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Blutrünstige Nachrichten
In den letzten Jahren ist zweifelsohne eine Entwicklung der Fernseh-Nachrichten eingetreten, die ein wenig zu denken gibt. Alles wird "aktueller", man ist oft live dabei, wenn Leute erschossen werden, oder sonstwie ums Leben kommen, oder bereits tot sind. Wenn ich ein paar Jahre zurückdenke, war die Berichterstattung ein wenig pietätvoller (oder kommts nur mir so vor?). Da wurden, wenn überhaupt, nur kaum Leichen gezeigt. Gewalt, Leichen, etc. scheinen das Interesse der Bevölkerung zu wecken, nur ist die Frage, wen interessiert das wirklich? Muß man wirklich den Leuten die Leichen ins Wohnzimmer liefern, da sie ansonsten keine Nachrichten mehr schauen würden?
Ich will jetzt keine "Gewalt in den Medien und deren Auswirkungen" - Diskussion vom Zaun brechen, aber dies tragt sehr wohl auch zur Abstumpfung der Gesellschaft bei. Wie seht ihr das?
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Ich denke das es ist gar nciht schlecht ist das die leuten sehen was zb jetzt in der überfluteten gebieten so abgeht. Als ich gestern vorm fernseher saß, wurde ein scheinbar wohlhabendes ehepaar in Thailand Interviewd. Trotz der schrecklichen flut und den vielen toten führten sie ihren urlaub weiter.
die frau meinte das das ganze mit der flut nur hochgespielt sei, und sie es schade findet das der strand nicht gesäubert wird LOL.
villeicht hätte man der guten sagen sollen das hier weit über 50.000 Menschen gestorben sind, und dieses land momentan andere probleme hat als den Strand sauber zu machen! es herrscht jetzt noch dazu Säuchengefahr.
Also scheint sich diese reiche frau nicht des ausmaßes der Katastrophe bewusst zu sein.
Und wenn die leute nun die nackten tatsachen sehen was bei solchen katastrophen vorgeht, dann können sie das ausmaß auch einschätzen.
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Bei solchen Sachen bin ich immer zurückhaltend
Aber soll den schon groß in den Narichten kommen auser Wetter und halt Katastrophen. Da sieht man nur irgendwelche Männer hinter Pulte stehen und ein bischen tanzen und singen. Ok ich denk schon das die Leichen und Blut lieber in Akte Mord oder sowas reintun können.
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jedenfalls kann ich diese entwicklung bestätigen. ob das jetzt für die zuschauer irgendwie interessanter sein soll, ob den medien der staoff ausgeht (dämliches argument >_>) oder ob die kriminalität drastisch ansteigt (was wohl auch nicht der fall ist) kann ich nicht sagen ... auch wenn dieser satz irgendwie widersprüchlich wirkt, wenn ich bereits zwei von drei möglichkeiten verneine °.°
also ich glaube fast, dass die nachrichten auch immer mehr auf dieser welle mitschwappen ... vor ein paar jahren gabs auch noch nicht so viele saubehinderte actionserien à la 'alarm für cobra elf' ...
aber stimmt ja ... dass wer gestorben is, interessiert vielleicht, aber nich, wie er jetzt nach dem tod aussieht ... o.O
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Ganz dickes Dito, XRay.
Mir ist das schon vor einiger Zeit aufgefallen... Irgendwie beängstigend, wen ich denke wie es früher war, vor vielleicht 5-10Jahren. Heute wird ne Katze auf der A1 überfahren morgen komts in den Nachrichten! Durch das Fernsehn weis man wirklich bald wen die kleinste Ameise stirbt...
Dieser übereifer der Medien uns alle Neuigkeiten so realitätsnah zu bringen, ist für mich ein grund kaum noch Nachrichten zu schauen... wen dan wirklich nur im geringen masse.
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29.12.2004 23:30
#6
Naja der tod verschwindet immer mehr aus unserem leben (oma wird zum sterben ins altersheim abgeschoben) im gegensatz zu früher als familien noch näher zusammengelebt haben. Irgendwie ist der mensch aber faziniert vom tod und möchte sich damit beschäftigen usw. Das fernsehen hilft eben auch hier (große gefühle und auch der tod und alles direkt ins wohnzimmer).
