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  1. Beiträge anzeigen #81
    Ritter Avatar von Xarith
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    Xarith ist offline
    Dieser Teufelskerl hatte in dieser von Sonne gemiedenen Gegend tatsächlich etwas gefunden. Egal, was er da auch in seinen Händen hielt beendete auf einen Schlag die Suche aller. Es war, als hätte jemand zum Essen gerufen, kostenlos versteht sich. Die von den Strapazen einer gefährlichen Suche geschundenen Leiber umringten Irenir. Vielleicht war es nur ein Stück amphibischer Scheiße, die an einem komischen Gewächs haften geblieben war. Etwas seltsam sah es schon aus, doch die Ereignisse der letzten Tage hatten ihnen gelernt, das es an diesen von ewiger Dunkelheit heim gesuchten Gegend nichts gab, was als normal bezeichnet werden kann.
    Keiner von ihnen, nicht einmal der belesene Hyperius vermochte es zu sagen, um was es sich da handelt. Ein Rätselraten, zu dessen Lösung alle etwas beitragen wollten, nur am Ende starrten sie noch immer fragend auf die komischen Gebilde. Es sah nun einmal nicht an nährend so aus, wie das im Schädel verankerte Bild von Froschlaich. Doch wusste der Magnus Hyperius das mit es mit unter Lebewesen gab, die ihre Brut an den Trieben einer Wasserpflanze legten.
    Die Zeit würde schon zeigen welches Lebewesen sich daraus entwickeln würde, doch diese hatten sie nicht zur Verfügung. Xarith begutachtete die Stelle an der Irenir seinen Fund aus der Kloake gezogen hatte.

    „Verdammte Dunkelheit, wenn ich doch nur etwas sehen könnte“, flüsterte fast nicht hörbar vor sich ihn. Dabei wusste der Schwarzhaarige nicht einmal wonach er Ausschau halten wollte. Nach einen kurzen Moment des Zögerns schwebte über der milchigen Brühe eine Lichtkugel.

    „Was machst du da Xarith. Möchtest du schon wieder baden“, tönte Lasseko.

    Diese Worte fanden kein Gehör, seine Hand drehte langsam eine weitere Pflanze, nicht sicher ob dieses Teil überhaupt den Namen verdiente aus dem Boden. Kleine schwarze Flitzer stieben in alle Richtungen auseinander. Eine kurze blitzschnelle Bewegung, wie beim Fischen am Bach bei Silden, tauchte seine Hand in die Brühe. Schreiend vor brennenden Schmerz öffnete der Schwarzhaarige seine Hand. Darin ein Biest, welches nur mit großer Vorstellungskraft Ähnlichkeiten mit einer Qualquappe hatte. Das kleine Scheusal steckte mit einem Stachel ähnlichen Schutzpanzer in der Haut und breitete zusammen mit der gelben Brühe Xarith ungeheuere Schmerzen. Welche sich auch nach dem Entfernen des kleinen Mutanten nicht legen wollten. Ein geschickter Schnitt mit dem Dolch vergrößerte die Wunde, die Hand immer wieder schließend und öffnend tropfte das Blut zu Boden. Nach wenigen Augenblicken trat die erhoffte Erleichterung ein.
    Sie hatten nun die Gewissheit, konnten einen weitern Hacken in der Liste der Zutaten setzen.

  2. Beiträge anzeigen #82
    Ritter Avatar von Hârkon
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    Hârkon ist offline
    » Ihr seid nicht von hier, nicht wahr? «, entglitt es den trockenen, aufgerissenen Lippen des ehemaligen Waffenschmieds, während er sich einige Haarsträhnen aus dem verhüllten Gesicht strich, um sein Gegenüber besser zu erkennen.
    Der großgewachsene, ihm gegenüber sitzende Mann ließ seine aufblitzenden Augen über die Gebirgskette nach Norden schweifen. Es schien als würden sie etwas suchen. Etwas, das ihm verloren gegangen war.

    » Ihr erinnert mich sehr an mich selbst, Xarith «, gab Hârkon interessiert und leise zu verstehen. Aufmerksam begannen seine blauen Augen die Gestalt des Angesprochenen zu mustern. Er besaß eine beachtliche Körpergröße, die sogar die des desertierten Soldaten übertraf, langes, schwarzes, gepflegtes Haar und blaue Augen. Ob sein Aussehen seinen Charakter widerspiegelte? Hârkon wusste keine Antwort darauf, stattdessen wanderte sein Blick von der Stirn, über die Augenbrauen zu den Mundwinkeln. Angestrengt versuchte der Blondschopf Xariths Reaktion auf seine Worte zu erkennen. Augenblicke, die dem Gegenüber wie Ewigkeiten der Schutzlosigkeit vorkommen mussten, verstrichen und Stille legte sich über die Szenerie. Es dauerte seine Zeit, bis Hârkon den Ansatz eines leichten Lächelns unter der Kapuze hervorblitzen ließ.

    Er hatte keine Ahnung, wie Xariths Gesichtsausdruck zu deuten war. Anstatt dem ehemaligen Waffenschmied eine Antwort zu liefern, tauchten nur mehr Fragen auf. Fragen, die nur Xarith beantworten könnte.

    » Ich muss zugeben «, begann Hârkon freundlich, » ich bin beeindruckt von dir und deiner Persönlichkeit «. Xarith blickte überrascht auf. Ihre Blicke trafen sich, schienen den jeweils anderen zu durchdringen.
    » Dein Tatendrang, deine Hingabe für die Gruppe und deren Herausforderungen. Du bist sicherlich ein anerkanntes Mitglied im Wüstenvolk. Du du bist talentiert, wie jeder andere dieser Gruppe auch, und wirst sicherlich deinen Platz in Al Shedim finden «. Für einen Moment herrschte wieder Stille und Bewegungslosigkeit. Xarith war der Dritte, dem er nach der hübschen Saiya und dem tollkühnen Tano Ur, das Wort zur Aufmunterung und Achtsamkeit schenken wollte.

    » Und dennoch scheint dich einiges zu beschäftigen. Schmerz. Angst. Hass. Bilder aus der Vergangenheit, Eindrücke aus längst vergangenen Tagen. Du bist unerschütterlich in deinen Absichten, aber zerbrechlich in deinen Taten. Und nicht zuletzt deswegen braucht dich diese Gruppe, die Gemeinschaft der Nomaden und Wassermagier, so sehr wie du sie brauchst. Ich weiß nicht, ob du die Worte eines dahinraffenden Gezeichneten zu diesem Zeitpunkt verstehen oder gebrauchen kannst. Aber besinne dich deines Glaubens und Bewusstseins, besinne dich auf die, die dir in den schlimmsten Zeiten zur Seite stehen und wende dich von denen ab, die dir schaden wollen. Sei deiner Werte und Vorstellungen eines glücklichen Lebens treu, dann liegt eine goldene Zeit vor dir und dem Wüstenvolk «.

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #83
    Veteranin Avatar von Saiya
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    Saiya ist offline
    Eine weitere Zutat im Sack, blieben noch zwei; eine fleischfressende Pflanze und Wyrmelkraut, welches anscheinend in der Höhle des Schattenläufers wächst, der hier in dem Tal wohnt. Wahrscheinlich irgendein magisches Kraut, wenn man bedenkt, dass Schattenläufer magische Tiere sind. Doch diese Höhle ersteinmal zu finden war leichter gesagt als getan. Das Tal war riesig, und in jeder unbekanntsten Ecke konnte sich diese befinden. Und ein Schattenläufer war weiß Gott kein leichter Gegner für die Gruppe.

    Wieder entstanden Diskussionen, wie man sich am Besten dieses Kraut aneignete. Die Krieger wollten natürlich einen offenen Kampf; irgendwie logisch, sie haben sich ja nicht dafür entschieden, ein Meister mit ihren Waffen zu werden, wenn ihnen das Kämpfen nicht gewissen Spaß machte. Die Vertreter der magischen Seite bevorzugten einen friedlichen Weg, waren sie ja auch Anhänger des Gleichgewichts. Doch war allen Mitgliedern der Gruppe klar, dass beim geringsten Fehler, den sie dabei machten, alle draufgehen konnten. Die Blutfliegen, die Snapper, der Hod-Baum, alles ein kleiner Witz, wenn man sie mit diesem Monstrum verglich.

