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Noch bevor der UNbekannte irgendetwas Weiteres sagen konnte setzte es eine Ohrfeige die sich gewaschen hatte. Völlig überrumpelt stolperte der Getroffene zurück in die Ecke, während sich Grimbar schon vor Callindor aufbaute und tief Luft holte. Nach wenigen Momenten hatte sich eindeutig das Gefühl der Wut durchgesetzt und das musste jetzt raus.
„Was erlaubst du dir eigentlich!“, brüllte Grimbar seinem Freund direkt ins Gesicht.“Du solltest eigentlich vor Innos selbst stehen und schwören ihn für immer zu dienen! Aber was tust du!?Tauscht Zärtlichkeiten mit irgendeinem dahergelaufenem Bastard aus!“
Der Zorn über diese maßlose Respektlosigkeit ließ sich kaum in Grenzen halten.
„Du kommst jetzt mit mir mit und sollte dich noch einmal die Lüsternheit packen, soll Innos selbst dein Gemächt abfackeln! Hast du mich verstanden!“
Mit den letzten Worten hätte der Innosdiener dem verschreckten Erwählten fast einen Schlag fürs Leben mitgegeben, doch er sollte nicht verunstaltet geweiht werden. Stattdessen packte er seinen Kollegen am Arm und zerrte ihn gewaltsam aus der Ecke.
„Lauf gefälligst oder soll ich dir Beine machen!“
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Das Grimbar sich so um den Novizen sorgte, hätte Callindor eigentlich nicht erwartet, andererseits kannten sie sich schon seit den ersten Tagen auf dem Kontinent, sie hatten zusammen ein Lager im Wald errichtet und entschieden sich für einen Glauben an Innos und folgten ihrer daraus resultierenden Bestimmung.
Anfangs noch geschock, man wurde schließlich nicht oft bei derlei Liebesspiel beobachtet, kam der Novize dem Wütenden nur näher, er nahm eine drohende Pose ein, doch ein Lächeln von Callindor reichte schon, um zumindest seine groben Gesichtszüge zu erweichen. Sein Gesicht strahlte plötzlich, seine Ruhe war zurück gekehrt und seine innere Balance ließ ihn nicht länger zaudern oder zweifeln. Die Momente mit Jason hatten ihn beflügelt und so grinste er bald seinen alten Freund an und drückte ihm abrupt, aber dennoch herzlich an seine Brust und flüsterte ihm nur ein *Wenn ich dich nicht hätte* ins Ohr, riss sich von der Umarmung los und rannte nur schnell weider zur Halle zurück. Er sollte schließlich geweiht werden.
Hatten das die anderen etwa vergessen, denn sowohl Grimbar, als auch Jason, blieb wie angewurzelt stehen und erst nachdem Callindor schon einigen Vorsprung hatte, folgten sie ihm schnellen Schrittes.
So blieb der Novize also vor dem Eingang zur Halle stehen, Grimbar erreichte mit dem Streuner bald seine Position und diesmal war es Callindor, der Grimbar nur schelmisch fragte, ob er denn bereit sei, was diesen nur sprachlos werden ließ.
Geändert von Callindor (11.01.2009 um 18:31 Uhr)
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Nyreth schaute aus dem Fenster hinunter auf die Straßen Vengards. Die Dämmerung tauchte die Straßen und Häuser in ein angenehmes Rot, ein wenig abwechlsung im vergleich zu dem Dunklen Zimmer in dem er sich befand.
Die Holzdielen Knarrten unter ihm als er sich langsam hinüber, vom Fenster weg zu seiner Liegestätte bewegte, seine Augen schmerzten, bestialisch, so wie die Knochen in seinem Leib, doch das schlimmste war, er war schon auf dem Weg zur Besserung.
Das gesamte letzte Monat hatte er, in einer Fremden Stadt liegend, hilflos, Beliar so Nahe wie sonst nur wenige, zugebracht. Er konnte sich nur schwer an die Zeit erinnern denn der Nebel in seinem Kopf brach alle Bilder und lies sie nur als wabernde Schatten vor seinem inneren Auge umhertanzen.
Er wickelte sich in den zur Decke umfunktionierten Teppich ein und wurde von einem kurzen Hustenanfall geplagt.
Die Tür sprang auf und eine leise, jugendliche Frauenstimme ertönte, doch erreichte sie seinen Geist noch nicht, sie Sprach mit jemandem anderes hinter der Türe, und selbst wenn der weiße Schleier nicht über seinen Augen liegen würde hätte er die Person nicht erfassen Können dar sie nicht in seinem Blickfeld stand.
Die Türe fiel zu und Schritte kamen langsam auf das Bett in dem er lag zu. "Wie geht es euch?"
Nyreth brachte nu ein leises Keuchen hervor. Hustete kurz und sagte dann mit der Wenigen Stimme die er besaß: "danke, besser"
-"Gut, Mutter hat gesagt ich soll euch dies bringen.", fuhr die Stimme fort.
"Ihr solltet etwas trinken, dann geht es euch bestimmt bald besser."
Nyreth versuchte ein lächeln aufzusetzen, so gut es ihm im momentanen Zustand möglich war. Ein leises, kurzes Schaben drang an sein Ohr als das Mädchen ein Tongefäß auf den kleinen Tisch neben ihm stellte.
-"Danke..."
-"Keine Ursache, erholt euch nur."
Nyreth drehte den Kopf zur Seite und versuchte zu schlafen. Soweit er wusste war er hier in einem kleinen Haus irgendwo in Vengard, die Familie die sich um ihn kümmerte schien nicht sonderlich reich zu sein, besser gesagt war wohl Arm. Der Vater schien Seemann oder Fischer zu sein und nicht allzu oft zugegen zu sein. Die Mutter hatte einen kleinen Stand direkt unter dem Fenster zu seinem Zimmer, das übrigens so eine Art Dachboden zu sein schien. jedenfalls wusste er, dass er nicht am Erdboden war.
Das Mädchen das das Zimmer eben wieder verlassen hatte hieß Niam und soweit er es in der Dämmrigkeit des Zimmers beurteilen konnte war sie ungefähr 10 Jahre alt. Manchmal wenn er vormittags wach war hörte er die Mutter und Niam draußen vor dem Fenster die Güter anpreisen die dort in der Auslage waren.
Wie Nyreth hier hin gekommen war wusste er noch immer nicht, er wusste nur noch das er sich mit dieser Krankheit angesteckt haben musste und dann irgendwann hier aufgewacht war, aus Albträumen, bewegungslos.
Die Mutter redete nicht persönlich mit ihm, von Niam wusste er nur weiters noch über die Familie da Niam einen 4 Monate alten Bruder hatte, der sein Möglichstes tat die Mutter von der Arbeit abzuhalten. Nyreth setzte sich kurz auf und griff mit zittrigen Händen nach dem Tongefäß auf dem Tisch. Er musste es mit beiden Händen fest umfassen damit es nicht hinunterfiel. Es war warm, daraus schloss er, dass das Getränk im Inneren brühheiß sein musste. ER zwang es schnell den Hals hinunter und keuchte. Es war wirklich heiß.
