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  1. Beiträge anzeigen #101
    Schwertmeister Avatar von Uglúk
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    Uglúk ist offline
    »Erster!«, hatte Uglúk durch das Lager gerufen. Kaum einen Augenblick später näherte sich dem Kriegsherrn ein Elitekrieger und salutierte kurz.
    »Unser Lager zieht um. Ein Stück weiter von hier liegt das Lager der Urkmas. Wir werden gemeinsam mit ihnen nach dem Feuerball suchen. Baut dort das Lager wieder auf, bis ich von der Jagd zurückkomme.«
    »Verstanden, Usurpator!«

    Umgehend hatte der veqlargh sich dran gemacht, die Zelte abzubrechen, so dass helle Aufruhr im Lager herrschte. Uglúk und Brosh bekamen nur noch wenig davon mit, da sie sogleich auf den Riesenelefanten stiegen und in die Ebene hinausritten. Zu ihrem Glück hatte sich der Nebel des letzten Tages ein wenig gelichtet und gab ihnen nun einen weiten Blick frei.
    »Du hast dir wirklich eine schlechte Zeit für sowas ausgesucht.«, brummte der Oberst dem Kriegsherrn herüber.
    »Es ist Winter. Und so wie es aussieht, ist der schwarze Bulle mitten in seiner Musth. Sowas kann sich lang hinziehen, bis er wieder normal wird. Und in der Zwischenzeit ist er wie ein Wilder. Deshalb stürmt der Kerl auch wie verrückte durch die Gegend.
    Wenn du ihn einfangen willst, musst du deshalb doppelt vorsichtig sein. Manchmal ist es da besser, ihm einfach nur aus dem Weg zu gehen.
    «
    Langsam kamen sie vorwärts. Immer Ausschau haltend nach der Herde von Mammuts. Noch bevor den beiden Orks bewussten geworden war, wohin sie mussten, hatte aber schon der Riesenelefant sein Ziel erkannt und hielt geradewegs darauf zu. Vor ihnen breitete sich die Herde Tiere aus und schnell erkannten sie, wo sich der schwarze Bulle befand. Nämlich dort, wo am meisten Unruhe herrschte.
    »Siehst du das? Der Kerl macht nicht mal vor seinen Artgenossen halt, solange er in der Musth ist. Und wenn er selbst Familienmitglieder angreift, kannst du dir ja denken, was er mit einem Ork anstellt, der ihn schief anguckt.«
    Lautes Brummen und Quietschen begrüßte den Riesenelefanten. Große und kleine Mammuts näherten sich ihrem grauen Artgenossen und schnüffelten zum Wiedersehen mit den Rüsseln in der Luft. Den schwarzen Bullen schien das Ganze nur wenig zu interessieren. Er trottete ein wenig abseits der Herde durch den Schnee und kehrte ihnen den Rücken zu.
    Uglúk kletterte indes auf den Schlachtturm zu Brosh und holte einen Leinensack hervor, den er dem Kriegsherrn in die Pranke drückte.
    »Kekse. Du wirst ihn irgendwie davon überzeugen müssen, dass du in Ordnung bist. Mit Gewalt kommst du hier nicht weit. Außer du willst deine Krieger herholen. Aber jetzt komm.«
    Kaum hatte Uglúk den Satz beendet, hatte er sich bereits über die Brüstung des Schlachtturms geschwungen und war hinuntergeklettert. Brosh tat es ihm gleich und bald sahen sie sich umringt von Mammuts.
    »Mach keinen Mist. Keine schnellen Bewegungen oder sowas. Sie sind ganz friedlich, man darf sie einfach nicht reizen. Nur bei dem schwarzen Bullen ist es gerad anders.«
    Während der Riesenelefant zurückblieb und die Herde sich vor allem auf ihn konzentrierte, stapften die beiden Orks zwischen ihnen hindurch. Uglúk achtete darauf, dass sie immer einigen Abstand zu den Tieren hielten. Zwar waren sie nicht aggressiv, aber genauso gut könnten sie die beiden Kriegsherrn aus Versehen zerquetschen. Schließlich näherten sie sich langsam dem schwarzen Bullen. Er stand immer noch isoliert und äugte ab und an zur Herde hinüber. Offenbar gefiel es ihm nicht ganz, dass jetzt so ein großer Nebenbuhler in sein Revier eindrang. Deshalb schnaubte er manchmal verächtlich in die Richtung, aus der die beiden Orks kamen. Ihnen schenkte er zuerst auch keine Beachtung. Zu klein waren sie und zu unwichtig für diesen Brocken. Uglúk blieb in gehörigem Abstand stehen und deutete Brosh an, dasselbe zu tun.
    »Er soll sich langsam an uns gewöhnen.«
    Und das sah dann so aus, dass sie einfach nur da standen und warteten. Der schwarze Bulle lief unterdessen mal von da nach dort und wieder zurück. Ganz ohne seine Herde wollte er wohl nicht sein. Aber die zog es vor ausgiebige Gespräche mit dem Riesenelefanten zu haben, der wiederum auf Uglúk wartete. Während sie so im Schnee standen, griff Uglúk in den Leinensack und zog einen prankengroßen Keks heraus. Er legte ihn wohl platziert auf den Schnee und ging dann ein Stück weit zurück, um wieder zu warten.
    »In Kap Dun haben sie versucht den dort hinten zu fesseln.«, sagte der Oberst zu Brosh und deutete in Richtung des Riesenelefanten. »Sie hatten alle Mühe damit, dabei war das halbe Dorf mit ihm beschäftigt. Und am Ende nützte es doch nichts. Du kannst natürlich versuchen, seinen Willen mit Gewalt zu brechen. Aber was willst du an deiner Seite haben? Einen unterwürfigen Sklaven, der dir nur aus Angst folgt, oder einen starken Freund, der es aus Vertrauen tut? Ich sag dir, ein Sklave rettet dich nicht, wenn es brenzlig wird.«
    Nun geschah etwas. Auf seinem Weg hin und her, entdeckte der schwarze Bulle den Keks im Schnee. Er schnaubte wütend über das ungewohnte Ding in seiner Umgebung. Der Keks gehörte hier nicht her, musste er sich gedacht haben. Trotzdem oder gerade deshalb beschnupperte sein langer Rüssel das Teil. Mit viel Geschick nahm er ihn damit auf und schon einen Augenblick später war der Keks im Maul des Kolosses verschwunden. Uglúk brummte zufrieden.
    »Er mag also Kekse. Das ist ein gutes Zeichen. Du kannst ihm nicht einfach sagen, dass er irgendwas für dich tun soll und dann macht er es. Nein, wenn du was von ihm willst, musst du ihm auch was dafür geben.
    Das erste was wir wollen, ist, dass er uns folgt. Deshalb müssen wir ihm klar machen, dass er mehr Kekse bekommt, wenn er das macht. Übertreiben dürfen wir es dabei aber auch nicht, sonst gehen uns die Dinger aus.
    «
    Wieder nahm Uglúk einen Keks und deutete Brosh an, ihm zu folgen. Ganz langsam, beinahe in Zeitlupe, näherten sich die beiden Orks dem schwarzen Bullen. Jetzt nahm er auch unverkennbar Notiz von ihnen und blickte grimmig zu ihnen herunter. Der lange Rüssel reckte sich ihnen schnüffelnd entgegen. Als er dann wohl erkannte, dass diese beiden genau dieselben waren, die er auch schon am Vortag gesehen hatte, trompetete er Brosh und Uglúk zornig an. Bevor schlimmeres passierte hielt Uglúk dem Koloss aber noch den Keks hin. Den Geruch nahm das Tier schnell auf, zögerte einen Moment und näherte sich dann mit dem Rüssel, um den Keks ziemlich unsanft aus Uglúks Pranke zu reißen. Aber damit nicht genug. Offenbar hatte der schwarze Bulle erschnüffelt, dass hier irgendwo noch mehr davon wären. So zog der Rüssel neugierig seine Bahnen und kam immer näher an die beiden Orks.
    Ohne Worte deutete der Oberst dem Kriegsherrn an, einen Keks aus dem Sack zu holen und hinzuhalten. Was auch immer passiert war, es gefiel dem schwarzen Bullen nicht. Denn mit einem Mal holte der Rüssel aus und warf beide Kriegsherrn wie Streichhölzer durch die Luft. Sie landeten unsanft im Schnee und der Bulle trottete ein Stück weiter.
    »Die Musth macht ihn wirklich launisch. Wir versuchen es gleich noch mal. Aber sei vorsichtig, wenn du ihm einen Keks gibst. Das gerade war nur ein kleiner Schlenker gewesen.«

