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"Wir wissen doch nichtmal, wer dieser Kerl überhaupt ist. Macht es euch nicht stutzig, dass hier mitten in der vom Tod gezeichneten Einöde ein alter Mann wohnt? Und das wohl schon seit einer ganzen Weile. Wie hätte der hier bitte überleben sollen? Was will er essen und trinken? Das Fleisch ist ungenießbar, Früchte tragen die Bäume schon lange nicht mehr und der einstige Fluss ist auch schon lange versiegt. Vielleicht ist das ganze auch nur eine Falle.
Vielleicht ist er ein Aufpasser, der dafür sorgt, dass niemand das Tal je wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückbringt. Wir haben ihn zwar gefunden, aber Antworten hat er uns keine gegeben. Also ich weiß nicht wie ihr das seht, aber micht macht das alles ein bisschen stutzig. Wenns nach mir ginge, sollte uns der Alte ersteinmal mit ein paar Antworten versorgen, und wenn er es nicht freiwillig macht, quetschen wir sie eben aus ihm heraus!"
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Die Schritte fielen sehr schwer, schlaflose Nächte, die seltsame Aura in diesem Tal, alles zehrte an den Kräften. Eigentlich hätten sie beim ersten Blick über diese Einöde kehrt machen sollen. Doch die Neugier, so stellte sich heraus war größer als die Vernunft. Getrieben von einer fremden macht setzte die Truppe ihren Weg fort.
Die zurück liegende nächtliche Diskussion, in der jeder seine Meinung offenbarte. Letztendlich ein Akt der Sinnlosigkeit, da im Grund niemand etwas dagegen hatte, die Zutaten zu besorgen. Doch sollte der hässliche alte Kerl ihnen einen Bären auf gebunden haben, dann wird er keine Gnade erfahren.
Die Liste der Zutaten warf wieder neue Fragen auf, vielleicht doch nur sinnlos darauf gekritzelt, um Ruhe vor den Fremden zu haben. Alles einem kranken Hirn entsprungen, seinem Benehmen nach zu urteilen fehlte dem Alten etwas.
„Aufteilen müssten wir uns, so gelangen wir schneller an die Zutaten“, murmelte Irenir.
Unüberlegte Worte entfachen eine heftige Debatte, deren Auslöser sich der Tragweite seiner gesprochenen Gedanken nicht im klaren war. Dieser Satz löste Streit aus und genau das war nun fehl am Platz. Im Grunde genommen keine schlechte Idee, doch es scheiterte schon an der Wahl der möglichen Begleiter. Beleidigende Worte waren die Folge, es dauerte nicht lange und die ersten Prügel drohte man sich an. Die Hand beruhigend auf die Schulter gelegt wurde als tätlicher Angriff gesehen, ein kleiner Schubser und Andy packte Adrastos am Kragen. Selbst der sonst so Besonnene, jedes Wort abwägende Hyperius schmiss mit Schimpfwörtern um sich. Das erinnerte Xarith an dessen Wutausbrüchen bei den Proben. Dieser eigentlich immer nette Mann versuchte Tano aus der Reserve zu locken. Hyperius, der immer freundliche Kerl wollte tatsächlich seine Fäuste zum Kampf heben.
Es muss an diesen Ort liegen, eine fremde bösartige Macht versuchte die Zehn auf zu halten, zerfleischen sollten sie sich. Vergessen die eigentliche Bestimmung, das eigentliche Ziel aus den Augen verloren. Hass steckte in den Körpern, entfacht von der dunklen Aura. Selbst Xarith spürte dieses unerbittlich nach oben steigende Gefühl die Fäuste zu ballen und mit voller Wucht in einem Ziel unter zu bringen. Seine Hand packte einen Stein, bereit den Schlag noch schmerzvoller zu gestallten. Sich ergötzen am Leid des Anderen zu sehen, wenn das fremde Blut zu Boden tropft.
Doch plötzlich Bilder, wie von Geisterhand vor die Augen gehalten ließen sein Blut in den Adern gefrieren. Schmerzhaft zuckten seine Glieder, Tod, auf dem Boden von Blut getränkter Asche bedeckt zehn leblose Körper. Die hässliche Visage des Alten thronte über den Toten. Irres Lachen strömte aus seiner stummen Kehle, lockte die schwarzen Wesen, Boten von Chaos und Leid aus ihren Verstecken.
Der Stein glitt aus seiner Hand zurück auf den Boden, angetrieben von seinen schrecklichen Visionen schob der Schwarzhaarige seinen Körper zwischen die vom Hass zerfressenen Seelen.
„Hört auf. Verdammt hört bloß auf damit. Merkt ihr denn nicht, was mit euch geschieht. Tretet zurück. Bekämpft euch nicht, kommt zur Besinnung. Nein ihr wollt euch nicht töten, ihr seid Freunde. Erinnert euch. Es ist dieser Ort der dies tut, nicht ihr. Befreit eure Gedanken“.
Mit Tränen erstickter Stimme sprach Xarith immer weiter, bis auch endlich der Letzte zur Besinnung gekommen war. Da standen sie, wie die kleinen Kinder, zwecklos nach einer Entschulding zu suchen. Die Wahrheit würde über keiner dieser Lippen kommen.
„Besinnt euch auf unsere Aufgabe, mag sie auch noch so merkwürdig erscheinen. Wir sind dazu auserkoren diesem Tal das Leben zurück zu geben. Wir. Nur in der Gemeinschaft sind wir stark, wir sind zusammen aufgebrochen und werden es gemeinsam beenden“.
Noch immer schauten sie voller Scham auf den Boden, die Hände hinter dem Rücken versteckt. Der Schwarzhaarige wandte sich von ihnen ab, setzte den ersten Schritt aus einem Bauchgefühl in eine neue Richtung, mit der Hoffnung bald wieder Zehn zu sein.
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Xarith hatte Recht. Sie standen da wie Trottel, Kleine Kinder, die im Sand um eine Schaufel zankten und balgten. Beinahe wären sie sich wegen dieser Lapallie gegenseitig an die Gurgel gegangen. Sie mussten zusammen bleiben, so war die Wahrscheinlichkeit geringer, dass hier jemand von der Umwelt beeinflusst wurde und verrückt wurde. Und wenn doch gab es genügend helfende Hände. Es war sicherer, und wie der Hüne sagte: Sie waren eine Gemeinschaft, gemeinsam waren sie angekommen, gemeinsam würden sie es durchstehen und gemeinsam – so Adanos wollte – würden sie zurückkehren, von dieser Mission, auf die er sie augenscheinlich geschickt hatte und an deren Anfang sie standen.
Das Ei eines Snappers, das stand oben auf der Liste die ihnen der verwirrte Alte gegeben hatte und damit wollten sie beginnen. Zwar war ungewiss, ob es in dieser Region noch normale Snapper gab, oder das was die Verseuchung von ihnen übrig gelassen hatte, oder ob es anderen Spezien waren, die sie gesehen hatte, und deren Fleisch Hyperius gekostet hatte.
Dennoch fanden sie ein Tier, das dem was in ihren Vorstellungen ein Snapper war, recht ähnlich war. Eine breitere Schnauze, aschfahle Haut und ein Kamm auf den Rücken unterschieden ihn von den gewöhnlichen Echsen.
Doch das wichtigste war: Es schien zu brüten. Bisher wusste der Ruinenwächter nicht, wie sie das taten, doch dieses Exemplar hatte eine Kuhle in den grauen Boden gegraben in der ein ovales Objekt lag. Das Ei, das sie begehrten.