Vorsichtig stellte er es wieder ab und legte sich wieder hin. Sein Kopf hämmerte und dieses drückende Gefühl in seinen Gelenken lies noch nicht locker. Aber immerhin konnte er sich wieder bewegen, zumindest ansatzweise.
Ob die Leute im Kastell wohl wussten was mit ihm geschehen war? Dachten sie er war gestorben? Oder war ihnen seine Abwesenheit nicht einmal bewusst? Es war kalt hier oben in Myrthana, nicht so wie in der Wüste. Dort war e auch im Winter heiß. Er war die Kälte nicht mehr gewohnt. Dafür hatte ihm die Hitze von der er anfangs die Brandblasen gehabt hatte nichts mehr an. Nyreth schloss die Augen. er wollte einfach nur mehr gesund werden um sich bei dieser Familie dafür zu revanchieren das sie ihn wieder gesund pflegten.
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So langsam gingen Bassi die Ideen aus mit denen er die Leute halbwegs bei Laune halten konnte. Was sollte er denn noch tun hatte er doch schon sowohl das Gebet als auch den Chorgesang vorgezogen. Die Rede wollte er definitiv erst dann sprechen wenn auch alle Beteiligten wieder Anwesend waren. Kurz überlegte er schon die Weihe zu verschieben, wäre ja auch nicht das erste Mal. Schüttelte dann aber den Gedanken schnell wieder ab, für solche Hirngespenster war es eindeutig noch zu früh. Dennoch wusste der Magier immer noch nicht was zu tun sei und allmählich stelle sich wieder das Getuschel ein. Umso mehr freute es den Weihleiter als er seinen Boten erblickte der schnellen Schrittes auf ihn zu kam.
" Callindor ist wieder soweit. " flüsterte der Novizen ihm ins Ohr als er den Magier erreicht hatte. Dann stupste er Grendal an und machte ihn klar ihm zu folgen und so gingen die Beiden nach draußen vor die Tür des Saales. Ein paar Momente lang passierte darauf nichts und Bassi begann sich schonwieder Sorgen zu machen. Sein Zeitgefühl hatte er während der Warterei schon längst verloren und so konnte er beim besten Willen nicht sagen ob die Drei nun ein paar Sekunden vor der Tür verschwunden waren oder sich Minunten lang nicht sehen ließen. Es kam ihm fast schon so vor als sein das alles nur ein Scherz der zu seinen Lasten gehen sollte. Als wollten sie ihn bloßstellen oder so. Aber dann kam der Moment auf den alle Anwesenden und ganz besonders ein hoher Feuermagier der vor dem Altat stand gewartet hatten. Langsam öffnete sich die große reich verzierte Tür und die drei gingen in einer Reihe den Gang entlang auf den Weihleiter zu. Bassi hingegen nutzte die Zeit sich an seinen Platz hinter dem Altar zu begeben. Da wartete er nun darauf das die Drei ihre Plätze erreichten und die Weihe nun endlich richtig losgehen konnte.
Wieder hob der seine Arme ausgestreckt nach vorne um die Aufmerksamkeit der Leute für sich zu gewinnen.
" Liebe Anwesenden, Ordensbrüder, Schwestern und Gäste aus allen Schichten. Wir haben uns hier versammelt um einen der unsrigen in den Stand eines Feumagiers zu erheben. Dies ist ein wahrhaft bedeutender Moment im Leben eines jeden Gläubigen und wir sollten uns glücklich schätzen ihn beiwohnen zu dürfen. Da steht er nun ein Mann von Schicksal geschlagen, viele Qualen hatte er schon erdulden müssen und dennoch hat er den Weg zu unseren Herren Innos gefunden. Er hat es geschafft obwohl ihm die Menschheit nicht wohlgesonnen war den Glauben in sie nicht zu verlieren und bemüht sich stets darum das Richtige zu tun. Und nicht zuletzt dadurch das er all das weggesteckt hat und noch immer bereit ist weiter zu machen hat er es sich verdient ein Erwählter Innos zu sein und seine Lehren und Gebote in die Welt hinaus zu tragen. Doch bedeutet es auch eine Zeit großer Anspannung und so wollen wir ihn nicht länger auf die Folter spannen, auch wenn er es uns zugemutet hatte. "
Irgendwie war die Situation seltsam, da kniete nun ein recht unansehnlicher Novize vor ihm und wartete darauf in einen heiligen Stand erhoben zu werden. Zerzaustes Haar, blutverschmiertes Gesicht und eine dreckige Robe so war das Bild das sich dem Weihleiter bot. Nun ändern konnte er es ehe nicht mehr aber dafür würde Callindor noch Rechtschaffenheit ablegen müssen, aber nicht jetzt. Bassi winkte die beiden Helfer zu sich herran und begann mit der rituellen Waschung. Erst strich er mit seinem rechten Zeigefinger durch die Schale mit der Asche, die Grendal ihm hinhielt und verteilte diese dann auf der Stirn des Erwählten. Dann formte er mit seiner linken Hand eine Schale und füllte die Handfläche mit dem Weihwasser das Grimbar hielt und entfernte die Schmiererei wieder. Nebenbei versuchte der Magier auch ganz unauffällig das Blut aus dem Gesicht des Mannes zu wischen.
" Hiermit reinige ich dich im Namen Innos unseres Herren, von heute an sollen dir alle deine bisherigen Verfehlungen vergeben sein auf das du mit reinem Geist in den Stand der Feuermagier eintreten mögest. "
Nun kam der Teil den Bassi als den wichtigsten ansah der Schwur des Feuers.
" Wenn du bereit bist sprich mir nach. "
"Wir glauben an Innos,
unseren Herrn,
Schöpfer des Lichts und der Erde.
Er war der Bruder von Beliar,
und schuf uns Menschen,
auf dass wir ihm dienen.
Jedoch stellte sich Beliar ihm gegenüber -
Innos beschützt uns und hilft den Guten.
Er ist der Hüter des Lichts
das unsere Welt trägt.
Wir glauben an den Orden Innos’,
den Dienern des Lichts,
den letztendlichen Sieg Innos' über das Böse
und an die unermessliche Stärke seiner Magie.
Für Innos. "
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„Durch besondere Präparation seitens des Magischen Schmiedes kann den Gegenständen weitere Wirkungen gegeben werden, oder besser gesagt: Auslöser. Denn nicht nur Berührungen und magische Impluse können den im verzauberten Gegenstand schlummernde arkane Wirkung auslösen. Denn auch Wörtern und Gesten liegt eine gewissen, fast ins Vergessen und ziemlich ins Hintertreffen geratene Magie inne. Es ist keine Magie, die von den Göttern gegeben wurde, es ist die Magie, der allen Sein zugrunde liegt. Die Hintergrundschwingungen, auf denen viele 'übersinnliche Begebenheiten' zurückgehen. Der Stoff, aus dem Adanos die Welt erschaffen hatte und Innos uns die Güte und das Feuer erschuf und in jeden von uns ein Stück seines selbst setzte, auf dass wir seinen Willen hinaus tragen, so wie ich es hier tun will.
