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  1. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #221
    Deus Avatar von Seloron
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    Seloron ist offline
    Vertrauen war gut, Kontrolle war besser, so hatte Seloron seine Schülerin natürlich nicht aus dem Auge gelassen. Nur in dem haus war er nicht mit gewesen, das war aber auch nicht nötig, alles was er wissen wollte hatte der Pirscher mitbekommen, der Rest interessierte ihn nicht.

    Inzwischen waren sie auch schon wieder weiter gezogen, wenn das stimmte was Sel vermutete war das auch besser so, zu ihrer blutigen Kleidung hatte er nichts gesagt, wobei er bisher so oder so kaum etwas gesagt hatte. Nun war es aber auch mal an der Zeit eine rast einzulegen und sich zu stärken. Feuer wurde keines gemacht, die Pause sollte nicht lange dauern, lediglich dem Körper eine kurze Ruhephase gönnen wollte er und die Zeit nutzen um etwas von dem Dörrfleisch zu essen.

    Die Pfanne hast du mir gebracht und du hast dich nicht erwischen lassen, alles andere interessiert mich nicht. Du musst sicher noch sehr viel lernen, vor allem zu gierig darfst du niemals werden, das könnte dich sehr schnell deine Freiheit kosten. Ich kann dir aber nichts mehr beibringen, von nun an liegt es ganz alleine bei dir was du aus deinen bei mir erlernten Fähigkeiten machst. Wende sie mit Bedacht an und die Erfahrung die du dabei sammelst wird dich alles Weitere lehren.
    Ich werde wieder nach Silden zurückkehren, was du vorhast weiß ich noch nicht aber es bleibt dir überlassen.

  2. Beiträge anzeigen #222
    Schwertmeister Avatar von Syrias
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Syrias ist offline
    "Was zum...?" Syrias drehte sich blitzschnell um, als ein Pfeil sich zitternd in das Holz des Karrens bohrte, neben dem der Söldner lief. Hinter ihnen hatte sich ein Trupp Assassinen versammelt, die sich nun laut johlend in ihre Richtung warfen. "Verräterisches Pack. Erst das Gold nehmen und dann sich alles holen, wa? Euch mach ich alle!" Syrias griff sich seinen Hammer und schmetterte ihn einmal zu Boden, bevor er auf seine Gegner wartete. "Arvjen! Aratok! Los, verteidigt den Karren! Wenn was wegkommt, bezahlt ihrs!"
    Die Assassinen, die immer noch schreiend auf sie zu kamen, wurden kaum langsamer. Einer von ihnen, vermutlich ihr Anführer, trug sogar zwei Schwerter und hielt eines davon links, eines rechts. Anscheinend war das der Anführer dieses Räubertrupps. Syrias Mund verzog sich zu einem Grinsen. Seine Narbe verstärkte dies nur noch. "Das ist meiner." Grinsend riss er den Hammer hoch und schrie eine Herausforderung. Der Assassine tat ihm den Gefallen und ging darauf ein.
    Ohne weitere Worte stürmten sie aufeinander zu und schon prallten sie zusammen. Syrias führte den ersten Streich aus und holte weit aus, um seinen Kriegshammer von oben herunter krachen zu lassen. Der Assassine kreuzte seine Klingen und hielt dem Hieb stand, musste aber durch die Wucht des Schlages in die Knie gehen.

    "Sohn einer Hündin, wir werden dich töten!" Zischte er dem Waffenschmied entgegen und trat diesem gegen das Schienbein. Syrias jaulte auf und zuckte zusammen, humpelte sogar ein paar Schritte zurück. "Na Warte..." Der Waffenschmied hob seinen Hammer erneut, wurde diesmal jedoch von der Attacke des Assassinen unterbrochen. Gerade so konnte Syrias dem einen Hieb ausweichen und den anderen abfangen. Dabei erhielt seine Lederrüstung aber einen ziemlichen Schnitt. Wenn das hier vorbei ist, besorg ich mir ne Rüstung aus Eisen. Die hält noch was aus... dachte er und schlug erneut zu.
    Der Assassine kreuzte noch einmal die Schwerter, doch diesmal hielten sie der Wucht des Kriegshammers nicht stand. Die klingen brachen und mehrere Teile landeten klirrend auf dem Boden. "Geht doch." Syrias trat dem Varanter die Beine weg und schickte ihn zu Boden. Benommen lag der Assassine vor ihm und rang nach Luft, nachdem der Söldner seinen Fuß auf die Brust des Mannes gestemmt hatte. "Nicht zappeln, ich muss maß nehmen." Syrias hob probeweise dem Hammer und hielt ihn ein paar Mal vor das Gesicht des Assassinen.
    "Frage: Wie klingt ein zerberstener Schädel?" Der Waffenschmied grinste, riss den Hammer hoch und schrie dabei seine ganze Wut heraus. Der Assassine hatte noch Zeit für einen ungläubigen Blick, bevor der Hammer seine Seele zu Beliar schickte und das Geräusch ertönte, nachdem es den Waffenschmied verlangt hatte. "Genau so." Dann drehte er sich um und suchte nach seinen Schülern.

  3. Beiträge anzeigen #223
    banned
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    Irgendwo in Myrtana
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    Noriko Assant ist offline
    Da war es also, dass mächtige Faring, Hauptsitz der einzig rechtmäßigen Herrscher über Myrtanas. Die Menschen hatten sich unter ihrem König, dessen Namen sich Noriko Assant nie gemerkt hatte, weil er eh zu unbedeutend war, als zu schwach erwiesen, sich selbst zu regieren. Jene, die dies erkannt hatten, arbeiteten nun als Söldner für die Orks. Die, die es nicht erkannt hatten, waren nun Fraß für die Geier, Sklaven oder würden dies sicher schon bald sein.

    Doch die junge Frau aus fernen Landen hatte derzeit nicht die Wahl, ging nicht aus freien Stücken über die steinerne Brücke, sondern als eine Sklavin, als niederes Wesen, als lebendes Werkzeug. So hart, wie der Stein der Brücke war, würde fortan ihr Leben sein, so fest, wie die Steine der Brücke zusammengefügt waren, so fest war auch ihr Status, denn sie wohl nie wieder verlassen würde. So unausweichlich, wie dieser Weg zwischen und über die Steine der Brücke führte, so unausweichlich erschien ihr der Tod als Sklavin der Orks. Die Steine der Brücke, die sie nun hinter sich ließ, waren also ein Symbol für ihr weiteres Leben und wenn sie sie jemals wiedersehen würde, würde sie noch immer eine Sklavin sein - oder in einem Kasten aus Holz stecken.

    Doch wirklich traurig stimmte sie ihr Los nicht wirklich. Sicher, sie hatte ihre Freiheit eingebüßt, doch was brachte einem diese, wenn man weder Geld, noch Heim oder Familie hatte und dahinsiechen musste? Nun, da sich sie bald im Gewahrsam der Orks und speziell Marok Bulks befinden würde, wäre ihr weiterer Lebensunterhalt gesichert. Sie würde stets Nahrung haben, stets einen Ort, an dem sie schlafen konnte, einen Herren, der sich um sie kümmern würde, selbst wenn es nur der tägliche Morgentritt in ihre Seite wäre.

    Viel grauenhafter wäre es für sie, eine Königstreue sein zu müssen. Für einen Versager, einen brutalen Kerl, einem bekloppten Irren, der jeden für ein noch so kleines Verbrechen gleich in ein Tal mit wahnsinnigen Dämonen geschmissen hatte. Zumindest war es dieses Bild, das sie immer wieder zu hören bekommen hatte, seit sie in Myrtana angekommen war, von ihren Eltern und den Menschen, die sie danach gefragt hatte. Sein Regime war Terror und was hatte es gebracht? Richtig, einen feuchten Kehricht.

