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  1. Beiträge anzeigen #81
    Waldläufer Avatar von Siggi
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    Siggi ist offline
    Siggi fühlte sich schuldig, wackelte auf der Stelle hin und her, wollte Griffin helfen. Teuflisch groß war das Verlangen, einfach nach vorne zu stürtzen, sich die Goblins zu packen und auf sie einzustechen. Doch er durfte seinen Posten nicht verlassen, sonst wäre ihre Geheimwaffe hin, und sie hätten nicht mehr die super-kuhlen Schlangen. Hektisch sah der Bruder um sich, der Kampf dauerte immer noch an, wo kamen diese Viecher bloß her? Mehr und mehr wurden über den Horizont geschwemmt, nahmen sie denn gar kein Ende?
    "Hey du", rief er als plötzlich einer der Waldläufer vorbeikam", übernimm hier kurz, ich muss Griffin helfen, beschütz den Druiden!" Das erste Mal war seine Stimmt hart und männlich, lag voller Autorität und Ernsthaftigkeit. Was ein Gefühl! Orgasm. Der Läufer nickte und so konnte Siggi ziehen. Mit dem üblichen Kampfgeschrei durchlief er die Reihen, vorbei an schwertfuchtelnden Sildenern die die grünen Monster niederschlugen. Wenig später war er bei Griffin angelangt, trat dem ersten Grünvieh das er sah ins Gesicht und zog dann an dem Hüter. "Komm schnell, schnell, der Goblin da hat deinen Dolch, und er läuft in die Wälder." Aufgeregt sprang der Bruder hoch und runter, bis auch endlich Griffin mitzog und sie beide hinter dem Gobbo herhechteten. Erstaunlich wie schnell dieses Vieh laufen konnte, würden sie nicht so schnell rennen, dann hätte er innerhalb weniger Sekunden einen mächtigen Vorsprung aufgebaut. Mittlerweile türmten sich neben den Beiden dicke Bäume auf, erschwerten es dem Tier zu folgen. Doch nicht umsonst waren sie aus Silden da Hood, und deswegen ließen sie nicht locker. Über Stock und Stein, wie man so schön sagte. Über Laub und Abgründe hinweg, vorbei an Pilzen und grässlich aussehenden Tieren. Blitzartig stoppte der Goblin, als er vor sich einen Steinkreis sah. Wie gebannt, hypnotisiert blieb er davor stehen, merkte nicht, wie Siggi und der Boss sich näherten. Jauchzend schlug der Held ihm auf den Kopf, und der grüne Körper ging zu Boden. Der scharfe Dolch plumpste ins Gras, dann war alles still. Nur das kräftige Atmen der Beiden war zu hören. "Was...", hauchte Siggi und holte Luft," ist das?"

  2. Beiträge anzeigen #82
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Alvar konnte nicht da bleiben und Corax wirkte schlapp, auch wenn er wohl alles tat, um Ornlu vor Angreifern zu schützen. Der Druide entschied sich, trieb seine Rankenschlangen zu sich her um mit ihnen einen Goblin zu fassen, durchbohren und in Stücke zu reißen.
    Dies war die letzte Aktion des pflanzlichen Duos. Ornlu kappte jegliche Magieverbindung und spürte es im Kopf regelrecht rauschen, das magische Echo verzerren und verklingen, ehe es ruhiger wurde. Für einen längeren Moment hörte er nur seinen Atem, der langsam ruhiger wurde, spürte wie alle Magie kribbelnd zurück ging und verstummte, wie eine versiegende Quelle.
    Ornlu packte seinen Kampfstab, kniend stützte er sich noch und brauchte einen Moment, um sich bereit zu fühlen, wieder die reale Orientierung zu haben.
    "Wuhhaa verdammt, ich hab doch gar nix geraucht.", dachte sich der Stabkämpfer als er aufstand und kurz schwankte. Corax trat neben Ornlu und fragte ob alles stimmte.
    "Bin nur etwas...magisch berauscht. Gut gemacht, ab jetzt passe ich auf mich selbst auf und du erstmal auf deinen eigenen Rücken.", sprach der Druide, umgriff seinen Kampfstab und machte sich an einem Goblin warm. Für den Anfang war es mehr ein spielen, weil Ornlu noch etwas sehr lahm war. Er steckte gar einen Knüppelhieb deswegen ein, ehe der Schmerz dann doch das weckte, was Ornlu suchte. Physische Kraft und Tempo, klare Gedanken für den Kampf.
    Einmal einen Hieb angetäuscht, mit dem anderem Stabende ebenso, ehe der Tritt saß und der Goblin zurück taumelte. Ein Stich erfolgte und darauf sogleich ein weiterer Stich, ehe Ornlu einen Satz nach vorne machte, dabei einen kräftigen, zu hohen Seitschwenker ansetzte und entsprechend nicht traf. Dieser jedoch war nicht zu hoch, um den Schwung mitzunehmen. In meisterlicher Kür, wirbelte Ornlu um seine eigene Achse und erwischte den Goblin. Es wirkte fürchterlich, als diesem mittig der Rumpf, samt allem was auf dem Weg lag, zerschmettert wurde und nicht mal das Leben aushauchende Ächzen in der selben Tonlage lag. So war aber 'Stabkämpfer Gnadenlos'. Er spie auf den Goblin und rief Moreala in den erlöschenden roten Augen des Gobbos zu, dass er schon Besseres bieten müsse. Besseres sah Ornlu nämlich nicht, trotz einer schleichenden Müdigkeit.

    "Corax - zum Rest unterstützen!", rief der Druide, ehe er selbst zu jenen in der Gruppe lief, die etwas Unterstützung brauchten. Sicher hätte er alleine auf Wüterich machen können und die anderen allein kämpfen lassen, aber es war auch sicherlich besser, wenn die Gruppe die volle Stärke beibehielt. Wer wusste was sie noch erwartete? Ornlu musste an Moreala heran kommen und dazu war die Gruppe von Nöten. Solang half er sogar jenen die nicht so pralle kämpfen konnten, obwohl er sowas normalerweise nicht tat. Jeder musste seine Stärke selbst beweisen und das falsche Zeichen setzen, von wegen >Lauft zu mir, ich rette euch immer den Arsch< durfte er auch nicht immer.
    Geändert von Ornlu (31.12.2008 um 19:58 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #83
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Blut rann von Dekkers Schwert über seine Hände, geradezu singend nahm seine Klinge den Weg durch die glitschigen Lurker und durchdrang ihr stinkendes, wässriges, grünliches Fleisch.
    Schleim, überall war dieser Schleim. Schlurfend setzten die Tiere einen Fuß vor den anderen und drängten die beiden Kämpfer Schritt für Schritt zurück.
    Dekker und Sheyra wehrten sich nach Kräften, kraftvoll trieben sie ihre Schwerter nach vorne, durchtrennten Gliedmaßen und schickten Lurker zurück zu ihren Meeresgöttern.
    Für ein Weib kämpfte diese Sheyra verdammt wacker, unbeirrt von dem Blut, dem Schleim und den Schreien um sie herum, blitzte ihre Klinge immer wieder auf und fuhr dann auf die Massen der Lurker nieder.
    Dekker fasste endlich wieder sicheren Stand, weitausholende Schläge schuffen den Raum und ließen die Lurker nicht an ihn heran, es war ein taktisches Patt, es gab kein vor und kein zurück. Plötzlich bekam Dekker einen Stoß, Sheyra, schoss es ihm durch den Kopf und Hass schäumte in ihm hoch, aber er hatte besseres zu tun, als ihr zu grollen, immerhin lag er plötzlich am Boden... Umringt von Lurkern.
    Ihre weit aufgerissenen Mäuler kamen näher, Klauen durchbrachen seine Panzerung an verschiedensten Stellen und fuhren in sein Fleisch. Dekker schrie, er schrie, während er in blinder Raserei sein Schwert kreisen ließ. Er spürte in diesem Moment keine Schmerzen, er sah alles in Trance, sah es Gliedmaßen auf sich regnen, aber er kam nicht auf die Beine! Überall waren diese Viecher! Warum hatte Sheyra das getan? War ihr Hass so groß, dass sie ihm den Tod wünschte? Anscheinend ja, aber Dekker würde es ihr nicht so leicht machen!
    Wie durch ein Wunder stand er plötzlich wieder, Sheyra war einige Meter von ihm entfernt auch in Bedrängnis geraten, aber der Pirscher dachte gar nicht daran sie zu retten, er würde sich nicht mehr mit ihr befassen, außer in dem Moment, in dem sie selbst die Klingen kreuzen würden.