Ein gelernter Magischer Schmied, der zumindest etwas mehr als die Grundkenntnisse der uns gegeben Magie kennt, sollte kein Problem mit dieser Aufgabe haben. Doch vorerst die Theorie: Während des Verzauberns wird der Gegenstand mit einem besonderen Auslöser versehen, er wird für die Magie einer bestimmten Geste oder eines Wortes – gar eines Satzes – sensibilisiert. Beim Aufsagen der Wörter oder Ausführen der Geste wird das Arkane im verzauberten Gegenstand derart in Schwingung gebracht, dass der innewohnende Zauber schließlich ausgelöst wird...“
Den Kopf auf die Hand gelehnt klappte der Novize das Buch zu. Der Autor dieses Wälzers hatte nicht den leisesten Hauch einer Ahnung, wie er fand. Da mochte er Priester, Meistermagier oder Innos höchstpersönlich sein, er Schwarzhaarige konnte sich nicht damit anfreunden, was derzeit wohl auch an Kopfschmerzen und schlechter Laune lag.
„Ich werd hier noch krank“ knurrte er das Buch an, dessen rissiger Einband zu grinsen schien. „Diese Enge hier. Kroen tu dies, Kroen hol das. Ich brauch mal Ferien oder sowas. Ich fühl mich hier eingeengt, wie in einen Käfig. Entweder hier passiert bald was oder ich hau ab!“
Ruckartig stand er auf und taumelte zu seiner Novizenkammer. Er brauchte Ruhe, damit zumindest die Kopfschmerzen vergingen. Vielleicht vergingen dann auch schlechte Laune und das Gefühl des Gefangenseins.
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„Weiß nicht.“, sagte sie. „Warm. … Merkwürdig. Als ob etwas …“ Sie überlegte, fühlte sich beinahe von dieser Ruhe im Kopf gelähmt und brauchte lange, um zu versuchen, etwas zu sagen.
„… als ob etwas in mir drin ist, gegen das ich mich nicht wehren kann. Es ist irgendwie schön, aber …“ Das ‚aber’ war es, das sie nicht formulieren konnte. Das, was das Gegenteil vom Guten und Unbegreiflichen war, genauso unbegreiflich. Auch das Wort schön traf es nicht. Es war mehr, so viel mehr, und gleichzeitig weniger. Es war das Gefühl, das sie hatte, wenn sie Medin sah. … Nein, sie brauchte ihn dazu nicht sehen. Es war der Teil, den sie nicht verstehen konnte.
„… aber gleichzeitig ist das, als ob es mich irgendwie … verändern muss. Als ob es so nicht sein kann, wie es ist, ohne etwas von mir zu nehmen …“ Ihre Stimme wurde leiser. Das Leuchten in ihrer Hand war schwächer geworden. Es fiel ihr schwer, das zu sagen. Es fühlte sich komisch an. Als müsste sie auch Medin in sich hineinlassen. Aber der Blick, den er auf ihr Gesicht warf, war entwaffnend. Offen und vorsichtig und ausdruckslos. Seine Lippen waren geformt zu einem Ausdruck, der Ernst bedeutete, ruhigen Ernst wie Neugier, die Sorge nicht offenbarend. Anna blickte nach unten, sah auf ihre Finger, spürte das Gefühl seiner Gegenwart scheinbar überall in ihrem Bewusstsein, allgegenwärtig … Sah das blaue Leuchten an ihrer Hand. Es leuchtete. Es hörte nicht auf.
„Wie selbstverständlich“, flüsterte sie. „Als müsste ich das akzeptieren … Als hätte ich die Entscheidung nicht getroffen, so als machte … jemand anderes etwas mit mir …“
Ein kleines bisschen Leere fühlte sie. Leere nach diesem Wort. Irgendwas hatte sie gesagt, hatte sie etwas aus sich herausgeholt, das sie brauchte? Ihr Blick war gelassen. Ein Zauber. Sie machte einen Zauber.
Geändert von AnnaJoseph (11.01.2009 um 19:36 Uhr)
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Callindor Herz pochte ihm noch immer bis zum Hals, als der Magier die Gäste auf die Zeremonie einschwor und auch die rituelle Waschung ließ ihn für einen Moment erschauern, und doch hatte er ein Gefühl der Richtigkeit in sich, dieser Weg führte zum Licht, nicht in Dunkelheit.
"Wenn du bereit bist, sprich mir nach.", sagte Bassi nur beschwörend und Callindor sah ihn mit großen Augen an. Als dieser den Schwur des Feuers gesprochen hatte, war es nun an Callindor, ihm Wort für Wort zu wiederholen.
"Wir glauben an Innos, unseren Herrn, Schöpfer des Lichts und ...", begann der zu weihende Novize mit dem Spruch, doch eine kreischende Frau ließ ihn abrupt abbrechen und überrascht wandte er sich um. Immer wieder schrie jemand auf, Unruhe machte sich in den Reihen der Gäste breit, was war da nur los?
Selbst Bassi schien ratlos, Callindor schaute zu Grendal und grimbar, doch auch diese konnten sich keinen reim darauf machen.
Callindor wusste nicht, was er nun tun sollte, doch letztlich hatte er das Gefühl, diese Sache erst klären zu müssen und so erhob er sich und drehte sich nun vollends um und näherte sich den sitzenden Gäste, wobei sich ein Großteil schon erhoben hatte und unter Abscheu schon flüchten wollte, doch die Weihhelfer wirkten beschwichtigend auf die Leute ein.
Dort!
Ein Schatten huschte unter einem der Bänke hindurch und Callindor fragte sich, was das wohl war.
"Grendal, kannst du mir mal helfen, und diesen Störenfried einfangen?"
Geändert von Callindor (11.01.2009 um 19:57 Uhr)
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Grendal fasste den bisherigen Weihverlauf und seinen Weihhelfer werdegang kurz zusammen. Erst war er mitten inder Nacht zum Weihhelfer gemacht worden und hatte am morgen gedacht es nur geträumt zu haben. Dann war eine Zeit lang nichts spannendes passiert.
Später bei der Weihe dann hatte es Callindor, der Erwählte, es vorgezogen die große Halle in einem Tempo zu verlassen, dass selbst ein Reiter in vollem Galopp Probleme gehabt hätte den noch Novizen wieder einzuholen, Grendal machte eine innerliche markierung für ein Übermaß an Übertreibung an dieser Stelle, nach einiger Zeit war Callinodor dann wieder aufgetaucht und die Weihe hatte anständig beginnen können.
Die Reinigung mit Asche und Weihwasser war ohne Zwischenfälle verlaufen und gerade jetzt beim ablegen des Schwurs war wieder irgendetwas.