    So war ihr Schicksal also gar nicht so schlimm, wie es einem erscheinen könnte und das einzige, was sie wirklich daran störte, war, dass sie von ihrer Mutter, von einem ihrer nächsten Blutverwandten, von ihrem eigenen Fleisch in die Sklaverei verkauft worden war. Denn gearbeitet hätte sie wohl auf jeden Fall für die Orks, nun brauchte sie sich wenigstens keine Gedanken mehr machen, als was.

    »Halt, Morra! Was wollen du in Faring?«
    »Argh, ich bin jetzt schon so lange Söldner, langsam solltet ihr mich doch auch so erkennen.«
    »Du nicht so vorlaut sein, wenn du nicht enden wollen tot durch mein Krush Tarach!«
    »Argh, also gut. Ich bin Orksöldner, arbeite für Marok Bulk und bringe ihm sein bestelltes 'Paket', diese Sklavin da.«
    »Du Glück haben, Marok Bulk hier gewesen sein und sagen, dass er erwarten weiblich Morra, gebracht von männlich Morra. Du kommen aus Geldern, richtig?«
    »Nein, aus Montera.«
    »Du nicht haben lügen und bestanden Test. Du und deine Morra da können gehen hinein. Doch wenn du oder Morra machen Ärger, du und Morra werden sterben.«
    »Jaja, ich kenne die Prozedur«
    ,

    meinte der Orksöldner noch, dann ging er, sein 'Paket' an der Kette mit sich zerrend, durch das Tor hinein nach Faring. Damit war Norikos Schicksal vorerst besiegelt und schon bald würde sie ihrem neuen Herrn, Marok Bulk, übergeben werden.

  4. Beiträge anzeigen #224
    Provinzheld Avatar von Great Khali
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    Great Khali ist offline
    Mit langsamen Schritten bewegte sich Khali durch die verschneite Landschaft. Die Hände schmerzten nicht weniger als gestern, wenngleich sie nicht mehr festgebunden waren. Diesmal jedoch musste er einen Karren ziehen, auf dem der alte Bauer mit der Kopfwunde lag, keine angenehme Arbeit, wenn man stundenlang durch die Pampa marschierte. Auch die Bäuerin lief mit, ließ den Blick nicht ab von ihrem Mann, doch war selbst genauso fertig mit den Nerven und den Muskeln wie ihr Knecht.
    "Jetzt bewegen doch mal ein Stück schneller stinkende Morras! Ich nicht bei Nacht erst ankommen in Montera will!"
    Morra. Dieser Begriff war Khali nicht fremd, genauso wenig die tiefe, grollende Stimmlage, von der er kam. Aus ungewissen Gründen nannten die Orks die Menschen gerne "Morras", was es auch immer damit auf sich hatte. Khali hatte es oft genug während seines Minenaufenthaltes erlebt. Da fiel dieser abgewandelte Begriff sogar öfter, als das Wort "Menschen".

    Wie er so über seine Lage resümierte, wurde ihm mehr und mehr klar, was für ein verdammtes Glück er doch hatte. Kurz nachdem die Hütte eingebrochen war, hatte es ihn wieder aus dem Rennen genommen. Von Thelma, so hieß die alte Bäuerin, war er jedoch mit einem Eimer Wasser geweckt worden(ein Grauensdelikt bei der Kälte, aber sie hatte es nur gut gemeint) und schließlich hatte sie ihm die Fesseln getrennt.
    "Nimm Rupert und komm!", hatte sie gesagt. Khali, der unter den Klageschreien des Mistkerls Lou kaum mehr klar hatte denken können, nickte nur, schnappte sich die Decke, wickelte den alten Bauern ein und folgte ihr. Dabei war ihm das Brotmesser aus der Decke gefallen, er hatte es sogleich in seinen lunpigen Schuh gesteckt (ein Grund mehr, warum er jetzt nur so langsam vorankam). Dann war er der Bäuerin gefolgt, den Hügel hinab bis zu einer riesigen, grimmigen Gestalt, deren gewaltige Axt auf dem Rücken thronte. Ogre.

    "Ah, na endlich!", vernahm er plötzlich das erleichterte Brummen des Orks, "Wir fast da seien. Montera hinter diesem Hügel, los Bewegung!"
    Khali mobilisierte alle Kraftreserven, doch wie man ihm ansah, dass er bald wieder vor Erschöpfung zusammensacken würde, nahm Thelma die zweite Seite des Karrens und half ihm. Ogre ließ das zu, es schien im egal zu sein, er hatte andere Sorgen. Zum Beispiel woher er nun einen neuen Söldner bekam. Oder was er seinem Vorgesetzten zu dem Vorfall sagen sollte.

    In seinen Augen durfte es natürlich nur ein Unfall gewesen sein, das hoffte Khali. Als das Haus eingestürzt und die beiden ihm entgegengerannt waren, verschränkte er die riesigen, muskelbepackten Arme vor seiner Brust und meinte: "Was geschehen dort oben, Morra?"
    "Ein Unfall, ein furchtbarer Unfall!", antwortete Thelma mit Tränen in den Augen.
    "Wo mein Söldner?!"
    "Tot, wie auch der Verurteilte. Die beiden sind vom Dach begraben worden."

    "WAS!?"
    Ogre hatte sich den Ort des Geschehens noch einmal genauer angeschaut. Glücklicherweise hatte Lou zu schreien aufgehört gehabt. Plötzlich wurde er zu dem Verurteilten gemacht und Khali zu dem eigentlichen Aufseher. Thelma hatte ihm damit das Leben gerettet. Er sollte ihr dankbar sein, er würde ihr wohl alle Wünsche erfüllen, wenn sie in seiner Macht lagen.

    Jetzt war er also auf dem Weg nach Montera, gewiss ein ganz neuer Lebensabschnitt für ihn. Würde es herauskommen, dass er gar kein wirklicher Aufseher war? Wurden all diese Fakten protokolliert? Oder war das egal und er wurde als solcher auf einen anderen Hof gebracht? Hatte er vielleicht einen ersten Schritt auf dem Weg heraus aus der Sklaverei getan? Fragen über Fragen, sie würden sich früher oder später beantworten. Er konnte zuversichtlich in die Zukunft gehen, schlimmer als bisher konnte es eigentlich nicht werden...

    ... dachte er.

  5. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #225
    Veteranin Avatar von Saiya
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    Saiya ist offline
    Ohne etwas zu sagen setzten die Beiden ihre Reise fort Richtung Westen, ins Innere der Wälder. Wie wenn Seloron es geahnt hätte, dass seine Schülerin nicht ganz unentdeckt erfüllt hatte, und es einen kleinen Zwischenfall gab, wie an ihrer blutbefleckten Kleidung auch unschwer zu erkennen war.

    Nach einiger Zeit rasteten sie dann jedoch, um sich kurz an Dörrfleisch zu stärken. Seloron gab Kund, dass er seiner Schülerin jetzt alles beigebracht hätte, was er wusste. Sie beherrschte jetzt zwar die Theorie, doch musste sie noch viel viel üben, um auch in der Praxis eine wirkliche Meisterdiebin zu werden. Außerdem tadelte er sie, sie solle ihre Gier im Zaume halten, würde sie die meisten Menschen eh nur in Schwierigkeiten bringen. Ganz unrecht hatte er damit ja nicht.

    Als sie auch das letzte Stückchen Fleisch verspeist hatten, wandte sich Seloron auf und teilte seiner ehemaligen Schülerin mit, dass er wieder nach Silden zurückkehren würde.

    "Ich werde nicht mit nach Silden kommen. Ich werde mich auf den Weg in die Wüste machen, da ist das Wetter hoffentlich ein bisschen besser wie hier." und deutete nur wage auf den überall herumliegenden Schnee. "Ich danke dir für alles, Meister. Ich habe viel von dir gelernt und ich hoffe, dass wir uns irgendwann mal wieder über den Weg laufen werden."