  4. Beiträge anzeigen #84
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Der Kampf war vorbei, gerade noch erwehrte sich der Pirscher heftigsten Attacken, als plötzlich ein für sie unsichtbarer Rückzugsbefehl erteilt wurde, wie aus dem nichts stoppten alle Angreifer ihre verbitterten Attacken, tapsten dann Schritt für Schritt rückwärts, ehe sie sich endgültig umdrehten und dahin verschwanden, wo sie hergekommen waren.
    Dekker wischte sich das Schweiß-Blut-Schleim-Gemisch von der Stirn und versuchte dann erstmal zu realisieren, was passiert war... Sein Blick wanderte zu Sheyra, auch die Kriegerin hatte einiges abbekommen, mit ihr würde er noch ein Wörtchen zu reden haben, aber jetzt musste er erstmal sehen, wo ihn überall Wunden ziehrten.
    Seine Beine hatte es am heftigsten erwischt, aus verschiedenen Stellen tropfte das Blut und mischte sich am Boden mit dem der Lurker, auch an den Armen hatte er mehrere Wunden, allerdings keine wirklich ernsthaften, die meisten waren einfache Kratzer, aber auch tiefere Stichwunden durch die Klauen waren zu finden. Zum Glück hatte sein Oberkörper kaum was abbekommen, zu stabil war die Panzerung, als dass die Lurkerklauen ihn hier hätten verwunden können.
    Er schaute auf sein Schwert, über und über blutverschmiert glänzte er selbst im Licht der Nacht. Dekker spuckte auf den Boden und sah sich dann die Gegner an.
    Fünf Lurker lagen tot in ihrem Blut vor ihnen, ein weiterer war die Klippen hinuntergestürzt und bei einigen Geflohenen wusste Dekker nicht, wie weit sie es schaffen würden.
    Er steckte sein Schwert wieder in die Scheide und drehte sich ohne ein Wort an Sheyra zu richten um, diese Frau war ihm egal, aber bei einer guten Gelegenheit musste sie mit Rache rechnen... mit eventuell tödlicher Rache.
    Auch der Frontalangriff hatte geendet, wie auch am Strand hatte sich die gegnerische Streitmacht auch hier zurückgezogen.
    'Keine Verluste', schnappte Dekker irgendwo auf und er spürte, wie glücklich er darüber war und wie glimpflich die Situation abgelaufen war.
    Endlich fand er in der Masse der sich ausruhenden Krieger seinen Waffenbruder.
    'Griffin, ein Glück. Geht's dir gut?', lächelnd nickte der Hüter und schlug seinem ehemaligen Lehrling brüderlich auf die Schulter.
    Jetzt war Dekker endgültig beruhigt, er gönnte sich einen Moment der Pause, schloss die Augen und atmete tief durch. Dieser Augenblick zauberte dem Pirscher beim Augenöffnen ein Lächeln auf die Lippen, jetzt galt es zu sehen, wo Rhys war, soviel Dekker mitgekriegt hatte, war der Druide ein Meister in den Künsten der Heilung, aber auch Vivin war das, aber bei Dingen wie Heilung wollte Dekker doch lieber zu einem Kerl gehen, Kerle verstanden, wie der andere tickte.
    'Dreiundzwanzig Tote, drei Bären, drei Keiler, vier Schrate und dreizehn Goblins, das war mit Sicherheit noch nicht alles. Wir müssen uns regenerieren, Schlaf wäre wichtig. Die Nacht wird nur noch wenige Stunden dauern, wir sollten versuchen so schnell wie möglich ins Bett zu gehen.', hörte Dekker Nara zu Alvar sagen, wie recht sie doch hatte. Dekker trottete erschöpft durch das Lager, da war ja Rhys, er tupfte gerade irgendeine Tinktur auf Orthegos Oberarm. Geduldig wartete Dekker, bis der Schwertkämpfer abgefertigt war, ehe er an der Reihe war.
    'Die Wunden am Oberschenkel rechts, Unterschenkel links und rechte Schulter dürften wohl die kritischsten beziehungsweise tiefsten sein, allesamt verursacht von Lurkern.', Rhys nickte, er begutachtete eine Wunde nach der anderen mit einem äußerst fachmännischen Blick, ehe er begann aus seinem Beutel einige Kräuter zu kramen, sie in die Wunde zu reiben und dann mit einem Fetzen Stoff zu befestigen.
    'Die sind morgen Früh wie weggeblasen.', attestierte er mit einem Zwinkern und haute seinem Patienten dann auf die linke Schulter.
    'Na dann', murmelte Dekker und merkte erst jetzt, wie müde er war, kurz nickte er Ornlu zu, der sich mit Griffin unterhielt, ehe er in seinen Schlafsack kroch und binnen Sekunden in einen traumlosen (!) Schlaf fiel.

  5. Beiträge anzeigen #85
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    "Macht euch fertig, wir wollen bald aufbrechen.", sprach eine Stimme, die Ornlu nur vage hörte. Er war sich am regenerieren, meditieren. Die Kräfte musste man ja wieder zurück gewinnen und mit etwas vegetarischer Nahrung trug man noch mehr dazu bei, auch wenn Ornlu schon jetzt gutes Wildbret vermisste. Ein herrlicher Rehbraten wäre jetzt was und so dachte nicht nur Ornlu. In Silden würde er sich sowas gönnen, genauso wie richtige Ruhe. Auch der Kampf in der Nacht hinterließ so seine Spuren, keine die bleiben würden, aber man spürte schon, wie der ganze Körper noch vor Stunden sehr aktiv war. Letztlich war niemand tot oder so verwundet, dass er oder sie zu den Mönchen des Nebelordens musste.
    Ornlu war noch etwas langsam und aß, anstatt wie die anderen seine Sachen zu schnüren oder zu packen. Was hatten es alle so eilig? Sofern dies nicht schon alles war, würden sie noch auf Kaliber treffen, die nicht so einfach zu besiegen wären. Da waren ein wacher Geist und voller Magen besser, als im Halbschlaf und hungrig in den Tod zu laufen. So gönnte sich Ornlu eine ruhiges und sättigendes Erwachen und blickte gen Meer. Dort ging die Sonne auf und es war herrlich das Morgenrot zu erblicken. Diese unbeschreiblich vielen warmen Töne am Himmel, gepaart mit dem Geruch von Morgentau, einer sanften, salzigen Meeresbrise und einer wohligen Wärme in sich, während man äußerlich noch etwas fror.
    Was alle rumhetzten? Mit halbgeschlossenen Augen blickte Ornlu gen Sonnenaufgang, kaute am Brot herum und legte sich wieder längs hin. Nein, er würde auf den letzten Drücker aufstehen, ehe es gen heilige Quelle ging. So viel Zeit musste sein.
    Geändert von Ornlu (01.01.2009 um 16:33 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #86
    fmSiW! Avatar von Gwydion
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    Gwydion ist offline
    „Wo ist Ornlu?“, fragte Vivin, während die ganze Truppe der Karte folgend gen der Quelle stapfte.
    „Keine Ahnung. Lag noch am Lagerplatz, als wir gegangen sind.“, erwiderte Rhys brummend.
    „Hieltst es nicht für nötig ihn aufzuscheuchen?“, fragte Gwydion grinsend.
    „Bin ich seine Amme? Wenn er keine Lust mehr auf die Sache hat, soll er nach Hause gehen.“, brummte Rhys zurück und beschleunigte seinen Schritt, um zu Alvar nach vorne aufzuschließen.
    „Ist er nur wegen dem Kampf letzte Nacht so schlecht gelaunt…“, fragte Gwydion leise zu Vivin gewandt, „…oder hat das andere Gründe?“
    „Ich… schätze es hat andere Gründe…“, erwiderte die rothaarige Druidin und konzentrierte sich auf ihre Schuhe.
    Gwydion hätte gerne etwas gesagt, um den beiden die Sache etwas zu erleichtern, aber es gab nichts, was ein Außenstehender sagen oder tun konnte, damit es nicht mehr ganz so schlimm war.
    Der Weg führte die Gruppe durch ein Waldstück. Bizarr wirkte der Wuchs der Bäume, hier und da war ein grüner, dazwischen immer wieder etliche abgestorbene oder kranke. Wie eine breite Spur zogen sie sich durch den Wald, bis sie sich mehrten und schließlich kaum noch Bäume zu sehen waren, nur noch ihre Gerippe, umgeknickt, zerfallen, das Gras schwarz und tot. Plötzlich hielt die Gruppe an.
    „Was gibt es?“, Gwydion ging nach vorne zu Alvar und sah, auf welches Problem sie gestoßen waren: ein Fluss.
    Einige Meter breit, schwer zu schätzen wie tief er war, er hatte eine dunkle Braunfärbung, mit giftgrünen Schlieren hier und da. Zäh bewegte sich was immer in dem Fluss war, wie eine dickflüssige, schwere Soße. Die Ufer waren von lebenden Pflanzen frei, alles was am Ufer einst gestanden hatte war tot. Außerdem ging ein unangenehmer Gestank von dem Fluss aus. Gwydion erinnerte der Geruch ein wenig an die Katakomben des Kastells… Verwesung.
    „Uäärgh…“, entfuhr es dem jungen Druiden.
    „Wir kommen nicht drum herum…“, murmelte Alvar, „…wir müssen irgendwie hinüber.“
    Gwydion kramte in seinem Proviantbeutel nach einer Nuss und konzentrierte seine Magie darauf. Auf der Insel war das schwerer, als zum Beispiel in Silden. Vielleicht unterdrückte Morealas schlechte Energie die Naturmagie auf der Insel. Sie zu benutzen war nicht unmöglich, aber schwerer als sonst. Die kleine Nuss wuchs und trieb einen Keim aus, den Gwydion verlängerte, dann ging der Druide vor dem Fluss in die Hocke und hielt die Nuss über das Wasser… oder was auch immer es war, das da im Fluss herum schwamm. Der Keim wurde länger, bis er schließlich ins Wasser tauchte.
    Zischend zog sich plötzlich eine Schwärze an dem Keim nach oben, rasend schnell, als würde eine Zündschnur ab brennen und Gwydion konnte die Nuss gerade noch fallen lassen, bevor sie und damit seine Handfläche erreichte wurde.
    „Uhm… durch Waten oder Schwimmen is‘ nich‘, Leute.“, meinte er und drehte sich zu den anderen um, „…dann lasst mal eure grauen Zellen an.“
    Irgendwie mussten sie über den Fluss. Ohne selbst mit der Brühe in Berührung zu kommen. Nur wie?