    "Schattenläufer schlafen tagsüber, und sind nachts auf Beutezug." ertönte eine Stimme aus der Gruppe. "Wenn wir seine Höhle erstmal gefunden haben, müssen wir darauf aufpassen, dass wir unser Nachtlager immer in ausreichendem Abstand dazu aufschlagen, sonst überrascht er uns mitten in der Nacht, und bei einem offenem Kampf haben wir nicht die geringste Chance gegen ihn. Wie wir dieses Kraut jedoch dann an uns nehmen sollen, ist mir noch schleierhaft. Wir müssen es uns tagsüber besorgen, soweit ist sicher. Jedoch glaube ich nicht, dass die magischen Fähigkeiten von euch, Hyperius, Lasseko und Xarith, ausreichen werden. Egal für welche Vorgehensweise wir uns letztendlich entscheiden, wir müssen immer einen Notfallplan haben, falls doch etwas schief geht, und der Schattenläufer uns angreifen wird."

  4. Beiträge anzeigen #84
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    „Wir müssen verrückt sein!“ ging dem Ruinenwächter durch den Kopf. „Komplett durchgeknallt. Lebensmüde. Irre!“
    Wie sonst konnten sie sich darauf einlassen? Gegen einen ausgewachsenen Schattenläufer hätten nicht einmal die ganze Truppe hier viel Chancen. Die Magier waren nicht mächtig genug um ihn einzufrieren und aufzuhalten, die Krieger nicht stark genug um ihn zu erledigen. Zusammen hätten sie vielleicht eine Chance, wenn sie schnell, präzise und leise agierten, so dass das Tier in seinem Schlummer nicht gestört wurde. Saiya war wohl die erste Wahl das Kraut zu beschaffen, wie sie schon vor einigen Tagen beim Snapperei gezeigt hatte. Der Rest konnte Bangen, oder ihr beistehen, oder noch besser: Sich einen sichereren Plan ausdenken, denn der einfache baiserte auf Glück. Viel Glück Soviel Glück, dass es an Unwahrscheinlichkeit grenzte, dass er gelang. Sie mussten ihn dazu bringen, ungestört weiterzuschlafen, alles andere wäre zu gefährlich. Kreativität war gefragt.
    Sollten sie ihm Schlaflieder vorsingen? Lieber nicht. Vielleicht fiel den anderen etwas ein.
    „Also, Leute, wie sieht es aus. Wenn irgend jemand die Brunftgeräusche von Schattenläufern nachahmen kann, nur zu. Oder ein hunderprozent sicheres Schlafmittel. Vielleicht ein Gas oder ein riechendes Kraut. Wie siehts mit euch Magiern aus, kennt ihr da was?“

  5. Beiträge anzeigen #85
    Ehrengarde Avatar von Hyperius
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    Hyperius ist offline
    Schattenläufer....der Wahnsinn musste wirklich ihr Führer sein in dieser Gratwanderung, bei welcher der Tod immer in unmittelbarer Nähe war... Wie konnten sie nur wirklich auf eine solche Gefahr einlassen..., schoss es dem Adepten des Wassers durch den Kopf, der diesen daraufhin leicht schütteln wollte, was ihm aber nicht wirklich gelang, da nun auch sein Nacken steif und kalt war, was ihm zu Bedenken gab, da dieses Abenteuer ihn bald noch vollkommen lähmen würde, wenn sich das Gift, oder was auch immer es war, sich noch schneller in seinem Körper ausbreiten würde.

    Er erzitterte vor Kälte, die nicht alleine durch die äußeren Temperaturen ausgelöst worden war, da es selbst um diese Uhrzeit noch einigermaßen angenehm auf der Haut sein musste, wenn man den Stand der Sonne betrachtete. "Es gibt eigentlich nichts, wofür man kein ausgebildeter Alchimist sein muss, das stark genug wäre, um einen Schattenläufer einzuschläfern. Alleine die Idee, das wir uns in seine Nähe trauen, halte ich für Irrsinn, obwohl unsere Chancen in diesem Tal, in dem es kaum Leben gibt, eigentlich besser stehen könnten, da die Bestie ausgehungert, oder geschwächt sein dürfte, wenngleich dies auch seine Wut anstacheln könnte.", erklärte Hyperius, ob seiner Worte schmunzelnd, die ja leider so viel Ironie und doch Tatsachen erhielten, da ein Schattenläufer nun mal lediglich tot ungefährlich wäre.

    Während der zukünftige Magus dies erklärt hatte, setzte die Gruppe natürlich ihren Weg fort, sodass man in der Nähe schon eine im Schatten der Felsen gelegene Höhle entdecken konnte, wie es normalerweise für die Schlafplätze dieser magischen Bestien üblich war. Über die Bedenken des jungen Kartenzeichners nachdenkend, hatten auch noch einige andere Bedenken geäußert, die wohl jedem schon gekommen waren, wobei sie auch alle ihren Schritt verlangsamten, um das Erreichen der Höhle noch etwas aufzuschieben, da sie wirklich nicht wussten, was sie dort erwarten würde.

    Plötzlich blieb der Adept des Wassers stehen, da sich in seinem Kopf alles drehte und er wohl gestolpert wäre, wenn er einen weiteren Schritt getan hätte. Vor seinem inneren Auge rannte ein Schattenläufer, wohl wieder eine Vision Beliars, auf ihn zu um ihn zu töten, als plötzlich Flammen und helle Lichter auftauchten und der Schattenläufer stockte und kurz zurückwich, eine Vision Innos'. "Eine Idee habe ich noch, die zwar sehr gewagt ist, aber uns wahrscheinlich als einzige übrig bleibt. Da Schattenläufer stets nur nachts jagen sind sie sehr empfindlich gegen Licht, was einen normalen Schattenläufer nicht unbedingt aufhalten würde, einen Geschwächten jedoch, der plötzlich innerhalb weniger Sekunden eine riesige Menge an Fackeln und magischen Lichter entdeckt, kurz einschüchtern und zurückdrängen könnte, sodass wir, falls die Zeit bleibt die Pflanze stehlen und verschwinden können.
    Ob mögliche Mutationen uns zugute kommen, oder nicht, vermag ich jedoch nicht zu sagen."
    , schilderte Hyperius ruhig und langsam seine Idee, die wohl nicht gerade die Sicherste war, aber eine der wenigen überhaupt funktionsfähigen Ideen darstellte, die sie in der Gruppe hatten, als sie nun die Höhle erreichten, wobei der junge Kartenzeichner nun sehr schwer atmete, da durch die Lähmung das Atmen schwer fiel und er sehr viel gesagt hatte.