„Okay, aber wie kommen wir dran?“ wurde gefragt. Wie der Waffenschmied das sah, gab es drei Möglichkeiten: Das Tier töten, ihm das Ei während dem Schlaf unter dem Hintern wegklauen, was einen geübten Dieb erforderte. Oder es ablenken, sodass das erwachsene Tier wegrannte und das Ei unbeaufsichtigt ließ. Die Entscheidung lag an ihnen.
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An diesem Morgen gab es wegen der Liste einen kleinen Streit, der schnell ausgeufert war, bevor Xarith wieder vor Ruhe gesorgt hatte, was den Adept des Wassers sehr erfreut hatte, da er so etwas von seinem Schüler erhofft hatte. Eine Sache verwirrte Hyperius jedoch ein klein bisschen, nämlich, dass Xarith ihm erzählte es gäbe keinen Grund zum Streiten, was für den zukünftigen Magus nichts neues darstellte, da dieser sich meist aus allen Streitereien raus hielt, oder höchstens beruhigende Worte sprach, wobei er in diesem Fall jedoch vermutete, dass dieses Tal möglicherweise die Sinne seines Schülers getrübt hatte, weshalb dieser wohl die zur Beschwichtigung erhobenen Hände falsch gedeutet hatte, was man ihm nicht verübeln konnte, sodass es für ihn so ausgesehen haben musste, dass auch sein Lehrmeister die Beherrschung verloren hatte.
Doch nun hatten sie sich endlich auf den Weg nach den Zutaten gemacht und fanden sich auch in der Nähe des ersten Zieles, einem Snapper, oder besser gesagt einem Snapper mit seinem Ei wieder, den sie irgendwie weglocken, auslöschen, oder vertreiben mussten, damit sie an das Ei kamen, welches man laut des Alchimisten für den Trank brauchte, wobei die meisten natürlich klar für die Auslöschung des Tieres waren, da dies die einfachste Methode darstellte und mitunter sogar etwas Essen bringen konnte, so das Fleisch des Tieres denn genießbar war, was man ja nicht genau sagen konnte, obwohl all diese Betrachtungen keine Rolle für den jungen Kartenzeichner spielten, der das Tier auf keinen Fall verletzen wollte, weshalb er mit ruhiger, aber freundlicher Stimme erklärte
"Das Tier zu töten ist keine Lösung, da wir somit eine Kreatur Adanos, wenn auch eine sehr gefährliche und hier sicherlich verseuchte, auslöschen würden, weshalb ich vorschlagen würde, dass ich und Lasseko...", er drehte seinen Kopf zu dem Erwähnten um und fuhr dann fort "...ich hörte ihr seid auch magisch etwas begabt, sodass ihr Wasser gefrieren lassen könntet, oder?", bevor er sich wieder kurz zurück drehte, noch bevor jener antworten konnte, da er zuerst seinen Satz fertig sprechen wollte
"...eine Pfütze erschaffen, über die das Tier laufen muss, wenn ihr es anlockt, bevor wir, wenn der Snapper darüber läuft, seine Beine festfrieren lassen, sodass das Tier sich nicht mehr bewegen kann und ihr in Ruhe das Ei nehmen könnt, während wir wieder abhauen."
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Alle stimmten dem Vorschlag von Hyperius zu, da er um einiges ungefährlicher war, wie das Tier einfach nur zu töten. Der kriegerisch angehauchte Teil der kleinen Gemeinschaft wäre zwar lieber blindlinks auf den Snapper zugestürmt und hätten es erlegt, aber das Wohl der Gemeinschaft stand dabei einfach über den Interessen des Einzelnen.
Saiya hatte sich bereiterklärt, zu dem Nest zu schleichen und das Ei zu stehlen, während die beiden Magier den Snapper festhielten, war sie sich schließlich besser, über die besten Schleichfertigkeiten hier in der Gruppe zu verfügen.
Lasseko und Hyperius begannen damit, eine große Wasserlache herbezubeschwören, oder wie man die ganze Prozedur auch nennen mag. Tano Ur, ein Wasserträger, den die Diebin bisher noch nicht kannte, hatte die ehrenvolle Aufgabe, das Tier anzulocken. Vorsichtig begab er sich in die Nähe des Snappers, und sobald er in Reichweite kam, nahm er ein paar Steine zur Hand und schmiss damit in die Richtung des Monsters. Dieses wurde natürlich sofort auf den jungen Mann aufmerksam, welcher sich in der Zwischenzeit zu dem Rest der Gruppe gerannt war, und sich so dort in Sicherheit befand.
Genau wie erwartet stürmte der Snapper los in Richtung des Wasserträgers und der Gruppe, doch wurde er von einem Klumpen Eis, welcher von Lasseko geschickt wurde, in deren Richtung gelenkt. Alles lief nach Plan, auch als der Snapper die Wasserpfütze passierte, die Magier diese einfrierten und das Monstrum gefangen war, lief reibungslos ab.
Jetzt war die Diebin an der Reihe. Flott, aber trotzdem möglichst leise, schritt sie in Richtung des Nests. Zwar war der Snapper gefangen, und konnte dank der vereinten Zauberkraft der beiden Magier auch nicht so schnell ausbrechen, doch bestand immernoch das Risiko, dass durch das Gebrüll des Snappers weitere Artgenossen angelockt wurden. Vorsicht war also das oberste Gebot.
Schnell näherte sich Saiya dem Nest. Aus der Nähe betrachtet war das Ei um einiges größer, als zuerst erwartet. Und leicht war es auch nicht gerade. Sie musste einiges an Kraft aufwenden, um es hochheben zu können. Wenn sie jetzt angegriffen würde, konnte sie sich kaum wehren, soviel war sicher. Auch ihre Schleichkünste wurden aufgrund des enormen Gewichts sehr in Mitleidenschaft gezogen. Doch als der gefangene Snapper die Diebin entdeckte, wie sie gerade sein Neugeborenes stahl, fing es dermaßen zu brüllen an. Man konnte fast meinen, es wolle seine Nachbarn um Hilfe bitten.
Und so war es auch. Kaum drehte sich Saiya wieder um, und wollte weiterlaufen, konnte sie hinter sich ein verdächtig lautes, tiefes Schnauben hören. Sie brauchte sich nicht umzudrehen, sie wusste auch so sofort, dass ein anderer Snapper hinter ihr war und sie jeden Moment angreifen würde. Was sollte sie jetzt tun? Das Ei loslassen und ihr Leben retten? Oder das Ei um jeden Preis schützen und mit dem Ei davonrennen? Die Entscheidung wurde ihr blitzschnell abgenommen, da alles anderst kam.