  7. Beiträge anzeigen #87
    Krieger Avatar von Sheyra
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    Sheyra ist offline
    Missmutig starrte Sheyra auf die braune Suppe, die sich träge flussabwärts wälzte. Schlechter Platz zum Fischen. Bisher war sie der Meinung gewesen, dass man sowas nur in der Kanalisation finden würde.
    Apropos Kanalisation, der Gedanke brachte sie auf eine Idee.
    "Wir könnten überflüssigen Ballast nutzen, um die Brühe weit genug aufzufüllen, dass wir gefahrlos rüberkommen."
    Ihre Blickrichtung machte mehr als deutlich, wen sie als "überflüssigen Ballast" diagnostiziert hatte. Das Rendezvous mit den Lurkern gestern hatte Dekker sichtbar mitgenommen. Vielleicht würde ihm das eine Lehre sein. Eigentlich schade, dass noch alles dran war. Beim nächsten Mal würde er weniger Glück haben.
    Sie zog eine Grimasse, als sie probehalber die linke Hand zur Faust ballte. Solange sie den Arm still in der Schlinge hielt, waren die Schmerzen halbwegs erträglich. Doch die kleinste Bewegung reichte aus, um dutzende Feuer in ihrem Unterarm zu entfachen. Verdammter Lurker. Die Rüstung hatte den größten Teil abgefangen. Ohne sie hätte ihr das verfluchte Biest vermutlich den halben Arm abgerissen. Immerhin halfen die Schmerzen, den Fokus zu bewahren.

  8. Beiträge anzeigen #88
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Warum konnte dieses Weib eigentlich keine Ruhe geben? Warum konnte sie diesen Streit nicht ruhen lassen? Dekker war ihr zur Hilfe gesprungen, genauso hätte er sie im Stich lassen können, aber er hatte ihr geholfen, zum Wohle der Gemeinschaft und zur eventuellen Beilegung des Streits, aber sie wollte ja nicht!
    'Wie wäre es, wenn wir die Stichelein für einen Moment sein lassen? Wir könnten uns ja mal bemühen und eine Lösung suchen, oder ist es dir egal, was mit der Eiche passiert? Ornlu, Gwydion, könnten wir nicht mit von euch beschworenen Ranken eine Art Brücke bauen? Oder müssen wir jetzt anfangen zu schaufeln, um einen Damm zu bauen?'
    Einer nach dem anderen äußerte seine Ideen, aber wirklich einig wurde sich die Gemeinschaft eben nicht.
    Sheyra stichelte wie immer ein wenig weiter, aber Dekker versuchte sie einfach zu ignorieren, aber dennoch war dieses Weib nicht sein Hauptproblem, die Wunden waren zwar durch die Verbände Rhys' gut abgeheilt, aber dennoch schmerzten sie, sie brannten, sie stachen, bei jeder Bewegung und das beeinträchtigte Dekker doch deutlich.
    Die gesamte Diskussion war relativ verfahren und Dekker hatte eigentlich keine Lust darauf, zu sehr musste er sich darauf konzentrieren, dass er Sheyra ignorierte und seinen Schmerz unterdrückte.
    'Hach, mir ist es eigentlich egal, Hauptsache, wir kommen drüber und schaffen es diesen Moreala aufzuhalten, also, macht doch was ihr wollt.', sagte Dekker mit einem schelmischen Grinsen und drehte sich weg.

  9. Beiträge anzeigen #89
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Schläfrig blickte Ornlu gen anderes Flussufer. Wer die stinkende Brühe da erfand, der hatte entweder mächtig Darmprobleme oder eine lange Zeit Müll in den Fluss geworfen. Es schmerzte regelrecht sich vorzustellen, wie das Leben darin und rundherum langsam starb. Es schürte in Ornlu erdrückendes Mitgefühl. Mitgefühl für die Pflanzen, für die Fische und alle Tiere die davon tranken. Was konnte Moreala dazu bewegen so zu werden? Was war es, was einen Druiden zu so etwas machen konnte? War Moreala überhaupt noch ein Druide? Nein, er war ein Tyrann mit zu viel Macht, die er falsch anwandte. All die Taten, die er zuvor vollbrachte, konnten nicht einmal das wieder gut machen, was hier an dieser Stelle geschah. Auch mit dem Nebelorden hatte Ornlu eine Art Mitgefühl oder Verständnis. Bei allem für was sie und er standen, er hätte wohl auch um Hilfe gebeten, wäre der Sildener See solch eine Brühe. Er konnte sich regelrecht in eine Ohnmacht hineinversetzen, die man beim erblicken von sowas in seiner eigenen Heimat fühlte. Hass und Wut wären seine Gefühle gewesen. Rachsucht und Verzweiflung zugleich. Hoffentlich war es noch nicht in Silden schon so.
    Moreala würde sterben, aber so sterben, wie er auch die Natur dieser Insel sterben ließ. Langsam. Ornlu kullerte eine Träne die Wange hinab, sammelte sich am unrasierten Kinn und tropfte dann zu Boden. Die Träne klatschte auf dunkles Laub und lag dann dort. Schwach schimmerte sie, als sich Ornlu wieder vom Baumstumpf erhob, sich den Tränenfilm von der Wange wischte und den Rotz in der Nase hochzog.

    "Schaut euch die Scheiße genau an. Stellt euch vor unserem See würde dasselbe widerfahren, allem Leben in und um den See würde sowas widerfahren. Wer jetzt noch glaubt, dass Moreala der Unschuldige ist und der Nebelorden der Täter, der sollte vom Wasser trinken. Moreala hat dies bewirkt und genauso die vielen Tiere für sein Spiel auf dieser Insel in den Tod getrieben.", sprach der Druide langsam und ruhig, mit einem Zorn der selbst Leuten die Ornlu gut kannten nicht bekannt war. Er sprach nicht nur als Ornlu, sondern auch als Hetzer, als Hüter des Druidensteins, der, nicht für die anderen sichtbar, an seinem Hals hing und aktiv wurde. Es war ein kurzer Impuls derer Macht, die Ornlu zu lenken wusste und doch sprossen für einen Augenblick unter seinen Füssen grüne Gräser und tote Blätter färbten sich wieder hellgrün, als wären sie gerade vom Ast abgerissen worden.
    Danach, als der Impuls versiegte, kam wieder Dunkelheit über die Natur um den Druiden und alles starb noch einmal ab.

    Eine Lösung suchend ging er an den Leuten vorbei. Während Sheyra sich wohl ihrer Schuld nicht bewusst war und Ornlu eine Lösung suchte, indem er ihren Hintern für Sekundenbruchteile bewerte, ehe er wieder ans andere Ufer blickte, überkam den Druiden erst ein leichter Kopfschmerz und dann eine Übelkeit, als hätte er in eine schimmlige Tomate gebissen - dieser Geschmack lag gerade irgendwie auf seiner Zunge. Nicht wie sonst, sondern weil er Magie von ihr aus vernahm. Es war nur ein kurzweiliges magisches Echo, aber absolut geladen und so merkwürdig. Als wäre Sheyra nicht dicht - in magischer Hinsicht. Ornlu zog sich leicht zurück, ehe er kurzerhand seine letzte Mahlzeit, die er ja so genüsslich in aller Ruhe beim Sonnenaufgang frühstückte, wieder der Natur zurück gab. Natürlich abgewandt und abseits vom Rest.
    Kaum spülte er seinen Mund mit Wasser aus, bemerkte er den noch lebenden Baum. So fern war dieser nicht vom Ufer. Sein Blick auf die andere Seite verriet auch dort ein paar intakte Bäume. Es waren zwar nicht gerade wenig Meter, aber das war der Idee des Druiden egal.
    Zurück bei der Gruppe blickte er argwöhnisch und mit Abstand Sheyra an, ehe er die Übelkeit aufs vegetarische Essen schob. Er war ja nunmal keine Ziege oder eine Kuh. Danach aber, stellte er seine Idee vor.