Grimbar war schon auf Callindors Anweisung dabei den Störenfried zu fangen, bei dem es sich scheinbar um ein Tier handelte. Doch die Anwesenden behinderten den Novizen so sehr, dass sein Unterfangen nahezu Zwecklos war.
Grendal hatte bis jetzt weiterhin an seinem Platz verharrt und beobachtete das Treiben und vor allem die Bewegrichtung des Tiers. Dazu war es nicht nötig es zu sehen, die sich immer wieder in Aufruhr teilende Menge, sowie die hin und wieder erklingenden angewiederten Aufschreie aus der Masse reichten voll aus.
Als klar wurde, wo das unbekannte Tier aus der Menschenmasse kommen würde setzte Grendal sich in Bewegung um es abzufangen.
Er war an der Stelle wo er das Tier vermutete und tatsächlich kam es einen Augenblick später aus dem Pulk heraus, ohne zu zögern griff Grendal nach dem Tier und erwischte es. Mit einem "Hab es!" begab sich Grendal zur Tür um den Störenfried aus der Weihe zu entfernen.
"Was ist es denn?" verlangte Callindor zu wissen.
Grendal drehte sich zu dem Erwählten um und betrachtete das Tier danach.
"Ein Wiesel." verkündete Grendal, ein Schmerz durchzuckte seine Hand "und es beißt." fügte der ehemalige Magier hinzu, glücklicherweise hatte das Tier nur in den Stoff der Schärpen gebissen, die Grendal um die Hände trug, trotzdem hatte er den Biss gespürt.
"Okay bring es raus" ließ Callindor verlauten, setzte dann aber erneut an "oder nein, warte, zeig mir den Störenfried erst einmal."
Grendal begab sich zu Callindor "Vorsicht beiß...aua" diesmal hatte das Wiesel ihn in den ungeschützten Daumen gebissen und Grendal ließ das Tier fallen. Elegant landete es auf allen vieren und schnellte auf Callindor zu, mit tierischem Geschick erklomm es den Novizen und setzte sich auf die Schulter des selbigen.
Grendal betrachtete seinen blutenden Daumen, dann das Wiesel, unschlüssig was zu tun war.
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Lares war noch immer wütend, er würde Hiroga diesen Tritt schon heimzahlen, er wusste nur noch nicht wie. Im Kampf war der Gardist dem jungen Mann überlegen, aber Lares war sich sicher, einen Weg für seine Rache zu finden.
Nach diesem ereignisreichen Tag saß er nun im Tempel und genoss die gewohnten Abläufe, die Feuermagier, die betend durch die große Halle schlichen, die Bürger die mit geschlossenen Augen Innos ihre Wünsche äußerten.
Lares mochte die Ruhe hier und die Wärme, die von den Feuerschalen ausging.
Er fühlte sich hier wohl. Wo Hiroga und Menala jetzt wohl waren ? Wahrscheinlich in der Schmiede, warum hatte Hiroga ihn nur getreten ? Er hatte sich doch entschuldigt ! Er verstand die Reaktion einfach nicht, wenn Menala in ihn hinein gerannt wäre, hätte er sicherlich anders reagiert.
Aber was sollte das? Warum machte er sich so viele Gedanken ? Die beiden hatten wahrscheinlich ihre Gründe und wenn es nur war, weil sie ihn nicht mochten !
Trotzdem war er wütend.
Nun schloss er die Augen und begann zu beten.
Innos, Herr des Lichts und der Gerechtigkeit,
segne mich mit Geduld,
lass mich diese Zeit des Unglücks bald überstanden haben
und erlöse mich von diesen widerlichen Läusen !
Lass mich dein Diener sein,
lass mich dem Orden beitreten !
Nach diesem kurzen Gebet stand Lares auf und verlies den Tempel wieder, dann machte er sich auf zum Armenviertel, wo er die Nacht im einäugigen Piraten verbringen würde.
Wie armselig mein Leben doch ist, schoss es Lares durch den Kopf, aber da müsste er wohl durch. Er würde das schon schaffen, auch wenn er jetzt noch nicht wusste wie, er war völlig allein, ohne Freunde, ohne Familie, ohne richtige Arbeit.
Das ganze war so Sinnlos, das einzige was ihm etwas Halt gab, war der Glaube daran, dass Innos ihn erhörte und bald wieder eine bessere Zeit kam.
In der Taverne tranken wie jeden Abend Arbeiter und der Geruch von Tabak lag in der Luft, wie Lares diese Spelunke doch hasste, aber im Moment war dieser verhasste Ort seine einzige Chance ! Und so öffnete er die Tür zu seinem kleinen Zimmer, lies sie hinter sich ins Schloss fallen und lies sich auf sein Bett fallen.
Einen Tag, der so schlecht war wie der heutige, war in Lares Leben eine Seltenheit gewesen, aber vielleicht waren sich schon bald an der Tagesordnung.
Der Gedanke sein Messer einfach tief in seine Brust zu rammen und den ganzen Kummer hinter sich zu lassen überkam ihn.
Eine so kurze Klinge konnte seine unendlich scheinende Leidenszeit beenden und das beste war, es würde niemanden interessieren ! Doch erst einmal wollte er wissen wie sehr das Messer schmerzte. Er setzte die kurze, schmale Klinge auf seinen Unterarm und erhöhte nach und nach den Druck, bis er plötzlich den Schmerz spürte, der ihn auf eine seltsame Art von seinem Kummer erlöste, dann betrachtete er das rote Blut, dass aus der Schnittwunde austrat und seine Haut benetzte, aber schon nach einem kurzen Moment war diese Befriedigung nicht mehr ausreichend und so benutzte er das Messer ein weiteres Mal und ein zweiter Schnitt verschönerte seinen Arm.
Seine Sorgen verschwanden wieder kurz hinter dem Schmerz und dem Blut.
Obwohl er den Schmerz kaum aushielt, empfand er ihn doch viel erträglicher als die vielen schwarzen Gedanken, die durch seinen Kopf spukten.
Ein Blutstropfen fiel auf sein Bett, aber es kümmerte ihn nicht, so wie ihn seine Sorgen nicht kümmerten, solange der Schmerz da war, der warme, schöne Schmerz.
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Callindor wusste nicht genau, warum das Wiesel das tat, was es tat, doch er ließ es gewähren und plötzlich rief Grimbar nur *Aryn!* in die Runde und eine seltsame Vertrauheit kam in dem Novizen auf, er kannte diesen Namen und auch das Tier wohl sehr gut, es knuddelte sich an das Kinn des Novizen und wollte sich wohl streicheln lassen. Wo kam es her? Und wo war es solange geblieben?
"Hey, du Ausreißer? Wo warst du nur so solange?", fragte Callindor verblüfft und strich behutsam über das wilde Fell des Tiers, es war zerzaust und unsauber, eben so, wie auch Callindor momentan aussah. so gesehen passten sie wunderbar zusammen. Das weißgraue Fell schmiegte sich noch fordernder an die Hand des Novizen. Er hätte ihn noch weiter liebkost, doch ein lautes Räuspern von Bassi ließ ihn hochschauen und mit einem Nicken gab es zu verstehen, dass nur alles wieder in Ordnung sei.