  2. Beiträge anzeigen #102
    Kriegerin Avatar von Snak gra-Bura
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    Snak gra-Bura ist offline
    Nicht, dass sie sie schon verfolgen mussten, nein, jetzt mussten sie auch noch im selben Lager wie die Urkmas schlafen. Snak gefiel diese ganze Sache nicht. Ganz und gar nicht. Sie hatte generell nichts gegen den Clan, doch wusste sie, dass Brosh und Nug alte Kontrahenten waren. Und wenn Nug die Urkmas nicht ausstehen konnte, gab es sicherlich einen Grund dafür. Nicht umsonst hatte er zusammen mit ihr den Plan ausgeheckt, die Urkmas auszuspionieren.
    Die Situation war angespannt. Nicht weil es so verdammt kalt war, weil dort draußen wirklich unangenehme Wesen hausten – nein, die Atmosphäre schien förmlich zu knistern, als die beiden Clans so dicht aufeinander hockten. Normalerweise hatten sie nicht viel miteinander zu tun – die arroganten Urkmas in ihrem Turm, die Shaks überall in Faring verteilt. Doch jetzt waren sie gezwungen, aufeinander zu sitzen. Sie mussten gemeinsam agieren. Und auch wenn das scheinbar ganz gut klappte, unterschwellig bemerkte Snak doch eine gewisse Rivalität. Oder sie versuchte, sich eine einzureden. Die beiden Führer der Trupps waren verschwunden, so berichteten es jedenfalls die niederen Ränge und die beiden Gruppen konnten nicht viel mehr machen, als herumzusitzen und abzuwarten.
    Wenn sie überhaupt noch dieser seltsame Himmelserscheinung begegneten. Snak wusste ohnehin nicht, wie das funktionieren sollte. Was erwarteten die Urkmas? Die alte Prophezeiung, ja schön und gut, davon hatte sie gehört, aber wie sollte etwas vom Himmel herunterkommen? Sie weit wann fielen Sterne einfach so vom Himmel? So etwas passierte einfach nicht. Sie jagten einem Gespenst hinterher, einem Hirngespenst der Urkmas. War sicher die Idee eines dieser widerlichen Schamanen. Einfach sinnlos. Sie würden hier nur Schnee finden.
    Einzig der Befehl Kans hinderte die Kriegsherrin daran, einfach wieder abzumarschieren.

    Zwischenzeitlich war der Abend hereingebrochen und Snak saß nun seit einigen Stunden am Feuer. An den Umbauarbeiten wollte sie sich nicht beteiligen, Wache musste sie nicht mehr schieben und draußen gab es nur Schnee – was sollte sie da anderes machen als vor dem Feuer sitzen und sich langweilen?
    Obwohl – da fiel ihr noch etwas ein. Im Hintergrund bemerkte sie jemanden herummarschieren.
    „Hey du! Ich habe Hunger, bring mir was zu Fressen!“, gebot sie in die Dämmerung im Vertrauen darauf, niemanden Höherrängiges aus Versehen anzufahren. Es gab einfach niemanden, schloss Snak selbstzufrieden und messerscharf.

  3. Beiträge anzeigen #103
    Ehrengarde Avatar von Brosh dar Urkma
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    Brosh dar Urkma ist offline
    Was auch immer diese Musth war, es schien das ganze Vorhaben ziemlich zu erschweren. Der schwarze Häuptling schien von einem Moment auf den nächsten Verrückt zu spielen. Gleichzeitig schien dies seine Herde nicht im geringsten zu kümmern. Nein sie spielten lieber mit Uglùks Elefanten, als dem Schauspiel auf der Ebene Beizuwohnen.
    Langsam und vorsichtig, tasteten sich Brosh und der schwarze Bulle an sich heran. Doch immer wenn Brosh dachte, er habe es geschafft einen weiteren Schritt zu machen, spielte der Bulle wiede verrückt und machte sich aus dem Staub.
    Uglùk seinerseits begab sich immer mehr abseits um die beiden unter sich zu lassen. Nur ab und an kam er etwas näher zu Brosh um ihm einen Tipp zu geben, wie er sich verhalten sollte.
    Nachdem sich Brosh nach einigen Malen eine blutige Nase geholt hatte, als ihm der Bulle mal wieder eine verpasste, hatte der Kriegsherr den Dreh langsam raus, dem Rüssel auszuweichen, wenn er mal wieder nach Brosh ausschlug.
    Zuerst war es Brosh ziemlich schwer gefallen, sich das Tier vor ihm als denkendes Wesen und vorallem als zukünftiger Freund vorzustellen. Der Kriegsherr hatte bisher nur einen richtigen Freund gehabt. Thugdok, der pazifist. Brosh musste grinsen, jaja das waren noch Zeiten als er noch ein mikrieger Krieger war und sich mit dem wehleidigen Feigling abgab. Obwohl er so ziemlich das Gegenteil Broshs war, hatte er nur gute Erinnerungen an ihn.
    Die Gedanken an seinen Alten Freund waren aber sehr wirkungsvoll. Brosh erinnerte sich wieder daran, wie sich wahre Freundschaft anfühlte und versuchte dies dem Bullen zu vermitteln. Und das war nichteinmal so schwer. Der schwarze Häuptling der Mammuts gefiel dem Kriegsherren voll und ganz, gross, imposant, durchdringender Blick, wild, aufbrausend, kräftig, eigenwillig, neuigierig.
    Brosh musste lachen, als ihm der Bulle einen weiteren Kecks ganz sanft aus der Pranke nahm, nachdem er dem Kriegsherrn gefolgt war. Er hatte es geschafft die ganze Aufmerksamkeit des Tieres auf sich zu lenken. "Soso, du magst also Uglùks Keckse." meinte er als das Mammut vor ihm stehen blieb und den Kriegsherrn auffordernd anblickte und schliesslich den Rüssel erneut ausstreckte, als wolle er noch einen.
    Nur weil du mir ein paar Schritte nachgelaufen bist, soll ich dir noch einen geben? dachte Brosh und grinste bei der Idee die ihm gerade eingefallen war. Die Frage war bloss, ob sie so intelligent war. Doch darüber zerbrach sich der Kriegsherr nicht den Kopf, nein er führte schon aus, was er gedacht hatte.
    "Ich hab nicht mehr viele Keckse mein Lieber! Und ich mag sie auch!" meinte Brosh und anstatt den nächsten Kecks seinem Tier hinzustrecken biss er selbst rein.
    Uuhhäärg, man konnte gar nicht beschreiben wie hässlich die schmeckten. Uglùk mochte zwar ein guter Kämpfer sein, aber backen konnte er auf jeden Fall nicht, aber vermutlich mussten die so sein, damit die Mammuts sie mochten.
    Mühevoll schluckte Brosh den Biss herunter und musste tief Luft holen, ehe er erneut zubeissen wollte, doch da machte ihm der schwarze Häuptling einen Strich durch die Rechnung. Er liess ein kurzes Schnauben hören ehe er den angebissenen Kecks aus der Pranke des Kriegsherrn riss und diesen stattdessen umschubste.
    Aber nicht so hart wie am Morgen oder so unsicher und vorsichtig wie am Nachmittag, nein sanft und gezielt, als wüsste das Tier, dass Brosh das aushalten würde.
    Triumphierend tippte der Bulle mit seinem riesigen Rüssel gegen die Brust des Kriegsherren, nachdem er den Kecks geschluckt hatte. "Ugh, nicht so hart!" brachte Brosh noch so heraus, dem der Stoss fast die Luft wegdrückte. Aber er musste lachen, war das wirklich sowas wie spielerische Freundlichkeit, die das Tier hier vor ihm an den Tag gelegt hatte? Hatte es wirklich verstanden, dass Brosh einen Witz gemacht hatte, oder war das nur zufälliges instinktgesteuertes verhhalten?
    Brosh wusste es nicht. Aber die Augen des Tieres schauten ihn irgendwie freundlich an, ja es war Brosh fast, als hätte der Bulle die Augen Thugdoks und sein alter Freund schaute ihn mit seinem freundlichen Grinsen an. Der Kriegsherr erhob sich mühevoll, vorsichtig keine schnellen Bewegungen ausführe, er wollte nicht alles aufs Spiel setzten, wenn gerade alles so gut lief.
    Dennoch wollt er herausfinden, ob es der schwarze Häuptling ehrlich mit dem Häuptling des Urkmaclans meinte, oder ob es nur Zufall war, Schritt um Schritt, die Füsse präzise in den Schnee stellend, trat der Kriegsherr auf den Bullen zu und streckte schliesslich seine Hand nach dem Tier aus. Einen kurzen Moment zögerte die riesige Kreatur, dann liess sie es zu, dass der Kriegsherr seinen Rüssel berührte.
    Nur um einen Moment später aufzuschrecken und zurückzuschrecken. Ebensoschnell machte das Tier kehrt und trampelte in Richtung Dunkelheit.
    Brosh schaute dem schwarzen Häuptling wehmütig nach, ja er hatte das Tier zu mögen begonnen. Den ganze Tag hatte er mit seinem neuen Spielgefährten verbracht, ja Spielgefährten, das waren sie im Moment, nicht mehr und nicht weniger, aber Brosh hatte ein gutes Gefühl. Die Frage war nun nur noch, was Uglùk dazu meinte, war das alles nur Zufall, und würde die Musth weitere Probleme machen?
    Als hätte Brosh nach ihm gerufen, trat nun Uglùk hinter ihm aus dem Schatten und blieb neben ihm stehen. Der Urkma schauten seinen Kampfgefährten und im Moment auch sowas wie Lehrmeister fragend an.