    Diese sah vor, dass die besten Schützen unter ihnen Pfeile, an denen Seile dran sind, in die intakten Bäumen schießen. Von dreien in der Gruppe wusste er, dass sie solch Seile hatten, er auch. Danach fuhr er fort und erzählte weiter, dass dann am besten die Leichteste unter ihnen, unter von ihnen gespannten Seilen rüberklettert und die Seile dann richtig fest macht. Eines tiefer, eines höher, so dass man sich oben mit den Händen festhalten könnte und mit den Füssen am unteren Seil sich seitlich fortbewegt. Die Pfeile könne man dann davor unter Magie besonders härten, damit sie wie metallene Armbrustbolzen im Holz stecken würden. Am Ende würden sich alle über die Seile rüberhangeln müssen.
    Alternativ könnte man auch ein Seil um ein Schwert machen und wie einen Enterhaken werfen, doch konnte irgendwer sowas? Ornlu ließ die Frage offen. Als wohl eine Art Nachgeburt seiner ersten Idee kam dann sein Vorschlag, eine der Damen mit vereinter Kraft zu packen und auf drei einfach auf die andere Seite zu werfen. Nur waren sie keine professionellen Frauenwerfer.
    Wie es jedoch schien, kam die Idee mit den Seilen einigermaßen gut an. Nun waren ihre Meisterschützen gefragt, aber auch die Frauen unter ihnen, da Ornlu und auch niemand sonst sich ein magersüchtiges Model in den Rucksack gestopft hatte. Ob sie den Mut und das Vertrauen dazu hatten? Oder mussten sie einen Pflanzen-Goblin beschwören, der auf die andere Seite kraxelt?
    "Ihr übt erst einmal würde ich sagen - auch du Meisterschütze Griffin. Fallen die Seile ins Wasser, sind sie im Arsch. Der Rest macht sich warme Gedanken oder präpariert die Pfeile. Meine Damen - gibt es eine Freiwillige oder wollt ihr Strohhalme ziehen?", fragte Ornlu der die Sache hier einfach mal nun koordinierte.
    Geändert von Ornlu (02.01.2009 um 02:45 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #90
    Kämpferin Avatar von Saphiria
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    Saphiria ist offline
    So plötzlich er begonnen hatte so plötzlich hatte er auch fast wieder geendet. Als ob die Kreaturen die sie angegriffen hatten einen befehl bekommen hatten, so hatten sie sich zurückgezogen. Saphiria hatte einige, teils schwere Prellungen davongetragen aber zum Glück keine größere Wunde, die Prellungen würden schon wieder verheilen, auch wenn sich der Sprössling absolut im Klaren darüber war, dass dies ganz sicher noch nicht alles gewesen war.

    Der Weg, der sich zu dem Quellen bringen sollte war gesäumt, von abgestorbenen Pflanzen, vorwiegend waren es Bäume, wohl weil die einfach am ehesten auffielen. Kein schöner Anblick war das gewesen, Saphiria hatte sich zusammen reisen müssen, fast hätte sie angefangen zu weinen aber das wollte sie, gerade unter diesen Umständen einfach vermeiden und es gelang ihr dann schließlich auch, dieses Gefühl zu unterdrücken, zumindest für eine Zeit lang. Sie hatte aber auch gar keine Zeit mehr um sie darüber Gedanken zu machen, am Ufer eines Flusses waren sie angekommen. Am Ufer entlang wuchs nicht, absolut nichts und der Fluss selber sah auch nicht gerade vertrauenswürdig aus.
    Der Fluss schien merkwürdig dickflüssig zu sein, zumindest eine dickflüssige Schicht mit sich zu führen und er stank, ja der Fluss stank geradezu fürchterlich. Angewidert drehte sich Saphiria vom Fluss ab, leider vergebens, es brachte nämlich absolut gar nichts.

    Wie Worte des Druiden Ornlu, den sie ja kannte mögen in Wut gesprochen worden sein aber sie waren absolut wahr. Saphiria war sich von Anfang an sicher gewesen, dass sie dem Nebelorden helfen mussten aber der Umfang der Verwüstung war ihr erst jetzt so richtig klar geworden. Sie selber war ein Teil der Natur und mit ansehen zu müssen wie dieser Moreala der Natur antat brach ihr das Herz. Die ganze Zeit schon hatte sie den Eindruck gehabt, dass nach und nach ein Teil von ihr starb, vielleicht war es nur Einbildung, vielleicht aber war dem auch so.
    Nicht nur, dass er die Pflanzen absterben ließ, die Tiere waren genau so betroffen, die auf die Pflanzen und Wasser angewiesen waren, dazu kamen noch die Tiere die er irgendwie unter seine Kontrolle gebracht hatte.

    Letztendlich kam ihr der Vorschlag mit den Seilen ganz brauchbar vor, je4denfalls hatte wohl keiner eine bessere Idee, dass aber eine Frau als erstes rüber sollte gefiel ihr dann doch nicht so gut. Auf der anderen Seite aber musste jemand den Anfang machen und da sie wohl die Leichteste war meldete sich einfach, auch wenn sie sich selber dafür ohrfeigen könnte.

    "Sehe ich das richtig, dass erst die Seile mit den Pfeilen rüber geschossen werden. Eine Frau dann den Anfang machen darf, um die Seile dann richtig zu befestigen?
    Ich werde es wahrscheinlich bereuen aber ich würde mich für die Aktion melden, ich bin sicher nicht die schlauste aber so wie ich das sehe die Leichteste und ob ich oder jemand anders den Anfang macht ist nun wirklich egal."


    PENG!
    Gedanklich hatte sie sich gerade eigenhändig eine Ohrfeige gegeben. Fakt war aber, dass sie einfach weiter mussten, sie durften sich von diesem Hindernis nicht von ihrem Weg abbringen lassen.

  11. Beiträge anzeigen #91
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Dekker nickte, er bewunderte den Mut der jungen Dame, eng war scheinbar ihr Band mit der Natur, man sah ihr an, wie sie unter dem Pflanzensterben litt und mit der Natur mitfühlte. Er selbst war sich der Sache nicht sonderlich sicher, die Pfeile konnten aus den Bäumen ausreißen, dann war alles verloren, sie würde gnadenlos in diese Brühe plumpsen, aber sie war bereit das Risiko einzugehen und Dekker war auf sie stolz, er war stolz, dass jemand aus der Gemeinschaft so bereitwillig sein Leben riskierte.
    Dekker stand neben seinem ehemaligen Lehrmeister, mit Argusaugen begutachteten sie die wenigen gesunden Bäume auf der anderen Seite... Wobei, so gesund waren die auch nicht... eher noch nicht ganz tot...
    Aber das war ja im Grunde egal, es ging nur um die Methodik. Alvar hatte Dekker ein Seil gegeben, welches sich im ersten Moment kaum von dem an Dekkers Gürtel unterschied, aber im Endeffekt war Alvars wesentlich elastischer, als Dekkers bloßer Strick.
    Er überprüfte seine Sehnenspannung am Bogen, alles musste passen, um die Sache nicht unnötig spannender zu machen, alles MUSSTE einfach passen. Und jetzt kam Dekkers Clou, die Pfeile. Kurz kramte er in seinem Köcher, ehe er mit einem triumphierenden 'Tada' zwei besondere Pfeile hervorzog, es waren spezielle Pfeile aus Faring und sie waren genau für sowas ausgelegt.
    Ihre Spitzen waren wendlisch angeordnet, was dem Pfeil eine zusätzliche Rotation gab, zusätzlich ziehrten die Spitzen Widerhaken, damit der Pfeil sich noch weiter in das Ziel bohrte und sich durch die Rotation beinah unherausziehbar verhakte.
    Ein weiteres Mal griff Dekker an seinen Gürtel und zog nochmal zwei Schnallen hervor, oder zumindest etwas, das so aussah. Sie hatten an den Rändern zwei Ösen, zum Befestigen von Seilen. Man klappte die Schnallen auf und zog sie über die Pfeile, wo man sie direkt nach der Spitze zuklappte und dadurch die Schnallen befestigte.
    'So, damit müsste es klappen.', meinte Dekker zu Griffin, als er ihm den fertig präparierten Pfeil reichte.
    Griffin nahm den Pfeil in die Hand musterte ihn argwöhnisch, warf ihn einmal in die Luft, um die Flugeigenschaften zu mustern und nickte daraufhin zufriedengestellt.
    'An die Arbeit.'