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Ich hab offen gesagt auch schon ein paar mal darüber nachgedacht, allerdings bin ich nie wirklich zu einer Antwort gekommen, weil sich mir die Frage aufgedrängt hat:
Trägt es nicht genau so sehr zur Abstumpfung bei wenn man die Bilder nicht sieht?
Denn wenn man einfach "nur" berichtet bekommt dass es mal wieder 5 Tote bei einem Selbstmordanschlag in Israel gegeben hat, dann ist das etwas anderes als wenn man die Verwüstungen und Toten richtig "sieht". Worte kann man schnell Verdrängen, Bilder ein wenig schwieriger aber auch sehr leicht, aber wenn man in einem solchen Fall "dabei" gewesen ist, ist das wohl die einzige Möglichkeit, so etwas wirklich zu "registrieren". Nur wer will so etwas schon erleben...
Also wie gesagt, ich glaube die Gefahr besteht in beiden Fällen. Entweder wenn man nur noch Fakten "berichtet" bekommt, und das Ganze gar nicht mehr registriert, oder aber wenn man zu oft und zu viele Tote sieht, und sich irgendwann ebenfalls daran "gewöhnt". Wahrscheinlich sollte man irgendwie einen guten Mittelweg finden. Sowas kann man als unbeteiligter Nachrichtenschauer nämlich sowieso nicht nachvollziehen, sofern man es nicht erlebt hat.
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Die gesammt Hemschwelle des Fehrnsehns ist in den letzten zwei Jahren extrem hoch gestiegen. Um 1 Uhr werden Frauen gezeigt die mit 6 Männern geschlafen haben und jetzt schwanger sind. Nur leider weis sie nicht mehr wo kein Kondom benutzt wurden. Ist doch net normal oder? Was soll sich das Kleinkind da denken?
Ich weis nicht ob man seinem Kind verbieten soll Nachrichten zu sehen. Kommt wieder drauf an welche Nachrichten. Es ist viel intensiever Menschen in ECHT sterben zu sehen. Oder einfach nur Soldaten die sich ECHT im Krieg befinden und auch Eltern und Verwandte haben. Auf jedenfall sollte mal gegen die gesammtheit des Deutschen Fernsehns plädiert werden. Bevor man wieder unwissenden Menschen mit unvollständigen Informationen klarmachen will das Computerspiele gewaltätig machen (Frontal 21).
MfG Despayrel
Pat on the butt <- Schaut euch um, hört mal rein, jetzt mit Studioaufnahmen!!
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 Zitat von Seraphin
Also wie gesagt, ich glaube die Gefahr besteht in beiden Fällen. Entweder wenn man nur noch Fakten "berichtet" bekommt, und das Ganze gar nicht mehr registriert, oder aber wenn man zu oft und zu viele Tote sieht, und sich irgendwann ebenfalls daran "gewöhnt". Wahrscheinlich sollte man irgendwie einen guten Mittelweg finden. Sowas kann man als unbeteiligter Nachrichtenschauer nämlich sowieso nicht nachvollziehen, sofern man es nicht erlebt hat.
sehe das genau so wie du.
Es ist natürlich die gefahr gegeben , das wenn die menschen diese bilder von toten immer sehen, das sich diese tatsache "verharmlost" und man sich daran gewöhnt.
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Nun, warum sollten die Nachrichten denn nicht nachziehen, wenn die ganzen Filme etc. auch schon genug Blut zeigen. Ist doch nicht wirklich verwunderlich, dass die Nachrichten "blutiger" werden, da die Medien insgesamt doch nur noch von Blut überlaufen. Jeden Tag hört man von Attentätern hier, Attentätern da. Viele Leute wollen sich dann aber nicht nur das Bildlich vorstellen, evtl. auch, weil ihnen die nötige "Fantasie" fehlt, sondern auch die Verwüstung. Und dazu schauen sie in den Fernseher, Nachrichten etc. wo alles gezeigt wird. Die Nachrichten sind ja auch irgendwo auf Quoten aus, und in der Zeit des Internets, wo man sich die News im Netz holen kann, schauen viele nicht mehr NAchrichten. Deshalb werden blutigere Sachen gezeigt, um die Leute anzuziehen, da diese dann auch noch das ganze blidlich sehn. Versteht ihr, was ich meine?