  6. #86
    Lasseko
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    Der Jäger stand wenige Meter abseits der Gruppe und überlegte, was er von den Vorschlägen seiner Gefährten halten sollte. Der Schattenläufer war ein mächtiges und kräftiges Wesen, mystisch und wahrlich eine Macht.
    "Den Gedanke, dass Schattenläufer hier schwächer und leicht abgemagert sind, weil hier weniger zum Fressen zu finden ist, halte ich für realitätsfern.", erhob er die Stimme und seine Mitreisenden schauten ihn nun interessiert an.
    "Vor einigen Tagen habe ich mit drei Gefährten gegen einen alten, schwachen und verletzten Wüstenläufer gekämpft und dennoch war es eine große Herausforderung, die wir zum allergrößten Teil durch Glück und nur zu einem kleinen Teil mit Können gemeistert haben."
    Er wandte den Blick von der Gruppe ab und betrachtete die untergehende Sonne, deren letzten Strahlen ihn blendeten.
    "Das Tier wird bald erwachen." Nun ruhte sein Blick wieder auf der Gruppe.
    Einmal seufzte er und kramte in seinen Taschen.
    "Ich hab da mal was vorbereitet."
    Langsam holte er ein Buch hervor und durchblätterte es, bis er die richtige Seite gefunden hatte.
    "Ein Runenbuch, hergestellt von Corwyn, noch vollständig und einen Eisblockzauber enthaltend."
    Die beiden Buchdeckel auf seine Handflächen legend, machte er einige Schritte in Richtung des Höhleneingangs. Dort blieb er stehen und hörte bereits das Schnarchen des noch immer schlafenden Tieres.
    "Dieser Möglichkeit traue ich mehr Erfolg zu, als der anderen.
    Ich vertraue Adanos Magie, dem Schriftgelehrten und letztlich auch meinen eigenen Fähigkeiten."
    Der Adept sammelte seine Kräfte und spürte nach einiger Zeit die Magie, wie sie sich in seinem Körper sammelte und schließlich floss sie über seine Adern und Vehnen von seinen Händen auf das Buch über, wo noch immer die Seite des Eisblockzaubers aufgeschlagen war.
    "Xarith und Hyperius bereitet Lichtkugeln vor und der Rest schließt sich jeweils einer Lichtkugel an. Ich weiß nicht, wie lange der Zauber das Tier halten wird, also muss es schnell gehen, sobald es eingefroren ist."
    Etwa einen Meter über dem Buch schwebte nun eine bläulich leuchtende Kugel, die von blitzartigen Strahlen umgeben wurde, die wie ein Netz um die Kugel gespannt war.
    Nun übermittelte den Rest seiner Magie und von der Kugel ging eine Art Blitz aus, der direkt in die Höhle schellte, so wie es sich Lasseko vorgestellt hatte.
    "Stell es dir einfach vor", erinnerte sich der Adept an die Worte Corwyns.
    Die Höhle wurde anschließend für wenige Sekunden hell erleuchtet, bevor das Licht wieder abschwächte und Stille sich über den Ort legte.
    Scheinbar hatte es funktioniert, worauf warteten sie noch?
    Langsam schaute der Jäger auf die aufgeschlagene Seite, sie war nun leer, das Bild eines Eisblocks war komplett verschwunden...

  7. Beiträge anzeigen #87
    Ehrengarde Avatar von Hyperius
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    Hyperius ist offline
    Ein Eisblock zu nutzen, um die Kreatur einzufrieren, war natürlich die Beste alle Ideen, auf die Hyperius jedoch leider nicht gekommen war, da er nichts darüber wusste, dass Lasseko ein solches Buch mit sich führte, was ihnen in diesem Falle einen großen Dienst erwies, weshalb der junge Kartenzeichner auch zufrieden lächelte, als dieser mit dem Zauber anfing, sodass sie gar nicht den wagemutigen Plan in die Tat umsetzen mussten, den der zukünftige Magus vorgeschlagen hatte, da dieser natürlich ein sehr großes Risiko bot.

    Noch während sich die Eiskugel auf den Weg machte, bereiteten der Adept des Wassers und sein Schüler eine Lichtkugel vor, um der Gruppe die dunkle Höhle zu erhellen, wenn der Zauber des Jägers wohl hoffentlich sein Ziel gefunden hatte, was er auch anscheinend tat, weshalb nur kurze Zeit später zwei hellleuchtende magische Lichtkugeln über den Köpfen der Abenteuer schwebten, während diese in die Höhle stürmten und dann erst einmal abrupt stehen blieben, als sie die Gefangene Bestie vor sich sahen, welche sich mit aller Kraft zu wehren schien.

    Gefangen in dem Eisblock kämpfte der leicht veränderte Schattenläufer einen momentan noch aussichtslosen Kampf, gegen die Kraft des gefrorenen Wassers, welche einfach nicht nachgeben wollte. Doch lange würde dies bestimmt nicht dauern, denn sie hatten sich geirrt. Die Beste wirkte weder schwach noch abgemagert, sondern wie der Tod höchstpersönlich als ob Beliar sein Schoßhündchen auf die Erde geschickt hätte. Schwarz wie die Nacht glänzte das Fell des Monstrums im schimmernden Licht der magischen Lichtkugeln, wobei das Hauptaugenmerk der ängstlichen Gruppenmitgliedern wohl eher auf den blutroten Krallen, Klauen und den Hörnern, ja diese Bestie besaß zwei davon, lag.

    Wirklich schnell kam die Gruppe des lädierten Hyperius nicht wirklich voran, da er sich nicht sonderlich schnell bewegte, wenngleich dies am Ende jedoch dafür sorgte, dass der Blick eines Gruppenmitglieds aus seinen Reihen zuerst auf eine am Ende der Höhle befindlichen Pflanze fiel, die erstaunlicherweise nicht am Eingang wuchs, da es sonst wohl zu einfach gewesen wäre. Jedoch war auch nun Eile geboten, denn der Schattenläufer wehrte sich noch immer und ewig würde ihn dieses Gefängnis nicht fernhalten. "Lasseko, habt ihr einen Vorschlag, was wir tun sollen außer uns beeilen und dann zu rennen?", fragte er diesen, da er ja eben schon bewiesen hatte, dass er durchaus gute Ideen haben konnte und Hyperius hoffte sich auch in diesem Fall auf ihn verlassen zu können.

  8. Beiträge anzeigen #88
    Ritter Avatar von Irenir
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    Irenir ist offline
    Ein Schattenläufer. Eine grausame Bestie.
    Ein eingefrorener Schattenläufer. Eine nicht ganz so große Bedrohung.
    Schnell, aber trotzdem vorsichtig eilten die Gefährten weiter in die Höhle hinein. Gut, dass sie über diesen Schattenläufer gestolpert waren, sie hätten sich ja wirklich totsuchen können in diesem verfluchten Tal. Außerdem hätten sie wohl ohne Lassekos Eisblockzauber ziemlich alt - oder besser gesagt zerfetzt - ausgesehen. Tja, ein Quentchen Glück gehörte eben doch dazu.
    Warum diese Pflanze ausgerechnet am Ende der Höhle wuchs und auch nur in der Nähe des Schattenläufers gedieh, war wirklich eine gute Frage. Vielleicht war der Kot dieses Tieres der Dünger für die Pflanze, wer weiß? Aber warum sie nicht am Eingang wuchs, konnte sich der Sippenkrieger nicht erklären, denn seines Wissens nach benötigte jede Pflanze Licht zum Leben. Da kam ihm der Einfall, dass dieses Tal ja nun Beliar gehörte - und der verabscheute das Licht wie niemand sonst.
    »Ich hab sie. Schnell weg hier!«, rief derjenige, der die Pflanze aus dem Boden gerissen hatte und nun auf dem schnellsten Weg zurück rannte. Wer genau es war, konnte Irenir in der Aufregung nicht erkennen. Sein nervöser Blick haftete an dem Gefängnis des zweihornigen Schattenläufers, das langsam Rissen bekam.
    Nichts wie raus!, dachte er panisch und setzte sich viel langsamer, als er es eigentlich wollte, in Bewegung. Er spürte seine Beine nicht mehr, merkte nur, wie sie sich Richtung Ausgang bewegten.
    Er konnte sehen, wie seine Gefährten vor ihm aus der todbringenden Höhle rannten. Irenir war der letzte.
    Er hörte etwas klirren. Mit panischem Entsetzen drehte sich der Sippenkrieger um und blickte in das wütende Gesicht des Schattenläufers, der sich soeben aus seinem Käfig aus Eis befreit hatte.
    Es schien ihm, als verginge die Zeit langsamer. So langsam, dass er glaubte, schon ewig hier zu sein. Sein Kopf war leer, er konnte nur noch in die blutroten Augen der Bestie sehen.
    Er hörte seinen Herzschlag. Poch. Poch. Sah, wie sich jemand im Rennen umdrehte und schrie. Er konnte nichts hören, nur sein Herz.
    Er wollte rennen. Ganz schnell ganz weit weg. Einfach weg von hier. Er hatte Todesängste, sah er hier doch den leibhaftigen Tod vor sich. Ein Ungetüm mit fast sechs Fuß Schulterhöhe, Pranken so wie Hämmer, Zähne wie Schwerter und Hörner wie Speere.
    Er konnte sich nicht bewegen. Doch dann, ganz langsam, bewegten sich seine Beine. Er drehte sich um und rannte. Er wollte schreien, doch er hörte nichts. Nichts. Außer das ständige Pochen.
    Plötzlich spürte er, wie es vorwärts ging. Ja, ganz schnell bewegte er sich aus der Höhle heraus, er schien fast zu fliegen. Er flog durch die stickige Luft, flog an seinen Gefährten vorbei. Und ebenso abrupt, wie der Flug begonnen hatte, endete er wieder. Und zwar auf dem Boden. Irenir spürte, wie er aufschlug, aber Schmerzen spürte er keine mehr. Er spürte nur das Pochen. Es wurde leiser, schien sich zu entfernen. Ganz schwach hörte er es aus der Ferne: Bumm.
    Geändert von Irenir (19.01.2009 um 23:12 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #89
    Ritter Avatar von Xarith
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    Xarith ist offline
    Sein Herzraste noch immer, in den zittrigen Händen befand sich dieses verdammte Kraut. Doch welchen Preis mussten sie dafür zahlen, vielleicht den Tod eines Freundes.
    Irenirs Brust bewegte sich nicht mehr, kein Zucken der Glieder deutete darauf das in ihm noch Leben steckte. Hatte es dieses verfluchte Tal doch geschafft einen von ihnen für immer zu behalten.
    Hier oben war Xarith in Sicherheit, der Rest der Truppe hatte sein Heil in der Flucht gesucht. Die tobende Bestie zerstörte die Gemeinschaft, jeder kämpfte seinen eigenen Kampf gegen die Mächte der Finsternis.