  12. Beiträge anzeigen #92
    King Kong Avatar von Griffin
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Mittlere Qualität für mittlere Reichweiten. Nicht schlecht, aber auch nicht überragend. Für den Anfang ganz nett, aber für einen Meisterschützen auf längere Zeit mit Sicherheit... unbrauchbar. Die Rotation war absolut übertrieben und für den Kampf hätte Griffin diese Pfeile niemals benutzt. Die Befiederung war unzureichend für längere Distanzen. Die Federn hatten den falschen Winkel und die Federn an sich wirkten spröde, stumpf und abgenutzt. Außerdem war die Spitze mit Sicherheit nicht so gut, wie bei anderen Pfeilen. Billiges Material, wenig Sorgfalt und ein Stümper am Hammer hatten dafür gesorgt, dass die Spitzen nun nicht nur doof aussahen, sondern auch nicht perfekt saßen. Da bevorzugte der Bogenmeister schon lieber die Pfeile, die er damals noch im Sumpf gekauft hatte. Man konnte über den Sumpf sagen, was man wollte, aber der Stahl und das Holz dort war einfach zu genial gewesen. Mit ordentlicher Pflege - und was Pflege des Bogens, der Pfeile und dem ganzen Krimskrams anging kannte Griffin sich sehr wohl aus - hielten die Pfeile eine Ewigkeit.
    Aber diese Erkenntnis wollte er seinem zweifachen Schüler nicht unbedingt auf die Nase binden. Sollte er erst mal mit seinen Pfeilen zufrieden sein, mit der Zeit würde er mit Sicherheit etwas anderes finden. Etwas besseres.

    »Alle bereit?«, fragte der Hüter in die Runde und ein zustimmendes Gemurmel erklang. Die meisten der wenigen Schützen schienen wohl bereit zu sein. »Gut zielen, wir können es uns nicht leisten, zu viel Seil zu verlieren.«, sagte er und bei einigen merkte man die Beunruhigung. Viel lag auf ihren Schultern. Aber sie würden es schaffen, da war Griffin sich sicher. »Zielen... Anlegen... Feuer!«, sagte der Hüter in einem leicht militärischen Ton, der hier wohl fehl am Platz war. Trotzdem benutzte er ihn. Immerhin agierten sie als Truppe von Bogenschützen und die waren vergleichbar mit einer kleinen Armee. Außerdem war er der Hauptmann und in seinen Augen musste er mit einem relativ guten Beispiel voran gehen. Eine gute Mischung aus Disziplin und Lockerheit waren das beste für eine Kampftruppe. Das wusste er nur zu gut.
    »Gut Arbeit Männer und Frauen.«, lobte der Hüter die Schützen, nachdem die Pfeile ihre Ziele getroffen hatten. Lediglich ein einziger Pfeil hatte den anvisierten Baum nicht getrofen und war im Boden gelandet. Unbrauchbar. Das Seil, nicht der Schütze.

    »Darf ich behilflich sein, junge Dame?«, fragte Griffin sofort, als die Frau nach vorne trat, um irgendwie über den Fluss zu gelangen. Er kniete sich hin und winkelte ein Bein so an, dass die Dame es als Treppenstufe benutzen konnte. Außerdem streckte er ihr seine Hand entgegen, um ihr zusätzlichen Halt zu geben. Er war eben doch einer der höflichsten Männer hier.

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    Kämpferin Avatar von Saphiria
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    Saphiria ist offline
    Saphiria hatte sich der Meditation hingegeben gehabt. Die innere Ruhe hatte ihr gefehlt und hätte ihr leicht zum Verhängnis werden können. Nun war es aber so weit, die Schützen hatten sehr gute Arbeit geleistet, nun mussten die Seile nur noch halten.
    Ihr bisschen Gepäck was sie dabei hatte ließ sie am Ufer zurück, sie vertraute darauf, dass es jemand mitbringen würde, genau so handhabte sie es auch mit ihrem Stab. Alles an Gewicht, was nicht unbedingt sein musste ließ sie lieber zurück. Saphiria war verunsichert, wirklich sicher sah das Ganze nicht aus aber nun gab es auch kein Zurück mehr und irgendjemand musste den Anfang machen.

    Gleich zu Beginn hatte sie das Gefühl sich lächerlich zu machen. Saphiria hatte schon große Probleme auf die Seile zu kommen, das Gleichgewicht zu halten war dabei das schwerste. Mehrere Anläufe hatte der junge Sprössling gebraucht und dann war sie erst auf dem Seil. Zwar hatte Saphiria Hilfe gehabt, trotzdem, war sie darin ungeübt und wollte gar nicht wissen, wie es ohne Hilfe ausgesehen hätte. Verzweifelt versuchte sie ihr Gleichgewicht zu halten, so halbwegs schien ihr das sogar zu gelingen, allerdings wusste Saphiria nicht ob das reichen würde. Langsam bewegte sie sich seitlich vor, immer nur ein ganz kleines Stück. Bisher wäre ihr nichts geschehen wenn sie je vom Seil gefallen wäre, dies hatte sich ganz genau in diesem Augenblick geändert. Saphiria war fast schon panisch, unterdrückte das Gefühl aber, gar nicht brauchen konnte sie es jetzt, wo sie doch wirklich Ruhe bewahren musste.
    Alles wackelte, jeden Augenblick drohte sie in den Fluss zu stürzen, viel fehlte jedenfalls nicht. Entweder sie hatte Angst mit einem oder gar beiden Füssen vom Seil zu rutschen, das Gleichgewicht zu verlieren oder sogar danebenzugreifen. Die Chance einen Fehler zu machen war also enorm hoch. Saphiria fing an zu schwitzen, der Schweiß lief ihr über die Stirn in die Augen und sie konnte einfach nichts dagegen machen. Immer wieder redete sie sich ein wo für sie dies machte. Wäre es für einen weniger guten Zweck hätte es sich Saphiria sicher zwei Mal überlegt aber hier war das fast schon eine Frage der Ehre für sie. Die Mission lag ihr am Herzen und sie würde wirklich so gut wie alles dafür tun, um sie auch zum Erfolg zu bringen. Noch so anstrengen konnte sie sich wenn eines der Seile nicht halten würde, brächte das gar nichts.

    Saphiria versuchte gar nicht erst daran zu denken, ihr Herzschlag beschleunigte sich aber und ihr Herz drohte aus ihrem Brustkorb zu springen, jedenfalls kam es ihr so vor. Saphiria konnte sich aber auch nicht beruhigen, immer wieder, wenn sie gerade dachte sich wieder etwas beruhigt zu haben kamen ihr wieder Gedanken in den Sinn, die das Gegenteil bewirkten. Die Seile schienen sich ins endlose zu dehnen, sie konnte einfach kein halt gewinnen, schien immer unsicherer zu werden. Sie musste aussehen wie eine Ente auf einer Eisfläche. Unbeholöfen, fast schon lächerlich aber doch bemüht. Ja Mühe gab sie sich aber ob es e4ichen würde müsste sich noch zeigen.
    Mitten über dem Fluss war sie inzwischen und es gab ihr kein sichereres Gefühl, ganz im Gegenteil, wenn Saphiria jetzt in den Fluss fliegen würde wäre das ihr sicheres Todesurteil. Das Wissen darum half ihr aber auch nicht wirklich weiter, ganz im Gegenteil.
    Immer nur ein kleines Stück setzte sie einen Fuß seitwärts und schob den Anderen gleich hinterher. Sie hatte inzwischen einen Rhythmus gefunden trotzdem war die Angst ihr ständiger Begleiter.

    Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte sie es dann endlich geschafft, am Ende wollte sie kein Risiko mehr eingehen und hatte daraufhin doch genau falsch gehandelt. Sie war nicht mehr ruhig geblieben, Die Aussicht es endlich hinter sich zu bringen hatte sie sehr unruhig und hektisch werden lassen. Das letzte Stück war sie dann schließlich gesprungen gewesen. Erst danach war ihr so wirklich klar geworden, dass sie da einen riesen Fehler gemacht hatte aber Saphiria hatte es geschafft, hatte den Fluss überwunden und war nun am sicheren Ufer angelangt. Beinahe wäre sie einfach zusammen gebrochen, als die Anspannung nachgab war es zu viel für sie gewesen. Saphiria hatte sich aber am Riemen gerissen und gleich angefangen die Seile richtig zu befestigen. Der Sprössling band die Seile fest um den Baum, gab sich dabei äußerste Mühe und konnte dann nur noch warten bis die Anderen ihr nachkamen. Die Seile würden halten, da war sie sich sicher, Saphiria hatte sich extra etwas mehr Zeit dabei gelassen und die Knoten auch noch einmal kontrolliert.
    Geändert von Saphiria (02.01.2009 um 19:08 Uhr)

  14. Beiträge anzeigen #94
    King Kong Avatar von Griffin
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Mühelos hangelte der junge Hüter sich an der letzten verbleibenden Leine über den Fluss. Er war bis zum letzten Mann, beziehungsweise bis zur letzten Frau zurück geblieben und hatte darauf aufgepasst, dass nicht plötzlich wieder etwas aus dem Unterholz gebrochen kam. Es wäre fatal gewesen, denn einem weiteren Angriff von Lurkern, Bären, Schraten, Goblins und so weiter und so fort hätten sie so zerstreut und behindert durch den Fluss nicht standhalten können. Diejenigen, die nicht sofort getötet worden wären, hätten die Tiere in den Fluss getrieben. Sie wären dezimiert worden, bis auf ein paar wären alle gestorben. Und dann wäre ihre gesamte Mission zum Scheitern verurteilt gewesen.
    Mit einem eleganten Sprung überbrückte Griffin den letzten halben Meter und schnitt dann mit seinem Dolch das Seil durch. Für die manipulierten Tiere wäre hier kein Durchkommen mehr. Aber wer wusste schon, welche Tiere hier lebten? Vielleicht Urviecher, Trolle, Razors, Snapper oder Kannibalen-Biber... Wenn Moreala die unter seine Kontrolle gebracht hatte, dann waren die Sildener wirklich in arger Bedrängnis.