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Während Saiya sich zum Ei geschlichen hatte, hatte sich ein Snapper, genauso unbemerkt wie sie, von hinten auf sie zubewegt. Die junge Diebin rannte um ihr Leben, jedoch direkt auf die Gruppe zu. Der Blauäugige hatte keinerlei Ahnung, warum, doch rannte er Saiya entgegen, um den Snapper aufzuhalten. Dieser hatte innerhalb kürzerster Zeit extrem aufgeholt, und war kurz davor, die junge Diebin zu Boden zu reißen. Mit einem leichten Schubs brachte er die Diebin aus der Jagdbahn des Snappers, brachte sich selbst jedoch voll hinein. Wenigstens war das Ei heil geblieben, sodass die Gruppe ihre Aufgabe erfüllen konnte, ob mit oder ohne Tano Ur. Dieser versuchte sich inzwischen an dem Snapper, der äußerst aggressiv war. Jegliche Ratschläge Irenirs, dir er in seinem noch so jungen Leben bekommen hatte, waren wie verschwunden. Er ließ sich von dem bösartigen Monster immer mehr in die Reserve drängen, immer weiter weg von der Gruppe. Der Kopf schoss nach vorn, Tano schlug ihn gerade noch mit der Breitseite seines Schwerts weg. Die nächste Attacke. Tano war machtlos. Der Snapper biss ihm ein mittelgroßes Stück Fleisch aus dem linken Oberarm. Die Wunde war nicht tödlich, Tano musste noch viel länger leiden, doch die Schmerzen waren unbeschreiblich. Ein leises Zischen, ein Surren. Ein Pfeilschaft ragte aus dem Torso des Snappers, gefolgt von einem Freudenschrei, der nur von Irenir stammen konnte. Doch der Snapper war noch immer am Leben. Und gefährlich. Wieder schoss der Kopf mit den scharfen Reißzähnen nach vorne. Blut spritzte, Tano verdrehte die Augen. Der Snapper hatte den linken Unterarm teilweise aufgeschlitzt. Wieder nur eine Fleischwunde, Tano konnte noch überlegen. Wieder ein Surren, das bekannte Zischen. Ein Pfeil durchschlug den Hals des Snappers. Da diesmal der Freudenschrei ausblieb, schätzte der junge Wasserträger, dass der Pfeil von Spitzohrandy stammte. Mit einem Wuchtschlag von schräg rechts sowie einem immens lauten Wutschrei schlitzte Tano dem verendenden Geschöpf den Hals auf. Langsam, ganz ruhig, um vor Schmerzen ja nicht ohnächtig zu werden, begab sich der verletzte Schwarzhaarige wieder zur Gruppe.
“Ja ich weiß, ich hab Schieße gebaut. Schon wieder.... Aber ich habe die Konsequenzen dafür getragen...bitte lasst mich einfach in Ruhe... nur kurz ausruhen.” Langsam ging Tano zum Lagerplatz zurück, verband sich behelfsmäßig die stark blutenden Wunden und kuschelte sich in den von der Sonne vorgewärmten, weichen Sand.
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Das Tal konnte einen wirklich zur Verzweiflung bringen. Wieder einmal stand die Gruppe kurz davor sich gegenseitig umzubringen, wovon der allezeit ruhige Hyperius sie jedoch abhielt. Das Thema des Streites war Tano. Zwar schien es ihm gut, beziehungsweise wieder besser zu gehen, dennoch war es nicht verwunderlich, wenn er zusammengebrochen wäre. Zwar war der Speichel des mutierten Snappers glücklicherweise nicht giftig gewesen, noch hatten die scharfen Klauen den Wasserträger erreicht, aber dennoch war die Aktion unbesonnen und sprunghaft gewesen. „Heroischer Vollidiot“ dachte sich der Ruinenwächter. „Ich mag keine Heroen. Sind alle Vollidioten. Da hätt gut und gern noch was ab sein können. Ein Arm, ein Bein, ein Kopf. Aber wer braucht das schon? Ihm hätt doch klar gewesen sein müssen, dass es Schwachsinn ist allein als recht ungeübter Kämpfer gegen ein solches – Dingsbums anzutreten!“
Auf jeden Fall wollten sie weiter nach den Zutaten suchen. Tano brauchte Hilfe, und die würde er hier im Tal nicht kriegen. Weder Heiler noch Barbiere waren in ihrer Gruppe. Und je schneller sie die Zutaten hatten, desto schneller wären sie hier raus, in Sicherheit und in der Nähe einer Heilerstube.
Die Flügel der Blutfliegen standen als nächstes auf ihren Zettel. Tatsächlich gab es eine kleine Ansammlung der Blutsauger hier, die mit ihren dünnen, filigranen Flügeln schlugen und wirr umher flogen. Es waren vielleicht fünf Stück. Sie brauchten nur eine, würden also ein Exemplar aus der Gruppe trennen müssen, damit einer der Jäger ihr die Flügel abschneiden könnte, auf welche Art und Weise auch immer, der Nomade wollte es lieber gar nicht wissen. Vielmehr interessierte er sich jetzt dafür, das Tano nicht wieder eine solch unüberlegte Tat vollbrachte. Er hatte keine Lust, ihn in diesem verdorbenen Tal beerdigen zu müssen.
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Egal wie hässlich diese Biester auch waren, surrten sie vollkommen harmlos über den Boden. Doch ihr harmloses Aussehen täuschte, ihr Stachel voller Gift, war eine tödliche Waffe. Eine von ihnen musste nun sterben, damit sie wieder einen Schritt weiter kamen.
Der Leichtsinn eines Einzelnen stellte den Erfolg der ganzen Truppe in Frage. Eile war geboten, Tano sah verdammt schlecht aus, der lange Fußmarsch ließ seine Kräfte noch mehr schwinden. Seine hässlichen Wunden bluteten noch immer, nicht mehr so stark wie vor wenigen Stunden. Doch der Verlust des eigenen Körpersaftes schwächte ihn zu sehendes mehr. Keiner weiß was ihn bei dieser Aktion geritten hatte, vielleicht hielt Adanos seine Hand schützend über sein Haupt, obwohl eines seiner Kreaturen sterben musste.
Glück im Unglück hatte der arme Kerl gehabt, dem Snapper war der Bissen buchstäblich im Hals stecken geblieben.
Doch sollten sie Glück erneut heraus fordern, ein Stich und der erste von ihnen würde für immer in diesem Tal bleiben. Die ruhelose Seele Nacht für Nacht über die Einöden wandern.
War es unbedingt nötig eines dieser Wesen ihrer Flügel zu berauben, nein dachte Xarith. Immer gibt es noch einen alternativen Weg, einen Weg ohne Gefahren. Seine blauen Augen erspähten etwas, was die Lösung dieser Aufgabe wesentlich einfacher machte. Die Blutfliegen zogen hektisch ihre Kreise, immer dicht über den Boden. Unter ihren schwebenden Leibern ragten die Flügel eines verendeten Giftstachelbesitzers.
„Leute haltet ein, warum sollen wir uns in Gefahr begeben, uns womöglich stechen lassen und elendig am Gift zu Grunde gehen. Es gibt einen einfacheren Weg, auch wenn dieser nur den Magiekundigen vorbehalten ist. Ich weiß die Kräfte müssen immens sein um den toten Leib zu uns hinüber zu bringen. Doch sollten wir es versuchen. Ich spreche von der Telekinese.“
Seine Augen wanderten fragend zu Lasseko und Hyperius hinüber.
„Das sollte doch mit vereinten Kräften möglich sein“, mehr fordernd als fragend polterte es aus ihm heraus.
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Schmerz. Endloser Schmerz.