    “Glaubst du Irenir ist noch am Leben“, sprach er zu sich selbst. Seine Gedanken waren noch nicht klar, der Schwarzhaarige konnte das Geschehne immer noch nicht begreifen. Vielleicht ist alles nur ein böser Traum, ein verdammt intensiver Traum, aus dem es scheinbar kein Entrinnen gab.

    Leere Augen starrten auf den leblosen Körper, die klaren Bilder verschwammen immer mehr. Der Wunsch am Rand der Zeit zu drehen, wurde immer stärke. Den Moment als Irenir von diesen verdammten Tal hörte, welches zum jenem Zeitpunkt als Paradies angepriesen wurde, einfach vergessen machen. Dann würden sie irgendwo in Al Shedim hocken, die Sonne auf den Pelz brennen lassen oder einen kräftigen Schluck trinken und den Weibern nach schauen.

    Leider gab es solch ein sehnlicht gewünschtes Rad nicht, vermutlich wünschte sich jeder einmal geschehne Dinge ungeschehen zu machen. Aber Fehler waren dazu da um aus ihnen zu lernen, eine Torheit nicht ein zweites Mal zu begehen oder zumindest besser zu machen. Ja, es gab wirklich einige Dinge in Xariths jungen Leben die möglicherweise so nicht stattgefunden hätten. Was wäre das für ein Leben, ein Sorgen freies Leben ohne Zweifel. Doch dann ist der junge Mann mit den schwarzen Haaren, der sich im Wasser spiegelt nicht Xarith. Ein Buch mit vielen Seiten auf denen kein einziges Wort geschrieben steht. Mit jedem Griff zum Rad der Zeit verschwindet eine Geschichte. Geschichten wie seit Menschengedenken an einem wärmenden Feuer erzählt wurden.
    Seltsam die Vorstellung ein unbeschriebenes Blatt Papier zu sein. Dann lieber Ecken und Kanten haben an den sich jeder stoßen kann. Hier und da mal anecken, für einer zu große Schnauze auf eben jene eine zu kriegen. Geliebt oder gehasst zu werden. Genau so sollte es sein und so wird es auch bis in alle Ewigkeit bleiben.

    Hârkon hatte mit seinen Worten Recht, den Schwarzhaarigen beschäftigte sehr viel. Es waren im Augenblick genau die angesprochenen Dinge, wie Schmerz, Angst oder Hass. Letzteres vielleicht nicht so sehr, obwohl die Bestie ein einen aus ihren Reihen das Leben nahm. Doch war es nicht das Tier selbst, Beliar stecke in diesen Körper.
    Dieser vom Leben so gezeichnete Mann, besaß die seltene Gabe sich in einen anderen Menschen hinein zu versetzen. Seine Worte weiße und Bedacht gewählt, interessiert am Befinden des Anderen. Xarith hoffte vielleicht noch einige Worte mit Hârkon zu wechseln. Aber oftmals sagen Blicke mehr als Worte, der Schwarzhaarige war einfach nun kein Mann der vielen Worte. Seine Taten sollten für ihn sprechen, vielleicht schrieb man sie später in ein leeres Buch.
    Einen kurzen Augenblick ging er in sich machte kehrt und verschwand vom schützenden Fels. Die wilde Bestie hatte den Schauplatz verlassen, jagte vermutlich hinter einen der Flüchtenden hinter her, die sich hoffentlich in Sicherheit bringen konnten. Die Augen suchten aufmerksam die Gegend ab, ein weit entferntes Stampfen drang an seine Ohren. So schnell wie ihn seine Füße tragen konnten eilte der Lange zu Irenir. Hilflos wirkte dieser großer Kerl als er da vor dem arg zugerichteten Häuflein von Mensch kniete.

    „Psst“
    Hektisch versuchte Xarith die Herkunft dieses Geräusches zu lokalisieren. Vom Baum, einem Affen gleich erreichte Kayden den gefährlichen Boden.

    „Mann bin ich froh dich zu sehen. Wir sollten Irenir weg bringen, bevor die Bestie zurück kommt um ihn zu verspeisen. Da drüben nur einige wenige Meter entfernt, vielleicht siehst du diese Erhebung sind wir in Sicherheit“.

    Es vielen keine weitern Worte, beide Männer wussten was sie tun mussten. Kayden packte den noch warmen Körper an den Armen, während Xarith seine Beine schnappte. Unter großer Kraftanstrengung schleppte sie ihren Kameraden an den sichren Ort. Die weit aus schwerere Aufgabe, ihn auf der Felsvorsprung zu bekommen meisterten sie mit Lassekos Hilfe, der aus den Nichts plötzlich aufgetaucht war.
    Geändert von Xarith (20.01.2009 um 22:45 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #90
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    Er rannte. Rannte einer Gestalt hinterher, nur ein Schemen. Er rannte auf nichts anderem als Leere. Dunkelheit, bis auf ihn und sein Ziel. Doch er konnte es nicht erreichen. Für jeden Schritt den er tat, tat es zwei, und er wurde müder, müder.... Seine Beine wurden schwer, immer schwerer, doch er wollte nicht aufgeben, er wollte wissen, was sich dort verbarg, was es war. WARUM es war!
    Doch seine Füße gaben nach, er knickte ein, fiel in die Dunkelheit, in die Endlosigkeit, bis er mit dem Gesicht auf abgestorbenes Gras traf...