  4. Beiträge anzeigen #104
    Schwertmeister Avatar von Uglúk
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    Uglúk ist offline
    Die muskulösen Arme vor der Brust verschränkt, sah Uglúk noch mal dem schwarzen Bullen hinterher. Dann nickte der Kriegsherr.
    »Nicht schlecht. Ich kann dir allerdings nicht sagen, ob er dich tatsächlich mag oder einfach nur scharf auf die Kekse ist. Zwar kenne ich mich mit den Viechern aus, aber genau deshalb kann ich es dir nicht sagen. Denn sie sind sehr schlau und können dich genauso gut austricksen wie du sie. Auch wenn du vielleicht glaubst, dass dir sowas nicht passieren kann. Unterschätze niemals diese Kolosse, denn sie sind stark und clever.
    Aber selbst wenn er dich an der Schnauze herumgeführt hat, kannst du vielleicht sein Vertrauen gewinnen. Eins ist jedenfalls sicher. Er hasst dich nicht, sonst wärst du jetzt tot. Eine gute Voraussetzung.
    « Uglúk lachte laut. Er konnte sich gut daran erinnern, wie schwierig es beim Riesenelefanten gewesen war. Es hatte ewig gedauert, bis er dem Ork auch nur ein bisschen über den Weg getraut hatte. Vielleicht hatte es daran gelegen, dass er die ganze Zeit gefesselt gewesen war. Niemandem gefiel sowas. Der schwarze Bulle konnte hingegen machen was er wollte. Und wenn ihm Brosh zu viel wurde, trottete er einfach davon und ließ den Kriegsherrn im Schnee stehen.
    »Am besten kehren wir zum Lager zurück. Im Dunkeln irgendwas zu probieren, bringt sowieso nichts. Am Ende tritt er aus Versehen auf uns drauf. Außerdem können wir die Truppe nicht unbeaufsichtigt lassen. Die waren jetzt schon lang genug allein.«
    Brosh stimmte zu und gemeinsam kletterten sie auf den Rücken des Riesenelefanten hinauf, um loszustapfen.
    »Wenn wir ihn Morgen wieder besuchen und er immer noch von dir Kekse will, ist das wohl ein gutes Zeichen. Noch besser, wenn er dich auch näher heranlässt. Aber wir sind ja nicht nur zum Füttern da. Deshalb muss dann schon mehr kommen. Du sollst nicht auf ihn zugehen. Es muss genau andersherum sein. Stell dich irgendwo hin, ruf nach ihm oder mach irgendwie sonst auf dich aufmerksam. Und wenn er guckt, zeig ihm den Keks. Er wird sich dann schon überlegen zu dir zu kommen. Da haben wir schon das erste Kommando.
    Anfangs brauchst du natürlich immer wieder Kekse. Aber nach einer Weile lässt du den Keks einfach weg. Streichle ihn am Besten, damit er nicht umsonst gelaufen ist. Außerdem werdet ihr euch durch die Berührung vertrauter. Pass aber gut auf den Rüssel auf. Der sieht vielleicht nur wie eine lange Nase aus, aber der kann damit das gleiche anstellen wie du mit deinen Pranken. Nur dass dahinter ein paar Tonnen Gewicht stehen. Die brechen dir und mir ohne Anstrengung das Genick, wenn ihm gerad danach ist. Also Vorsicht.
    «

  5. Beiträge anzeigen #105
    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline
    Shaks - bis auf Gorbag kannte Tat'ank'Ka nur deren Kriegsherrn Nug Na Shak. Aus einen Kampf, den er damals als Aufseher natürlich verlor, aber sich wacker beim Manöver schlug. Im Lager war es seltsam, seltsam ruhig. Wie die Ruhe vor dem Sturm, aber wieso sollten sie sich hier bekriegen? Ein paar waren sich wohl nicht grün, aber das war unter Orks immer so. Tat'ank'Ka verhielt sich da ruhiger, klagte nicht, lästerte nicht, jammerte nicht. Er war kein Waschweib, sondern Krieger und dieser Krieger hatte so manch andere Dinge als Ziel. Immer wieder blickte er nach oben, überlegte ob man die Klippe hinauf klettern könnte. Dann wiederum ging er auf Jagd mit anderen Urkmas, immerhin wollte man richtiges Fleisch essen. Shaks taten selbiges und wenn sie nicht bald wieder aufbrechen würden, gäbe es kein leicht zu findendes Wild mehr in diesem Gebiet. Wobei dies nichtig war. Die Söldner waren ja auch noch da und bis auf den ganz großen, waren sicherlich die anderen ganz bekömmlich. Den Dunkelmorra hatte sich Tat schon ausgeguckt. Dunkelmorra hatte er noch nie gegessen und sollten die Söldner als Nahrungsquelle enden, dann würde er sich bemühen diesen zu schnappen. Doch bisher gab es keinen Grund. Die Jagdausflüge waren bisweilen erfolgreich gewesen. Bemühen tat sich Tat'ank'Ka auch im Lager, genauso wie ein paar andere. Irgendwie musste man sich ja warm halten und es war eine nette Abwechslung den Clansbrüdern bei leichten Übungskämpfen zuzusehen oder selbst sich in den provisorischen Ring zu stellen. Mal mit Waffe, mal ohne im orkischen Ringkampf. Diesen beherrschte jeder Ork so halbwegs und es war ein interessantes Kräftemessen, bei dem es nicht nur auf die Kraft ankam. Momentan jedoch machte er weder das eine oder andere, sondern vorbereitete sich auf den Krater. Er hatte da so ein Gefühl, andere auch und dafür wollte er vorbereitet sein.
    So übte er sich im schleudern des Speeres auf Entfernung. Der Baum dankte es dem Ork sicherlich nicht, gab aber ein hervorragendes, kleines Ziel, das man nur mit viel Übung und Feingefühl gut traf.

  6. Beiträge anzeigen #106
    Ehrengarde Avatar von Brosh dar Urkma
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    Brosh dar Urkma ist offline
    Als die beiden Kriegsherren das Lager erreichten herrschte eine seltsame Stimmung. Einige Urkmas, darunter auch Gurk, mochten es gar nicht, dass ihr rivalisierender Clan nun im selben Lager war. Andere nahmen die Situation gelassen, zumal es sich bei den Neuankömmlingen um Orks handelte und die waren eigentlich jedem lieber als die stinkigen Morras.
    Beide Kriegsherren hatten ihren Truppen klar gemacht, was sie von ihnen erwarteten, nämlich Ruhe und Gehorsam. Für den Verlauf der Mission wurde zusammengearbeitet und jegliches Handeln, das gegen diesen Grundsatz verstiess, würde nicht toleriert!
    Keiner der beiden musste dabei ziemlich deutlich sein, ihre Truppen zeigten wie immer, Disziplin und Gehorsam wie es sich gehörte. Brosh stellte Gurk und seine Jungs als Wachen für den Offizierssektor im Urkmalager ab, damit sie nicht auf dumme Ideen kamen, aber auch wirklich keiner der Shaks auf dumme Ideen kam. Ur'Gosh sollte sich mit dem ersten der veqlargh absprechen und die Leitung über die Pfadsuche übernehmen. Bisher endeten alle Versuche der Späher in Sackgassen oder unpassierbarem Gelände. Ein etwas grösserer Spähtrupp wurde nun auch geschickt um zu schauen ob man um die steile Felswand herum kam.