Hârkon hatte sich die letzten Tage etwas von der Gruppe entfernt. Stichartige Schmerzen suchten seinen ohnehin von der unsäglich heißen Sonne beanspruchten Kopf heim. Es war der Preis, den er für seine Anwesenheit hier zahlte, der Preis dafür, dass er die mutierten Molerats von der Höhle vertrieben hatte. Ihm ging es schlecht, ohne Zweifel. Sein körperlicher Zustand, die braungebrannte, gezeichnete Haut, seine kraftlosen Arme und der verschwommene Blick, ja nicht zuletzt die wackligen Schritte seiner Beine waren Ausdruck dessen, was die tödliche Mischung aus Tal und Folter weiterhin auf die Probe stellte. Der einstmalige, kräftige Waffenschmied war sich sicher, dass er nicht mehr lange hier aushalten würde. Sein Herz bebte nun schon seit Stunden, trommelte unablässlich gegen die knöcherenen Rippenbögen, ja schien fast zu versuchen, aus dem anatomischen Gefängnis lauthals auszubrechen und sein Heil in der Flucht zu suchen.
Lange würde er nicht mehr bestehen können. Möglichst behutsam versuchte sich der schweißnasse, ehemalige Assassinenjäger die Schweißperlen aus dem Gesicht zu wischen. Nun war er keine Hilfe mehr für die Gruppe und genau dieses Gefühl schien ihm mit jedem Atemzug tiefer ins Aus zu katapultieren. Dennoch hoffte er ihnen etwas zu spenden, was sie gebrauchen konnte. Erfahrung oder Verstand, etwas von beidem, mehr nicht. Kampffertigkeiten oder positive Gefühle hatte er längst vergessen, waren ihm längst durch Feuer und Schwert ausgebrannt, ausgewetzt worden. Er lehnte sich gerade gegen einen der ausgetrockneten, erschreckenden Bäume, versteckte sich in einem ihrer kargen Schatten.
Das Spektakel um das Ei schien sich bezahlt zu machen. Der Gruppe war es tatsächlich gelungen dem gräßlichen Snapper das kostbare Ei zu entreißen und für ihre Zwecke zu nutzen, endlich hinter das Geheimnis dieses verfluchten Tals zu kommen. Die junge Frau - er mochte sie angesichts ihrer Körpergröße beinahe als Mädchen zu bezeichnen - wischte sich den Schweiß von der Stirn, nachdem sie einem der anderen das erbeutete Ei übergeben hatte. Sie war gut - sehr gut sogar, soweit Hârkon das als Rechtschaffener zu beurteilen wusste. Blitzartige Reflexe, genaue Bewegungen, ein leichter Tritt. Und dazu war sie hübsch, geradezu wunderschön. Er war sich sicher, dass sich so manch Abenteurer in ihre Gestalt zu verlieben wusste. Mit einem leichten Lächeln auf den zarten Lippen trat sie näher und ruhte sich von ihrem kleinen Lauf aus.
» Gut gemacht «, gab Hârkon leise zu verstehen, während er der jungen Frau Platz im Schatten machte, » ein Kampf wäre ohne dich und deine Fertigkeiten unausweichlich gewesen. Helles, nicht nur dunkles Blut wäre geflossen «. Er lächelte unter der tief ins Gesicht gezogenen Kapuze. Hârkon war aufgefallen, dass sie, genannt Saiya, immer wieder abseits der restlichen Gruppe aufzufinden war. Offensichtlich schien sie sich viele Gedanken darüber zu machen, was diese Reise für sie bedeutete und welche Rolle sie dabei spielte. Es waren wohl ihre Augen und ihre Mimik, die ihm suggerieren ließen, dass sie sich anfänglich nicht wohl gefühlt hatte.
» Kannst du kämpfen, Saiya? «, fragte der ehemalige oberste Wüstenräuber plötzlich, während sich die anderen beratschlagten, wie man mit der nächsten Aufgabe verfuhr. Keine Antwort.
» Mach dir nichts draus. Ich sehnte mich jeden Augenblick vor meinem Verschwinden danach, den Moment auszukosten, an dem ich keine Waffe in der Halt hielt, nicht den Schmiedehammer in immer gleichem Rhythmus auf das glühend heiße Metall niederfahren ließ, nicht an Waffenübungen dachte. Ich habe viele Menschen getötet und ich bereue es zutiefst. Er «, Hârkon unterbrach und deutete mit einem knochigen Finger zum dämmernden Himmel, » hat seinen Tribut an mir gefordert. « Stille. Für einen weiteren Moment Bewegungslosigkeit. Er wusste nicht, ob es ihr unangenehm war, dass er sie so direkt, abseits der anderen angesprochen hatte. Wahrscheinlich verabscheute sie ihn für seinen Anblick, die Verbrennungen und Wunden, das tiefe eingebrannte Mal seiner Peiniger am Oberarm und dem fehlenden rechten Auge. Wahrscheinlich verabscheute sie ihn.
» Du bist ein wichtiger Bestandteil dieser Gruppe, Saiya. Du hast ein Talent, um das dich viele beneiden und welches dich weit in deinem Leben bringen wird. Das hast du gut gemacht «, entgegnete er lobend. Auch wenn sie ihn nicht leiden konnte, so war Hârkon froh ihr diese Worte der Aufmunterung aussprechen und zumindest für einen Augenblick die Kopfschmerzen und quälenden Trommelschläge seines Herzens vergessen zu können.
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Mal wieder typisch von Tano. Hatte er es ihm nicht letztens erst eingebläut? Am liebsten hätte Irenir ihm wieder eine Lektion erteilt, aber er wollte die ohnehin schon gereizte Stimmung in der Gruppe nicht strapazieren. Also vermerkte er in seinem geistigen Notizblovk, sich Tano nach dem ganzen Mist nochmal vorzuknöpfen. Es hatte ihn mal wieder daran erinnert, dass der Wasserträger noch viel zu lernen hatte.
Nun waren sie auf der Suche nach der zweiten Zutat, den Blutfliegenflügeln, aber ohne Tano. Den hatten sie in ihrem Lager auf dem Plateau gelassen, seine Verletzungen ließen es einfach nicht zu, dass er mitkam. Er sollte sie lieber auskurieren. Nach langem Umherstreifen im Sumpfschungel hatten sie tatsächlich einige der Biester ausmachen können. Sie sahen größer aus als normals, dürrer, fast skelletartig, mit pechschwarzem Panzer und langen Stacheln. Sie krochen auf dem Boden und fraßen anscheinend, genau konnte es Irenir nicht zuordnen. Sie hatten Glück, dass diese Tiere sie nicht bemerkt hatten, denn ein halbes dutzend dieser Tiere bedeutete mit Sicherheit ihren Tod durch das Gift.
In sicherem Abstand überlegten sie nun, wie sie an die Flügel herankämen. Dem Wüstenräuber kam nur eine Möglichkeit in den Sinn, nämlich eine Fliege töten und die Flügel nehmen. Das Problem dabei war nur, dass sie damit die gesamte Mannschaft anlocken würden, ergo schlechter Plan. Xarith schlug vor, per Telekinese-Zauber eine tote Fliege zu sich zu ziehen, was auch erst auf Zustimmung der anderen stieß.
»Moooment mal. Seht ihr denn eine tote Blutfliege?«, warf Irenir ein. Enttäuscht ließen sich die Anderen wieder zu Boden sinken und grübelten weiter nach.
»Vielleicht sollten wir einfach darauf warten, dass sich ein Tier von den anderen entfernt.«, sagte jemand seufzend. Es war wohl nicht ernst gemeint, eher verzweifelt. Aber vielleicht war es genau das, was sie machen mussten. Aber niemand äußerte sich dzu, es herrschte Stille, zumindest in der Gruppe. denn hier, tief im Dschungelsumpf, konnte man zahlreiche Geräusche hören.