N bisschen kompliziert ausgedrückt, is halt schon spät...
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@Hirni76
Stimmt schon, aber warum ist das so? Warum "müssen" die Nachrichten mitziehen? Das klingt fast so als hätten sie keine andere Wahl. Warum sind wir ein (großes) Volk sensationsgeiler, blutrünstiger Deppen (ich nehm mich da gar nicht raus). Wir müssen diese Verhalten ja auch irgendwie gelernt haben, oder?
Mir ist das Thema in den Sinn gekommen, als ich wiedermal die Reporter aus dem Krisengebiet gesehen hab. Ich dachte mir, der fährt dort hin, und verdient mit dem Leid anderer Menschen sein Geld. Wenn das sensationsgeile Raubtier Gesellschaft sich sattgefressen hat am Leid, dann ziehen die Reporter wieder ab, das Leid bleibt aber klarerweise. Nur interessierts dann keinen mehr. Ist doch krank.
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29.12.2004 23:58
#12
Ich stimme X-Ray voll zu und bringe einfach mal ein Zitat ein, dass es gut beschreibt:
Nachrichtensprecher fangen stets mit 'Guten Abend' an und brauchen dann 15 Minuten, um zu erklären, daß es kein guter Abend ist Rudi Carrell
wäre ja auch zu schön, wenns anders wäre... wieso verstehen wir heutzutage eigentlich unter "Nachrichten" immer solche schreckensmeldungen? warum nichtmal was positives? weils die leute einfach net interessiert... so isses und das is schei***...
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Naja, solange die Zuschauer mit Gewalt konfrontiert werden, steigt ihre Bereitschaft zur Solidarität und sie spenden fleißig (siehe aktuellen Anlass).
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ich denk das hat zum teil mit dem privat fernsehen zu tun.
einige bemühen sich zwar objektive nachrichten zu machen, aber quote von der ard klauen können sie nur mit nachrichten die, die leute sehen wollen.
neulich nacht war, weltspiegel nacht irgentwo, und da haben sie mal n rückblick gemacht, wie diese "populäreren" nachrichten in amerika angefangen haben, das war zur steit des vietnamkonflickts, damals wolten die privaten fernseh sender mehr action aufnahmen, also haben sie asiatische söldner angeheuter die mit den GI's raus sind und gedreht haben, und der US reporter hat dann im studio n audio komentar drüber gesprochen.
damit haben die (FOX news) angefangen, den statlichen den rang abzulaufen, schritt für schritt, zwar immer aktuelle nachrichten, aber immer ein bisschen mehr so wie es dem publikum gefält, und ein bisschen weniger um das publikum zu informieren
ich denke in deutschland, wo in den letzten 10-15 jahren das privatfernsehen langsam wichtiger wird, passiert jetzt etwas ähnliches
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früher hab ich nachrichten immer geschaut um mich über die "Moderatoren" lustig zu machen.
Und Heute schau ich so gut wie kein fernsehn mehr.
Und Zeitung lese ich auch nicht meine Informationsquelle is dieses Forum .
Und mir is es eigentlich völlig egal wie Brutal die Nachrichten sind.
dazu fählt mir dieser Spruch ein.
"schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten" grössere katastrofe grössere einschaltquoten.
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Tja Nachrichtensendungen sind halt ein hartes Geschäft. Jeder Sender muss sich gut verkaufen, je spektakulärer, desto besser. Hat ein bisschen was von "Kundenbindung". Sind die Nachrichten gut und blutrünstig, werden Opfer und Elend gezeigt, desto eher wird auf diesen Sender zurückgegriffen. Damit kann dann auch die Werbung davor und dahinter besser verkauft werden. Damit steigen auch die Kosten der Werbeblöcke, also der Gewinn der Sender.
