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[thoughts] Zwischen Traum und Realität

  1. #21 Zitieren
    Auserwählte Avatar von Fighting Faith
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    Leise

    Leise höre ich das Wasser rauschen, wie es über den Kies strömt, sich seinen Weg sucht, unaufhaltsam.
    Leise höre ich die Vögel, wie sie singen, wie sie den Morgen begrüßen, immer froh immer heiter, nie endend.
    Leise ziehen die Wolken, ja gar lautlos, langsam am Himmel, farbenfroh in der Morgensonne, wunderschön.
    Leise, schlägt mein Herz.
    Leise, meine Stimme.
    Leise, da trotz des kleinen Paradieses, ich mich nicht daran erfreuen kann.
    Leise,... allein.
    Fighting Faith ist offline Geändert von Fighting Faith (11.04.2005 um 20:00 Uhr)

  2. #22 Zitieren
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    Licht und Schatten (short Version – 2 minutes)

    Hand in Hand gehen wir, jeden Tag, immer wieder aufs Neue. Egal wo wir auch sind, immer wieder treffen wir uns, sind unzertrennlich, geboren um zusammen zu sein und dennoch, egal was wir tun, nie werden wir eins miteinander werden können.
    Du und ich, ja wir sind wie Licht und Schatten, bestimmt für ein Leben Seite an Seite und doch auf ewig allein. Ohne den anderen wären wir nur die Hälfte und dennoch können wir nie ein Ganzes sein, da wir uns gegenseitig vernichten würden.


    Licht und Schatten (long Version – when it’s done ^-~)
    Fighting Faith ist offline

  3. #23 Zitieren
    Lehrling Avatar von Wyd
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    Und dann begann es zu regnen.
    Schwere Tropfen stürzten erst vereinzelt und zaghaft, dann immer zahlreicher und bestimmter zu Boden, folgten ihren längst zersprungenen Pionieren in den nasskalten Tod, der sie beim Aufprall unweigerlich erwartete. Pfützen bildeten alsbald ihre Gräber, und es mochte ein ganzer Friedhof sein, der sich über das Feld erstreckte. Bis sich die Wolken lichteten. Die Pfützen schwanden. Und sich niemand mehr erinnerte.
    Wyd ist offline

  4. #24 Zitieren
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    Am Tage scheint die Sonne
    Des Nachtens strahlt der Mond
    Das immer hoch dort oben
    Wo sonst der andre thront

    Mal ist es hell am Tage
    Mal dunkel in der Nacht
    Doch nie beides auf einmal
    Wer hätte das gedacht

    Die Welt die bleibt die Gleiche
    Um die sich beide dreh’n
    Und dennoch ’st alles anders
    Wie soll man das versteh’n

    Sie sind wie Licht und Schatten
    Die Hand in Hande geh’n
    Doch nie, ja wirklich niemals
    Sie beieinander steh’n

    Wie zwei eig’ne Welten
    So scheint es dann zu sein
    Das Spiel von Tag und Nachte
    Die sich niemals je verein’
    Fighting Faith ist offline Geändert von Fighting Faith (12.04.2005 um 18:02 Uhr)

  5. #25 Zitieren
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    Mensch = Maschine

    Welcher Mensch auf der Welt hat das Recht dazu, einen anderen nur wegen seiner mündlichen oder seiner Schriftlichen Leistung in ein Fach zu stecken, aus dem er wenn dann nur mit sehr viel Geschick herauskommen kann. Jeder Mensch ist doch mehr als nur die Note die man im Zeugnis stehen hat, oder wird unsere Intelligenz nur an diesen paar Zahlen gemessen? Ist es im Leben nicht viel wichtiger das wir einen oder zwei Bereiche haben in denen wir unschlagbar sind, als das wir von jedem nur etwas können? Das soziale Zusammenleben der Generationen scheint wohl auch keine Rolle mehr zu spielen, doch trotzdem fragen sich doch angeblich noch so hohe Leute, wieso es immer und immer wieder zu Streitereien kommt, diese Leute haben gelernt, dass nur das Wissen in den paar Schulfächern ausschlaggebend für das Leben ist und nichts anderes. Wie reif ein Mensch ist oder was in seinem Kopf vorgeht, sein Handeln und seine wahren Qualitäten, wer hat ein Recht, diese ohne genaueres kennen des Menschens ein Urteil über dessen Intelligenz zu fällen. In der heutigen Zeit zählt es also nur noch zu wissen, was andere wollen und vorgeschriebenen Wegen zu folgen, Chancen auf ein eigenes Leben hat hier keiner. Wenige Menschen, die versuchen ihr Leben so zu leben wie sie es für richtig halten, das tun was sie können werden durch schlechte Benotung und soziale Ausschließung wieder versucht mit Gewalt in die andere Richtung zu drängen. Ein solcher Mensch hat keine reellen Chancen auf ein richtiges. Im Grundgesetz steht, jeder Mensch hat ein Recht auf Freiheit und auf eine eigene Meinung, doch hat man das wirklich? Kann jeder Mensch immer das tun was er will, außer Gewalttaten, kann er immer seine Meinung äußern, ohne Verhöhnt zu werden, nein, dass kann er nicht. Diese Generation von Menschen wird wieder in die vorgeschrieben Wege gezwängt, doch die meisten sind zu blind oder sie machen einfach die Augen zu, weil sie es nicht sehen wollen. Der Kern des Menschens, seine Seele hat also in diesem Leben nichts zu bedeuten, der Mensch wird lieber wie eine willenslose Maschine da eingesetzt, wo man ihn braucht, von eigener Meinung ist hier nichts zu bemerken. Wenn man dies alles betrachtet könnte man sich doch fragen, ob ein solches Leben dennoch lebenswert ist, was ich persönlich nicht finde. Ich bin einer der Menschen, der versucht sich seinen eigenen Weg gegen den Strom zu suchen, doch der reißt einen immer wieder mit sich und somit ist letzten Endes doch alle Anstrengung vergeben, doch auch wenn man 2 Schritte vor und einen zurück macht, langsam kommt man doch ans Ziel, doch ob die Zeit dafür reicht, werden wir nie erfahren.
    Fighting Faith ist offline Geändert von Fighting Faith (13.04.2005 um 14:00 Uhr)