»Oder«, unterbrach Irenir das Schweigen, »wir stellen eine Falle.«
Geändert von Irenir (15.01.2009 um 20:20 Uhr)
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In der Nähe der Gruppe befanden sich die Blutfliegen, die allein mit ihrer schieren Anzahl für den Tod der Abenteurer sorgen konnten, wenn man sie achtlos anlockte, weshalb keiner einen Fehler machen wollte, da eine Blutfliege alleine vielleicht noch schlagbar war, da man ihren Stichen ausweichen konnte, jedoch in der Masse dieser Vorteil nicht mehr gegeben war. Ein Stich von solchen Blutfliegen, so vermutete Hyperius, führte sicherlich nicht nur zu Fieber und Krankheit sondern dank ihrer Mutationen, die sie bestimmt auch hatten, wahrscheinlich sehr schnell zum Tod durch das Gift im Schwanzende.
Keiner rührte sich, oder zumindest nur ein bisschen, was auch auf den linken Arm des Adepten des Wassers zu traf, der sich nun nahezu überhaupt nicht mehr, wegen des Giftes der Käfer, bewegen ließ, weshalb seine Hand die Umklammerung des Stabes auch seit Stunden nicht lockerte. Doch darüber konnte er nun nicht nachdenken, da es galt einen Weg zu finden, wie man an die Flügeln der Blutfliegen kam, möglichst ohne eine töten zu müssen. Einen solchen Gedanken überhaupt zu denken, stellte in seinem momentanen Zustand jedoch eine große Herausforderung da, denn seine Gedanken wurden immer wieder hin und her geworfen. Neben dem allgemeinen ständigen Gefühl des Todes, welches das ganze Tal zu umgeben schien, war es dem zukünftigen Magus so, als ob Innos und Beliar in seinem Kopf nun versuchten die Handlungen des jungen Kartenzeichners zu kontrollieren.
Die Stimmen jedoch für einen Moment ausblendend, suchte Hyperius verzweifelt nach einer Idee, die er dann schließlich auch fand. "Hier gibt es überall morsche Bäume, die von der Trockenheit sehr empfindlich für Feuer geworden sind, weshalb es ein leichtes sein dürfte sie zu entzünden, warum ich auch vorschlage, dass einige unserer begabten Bogenschützen auf unserem Weg von hier zu den Blutfliegen einige Bäume entzünden, sodass die Blutfliegen fliehen, woraufhin Xarith, der meines Wissens nach ja die Kunst der Akrobatik beherrrscht, hin rennen kann und das Tier niederschlägt, sodass wir ihm die Flügel abnehmen können und es dann leben lassen. Anschließend könnte ich versuchen die Bäume wieder zu löschen, oder auch nicht.", waren die Worte des Adepten des Wassers, welcher anschließend kurz zusammenzuckte, da ihm wieder ein Bild von Höllenfeuer gefolgt von ewiger Finsternis durch den Kopf schoss. In all seinen Gedanken tummelten sich nun diese Extreme, aber Adanos wollte sich nicht zeigen, was war nur passiert.
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»Also ich finde die Idee gut.«, sagte Irenir nach einiger Zeit. Die anderen stimmnten ihm auch zu, und so wurde es beschlossen. Allerdings wandelten sie Hyperius' Vorschlag etwas ab.
Zunächst suchten sich die meisten einigermaßen brauchbare Stöcke, die die drei angehenden Magier anschließend entzündeten. So ein kleiner Feuerzauber war selbst als Anhänger Adanos' sehr nützlich. Glücklicherweise bemerkten die Blutfliegen das Licht nicht, komisch, aber Irenir wollte nicht weiter darüber nachdenken.
Während Saiya, Adrastos und Hârkon mit ihren behelfmäßigen Fackeln nun in Stellung gingen, blieben die restlichen sechs zurück. Andy, Kayden und Irenir konnten mit ihren Bögen andere zweckmäßige Aufgaben erfüllen. Hyperius, Lasseko und Xarith bildeten als Magiebegabte die letzte Dreiergruppe und hatten den Bogenschützen die Pfeilspitzen magisch entzündet. So bildeten sich drei Gruppen - Team Feuer, Team Bogen und Team Magie.
Mit dem ausgemachten Zeichen bestätigte Team Feuer, dass sie bereit waren. Team Bogen nickte Team Magie kurz zu, gaben anschließend ihrerseits das Zeichen und dann begann das Spektakel.
Drei Pfeile sausten durch die Luft, einer fand sein Ziel im Boden und zwei in einem Baum. Dieses knrrige Gebilde finf nun auch langsam Feuer. Die Blufliegen erhoben sich aufgeschreckt in die Lüfte und flogen zielstrebig auf Team Bogen zu. Nun schlug die Stunde von Team Feuer.
Wie ausgemacht legten diese nun gezielt Innos' Element und versperrten den Tieren somit den Weg zu den Bogenschützen. Doch fast, als hätten sie es geahnt, wollten die Blutfliegen nun Team Feuer angreifen, die sich jedoch mit ihren Fackeln schützen konnten. Die mutierten Blutfliegen hatten Angst vorm Feuer.
Leute, macht schneller., dachte Irenir nervös mit einem Seitenblick zu Team Magie, die gerade die nächsten Pfeilspitzen entzündet hatten. Jetzt mussten sie nur noch eine Fliege vom Rest trennen, einfrieren und per Telekinese hertransportieren. Hoffentlich konnten sie das mit ihrem Wissen bewirken...
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Der Kampf mit den Elementen dauerte fast bis in die frühen Morgenstunden. Der Plan war eigentlich gut, doch niemand rechnete mit der Intelligenz dieser mutierten Viecher. Von Natur aus traten sie schon immer nur in kleinen Grüppchen in Erscheinung, immer dicht über den Boden kreisend. Wie jedes Tier besaßen sie eine Abneigung gegen Feuer. Nur in ihrer Angst, auf der Flucht vor den Flammen verhielten sie sich nicht so wie erhofft.
Nicht aus zu denken, was ein kleiner Fehler für Folgen haben konnte, ein Stich, das Gift, dessen Wirkung nicht ab sehbar war. Niemand konnte sich das so richtig vorstellen, vielleicht nur vage erahnen.
Doch das diese Biester aus der Art geraten waren ließ nun wirklich unschwer erkennen. Alles an diesen Ort schien sehr merkwürdig entwickelt zu sein. Hyperius musste es am eigenen Leib erfahren was allein der Biss eines Käfers anrichten konnte. Der Adept wirkt nicht so wie man es gewohnt war, vielleicht suchten ihn Visionen heim, die ihn langsam um den Verstand brachten. Seine körperliche Beeinträchtigung war niemanden entgangen. Aber alle hofften das ihm seine magischen Fähigkeiten nicht abhanden gekommen waren.
Ein einzelnes Tier zu isolieren stellte ein schwieriges Unterfangen dar, um keinen Preis durfte der Schwarm verlassen werden. Hektisch drehten sie ihre Runden, im Zickzack suchten die mutierten Flieger systematisch nach der Schwachstelle.
Der Zufall kam den Jägern zu Hilfe, ein Baum, Opfer der Flammen hielt ihnen nicht länger stand. Sein ohnehin schwacher Stamm gab unter seinem Gewicht nach, sauste auf die aus einander stiebenden Biester zu. Jedes einzelne Wesen suchte sein Heil in der Flucht, aufgelöst die schützende Gemeinschaft.
