsversuch in den Klauen des Dämon beenden müssen. Nun, stand sein Schicksal auf Messers Schneide.

    » Der Zeitpunkt ist gekommen «.

    » Und die Frauen und Männer, die dem Wanderer
    bis tief in die Wüste gefolgt waren, begriffen,
    dass es schlecht um sie stand.
    Das Dunkel der Nacht umspülte sie wie tosende Wogen des Meeres
    und bitterliche Kälte hielt Einzug.
    Eilends verstreuten sie sich und lösten sich
    von ihrem Herren.

    Doch der Wanderer sprach, indem er seinen Stab zur Mahnung erhob:
    'Warum verstreut ihr euch?
    Seid ihr mir nicht jeden Tag von Neuem gefolgt?
    Wart ihr es nicht, die sich an diesen Ort haben führen lassen?
    Ich wärmte euch mit meinem Mantel und lehrte euch
    Gemeinschaft inmitten der Gefahren.
    Ich teilte meine Gefühle mit euch und lehrte euch
    sie im Angesichts der anderen zu entfalten.
    Was ist es also, dass euch Angst macht?
    Seht, ich fürchte mich nicht und weil ich euch Empfindungen lehrte,
    kommt zusammen, Schulter an Schulter und folgt mir.'

    Da ergriff es die Frauen und Männer mit dem Gefühl der Gemeinschaft.
    Und sie kamen zusammen und folgten dem Wanderer,
    ohne Angst und ohne Zweifel.
    Da brandete die Dunkelheit gegen harten Fels und das Licht
    durchschnitt die Finsternis.«


    Als Hârkon diese Worte gesprochen hatte, schienen sie ihn intuitiv, wie in einen Bann gezogen, anzusehen. Und plötzlich - so schien es - erfüllte sich seine magere Gestalt mit Fleisch und Muskeln, mit Knochen und Haut und hinterließ für einen Lidschlag das Bild des Mannes, der er einstmals gewesen war. Nach einigen unverständlichen, gemurmelten Worten Hârkons durchschnitt ein gleißendes Licht die Szenerie und durchstieß den Dämon, der einen ohrenbetäubenden Schrei erklingen ließ. Sie schirmten ihre Ohren vor dem Lärm ab, während seltsamerweise einige Worte die Szenerie gut hörbar zu verstehen waren.

    » Er ist gebannt! Durchstecht gemeinsam sein Herz! «, kam es eindrücklich aus Hârkons Mund gesprudelt. Der Schmerz wurde größer und allmählich vermochte er ihn nicht mehr zu verbergen. Mit jedem Augenblick, da er den Dämon versuchte in Schach zu halten, gingen Dutzende Stiche und Hiebe auf seine Haut nieder, durchstießen sie und verzehrten das darunter liegende, nun entblößte Fleisch, als die Robe nahezu vollkommen aufgerieben war.
    Wenn sie es schaffen würden - und davon war er überzeugt - würde er, sofern er seine Hingabe überhaupt überstand, verschwunden sein.

    Verschwunden in einer Welt, die ihm Elysium und Folterbank gewesen war.
    Verschwunden aus dem Sichtfeld der Menschen.
    Verschwunden aus ihren Erinnerungen?

  15. Beiträge anzeigen #115
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    Beeindruckend. Schlicht und einfach beeindruckend war Hârkon, der auch als gebrochene Gestalt in den Worten noch eine Kraft versprühte, die jeden in ihren Bann zog. Wie er vor dem Antlitz des Dämons von den Tugenden Innos' sprach: Freundschaft, Hingabe, Gemeinschaft. Wie er mit bloßen Worten die Situation um 180 Grad drehte, wie nicht mehr sie gekrümmt vor Schmerz am Boden lagen, sondern der Dämon, der mit seinen klauenbespickten Händen versuchte sich die Ohren zuzuhalten. Vergebens, die Predigt des ehemaligen Waffenschmiedes drang auch in sein Ohr, und ließ ihn verzweifeln. War er eben noch siegessicher glaubte er nun, es gäbe keine Hoffnung mehr.
    Eine Gestalt, die nicht hierher kam fand ihren Meister in einem Mann, der mit Glauben und Hoffnung in den Kampf zog, die Standarte trug und sie scheinbar anführte.

    Der Ruinenwächter kam aus dem Staunen kaum noch heraus. Das Schwert immernoch in der erhobenen Hand blickte er mit offenem Mund auf das, was sich ihm darbot. Auch die anderen schienen erstaunt von der Kraft, die Hârkon aufbrachte.
    „Durchstecht gemeinsam sein Herz!“
    drangen die Worte in die Ohren des Nomaden. Entschlossen, fast schon grimmig packte er das Heft fester und schritt gemeinsam mit den anderen auf den Dämon zu. Kein Zweifel packte ihn, ob auch dies eine Falle wäre, oder ob er nicht immernoch resistent gegen schnöde Waffen wäre. Nur Zuversicht, die sich erfüllte, als unzählige Klingen gemeinsam die ledrige Haut der Höllengeburt durchstießen und ihn einen durch Mark und Bein gehenden Schrei entlockten. Ein Feuer breitete sich von der Wunde im Herzen des Dämons aus, verkohlte ihn, ließ nur Schein und Asche übrig, bis man die Konturen nur noch erahnen konnte. Als letztes fielen klirrend die Hörner auf den Steinboden, zerbrachen und verpufften in einer Rauchwolke, die sich im gesamten Raum ausbreitete und einen nach den anderen in einen erfrischenden Schlummer fallen ließ.

    „Was war das?“
    fragten sie sich, nachdem sie wieder aufgewacht waren. Hyperius hatte sich wegteleportiert. Nur noch zu acht waren sie. Oder waren sie jemals Zehn gewesen? Der Ruinenwächter konnte diese Frage nicht klar beantworten, schob dies jedoch auf einen noch vernebelten Geist. Nichts wies mehr auf die Anwesenheit dämonischer Wesenheiten hin. Die Kälte wich langsam, das Haus sah nicht mehr unfreundlich aus, auch wenn von einladend noch keine Rede sein konnte.
    Und wenn man aus dem Fenster blickte, konnte man an den umstehenden Bäumen die ersten weißen Blüten erkennen.

    Ende
    Geändert von Adrastos (24.01.2009 um 14:00 Uhr)

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