    Er knabberte kurz daran, dann schreckte er auf und spuckte es aus. Schweiß floss über seine Stirn, sein Puls ging schnell, der Atem war flach. „nur ein Traum!“ bläute er sich ein. „Ein Traum, nichts weiter!“
    Doch dann fielen ihn die Ereignisse des Vortages ein, und er war schlagartig wieder wach.
    „Irenir!!“ rief er, noch immer etwas benommen. Schnell eilten einige andere herbei um ihn zu beruhigen. „Wie geht es Irenir?“ wollte der Ruinenwächter jedoch wissen, schließlich ging es hier nicht um eine x-beliebige Person, sondern um Irenir. Den Irenir. Der, den keiner ersetzen konnte.
    „Sein Atem ist noch immer flach, aber da. Soweit wir das als nicht-Heiler bewerten können wird er überleben“
    Ehrgeiz weckte sich in Adrastos. Nein, mehr als Ehrgeiz. Sorgen. Sorgen um die Person, die ihm derzeit am meisten bedeutete. Seinen besten Freund.
    „Wie lange hab ich geschlafen?“ fragte er stotternd, als er die Sonne hinter einigen dreckigen Wolken sah.
    „Lange. Du hast ja die ganze Zeit auf Irenir aufgepasst. Es scheint ihn aber schon soweit besser zu gehen, also mach dir nicht zu viel Sorgen“
    „Tu ich aber!“ platzte es aus Adrasos raus „Suchen wir den Rest, damit wir endlich abhauen können. Irenir braucht einen Heiler!“
    Just in diesem Moment schien sich etwas in dem Verwundeten zu rühren.

  11. Beiträge anzeigen #91
    Ritter Avatar von Irenir
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    Irenir ist offline
    Dodomm. Dodomm.
    Es war dunkel. Er konnte nur dieses Geräusch hören und fühlen, sonst nichts. Langsam öffnete er die Augen, und eine gewaltige Lichtflut kam ihm entgegen. Reflexartig kniff er sich die Augen wieder zu, seine rechte Hand schoss in sein Gesicht und schützte es vor der unbarmherzigen Sonne.
    »Irenir!«, hörte er, wie wenn jemand aus der Ferne rufen würde. Vorsichtig zog er die Augenlider wieder hoch, während er sie mit der Hand vor der Sonne schützte. Er sah recht verschwommen, wie jemand auf ihn zurannte und sich zu ihm hinunterbückte. Erst jetzt merkte er, dass er auf dem Boden lag. Was war nur passiert?
    »Was... Was ist passiert?«, wollte er sagen, schaffte aber nicht mehr als ein Husten und Flüstern. Die Person über ihm verstand aber anscheinend. Allmählich wurden die Konturen auch schärfer, und er konnte erkennen, dass es sich dabei um Adrastos handelte.
    »Wir wissen nicht genau.«, sagte sein Freund, den er immernoch nur so hören konnte, als würde dieser weit von ihm weg stehen. »Aber der Schattenläufer hat dich wohl erwischt und dich ziemlich weit geschleudert.«
    Was? Ein Schattenläufer hatte ihn ewischt? Und er war nicht tot? Wie bei allen Göttern dieser Erde konnte das möglich sein?
    Nach und nach kehrte die Erinnerung zurück. Die Höhle, der Schattenläufer, der Eisblock, das Kraut. Das Kraut. Das Kraut.
    »Wie geht's dir?«, fragte Adrastos besorgt. Sein Gehör normalisierte sich wieder.
    »Jaja, mir gehts gut. Was ist mit dem Kraut?«, fragte er. Plötzlich flammte ein unglaublicher Schmerz in seinem Rücken auf, gefolgt von einem schrecklichen Szenario: Einem brüllenden, riesigen Schattenläufer, der sich aus dem Eisblock befreite und ihn anblickte. Es war ein durchbohrender, stechender Blick, von dem man meinen konnte, dass er einen töten konnte.
    »Das haben wir. Bist du dir sicher, dass dir nichts fehlt?«, wollte Adrastos wissen, als Irenir krampfhaft die Augen geschlossen hielt.
    »Ja, ich bin in Ordnung, glaub mir. Was ist mit den anderen?«, beruhigte er seinen Freund. Sein Atem ging stoßweise, Panik hatte sich mit dem Bild des Schattenläufers breitgemacht. Doch allmählich flachte sie ab.
    »Alle wohlauf. Zum Glück hats jeder geschafft. Adanos scheint seine Hände über uns gehalten zu haben, letzte Nacht.«
    »Gut. Und jetzt?« Er versuchte, aufzustehen. Sein linker Arm wollte irgendwie nicht gehorchen, da sah er, dass man ihn geschient hatte. Er war wohl gebrochen. Scheiße. Naja, besser als zu sterben. Er hatte wirklich so ein verdammtes Glück gehabt.
    Adrastos half ihm auf. »Wir brauchen noch die Fleischfressende Pflanze...«, sagte er.

  12. Beiträge anzeigen #92
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    Adanos scheint seine Hände über uns gehalten zu haben, letzte Nacht.
    „Wenn es ihn überhaupt gibt. So langsam zweifle ich“ schoss dem Ruinenwächter durch den Kopf, doch er verschwieg es. Vielmehr war jetzt Irenir interessant. Wie es schien fehlte ihn nichts. Sein Arm war gebrochen, doch es war nicht sein Schwertarm. Gleichwohl würde ein gebrochener Arm beim Kämpfen nur hinderlich sein. Wollten sie also hoffen, dass sie nicht in einen Kampf verstrickt wurden. Irenir brauchte Ruhe. Zeit zum Genesen, da konnte solch Aufregung nur schaden.
    „Bist du sicher, dass dir nichts fehlt?“ fragte er immer wieder, was Irenir jedoch nicht wirklich ernst nahm. Er fand es wohl irgendwie sowohl belustigend als auch nervend.
    „Nein, ich bin wohlauf“ erwiderte er immer wieder, doch man konnte nie vorsichtig sein. Schließlich war sein Freund beinahe einen ganzen Tag regungslos dagelegen, ohne sich zu rühren.
    Doch nach einigen Minuten der Fürsorge stellte sich heraus, dass Irenir ohne Probleme laufen kann, dennoch stützte ihn der Waffenschmied.
    „Suchen wir also diese bekloppte Pflanze. Langsam krieg ich meinen Hass auf das Tal hier. Je schneller wir weg sind, desto besser. Ich frag mich, warum Hârkon uns hierher geschleift hatte. Hier erwartet uns nichts als der Tod. Ein staubiger, qualvoller Tod, bis wir hier verrotten!“

    Verächtlich spuckte er auf den Boden. „Oder avanciere ich langsam zum Schwarzseher?“

  13. Beiträge anzeigen #93
    Ehrengarde Avatar von Hyperius
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    Hyperius ist offline
    Die Gruppe konnte Adanos wirklich danken, dass sie alle noch lebten und besonders Hyperius tat dies auch seit mehreren Stunden, wobei ihm im Gegensatz zu den Schmerzen und der Erschöpfung, die die anderen sicherlich auch plagten, noch das Gift und die Visionen von Innos und Beliar zusetzen, sodass er es im Gegensatz zu Xarith, der in dem Moment neben ihm stand, nur verschwommen und undeutlich wahrnahm, als Adrastos davon berichtete, dass man sich auf die Suche nach der Fleischfressenden Pflanze begeben musste, welche wohl sicherlich auch hier in der Nähe zu finden sein musste, denn große Laufwege blieben den Abenteurer im Gegenzug zu den vielen Gefahren, glücklicherweise bisher meist erspart.
    Auf die Äußerung Adrastos' gab er zunächst keine Antwort, da auch der zukünftige Magus vermutete, dass dieses Tal voller Schrecken war und selbst daran zweifelte, ob es eine gute Idee war hier her zu kommen, denn noch immer plagten ihn diese sinnlosen Bilder der Beiden Brudergottheiten von Adanos, wobei es ihm irgendwie ein Rätsel war, wieso ihn anscheinend auch Innos bestrafen wollte, der ja eigentlich nicht böse, sondern normalerweise gut sein sollte.