    Ohne weitere Worte drehte sich die Meisterdiebin um und fing an, dem Weg in Richtung Süden zu folgen. Sie konnte Selorons Schritte noch eine ganze Weile hören, doch dann verstummten auch diese in der Ferne. Nur wenige Schritte später hielt die Diebin plötzlich an, hielt kurz inne, drehte sich dann jedoch um und lief zurück.

    Sie hatte sich umentschieden. Sie würde zwar immernoch nach Al Shedim gehen, aber wenn sie allein schon an das letzte Mal dachte, als sie nach Varant reiste, hatte sie schon keine Lust mehr. Ihr Plan war, sich in Vengard ein Boot zu besorgen, mit dem dürfte es kein Problem sein, schneller und vorallem bequemer ihren Zielort zu erreichen. Gerade als sie den Waldrand passierte, konnte sie schon die Fackeln an dem Eingangstor erkennen; es war nicht mehr weit bis zur Hauptstadt.

  6. Beiträge anzeigen #226
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline

    Gebirge nördlich von Silden

    Tagelang hatte Candaal das Blattwerk über seinem Kopf verflucht, jetzt jedoch vermisste er es. Zwar konnte er sich wieder an den Gestirnen orientieren, doch dazu hatte er nun weder Gelegenheit noch Lust. In seinem Rücken blies ein eiskalter Wind und vor ihm erstreckte sich eine karge Felslandschaft. Ab und zu war wieder das Heulen des Windes zu hören, wenn eine neue Windböe durch die zackigen Felsen fegte. Vor einiger Zeit hatten sie mal einen Steinbock gesehen, doch an Jagd waren gar keine Gedanken zu verlieren. Hätten sie mehr Fleisch gewollt, hätten sie die Wölfe ausnehmen können, denn nun musste man sich seine Kräfte einteilen.

    Frost schlug trotz seiner Magenkrämpfe ein beachtliches Tempo an. Vielleicht gerade deswegen? Fürchtete er vielleicht, sein Ziel nicht mehr rechtzeitig erreichen zu können? Einen Moment lang hielt Candaal inne und liess Leyla und den Alten vorkraxeln. ‚Wenn Frost das hier nicht überlebt, wie sollen wir dann wieder runterfinden? Naja, runter kommt man noch leicht, aber was, wenn uns nochmal etwas bedroht? Wenn die Tiere sich unten sammeln und uns zerfleischen, sobald wir wieder unten sind?‘

    Schnaufend stützte er die Hände in die Hüfte und lehnte sich seitlich gegen einen hervorragenden Felsen. Er genoss den Moment, in welchem die Sonne seinen Rücken wärmte und wollte schon fast einen Moment lang seine Augen schliessen, als er plötzlich ein kratzendes Geräusch hörte. Er blickte sich um und entdeckte in einer Aushöhlung ein felliges Kerlchen. Neugierig streckte das Murmeltier den Kopf heraus, um den Besucher zu mustern. „Dein Fell hätt ich auch gerne…“, sprach Candaal leise vor sich her währendem er das Tierchen beobachtete.

    „Candaal!“, rief jemand von weiter oben. Es war Leylas Stimme. Eilig verabschiedete der Südländer sich vom Tier aus dem Norden und krallte die Finger in die Stufen im Fels vor ihm. Wenn ihm die Finger bloss nicht den Dienst versagten, so kalt wie es war. „Nicht stehenbleiben“, hörte er einen der Beiden sagen, als er zu ihnen aufgeschlossen hatte, doch was verstanden die schon von Bergen. Man musste die Bewohner mit Respekt behandeln, dann hatte man auch eine Chance, lebend wieder runterzukommen.

    Einige kleine Klettereinlagen später hatten sie eine Art Plateau erreicht. Vor ihnen ging es weiter bergaufwärts, aber für einen kurzen Moment gingen sie auf ebenem Boden. ‚Bitte lass die Ruine hier und nicht oben sein‘, ging dem Ganoven durch den Kopf. Seine Finger schmerzten nämlich schon ziemlich. Die Haut war ganz rissig vom rauen Stein und der Affenkälte.

  7. Beiträge anzeigen #227
    Waldläufer Avatar von Arvjen
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    Arvjen ist offline
    "Arvjen! Aratok! Los, verteidigt den Karren! Wenn was wegkommt, bezahlt ihrs!" An etwas Anderes konnte sich Arvjen nicht mehr erinnern. Ihm war aber klar gewesen, dass sie früher oder später angegriffen werden, damit hatte er gerechnet. Der junge Rekrut hasste die Assassinen, ihnen konnte man einfach nicht vertrauen. Arvjen hatte aber auch überhaupt keine Zeit um über irgendetwas nachzudenken. Er hatte alle Mühe seinen Gegner in Schach zu halten, der heizte ihm ganz schön ein. Da machte sich aber auch das harte Training wieder bezahlt. Der Rekrut wurde mit Schlägen nur so eingedeckt und hatte schon große Mühe nicht getroffen zu werden. An einen Konter hatte er bisher noch gar nicht denken können. Sein Gegner machte aber zwei Fehler, er unterschätzte ihn und er verausgabte sich, so wie es aussah. Arvjen blockte auch nicht alle Schläge, das würde nur unnötig Kraft kosten, er war den Schlägen, die es zuließen, ausgewichen. Die Zeit hatte er genutzt um seinen Gegner zu studieren. Unterlegenheit vortäuschen war eigentlich nicht seine Absicht gewesen aber der Assassine war gleich so auf ihn zugestürmt, dass er zunächst einmal in die Defensive musste. Ihm war aber auch ganz klar, dass es nicht ewig so weiter gehen konnte, auch wenn sich sein Gegner so verausgabte, würde ihm ein Glücktreffer reichen um Arvjen zu bezwingen und darauf wollte er es nun wirklich nicht ankommen lassen. Die Schläge des Assassinen kamen nicht mehr so präzise und auch nicht mehr ganz so kraftvoll.
    Jetzt war seine Zeit gekommen. Wie aus dem Nichts kam ein Streich von rechts oben, diagonal nach links unten. Einen Treffer wollte er mit diesem Schlag nicht erzielen, wäre einfach nicht möglich gewesen. Er wollte seinen Gegner aus der Spur bringen, ihn verunsichern und genau das war ihm nun auch gelungen. Der Assassine konnte Arvjen nun nicht mehr einschätzen, er hatte keine Ahnung was er wirklich konnte und genau das hatte ihn verunsichert. Arvjen hatte eine einfache Klinge aber sie war von einem wirklichen Meister seines Fachs hergestellt worden und sie war äußerst effektiv. Jetzt war auch die Zeit gekommen wo er seine Kraft einsetzen musste. So kraftvoll wie er nur konnte ging Arvjen jetzt auf den Assassinen los. Er wollte jetzt eine schnelle Endscheitung herbeiführen, musste aber auch gleich feststellen, dass dies gar nicht so einfach war. Seinen hass unterdrückte der Rekrut, seinen Hass auf die Assassinen, der würde ihm nur zum Nachteil gereichen und ihm schließlich schaden. Schulter oder Oberarm wollte er treffen, seinen Gegner so weiter schwächen, bisher leider noch vergeblich.
    Beinahe wäre er noch über seine eigenen Füße gestolpert, Arvjen hatte sich aber gerade noch fangen können. Immer mehr Stichattacken brachte er in den Kampf ein. Inzwischen wusste er schon genau wie er den Assassinen bezwingen wollte, musste seine Attacke nur noch etwas vorbereiten. Ein klein wenig zog er sich wieder zurück, wartete eine Attacke seines Gegners ab und genau jetzt war der richtige Augenblick gekommen. Einen weiteren Angriff ließ er nicht zu, sofort ging er dazuwischen und mit dem Klingenwirbel und etwas Glück hatte er es auch geschafft seinen Gegner zu entwaffnen. Schnell drehte er sich nun nach rechts um die eigene Achse und schnitt dem Bastard so die Kehle durch. Erschöpft sank er neben dem Toten auf die Knie.