Mit sorgfältig gewählten Worten, hier zeigte sich wieder seine Redegewandtheit, sorgte er dafür, dass sich die Gäste wieder auf ihre Plätze setzten und auch den Rest der Zeremonie hinter sich bringen würden.
"Wo waren wir stehen geblieben?", fragte er mehr zu sich selbst, fand den roten Faden wieder und kniete nun vor dem Magier, der die Weihe geleitet hatte, der nur entnervt schnaufte und wohl hoffte, endlich damit durchzukommen.
Mit fast prophetischer Stimme, Callindor hatte selbst keine Ahnung, wie er gerade auf diese Tonlage kam, sprach er die Worte des Weihleiters Bassi nach, auch wenn dieser einige Passagen nachflüsten musste, wenn Callindor mal einen Hänger hatte. Im Großen und Ganzen verlief es aber skandallos, auch wenn der Rest um so skandalöser von statten gegangen war ...
"Wir glauben an Innos,
unseren Herrn,
Schöpfer des Lichts und der Erde.
Er war der Bruder von Beliar,
und schuf uns Menschen,
auf dass wir ihm dienen.
Jedoch stellte sich Beliar ihm gegenüber -
Innos beschützt uns und hilft den Guten.
Er ist der Hüter des Lichts
das unsere Welt trägt.
Wir glauben an den Orden Innos’,
den Dienern des Lichts,
den letztendlichen Sieg Innos' über das Böse
und an die unermessliche Stärke seiner Magie.
Für Innos. "
Mit einem Schnaufer, den wohl nur Bassi vernehmen konnte, beendete Callindoir seinen Schwur und wartete auf das Folgende, was Bassi noch machen würde, während das Wiesel nur vergnügt fiepte und brachte den Novizen dadurch zum Lächeln, seine Ruhe und sein Gleichgewicht waren wieder zurück gekehrt. Keine Zweifel oder Reue. Er war mit sich im Reinen ...
Geändert von Callindor (11.01.2009 um 20:38 Uhr)
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" Welch eine Weihe " dachte sich der hohe Magier nur, " ein Glück das sie gleich vorbei ist. Ich hoffe nur auf der Feier danach gibt es was anständiges zu trinken. " Ja das konnte er jetzt wirklich gebrauchen etwas um die Nerven zu betäuben oder einfach nur das Geschehene zu vergessen. Doch noch war es nicht soweit zwei Punkte hatte der Weihleiter noch auf seiner Liste stehen. Langsam ging er hinter den Altar und hob vorsichtig die Robe auf die dahinter abgelegt worden war. Kurz betrachtete er das Webstück in seinen Händen, es war eine Robe wie jede andere auch die von Magiern getragen wurde und doch war sie soviel mehr. Sie symbolisiert einen ganzen Stand, stand stellvertretend für einen Glauben an das Licht und die Weisheit. Sicher ein Feuermagier wurde nicht durch seine Robe zu einem solchen gemacht aber diente sie als Erkennungszeichen. Eben so langsam wie er hinter den Altar getreten war kam er nun wieder zurück bis er vor Callindor zum stehen kam.
" Steh auf, erhebe dich als Magier des Feuers und Verkünder seiner Weisheit. " Mit neu gefasster Geduld wartete der Weihleiter bis der Erwählte sich aus seiner knieenden Position erhoben hatte und nun Bassi genau ins Gesicht blickte.
" Hiermit überreiche ich dir die Robe eines Feuermagiers, eines der unsrigen. Mögest du dich stets ihrer als würdig erweisen. " So ganz konnte Bassi seinen eigenen Worten nicht glauben, nicht bei dem Anblick. Ein völlig zerzauster Mann der immernoch Spuren des Blutes im Gesicht hatte und ein kleines Tierchen das genau wie sein Herrchen heute für so manchen Wirbel gesorgt hatte. So langsam beschlich Bassi ein beängstigendes Gefühl.
" Ich werde zu alt für sowas. " Die leise ausgesprochene Feststellung wurde zum Glück von den Hintergrundgeräuschen die die Anwesenden von sich gaben übertönt.
" Herzlichen Glückwunsch, Bruder. " Wie bei jeder Weihe die er geleitet hatte lies er es sich nicht nehmen der erste zu sein der gratuliert. So nun blieb nurnoch eines zu tun. der hohe Magier erhob ein weiters mal die Arme um sich der ungeteilten Aufmerksamkeit sicher sein zu können.
" Verehrte Anwesende ich erkläre die Weihe hiermit offiziell für beendet. Sie können nun nach vorne kommen um den neuen Magier zu gratulieren ich hoffe sie auch während der Feier sehen zu können. "
So das war es und nun nichts wie weg hier bevor die Menge endgültig den Raum vor dem Altar und dem Gang eingenommen hatte.
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Er konnte es noch gar nicht glauben. Der Zufall wollte also, dass er zufällig jemanden traf, der zufällig einst seine Eltern gekannt hatte und ganz zufällig nun auf dem Weg nach Nordmar war, wo diese lebten. Wenn sie denn lebten.
Was für ein Zufall! Eine unfassbar unglaubwürdig günstige Fügung des eigenwilligen Schicksals. Wer hatte da seine manipulative Hand im Spiel? Ein kitschiger Romanautor, dessen Spielfiguren sie alle waren? Adanos höchstpersönlich?
Ragnar machte sich keine weiteren Gedanken.
"Ich ... könnte euch nach Nordmar begleiten?!" "Ich würde mich persönlich um deine Sicherheit auf dieser beschwerlichen Reise kümmern."
Ragnar dachte an seine dürftige Ausrüstung. Er hatte keine Schuhe, seine "Rüstung" hatte er mehr als notdürftig geflickt. Er hatte keinerlei Gold für Reiseproviant. Im Prinzip hatte er nichts.
"Ich kann so nicht gehen" erklärte er Redsonja. "Ich bräuchte wenigstens feste Wanderstiefel!"
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Endlich war die kritische Phase vorüber, Callindor hatte den Schwur ausgesprochen wurde von Bassi im Namen Innos geweiht und nun begann der ausgelassene Teil des Abends. Die Weihfeier.
Es dauerte nicht lange, da hatte sich die Masse an Novizen und Adlati sowie der Weihleiter in die gemieteten Räume begeben und die Fässer angezapft. Es wurde geplaudert, getrunken und gefeiert eben. Jeder wollte mindestens einmal mit dem frisch gebackenen Magier anstoßen, da war es kaum verwunderlich, dass die erste Angetrunkenheit nicht lang auf sich warten ließ.
Grimbar saß auf einem Stuhl und betrachtete interessiert seinen Freund, denn er und Pedro, der nette Novize der stets am Eingang wachte, machten sich einen Juchs daraus ihre Trinkfestigkeit an Callindor zu messen. Immer wenn er einen Schluck trank tranken sie mit und schon recht schnell hatten sie denselben Humor, denselben Alkoholpegel und damit auch die damit verbundene Laune erreicht. Es würde eine lange Nacht werden.