  6. #26 Zitieren
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    Blubb Blubb,...
    Ich habe einen leeren Kopf, ich armer Tropf.
    Weiss nicht was ich schreiben soll, hab die Nase voll.
    Viele Gedanken sind, was ihr wisst, einfach Mist.
    Und somit sitz ich hier, allein bei mir.
    Werde dann auch bald gehen, auf Wiedersehen.
    Fighting Faith ist offline

  7. #27 Zitieren
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    Mit einem jeden neuen Morgen warte ich auf dich, immer wieder, sehnsüchtig, warte, dass sich die Sonne am Horizont erhebt und du mit ihr kommst. Ehrfürchtig weiche ich zurück, biete dir deinen Platz an, jeden Tag aufs Neue, und immer wieder nimmst du ihn dankend an. Stumm verharren wir dann, Seite an Seite, den gesamten Tag, bewegen uns nur wenig, warum auch, denn wir haben einander, warum sollte ich gehen wollen, wenn du hier an meiner Seite bist?
    Auch wenn der Gedanke schmerzt, dass du bald wieder gehen wirst, ohne auch nur ein Wort gesagt zu haben, ich lächle, lade dich ein zu einem letzten kleinen Spaziergang, bevor du mit der Sonne gehst und mich alleine im Dunkel meines Daseins zurücklässt. Und dennoch, ich kann ja an dich denken, die lange Nacht, die ich ohne dich ausharren muss, denken mit dem guten Gewissen, dich am Morgen wieder zu sehen, ja am Morgen nach einer endlosen Nacht, Tag für Tag und dennoch, egal wie sehr wir voneinander abhängig sind, egal wie sehr wir einander begehren, voneinander leben, Tag für Tag miteinander spazieren, nie, ja nie werden wir Eins sein, bestimmt für ein ewiges Leben allein, da wir uns gegenseitig zerstören würden.



    Alle meine Texte hier würden sich über Kommentare freuen, so sind die Autoren nunmal... Kommentar-geiles-Pack ^-~
    Fighting Faith ist offline Geändert von Fighting Faith (18.04.2005 um 11:53 Uhr)

  8. #28 Zitieren
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    Wieder mal Post.
    Wieder mal ein Brief von ihm.
    Wieder mal voller Worte, die nicht seine sind.
    Und wieder mal landet er bei den anderen.
    Wieder mal häuft sich der Berg von Präsenten.
    Wieder mal ein Teil mehr.
    - Wieder mal.

    Wieder mal sehe ich in mich.
    Wieder mal frage ich mich, ob ich das will.
    Wieder mal ein Geschenk, so nichts sagend.
    Und wieder mal beginne ich das alles zu verbrennen.
    Wieder mal will ich nichts davon wissen.
    Wieder mal interessiert es dich nicht.
    - Wieder mal.

    Wieder mal überschwemmen mich Fragen.
    Wieder mal bin ich so ungeliebt.
    Wieder mal betrachte ich dieses Feuer ohne Reue.
    Und wieder mal schaufle ich die Asche in den Müll.
    Wieder mal ein Fleck auf dem Teppich.
    Wieder mal Arbeit, die nicht sein müsste.
    - Wieder mal.

    Wieder mal öffnet sich meine Türe.
    Wieder mal Besuch.
    Wieder mal nur ein Schatten im Raume.
    Und wieder mal sieht er mich an.
    Wieder mal schweigt er dabei.
    Wieder mal bin ich nicht alleine.
    - Wieder mal?

    Zum ersten Mal kamst du zu mir.
    Zum ersten Mal sahst du mich an.
    Zum ersten Mal war nicht nur er es, der mich sah.
    Und zum ersten Mal musste ich lächeln.
    Zum ersten Mal fühlte ich mein Herz.
    Zum ersten Mal schienst du meine Gefühle zu sehen.
    - Zum ersten Mal.

    … aufgegeben, da ich den Gedanken verloren habe, nicht in dem angesetzten Maß bringen kann… je länger es wurde desto mehr verlor ich ihn,... wieder mal versagt, wieder mal ein Text ohne Ende,... wieder mal.
    Fighting Faith ist offline

  9. #29 Zitieren
    Auserwählte Avatar von Fighting Faith
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    Die Kleinen Dinge im Leben

    Wieder einmal Post von dir.
    Wieder mal nur eine Karte voller Worte, Worte, die nicht deine sind.
    Wieder einmal landet sie bei den anderen auf dem Stapel, dem Stapel, der zwischen all den Blumen und Pralinen steht, den Ketten und den Kleidern, die du mir schenktest.
    Wieder einmal ist sie mir egal.

    Wieder einmal sitze ich da, blicke auf all diese Geschenke.
    Wieder einmal schmerzt mein Herz, da nichts von ihnen ehrlich ist.
    Wieder einmal ein Ding mehr, welches man mit Geld erkaufen konnte, für das nicht mal ein einziger netter Gedanke von Nöten war.
    Wieder einmal bist du mir egal.

    Wieder einmal seufze ich, frage mich, warum ich dieses Schicksal erleide.
    Wieder einmal hörtest du nicht auf meine Bitten, damit aufzuhören.
    Wieder einmal musste ich an die Vergangenheit denken, als ich noch Liebe empfand, empfand zu einem Menschen, der nun unerreichbar ist.
    Wieder einmal bin ich allein.