    »Wo geht es weiter, Alvar?«, fragte eine Stimme aus der Menge heraus. Anfängliches Gemurmel weitete sich zu einer lautstarken Gemurmel-Wand, gegen welche Alvar reden musste. »...lieben... Schwestern.... Ruhe bewahren...«, bekam der Hüter mit, während er die Seilreste, welche nicht mit dem Fluss in Kontakt gekommen waren aufwickelte und an die Leute zurückverteilte, die sie "geopfert" hatten. Bei jedem entschuldigte er sich dafür, dass man sie hatte durchschneiden müssen. Mit einer Handbewegung beruhigte Alvar die aufgebrachte Menge erst einmal wieder und fuhr dann fort.
    »Der Weg bis hier war anstrengend und ich denke, dass es im Interesse Aller liegt, wenn wir hier erst einmal eine Rast einlegen. In der Zeit werde ich die Route besprechen. Wer irgendwelche Ideen hat, kann sie gerne vorbringen. Wir wissen noch immer nicht, wo wir Moreala suchen sollen.«, sagte Alvar und nickte Gwydion mit seinen zwei Druidenkollegen Rhys und Vivin, Ornlu und Dekker, sowie Griffin zu. Jeder andere war natürlich auch herzlich gerne eingeladen, aber erst einmal war das Wichtigste in einer kleinen Runde zu besprechen. Und diese Personen hatten am meisten Erfahrung.

    »Lasst es euch schmecken...«, sagte Ornlu und einige Sildener lachten. »Und trinkt bloß einen auf uns mit.«, fügte Griffin hinzu, ehe Gwydion mit einem »Oder auch ruhig zwei...« endete und sie ihre Besprechungen begonnen.

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    Ehrengarde Avatar von Corax Erindar
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    Corax Erindar ist offline
    " Ich wusste doch du schaffst das. ", versuchte Corax möglichst entspannt klingend zu sagen, während er sich Saphiria setzte. So sicher wie er es jetzt vorgab war er jedoch nicht gewesen, doch ließ er diese Unsicherheit nicht in sein Lächeln mit einfließen. War ja zum Glück auch alles gut gegangen , sagte er sich selbst. Doch wirklich sicher fühlte er sich nicht, der Fluss war schließlich nicht das erste Unheil welches ihnen wiederfahren war und ehrlich gesagt wirkten diese Seite des Flusses eher noch unfreundlicher als die von der sie gekommen waren. "Hier iss etwas wenn dir nicht zu flau im Magen ist" , meinte er und reichte ihr ein Stück Brot von einem Leib den er aus seinem Rucksack geholt hatte. Er riss sich selbst auch etwas ab, dann reichte er den Brotleib an den nächsten weiter, so dass sich jeder ein Stück nehmen konnte. Ein wenig lustlos kaute er auf seinem Stück herum, ganz schön trocken, jedoch war ihm das ganz recht, jegliche Freude an Flüssigkeit verlor sich bei dem Gedanken an den gluckernden verseuchten Fluss.

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    fmSiW! Avatar von Gwydion
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    Gwydion ist offline
    Nach der Unterhaltung über das weitere Vorgehen, waren sie eine Weile noch in nördlicher Richtung marschiert. Die Sonne auf der Insel war mittlerweile ein wenig geklettert, Gwydion konnte nur schwer einschätzen wie weit wirklich, weil sie hinter einem grauen Schleier versteckt war und ihm hier auf der Insel ohnehin fast jegliches Zeitgefühl fehlte. Aber irgendwann waren sie da: die Quelle.
    Misstrauisch sahen sie sich um und kamen näher. Ein kleines Bächlein floss einen Hügel hinab. Das Wasser war erstaunlicherweise klar, im Gegensatz zu dem Wasser des Flusses. Es stank auch nicht, es roch wie frisches Wasser, das wohl einen Geruch hatte, auch wenn viele Leute das vielleicht abstreiten würden. Sie folgten dem kleinen Bächlein, das man mit einem Schritt hätte überqueren können, und kamen schließlich an eine Art Becken, dass von einem kleinen, vielleicht gerade mal einen Meter hohen Wasserfall, der aus dem Fels dahinter zu kommen schien, gespeist wurde.
    Ein seltsames grünliches Schimmern ging von dem Becken aus, aber nicht so ein giftiges, wie das Grün des Flusses, sondern ein sanftes, freundliches.
    „Wir sind da.“, meinte Alvar und trat näher an das Becken heran, „…da liegt etwas auf dem Grund.“
    Gwydion gesellte sich zu ihm und blickte hinunter. Das Wasser konnte nicht allzu tief sein und es war klar, das grüne Leuchten trübte es nicht. Auf dem Boden lag tatsächlich etwas dunkles, längliches, das an einem Ende deutlich breiter war. Und von diesem Ende ging schien das grünliche Licht zu kommen.
    „Was kann das sein?“, fragte jemand aus der Gruppe, der ebenfalls ins Wasser blickte.
    „Ein… Stab. Ein Druidenstab.“, schlug Rhys vor.
    „Ja… sieht ganz so aus.“, stimmte Vivin zu.
    Eine Weile sahen sich die Druiden der Gruppe an. Gwydion blickte um sich und bemerkte, dass die Flora um die Quelle herum heil zu sein schien. Ganz im Gegensatz zu den meisten Pflanzen, die sie bereits auf der Insel entdeckt hatten. Kurz kratzte er sich am Kinn dann wagte er es. Bevor es wieder irgendwelche langen Diskussionen geben würde… streckte er die Hand aus. Rhys wollte ihn gerade zurück reißen, da tauchte die Hand des jungen Druiden bereits ins Wasser. Mit angehaltenem Atem blickten sie alle die Hand an, ob sie sich gleich in ihre Einzelteile auflösen würde.
    „Es ist… angenehm. Lauwarm. Und wie ganz normales Wasser.“, bemerkte der Druide und richtete sich auf, zog sich seinen Umhang und sein Hemd vom Kopf, „…halt mal.“
    Er stapelte beides in Rhys‘ Arme, nahm noch seinen Waffengurt ab und schlüpfte aus den Schuhen.
    „Was machst du da?“, eine Stimme aus der Gruppe hatte sich empört erhoben.
    „Ich sehe zu, dass wir voran kommen.“, erwiderte Gwydion schlicht und stieg in das Becken.
    Ein Raunen ging durch die Menge, als der junge Mann bis zum Kinn im Wasser versank, ehe seine Füße auf Boden stießen. Doch nicht passierte ihm. Im Gegenteil, er fühlte sich… gut… besser als er sich bisher auf der gesamten Mission gefühlt hatte. Tief holte er Luft und tauchte schließlich hinunter, um am Boden der Quelle nach dem, was dort lag greifen zu können.
    Seine Finger umschlossen das Holz, zumindest schien es Holz zu sein, dass trotz dem nassen Aufbewahrungsort des Stabs keinerlei Zeichen von Verschleiß durch das Wasser aufwies und für einen Moment stockte er, denn etwas anderes war in dem Becken erschienen, ihm gegenüber: es war fast, als würde er in einen Spiegel blicken, doch hatte sein Spiegelbild eine ähnliche Frisur wie die Mönche des Ordens, sprich sehr kurz, dafür war sein Bart beeindruckend und deutlich ausgeprägter als Gwydions. Zudem wirkte es seltsam durchscheinend und konsistenzlos. Eine Weile blickten sich Gwydion und die Erscheinung an, bevor der junge Druide strampelnd zusah, dass er aus dem Wasser kam, den Stab fest in der Hand.
    „Was ist los, Gwydion?“, Vivin und Alvar griffen nach ihm und zogen ihn aus dem Becken, nachdem er so plötzlich und scheinbar erschrocken wieder daraus hervor gekommen war.
    „Da… da ist eine Gestalt am Grund! Sie ist erschienen, als ich den Stab an mich genommen habe!“, meinte der Sildener und zeigte den anderen den Stab.
    Tatsächlich war es ein Druidenstab, der Gwydion ein wenig an die Blüte des Lebens erinnerte, nur war der Kristall, es schien ein Kristall zu sein, von dem das grünliche Schimmern ausging, viel schlichter. Das Holz war vollkommen in Ordnung, obwohl es wer wusste wie lange im Wasser gelegen hatte.
    „Seht! Da kommt etwas aus der Quelle!“, meinte einer der anderen und Gwydion wirbelte herum, um die Gestalt, die er am Boden gesehen hatte, aus dem Wasser der Quelle steigen zu sehen.
    Ein Geist. Der Geist eines Mannes. Eines Mannes, der zumindest gewisse Ähnlichkeit mit Gwydion hatte. Der junge Druide schluckte. Die Erscheinung wirkte nicht aggressiv.
    „Wer bist du?“, fragte Gwydion.
    „Ean Moreala.“, kam eine Stimme, die seltsam schwach wirkte und wie ein fernes Echo.
    „Was? Was hat er gesagt?“, fragte einer der Waldläufer, die nie die alte Sprache der Druiden gelernt hatten.
    „Er… er sagt er sei…“, Gwydion stockte und sah die anderen Druiden an, die den Geist wohl verstanden hatten, „…er sagte er sei Moreala.“