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Morn verliess gerade mit einem Lächeln auf dem Gesicht die Spelunke im Hafen, als ein kalter Wind aufzog. Sein Tuch hatte er bereits zu einem Schal gefaltet und sich um den Hals gebunden, damit dieser vor den Temperaturen und dem Wind geschützt war. Sein Weg führte ihn aus dem Hafenviertel heraus auf den großen Markt, wo noch immer einige Händler versuchten ihre Waren an den Mann oder die Frau zu bringen. Morn ging hinüber zu einem der Marktstände und sprach die Händlerin an.
,,N'abend, gnädige Frau.“
,,Hallo, wünscht ihr etwas zu kaufen?“, fragte sie.
,,Nein, Nein. Ich wollte nur eine kleine Auskunft einholen.“ erwiderte Morn, während er seinen Blick über das Sortiment von Broten und verschiedenen Getreidesorten schweifen liess. ,,Ich wollte lediglich wissen, ob ihr mir den Weg zu einem Instrumentenhändler oder -bauer weisen könntet?“, bat er, sich schüttelnd vor Kälte.
Die Händlerin zögerte, doch dann erklärte sie ihm den Weg. Der Händler, den Morn gesucht hatte, schien nur ein paar Straßen weiter im Handwerksviertel sein Heim zu haben. So überquerte er den Markt erneut, auf welchem noch reges Treiben herschte, und ging gemütlich in Richtung der Brücke ins Handwerksviertel.
Unterhalb der Brücke plätscherte der Fluss friedlich vor sich hin, dessen Weg führte ihn ins offene Meer. Morn bog an der ersten Kreuzung hinter der Brücke nach link ab und folgte diesem Weg entlang bis zur nächsten Biegung nach rechts. Das dritte Haus auf der rechten Seite musste es sein. Es war ein einfaches Wohnhaus, im Erdgeschoss konnte man durch die Fenster eine Werkstatt erkennen. In dieser brannte keinerlei Licht, doch als Morn am Haus empor blickte, konnte er Licht aus einem der Fenster im ersten Obergeschoss erkennen. Er trat an die Tür des Hauses und klopfte so laut er konnte auf die hölzernen Bretter.
Keine Antwort.
Er versuchte es erneut.
Wieder keine Antwort, doch dann öffnete sich im ersten Stock das Fenster, aus dem das Licht geschienen hatte, der bärtige Kopf eines Mannes schaute heraus und Morn hörte eine tiefe Stimme rufen:,,Wir haben schon geschlossen, komm morgen wieder. Und jetzt mach das du verschwindest.“
Ohne auf eine Antwort zu warten verschwand der Kopf wieder im Haus und man hörte das Fenster schliessen. Das Licht erlosch und Morn seufzte.
,,Da werde ich wohl morgen wieder herkommen müssen.“, murmelte er zu sich selbst und ging von dannen.
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Dies war Rayas Moment: Sie sprang auf, warf bei dieser Gelegenheit beinahe den Stuhl um, rettete ihn im letzten Augenblick noch und liess ihn einmal um sein eigenes Bein drehen, dann stellte sie ihn ab.
„Kleiner, wenn das dein einziges Problem ist wird Darla dem gewiss Abhilfe schaffen können. Nicht wahr Schwesterherz?“
„Natürlich.“ Flötete diese und fügte leicht bedauernd hinzu. „Wenn er uns denn schon verlassen „muss“.“
Mit diesen Worten verschwand sie, die Hüften reizvoll hin und her schwingend, während Redsonja ihr hinterher schaute.
„Du musst mir aber schon etwas mehr Zeit lassen dir Schwerter zu besorgen.“
Riss Raya sie wieder aus ihren Gedanken.
„Ich hatte es befürchtet.“
Entgegnete die rothaarige Kriegerin gedankenverloren.
„Aber ich glaube nicht, dass ich mich noch länger als unbedingt nötig in dieser Stadt aufhalten sollte. So werde ich es wohl bis zu den Siedlungen der Clans mit meinem alten Rostbrecher machen müssen.“
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Eine böse Vorahnung regte sich in Medin. Es war nicht die Vorahnung von etwas bestimmten, das passieren würde, sondern eher die Stimme seiner Vernunft, die ihn entgegen all dem, was seine Gefühle wollten, ermahnte. Sie ermahnte ihn etwas in Betracht zu ziehen, was er nicht in Betracht ziehen wollte, nur um es schon in seiner Vorstellung möglichst weit von der Realität fern zu halten. Eine Möglichkeit, derer er sich von Anfang an bewusst gewesen war, die er aber nicht wahrhaben wollte und die er daher hinter eine scharfe Grenze in seinem Kopf verbannt hatte, auf dass sie nie mehr wieder kommen möge. Diese Grenze begann nun zu verschwimmen.
Was, wenn Thorn recht hatte? Falsch, Thorn hatte nicht recht, denn auch Thorn wusste nicht, was mit Anna los war. Er wusste nur, dass etwas mit ihr los war und Medin fürchtete, dass ihm das irgendwann ausreichen würde. Nein, Thorn hatte ihm nach dem Brand versichert, dass er nichts tun würde, dass er nur beobachten würde. Aber konnte man sich da jetzt noch so sicher sein? Das Gespräch über Redsonja hatte ihn in dieser Hinsicht verunsichert. Thorn schien dieses Risiko, von dem Medin sich gerne einredete, dass er es kalkuliert hatte, nicht mehr ewig hinnehmen zu wollen. War Anna ein Risiko? Die Frage krallte sich wie ein schwerer Stein in seinem Magen fest. Was war das hier? War das, was er die letzten Stunden gefühlt und erlebt hatte, nur der gute Teil eines Traumes gewesen? Sollte nun wieder der böse über ihn hereinbrechen? Konnte einen die Realität immer nur auf diese harte, kalte, grausame Art und Weise einholen?
Das wollte er nicht akzeptieren. Anna … Lilo war die Realität, mit allem, was damit einhergehen mochte. … egal wie, wir schaffen das, erinnerte er sich seiner eigenen Worte.
„Die Magie kann seltsame Dinge tun“, antwortete er ruhig, während er weiter auf ihre bläulich schimmernde Hand blickte. Wahrscheinlich erahnte sie die Sorge bereits in seiner Stimme. „Wenn sie sich der Kontrolle entzieht, muss das aber nicht bedeuten, dass man sie nicht kontrollieren kann. Dieses Gefühl, als ob jemand eine Entscheidung in dir treffen würde …“, er hielt inne, war sich unsicher, wie er es formulieren sollte. „Ist das so, als ob sich dieses etwas gewaltsam gegen das, was du willst, richtet?“, fragte er schließlich und kam sich ein bisschen hilflos vor. Konnte sie das überhaupt wissen oder verlangte er gerade unmögliches? War er zu weit gegangen?