    Wieder einmal ist es an der Zeit, all dies zu verbrennen.
    Wieder einmal würde es Flecken hinterlassen, die mich nicht interessieren würden.
    Wieder einmal war mir nur wichtig, dass diese einzige große Lüge vor meinen Augen verschwand, da es keine Liebe gab, da meine Liebe schon längst vergangen war.
    Wieder einmal denke ich an dich.

    Wieder einmal stechen alte Gedanken.
    Wieder einmal leben sie auf, beim Anblick der Flammen.
    Wieder einmal frage ich mich, warum ich dich habe ziehen lassen, warum nur, ja warum ich nun all dieses Leid hier ertrage, ohne etwas zu sagen, ohne dich zu suchen.
    Wieder einmal wird alles still.

    Und wieder einmal schaufle ich den Müll in die Tonne.
    Und wieder einmal denke ich mir nichts mehr dabei.
    Und wieder einmal schließe ich den Deckel der Tonne, als mit etwas ins Auge fällt, so klein und doch schimmernd, trotz all der Asche der großen Lügen, so einzigartig.
    Und wieder einmal spürte ich die Erinnerungen.

    Zum ersten Male hielt ich dein Geschenk in den Händen.
    Zum ersten Male seit langer Zeit.
    Zum ersten Male als wir uns sahen hattest du ihn mir Geschenkt, diesen kleinen Ring, nicht mehr als eine alte geformte Alufolie, die nur durch dich so wertvoll ward.
    Zum ersten Male weinte ich und verließ die Stadt.
    Zum ersten Male wusste ich was zu tun war.
    Zum ersten Male hatte ich die Kraft dazu.
    Und zum ersten Male war ich mir sicher, dich irgendwann zu finden, fern ab dieser Welt aus Lügen, fern ab, in deiner Welt.
    Fighting Faith ist offline Geändert von Fighting Faith (12.06.2005 um 18:03 Uhr)

  10. #30 Zitieren
    Provinzheld Avatar von Naoise
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    Spiegelscherben

    Auf ein Geräusch folgt meist Stille bis diese wiederum von anderen Geräuschen zerbrochen wird. Zerbrochen wie ein Spiegel, zerbrochen, wie sein dünnes Glas nach einem harten Aufprall… zerbrochen wie die Knochen, nach dem Zusammenstoß. Ein lautes Geräusch dem die Stille folgte, bevor auch sie von neuen Geräuschen zerbrochen wurde.
    Sirenen, ich hörte, wie sie sich in weiter Ferne zu nähern begannen, näher, um Meter für Meter mehr von der Stille zu nehmen, sie zu verschlingen, zu vernichten über sie zu richten.
    Menschen, Stimmen begannen sich aus der Menge zu lösen, die sich nach und nach um den leblosen Körper zu sammeln begann, ihn betrachtend wie ein Ausstellungsstück in einem Museum für moderne Kunst.
    „Sieh da nicht hin Kleines.“, flüsterte eine Mutter ihrem Kind zu und drücke sein Gesicht an ihre Seite.
    „Wie schrecklich!“, warf eine alte Dame ein.
    „Dass die jungen Leute nie die Augen aufmachen können.“, meckerte der Nächste, doch unternehmen? Unternehmen tat keiner was, keiner, bis aus den kleinen Jungen, der weinend neben dem Körper auf die Knie sank, genau in dem Moment, in dem wohl auch die Welt für ihn nicht mehr zu existieren schien.
    … denn in einem solchen Moment war einem alles egal. Dann gab es weder ein Jetzt und ein Hier, noch ein Gestern und Morgen und auch das war einem egal, da man gar nicht mehr auf dieser Welt war, sie nicht verstand, nicht verstehen wollte – es tut weh einen Menschen zu verlieren, den man liebt.
    Der Notarztwagen spaltete die Menge, die wie träger Sirup auseinander glitt. Zeit schien nicht mehr zu existieren, ja, wie in Zeitlupe öffneten sich die Türen des Wagens, die Sanitäter sprangen raus, brüllten Worte, ohne das ihre Lippen ein Wort zu verlassen schien, rannten zu dem Körper, dann nahm die Menge mir die Sicht und mir wurde schwarz vor Augen.
    Die Stille schien mich zu erdrücken, wo waren sie geblieben, die Geräusche, die Sirenen, all die Stimmen? Sie Zeit, was hatte man mit ihr angestellt, warum stand sie still?
    Warum tat denn niemand was?
    Warum standen sie alle nur da und rührten sich nicht?
    Plötzlich stürzte das Leben auf mich ein, riss mich wieder ins Hier und ins Jetzt, so schnell, dass mir schwindlig wurde und meine Sinne ihre Arbeit verweigerten.
    Als sich das Bild wieder zu schärfen begann, sah ich gerade noch, wie der Notarztwagen um die Ecke bog, ohne Sirene, ohne Blaulicht, ohne diesen ohrenbetäubenden Lärm. Die Menschenmenge lichtete sich wieder, alles ging seinen gewohnten Lauf, als wäre nichts geschehen. Nur zwei Polizisten standen noch dort auf der anderen Straßenseite und unterhielten sich mit dem Fahrer, ein dritter tröstete den kleinen Jungen.
    „Ich schwöre, ich habe nichts gesehen. Von der anderen Straßenseite dort drüben kam so ein Licht und…“, er unterbrach und ich spürte die stechenden Blicke von sechs Augenpaaren sie mich im nächsten Moment zu mustern begannen. Ich drehte mich ein kleines Stück um, während ich nach und nach in ihre Gesichter sah, während ein helles Licht über sie wanderte und bevor mir selbst bewusst wurde, was das zu bedeuten hatte, lockerte sich bereits mein Griff, meine Muskeln gaben nach, ich sank zusammen und neben mir ertönte ein lautes Geräusch. Ein Geräusch von tausend Spiegelscherben, die nun wie Engelstränen über den rauen Asphalt zu schweben schienen und das Licht in alle Himmelsrichtungen warfen.
    Es war mein Spiegel, der den Fahrer geblendet hatte.
    Es war mein Spiegel, der der Dame das Leben nahm.
    Und es war mein Spiegel, in dessen Scherben ich nun mein Gesicht erblickte, bevor die Welt um mich herum zu nichts wurde, gar unexisistent und ich mir vornahm, nie wieder in einen Spiegel zu sehen, einen Spiegel wie diesen, der durch mich unbewusst getötet hatte.
    Naoise ist offline Geändert von Fighting Faith (01.07.2005 um 20:44 Uhr)