    Diesen Gedanken wirklich zu Ende führen konnte er aber nicht, als ihn plötzlich ein stechender Schmerz im linken Bein durchzuckte, ausgelöst durch einen unvorsichtigen Schritt, den als Folge auf Xariths Geste nun aufzubrechen, gemacht hatte. So waren sie mal wieder unterwegs und Zeit zur Ruhe blieb den armen Gefährten nicht, die zum Großteil noch immer damit beschäftigt waren sich von den Erlebnissen der Vortage zu beschäftigen. Während sie ihren Weg durch die Pampa gingen, hörte man immer wieder jemanden Husten und auch die Zähne des jungen Kartenzeichners klapperten hörbar laut, als eine frische Windböe durch die Gruppe blies, wie als Hohn Beliars, der sie so kurz vorm Ziel doch noch auseinander brechen lassen wollte.
    "Jeden Tag wird es kälter und selbst das Feuer wärmt mich nicht mehr, das Lachen ergreift mich nicht mehr, das Leben bewegt mich nicht mehr....der Tod ist unmittelbar und unausweichlich...", murmelte der Adept des Wassers leise, wobei er langsam hinter der Gruppe hinterher hinkte, obgleich er auch hätte Schritt halten können, sich diesen Kraftaufwand aber ersparen wollte, um die Energien nicht noch weiter zu verbrauchen, als er es sowieso schon tat.

    Gerade als nun der Abstand zwischen dem zukünftigen Magus des Wassers und den anderen Abenteurern größer zu werden schien, blieben diese abrupt stehen, als ihn ein beißender Geruch in die Nase stieg. Kurze Zeit später roch und sah auch Hyperius das Übel, welches im Dunkel nur schwer zu erkennen war, weshalb einige der Mitglieder der Gruppe Licht machten, um so einen Überblick über das volle Ausmaß des bevorstehenden Hindernisses hatten.
    Vor den Gefährten tat sich ein großes Feld voll mit stinkenden Knollen ähnlichen Pflanzen auf, in dessen Mitte in einiger Entfernung mehrere Blütenpflanzen wuchsen, die man auch an ihren langen Zähnen erkennen konnte....halt mal lange Zähne, waren das wohl die Fleischfressenden Pflanzen?, waren nur einige der Gedanken des Adeptens des Wassers, während sein Blick weiter über das Feld streifte. Plötzlich ließ sich in einiger Entfernung ein großer Vogel auf einer der Knollen nieder die sich plötzlich kurz zusammenzog und dann explodierte, wobei sei einen eklig stinkenden grünen Rauch und mehrere Pfeilspitze stacheln freisetzte, die die Oberfläche zierten und so in alle Richtungen geschossen wurden.
    Der Vogel viel getroffen zu Boden und löste noch ein weiteres dieser Knollendinger aus, sodass er nun vollends zerfetzt wurde. " Ich nehme an, dass sie auf diese Art und Weise ihre Samen verbreiten, um sich zu vermehren, was für Schwierigkeiten sorgen dürfte, wenn wir an die Fleischfressenden Pflanzen gelangen wollen, besonders wenn sie sich möglicherweise sogar noch wehren.", fing Hyperius nachdenklich mit seiner Mutmaßung an, wobei er im Augenwinkel mitbekam, wie eine der Pflanzen schon wieder langsam nach wuchs. Dieses Zeug musste Beliarslieblingspflanze sein, tödlich und nicht tot zukriegen zugleich. Es würde wohl mal wieder eine ziemliche Herausforderung werden überhaupt einen Weg zu finden.

  14. Beiträge anzeigen #94
    Schwertmeister Avatar von Kayden
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    Kayden ist offline
    Kaum waren sie einer Bestie entkommen mussten sie sich einer Anderen Stellen, auch wenn es sich dabei um eine Pflanze handelte aber wie schon bei dem Baum durfte man sie ganz sicher nicht unterschätzen. Es stank, es stank derart, dass ihm jeglicher Appetit vergangen ist, obwohl er sicher einen Happen vertragen konnte. Es brachte aber rein gar nichts etwas zu essen, wenn es sich gleich wieder seinen Weg zurück bahnen würde.

    Kayden stand da und schaute auf das Feld, er versuchte einen Weg zu finden, der sicher war aber es war vergeblich. Einen sicheren Weg würde es wohl nicht geben, jedenfalls fiel ihm keiner ein und es sah auch einfach nicht danach aus. Er kam sich ziemlich nutzlos vor, der Schlafmangel raubte ihm nach und nach seinen Verstand, einen klaren Gedanken hatte er schon lange nicht mehr fassen können und seine Stärken ausspielen, dazu war er auch noch nicht wirklich gekommen. Der Ruinenwächter starrte fast in die Ferne, ohne ein bestimmtes Ziel zu haben, wie in die Leere schaute er einfach vor sich hin.
    Alles musste er fallen lassen, sämtliche Gedanken, die Müdigkeit. Er hatte doch sonst immer einen Weg gefunden oder zumindest war ihm etwas Brauchbareres eingefallen. Warum wollte das ihm hier nicht gelingen.

    Kayden drehte sich zu den Anderen, schaute in die Runde, es wurde diskutiert aber eine Idee schien auch noch niemand zu haben, jedenfalls keine, die auch wirklich brauchbar war.

  15. Beiträge anzeigen #95
    Ritter Avatar von Irenir
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    Irenir ist offline
    Irenir saß ein paar Meter abseits der Gruppe im abgestorbenen Gras und starrte Löcher in die Luft. Verflixt, da hatten sie nun ein ganzes Feld solcher Killerpflanzen gefunden, und dann saßen sie hier und überlegten. Gut, wären sie kopfüber reingerannt, wären sie wohl in mehreren teilen wieder rausgekommen.
    Sein Arm war definitiv gebrochen. Sie hatten ihn improvisiert geschient und den trug er jetzt mit einer ebenso behelfmäßigen Schlaufe um den Hals. Keiner von ihnen war Heiler oder wenigstens Kräuterkundiger oder etwas in der Art (wobei er bezweifelte, dass man in dieser Hölle auf Erden ein heilendes Kraut finden konnte). Ein Glück, dass sie zumindest diese Stoffetzen entbehren konnten. Doch nicht nur der linke Arm war kaputt, auch einige Rippen waren nicht mehr ganz heil und am Rücken hatte er zwei zum Teil zentimetertiefe Schnitte, wohl von den Krallen des Schattenläufers, der sie komischerweise verschont hatte. Anfangs hatte dies Irenir sehr beschäftigt, aber er hatte aufgehört, darüber nachzudenken. Er konnte eh keine Erklärung finden.
    Unterbewisst malte der Bogner mit der unverletzten Rechten im Gras vor ihm. Simple geometrische Formen wie Kreise und Vierecke, wie man es eben tat, wenn man nachdachte. Wir könnten Steine auf die Dinger werden, dann gehen sie kaputt., dachte er sich. Aber nee, die wachsen ja gleich wieder nach. Wie bei Beliar geht das, vorallem diesen lebensfeindlichen Umständen hier?
    Verzweifelt ließ er das Kinn auf die Knie senken, fuhr aber gleich wieder hoch, weil das ganz schön auf die Rippen ging. Irgendeine Möglichkeit musste es doch geben, da ran zu kommen! Doch ihm wollte einfach nichts einfallen. Hatte er einen Einfall, merkte er gleich, dass dieser einen Haken hatte. Man konnte doch gar keine Fleischfressende Pflanze von diesem Knollenfeld bekommen!
    Abgelenkt durch den Druck in der Blase entfernte er sich ein Stückchen von der Gruppe. Es war zwar schwierig, mit einer Hand die Hose zu öffnen und derartigen Kram zu machen, aber er musste damit leben. Dennoch kam er nicht wirklich damit zurecht, seinen zweiten Arm nicht nutzen zu können. Auch wenn man Rechtshänder war, benutzte man den linken für viel mehr Dinge als man gedacht hatte. Auffallen tat es einem aber erst, nachdem man das nicht mehr machen konnte.
    Langsam bahnte sich das Wasser seinen Weg durch die Äste und Zweige bis schließlich hinab zur Erde. Wasser brauchten Pflanzen zum Leben, die Wurzeln zogen es tief aus der Erde. Das wusste er, hatte er doch in seiner Kindheit Unterricht gehabt über die Tier- und Pflanzenwelt.
    »Moment mal... Wurzeln...«, murmelte er geistesabwesend, während er seine Hose wieder an den richtigen Platz zog. Diese Knollen sind doch mit der Hauptpflanze verbunden. Also die, die ihre Beute dann auffrisst. Wenn das die Wurzeln sind, dann... »... müssten wir doch theoretisch nur die Wurzeln abschneiden!«, sprach er den letzten Teil seiner Gedanken laut aus. Er müsste seine These seinen Gefährten erklären, mal sehen, was die davon hielten. Und wenn er recht haben sollte, so könnten sie auch einen Plan entwickeln, mit dem sie an eines der verfluchten Dinger kommen könnten.