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Ragnar war froh auch einmal aushelfen zu können. "Das wird nicht nötig sein" suchte er die enttäuschende Einsicht Redsonjas zu zerstreuen. "Zusammen mit dem magischen Trinkschlauch habe ich vor ein paar Monaten den 'Herzensbrecher' zurückerobern können." Die Kriegerin und Raya schauten den kleinen Jungen an, als wäre vollkommen von Sinnen.
"Das ist ein einhändig geführter Streitkolben mit sechs ringsum angebrachten, halbherzförmigen Klingen. Es ist Bloodys Waffe. Sie wurde eigens von Gorr für ihn geschmiedet. Als Zeichen ihrer freundschaftlichen Verbundenheit." Es war ein herrausragendes Beispiel echter Schmiedekunst. Ragnar grinste stolz. "Bloody wäre sicher damit einverstanden, ihn in deinen Händen zu sehen."
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Lehrling
Lares...Menala atmete zischend aus. Sie presste sie Luft durch die wütend aufeinander gebissenen Zähne und ihre Hände ballten sich zu Fäusten.
Was bildete sich dieser Nichtnutz, dieser Trottel überhaupt ein einfach in sie reinzurennen und alles mit einem einfachen Tut mir ja leid ab zu tun! Das war doch wohl die Höhe und vor allem waren ihre Sachen jetzt voll matschigen Schnee und wer weiß mit was noch allem von oben bis unten verdreckt. So sah sie noch ärmer und schlimmer aus. Sie musste sich schon fast Schämen so auszusehen und das nur wegen diesem Arschloch. Sie hatte so verdammt Wut auf ihn, dass sie sich kaum noch unter Kontrolle hatte.
Vor allem haftete an Lares ein ekliger Geruch von Schweiß und Suff. Seine Haare, so kurz sie auch waren, waren fettig und schmierig. Zudem seinen Klamotten abgenutzt und dreckig. Und hatte sie denn in seinen Haare Schuppen gesehen oder waren es doch wohl Läuse? Er sollte bloß hoffen, dass sie jetzt nicht auch wegen ihm welche hatte! Wenn ja, dann würde sie ihn finden und in Stücke reißen.
Sie bekam gar nicht mit, dass Hiroga ihr schon wieder was am erklären war, so sehr hatte sie sich in ihre Wut hineingesteigert.
"Schneider klingt gut.", sagte sie nur knapp. Sie war viel zu wütend um mehr Worte daran zu verschwenden. Vor allem...es ekelte sie schon fast an, dass Lares auf ihr drauf gelegen hatte. Sie hasste Fremden so nah zu sein...
Hiroga! Menalas Schultern sanken nach unten und sie merkte, wie ihr Gesicht in einem knalligen Rot aufflammte. Es war ihr plötzlich so peinlich, ihre Gedanken und ihre Gefühle. Dabei war es so ein Chaos das sie nicht verstanden? Erst wusste sie gar nicht, was sie getan hatte! Ihre Füße, Arme und Hände, ihr gesamter Körper hatte sich einfach bewegte, wie er wollte. Sie hatte nicht mal einen Gedanken an eine Umarmung verschwendet und schon...Menala schüttelte den Kopf. Und schon war sie da gewesen, von ihr verursacht, wobei sie es gar nicht wollte. Oder doch? Nein, oder? Vielleicht...
Schließlich war es nicht schlimm gewesen und sie hatte es auch nicht als unangenehm empfunden, im ersten Moment. Im zweiten war das schon wieder was ganz anderes. Erst als sie realisiert hatte, was da abging, war sie so erschrocken über ihre Tat gewesen. Sie hatte so viel über Dank nachgedacht, sicher nur eine Dankesgeste, mehr nicht. Okay, sie hatte auch Lares eine Dankesgeste erbracht in dem sie aus dem Leder einen Beutel für ihn gemacht hatte, den er immer noch bei sich trug. Er hätte sie ja dafür ein bisschen entlohnen können, aber das war nun egal.
Ah! Lares! Immer wenn sie an diesen Namen dachte, entbrannte in ihr wieder ein neuer Wutsturm.
"Unverschämt, nicht?", fragte Hiroga und blickte von oben musternd auf sie herab. Er hatte also bemerkte, wie wütend sie war. Kein Wunder, ihre Hände immer noch zu Fäusten geformt und ihr Gesicht mit diesem düsteren Blick.
"Ja!", schnaubte sie. "Schau mich an. Ich bin dreckiger als zu vor. Nur wegen ihm! Er stank und hatte Läuse. Du kannst dir nicht vorstellen, wie eklig es war."
"Naja, vielleicht doch." Hiroga nickte. "Wenn wir jetzt im Handwerkerviertel einen Schneider finden, dann siehst du bald anders aus."
Menala rümpfte die Nase. Ja, er hatte recht. Dann hätte sie etwas Schöneres an. Alles sah schöner aus als den Drecksack, den sie trug. Aber sicher würde dann Lares wieder irgendwo auftauchen und alles versauen.
"Ach ja, danke.", fiel Menala plötzlich ein.
"Warum jetzt schon wieder?" Hiroga zog die Augenbrauen hoch und seufzte. "Wie oft willst du dich noch bedanken?"
"Nein, danke, dass du Lares von mir runter..." Sie suchte nach einem passenden Wort. "Runtergetreten hast."
"Ist doch selbstverständlich." Er winkte ab. "Ich fand’s nicht grade ruhmreich dich einfach so umzuwerfen und dann noch auf dir zu landen."
"Nicht grade ruhmreich?", fragte Menala skeptisch. "Er ist gerannt, weshalb auch immer. Hat mich sicherlich übersehen. Aber hätte er nicht wen anderes umrennen können?"
Hiroga sagte nichts, sondern zuckte nur merkwürdig mit den Schultern, doch es schien so, als wäre er mit ihrer Antwort nicht zufrieden gewesen. Schließlich liefen sie weiter, bis Hiroga sie am Arm fasste und in eine Schneiderei zog.
Hier drin war es wunderschön warm und Menalas Wangen wurden durch die Wärme rot. Sie schaute sich um und stellte verwundert fest, dass niemand hier war, denn in der Schneiderei war niemand zu sehen oder zu hören.
Anscheinend war an die Schneiderei auch einen Boutique gebunden, doch während Hiroga nur am Türrahmen lehnte und sie beobachtete, trat Menala einen vorsichtig Schritt nach vorne, als auch schon einen kleine, etwas kräftigere Frau auf sie zu trat. Sie stellte sich Menala in den Weg und musterte sie in ihren dreckigen Kleidern, blickte dann zu Hiroga und schmunzelte. Sie ließ Menala ungeachtet und ging leichtfüßig zu dem Mann mit dem finsteren Blick. "Wie kann ich ihnen helfen?"
Doch er schüttelte nur den Kopf. "Ich will hier ganz sicher nichts. Sie." Mit einer lockeren Handbewegung deutete er auf Menala, die nur wütend zu der Schneiderin blickte. Ja, auch wenn sie aussah, als käme sie grade aus dem Schweinestall, so war es nicht der Fall und sie wollte es schließlich ändern.