  11. #31 Zitieren
    Auserwählte Avatar von Fighting Faith
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    Ein stummer Blick aus dem Fenster.
    Ein leises Seufzen ohne Laut.
    Stille Gebete ohne ein Amen.

    Und wieder starrte ich nur den Monitor an, wieder sollte hier ein Text sein Ende schon vor dem Anfang gefunden haben. Was war da in meinem Kopf, was mich nicht schreiben ließ?

    Und ein erneutes Seufzen, diesmal hörbar für jene die Lauschten.

    Wenn nicht mal die Musik mich mehr inspiriert, nicht mal meine Laune mir Flügel verleiht, was kann es dann sein, wo ist der Fehler im System?

    Und die Musik spielte weiter, die Schwere breitete sich in mir aus.

    Warum fehlen mir die Worte, obwohl ich doch so viele der Ihren kenne? Passt denn keines der Worte mehr? Sind sie alle schon so oft geschrieben worden, so ausgesaugt, dass sie es nicht mehr wert sind erneut geschrieben zu werden?

    Gedanken begannen sich zu drehen, eine engerwerdende Spirale ohne Ende.

    Die Zeit verstrich langsam, zu langsam, eigentlich schien sie sich gar nicht mehr zu bewegen. Das einzige was auf ihr Vergehen deutete war der klickende Sekundenzeiger, der sich nach und nach, Position um Position weiterbewegte.
    Ich klappte mein Notebook zu, ließ die Ohrstöpsel fallen und verließ den Raum, während sich das Gerät mit der typischen Melodie beendete.

    Für einen Moment schien die Welt stillzustehen, hier, in diesem Raum ohne Inhalt.

    ~~~~~~~~~~~~~~~

    Es gibt Dinge, die kann man nicht beschreiben, weil es keine passenden Worte gibt.
    Denn beschreibe einen Blinden, was Farbe ist.
    Beschreibe einen Tauben, was Musik ist.
    Oder beschreibe einem Menschen wie mir, was Liebe ist.

    Ich blickte hinauf in den Himmel. Die Luft um mich herum war kühl, ungewohnt kühl dafür, dass wir schon Juli hatten – zumindest laut Kalender. Meine Augen schienen nur darauf zu warten, meine Atemwölkchen zu sehen, doch dazu waren die 17° doch noch zu warm, also starrten sie stattdessen weiter in den Himmel, den in diesem Moment wohl noch hunderte anderer Leute betrachten würden.

    Ob er ihn wohl auch sah, diesen Himmel?

    Ich beschloss rein zugehen, ehe ich mich noch erkälten würde. Ich konnte es mir einfach nicht leisten schon wieder krank zu werden, besonders nun, wo es langsam auf die Abschlussarbeiten zuging. Leise fiel die Tür hinter mir ins Schloss, meine Füße erklommen müde die Treppen während ich mich innerlich noch immer darüber aufregte, dass der Aufzug seit Wochen nicht repariert worden war. Kaum hatte ich meine Etage erreicht, die 4. wie schon seit 2 Jahren, blieb ich stehen, verharrte am Fenster, blickte hinab auf den Parkplatz, auf den ich eben noch gestanden hatte.

    Dort hatte auch er damals gestanden, bevor wir uns verabschiedet hatten.

    Ich zwang mich zum Weitergehen, doch um ein leises Seufzen kam ich nicht drum herum. Doch es war kein Seufzen welches von Erinnerungen ausgelöst worden war, nein, es war ein Seufzen dafür, dass ich sicherlich schon zum hundertsten Male hier stehen geblieben war, obwohl ich immer versuchte weiterzugehen.

    Irgendwann hört man auf zu zählen, denn irgendwann ist Zeit nichtig.

    Meine Hand griff schon beinahe reflexartig nach dem Türgriff, der mich aus dem Treppenhaus brachte. Ich bog links ab um nur nach wenigen Schritten rechts in den Raum zu gehen. – Leer.
    Desinteressiert daran, wo den meine Arbeitskollegen waren (meine Vermutung sprach vom Nachbarraum mit Internetanschluss), setzte ich mich in die hinterste Ecke und öffnete das Fenster in der Hoffnung, dass durch die zugezogenen Jalousien mindestens etwas Sauerstoff das Innere des Raumes erreichen würde. Mein Kopf wanderte weiter die bereits verinnerlichte Checkliste hinab und legte das Notebook auf den Tisch, schloss alles an um wenig später im fahlen Licht des Displays zu sitzen. Ein Licht, was mindestens etwas der Dunkelheit verdrängte.

    Dunkelheit - immer wenn sie mich umarmte fühlte ich mich seltsam.