  17. Beiträge anzeigen #97
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    "Moreala...", sagte Ornlu, wie so manch andere auch mehr zu sich selbst. Er hatte sich da durchaus was anderes vorgestellt und die ganze Situation auch weit blutiger, doch der da? Der da war ein alter Kauz, etwas blass und durchsichtig und er sprach etwas verzerrt oder einfach nur langsam. Ein Geist, der ihnen was erzählte. Doch was? Das verstand nicht jeder und Ornlu hatte da Mühen, es genau zu verstehen, weil alle doof daher brabbelten und fragten was er sage. Manche wichen zurück und hatten gar Angst, während andere misstrauisch wurden und sich umsahen. War es ein Trick? Wenn ja, hatte es eh keinen Sinn mehr.
    "Hey! Bleibt ruhig - ALLE!", rief Ornlu und ließ auch Dekker seinen Bogen senken.
    "Entspann dich, alles wird gut.", meinte der Druide und zwinkerte, ehe er sich zu den anderen Druiden wandte.
    "Mae govannen, Mo...Moreala. Ean Ornlu.", sprach der Jäger und nickte höflich. Der Geist nickte zurück. Er schien zu verstehen oder war es nur die Geste? Ornlu wusste nicht so ganz, wusste gar nichts eigentlich. Was sollte das jetzt nun alles?
    "Lasto beth nîn...", raunte es, als ob der Wind sprach, dabei war es dieser angebliche Moreala und bat seinen Worten zuzuhören. Er wirkte kränklich, vom Alter oder viel Leid gezeichnet. Egal was es nun war, der allgemeine Kanon war der, dass man sich die Sache anhört. Auch die anderen drei Druiden stellten sich vor, sowie Nara, die die Sprache auch beherrschte. Einzig die fünf beherrschten die alte Sprache des Waldvolkes, doch reichten ihre Kenntnisse? So wie Ornlu wusste, gab es viele Dialekte in der Sprache. Einst waren sie von Sippe zu Sippe unterschiedlich. Doch sie konnten nur versuchen zu verstehen. Der Geist stellte sich noch einmal als Moreala vor und dann wurde es interessant, als er sagte was er wäre und mit dem Stab auf sich hätte. Ornlu sollte es der Gruppe als Erster erzählen, nachdem sie alle murmelnd und sich beratend einig wurde. Wie der Geist sich dabei fühlte? Er schaute hin und her.
    "...er ist ein Teil von dem was er früher war...er sagt...er sagt, dass dieser Stab sowohl sein Haus?" - "Zuflucht, Ornlu." - "Eben Zuflucht und Kerker zugleich sind.", meinte der junge Druide, ehe er zum Geist blickte der weiter erzählte. An Ornlus Mimik sah man, dass das was sie erfuhren doch überraschend war und so mancher recht gespannt war es auch zu hören. Der Geist sprach einen Dialekt, der Noreias ähnelte. Sie sprach nicht oft, aber wenn dann auch so und wie bei ihr raffte Ornlu manchmal nicht jedes Wort. Doch war nun Vivin an der Reihe zu erzählen.

    "Also, es wird etwas kompliziert, versucht mir zu folgen. Zuhören nicht starren, Siggi! - Lange genug bevor sein anderer.." - "Böser!?" - "...anderer Teil dieser hirschähnliche Naturgeist wurde, hatte er einen Teil seiner Macht in diesen Stab gebannt. - Damit jedoch bannte er auch einen Teil von sich selbst darin ein. Der Teil fehlte seiner Seele als er starb, um komplett zu sein. Moreala der Naturgeist trat somit mit unvollständiger Seele seinen Dienst als Hüter der Insel an. Ich hoffe das war so richtig?", fragte Vivin, worauf sie Zustimmung er Übersetzer erlangte.

    Der Alte erzählte weiter. Schwer war es da etwas zu verstehen und sich darauf zu reimen. Die Übersetzer hatten so ihre Mühen und reimten sich manchmal mehr auf ein Wort, anstatt es genau zu wissen. Rhys durfte nun ran und sammelte seine Gedanken.

    "...Der Hirschgeist fing alles Schlechte der Außenwelt ab, um die Insel zu schützen. Den ganzen spirituellen Unrat. Da aber seine Seele nicht komplett war, hat ihn das verändert.", erklärte der Rothaarige, worauf man sich so langsam etwas reimen konnte. Ornlu hörte den weiteren Worten des Geistes zu. Die letzten Worte waren wohl die schwersten Brocken. Das was sie in Silden sprachen, war da einfacher. Gwydion sollte dann den Rest zusammenfassen.

    "...Der Stab ist eine Waffe gegen ihn...oder eine Möglichkeit ihn zu heilen. Er kann ihn töten...oder wieder reinigen und seine Seele vervollständigen. Was aber klar ist, ist dass die Insel ohne Schutzgeist nicht lange bestehen bleiben kann. Wie ihr schon bemerkt habt.", erklärte Gwydion und überlegte, überlegte wie so jeder.

    "Der 'dunkle' Moreala ist also vom 'Bösen' der Welt eingenommen, weil in ihm etwas fehlte, kein Gleichgewicht war. Wie ein Gift hat wohl dieses 'Böse' den Hirschgeist vergiftet, bis er selbst dazu wurde - und vermutlich herrscht im Naturgeist Moreala ein Ungleichgewicht, dass immer stärker wird, je mehr die Insel stirbt. Mit dem Stab können, wir jedoch das Problem lösen. - Ich habe schon manch dunkle Tiere, Tiere die besessen waren getötet, aber keinen Naturgeist. Wird nicht einfach...vor allem das wie. Wir können Moreala jagen, wir können Moreala 'reinigen', wir können auch nichts, wenn er uns davor platt macht. Was machen wir?", meinte Ornlu, nachdem er seine Vermutung verlautbarte.
    Für ihm stand fest Moreala zu töten. Es war wohl effektiver, auch wenn die Konsequenz davon hieß, dass die Insel dann keinen Schutzgeist hätte. So reimte er es sich zumindest zusammen, ohne zu wissen, was nun aus den da nun nichts sagenden kauzigen Geist wurde. Ob er dann Schutzgeist werden würde oder nur erlöst? Letztlich vertraute der Druide da auf die Kräfte der Natur, so wie beim Hetzer würde auch dieser Naturgeist wohl eines Tages wiedergeboren werden. Bis dahin musste der Nebelorden lernen, auch mit Problemen klar zu kommen oder einfach neu zu beginnen. Man konnte sich nicht vor den Schicksalen der Welt verstecken und hoffen, dass man selbst von Konflikten verschont bleibt. Das konnten sie auch in Silden nicht und hier sahen sie den Beweis. Vielleicht - Vielleicht tendierte Silden ebenso dazu zu werden wie hier auf der Insel. Zwei Jahre hatte man dort schon 'Frieden', lebte abgeschieden und in trügerischer Ruhe. Was käme auf sie zu, wenn sie solch Probleme erlangen? Was wäre, wenn in der 'Blüte des Lebens' ebenso eine Macht gebannt war und zum König des Waldes gehörte? War dieser wirklich Druwyyd und tat selbiges, war es nur eine Frage der Zeit. Silden mussten den Konflikten der Zukunft entgegen treten, sonst waren sie die Nächsten. Dies jedoch waren Grübeleien von Ornlu, sie sollten nicht die anderen beschäftigen. Ornlu setzte sich und blieb in Gedanken, sollten die anderen reden.
    Geändert von Ornlu (03.01.2009 um 03:17 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #98
    fmSiW! Avatar von Gwydion
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    Gwydion ist offline
    „Ich bin dafür, dass wir versuchen ihn zu heilen. Es gibt einen Grund, warum damals Leute auf diese Insel gezogen sind. Und wenn ich mich daran zurück erinnere, was am Anfang unserer Reise auf der Insel stand, kann ich es ihnen nicht verdenken. Es steht uns als Gästen nicht zu über ihre Köpfe hinweg zu entscheiden, dass sich ihre ganze Insel verändern soll, wenn wir die Chance haben sie in ihrem vorherigen Zustand zurück zu versetzen und zu retten.“, meinte Gwydion, der an Ornlus Gesichtsausdruck ablesen konnte, was in ihm vorging, „…es ist doch so: wir haben geschworen die Natur und alles was zu ihr gehört zu beschützen. Wenn wir wissentlich einen Naturgeist zerstören, obwohl wir ihn retten könnten, verstoßen wir nicht gegen den Pakt, den wir geschlossen haben?“