  16. Beiträge anzeigen #96
    Ehrengarde Avatar von Hyperius
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    Hyperius ist offline
    Es hatte wirklich lange gedauert, bis ein Mitglied der Gruppe einen Plan hatte, der nicht so waghalsig, oder verrückt war, dass er sie bei Versagen alle zu Beliar schicken würde, was jedoch nicht ausschloss, dass sie ihm auch bei dieser Variante begegneten. Da Irenir vorgeschlagen hatte die Wurzeln zu zerstören, überlegten alle, wie man das am Besten anstellen konnte, da die Wurzeln ja meist direkt unter den Pflanzen wuchsen. Dies war auch der Grund, warum Hyperius, der alleine mit dem aufrecht Stehen große Probleme hatte, intervenierte, als sich einige eifrige Abenteurer sofort planlos an die Arbeit machen wollten.

    "Halt, was glaubt ihr was passieren wird, wenn ihr an eine der Knollen geratet? Ihr seid tot und das wäre für unsere Mission nicht gerade von Vorteil. Ich habe einige Zeit lang überlegt, wobei ich hoffe, dass mich diese komischen Visionen nicht in meiner Erinnerung beeinträchtigt haben. Ich kam zu dem Schluss, dass diese Fruchtkörper hier alle zu einem gigantischen Pilz gehören müssen, durch den natürlich auch Wasser fließt. Ganz fein ist das Wurzelgeflecht, welches den Boden hier durchdringt, sodass es uns möglich sein könnte, Lasseko, Xarith und mir, das Wasser gefrieren zu lassen, sodass die Fruchtkörper oben nicht mehr so schnell nachwachsen. Ich weiß, dass es gefährlich ist und auch schwer für uns drei werden wird, jedoch klappt, wenn wir uns gemeinsam darauf konzentrieren und ich als Fokus für die anderen beiden diene.", sprach der zukünftige Magus mit ruhiger Stimme während er sich mit steifen Schritten, die mehr einem Gang mit Stelzen glichen, auf das Feld hinzu bewegte.

    "Wenn die Pflanzen dann nicht so schnell nachwachsen, können unsere Schützen mit ihren Pfeilen einen weg frei schießen, sodass einer Person kurze Zeit bleibt mit einem Messer die Fleischfressende Pflanze abzuschneiden und zurück zu rennen, bevor die ganzen Pflanzen wieder nachgewachsen sind.", warf ein anderes Mitglied der Gruppe ein, nachdem sich Xarith und Lasseko hinter dem jungen Kartenzeichner, dem durchaus bewusst war, dass die beiden anderen selbst nicht wirklich einen Frostzauber wirken konnten, ihm jedoch dies ermöglichen konnten, wenn sie gemeinsam durch ihn den Zauber wirkten.

    Doch während die Schützen in Position gingen, musste der Adept des Wassers zuerst noch einen weiteren Kampf in sich bezwingen, da die Visionen beim gemeinsamen Wirken eines Zaubers durchaus verheerend sein konnten. Sowohl Innos, als auch Beliar hatten ihm in den letzten Tagen nervliche Höllenqualen bereitet, jedoch auch einen Samen der Erkenntnis in ihm gesät und gedeihen lassen.
    "Weder Innos noch Beliar sind rein gut, oder gar rein schlecht. Beide streben stets nach ihrem eigenen Vorteil, ohne dabei Rücksicht auf den Mensch zu nehmen. Sie wollen herrschen, beherrschen, wobei sie Opfer auf beiden Seiten in Kauf nehmen. Ihr Willen ist aufgezwungen und nur Adanos' Willen nehmen wir aus freien Stücken an. Alle die einem der beiden anderen Götter dienen sind gleich schlecht und verdorben. Beliar ist Böse......doch Innos mindestens genauso...", rief er sich immer wieder ins Gedächtnis und plötzlich verschwanden die Bilder, als Hyperius nun annahm, dass man nicht immer einfach nur schwarz weiß sehen durfte, wenn es um diese beiden Brüder ging.

    Nachdem also der junge Kartenzeichner seinen inneren Kampf gewonnen hatte, was sich durch ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen zeigte, da zumindest eins seiner beiden Leiden nun verschwunden und ihm eine Lehre gebracht hatte, dauerte es nicht mehr sonderlich lange bis sie den Zauber wirkten und die drei Magi den Schützen ein Zeichen gaben, welche sofort einen Pfeil nach dem anderen in das Beet schossen und so einen Pfad durch die gefährlichen Knollen bereitete, auf dem ein Mitglied der Truppe im Affenzahn lang rannte, um die Pflanzen rechtzeitig zu erreichen, wobei der zukünftige Magus jedoch leider nicht erkennen konnte, um wen es sich dabei handelte, da ihn das Aufrechterhalten des Zaubers letzte Kräfte kostete, weshalb er auch spürte, dass sich nun wieder das Gift in den noch verbliebenen rechten Arm auszubreiten schien.

    Jedoch reichte die Zeit noch, bis der Zauber abrupt abbrach, als der Pflanzenpflücker gerade wieder die Gruppe erreicht hatte und triumphierend die Pflanze in die Höhe streckte. Doch dies alles nahm Hyperius nur noch wie hinter einem Schleier wahr, der sich vor ihn schob, während ihn die Kälte weiter umgab. Es würde nicht mehr lange dauern und das Gift forderte seinen endgültigen Tribut an dem zukünftigen Magus, dessen Körper ja nun mittlerweile fast vollständig steif und kalt geworden war.

  17. Beiträge anzeigen #97
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    Da stand er nun, den abgeschlagenen Blütenkopf mitsamt dem seltsamen Maul der Fleischfressenden Pflanze in der Hand. Kein leichtes Unterfangen es zu erreichen, wo er doch mit dem Schwert einige Male auf den Stiel hauen musste, bis dieser nachgab. Dieses mutierte Kartoffel-Erdnuss-Sonnentau-Venusfliegenfalle-Dingens, wie der Ruinenwächter er liebevoll nannte hatte sich als recht hartnäckig herausgestellt, doch zum Glück hatte es nicht versucht nach ihm zu schnappen. Ob er das überlebt hätte, stand in den Sternen.
    Genauso, was mit Hyperius los war. Der arme Kerl bibberte am ganzen Leib und stand da wie eine Statue. „Verständlich, dass einem hier kalt ist, aber so kalt?“ schoss es dem Nomaden durch den Kopf. Scheinbar war der Stich des Käfers doch schlimmer gewesen als Gedacht. Oder war es das Fleisch? Oder gar das ganze Tal, das nicht nur ihre Gedanken sondern auch ganz Hyperius zu vergiften schien?
    Es blieb ihm ein Rätsel, doch sie hatten alle Zutaten beisammen, die der alte Mann auf die Liste geschrieben hatten, hoffentlich hatte er auch Recht. Der Waffenschmied konnte sich nicht ausmalen, wie er reagieren würde, wenn nichts passierte. Vermutlich würde er dem Kerl an die Gurgel gehen.
    „Los, helfen wir Hyperius“ sagte er also „Und bringen das Zeug zu dem Alten. Er wird wissen, was zu tun ist, dann können wir nen Abflug machen. Hyperius und Irenir brauchen wirklich einen Heiler, und ich würd nen Besen fressen, wenn uns hier einer über den Weg läuft. Apropos, wo geht’s eigentlich lang?“