    ~~~~~~~~~~~~~~~
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  12. #32 Zitieren
    Auserwählte Avatar von Fighting Faith
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    Naoise

    Es gibt Zeiten in denen höre ich, wie der Wind nach mir zu rufen scheint. Er weht über die Ebenen, überquert jede Mauer, durchstreift die dunklen Gassen bis seine Stimme mich erreicht, unaufhaltbar. Und die Geschichten, die er mir ins Ohr flüstert, die er über die ganze Weite Strecke trägt,… nun ja, wie soll ich es sagen – sie sind nicht immer die schönsten…

    Wenn ich sagen würde, dass ich erschöpft wäre, wäre es mehr als nur eine kleine Lüge. Mein Körper hatte sich seinem Dienst entledigt, sich zur Ruhe gelegt. Ich spürte nicht mehr von ihm als mein Herz, welches so sehr arbeitete, als würde es einen LKW mit dem lebenswichtigen Sprit versorgen müssen. – Lange bin ich nicht mehr so gerannt.
    ...
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  13. #33 Zitieren
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    Das Leben ist wie ein Gebet ohne Amen, an dessen Ende wir nach Hause gehen.

    k.a. musste mal gesagt werden o.o#

    Und weils so schön war;

    Wenn ich wüsste, was du denkst
    Wenn ich wüsste, was los wäre
    Wenn ich wüsste...
    Es ist egal, wenn ich wüsste
    Denn wenn ich weiss
    Wird es zu spät sein.


    --

    [edit nach 4 min]

    Nur eine Träne…
    Nicht mehr als ein Tropfen
    Nur eine Träne…
    Nicht mehr als etwas Wasser
    Nur eine Träne…
    Nicht mehr als tiefer Schmerz
    ... Nur eine Träne?
    Fighting Faith ist offline Geändert von Fighting Faith (19.07.2005 um 23:51 Uhr)

  14. #34 Zitieren
    Auserwählte Avatar von Fighting Faith
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    Zitat Zitat von Wyd
    Petrus beugt sich über den Leichnam.
    "Er ist tot, Jim", äußert er heiser.
    Gott wölbt kritisch eine Augenbraue.
    "So heisse ich nicht", proklamiert er verwirrt. "Nennt mich..."
    Unzählige Kabbalisten zücken Papier und Bleistift. Endlich würden sie den wahren Namen Gottes erfahren, die einzig richtige Kombination der elementaren Lettern, endlich... doch da-
    Qualvolles Husten.
    "Er ist gar nicht tot", stellt Gott gehässig fest. "Er hustet noch. Und wie! Wer lange hustet, lebt lange. Das weiss doch jeder."
    "Was... wo bin ich?"
    "Ich hielt diese Frage immer für ein Klischee", murmelt Zephon, in verwunderter Nachdenklichkeit versunken.
    "Vor der Abyss, mein Sohn", antwortet Petrus freundlich, obgleich auch leicht verärgert. "Das dort ist der Engel Zephon, und ihm zur Linken ist unser allmächtiger Herr und Gott. Und der Kerl in der schwarzen Kutte, das ist Charon, der greise Fährmann. Der redet aber nicht viel."
    Ein von eindrucksvoller Schweigsamkeit geprägtes Nicken.
    "Wieso bin ich hier?"
    "Ähm. Nun ja."
    Petrus wirkt leicht verlegen. Unauffällig schiebt er mit dem Fuß einen Spaten aus dem Sichtbereich des Auferstandenen.
    "Eine gute Frage", versucht er Zeit zu schinden. "Eine wirklich außergewöhnlich gute Frage."
    "Sie verlangt nach einer ebenso guten Antwort", wirft Zephon fröhlich ein, was ihm einen bitterbösen Blick einbringt.
    "Meine Freunde nennen mich übrigens Jim", wirft Gott verspätet ein.
    "Schon gut", erklärt Petrus. "Hier kann man übrigens prima runterspucken, geradewegs in die Abyss..."
    "Wieso bin ich hier?", wiederholt der Auferstandene.
    Zephon gluckst amüsiert.

    [...]
    Gerissen aus der Welt, einfach verschollen, verschwunden im Nichts.
    Gegangen oder gegangen worden, oder doch weilend, irgendwo?
    Fragen und Fragen, doch keine Antworten, ein Pochen an eine verschlossene Türe.
    Ungehört, Ungesehen... Schreie in der Stille, Tränen im Dunkel.
    Einsamkeit, Traurigkeit, doch ein stetes Lächeln zwischen salzigen Bächen.
    Erinnerungen an Tage der Sonne, wo nun nicht mehr als Wolken sind,
    Wolken und den Nebel, den du liebtes.
    Und die Zeit tickt weiter...
    Fighting Faith ist offline Geändert von Fighting Faith (09.09.2005 um 22:44 Uhr)

  15. #35 Zitieren
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    Verzeih mir…

    Verzeih mir, dass ich den Klang deiner Stimme vergessen habe.
    … ich wollte ihn nie vergessen, doch zu groß war meine Sorge es zu tun.

    Verzeih mir, dass ich mich nicht an alles erinnern kann, was wir erlebt hatten.
    … zu oft musste ich daran denken, dass es nie wieder so sein würde.

    Verzeih mir, dass ich nun hier sitze und weine, weine um dich.
    … weine ohne das Wissen, ob du wirklich fort bist.

    Verzeih mir, dass ich dich bitte zu verzeihen, wo du mich doch immer nur glücklich wissen wolltest.
    … glücklich ohne dich, der du jeden Tag bei mir bist – warst – unvorstellbar.

    Verzeih mir, dass ich nicht mehr die bin, die du kanntest.
    … denn ohne dich bin ich nicht mehr ich, denn du warst und bleibst ein Teil von mir.