Wenn ich mir momentan die Nachrichten anschaue, sehe ich eigentlich nur die "Todesflut". Nicht übelnehmen, diese Sache ist heftig und macht mich auch betroffen. Aber mir fällt auf, das die Nachrichten fast Non-Stop davon Berichten. Hier ein Einzelschicksal, da ein Einzelschicksal. Da Idioten, die Ihren Urlaub fortsetzen. Und natürlich Elend, Elend und nochmal Elend. Und das ganze garniert mit tausenden Toten. (!!!Ist nicht böse von mir gemeint!!!)
Allerdings kommen kaum andere Nachrichten mehr. Es scheint so, als ob in der Welt nix anderes passiert ist...
Bei den Zeitungen ist es ähnlich.
Naja, ein Ausschlachten der "Todesflut" hat momentan ja auch was positives. Dadurch das einem diese Katastrophe nahe gebracht wird, kommen letztendlich auch Spendengelder für die Hilfsorganisationen zusammen.
Das ist ausnahmsweise mal was Gutes.
Trotzdem sollte die Sensationshascherei ein bisschen zurückgeschraubt werden.
...und eines Tages wirst du mich Fragen, wen ich mehr liebe: Dich oder mein Leben.
Ich antworte: "Mein Leben". Du wirst mich dann irgendwann verlassen, ohne zu wissen, dass Du mein Leben bist....
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Traurigerweise gibt es keine anderen Themen auf der Welt mehr, wenn man den nachrichten glauben schenkt. Überall tote, krieg, Selbstmordattentäter...
Was den nachrichten fehlt ist das sie mal was über die guten Seiten der Welt berichten, die es zweifelsohne auch gibt.
Irgendwann habe ich mal in Österreich nachrichten gehört, da sagten sie das die polkappen am Südpol nicht mehr schmelzen. ist doch wunderbar! So ne nachrichten tragen dazu bei das der mensch wieder aufwacht und auch mal die guten Seiten des Lebens jenseits von gewalt und krieg sieht.
Nur leider scheinen wir (wie Xray schon sagte) wirklich ein sensationsgeiles Volk zu sein, die nur Tote und leere Patronenhülsen sehen wollen.
Diese Entwicklung ist echt befremdlich. Das schlimme ist das man selbst auch dazu gehört.
Sicherlich sind derartige nachrichten auch wichtig, denn sie vermitteln uns ein bild vom aktuellen Weltgeschehen und Bilder von lustigen Pinguinen würden in diser beziehung fast schon morbid wirken, aber dennoch braucht
der Mensch ab und zu mal solche "fröhlichen" nachrichten.
Ich hab das Gefühl ich schreib immer wieder das selbe, desewegen hör ich jetzt auf.
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Nun, ich denke, die Nachrichten wollen den Leuten nur klarmachen, wie die Situation wirklich ist. Ich meine: würde man bei der Flutkatastrofe keine Leichen zeigen, würden vielleicht denken, dass es nur eine kleine Welle ist.
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banned
ein fettes Dito X-Ray
Ich denke dass Schlechte Nachrichten sich einfach besser an den Mann bringen lassen (klingt zwar brutal ist aber imo so). Warum das so ist, ist mir allerdings schleierhaft. Man hätte imo ein schöneres Leben, wenn man auch die schönen Seiten sehen würde und nicht nur immer vorgehalten bekommt wie schlecht es ist und es manchen Menschen geht.
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ich für meinen teil hab es mir abgewöhnt bewusst nachrichten zu schauen, einfach weil es mich anwiedert wie sich diese sender mit dem leid anderer menschen finanzieren und sich darin weiden. das wir in keiner heilen welt leben ist mir schon klar, doch es dann auf die brutale breittreten und zu vermarkten finde ich pietätlos. auch mich würde es freuen wenn es denn mal was erfreuliches zu hören und sehen gäbe, aber es geht ja um einschaltquoten, da hat sowas ja keinen platz
greeZZ me
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