  8. Beiträge anzeigen #228
    Provinzheld Avatar von Nyreth Shinem
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    Nyreth Shinem ist offline
    Die Fackel warf ihr Licht nicht sonderlich weit in die Finsternis um den Reisenden der da so ganz alleine durch die Wälder schlich. Fast schon hatte er sein Ziel erreicht, denn er sah schon die Lichter der großen Stadt dort über den Baumwipfeln hervorschimmern.
    Nyreth war der einzige der den Stillen weg entlang ging. Seine Klinge schimmerte matt in dem roten Licht der Fackel die schon fast aufgebraucht war. Es war die Letzte, doch das war nicht weiter schlimm. Immerhin beherrschte der Magier die Fähigkeit Flammen auf seinen Fingern tanzen zu lassen, was ihm die dunklen Stunden wohl erleichtern würde.
    Er hatte viel nachgedacht. Für den Weg hierher hatte er schon relativ lange benötigt. Seine Vorräte waren vor einem Tag ausgegangen, aber das war weniger schlimm als der umstand das ihm Goblins sein Geld während des Schlafes gestohlen hatten. Und das obwohl er auf einem Baum geschlafen hatte.
    Nyreth blickte zu den Kronen der Bäume hoch. Vielleicht hätte er höher klettern sollen? Nein. Wenn er gefallen wäre hätte das einen schlimmeren Effekt gehabt als das Verlieren seiner sowieso schmählichen Reisekasse.
    Nyreth schlenderte weiter, streckte sich. Er brauchte ein gutes, angenehmes Bett... Keinen Baum. Und er wollte es nach Möglichkeit noch Heute. Und morgen würde er vielleicht in Vengard ein bisschen Geld verdienen.
    Er hatte ja Waren in Braga gekauft die wohl hier etwas mehr wert sein würden. Immerhin waren Kaktussamen hier wohl nicht so häufig. Geschweige denn von Schwarzen Snappern oder ebenso schwarzen Lurkern dessen haut er mitgenommen hatte.
    Wollte er wirklich hinauf in die Kälte? Zugegeben hier war es auch nicht sonderlich warm. Man spürte den Winter, auch wenn hier kein Schnee lag.
    Er würde es sich noch einmal überlegen... Vielleicht würde er ja doch noch einen Grund finden sich selbst von dieser Reise hoch in den Norden abzuhalten.

  9. Beiträge anzeigen #229
    Schwertmeister Avatar von Kayden
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    Kayden ist offline
    Schnell lief er zu ihr hin. Vor einem Opferaltar lag eine fremde, junge Frau, über und über mit Blut bedeckt. Erst war es sonst still gewesen, in diesem Raum, das änderte sich aber nun nach und nach. Es wurde dunkler, die Fackeln schienen zu erlischen, auch wenn sie sichtbar weiter brannten. Ein schwarzer Schatten huschte an Kayden vorbei, mehr war es aber auch nicht, die Konturen konnte man nur erahnen, einen festen Körper suchte man vergeblich. Es wurden immer mehr und der Frau konnte er auch nicht mehr helfen. Der Wüstenräuber ergriff die Flucht als eine schreckliche Fratze auf ihn zugeflogen kam und sich nur eine Handbreit vor ihm in Luft auflöste.
    Kayden rannte so schnell er nur konnte, er wollte nur noch raus, aus diesem Horrortrip aber da er leider noch keinen neuen Ausgang gefunden hatte musste das wohl oder übel noch warten. Auf dem Weg in den anderen Flügel hatte er kurz freie Sicht, auf den Platz, an dem vor kurzem Noch die reich gedeckte Tafel gestanden hatte. Diese war nun weg, stattdessen war es eine Tanzfläche geworden, auf der auch getanzt wurde. Kayden konnte nichts Genaueres sehen aber da war er sich sicher, das wollte er ganz sicher auch nicht.

    Schnell hatte er die Türe hinter sich zugeschmissen und einen Stuhl davor gestellt, wohl wissend, dass das vermutlich so gar nichts bringen würde. So konnte er sich aber wenigstens für einen kurzen Augenblick einbilden, in Sicherheit zu sein. Hastig atmete er, hektisch suchte Kayden nach irgendeinem Ausgang aber nicht einmal Fenster schien es in diesem beschissenen Raum zu geben. In eine falle war er gelaufen, aus der es kein Entkommen zu geben schien. Das war es dann auch schon wieder mit der Sicherheit.

    Feiner Nebel stieg auf, er verdichtete sich zu einer halbtransparenten Wolke, nicht größer als der Kopf eines Kindes. Tentakelartige Auswüchse näherten sich ihm, wie festgefroren stand er da, konnte sich nicht bewegen, es war einfach nicht möglich, da konnte Kayden versuchen was er wollte. Erst spürte er einen leichten Druck auf seinen Lungen, dieser aber verstärkte sich sehr schnell und Kayden bekam immer schlechter Luft. Das ging so weit, dass er gar keine Luft mehr bekam. Verzweifelt kämpfte der Wüstenräuber um sein Überleben. Chancenlos war er, da konnte sich der ehemalige Waldläufer anstrengen wie er wollte, dadurch machte er es höchstens noch schlimmer. Erst sah er langsam unscharf, dann wurde alles um ihn herum dunkel, dass er kraftlos zusammensackte merkte Kayden schon gar nicht mehr.

  10. Beiträge anzeigen #230
    Abenteurer Avatar von Aratok
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    Aratok ist offline
    Verdammtes Assassinenpack! Aratok hatte es gleich gewusst, man konnte den Morras einfach nicht trauen, besonders diesen hinterhältigen aus der Wüste nicht. Aber nun war es zu spät. Jetzt wurden sie von einigen Kopfgeldjägern angegriffen, die ihnen das Gold und die Waren abnehmen sollten. Aber da mussten sie erstmal an ihm (und Arvjen...) vorbei.
    Während Syrias sich den Anführer vorknöpfte, durften sie sich nun also mit seinen Lakaien rumschlagen. Einer ging listig grinsend auf Aratok zu, während er mit seinem Schwert herumspielte. Es war ein langes, elegant geschwungenes und verziertes Schwert, wie es für die Assassinen üblich war. So ein Quatsch. Aratok verabscheute diesen Schnickschnack, sein Schwert dagegen war purer Nutzen und dabei auf seine Weise schön - brutal schön.
    "Hinterhältiger Morra!", knurrte Aratok den Assassinen an. "Ich es dir werden zeigen!", brüllte er und stürmte auf den Morra ein.
    "Lern erstmal Sprechen, orkischer Bastard.", zischte der nur als Antwort, als er den ersten Schlag blockte. Die zwei Gesichter näherten sich, der große Ork und der kleine Assassine rangen um die Vorherrschafft, drückten ihre Schwerter gegeneinander, keiner wollte nachgeben.
    Doch anscheinend hatte der Assassine gemerkt, dass Aratok ihm in Stärke um Vielfaches überlegen war. Er zog sein Schwert zurück und hieb dann wieder schnell von der Seite zu. Bevor Aratok etwas machen konnte, war er auch schon getroffen. Er knurrte vor Schmerz, riss sich dann aber zusammen.
    "Du musst schneller werden.", grinste der Morra gehässig. Dir werd ich das Grinsen schon noch austreiben...., dachte Aratok.
    Mit einer ungeahnten Schnelligkeit wirbelte sein Schwert umher und traf auf das des Assassinen. Ein weiterer folgte, ließ dem Morra keine Atempause. Dieses Mal wich er aus. Aratok setzte nach und traf erneut nicht.
    "Du wollen ausweichen deinem Schicksal?", provozierte ihn Aratok. "Feiger Morra!" Der Assassine schaute ihn kalt an und setzte zum Konter an. Doch bevor es so weit kommen konnte, landete ein Fuß in seinen Weichteilen, falls er überhaupt welche hatte. Der Mann krümmte sich vor Schmerz, stolperte rückwärts. Aratok lachte.
    "Hahahaha! Kein würdiger Gegner du sein." Aber plötzlich tat der Assassine etwas ungeahntes: Er stand wieder auf und rannte wutschnaubend auf den Ork zu. Überrascht konnte der gerade so den Schlag parieren. Ein weiterer Schlagabtausch folgte, der Assassine deckte Aratok mit mehreren Hieben ein. Der hatte Mühe, alle abzuwehren. Er musste wieder die Oberhand gewinnen!
    Schnell konterte Aratok einen Schlag, blieb aber erfolglos. Er durfte sich jetzt den Vorteil nicht nehmen lassen! Ein weiterer Angriff, wieder erfolglos. Ein Schlag von oben folgte, dann einer von links und einer von rechts. Schließlich schrie der Assassine vor Schmerz auf - Aratok hatte ihn an der Hüfte getroffen. Mit einem horizontalen Streich war der Morra auch schon entwaffnet.
    "Du nicht verdient haben zu beschmutzen mein Schwert mit deinem Blut.", sagte Aratok, schubste den Assassinen zu Boden und spuckte ihn an. Der versuchte mit schmerzverzerrtem Gesicht und blutigen Händen sein Schwert zu greifen. Mit all seinem Gewicht stellte der Ork seinen Fuß auf den wehrlosen Gegner. Der Morra röchelte. Aratok hob ihn goch, so dass sein Gesicht auf der Höhe des Assassinen war. "Sag deinem Auftraggeber, du waren zu dumm um zu töten uns." Der Morra zappelte herum und versuchte, sich zu befreien, es gelang ihm aber schlecht. Aratok ließ ihn fallen, doch der Assassine rappelte sich wieder auf. Ein gut platzierter Fausthieb sendete ihn schließlich ins Land der Träume. Gut, sein Feind war erstmal erledigt, aber was war mit den anderen? Bestimmt hatten sie es auch geschafft. Aratok hoffte es.