    Verzeih mir…


    „Lass deinen Kopf nicht so hängen.“, sagen sie alle zu mir, sie, die nicht wissen wie es ist, oder es nicht zu wissen scheinen. Vielleicht wollen sie nicht einsehen, dass ich es vielleicht nicht kann – so sein wie sie – sein wie eine Maske, ein Stein, eine leblose Puppe... Ich will nicht vergessen und da ich nicht vergessen will, lasse ich meinen Kopf hängen so tief ich will, weil nichts mehr da ist, was mich aufsehen lassen würde - ich würde dich eh nicht erblicken. Fast zwei Monate ist es nun her seit du fort bist, seit deine letzten Worte langsam verschwommen waren und noch immer kann ich es nicht glauben, will es nicht glauben, noch immer rede ich mir ein das alles gut werden würde – doch wird es das? Werde ich dich jemals wiedersehen?
    Aus lauter Sorge den Klang deiner Stimme zu vergessen habe ich es getan – vergessen, ihn, den Klang deiner Stimme, Erinnerungen ausradiert von Sorgen… Ebenso habe ich vergessen, vergessen die schönen Zeiten die wir hatten, vergessen, weil ich immerzu dran denken muss, dass sie vergangen sind und nicht mehr sein werden… vergangen, die Zeiten ohne dich… Wie soll es nur weitergehen?
    Egal wie sehr ich es versuche, nie würde ich die Worte finden, die es beschreiben was ich nun empfinde, was ich denke, was ich fühle. Nie wird irgendwer wissen können, was nun in mir vorgeht, nicht mal ich weiß es, wenn ich ehrlich bin, ich weiß nur, dass ich dich wieder will, dich, oder zumindest Gewissheit.
    Wo bist du?



    --- nicht mehr als Gedankenfetzen in einer Zeit, in der ich nichts kann.
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  16. #36 Zitieren
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    Dieses Licht, warum schaut es mich so auglos an? Warum kann ich meine Blicke nicht von ihm lassen wie jeden Tag, einfach vorbeigehen, es nicht groß beachten?... Doch heute ist etwas anders - das spüre ich.
    So blicke ich es an, das Licht, während es mich noch immer fest umschlingt, seinen Griff nicht lockernd, seine Wärme verströmend, Wärme in einem Raum, einer Welt voller Kälte.
    Warum hatte ich sie nie vorher gespürt? Warum ihr keine Beachtung geschenkt?
    Ich begann zu rennen, das Licht umarmend, in ihm aufgehend. Meine Füße spürten den Boden, meine Augen sahen die Wände vorbeiziehen, ein immer enger werdender Gang, der bald sein Ende finden sollte...
    Und als die Scherben meiner Welt zersplitterten glaubte ich zu fliegen...
    Vogelfrei.

    Noch etwas wirr doch das Fenster hier am Gangende hatte was ^-~ Ich denke ich kanns besser aber he - nobody can always be perfect ^o^v
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    Okay, wie ja Panzar zu Beginn und nachher noch einige andere mitbekommen haben hat
    mich die Idee gepackt, alleine nach LBRS zu gehen um mir am Instanzende einen Wolf
    zu zähmen. Das lästige Gruppensuchen (IH LBRS) und das lange warten (Add... oh bin
    down) war einfach nervig - außerdem bin ich ja bekanntlich etwas lebensmüde (Erbgen
    der Guinea Pigs) und mit Wyd gabs solche Aktionen öfters mal ^^
    Okay - nun hier meine kleine (leider nicht ganz vom Erfolg gekrönte) Story, auf die
    ich dennoch etwas stolz bin - so als Jägerleistung