    Die beiden Kriegsherren ihrerseits hatten sich wieder auf dem Riesenelefanten Uglùks in Richtung Mammutherde aufgemacht. Der Oberst des Shakclans erklährte Brosh auf dem Weg verschiedene Dinge über das Verhalten der Mammuts. Das einzige, was sich der Kriegsherr wirklich merken konnte, war, dass man die Tiere immer genau beobachten musste. Manchmal war es schwierig auf den ersten Blick zwischen Freude und Angst oder gar Angriffslustigkeit zu unterscheiden. Beim genauen Hinsehen konnte man dies aber deutlich sehen.
    Ein weiterer Gedanke, an den sich Brosh nur schwer gewöhnte, war, dass dieses Tier ihn ebenso gut austricksen konnte, wie er es mit ihm tat. Aber Uglùk musste fast recht haben, denn genau dieses Gefühl hatte Brosh gestern erschlichen, dass der schwarze Häuptling mit ihm ein wenig gespielt hatte. Trotzdem fühlte der Kriegsherr, dass da mehr sein musste als nur das Spiel. Die Frage war nur, wie man diesen Part verfestigen und das Spiel in den Hintergrund rücken konnte.
    Der Nebel hatte sich inzwischen ganz aufgelöst, so konnten die beiden Kriegsherren schon vom Waldrand aus über die ganze Ebene blicken. Ebenso einfach erkannten sie die Mammutherde. Der schwarze Häuptling war wie imemr etwas abseits und mit sich selbst beschäftigt.
    Brosh schnappte sich den Sack mit den Keksen und liess sich nun, schon ziemlich gekonnt, vom Rücken des Elefanten herunter. Dann blickte er fragend zu Uglùk hoch. "Noch irgendwas, das ich heute beachten sollte?" fragte der Urkma, der es kaum erwarten konnte seinen zotteliegen Spielgefährten wiederzusehen.

  7. Beiträge anzeigen #107
    Schwertmeister Avatar von Uglúk
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    Uglúk ist offline
    »Alles wichtige weißt du erstmal.«, antwortete Uglúk und seilte sich ebenfalls vom Riesenelefanten herunter. »Zeig ihm, dass du in Ordnung bist. Deshalb keine hastigen Bewegungen oder sowas. Gibt keinen Grund dafür. Außer, wenn er gerade dabei ist über dich drüber zu rennen. Zeig ihm Respekt, schließlich ist er der Chef der Herde. Aber du darfst auch nicht schwach sein. Herauszufinden, wie du beides hinbekommst, ist der schwierige Teil. Das ist bei jedem anders. Ein Erfolgsrezept gibt es nicht. Das ist eine Sache nur zwischen dir und ihm.
    Und denk dran, er ist clever. Versuch gar nicht erst ihn auszutricksen. Wenn er das spitz kriegt, bist du platt. Deshalb solltest du ihn auch als Belohnung streicheln, wenn du ihm keinen Keks mehr gibst. Als kleine Entschädigung. Erst wenn du dir wirklich sicher bist, dass er dir vertraut, kannst du es auch ganz ohne Belohnung versuchen. Aber auch dann hin und wieder mal was geben.
    Falls er wieder am Rad dreht, hängt das mit der Musth zusammen. Schlechte Laune ist da ganz normal. Solange wir hier allein mit ihm sind, ist das auch kein großes Problem. Wann die vorbei geht, kann ich dir nicht sagen. Das kann heut sein oder in ein paar Wochen. Dafür gibt es keine Regeln. Werden wir ja sehen.
    Würde dann vorschlagen, dass jetzt Fütterungszeit ist. Erst zeigen, dass du wieder da bist und auch was dabei hast und dann langsam auf Abstand gehen, damit er auch mal laufen muss.
    «

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #108
    Geißel Farings  Avatar von Faren
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    Faren ist offline
    Das hatte man davon wenn man einmal persönlich Wache schob, um die eigenen Männer ein wenig zu entlasten. Jetzt konnte er irgendso einem orkischen Bastardt auch noch etwas zu essen bringen, und bekanntlichen mochten Orks nur Fleisch. Also hatte er kurzerhand die beiden Schenkel eines Nordlandscavengers, welchen zwei seiner Söldner erjagt hatten von ihrem Bratspieß geklaut und war nun auf dem Rückweg zu dem hungrigen Ork. Es war wirklich zum Kotzen, das man als Orksöldner jedem dahergelaufenen Krieger gehorchen musste. Nur die Späher und oder Arbeiter hatten einem nichts zu sagen, doch das war nur ein vergleichsweise geringer Trost. Schließlich bildeten die Krieger das Rückgrad der orkischen Armee, und waren deshalb weit aus öfter anzutreffen als Späher.
    Genervt betrat der Hüne den Lichtschein des Feuers, an welchem der Ork sitzen musste der ihm vorhin befohlen hatte etwas zu fressen zu besorgen. Als er jedoch erkannte wer da am Feuer saß, blieb er wie vom Schlag getroffen stehen. Es waren Snak gra-Bura und ihre drei Anhängsel Un'um, Du'um und Hau-Drauf.

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    Kriegerin Avatar von Snak gra-Bura
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    Snak gra-Bura ist offline
    „Ahh, der Riesenmorra! Mit Riesen-Happa-Happa! Das ist gut, sehr gut“, Snak drehte sich um zu den drei Orks, die ihr für gewöhnlich auf Schritt und Tritt folgten, „verschwindet, ich möchte allein essen. Und für euch ist ohnehin nicht genug da.“

    Der Findling-große Hau-drauf (mit ungefähr derselben intelektuellen Durchschlagskraft und steinernen Beharrlichkeit) watschte langsam in die Dunkelheit, vermutlich wusste er selbst nicht, wohin. Auch Un’um drehte ab auf die Suche nach einem Feuer – einzig Du’um kräuselte seine Stirn und versuchte Gründe für diesen Befehl zu finden. Doch war sein Horizont zu beschränkt um die Beweggründe einer Orkfrau zu ergründen. Aber so ging es vielen Orkmännern. Was Snak gerne ausnutzte. Wie es bei Morras stand, wusste Snak nicht genau, vermutlich war es ähnlich, wenngleich die Morraweibchen an Schläue es auch nicht mit ihr aufnehmen können würden.

    „Komm her Morra und setzt dich“, wandte sie sich an Faren, der sein überraschtes Gesicht kaum verbergen konnte. Vermutlich konnte er sein Glück kaum fassen und ärgerte sich nur darüber, nirgendwo einen Gobbo für Kät-Schup aufgetrieben zu haben. Aber Snak begnügte sich auch mit einer der Keulen, während sie die Zweite dem Morra überließ.
    „Du hast dich bisher gut geschlagen, Morra“, begann Snak, während sie schmatzend ins Feuer starrte, „Vor allem beim Fangen der Gobbos hast du eine gute Sache gemacht. Du bist groß für einen Morra und auch recht schlau. Aber das reicht noch nicht, wenn du in die Geheimnisse der orkischen Kampfkunst unterwiesen werden willst. Un’um hat Muskeln, aber er kann nicht alles kurz und klein schlagen. Er ist zu steif und ungelenk. Er versteht nichts von Technik. Du kannst das vielleicht lernen.
    Du bist kein Ork, deshalb wirst du niemals ein so guter Kämpfer werden, wie ich es an der Axt bin. Denn Stärke und Technik reichen nicht. Du brauchst Mut und Tapferkeit. Bedingungslose Loyalität und die Bereitschaft, jeden Moment dich für deinen Kriegsherrn zu opfern.
    Das sind keine leeren Worte, Morra. Das ist es, warum wir Orks so stark sind und warum wir die rechtmäßigen Herrn über alle Völker sind. Wer gut kämpfen können will, muss nicht nur stark sein wie ein Ork, er muss denken wie ein Ork. Er muss ein Ork werden.
    Du bist ja nicht allzu weit davon entfernt, wenn ich mir dich so ansehe“, Snak lachte laut auf, auch wenn der Morra nicht wirklich über diesen Witz lachen konnte, machte dann aber ernst weiter, „ich frage dich, Morra: Warum willst du uns und mir dienen?“

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    Geißel Farings  Avatar von Faren
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    Faren ist offline
    »Weil es bei Beliars fauligen Atem, zehnmal besser ist unter einer intelligenten Kriegsherrin zu dienen, als unter einem dieser beiden Morra verachtenden Idioten die sich Kriegsherren schimpfen. Dabei waren sie nichteinmal in der Lage Vengard einzunehmen, obwohl Calintz und ich ihnen Tür und Tor geöffnet haben, als wir den Geheimgang in die Stadt entdeckten. Und jetzt kriechen sie Kan vor auf dem Boden, der nichtmal dazu fähig war die Rebellen im Hinterland ruhig zu stellen. Geschweige denn ihre dreckigen kleinen Erdlöcher aufzuspüren, dabei sind sie wirklich nicht schwer zu finden. Ich hätte ihre Position längst verraten, aber bei dem lausigen Sold soll Kan doch ruhig selber in den Drecklöchern Myrtanas wühlen.«

    Der Hüne spuckte abfällig ins Feuer, und ris anschließend mit seinen Zähnen einen großen Brocken Fleisch aus der Scavengerkeule. Er wusste das ihn solche Worte in Faring den Kopf hätten kosten können, der hier waren sie weit weg von Kan und seinen Spitzeln und wenn seine Quellen sich nicht irrten waren Urkmas und Shaks nicht gerade gut auf Kan zu sprechen.