  18. #98
    Lasseko
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    "Blütenkopf der fleischfressenden Pflanze, haben wir, Liste abgearbeitet", dachte sich der Jäger, während sie wieder zum alten Einsiedler wanderten, wobei dieses gar nicht garantiert war, immerhin wussten sie gar nicht wirklich, wohin sie mussten. Sie waren immer durch die Gegend geschritten und hatten ihre Blicke auf die gesuchten Zutaten gerichtet, doch den Weg merkten sie sich nicht, zumindest tat es Lasseko nicht.
    Bestimmt waren seine Mitreisenden ähnlich ratlos, aber es gab doch eine einfache Lösung, so müssten sie nur den Weg wieder zurück gehen. Vorbei an den Überresten der Pflanze, durch den Wald, einmal kurz in die Höhle und dann schnell wieder heraus, doch irgendwie überzeugte diese Idee niemanden.
    Immerhin waren sie gesund, naja, Hyperius hatte wohl einige Beschwerden, was ihm genau fehlte, konnte der Adept jedoch nicht erkennen, möglicherweise war es irgendein seelischer Schaden, vielleicht auch eine andere Krankheit, wen interessiert's?
    "Hey, mich interessiert's", sprach Lasseko in Gedanken, immerhin war es ein Mitglied der Gruppe.
    Aber, diesen positiven Aspekt konnte nun niemand widerlegen, lebten sie noch alle. Ein kurzer Blick bestätigte ihm diesen Punkt, es war also noch eine annehmbare Grundlage vorhanden. Mit diesen Motivationen sollten doch eigentlich Kraft und Wille groß genug sein, damit es auf der Reise zum alten Mann zu keinen unangenehmen Zwischengeschehnissen kommt...

  19. Beiträge anzeigen #99
    Ritter Avatar von Irenir
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    Irenir ist offline
    »Ich glaub, der war östlich von hier.«, vermutete Irenir und kramte mit der unverletzten Hand nach seinem Kompass. »Also in die Richtung.«, sagte er und zeigte mit dem Kompass in der Hand nach Norden.
    Da niemand Einwände hatte oder es besser wusste, schlugen sie kurzerhand diesen Weg ein. Hyperius konnte man ansehen, dass es ihm schlecht ging. Er brauchte dringend einen Heiler - dringender als Irenir. Er konnte noch leben mit seinem gebrochenen Arm, seinem aufgeschlitzten Rücken und den paar nicht mehr ganz so intakten Rippen. Aber im Gegensatz zu Hyperius strotzte er regelrecht vor Gesundheit.
    »Soll ich dir helfen?«, fragte Adrastos und blickte skeptisch auf Irenirs Humpelei. Wenn er versuchte, normal zu laufen, tat das aufgrund seiner Rippen- und Rückenprobleme höllsisch weh.
    »Nene du, geht schon...«, meinte der Bogner abwehrend und beschleunigte seinen Gang, so gut es eben ging.
    »Wirklich?«, fragte der Schmied.
    »Ja.«, antwortete Irenir trotzig und humpelte weiter. Es war ziemlich anstrengend.
    Zum Glück hatte Hyperius erkannt, dass dieses ganze Komplex aus Pflazen eine einzige Pflanze war, und zwar ein Pilz. Der Adept war wohl der gebildetste von ihnen allen (was sich auch in der Sprache niederschlug), glücklicherweise hatten sie dabei. Der eigentliche Akt war schnell erledigt, die drei Magier unter ihnen hatten viel Kraft aufgewandt, um den Wassertransport zu blockieren. Dann hatten Andy und Kayden mit ihren Blgen einige der Knollen zum Platzen gebracht und Adrastos hatte schnell eine Pflanzen abgehackt. So musste das Laufen.
    Fast hätte Irenir auch zu seinem Bogen gegriffen, doch dann war ihm eingefallen, dass es sich mit einem Arm schlecht Bogenschießt. Irgendwie fühlte er sich derzeit zu nichts Nutze...
    Gehört dieses Tal überhaupt zu Adanos' Reich?, fragte er sich, während sie sich durch den Urwald schlugen. Doch, muss es ja. Die ganze Welt ist sein Reich, auch wenn Beliar hier... eingegriffen hat. Zählt ja immerhin auch zur Natur, also zu Adanos' (veränderter) Schöpfung. Ich hoffe mal, dass der Alte das hier wieder in Ordnung bringen kann. Komische Gestalt. Lebt hier mitten im Tal des Todes und wundert sich nichtmal, dass wir kommen? Naja, Hauptsache er hilft uns und erweist der Natur seinen Dienst. Und das sollte jeder Mensch auf Erden machen, eigentlich auch jeder Ork. Aber die machen es nicht. Und deswegen gehören sie aufgespießt. Am besten, wir räumen Lago wieder auf, dann gehts ab nach...
    Doch der Bogner wurde in seinen Gedankengängen unterbrochen, als er jäh etwas hörte, das wie ein Schrei einer Bestie klang. Die Erde wackelte ein bisschen, und alle aus der Gruppe wirkten wie zu Stein erstarrt. »Was ist das?«, fragte jemand mit zittriger Stimme, doch es kam niemand dazu, die Frage zu beantworten, denn in diesem Moment brach etwas aus dem Wald hervor und trat auf die Lichtung, auf der sie sich derzeit befanden. Es sah aus wie ein Razor, nur größer. Viel größer. Zwei dürre Ärmchen standen im Gegensatz zu den kräftigen Beinen, die mit tödlichen Krallen ausgestattet waren. Und der Kiefer erst, voller spitzer dolchartiger Zähne.
    Das monströse Tier brüllte und musterte seine Umgebung. Unglaublich, dass er sie noch nicht angegriffen hatte.
    »Keine Bewegung, dann bemerkt er uns nicht!«, flüsterte jemand. Doch es war bereits zu spät, Irenir hatte zurück in die Realität gefunden und machte, dass er wegkam. Es sollte nicht wieder so enden wie mit dem Schattenläufer.
    Scheiße. Weg hier!, dachte er nur, während er sich tiefer in den Wald schlug. Er konnte Schtitte hinter sich hören - und ein Brüllen.

  20. #100
    Lasseko
    Gast
     
    Zwar hatten sie den alten Einsiedler am gestrigen Abend nicht mehr gefunden, doch immerhin wanderten sie in die Richtung, das behauptete jedenfalls der Kompass, den Irenir mit sich führte und keiner widersprach. Wahrscheinlich waren dafür die fehlenden Kentnisse über diese Gegend verantwortlich, sodass niemand einen besseren Vorschlag vorbringen konnte.
    Ihren Auftrag hatten sie fest erfolgreich erfüllt, davon trennte sie wohl nicht mehr viel, doch wie ging es dann eigentlich weiter? War ihr Besuch in diesem Tal dann beendet und kehrten sie nach Al Shedim zurück? Das klang am wahrscheinlichsten, aber es wäre eine große Aufgabe hier zu verweilen und dem Tal in Zusammenarbeit mit dem alten Mann wieder zu altem Glanz zu verhelfen.
    Letztlich hatte der Adept da jedoch wenig Motivation zu und von seinen Mitreisenden verspürte wohl auch niemand den Drang.
    Lediglich bei einem seiner Gefährten konnte er sich nicht vorstellen, was passieren würde. Eigentlich konnte er sich ebenfalls alles vorstellen, sodass er keine konkreten Vorstellungen hatte.
    Während die Gruppe weiter schritt, ruhte er seinen Blick kurz auf dem Mann aus, mit dem er wohl immer einige negative und unangenehme Erinnerungen verbinden würde, Hârkon, doch in den letzten Tagen hatte sich dieser Mensch anders verhalten, aber es war auch nicht der Hârkon von damals und Lasseko war nichtmehr der Lasseko von damals.
    "Was wird nun eigentlich mit dir geschehen?", erhob er seine Stimme in Richtung des ehemaligen Nomaden...
    Geändert von Lasseko (23.01.2009 um 15:11 Uhr)

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