  11. Beiträge anzeigen #231
    Cheshire Cat  Avatar von Superluemmel
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    Superluemmel ist offline
    "Schande."
    Wer auch immer gerade für die Glücksverteilung zuständig war, schien es nicht sonderlich gut mit der Gruppe zu meinen. Fearn hatte Recht behalten: Die Ruine hing als Kokon mit scharfen Kanten an der Steilklippe. Es schien wahrscheinlicher, dass die Klippe zufällig in der Form des Gemäuers abgebröckelt war, als dass es tatsächlich von Menschenhand errichtet sein konnte. Direkt am Abgrund gebaut, wuchsen die hohen Mauern eng am nackten Fels empor. Fels und Wall gingen nahtlos ineinander über, ohne auch nur den kleinsten Platz für Grasbüschel zu lassen.
    Frost konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, warum die Festung aufgegeben worden war. Ihre Lage machte sie so gut wie unangreifbar: Über den schwarzen Zinnen stiegen schroffe Felsen gen Himmel, bis sie sich in den tiefhängenden Wolken auflösten. Es gab ein massives Torhaus, dessen hochgezogene Zugbrücke ursprünglich auf einen ungesicherten Steig geführt hatte. Der Steig selbst war nichts als ein schmaler Vorsprung, der zu einer steilen Treppe geschlagen worden war. Unglücklicherweise endeten die Stufen dutzende Meter über dem Fuß der Klippe im Nichts -- den Rest hatte wohl ein Erdrutsch zu einem Teil der Geröllhalde werden lassen.
    Weder Mensch, noch Ork konnten für die Zerstörung der Festung verantwortlich gewesen sein. Ein Angriff auf dieses Bollwerk schien unmöglich. Auf dem Geröll Belagerungsgerät aufzubauen, war eine Sache der Unmöglichkeit und die Mauern lagen zu hoch für effektiven Beschuss. Es war, wie Fearn gesagt hatte: Die Überreste alten Stolzes.
    "Ich hoffe, ihr habt keine Höhenangst. Das wird ein Stück Arbeit wie kein anderes."
    Frost stellte seine Tasche ab und begann die Suche nach dem abgegriffenen Lederetui, in dem sich die altgedienten Kletterhaken versteckten. Ein einzelner Schweißtropfen zerplatzte auf seinem Handrücken und er schauderte. Er blinzelte einmal, zweimal angestrengt, richtete sich auf und fühlte erneut diese seltsame Schwäche. Ein leises Sirren in seinen Ohren, blinkende Würmchen vor den Augen. Der Moment verging, doch er schien bei seinen Gefährten nicht unbemerkt geblieben zu sein.
    "Alles in Ordnung", versicherte Frost kopfschüttelnd. "Hatte ein flaues Gefühl im Magen, aber es geht wieder."
    Er versuchte ein Lachen, doch es klang wenig überzeugend.
    "Hab wohl die Wölfe nicht so gut vertragen."

  12. Beiträge anzeigen #232
    Schwertmeister Avatar von Kayden
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    Kayden ist offline
    Es war kalt, er war durchnässt und hatte Kopfschmerzen. Kayden kam gerade halbwegs wieder zu Bewusstsein. An alles konnte er sich noch erinnern, allerdings kam es ihm vor wie ein bitterböser Traum. Der Wüstenräuber konnte nicht wirklich einordnen was geschehen war, ob es überhaupt geschehen war. Vielleicht würde er das niemals aufklären können, zu viel hatte er schon erlebt und wusste, dass es Dinge gab, die man einfach nicht erklären konnte, man sie einfach so hinnehmen musste wie es war. Ihm würde da so einiges einfallen, Vielleicht hatten Schamanen ihr Spiel mit ihm getrieben, von deren Zauber hatte er schon gehört.

    So unsinnig es vielleicht klingen mochte aber Kayden wollte nun nur noch auf dem schnellsten Weg zurück nach Al Shedim. Vergessen würde er nie können was geschehen war aber er musste damit leben, ob er wollte oder auch nicht. Vielleicht würde es ihm doch auch noch gelingen hinter das Geheimnis zu kommen und herausfinden was mit ihm geschehen war. Dafür war jetzt aber weder die richtige Zeit, noch der richtige Ort.
    Auch wenn es anscheinend mitten in der Nacht war machte er sich sofort auf den Weg gen Süden. Er musste erst einmal wieder einen klaren Kopf bekommen, dann würde er sich auch um Nahrung und Wasser kümmern, momentan würde er aber so oder so nichts runter bekommen.

  13. Beiträge anzeigen #233
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Nordwälder am Pass gen Nordmar

    Schnelle Schritte eilten durch den Schnee. Drückten Schnee platt und rissen zusammengeschobene Schneemengen in die Höhe, wenn die Stiefel wieder den weißen Untergrund verließen. Mal sprangen sie, mal rutschten sie, mal fielen sie. Heißer Atem quoll aus den Mündern und wurde sogleich wieder in die Lungen gezogen. Die Lungen schmerzten, weil kalte Luft zu schnell wieder in sie floss. In den Mündern wurde der Speichel dickflüssiger, schmeckte blutig. Schweiß lag auf der Stirn und ließ sie spüren wie kalt es doch war – Flucht. Das war es was Ornlu und Bogir seit einer gewissen Zeit durchlebten.
    Wer sie jagte waren ihre Häscher oder die Häscher oder weiß Beliar wer diese Suchenden mit den rot gefiederten Pfeilen entsandte. Sie waren feindlich gesinnt, momentan in klarer Überzahl und auf die Druiden aus.
    Kämpfen? Ornlu hätte sie am liebsten alle auf einmal bekämpft, doch wäre es dumm gewesen. Dumm und tödlich. Da war ein Rückzug klüger. Nach vorne, nach Myrtana zum Hetzer. Sie wussten wo sie den Urvater aller Wölfe finden würden, sie wussten wohin sie mussten. Dort hofften sie auf mehr Unterstützung, um diese dämonischen Schergen dorthin zu schicken, wohin sie gehörten.
    „Los!“, meinte der ältere Druide, als er den jüngeren Druiden aufhalf. Ornlu klopfte sich gar nicht den Schnee vom Leib, der beim Sturz an ihm kleben blieb, sondern eilte einfach hinterher. Einmal schaute er zurück und sah wie dunkle Konturen mit ihren Fackeln auf einer Anhöhe erschienen. Eine der Figuren zeigte genau in ihre Richtung. Kaum wieder nach vorne geschaut, vernahm er das so typische surren von Pfeilen in der Luft. Die Entfernung war zu weit, um sie zu treffen und doch jagte es einem einen Schrecken ins Mark, wenn man dieses Geräusch vernahm. Ein Pfeil und es war alles aus, alles umsonst. Vorm Wald hielt Bogir, schnaubte genauso heftig wie Ornlu und hustete auf, ehe einzig seine Handbewegung aussagte was er wohl vor hatte. Ornlu nickte lediglich, ehe sie in den dunklen Wald hineinliefen.
    Geändert von Ornlu (15.12.2008 um 23:54 Uhr)