    Eine kurze Stille trat ein, Gwydion drehte den Stab in seinen Händen und blickte den Geist an, der da in der Luft schwebte. Sein Vordauern war wohl von ihrem Urteilsspruch abhängig. Gwydion hatte ein flaues Gefühl im Magen. Eine Weile überlegte er, kaute auf einigen Worten herum, bis er schließlich die richtigen gefunden hatte.
    „Was geschieht mit dir, wenn wir Moreala töten?“, wollte der junge Druide in der alten Sprache von dem Geist wissen.
    „Ich werde vergehen. Wohin ich dann komme weiß ich nicht. Vielleicht nirgendwo hin. Eine verlorene Seele…“, erwiderte die Erscheinung und Gwydion brauchte eine Weile, bis er es übersetzen konnte, dann nickte er und teilte es den anderen mit.
    „Bist du…“, Gwydion blickte auf, einer plötzlichen Eingebung folgend, „…bist du ein Sohn Druwydds?“
    Das würde bedeuten, dass der Geist da vor ihnen ein Bruder des Naturgeistes war, der Silden beschützte. Ein Bruder des Herrn des Waldes. Ein Bruder des weißen Hirsches. Ein trauriges Lächeln zeigte sich auf den Zügen der Erscheinung. Langsam nickte er.
    „Die Geschichten haben nie von einem Bruder erzählt…“, murmelte der Druide mehr vor sich hin, doch in der alten Sprache.
    „Ich verließ Silden damals, noch bevor mein Bruder dort der Beschützer wurde. Der Herr des Waldes, so nennt ihr ihn jetzt.“ , meinte der Geist.
    „Warum?“, wollte Gwydion wissen.
    „Hm… ich entschied mich dafür. Ich war schrecklich verliebt damals… in die Frau meines Bruders. Ich entschied es wäre für alle das Beste, wenn ich ginge. Allerdings mochten einige der jungen Druiden mich so sehr, dass sie mit mir gingen. Wir gründeten den Nebelorden.“, erklärte der Geist und sein Blick schweifte ab in die Richtung, in der Gwydion das Festland vermutete.

    Nachdenklich blickte der junge Druide zu Boden. Der Geist war gut. Oder der Teil von Morealas Seele. Die Pflanzen in der Umgebung der Quelle waren heil und grün und voller Leben. Der Druide nahm an, dass sie das dem Geist zu verdanken hatten. Und immer noch war er der Meinung, dass es besser war ein Wesen zu retten, als es zu töten. Gwydion drehte sich zu den anderen um. Ja, wenn er so bedachte, was in den Köpfen vieler Menschen vorging… dann konnte er verstehen, wie Moreala so geworden war, wenn er diese ganze Schlechtigkeit bedachte, die in jedem Menschen steckte, in manchen mehr und in manchen weniger. Und dann kam noch der Krieg. Das musste das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht haben.
    „Du gehst verloren, wenn Moreala stirbt?“, fragte Gwydion noch einmal.
    „Ich gehe verloren. Eine geteilte Seele findet nach dem Tod nie mehr zusammen. Und die Teile können nie als ganze Seele gelten. Sie sind verdammt auf ewig durch das Nichts zu irren.“

    Für Gwydion stand fest, was getan werden musste. Mit grimmiger Entschlossenheit fasste er den Stab in seinen Händen noch fester. Er sah hinüber zu Vivin, die dem Geist ebenso aufmerksam gelauscht hatte und nun Gwydion anblickte. Schließlich kam sie zu ihm und stellte sich neben ihn.
    „Solange es eine Chance gibt alle glücklich zu machen….“, meinte sie.
    „…sollten wir sie nutzen.“, beendete Rhys ihren Satz und stellte sich an Gwydions andere Seite.
    Der junge Druide war ein wenig beruhigt. Mit den beiden an seiner Seite hatte er zumindest Unterstützung gegen jene, die sich nach allem dennoch für den Tod und damit die Verdammnis des Geistes und der Insel aussprechen würden. Doch der Druide hoffte inständig, dass sie einsehen würden, dass dies nur eine absolute Notlösung sein dürfte.

  19. Beiträge anzeigen #99
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    'Aber was ist, wenn der gute Teil der Seele schäwcher ist als der böse? Oder sie sich die Waage halten? Es ist doch sinnfrei das zu riskieren. Ich glaube nicht, dass wir diese Seele reinigen können! So leid es mir tut, aber wir MÜSSEN ihn töten, nur so gehen wir kein Risiko ein.', Dekker schaute in die Runde, manche Gesichter nickten zustimmend, andere schüttelten den Kopf und wieder andere waren gar nicht an der Sache interessiert.
    'Ob das egoistisch ist? Das ist mir ehrlich gesagt egal. Es mag egoistisch sein, aber nur so... nur durch den Tod Morealas ist es uns doch möglich das Risiko einer erneuten Eichenerkrankung zu minimieren. Es ist außerdem doch nur gerecht. Seht doch mal, was er gemacht hat! Er zerstört die Natur, er missbraucht seine Macht! Wir DÜRFEN ihn nicht am Leben lassen!'
    In Dekker kochte Hass und dieses ungute Gefühl, das ihn immer öfter überfiel... Er hatte Angst, musste er mit Bedauern feststellen, irgendetwas sagte ihm, dass noch was passieren würde, dass ihn etwas in Bedrängnis bringen würde... Dekker fröstelte, es war keine Zeit für sowas... Silden steht auf dem Spiel, versuchte er sich innerlich zu beruhigen.

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    fmSiW! Avatar von Gwydion
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    Gwydion ist offline
    Gwydion musste lachen. Die Argumentation Dekkers war verzweifelt und da hin geklatscht. Aber sie bot einige gute Ansatzpunkte, um zu kontern.
    „Pass mal auf. Erstens: was wäre schlecht daran, wenn beide Teile sich die Wage halten würden? Genau das ist doch das von Adanos und der Natur angestrebte Gleichgewicht. Auch wenn du vielleicht einen Dreck darum gibst, die meisten Sildener versuchen genau so etwas anzustreben.
    Zweitens: du meinst er würde seine Macht missbrauchen. Würden wir nicht das gleiche tun, wenn wir ihn mit seinem Stab zerstören. Die Macht ihn zu reinigen missbrauchen wir dazu, ihn zu zerstören. Die Macht, die uns ein Teil seines Geistes mit Hoffnung auf Rettung gegeben hat. Er kann sich nicht gegen uns wehren. Er ist uns ausgeliefert. Er hat sich uns ausgeliefert und hofft darauf, dass wir nicht zu denen gehören, die Moreala zu dem gemacht haben, was er ist. Ich fürchte da hat er falsch gehofft. Wenn ich mir ansehe, was bisher passiert ist, kann ich mir gut vorstellen, dass wir genau so daran Schuld sind wie jeder andere Mensch in Myrtana, manche mehr und manche weniger. Unsere Schlechtigkeit hat den Naturgeist genau so zu einem Monster gemacht.
    Außerdem: wer sagt uns, dass in dir zum Beispiel nicht das Böse eigentlich die Oberhand hat. Sollten wir vielleicht dich auch töten? Um sicher zu stellen, dass aus dir kein neuer Moreala wird?
    Weiter: wenn wir die Insel schutzlos machen, wer weiß, was das dann noch für Auswirkungen auf sie hat. Vielleicht wäre das der letzte Gnadenstoß für die Eiche.“
    Gwydion schnaubte und ließ sich auf einem kleinen Felsen am Rande der Quelle nieder, den Stab immer noch fest umklammert. Wütend starrte er den Boden an. Natürlich. Dies war eine Idylle gewesen, die letzte Bastion, in die Neid, Hass, Verachtung, Misstrauen, Respektlosigkeit noch keinen Einzug hatten halten können. Warum nicht? Weil es eine Macht gegeben hatte, die das alles abgefangen hatte. Doch war diese Macht unvollständig. Und so wurde sie vergiftet von allem Schlechten, das die Menschen tun oder fühlen. Wütend stampfte der junge Druide auf.
    Er war so schrecklich hilflos. Das alles hatte niemand aufhalten können. Grimmig blickte er auf und sah jedem, der ihn anblickte ins Gesicht. Ja, sie alle, wie sie da standen und darüber nachdachten, ob sie eine Seele, eine Insel, eine Gemeinschaft anderer Gleichgesinnter verurteilen wollten, sie alle waren genau so schuldig an dem, was hier geschehen war. Und nun wollten sie ihre Fehler einfach beseitigen, indem sie das taten, was sie versuchten aufzuhalten: Zerstörung.
    Wie kurzsichtig die Menschheit doch war.

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