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    Kriegerin Avatar von Snak gra-Bura
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    Snak gra-Bura ist offline
    „Mutige Worte, Morra. Törichte Worte. Das was du von dir gibst, ist Hochverrat. Ich sollte dich auf der Stelle hinrichten und ich versichere dir, ich würde meinen Spaß haben.“
    Snak biss ein weiteres Stück ab und ein lautes Knacken verriet, das ein Teil des Knochens ebenfalls dran glauben musste.
    „Uglúk ist ein treuer Krieger des Shakclans und auch Brosh hat sich in vielen Schlachten verdient gemacht. So von ihnen zu sprechen ist ein Fehler, der dir nicht noch ein zweites Mal unterlaufen sollte. Sie mögen ihre Fehler haben, doch dir steht es nicht zu, sie zu kritisieren. Verstanden? Noch einmal solche Worte und deine Zunge ist mein nächstes Abendessen.“

    Auch wenn der Morra im Prinzip Recht hatte, so konnte sie es sich doch nicht leisten, ihm ein solches Verhalten durchgehen zu lassen. So etwas öffnete Ungehorsam und Respektlosigkeit Tür und Tor. Wie die niederen Soldaten über die höheren Ränge dachten, war ihre Sache. Doch diese Gedanken gegenüber ihnen zu äußern, war ein grober Fehler. So etwas untergrub die Autorität der Führung und das wiederum konnte nicht im Sinne der Kriegsherrin sein, die ihrerseits irgendwann einmal auf bedingungslosen Gehorsam angewiesen war.

    „Respekt Morra, ist eine wichtige Tugend unter den Orks. Respekt vor den Leistungen und vor der Ehre. Wenn du einen Kommandanten nicht respektierst, hast du nichts bei uns zu suchen. Kan ist ein großer Kriegsherr und seine Erfolge sind groß. Aber auch er ist nicht perfekt, ebenso wenig wie wir alle es sind. In der Schlacht um Vengard haben viele versagt, aber es steht dir nicht zu, darüber zu richten. Der einzige Grund, warum du noch atmest ist, dass deine Einschätzung nicht vollkommen verwegen ist.“

    Snak beruhigte sich langsam wieder – bald hätte sie zuviel gesagt. Aber sie durfte nichts gegenüber einem Morra von sich geben. Sie verdienten es nicht, mehr zu wissen. Vor allem nicht, wenn es um Dinge ging, die sie nichts angingen.

    „Wenn du lernen willst, musst du zuerst lernen, was Respekt, was Ehre und was Loyalität bedeutet. Wenn es dir nur um diese glänzenden Münzen geht, Morra, dann verschwinde sofort wieder aus dem Loch, wo du hergekommen bist. Dann nämlich, wirst du nie kämpfen lernen. Der Kampf ist nicht das bloße Kreuzen von Klingen bis einer stirbt, Morra. Es geht um Ehre, es geht um Respekt und es geht um den Kampf als Kampf. Willst du bei mir lernen, musst du dein Morradenken aufgeben. Du musst die Tugenden der Orks lernen, nur dann wirst du den Weg erfolgreich beschreiten.
    Ich werde mit dir Wissen teilen, dass nicht für Morras bestimmt ist. Der Preis dafür ist dein ewiger Dienst in den Reihen der Orks. Wenn du Erfolg hast, wirst du meinen Respekt erlangen, versagst du, wird dies dein Tod sein. Dass ich dir dies mitteile, Faren, beweist mein Vertrauen in deine Fähigkeiten. Enttäusche mich nicht, es wäre keine gute Idee.“

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    Geißel Farings  Avatar von Faren
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    Faren ist offline
    »Mir ist bewusst das meine Worte an Hochverrat grenzen, und respektlos waren, aber du verlangst von mir bedingungslose Loyalität. Und beinhaltet Loyalität nicht auch, seinen Vorgesetzten stets die Wahrheit zu berichten? Wäre es dir lieber gewesen ich hätte dich angelogen, und ebenso mit gespaltener Zunge gesprochen wie es Du'um stets tut? Nein, da riskiere ich lieber meinen Kopf und spreche die Wahrheit. Als Söldner in euren Diensten müssen wir sowieso jeden Tag damit rechnen zu sterben, denn ihr Orks seit unberechenbar und der Großteil unserer eigenen Rasse will uns ebenfalls an die Gurgel. Nur weil wir erkannt haben, das dieser Krieg längst verloren ist und uns dehalb für die Seite entschieden haben bei der unsere Chancen zu überleben höher sind.«

    Der Hüne spuckte erneut aus, und schenkte sich dann etwas Wurzelschnaps in den hölzernen Becher, und reichte den Schlauch dann an die Orkin weiter.

    »Letztendlich sterben wir doch sowieso alle, wo oder wann ist dabei vollkommen egal. Nur das wie und warum ist von Bedeutung, und lieber sterbe ich als Söldnerabschaum, als das ich als Leibeigener eines fetten und faulen Königs mein Leben einer verlorenen Sache opfere.«
    Geändert von Faren (30.12.2008 um 19:20 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #113
    Kriegerin Avatar von Snak gra-Bura
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    Snak gra-Bura ist offline
    Wohlig kratzte der Wurzelschnaps in der Kehle der Orkin und wärmte auch noch den Rest ihres Körpers auf, vor allem jene Teile, die dem Feuer abgewandt waren. Denn die Kälte war tückisch in diesem Landstrich: Von vorne wärmte das Feuer, während einem gleichzeitig der Allerwerteste abfror. Da war es kein Wunder, das gerade die Orks so ein Gesöff geschaffen hatten. Dass der Morra ohne größere Probleme ihn herunterkippte, erstaunte die Orkin, auch wenn sie ihre Verwunderung verbergen konnte.

    „Ihr linkischen und hinterhältigen Morras müsstet wissen, dass die Wahrheit nicht immer die beste Wahl ist. Aber deine Entscheidung, mir deine Ansicht von Wahrheit zu sagen zeugt jedoch von Ehrlichkeit und Respekt mir gegenüber. Und diese Entscheidung war gut. Dennoch solltest du dir meine Worte merken und dich zukünftig vorsichtiger äußern. Ich habe nicht immer so gute Laune wie jetzt.“

    Das wusste Faren natürlich selbst, hatte er doch die Kriegerin mehr als einmal in dem Zustand erlebt, den sie selbst als „normal“ und alle anderen als „extrem gereizt und aggressiv“ bezeichnen würden.

    „Wir werden morgen mit den Übungen beginnen, ehe wir hier noch versauern in diesem Lager. Ich hab keine Ahnung, warum es hier nicht weitergeht, die Späher scheinen ja keinen Weg mehr zu finden durch den Schnee. Habe ich doch gleich gesagt, dass diese ganze Aktion eine beschissene Idee war. Du könntest dich nützlich machen und versuchen, etwas mehr über diesen seltsame Prophezeiung herauszufinden. Und darüber, wo die beiden Kriegsherrn sich dauernd hin verziehen. Ach, finde einfach alles heraus, was es herauszufinden gibt.“

    Mit diesen Worten nahm die Orkin noch missmutig einen Schluck Wurzelschnaps. Half auch nicht viel.