  14. Beiträge anzeigen #234
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Nordwälder am Pass gen Nordmar

    Die Stille der Nacht. Nichts erklang in dunkelster Nacht. Der ganze Wald war wie um einen Schleier der Lautlosigkeit gehüllt und zur Ruhe gezwungen. Alles Leben hielt still.
    Kalt war es. Nicht nur der Winter wirkte so, sondern auch der Wald. Als wären die Bäume aus Eis, als wären sie zu Eissäulen festgefroren, doch da war kein Eis. Da waren nur die Bäume, da war die leicht wehende, eiskalte Luft, da war diese Kälte in der ganzen Atmosphäre. Schloss man die Augen, so stellte man sich die nächtliche Kälte als wunderschöne Frau vor. Eisblau war ihr nackter Körper, der sich ästhetisch wie eine Balletttänzerin bewegte. Mit jeder Regung, mit jedem Sprung, mit jeder Pirouette, mit jeder Bewegung des tiefblauen, langen Schopfes trieb die Kälte ganz leise aus ihr, während sie die ganze Nacht über tanzte. Der Wind gab ihr den Takt vor und sie tanzte um die freien schneebedeckten Ebenen, sie tanzte um die Berge, sie tanzte um den Wanderer ohne Feuer, sie tanzte um die Wälder, bis sie mit den ersten Lichtstrahlen ihre Kür beendete – alle hielten die ganze Vorführung über den Atem an und waren wie paralysiert von ihrer Kür. Die Kälte der Nacht.
    Ornlu schüttelte sich, bibberte kurz, ehe er sich wieder umsah. Nicht einmal warme Gedanken konnte er sich machen. Er wartete auf seine Verfolger. Wartete auf den richtigen Moment. Es gab keinen Ausweg ihnen zu entkommen, aber einen Weg sie zu besiegen. Einen Weg zu überleben. Ob sie genauso warteten? Ob sie ahnten, dass ihr Ende wartete und das dort, wo sie es wohl nicht erwarteten? Mitten auf einer Anhöhe zwischen Dornenbüschen? Ornlu wusste es nicht und war doch Optimist. Das warten aber war furchtbar, war schlimm, aber auch irgendwo gut. Anspannung half die Gedanken zu fixieren, sie zu kanalisieren, wach zu bleiben in der Nacht. Es war wie das vorsichtige spannen eines Bogens.

    Schritte! Aus war die Stille, zuende der lieblich-eisige Tanz der nächtlichen Kälte, der Bogen wurde stärker angespannt. Der wache Geist spähte in Richtung des knackenden Äste und knautschenden Schnees, sah Konturen erscheinen, sah Fackeln die Anhöhe ersteigen und den Spuren der Gejagten folgen. Atemluft quoll aus den Nasenlöchern. Die ganze Anspannung steckte im Körper, zog die Sehne bis an die Wange. Das Auge fasste sein Ziel, fasste den hellen Lichtschein ins Visier und sah kurz darauf das, was der Schütze in Gedanken schon abgespielt hatte. Ornlus Pfeil surrte durch die Luft den Hang hinab und streckte einen der Häscher nieder. Er röchelte und ließ die Fackel fallen. So wie ihr Licht im Schnee erlosch, erlosch das was das dämonische Wesen weiter am Leben hielt.
    Der Jäger wurde wieder zum Gejagten und lief geplanten Weg entlang. Die Häscher eilten den Hang hinauf, hastige Worte und Ächzen vernahm man. Als die erste Fackel zu sehen war, brauchte es lediglich eines Augenblickes, ehe wieder ein Pfeil die eiskalte Luft durchstieß und traf. Diesmal kein Röcheln, doch die Fackel erlosch im Schnee.
    Ornlu drehte sich um und rannte los. Die Beine waren schon längst müde von der ganzen Flucht und Wanderei, aber es blieb nichts über. Erst recht nicht, als mehrere Pfeile der Häscher den Zickzack laufenden und von Baum zu Baum huschenden Schatten in der Nacht versuchten zu treffen.

    Schritt um Schritt, Atemzug um Atemzug näherte er sich dem nächsten Ziel. Eine Tanne bot sich wie eine Treppe zum aufsteigen an. Oben wartete Bogir, der Ornlus Aufstieg nicht nur in dieser Hinsicht gefördert hatte. Die Häscher näherten sich, die Druiden warteten. Die Häscher waren fast da und der ältere Druide war nun an der Reihe. Im Mondlicht sah man schon aufschimmern, was der Druide vorbereitet hatte. Als der zweite Teil der Verfolger aufschloss, begann der Zauber.

    Ringsum begann das Holz der vielen Tannen sich zu regen. Erst ein Schütteln, dann ein Schwenken der Äste, dann der Tanz der Tannen. Sie tanzten wie ein Pendel hin und her, schwangen ihre Äste hinterher und wurden Bewegung um Bewegung immer schneller. Verwirrung kam unter den Feinden auf, ehe die Ersten aufschrieen. Spitze, steinharte Nadeln bohrten sich in sie, als ob ein tödlicher Hagel von allen Seiten daherkam. Unzählige kleine Geschosse jagten umher und zwangen die nirgendwo Schutz findenden Häscher in die Knie. Kaum endete der Nadelreigen, stürmte Ornlu hinunter. Den Stab wirbelnd, schlug er sogleich den ersten Aufstehenden den Hinterkopf ein, trat dann dem nächsten ins Gesicht und eilte zu einen anderen der gedachte aufzustehen. Der Stich gegen die Schläfe, beendete die Bemühungen des Häschers, ehe der Druide sogleich einen Angriff von der Seite blocken musste. Der Stab parierte mittig in der Höhe. Augen von des Hetzers Blut, blickten in Augen die schon längst tot waren. Ein Tritt, ein Hieb von der Seite, ein Hieb von der anderen Seite und ein letzter der den Hals brach und das oft genug vollzogene Schauspiel, spielte sich wieder ab. Der Körper zerfiel, ein fauliger Geruch stieg auf, während man in der Magie einen dunklen Schrei vernahm, der dann einfach verschwand.