    - - - - - - -

    "So schwer kann das alles doch nicht sein", dachte ich mir, während ich die Instanz betrat. Panzer hatte mir, nett wie er war, noch schnell drei Geisterpilze gefarmt und sie in drei lecker-schmecker Unsichtbarkeitstränke verwandelt, somit konnte nichts mehr schief gehen - zumindest glaubte ich das.Ich rief mein Pet zu mir. Motr, eine 47ger kleine stinkende Spinne die dazu noch recht ekelig (und verschmust...) war gesellte mich an meine Seite, ich fand wenn sie schon für mich sterben sollte hatte sie auch einen Namen verdient gehabt und da im TS schon wieder Tom als Helfer (Seelensteiner) erwähnt wurde schuf ich mir meinen eigenen kleinen Tom, nur halt ganz anders. Ein erster Blick auf die Mobs sagte mir, dass der Beginn nicht sonderlich schwer werden sollte, wenn ich mich in acht nahm. Eine Eisfalle war fix am Ende der Treppe aufgestellt und nun hieß es nur noch abwarten - die Patrouille passierte und ich nutzte den Moment: Der Stich des Flügeldrachen schläferte den ersten Ork ein, der zweite ging in die Falle und der letzte wurde von Motr tapfer suizidial attackiert. Mutig wie ich war beschloss ich zu rennen (Flucht ist bekanntlich die beste Verteidigung) um mich zeitgleich mit meiner Spinne zu Boden zu werfen - sie tat ihr tot stellen weitaus überzeugender.
    Nachdem ich hier oben die weitere Patr unter mir abgewartet hatte nahm ich meinen Mut zusammen und hüpfte (natürlich mit Salto, Haltungsnoten und so) hinab in die Tiefe um mich hier an der Wand, mittig des Aufganges zu tarnen. Als sich mein Tot stellen regeneriert hatte belebte ich meine tapfere Spinne wieder, die weniger über ihren Tod erfreut zu sein schien als ich, aber he, man musste Opfer bringen im Leben!
    "Verdammt, das wird wehtun", schoss es mir in den Kopf, als ich die neue Masse an Feinden anblickte... dennoch ein Auge immer auf dem Radar weilen lassend, das Bewegungsverhalten der Patr studierend.
    Die selbe Prozedur wie zu Beginn wiederholte sich - nur diesmal waren die Feinde weitaus in der Überzahl. Als die Patr weit am Ende des Ganges verschwunden war (in den ich außerdem gleich rennen wollte) flog erneut ein Stich, Motr stürmte auf die Feinde zu (starb leider auf halbem Wege) und einer ging in die Falle (wenn auch nur ein Wolf). Das ganze Chaos reichte aus um mich in der Ecke des Ganges erfolgreich tot zu stellen, puh - Atempause.
    "Ich werde es ihnen schon zeigen - auch ein Jäger kann schleichen (mehr oder minder)", zuckten wieder einige Gedanken durch die wirren Gänge in meinem Kopf, mir die Wartezeit im Tarnmodus auf das Tot stellen verringernd. Genau rechtzeitig huschte die Patr an mir vorbei somit konnte ich in den nächsten Raum rennen und gleich rechts an der Wand eine kleine Abkürzung nehmen - ohne Gefahren (außer wenn ich mal wieder durch seltsame Ruckler 20 Meter zweit entfernt in der Lava sterben würde - ai ai ai).
    Die Orklager. Ein Ort des Schreckens. Ein Ort, der mir wohl zurecht Angst einjagte, immerhin standen hier noch mehr Orks als zuvor, die alle sicherlich nicht gerade scharf auf den Besuch einer wahrlich schnieken Elfe waren. Somit versuchte ich mich ungesehen an ihnen "vorbei zu schleichen" - zumindest war das der Plan, die Theorie,... eigentlich endet sowas immer bei Geisterheiler aber nein, es DURFTE nicht sein... Ich nahm meinen Mut zusammen mit einem Unsichtbarkeitstrank ein, schmiss den Aspekt des Geparden an und beschloss einfach zu laufen, ein lautes "Kamii" begleitete meine schier endlosen Schritte...
    18... 17... 16... 15... 14... 13... - komm schon Shin, so weit ist es nicht
    mehr...
    12... 11... 10... 9... 8... 7... - verdammt, ich schaffe es nicht...
    6... 5... 4... 3... 2... - bleib stehen, es hat keinen Sinn bleib stehen und...
    1... - tarne dich, bevor es...
    …bevor es zu spät ist.
    Mein Herz blieb stehen, dennoch - ich lebte auch ohne es weiter... Als ein Schatten meiner selbst. Doch was war das?! - Ich Idiotin hatte doch glatt die ein Mann Patr vergessen, nervös vernahm man (auch Pan genannt) meine Stimme im TS, laut denkend einen Ausweg suchend, bis mein Lebensmotto (Sterbensmotto würde es vll eher treffen) mir sagte:
    "Renn einfach - du hast nichts zu verlieren, außer vll etwas Geld, dein Leben, eine Priese Selbstvertrauen, ein wenig Ruf...", ich beschränkte das zuhören auf das "Renn einfach" und starb 4 Meter weiter an der Wand - zumindest tat ich so. Rettung in letzter Sekunde.
    Nun musste ich das tun, was ich immer tat. Aufstehen, tarnen, warten, ein Auge auf alles und jeden haben und - meinen Puls ein wenig Ruhe finden lassen. Kaum waren diese Punkte mehr oder minder erledigt behielt ich meine Taktik bei, rannte einfach durch den Haufen von 5 Orks um mich (mit 87 Hp) nur knapp hinter ihnen tot zu stellen (noch kein Mal widerstanden - wow) und aus dem Tode hinaus mich erneut zu tarnen.
    Nun sollte es zu den Spinnen gehen.
    Meine Blicke wollten mich nicht sonderlich ermutigen, immerhin waren sowohl hinter mir als auch vor und über mir genug Mobs, um mich mehr als einmal tot zu sehen, oder auch mehr als „einmal Shin mit Soße, bitte“ zu verspeisen. Ein Kampf mit mir selbst begann (laut im TS), wie ich wohl an ihnen vorbeikommen wollte – Wurmfred brachte eine Idee, dennoch entschied ich mich für die suizid – Methode / nicht außen herum, sondern mitten durch, ich hatte nur 18 Sekunden.
    Kaum hatte die Spinne am Steg sich etwas nach links bewegt rannte ich, dann genau vor der Nase der Bossspinne sogar ungesehen vorbei hinauf auf den Steg, rechts auf den Abzweiger, noch ein Add, ein tot stellen und – ich lebte. Das Glück schien heute auf meiner Seite…
    Diesen Gedanken verwarf ich fix wieder, als ich unsichtbar an der Wand stand und eine der Spinnen geradewegs auf mich zu raste. Auge in Augen standen wird uns gegenüber – mein Puls raste – dann wandte sie sich wieder um… sie ging, tatsächlich! Trotz des Glücks wurde ich entmutigt, ich hatte in meiner LBRS Planung die Spinnengruppe vergessen, die nun im Gang stand, doch umdrehen, aufgeben? Nein, dass konnte ich nicht tun, immerhin hörte man mir zu und wer wäre Shin ohne Mut (und dem sterben dazu) – genau, ein Jäger wie jeder andere, einer der Vernünftigen vielleicht, ein Langweiler in meinen Augen.
    In einem Moment der Unaufmerksamkeit nahm ich gleich nochmal die Spinne mit, die mich vor wenigen Sekunden noch verschont hatte und stattete der Gruppe einen Besuch ab. Meine HP-Anzeige sagte nichts gutes, ich musste nun sterben oder ich würde tot sein (Anm. d. Shin: sterben (1) tot stellen, (2) vorübergehender Zustand des Todes).
    Und wieder einmal hatte eine Elfe mit mehr Glück als Verstand bewiesen, das vertrauen, hoffen und beten manchmal mehr brachte als alles andere… Bilder sprechen für sich, ihre eigene Sprache.
    „Da ist doch nur die Patr und ein anderer, oder wen adde ich da noch alles?!“, mein Hirn wollte es nicht wahrhaben, dass wenn es einen der Oger im Haufen addet, wohl alle adden werden, aber was sollte man tun, wenn nicht einfach weiter, mehr oder minder munter, dem Ziel entgegen zu blicken?
    Nach einigen Sekunden wurde mir klar, das der erste Oger sehr lange an seiner Endposition auf dem Aufweg verharrte, zumindest einen würde ich somit weniger an den Fersen haben. Ich brachte mich also in Position und ließ ihn passieren um mich dann nach vorne zu wenden, meine Konzentration auf den Rest der Meute gerichtet.„Ich renne da nun einfach durch, ich habe „nichts“ zu verlieren“.“, beschloss ich im TS und rannte einfach so nahe wie möglich an den Ogern vorbei, leider verunsicherte mich das Grunzen „ein wenig“ und die Tatsache, das der Boden bebte wollte mir einfach nicht die Sorge nehmen, mich verfolgt zu fühlen. Das Klappern von Skorpidzangen brachte mich dann dazu, mich auf den Boden zu werfen um man wieder meinem liebsten Hobby nachzugehen, dem Sterben, egal in welcher Form (diese war mir aber weitaus lieber, weniger endgültig).
    Zwei weitere Manöver später stand ich dann zwischen den beiden todbringenden Hallen, doch es war ein leichtes diese zu überwinden, wenn ich mich an das erinnerte, was hinter mit lag – und vor mir sah ich mein Ziel. Den Worg. (Lucky wäre der passende Name – schoss es mir in den Sinn)
    Ich wartet also brav in meiner Ecke Hund und Herrchen ab, bis ich der Treppe nach oben folgte, immer die beiden Patrs, ihre Wege und Zeiten in meinem Kopf mitnotierend.
    Das Ziel war nun greifbar nahe.
    Ich positionierte nach einem schnellen Blick über meine rechte und linke Schulter meine Eisfalle im Gang, sie sollte den einen Worg aufhalten, wenn Daddy im Reich der Träume lag und ich seinen Bruder zu dem Meinigen machen würde – alles reine Überzeugungssache, was manchmal etwas zu lange dauerte, wie auch dieses Mal.
    Die Leiste blinkte auf, das Tier wendete sich mir zu, ich wollte gerade jubeln als ich starb. Einen Sekundenbruchteil zu früh. Dadurch, das ich meine HP nicht sehen konnte (böses Interfache) war das tot stellen zu spät gekommen und auch ein Millisekündchen des Bändigens hätten gereicht… so sollte es nicht sein, doch ich wusste, dass ich es schaffen würde – morgen, ja, morgen würde ich es schaffen.
    ~ Das bittere Ende eines kleinen Paradieses ~
    Fighting Faith ist offline Geändert von Fighting Faith (29.12.2007 um 22:45 Uhr)