  14. Beiträge anzeigen #114
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    Brosh dar Urkma ist offline
    Also alles verstanden?! Hatte er oder nicht? Brosh war sich ziemlich sicher, dass er hatte, aber nur mit Mühe hatte er diesen kleinen beissenden Zweifel erdrückt.
    Langsam aber gezielt hatten sich die beiden Kriegsherren der Mammutherde genähert. Kaum hatte die Herde den Geruch der beiden Orks, oder vieleicht auch einfach von Uglùks Elefanten aufgenommen, kamen sie in ihre Richtung gestampft, gemächlich ohne Hast. Dasselbe Verhalten versuchten die beiden Kriegsherren an den Tag zu legen, wobei die Tiere schon ziemlich sicher wussten, dass die beiden kleinen Witzfiguren keine Feinde waren. So desinnteressiert stampften sie schliesslich auch an den beiden vorbei, allerdings mussten Brosh und Uglùk darauf achten, nicht versehentlich umgelaufen oder gar zertrampelt zu werden.
    Die Herde versammelte sich um Uglùks Elefanten und hiessen ihn erneut willkommen. Zurück blieben die beiden Kriegserren und der schwarze Häuptling der sich weiterhin abseits aufhielt und sich äusserlich nicht um den Rest der Herde zu kümmern schien.
    "Er scheint gerade verrückt zu spielen." bemerkte Brosh leise zu Uglùk, allerdings unnötig, da dieser vermutlich schon länger bemerkt hatte, dass der schwarze Riese wieder mal seiner Musth verfallen war.
    Vorsichtig blieben sie stehen und beobachteten den Mammutbullen eine Zeit lang.
    Nach einiger Zeit nickte Uglùk Brosh zu, worauf sich dieser wieder in Bewegung setzte. Langsam und konzentriert keine hastigen oder bedrohlichen Bewegungen zu machen näherte sich Brosh dem schwarzen zotteligen Riesen. In der rechten Pranke hielt er einen Keks für das Tier bereit und in der linken hielt er den Sack mit den übrigen Keksen.
    Dann plötzlich schien der Bulle den Ork zu bemerken, vieleicht bemerkte er auch nur den Geruch der Keckse oder beides, oder etwas ganz anderes, auf jeden Fall fixierte das schwarze Mammut den Kriegsherrn und stürmte ohne Vorwarnung auf ihn zu. Einen kurzen Moment der Unsicherheit wollte sein ganzer Körper die Flucht ergreifen, doch der Kriegsherr hatte sich im griff, das hier war kein dämlicher Troll der mir nichts dir nichts weiter trampeln würde, das hier war ein denkendes Mammut und im Notfall konnte er immer noch ausweichen.
    Das nächte instinkverhalten wäre ein Blick zu Uglùk gewesen, vieleicht hatte der ein Tipp auf Lager wie er sich verhalten sollte.
    Nein! Er würde das alleine durchstehen, das war eine Sache zwischen ihm un dem schwarzen Häuptling. Langsam aber sicher streckte Brosh dem sich nähernden Tier den Kecks entgegen.
    Kaum einen Meter vor ihm, blieb der Koloss stehen, nicht aber sein Rüssel, der die ganze Ansturmbewegung abschloss indem er gezielt den Kecks aus Brosh Pranke riss.
    "Rok'tar schwarzer Häuptling!" begrüsste der Kriegsherr seinen Spielgefährten, der wilt mit den Ohren wackelte, als er sich den Kecks vergnügt ins Maul stopfte. "Wir werden heute etwas spazieren gehen, ich hoffe du bist nicht so störrisch wie die Orkweiber!" plapperte Brosh vor sich hin, bevor er, zuerst rückwärtsgehen, um den Bullen im Sichtfeld zu haben und schliesslich vorwärts, immer wieder über die Schulter schauend, vom zotteligen Koloss wegschritt.
    Würde ihm das Mammut folgen? Würde der schwarze Häuptling eine weitere Berührung zulassen, sodass Brosh ihn streicheln konnte, wie es Uglùk empfohlen hatte? Aber vorallem, wenn das Tier so inteligent war wie der Shak sagte, wie lange würde es dauern, bis er merkte, dass die Kekse im Sack in Broshs linken Pranke waren?
    Er würde es wohl bald herausfinden. Ein seltsames Gefühl der Ungewissenheit machte sich in Brosh breit. Lange war es her, seid er sich über das was passieren würde, völlig ungewiss war.

  15. Beiträge anzeigen #115
    Ehrengarde Avatar von Brosh dar Urkma
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    Brosh dar Urkma ist offline
    Nicht einfach, nein es war nicht einfach dem Bulle beizubringen ihm zu folgen. Mehre Versuche schlugen fehl, vermutlich auch weil Brosh zu ungeduldig war und immer wieder zurückkehrte um den Bullen mit Keksen anzulocken.
    Dann endlich, es hatte tatsächlich funktioniert. Der Bulle war ihm brav gefolgt, erst hatte er ein wenig abgewartet, ob Brosh nicht wieder zurückkommen würde. Erst als sich der zottelige Riese versichert hatte, dass der Ork nicht wieder zu ihm zurück kommen würde, folgte er ihm. Der Kriegsherr hatte immer wieder das Kommando "komm!" wiederholt, er hoffte das Mammut würde es sich merken.
    Diesmal näherte sich der Bulle gemächlich und Brosh musste nicht fürchten umgerannt zu werden. Allerdings hielt er diesmal keinen Keks bereit, sondern streckte nur die Hand nach dem Mammut aus. Nun würde sich zeigen ob er sich streicheln lassen würde.
    Der schwarze Häuptling merkte, dass sich kein Keks in der Hand des Orkes befand. So blieb er erstmal einige Meter vor Brosh stehen und verdrehte ungläubig den Kopf.
    Einen Moment der Stille standen sich die beiden gegenüber ohne sich zu rühren. Sie schauten sich tief in die Augen und versuchten den gegenüber zu verstehen. Brosh gab sich gleichzeitig mühe keinen bedrohlichen Blick aufzusetzen, nein er versuchte gar freundschaftlich zu blicken. Dies fiel dem Kriegsherrn ziemlich schwer, es fiel ihm leichter wenn er an Thugdok dachte, allerdings musste er aufpassen, dass er nicht in der Vergangenheit schwelgte und in der Gegenwart etwas verpasste.
    Dann trat der schwarze Koloss einige Schritte näher und streckte schliesslich seinen Rüssel aus. Kurz bevor er die Pranke des Kriegsherren berührte zögerte das Mammut erneut.
    Brosh holte einmal tief Luft, er konnte spüren, dass viel von diesem Moment abhing.
    Dann, als hätte der Bulle es ihm gleichgetan, machte der zottelige Riese den letzten Schritt und tippte mit seinem imposanten Rüssel gegen die flache Hand des Kriegsherren. Heisse luft, die aus den Nüstern des Mammuts trat kondensierte an der Pranke des Kriegsherren, ehe die riesige Kreatur erneut seinen Rüssel näherte, diesmal war es Brosh der ihn antippte. Erstaunt aber nichtmehr so erschrocken wie am gestrigen Tag liess es der schwarze Häuptling zu.
    Vorsichtig trat Brosh einen Schritt näher an den Mammutbullen heran um vorsichtig und sanft über den Rüssel seiner Gesellschaft zu streicheln. Wieder wackelte der Bulle erfreut mit den Ohren.
    Er schien es wirklich zu mögen, wenn der Kriegsherr ihn streichelte. Zum Glück hatte er seine Plattenhandschuhe im Lager gelassen, weiss der Schöpfer wie das Mammut auf das kalte Metall reagiert hätte. Der Kriegsherr lächelte die Kreatur an, während er unauffällig versuchte einen Keks aus der Tasche zu ziehen.
    Vergeblich, der Bulle bemerkte den Geruch sofort und sein Rüssel begab sich auf die Suche nach der Quelle. Schnell schloss Brosh seine linke Pranke um die Kekstasche und hielt gleichzeitig den herausgefischten Keks vor den Rüssel des zotteligen Riesen.
    Dankbar nahm ihn dieser entgegen und stopfte ihn, nun noch heftiger mit den Ohren wackelnd in den Mund.
    Vorsichtig näherte er dann seinen Rüssel wieder dem Kriegsherren, allerdings schien er nicht mehr nach Keksen zu suchen, sondern zeigte direkt in das Gesicht des Kriegsherren.
    Dieser schaute zweifelnd direkt in die Nasenlöcher des schwarzen Häuptlinges, unsicher was als nächstes Passieren würde, allerdings gab es kein zurück mehr links und rechts von ihm waren die Stosszähne des Mammuts und direkt vor seinem Gesicht der Rüssel. Wenn er hier ausweichen wollte, müsste er es jetzt tun und damit würde er höchsten provozieren, dass etwas schlimmeres passierte.
    Mit mulmigem Gefühl im Magen wartete der Kriegsherr, was passieren würde. Dann stupste ihm der Koloss mit seinem Rüssel mitten ins Gesicht. Nicht so kraftvoll wie es Brosh gewohnt war, so riss ihn der Stupser ausnahmweise nicht zu boden.
    Benommen stolperte der Urkma einige Schritte rückwärts. Blut quoll aus seiner Nase, die hoffentlich nicht gebrochen war. Allerdings musste der Kriegsherr herzhaft lachen, vermutlich hatte sein riesiger Gefährte bloss versucht ihn ebenfalls am Rüssel zu streicheln. Das laute Geräusch und die Reaktion des Kriegsherren liess allerdings den schwarzen Zottelriesen vorsichtig zurückweichen. Ob er sich gerade fragte ob er etwas falsch gemacht hatte.
    Der Kriegsherr riss ein Stück seines Umhanges ab und drückte es gegen die Nase damit ihm der rote Lebenssaft nicht übers ganze Gesicht lief.
    "Mach sowas nicht nochmal!" sprach er dann bestimmt, aber nicht aggressiv. Dann streckte er seine Hand erneut aus, um zu zeigen, dass er nicht böse war.
    Unsicher tippte der schwarze Häuptling erneut gegen die Hand. Hatte er ein schlechtes Gewissen? Freundlich tätschelte der Kriegsherr den Rüssel zwei mal, allerdings beliess er es dabei, er wollte nur zeigen, dass er nicht böse war, nicht dass er es toll fand, dass ihm der Bulle fast die Nase gebrochen hatte.
    Kaum hatte sich das Mammut versichert, keinen Mist angestellt zu haben sauste der Rüssel an Brosh vorbei und schnappte sich die Kekstasche, die Brosh fallen gelassen hatte, als er gegen den Kopf gestossen wurde.
    "Nicht! Gib ihn zurück!" versuchte Brosh zu befehlen. Zu spät geschickt hatte der Koloss die Tasche unter die Lupe genommen und schüttelte er sie aus schon flogen die Kekse auf den Boden.
    Verdammt was jetzt? Wie konnte er dem Tier klarmachen, dass es sowas nicht tun sollte? Zum Glück waren nur noch wenige Kekse übrig, schliesslich hatten sie den ganzen Tag geübt.
    Freudig stopfte sich das Tier die übrigen Kekse in den Mund und schenkte dem Kriegsherrn keine weitere Beachtung mehr.
    Wars das? Hatten ihn nur die Kekse dazu bewegt sich mit Brosh abzugeben? Etwas enttäuscht suchte der Kriegsherr in der Dunkelheit nach Uglùk und seinem Elefanten. Langsam trottete der Riesenelefant auf ihn zu. Er war wohl auch der Überzeugung, dass es an der Zeit war zurückzukehren.
    Plötzlich wurde Brosh gestört. Der Mammutbulle hatte ihm mit dem Rüssel gegen die Schulter gestupst. Erstaunt schaute der Kriegsherr in die Augen des Kolosses. Irgendwie schien ihn der Gesichtsausdruck an ein freundliches zuzwinkern zu erinnern.
    Dann drehte sich das schwarze Mammut um und trottete in die dunkelheit der Nacht mit der es schon bald verschmolz.
    Kaum ein Augenblick später erreichte Uglùk mit seinem Elefanten den Ort des Geschehens. Geschickt schwang sich Brosh auf den Rücken der Kreatur, ehe die beiden Kriegsherren sich wiederauf den Weg in Richtung lager machten.
    "Wie mache ich ihm klar, dass er sich falsch verhält?" fragte Brosh den anderen Kriegsherr, der wohl just in dem Moment das inwzischen angetrocknete Blut in Broshs Gesicht bemerkte.