    Schritte von oben ertönten. Bogir näherte sich und stieß seine Klinge in zwei stark Verwundete, die Ornlu übersah. Der Jüngere der beiden zückte seinen Dolch und ging auch umher. Alle die noch nicht zerfallen waren, wurden durch einen Dolchstoß dazu gebracht. Ein paar Momente später blickten sich die Druiden an. Sie schienen etwas erholt. Ihre Arbeit war hier getan und wieder war es so ziemlich kräftezehrend gewesen. Ornlu wollte gerade was sagen, als diese Musik ertönte. Musik, wie er sie noch nie hörte. Musik die Unbehagen hervorrief. Sie fühlte sich nicht gut an. Sie war nicht fröhlich, sie war schlecht. Wo war dieser Flötenspieler? Ornlu drehte sich, um rauszuhören woher die Musik kam. Gar irritiert wirkte er, als er sie von überall vernahm.
    „Bogir, was ist das!?“, fragte er. Der ältere Wolfsdruide, zückte aber nur seinen Bogen und legte einen Pfeil an. Ornlu umgriff seinen Runenstab, entfachte eine Lichtkugel und sandte sie auf gut Glück in eine Richtung, ehe er sie in eine andere Richtung herumschickte.
    Neben ihnen begann dann aber etwas, was sie nicht erwartet hatten. Die getöteten Häscher oder mehr die Überreste, begannen langsam wieder zu erwachen, wieder Gestalt anzunehmen – langsam aber stetig.
    „Ornlu schau nicht blöd! Schick die Lichtkugeln rum!“, keifte Bogir und trat gegen einen Skelettschädel der erwachte. Ornlu handelte, sandte wieder seine Lichtkugel rum und ließ sie immer greller aufleuchten. „Da!“, schrie er und zeigte mit dem Stab auf die Kontur die an einem Baum seelenruhig lehnte. Bogir spannte seinen Bogen, während Ornlus Lichtkugel über die Spielfrau trat. Es war eine Frau, gehüllt im weinroten Umhang. Eine seltsame Flöte spielte sie und erfasste die beiden mit den Augen. Die Augen. Ornlu stockte einen Moment. Irgendwas war da unterbewusst und genau wie er, stockte die Frau ebenso kurz.
    „Hexenweib!“, zischte er und wirbelte den Kampfstab. Bogirs Pfeil verließ im selben Moment die Sehne und surrte auf diese Hexe entgegen. Diese lies ihre Flöte fallen und sprang zur Seite, um dem Pfeil Bogirs zu entrinnen. Ornlu wollte gerade los, um ihr den Schädel zu zertrümmern, als er Bogirs Ruf vernahm. Die Häscher erwachten. Ob durch die Musik oder eine fremde Macht – es war nichtig. Die Druiden schlugen sich eine Presche durch die Erwachenden und flüchteten. Egal wer dieses Weib war, sie hatte irgendwas mit dem Erwachen ihrer Feinde zu tun - beunruhigend.
    „Auf zum Hetzer!“, murmelte Ornlu und schloss zu Bogir auf.
    Geändert von Ornlu (15.12.2008 um 04:17 Uhr)

  15. Beiträge anzeigen #235
    Schwertmeister Avatar von Syrias
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Syrias ist offline

    Trelis

    "Pass doch auf, Idiot! Willste mir den Arm wegätzen?" Syrias hatte den Barbier am Handgelenk gepackt. Der schüttelte nur den Kopf und sagte, dass er jetzt fertig wäre. "Ihr solltet den Arm nur ein paar Tage schonen. So drei Tage, würde ich sagen." Der Waffenschmied knurrte nur und nickte. Dann zog er sein Hemd wieder an und ging nach draußen, zu seinen beiden Anhängseln.
    Genau im letzten Moment, kurz bevor dieser feige Trupp Assassinen geflohen war, hatte der Waffenschmied noch einen Pfeil abbekommen. Glücklicherweise hatte dieser sein Fleisch nur gestriffen und nichts wichtiges verletzt. Schmerzhaft war es trotzdem gewesen und eigentlich hätte er auch darauf verzichten können. Aber die Götter hatten ja seit eh und je einen mehrwürdigen Sinn für Humor.
    Als er draußen war, betrachtete er seine beiden Schüler genau. Sie hatten sich beide hervorragend geschlagen, hatten ihm kaum nachgestanden. Syrias war stolz auf die beiden, würde das aber so nie zugeben. Aber er musste nun etwas sagen, denn es gab nichts mehr, was noch wichtig war.

    "So, jungens, passt ma auf. Ihr wart beide ziemlich gut, da mit dem Varanter Pack. Habt euch ordentlich gehalten." nachdrücklich nickte der Waffenschmied und wollte die Arme vor der Brust kreuzen. Ein schmerzhaftes Ziehen in der Schulter erinnerte ihn daran, das lieber sein zu lassen.
    "Ich hab nix mehr, was ich euch noch zeigen könnte. Alles, was jetzt kommt, ist eure eigene Erfahrung. Ihr seid nu keine Schüler mehr." Der Waffenschmied grinste dennoch etwas dreckig. "Aber ihr seid mir verpflichtet. Bis der Karren in Faring bei meiner Schmiede angekommen ist. Und ihr werdet den dorthin bringen, während ich euch zuschau. Ich soll nix schweres heben, sagt der Kerl." Mit der rechten zeigte der Waffenschmied nach hinten auf die Unterkunft des Barbiers. "Also jungens, keine Müdigkeit vorschützen. Auf auf, nach Faring." Und so machten sie sich gleich wieder auf den Weg.

  16. Beiträge anzeigen #236
    Ritter Avatar von Candaal
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    Leyla sass auf einem Stein, das Gesicht in ihre Hände vergraben und schaute Frost zu, wie er sich bereit machte. Auch Candaal sah ihm zu, wollte ihn jedoch nochmal auf seine Übelkeit ansprechen, bevor dieser sich an die Wand hängte. „Bist du sicher, dass du dich wohl fühlst? Wenn du von dieser Wand runterstürzt, dann haben wir dann den Salat.“ Frost schien sich diesen Gedanken durch den Kopf gehen zu lassen, dann sagte er in einem Ton, als gäbe es gar keine andere Möglichkeit: „Möchtest du die Haken einschlagen?“.

    Candaal musste feststellen, dass es in Wirklichkeit keine andere Möglichkeit gab, als Frost hochklettern zu lassen. „Ich hab da eine Erinnerung. Ich hab schonmal zwei Assassinen beim Klettertraining beobachtet. Einer blieb auf dem Boden und hat das Seil gehalten, welches der andere mit sich hochgetragen hat. Von Zeit zu Zeit hat der oben Haken in die Wand geschlagen und dann immer wieder „SEIL“ runtergeschrien, worauf dieser ihm welches nachgereicht hatte.“ Wenn Candaal genauer nachdachte, dann konnte er sich sogar an den Ort dieser Erinnerung entsinnen. Dieser sollte zum Schutze des Gauners jedoch an dieser Stelle nicht erwähnt werden.

    Frost hatte ihm für einen Moment in die Augen geblickt, als würde er ihn abermals auf seine Vertrauenswürdigkeit prüfen, dann reichte er dem Ganoven das eine Ende des Seils. Candaals Waffengurt wurde ummodifiziert, bis er in beiden Händen ein Stück des Seils hielt. Frost hatte ihm die Mechanismen abermals erklärt und klopfte ihm schliesslich auf die Schultern, nachdem der Assassine alles richtig wiederholt hatte. ‚Vorausschauend Seil geben‘, ging ihm durch den Kopf, als er ein zwei Meter von der Steilwand entfernt nach oben blickte. Da oben war der abgebrochene Treppenabsatz zu erkennen. Was garantierte ihnen eigentlich, das der Rest nicht auch noch abbrechen würde, alsbald sie oben standen?

    Schnell verscheuchte Candaal diesen Gedanken, denn Frost hatte genug gesehen und war anscheinend bereit für die Besteigung. „Was mach ich eigentlich, wenn das Seil nicht reicht?“, fragte der Assassine im letzten Moment.

  17. Beiträge anzeigen #237
    Schwertmeisterin Avatar von Chiarah
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    Chiarah ist offline
    Noch vor Sonnenaufgang war die Ritterin aufgestanden und da sie schon alles hergerichtet hatte, musste sie sich so früh am Morgen auch um kaum noch etwas kümmern, eine gute Vorbereitung machte es einem wirklich leichter, das musste sie immer wieder feststellen. Ihre Stute war schnell gesattelt und alles Andere hatte Chiarah ja schon vorbereitet gehabt, so hatte sie es tatsächlich geschafft, wie geplant, die Stadt kurz nach Sonnenaufgang zu verlassen.