Hyperius enttäuschte seine Begleiter nicht, sein Geist für einige Augenblicke nicht von Visionen gepeinigt, schaffte er es einen Eiszauber zu entfachen. Xarith hatte die Wirkung schon einmal, wenn auch nicht in dieser Art gesehen. Doch darauf wollte der Schwarzhaarige seinen meister erst gar nicht ansprechen. Es war besser alte Erinnerungen nicht wieder auf zu frischen.
Es sah schaurig schön aus als die kleinen Eiskristalle den mutierten Körper umschlossen. Immer langsamer wurden die verzweifelten Flügelschläge, drohten unter dem Eispanzer zu zerbrechen. Der so sicher geglaubte Lohn für Mühen und Gefahren rückte für einen Moment wieder in weite Ferne. Das Herz hatte aufgehört zu schlagen, keine pulsierenden Bewegungen in den dünnen Adern der Flügel. Eingeschlossen vom Eis, zu keiner Reaktion mehr fähig sackte die Blutfliege zu Boden. Lasseko und Xarith waren bereit Hyperius zu unterstützen, für den Schwarzhaarigen blieb keine Zeit für seine gewohnte Prozedur der Vorbereitung.
Er erinnerte sich nicht an einziges mal, das seine bebündelte Magie so schnell das Objekt der Begierde traf.
Die ersten Versuche der Telekinese, damals in Silden hatten ihn schon verzweifeln lassen. Die Enttäuschung eines sich nicht bewegenden Teiles traf den Langen sehr hart, um so größer war die Freude des gewonnenen Duells gegen Knörx einige Tage später.
Doch auch hier spürte Xarith die Kopfschmerzen bei enormer geistiger Beanspruchung. Gemeinsam zogen Lasseko, Hyperius und der Lange an dem im Geiste geschaffenen magischen Band. Langsam rutschte der im Eispanzer gefangene Leib immer näher, nur noch wenige Meter und die Flügel waren ihnen.
Mit abgetrennten Flügeln in der Hand endete ein stundenlanger Kampf, in dem alle Beteiligten ohne Verletzungen blieben. Doch keine Zeit für eine Rast, schlaflos die letzte Nacht, lang der neue Tag, müde Wanderer zogen weiter ihren Weg.
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Dieser Fremde, Hârkon genannt, war doch geheimnissvoller und interessanter, als Saiya zuerst angenommen hatte. Als sie das Ei des Snappers vor zwei Tagen gestohlen hatte, lies sie sich einige Meter neben ihm auf dem Boden sinken, um sich auszuruhen. Zwar war schleichen nicht wirklich anstrengend für die geübte Diebin, doch dabei noch ein schweres Snapperei mit herumzuschleifen und sich von einem dieser Biester jagen zu lassen, ging ihr dann doch mehr an die Nieren.
Saiya erschrack ein bisschen, als plötzlich die Stimme des Fremden ertönte. Sie kannte die Stimme zwar, hatte sie den bisherigen Gesprächen zwischen ihm und den restlichen Gruppenmitgliedern gelauscht, doch war es etwas ganz anderes, wenn er direkt mit ihr sprach. Wieviel die Stimme doch über einen Menschen aussagen konnte. Die Sprechgeschwindigkeit, die Stimmlage, alles Indizien auf Stimmung und eventuelle Gefühlsschwankunen der sprechenden Person. Doch war Saiya alles andere in der Lage, unaushesprochene Wahrheiten aus den Stimmen anderer Menschen zu lesen.
Hârkon jedoch sprach leise und beruhigend. Ja, er lobte sie sogar. Aber es war nicht nur so dahergelabert, wie die meisten es nur machten; nein, der Diebin wurde schnell klar, dass er vollkommen Recht hatte, mit dem was er gesagt hatte. Ohne ihre Schleichfertigkeiten, wäre ein Kampf wirklich unausweichlich gewesen, und eventuell würden die restlichen Gruppenmitglieder nun auch so aussehen wie der unbedachte Tano Ur, wenn nicht noch schlimmer.
Auf die Frage, ob sie kämpfen könne, schwieg die Diebin, da es ihr durchaus unangenehm war. Ihr schien es, wie wenn der Fremde ihre Gedanken lesen könne, denn genau darüber hatte sie sich die letzten Tage schier den Kopf zerbrochen: dass sie nicht kämpfen kann, und sich nur wie das fünfte Rad am Wagen vorkam. Doch die Worte Hârkons vermochten es, alle Unsicherheiten fortzuwischen, und sie mit neuem Selbstbewusstsein aufzuladen.
Er hatte Recht. Ja! Er hatte mit allem Recht, was er sagte. Sie war ein Bestandteil der Gruppe, zwar nicht der wichtigste, aber auch alles andere als der unwichtigste. So generell liese sich das auch nicht festlegen. Es kam auf die Situation drauf an, wer wie wichtig war. Bei dem Klau des Snappereis war sie zusammen mit den Magiern die wichtigste Person. Wenn es beim Angriff der Molerats zu einem Kampf gekommen wäre, hätte sie den unwichtigeren angehört. Aber was ist da so schlimm daran? Jeder ist mal mehr, mal weniger wichtig. Ihre Fertigkeiten waren zwar nicht immer von Nutzen, doch wenn man sie mal brauchte, waren sie von größter Wichtigkeit. Natürlich hätte man ohne sie das Ei auch Stehlen können, doch wäre dabei ein sehr großes Unglück passiert.
Dieser Fremde, Hârkon, hatte ihr die Augen geöffnet, jawohl, und dafür war sie ihm sehr dankbar. Er war echt ein erstaunlicher Kerl. Erst verfolgte er die Gruppe tagelang, und jetzt fing er damit an, die Gruppenmitglieder zu analysieren und ihnen wichtige Dinge mit auf ihren weiteren Lebensweg zu geben.
Saiya hatte sich nach dieser Verinnerlichung seiner Worte wieder erhoben, wollte ihm nur ein einziges Mal in die Augen schauen, doch waren diese wie immer von seiner Kapuze verdeckt, wie der Rest seines Gesichts auch. Deshalb zeigte sie ihm mit einem kurzen, freundlichen "Danke!" ihre überausgroße Dankbarkeit, und schloss dann zum Rest der Gruppe auf.
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Zufrieden blickte der Ruinenwächter auf die Blutfliegenflügel. Ledrige, doch filigrane Membranen, halb durchsichtig, halb von einem milchigen Schimmer und über und über mit kleinen schwarzen Äderchen versehen. So ganz hatte er nicht verstanden, wie die Magiekundigen das Tier seiner Flügel entledigt hatten. Zuerst hatten sie das Tier eingefroren. Nicht teilweise wie vorher den Snapper sondern komplett, sodass das Tier von einer dünnen Eisschicht umgeben war und sich nicht bewegen konnte. Danach wurde es für den Waffenschmied komplizierter. Anstatt auf den Boden zu knallen und zu zersplittern bewegte es sich langsam aus der Gruppe der Blutfliegen zu ihnen, wo die Flügel in einer Prozedur abgetrennt wurden, bei der sich Chirurgen im Grab umdrehen würde, so sie denn in einem lagen.