  16. Beiträge anzeigen #116
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    Beostram ist offline
    Beóstram saß mit verschränkten Armen und geschlossenen Lidern auf dem Boden und lehnte sich an einen kalten Felsvorsprung. Die Situation im Lager war ihm keineswegs geheuer und er sehnte sich mehr und mehr nach einem Ort, wohin er sich zurückziehen konnte und nicht wie dort, von völlig fremden Grünhäutern und noch wortkargeren Morras umgeben war. Die übrigen Träger – von den Orks „Sklaven“ geschimpft, wagten kaum ihren Mund aufzumachen und gahabten sich wohl darin, den Befehlen so schnell und so gut es ging Folge zu leisten und sich dabei auch noch gut zu fühlen.
    Das Ganze wirkte auf den Dieb sehr unwirklich und ließ ihn darüber nachgrübeln, wie er in diese Situation gekommen war. Er war nach Faring aufgebrochen, um für Arbeit bezahlt zu werden, eine Unterkunft zu haben und ein anerkannter Kämpfer zu werden. Doch davon schien noch nicht viel erreicht zu sein, denn alles um ihn herum stank nach Schweiß, Arbeit und Mammut und sein innerer Antrieb war auf ein Minimum geschrumpft.
    Er lehnte sich noch ein Stück zurück und verspürte einen Stich an seinem Gesäß. Verärgert griff er nach hinten und holte einen scharfkantigen Stein unter seiner Hose her. Schon hatte sich an seinem Daumen eine blutige Naht gebildet und ließ ihn diesen Fund verfluchen, da kam ihm der Gedanke, dass ein derart scharfer Stein durchaus nützlich sein konnte und wickelte ihn in eine Stück Stoff, um es in seiner Hosentasche verschwinden zu lassen.
    Ein gewaltiges Trompeten neben ihm schreckte ihn auf, ließ ihn aber nicht mehr so abrupt hochfahren, wie es die ersten Tage geschehen war. Er hatte sich durchaus an die Geräusche dieses riesigen Mammuts gewöhnt und sich mit dem Geruch abgefunden. Viel faszinierter war er allerdings davon, dass diese Orks dieses Tier augenscheinlich gezähmt hatten und es sich als Last- und Kampftier zunutze machten. Er beobachtete gespannt, wie ein gut gepanzerter Grünhäuter sich dem Tier immer wieder mit einem Keks in der Hand nähert, auf es einredete und ihm schließlich nach verfütterter Leckerei den Rüssel tätschelte.
    Beóstram hatte es in den vergangenen Tagen einmal gewagt, sich dem Dickhäuter auf ein paar Schritte zu nähern, sogar mit den Fingern durch sein Fell zu fahren, da erntete er von einem Ork einen vernichtenden Blick und wurde lauten Gebrülls zurück auf seine Position gejagt. Die Stärke und das Durchsetzungsvermögen dieses Kriegers war beachtlich und schien nicht von einem der Leute in Frage gestellt zu werden, also tat der Dieb sein Bestes, dem Gewünschten Folge zu leisten und so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu erregen. Er konnte es nicht gut haben, von allen um ihn herum Befehle entgegennehmen zu müssen, doch machten ihm ein, zwei Menschen, die anscheinend eine höhere Position als Sklave erreicht hatten, immer wieder Mut, indem sie einfach wie Genossen zwischen den Orks herliefen und normale Gespräche mit ihnen zu haben schienen. Dies stellte der Dieb als sein Ziel und wollte in Zukunft alles daran setzen, es möglichst schnell zu erreichen.

  17. Beiträge anzeigen #117
    Schwertmeister Avatar von Uglúk
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    Uglúk ist offline
    Wieder waren die beiden Kriegsherrn allein auf dem Riesenelefanten unterwegs, um dem schwarzen Bullen einen Besuch abzustatten. Amüsiert hatte Uglúk aus der Ferne mit angesehen, wie sich Brosh und der Koloss näher kamen.
    »Also nochmal. Wenn du ihm zeigen willst, dass irgendwas ganz und gar nicht sein darf, musst du genau das Gegenteil machen, als wenn du ihn belohnst. Dass es keinen Keks für sowas gibt, ist klar. Aber auch sonst nichts. Keine Zuwendung, kein Streicheln, nichts. Du musst ihm die kalte Schulter zeigen. Geh demonstrativ weg ohne ihn auch nur noch einmal anzugucken. Oder pack den Beutel mit Keksen beiseite. So dass er es auch mitbekommt. Da wird er schon merken, dass irgendwas nicht in Ordnung war.
    Du kannst dir denken, dass das aber nur dann funktioniert, wenn er dich auch mag. Wenn du für ihn nichts anderes als ein Futtertrog bist, ist es ihm verdammt egal, ob du abhaust oder nicht. Dann sucht er sich eben was anderes und du bist Schnee von Gestern. Erst wenn da Ansätze von Freundschaft sind und du gern gesehener Gast bei ihm bist, bringt die kalte Schulter was. Und wenn ihr beide richtig miteinander vertraut seid, kann er schon an deiner Stimme, an deinen Bewegungen und all dem erkennen, wie du gelaunt bist und was du willst. Ich glaub, orkisch verstehen sie nicht, obwohl sie clever sind. Aber sie können raushören und verstehen, wie wir gelaunt sind. Auch, ob wir auf sie wütend sind.
    Später weiß er dann, ob etwas gut oder schlecht war, nur weil er es aus deiner Stimme gehört hat. Oder auch aus Berührungen. Streicheln als Belohnung. Unsanftes Klopfen, um zu zeigen, dass was nicht in Ordnung war. Bei dem Bullen ist es etwas anderes als bei ihm hier. Er hat ein dickes Fell. Wenn du ihn knuffst, wird er das weniger merken. Aber denk nicht, dass er gar nichts merkt. Der Riesenelefant spürt jede Fliegen auf der Haut. Sie sind sehr empfindlich. Besonders an den Augen und hinten den Ohren. Dort ist ihre Haut sehr dünn. Auch am Bauch und an der Brust. Sei also vorsichtig, denn er spürt genauso Schmerz wie wir. Du musst deine eigenen Erfahrungen mit dem Bullen machen und herausfinden wie empfindlich er durch sein dickes Fell ist.
    Es ist aber nichts schlechtes daran. Wenn du später vielleicht auf ihm sitzt und ihn reitest, kannst du die Stellen hinter dem Ohr nutzen, um ihm Befehle zu erteilen. Ein bisschen Druck auf eine Stelle reicht manchmal schon. Das tut ihm nicht weh und ihr kommt ohne Worte aus. Bis dahin musst du aber erstmal kommen. Jetzt musst du zu allererst seine Freundschaft gewinnen.
    «