    Chiarah hatte sich für den direkten Weg zum Pass entschieden, der führte sie zwar zwischen Faring und Gotha durch aber sie rechnete nicht mit Schwierigkeiten.
    Es war eigentlich ein sehr schöner Morgen gewesen, das hatte die Ritterin etwas überrascht hatte. Schnell aber würde sich das wieder ändern können, Chiarah war jedenfalls auf alles vorbereitet. Ihren dicken Umhang hatte sie um, die Kapuze tief in ihr Gesicht gezogen, so ritt sie in nord-westliche Richtung, dem Pass nach Nordmar entgegen. Wie lange sie brachen würde wusste sie nicht so genau, das kam natürlich auch immer auf das Wetter mit an aber das war auch nicht ganz so wichtig.
    Inzwischen hatte die Ritterin schon ein gutes Stück des Weges hinter sich, langsam wurde es dunkel und das Wetter hatte wie schon vermutet nicht gehalten. Es schneite leicht aber trotzdem wollte sich Chiarah ein wetterfestes Lager suchen, in der Nacht würde es unter umständen noch wesentlich schlechter werden können.

  18. Beiträge anzeigen #238
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline

    Pass nördlich von Vengard

    „Endlich“ stöhnte nicht nur Ulrich leise vor sich hin, als der Abstieg des Passes bewältigt war. Die Tage in Normar waren doch sehr anstrengend und jeder war froh wieder den bekannten Heimatboden unter den Füßen zu haben. Während einer kurzen Pause erklärte der Kommandant, das er beabsichtige für einige Tage nach Vengard zu gehen. Wer mitkommen wolle, dem stünde es frei sich ihm anzuschließen, die anderen sollten nach Reddock gehen und schauen, ob sie sich dort nützlich machen könnten. Zu tun gab es ja immer etwas, vor allem auf dem Bauernhof dürfte einiges an Arbeit warten. Wie es dort wohl aussehen möge, fragte sich Ulrich in diesem Moment, vermutlich weniger weit fortgeschritten, als erhofft. Er würde es bald mit eigenen Augen sehen können, deshalb machte er sich keine weiteren Gedanken darum.

    Bevor sich die Gruppe trennte, teilte Ulrich noch die Jagdbeute auf, einen kleinen Teil wollte er mit nach Vengard nehmen und der Bürgerwehr zur Verfügung stellen. Vielleicht würde Sunder dies als ein gutes Zeichen anerkennen und sich nicht mehr so trotzköpfig gegen die Rebellen stellen. „Auf geht’s“ brummte der Kommandant, bevor er sich in Bewegung setzte. Noch ein paar Stunden Fußmarsch und er könne mal wieder in einem richtigen Bett schlafen, eine angenehme Vorstellung.

  19. Beiträge anzeigen #239
    Ritter Avatar von Jurdace
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    Jurdace ist offline
    Die Blonde atmete tief durch, sah noch einmal zurück auf die Berge und zog dann ihre rothaarige Freundin am Arm hinter sich her. Auf diese Weise hatte sie beschlossen, mit nach Vengard zu gehen. Erstens stand ihnen dort noch der Trainingsplatz der Garde offen, zweitens war es in der Stadt nach Tagen in der Wildnis sicher weit gemütlicher und drittens war sie sich darüber im Klaren, dass man sie in Reddock nicht wirklich brauchen würde. Außerdem fragte sie sich, was Sir Ulrich mit der Jagdbeute vorhatte, die er mit in die Hauptstadt schleppen ließ. Sicher nicht grundlos, denn sie wurde vorher aufgeteilt, etwas davon würde also auch seinen Weg nach Reddock finden. Aber warum nicht alles, das würde sich sicher in Vengard aufklären, aber eben nur, wenn man mitging und sich das ganze ansah.

    Gründe genug also für den Besuch in der Hauptstadt, und so trotteten die beiden Frauen dem Kommandanten und der handvoll Rebellen, darunter Matthew und dieser Morn, hinterher, na ja, man ließ sie nicht wirklich am Ende gehen, offenbar reichten zwei scharfe Schwerter nicht, um diese Männer davon abzuhalten, die Frauen beschützen zu wollen und sei es nur, indem man sie in der Mitte gehen ließ. Verdenken konnte ihnen die Blonde das nicht, wirklich ärgern tat sie sich deshalb auch nicht. Sie kannte ihre Grenzen, und die waren in den letzten Monaten immer wieder neu gezogen worden, aber am Ende war es gut, wenn man sich nicht nur auf sich, sondern auch auf andere verlassen konnte. Selbst Jennay schien so zu denken, sie wirkte weit gelassener in den letzten Tagen, nachdem sie sich erfolgreich gegen einen Wolf zur Wehr gesetzt hatte.

    Die Nacht war schon längst hereingebrochen, aber das Licht in den vielen Fenstern und auf den Türmen der Hauptstadt wies ihnen schon von weitem den rechten Weg und wirkte einladend. Einladend genug, dass die kleine Gruppe die Widrigkeiten Nordmars, der sie noch vor wenigen Stunden ausgesetzt war, vergaß, und nochmals ihre Schritte beschleunigte. Nicht lange, und sie würden durch das große Tor schreiten und für eine Weile den Überlebenskampf in der Wildnis hinter sich lassen. Dieser Gedanke spornte offenbar an.

  20. Beiträge anzeigen #240
    Cheshire Cat  Avatar von Superluemmel
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    Superluemmel ist offline
    "Nachklettern", antwortete Frost wie selbstverständlich. "Die Treppe werde ich kaum runterlassen können. Du solltest Leyla den Vortritt lassen. Und denk daran, die Haken wieder zu lösen. Ich melde mich, sobald ich einen geeigneten Vorsprung gefunden habe."
    Was schwieriger werden dürfte, als es klang. Die Klippe stieg fast senkrecht an. Zwar zogen sich zahllose Risse und Spalten durch den Fels, doch schien es kaum Möglichkeiten für Zwischenhalte zu geben. Das Gestein war plattenweise abgefallen und die entstandenen Vorsprünge kaum breit genug, um darauf stehen zu können.
    Also würde er wohl auf sein Glück vertrauen müssen.
    Noch ein letztes Mal die Hände gerieben, den Hals gestreckt und dann hing Frost auch schon an der Wand. Prüfend zog er die Handschuhe mit etwas mehr Kraft nach unten. Das Klippenwurmleder enttäuschte ihn nicht. Selbst nach all den Jahren war es noch immer nahezu rutschfest. Seine Stiefel fanden Halt, drückten ihn höher, die Hand griff nach einer Spalte, zog ihn nach oben.
    Dann war er wieder in seinem Element, ließ Hände und Füße alleine arbeiten, schmiegte sich eng an den Fels, rutschte höher und höher. Seine Finger waren Spinnen, sein Körper eine Schlange und glitt auch in den schmalsten Felsspalten weiter nach oben. Haken um Haken bohrte sich in den Fels und die Seillänge schrumpfte dahin.
    Gerade als er bereits fürchtete, Candaal jeden Moment von den Füßen zu heben, ertastete seine Hand einen Freiraum. Nicht viel, gerade genug, um zwei Menschen Platz zu bieten. Es musste reichen. Er zog sich hinein, gönnte sich eine kurze Atempause, wischte den Schweiß an der Schulter ab und gab das Zeichen.
    Sein Blick wanderte über die Schulter zur Festung, die weit über ihm auf ihrem Teil der Klippe thronte. Kaum mehr als ein Schatten, die Wehrgänge und Schießscharten verwahrlost und blank. Doch als der Wind auffrischte und Strähnen in Frosts Gesicht wehte, schien er eine leise Warnung mit sich zu tragen. Ein Hauch von Vergangenheit, von großem Streben, von tödlichen Irrtümern. Ein mahnender Finger auf die Tatsache, dass die Ruine aus gutem Grund verlassen war.

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