„Als nächstes müssen wir in den Dschungel – oh!“ murmelte Adrastos, die Liste des Alten in Händen. Als er aufblickte standen sie davor. Als sie das Tal vom Rand aus beobachteten schien er so viel kleiner, ein Klecks, grau in grau neben dem See, der einer Pfütze glich. Doch nun, direkt davor, schien er ganz anders. Dunkel, bedrohlich. Kaum Licht drang durch die schwarzen Kronen der Riesen. Er stank nur so von Verdorbenheit. Kein dünner Pfad schlängelte sich durch die Stämme, schließlich lebten hier auch keine normalen Tiere, die einen solchen schlagen konnten. Sie hatten sich also auf ihren Orientierungssinn zu verlassen. Nur ein kleiner Trost blieb ihnen in dem schwarzen Gestrüpp aus Dornensträuchern, Laubboden und niedrig hängenden Zweigen. Ihre Magier, die sogleich ein paar Lichtkugeln beschwörten. Doch auch sie schienen die undurchdringliche Dunkelheit nicht ganz durchdringen zu können, helle Punkt, wie Sterne, doch nicht wirklich erhellend.
„Wie sollen wir hier etwas finden? Wie sollen wir bitte bei diesem stockfinsteren Dschungel eine Schlange und diesen Pilz finden?“
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16.01.2009 19:01
#56
Ihre Suche ging weiter und nachdem sie an den beiden vergangenen Tagen bereits zwei der benötigten Zutaten gefunden hatten, wollten sie heute zwei weitere Bestandteile finden.
Sie befanden sich in einem dunklen und dichten Wald, wo die beschworenen Lichtkugeln den Eindruck, dass die Sonne längst untergegangen sei, so dicht war das Blattwerk der Bäume, nicht komplett verdrängen konnten.
Die Atmospähre war äußerst unangenehm. Die Dunkelheit, welche ja nur teilweise vertrieben werden konnte, und die vielen Äste und Zweige, welche sie zur Seite schoben, erzeugten einerseits ein Gefühl von Einsamkeit, aber auch eine Enge, der sich niemand entziehen konnte.
Es war erdrückend und wohl jeder wollte hier möglichst bald wieder heraus.
An diesem Ort, wo man kaum den Boden sehen konnte, denn die Pflanzen jeglicher Arten, verdeckten diesen nahezu komplett, sollten sie einen Pilz und eine Schlange finden.
"Einen Pilz, eine Schlange", sprach Lasseko und lenkte die Aufmerksamkeit der Gruppe auf sich.
"Pilze wachsen am Boden, können aber auch höher an Bäumen wachsen.
Schlangen kriechen am Boden, können ebenfalls auch auf Bäumen leben, daher macht es absolut keinen Sinn, wenn wir einfach suchen. Möglicherweise werden wir dann die richtigen Exemplare finden und nicht erkennen.
Vielleicht hat jemand in einem Buch darüber etwas gelesen, eventuell haben wir andere Informationen oder wir wirklich alles mitnehmen müssen, was wir finden."
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»Wollen wir nicht lieber zurückkehren?«, fragte Irenir seufzend. Seine Beine taten ihm weh vom langen Laufen durch den Dschungel, und der Boden war alles andere als eben. Wenigstens erhellten die Lichtkugeln den Pfad etwas, sodass man sehen konnte wo man hintrat.
Anscheinend hatte keiner eine Ahnung, wie der Pilz Ifrodit aussah. Und von Schlangen war hier auch keine Spur. Dennoch gingen sie missmutig weiter und blieben oft stehen, um die Gegend nach Pilzen und Schlangen abzusuchen. Kein Erfolg. Ab und zu glaubte jemand, etwas gefunden zu haben, aber im Endeffekt waren es nur deformierte Wurzeln oder Steine.
»Habt ihr das auch gehört?«, fragte Tano erschrocken. Irenir blieb stehen und lauschte gebannt. Ein Ast knackte, er schreckte hoch, aber es war nur Adrastos. »Mir ist nicht wohl hier. Wollen wir nicht lieber morgen weitersuchen?«, meinte der Wasserträger.
»Dafür wäre ich auch.«, sagte Irenir, der zugegeben etwas Angst hatte. Es war einfach nur unheimlich.
»W-w-w-weiß jemand den W-W-W-Weg?«, bibberte Hyperius. Er war ganz komisch. Vielleicht hing es mit dem Fleisch zusammen, das er letztens gegessen hatte? Irenir hoffte, dass es nur aufgrund der düsteren Atmosphäre war.
Der Sippenkrieger schluckte. Niemand sagte ja, niemand kannte den Weg. Sie hatten sich verirrt. »Wir gehen einfach lange genug in eine Richtung. Irgendwann kommen wir hier schon wieder raus.«, versuchte Irenir sie alle zu beruhigen, vorallem aber sich selbst. Die anderen stimmten seinem Vorschlag zu, also gingen sie weiter - in zügigerem Tempo.
Plötzlich blitzte etwas in der Dunkelheit auf. Augen., dachte Irenir. Wie gelähmt blieb er stehen und starrte gebannt auf die Stelle, an der er glaubte, das Aufblitzen gesehen zu haben. Nichts geschah.
»Hey Irenir, was ist? Komm, wir müssen weiter.«, rief jemand aus der Gruppe. Mit aller Mühe riss sich der Bogner los und folgte den anderen. Doch das Gefühl, beobachtet und gar verfolgt zu werden, wurde er nicht los.
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Wenn man seine eigenen Fähigkeiten nicht richtig einschätzen konnte musste das ja nach hinten losgehen, wie ja das neuere Beispiel wieder gezeigt hatte. Obwohl er eigentlich kein Mitleid haben sollte tat ihm Tano Ur doch leid. Den Helden spielen wollen und sich dann schwerwiegende Verletzungen zuziehen, das hatte der Gruppe noch gefehlt, als wäre die Aufgabe nicht schon schwer genug musste dies auch noch geschehen. Nun mussten sie aber nach vorne sehen. Zwei Dinge hatten sie aber das war noch lange nicht alles und der Ruinenwächter ging doch auch mal ganz stark davon aus, dass es mit Sicherheit nicht leichter werden würde. Auch wenn der ehemalige Waldläufer nicht an wirklich viel glaubte, dem Eremiten hatte er Glauben geschenkt. Wirklich erklären konnte er es nicht, besonders freundlich war er ja auch nicht gewesen aber in seinen Augen glaubte Kayden etwas gesehen zu haben. Etwas, das er nicht wirklich erklären konnte aber Kayden war sich absolut sicher, dass er kein Spielchen mit ihnen trieb. Das Ganze drum herum konnte er sich natürlich auch nicht erklären, warum gerade der alte Einsiedler, in seiner Hütte überlebt hatte aber wenn er eines gelernt hatte, dann war es, dass man einfach nicht alles erklären konnte, manchmal musste man einfach vertrauen und auch wenn eigentlich mehr Fragen aufkamen als es Antworten gab fügte sich für ihn selber alles langsam zusammen, Stück für Stück, wie ein Puzzle.
Das Ei des Snappers oder wie immer man dieses Biest bezeichnen wollte und die Flügel hatten sie. Kayden ließ sich mal durch den Kopf gehen was für Zutaten sie noch brauchten, alles bekam er nicht mehr zusammen aber eines war sicher, sie würden noch hart geprüft werden, wahrscheinlich konnte sich keiner wirklich vorstellen was noch auf sie zukommen würde. Wie denn auch, das was sie bisher erlebt hatten kam ja auch wie ein Faustschlag ohne Vorwarnung. Auch wenn der Vergleich sicher nicht ganz passte, gab es da sicher gewisse Parallelen. So wie so viel es dem Ruinenwächter immer schwerer klar zu denken. Richtig geschlafen hatte er schon lange nicht mehr und wenn ihm doch mal die Augen zu fielen hatte er Alpträume und wie es schien ging es da auch nicht nur ihm so.