  18. Beiträge anzeigen #118
    Ehrengarde Avatar von Brosh dar Urkma
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    Brosh dar Urkma ist offline
    Wieder hatte Brosh einen Tag lang mit dem schwarzen Häuptling verbracht. Er schien seine Musth langsam hinter sich gelassen zu haben. Oder zumindest hatte er einen guten Tag. Brosh hoffte zwar auf ersteres, aber auch mit letzerem konnte er zufrieden sein. Keine plötzlichen Fluchtversuche, keine unvorhersehbaren Rüsselschläge, kurz es war für einmal nicht lebensgefährlich.
    Brosh hatte da weiter gemacht, wo sie gestern aufgehört haben.
    "Komm" verstand der Bulle langsam richtig gut, es schien gar als fände er es langsam langweilig und wollte etwas neues lernen.
    Vorsichtig war es Brosh auch gelungen andere Körperteile des Mammutbullens zu streicheln, so die vorderbeine und einmal konnte er sogar den Bauch des Kolosses tätscheln.
    Verhielt sich das Mammut falsch gab es erstmal einen unsanften Knuff des Kriegsherrn, dies liess der Bulle erstaunlich gut mit sich machen. Beim ersten mal war Brosh ganz schön mulmig im Magen gewesen. Danach zeigten sich aber beide erleichtert und Brosh war langsam überzeugt, dass keiner der beiden spielte.
    Der Häuptling der Urkmas hatte es sich selbst gar nicht zugetraut sich so auf ein anderes Lebewesen einzulassen. Ja es war ihm fast peinlich, dass Uglùk zusehen konnte. Nur gut, dass es auch gegenseitig war, der schwarze Häuptling hätte sein Leben wohl bald beendet, wenn er Brosh "ausgenutzt" hätte. Zu gefährlich war es mit seinen Gefühlen spielen zu wollen. Wohl auch ein Grund wieso sich Brosh nie viel mit Orkweibern auseinander gesetzt hatte, sie waren oft hinterlistig und versuchten den bestmöglichen Nutzen aus ihrem Mann zu ziehen, während sie selbst oft ziemlich unnütz waren. Murka Dar und Snak Gra Bura waren so ziemlich die einzigen Ausnahmen die Brosh kannte, erstere war fleissig und sowohl in der Viehzucht als auch im Schnapsbrennen ungeschlagene Meisterin, letztere konnte kämpfen und sich um sich selbst kümmern. Damit beeindruckte sie aber wohl kaum einen Mann, nein eher die Weiber, aber das wollte sie ja vermutlich auch.
    "So mein lieber, die Kekse sind alle, jetzt musst du wohl mit mir alleine vorlieb nehmen!" meinte Brosh zum Mammut und schüttelte demonstrativ mit dem leeren Sack in der Luft herum.
    Der zottelige Riese schien das wenig zu stören, ja er schnappte sogar mit seinem Rüssel den Sack und warf ihn in den Schnee. Den Versuch Brosh wieder ins Gesicht zu stupsen, unterband dieser mithilfe seiner Arme und einem Schritt nach hinten. "Nicht!" sagte der Kriegsherr bestimmt und knuffte den Bullen für sein Fehlverhalten.
    "Brrr!" gab das Mammut ein seltsames Geräusch von sich und schüttelte den Kopf, dann lagte er seinen Rüssel um den Bauch des Kriegsherren und hielt ihn fest, sodass es für Brosh kein entrinnen mehr gab.
    Ohne Vorwarnung hob das grosse Tier den Ork in die Höhe und trottete mit Brosh in seinem Griff richtung Felsen.
    Was war jetzt los? Brosh hatte mal wieder keine Ahnung was auf ihn zukam, irgendwie wurde dieses Gefühl langsam normal, obwohl es noch vor wenigen Tagen ziemlich ungewohnt war.
    Würde ihnen Uglùk folgen, bemerkte er überhaupt, dass der schwarze Häuptling Brosh mitnahm, oder dachte er, dass der Kriegsherr noch immer im Wäldchen stand?
    Naja wie auch immer, er konnte nun auch nichts machen, so liess es Brosh geschen und wartete ab, was wohl auf ihn zukommen würde.

  19. Beiträge anzeigen #119
    Abenteurer Avatar von Aratok
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    Aratok ist offline
    Er wusste immer noch nicht, was er von der ganzen Sache halten sollte. Im Lager war es merkwürdig still, die Kriegsherren Brosh dar Urkma und Uglúk gingen jeden Tag mit dessen Kriegselefant weg. Um es mal so auszudrücken, es herrschte gequälte Langeweile. Sicher, es wurden jeden Tag Jagdtrupps ausgesandt, Aratok jedoch hatte nicht viel zu tun. Oft saß er am Feuer und dachte über das ganze nach, aber manchmal entfernte er sich auch etwas vom Lagerplatz und übte sich mit dem Schwert.
    Die Urkmas waren es, mit denen sie ihr Lager teilten. Er hatte Geschichten vom Clan der Urmas gehört, dass dort nur die größten und besten Krieger aufgenommen wurde. Aratok hatte es bislang für ein Gerücht gehalten, aber jetzt zweifelte er nicht mehr so stark daran. Die meisten Orks der flammenden Faust waren groß und mustelbepackt, sahen durchtrainiert aus. Allen voran Brosh dar Urkma, der große Kriegsherr. Aratok hatte ihn nur einmal aus der Ferne gesehen, und gewusst, dass das der Kriegsherr sein musste, von dem alle sprachen. Und was war mit ihm? Von ihm sprach niemand.
    Ist ja auch nicht verwunderlich., dachte er und kratzte sich am Kinn. Ich muss mich erst noch beweisen. Kommt doch hervor, ihr mickrigen Morras! Und damit meinte er nicht die Söldner, die hier überall herumwuselten. Auch Syrias war unter ihnen, aber mehr kannte Aratok auch nicht. Einen mit dunkler Hautfarbe hatte er gesehen, und einen so groß wie ein Ork. Zuerst hatte er sich gewundert, aber dann war er zu dem Schluss gekommen, dass das doch nichts so ungewöhnliches war. Immerhin hatten auch die Orks unterschiedliche Hautfarben, und wenn es um Größe ging, musste man sich nur Kriegsherr Uglúk anschauen.

    Es schneite unaufhörlich, so auch jetzt. Der Ork-Arbeiter hatte sich daran gewöhnt und blendete es mittlerweile aus. Doch der Nebel hatte sich gelichtet, und so wurde er ausgeschickt, um Feuerholz zu sammeln. Tja, das war schon bitter irgendwie. Er gehörte zur dominierenden Rasse, er war ein Ork, und doch wurden ihm solch niederen Aufgaben anvertraut. Das war Morraarbeit.
    »Naja, vielleicht doch nicht. Sie sind zu schwach für schweres Holz.«, murmelte er grinsend. Bei Morras konnte man nie wissen.
    So, das müsste reichen., dachte er, als die Armee voller Äste hatte. Er schaute sich um und erblickte durch die Bäume den Schein des Feuers, da musste das Lager sein. Durch den Schnee stapfend machte er sich auf den Weg, und achtete dabei darauf, sich nicht an irgendwelchen Wurzeln oder Ästen zu verfangen.
    Plötzlich zischte es und ein paar Meter von ihm entfernt schlug etwas in einen Baum ein. Ein Speer! Aratok fuhr herum und ließ dabei vor Schreck etwas Holz fallen. Er wollte schon zur Waffe greifen, die immer an seiner Hüfte baumelte, als er den Ursprung des Geschosses bemerkte.
    »Orak, du solltest aufpassen, wo du deine Waffe hinwirfst.«, grinste er den Ork an, der nun auf ihn zuging, und hob das heruntergefallene Holz wieder auf.

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    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline
    "Aufpassen, heh?", meinte Tat'ank'Ka und trat an seinen Wurfspeer, um diesen aus den Baum zu ziehen.
    "Junge Orks müssen lernen ihre Gedanken und Augen offen zu lassen. Schau dir mal die Bäume an, dann siehst du die Zeichen des Speeres, Orak", meinte der Waffenschmied, zeigte auf die vom Wurfspeer gezeichneten Bäume und musterte den jüngeren Ork.
    Kein Urkma, also ein Shak. Hellhäutig und etwas kleiner. Nicht mal ein Späher, aber mit genug Luft nach oben. Man las es in den roten Augen. Zumindest Tat'ank'Ka der Schwarzork. Vielleicht kannte Gorbag den Wicht besser, vielleicht auch nicht. Tat jedoch wollte mal nicht so sein.
    "Rok'Tar! Ich bin Tat'ank'Ka aus den Bergen Khorinis', Urkmakrieger, Jäger und Waffenschmied Farings. Wer bist du, Orak?", fragte der Waffenschmied nachdem er zum typischen Orkgruß gesetzt hatte.

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