  18. #38 Zitieren
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    moi:
    stechender schmerz, ein dolch im herz, getroffen von hinten.
    menschliche triebe weichten der liebe, empfinden verging.
    dunkle wolken am himmel wo einst sonne war,
    vergangen, vergessen sei die qual
    - erlösung.

    moi:
    dunkel der himmel bis zum horizont, wolken verhangen, sonnenlos, in weiter ferne ein schimmer von licht hoffnung bringt in dukle tage, an der das hoffen schon längst vergeben schien. dunkelheit, auch sie weicht bei zeiten dem licht, dass die sonne mit sich bringt auf ihrer unaufhaltsamen reise

    Wyd:
    bittere schatten im sterbenden licht, tosende wucht der schliessenden pforte, andere wege sehe ich nicht und fand auch nie die rechten worte.

    moi:
    ich hinterließ spuren in sand, wo vorher keine waren, nur stumme zeugen der zeit, die jedermann erzählten, dass ich einst hier war, doch auch die zeit ist tückisch, schlägt wellen, vernichtet meine spuren, ebnet neue wege für weitere ziellose reisen

    wie sinnlos meine gedanken...
    "Worte so nichtig, ihr Inhalt is wichtig"

    Wyd:
    lähmende kälte und stechender schmerz, gefrierender atem im mondfahlen licht, lebe ich sterbend und sterbe ich lebend doch meine wunde -sieht man nicht.


    --- Wow Chatlog beim Mondspaziergang am Strand - RP Server ^^
    Fighting Faith ist offline Geändert von Fighting Faith (24.10.2005 um 12:36 Uhr)

  19. #39 Zitieren
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    " Nicht der Tod eines Menschen selbst ist es, der uns ängstigt - viel mehr ist es das Wissen, dass es "nur" die Erinnerungen sind, die uns von ihm bleiben und die Angst, sie auch noch zu verlieren, zu vergessen. "

    o.

    " Es ist nicht der Tod selbst der schmerzt, es ist das Wissen, dass Vergangenes vergangen ist und gemeinsame Pläne nun mehr nur noch unerfüllbare Träume sind"
    Fighting Faith ist offline Geändert von Fighting Faith (24.10.2005 um 12:29 Uhr)

  20. #40 Zitieren
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    Ein Tag wie jeder andere.

    Es ist ein Tag wie jeder andere, die Sonne scheint, die Vögel singen, alles scheint in Ordnung.
    Es ist ein Tag wie jeder andere, wir reden, wir lachen, die Zeit scheint so nichtig, schwindet dahin.
    Es ist ein Tag wie jeder andere, den man einfach so lebt, da er fast schöner nicht sein könnte...
    - Wenn ich nicht lügen müsste.

    Es ist ein Tag, an dem die Wolken tief hängen, der Regen einsam an die Scheiben fällt, alles dunkel ist.
    Es ist ein Tag, voller Stille, denn du bist nicht da, die Zeit scheint stillzustehen, nur der Schmerz scheint unendlich.
    Es ist ein Tag, an dem man nicht mehr lebt, da ein Teil zusammen mit dir gegangen ist...
    - Wenn ich mich doch nur verabschieden könnte.
    Fighting Faith ist offline Geändert von Fighting Faith (25.10.2005 um 09:50 Uhr)

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