Es kam beinahe schlimmer als er gedacht hatte, wobei das eigentlich schon gar nicht mehr möglich war, weil Kayden eigentlich inzwischen wirklich mit dem Schlimmsten rechnete. Einen Pilz und eine Schlange suchten sie, in mitten eines Urwaldes, eines kaum zu durchdringenden Dschungels.
Sie konnten an so vielen Schlangen und Pilzen vorbeigegangen sein ohne es überhaupt gemerkt zu haben. Keiner wusste nach was für einem Pilz oder nach was für einer Aschlange sie eigentlich suchten. Dazu kam, dass sie sich womöglich verirrt hatten.
Die Lichtkugel half nicht wirklich sehr viel, zu dicht war der Wuchs.
Kayden bekam auch das Gefühl nicht los beobachtet zu werden, hier war es nur noch viel deutlicher, da schien er aber auch nicht der Einigste zu sein. Eigentlich schien es ihm inzwischen egal in welche Richtung sie liefen und ob es so schlau war zügiger zu marschieren wusste er auch nicht. Keiner hatte nur im Geringsten eine Ahnung wie groß er Urwald war. Genau achtete der Ruinenwächter auf die Umgebung, lauschte jedem Geräusch, achtete auf die kleinsten Bewegungen und flog dabei noch fast über eine Wurzel. Gerade noch hatte er sich halten können und lief eben etwas vorsichtiger weiter.
Immer wieder redete er sich selber ein, dass sie alle Zutaten finden und alles wieder in Ordnung kommen würde. Ob er dabei daran glaubte war nur nebensächlich, wichtig war, dass er die Hoffnung nicht aufgeben durfte und einen Anfang hatte sie ja schließlich schon gemacht.
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Ihm war kalt, schrecklich kalt. Der Adept des Wassers fror sichtlich und zitterte am ganzen Körper, wobei der steife Arm, dessen Unbeweglichkeit sich nun auch auf einen Teil des Oberkörpers ausgebreitet hatte, mit die kälteste Stelle bildete, da er wohl schlechter durchblutet wurde, vermutete der zukünftige Magus, während er mal wieder einen Versuch startete seinen Arm zu bewegen, was jedoch erneut kläglich scheiterte, weshalb er laut seufzte, was die anderen jedoch nicht wirklich wahrnahmen, da sie entweder zu sehr damit beschäftigt waren einen Ausweg aus dem Dschungel zu finden, oder sich nach den Zutaten umsahen.
Letzteres erwies sich jedoch als besonders schwer, da kaum einer wusste nach was er überhaupt suchen sollte und jeder sein Gedächtnis durchforstete, ob er denn irgendwo etwas über das Aussehen solcher Pflanzen wusste, so auch nun Hyperius, welcher wieder damit zu kämpfen hatte überhaupt einen klaren Kopf zu bekommen, da die Bilder, welche in seinem Kopf herumschwirrten, mit einer immer größeren Intensität und Häufigkeit auftraten, sodass es ihm schwer fiel nicht dem Wahnsinn zu verfallen.
Doch irgendwo zwischen Dämonen, die sich um seine Seele stritten und einem Fegefeuer, welches diese Kreaturen und die Seele kurze Zeit später verbrannten, tauchte plötzlich auch Hinweis aus einem Buch zu besagtem Pilz auf, der zuerst nur schwer greifbar, aber unter großere Konzentration dann immer erreichbarer wurde. "Den Pilz findet man nicht überall, sondern nur an bestimmten Orten, die nicht so häufig vorkommen. Er ist ein Parasitenpilz, der auf anderen Pilzen wächst und sie über kurz oder lang tötet, bevor er dann schließlich selbst stirbt. Bevorzugt lebt er auf Baumpilzen. Also sucht nach einem Pilz, auf dem man einen anderen Pilz erkennen kann.", plapperte der junge Kartenzeichner, den Gedanken mit Mühe ergreifend, kurz aus, bevor er wieder verstummte, was dafür sorgte, dass er sich wieder aller Blicke gewiss war. Nachdem ihm jedoch die vielen Fragezeichen in den Augen der anderen aufgefallen waren, wollte der Adept des Wassers es erneut wiederholen, wobei der Gedanke jetzt jedoch wieder von den vorherigen Visionen überschattet wurde, weshalb einer der anderen dies übernahm.
Ein wenig später, nachdem der zukünftige Magus dies gesagt hatte, begaben sich alle wieder mit etwas mehr Elan auf dich Suche, wie auch er selbst. Jedoch sprach er nicht, kein einziges Wort, was wirklich merkwürdig für ihn war. Die Visionen in seinem Kopf trieben ihn an die Grenze und mit der körperlichen Kälte und Steife, die durch das Gift ausgelöst wurde, kam auch der geistige Griff des Todes, der versuchte seine Gefühle von Trauer und Depressionen bestimmen zu lassen, wogegen er jedoch noch ankämpfte, da die Gruppe ihn auch brauchte, damit sie sich nicht gegenseitig anfielen, oder unschuldige Tiere töten.
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17.01.2009 00:42
#60
Lasseko lauschte den Worten des Hyperius, des weisen und edlen Hyperius, des Mannes, ohne den sie natürlich lange suchen würden, bevor sie irgendwann feststellen würden, dass ihre Suche erfolglos gewesen sei. Dieser Mann, dieser Name, war eigentlich doch nur ein Mann und ein Name, allerdings verbrachte er häufig Zeit mit irgendwelchen alten Aufzeichnungen oder Büchern. Dadurch, welch logische Konsequenz, sammelte man einiges an Wissen an, welches zunächst unwichtig erschien, doch irgendwann irgendwo aus irgendeinem Grund irgendwie wichtig würde und jetzt war solch ein Augenblick.
Sie suchten also nach einem Pilz, der auf anderen Gewächsen gedeihte, diesen ihre Kraft entzog, bevor er irgendwann selbst zu Grunde ging.
"Ein Pilz auf einem Pilz, wunderbar", sprach jemand und fing an zu lachen.
"Sollte doch wirklich leicht sein, gebt mir eine Minute", antwortete jemand und lachte mit. Inzwischen lachten mehrere aus der Gruppe nun, doch war es ein sehr ironisches Lachen und so gut gelaunt waren sie wahrscheinlich nicht wirklich.
"Verdammt", fluchte schließlich jemand, seufzte und hörte auf zu lachen, ebenso, wie alle anderen aus der Gruppe.
"Ich habe weder das Verlangen hier länger tatenlos herum zu stehen, noch eine Nacht hier zu verbringen, also suchen wir nun alle Bäume hier ab, bis wir solch einen Pilz finden oder vor Ermüdung einschlafen.
Am besten suchen wir alle in eine Richtung, nicht, dass wir uns hier verlieren, das wäre wohl nicht so praktisch.", sprach der Jäger seine Gedanken laut aus.
"Irenir, ich schlage vor, dass wir die horizontale Überquerung der Pilze im Vergleich zur exclusiven Deproportionalität der Schlangen stellen. Allerdings sollten wir dabei beachten, wie der Mond steht, was wir als letztes aßen und wielange wir wohl leben werden. Dieses summiert ergäbe dann die Nummer des Baumes, an dem wir den Pilz mitsamt Schlange finden sollten, wenn wir zählen, wie die Nomaden bei der Begegnung mit den Wassermagiern, oder?"
Absolut sinnentleerte und improvisierte Worte waren immer wieder interessant...
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