Jene Frau kam schließlich zu ihr. "Ich brauche ihre Maße. Mitkommen. Mitkommen." Sie packte Menala und führte sie an einigen Regalen und Ständern mit Kleidern vorbei. "Haben sie sich was vorgestellt?"
Menala schüttelte verwirrt den Kopf. "Nein, wie vorgestellt?"
"Ja, ihr Kleid, ihr Rock, was immer sie haben wollen!", raunzte die Schneiderin entnervt. Anscheinend hatte sie nicht große Lust Menala zu bedienen und erhoffte sich wohl bessere Kundschaft.
Menala seufzte und zuckte mit den Schultern, als sich der Griff der Schneiderin lockerte. Sie waren in einer kleinen Arbeitsecke von ihr gelandet, wo sie nun in einer Schublade nach einem Maßband suchte, während Menala ihren Blick schweifen ließ. Die meisten Kleider sahen so normal bürgerlich aus. Frische Farben, lockerer Sitz, eben so normal. Die Röcke mit schönen Falten und mit wunderbaren Verzierungen, ebenso die Blusen. Hier schien auch alles gleich. Aus irgendeinem Grund missfiel Menala diese Schneiderin, schon alleine wegen der Schneiderin selbst, die keine angenehme Gesellschaft war.
Schon beinahe missmutig schaute Menala sich um, als sie ein schwarzes Kleid erblickte. Zwischen den fielen so bunten Farben, stach es schon beinahe aus der Masse heraus und unwillkürlich lief sie zu dem Ständer und schaute es sich an. Der Stoff war wunderbar weich und es sah wirklich schön aus. Vielleicht würde es ihr ja stehen.
"Junge Dame!" Die schrille Stimme der Schneiderin erhallte direkt neben ihrem Ohr. "Ich glaube kaum, dass sie sich so ein Kleid leisten wollen oder gar können."
"Vielleicht ja doch." Menala nahm den Lederbeutel voll Gold in die Hand. "Wird sicher reichen, oder?“
Die Schneiderin öffnete den Beutel und fing an zu zählen, wobei ihre Augen immer größer wurde, sowie ihre Gier. Verabscheuungswürdig, dachte Menala nur, als sie bemerkte, dass Hiroga hinter ihr erschienen war. Er nickte zufrieden. "Aber du musst es erst anprobieren, bevor du sinnlos Gold ausgibst." Oh, das hatte sie ganz vergessen. Menala griff das Kleid und sagte: "Bis gleich." Sie lächelte ihm zu und wurde von der Schneiderin weggeführt, in einen Ecke, hinter etwas Gardinenartiges, um sich umzuziehen. Und als sie das neue Kleid endlich trug, war es so wunderbar. Schon fast begeistert trat sie zu Hiroga und grinste ihn breit an.
"Es ist schön." Er nickte und musterte sie genau. "Es passt dir wie angegossen und steht dir dazu auch noch. Es sieht nicht so gleich aus, wie die anderen und ja, es passt eben zu dir."
Die Schneiderin nickte nur und fügte lobende Worte für Menala hinzu, doch darauf achtete jene gar nicht mehr, denn sie war schon auf dem Weg nach draußen.
Als sie die Schneiderei verließen, ruhte auf Menalas Gesicht so etwas wie Glücklichkeit und das Gefühl hatte sie schon so lange nicht mehr gehabt. Sie fühlte sich so gut in ihrem neuen - vor allem sauberen - Kleid und anscheinend war die Verwirrung für ein paar Stunden vergangen. Was sie aber noch mehr freute war, dass Hiroga das Kleid auch gefiel, denn es war sein Gold, weshalb sie es nun tragen durfte und wenn es ihm auch noch gefiel, mochte sie es umso mehr.
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Den Herzensbrecher?
Die junge Frau lächelte. Nein diese Waffe passte wohl eher zu Darla. Zumindest vom Namen her. Redsonja durchtrennte Herzen lieber sauber oder traf daneben. Wobei für Galen wäre dies gar nicht die unpassendste Strafe gewesen, doch der schmorte nun in irgendeinem Kerker und sollte sie nicht weiter kümmern. Dachte sie zumindest.
„Bis ich zwei passende Schwerter gefunden habe gerne.“
Formten ihre Lippen die Worte, dann lächelte sie erneut.
„Doch lass uns zu den anderen aufbrechen. Ich habe das ungute Gefühl, dass Thorn nur auf einen Fehltritt von mir wartet.“
Mit einem mal fröstelte sie wieder. Dieses kleine Intermezzo hatte sie weit von ihren eigentlichen Zielen weggebracht und sie war in gewisser Hinsicht zur Einsicht gekommen. Mit diesem Mann mochte sie es nicht aufnehmen, nicht hier in seinem eigenen Bau. Er war wie der Fuchs, man hätte ihn ausräuchen müssen.
Plötzlich trafen sich die Blicke der beiden Frauen. Die eine, mit ihren dunklen locken, den grauen Augen und ihren roten Lippen, die andere mit ihrer wilden, roten Haarpracht. In jenem Moment bedurfte es keiner Worte. Irgendwie waren sie sich einig, dass sie sich wiedersehen würden. Irgendwann, irgendwo...
Schlussendlich kam Darla mit einem paar Stiefel zurück, wobei Redsonjas Augenmass ihr sagte, dass sich Ragnar lieber zwei paar Strümpfe überzog bevor er in die Treter eintauchte, denn sie wirkten etwas gross für ihn.
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Mittlerweile hatte der Novize schon vielen Anhängern des Ordens erzählt, was auf einem Zettel stand, den er vom Schriftgelehrten Lopadas erhalten hatte. Doch jetzt war es für den Diener Innos' Zeit, seine Sachen für die Reise vorzubereiten, aber um seine Aufgabe nicht ganz zu vernachlässigen, hatte er einen Zettel angefertigt, den er an einem Notizbrett im Tempelviertel fest gemacht hatte. Während der Händler sich seiner Novizenrobe entledigte, dachte er über die Vergangene Weihe Callindors nach. Er hatte ihn bei seiner Anwärterausbildung kennen gelernt, eigentlich wollte er die Freundschaft etwas aufbessern und ihm bei diesem Schritt in ein Neues Leben begleiten, doch zu viel hatte er zu tun gehabt und als der Schwarzhaarige dann doch mit Callindor reden wollte, hatte der 19-jährige gehört, das der Erwählte schon zwei Weihhelfer hatte, also beschloss er, wenigstens der etwas ungewöhnlichen Weihe beizuwohnen. Auf der anschließenden Feier blieb Daryn nur kurz, er stieß mit Callindor an, trank und aß, dann verlies er den Ort.
Nach diesem Gedankenausschweif zur Weihe, kam er in die Realität zurück. Er zog seine Lederrüstung an, packte sich Nahrung ein und suchte nach weiteren Dingen, die er gebrauchen könnte.
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