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    Held Avatar von Lord Regonas
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    Ulrich war schon lange hier im alten Lager. Er war schon hier, als das alte Lager noch gar nicht alt war. Es war damals einfach nur das Lager. Nachdem die Gardisten damals jedoch eine Gruppe von Banditen aus den Lager geworfen hatten und sich zusätzlich noch eine Gruppe von Andersdenkenden vom Lager abgespalten hatte, wurde es fortan das alte Lager genannt.
    Über diese Andersdenkenden wusste Ulrich nicht allzu viel. Lediglich ihre Verbundenheit zu gewissen Kräutern mit berauschender Wirkung war ihm in Erinnerung geblieben. Aufgrund dessen war er im Grunde genommen auch froh darüber, dass sie das Lager verlassen hatten. Es gab schließlich nichts schlimmeres als einen zugedröhnten Kumpel in der Mine. Bei den Rauswurf der Banditen stand Ulrich voll und ganz auf der Seite der Gardisten. Immerhin war das Lager damals der einzig sichere Hafen in der unwirklichen und äußerst gefährlichen Wildnis der Gefangenenkolonie. Dann jedoch seine Mitbewohner zu beklauen, war ein absolutes Unding.
    Ulrich war jedenfalls schon lange hier im alten Lager und hatte sich zu einem angesehenen Buddler hochgearbeitet. So gehörte er aufgrund seiner anhaltend hohen Erträge in der Mine zum dortigen Stammpersonal. Das wiederum bescherte ihm einen nicht unerheblichen Vorrat an Erz und noch einige weitere Privilegien. Nun mochte man meinen, dass es für einen Buddler nicht besser hätte laufen können, doch dem war nicht so. Zumindest nicht ganz.
    In all den Jahren in der Gefangenenkolonie hatte Ulrich stets Ausschau gehalten. Man konnte durchaus sagen, dass er regelrecht auf der Suche war. Doch zu Ulrichs Bedauern war das weibliche Geschlecht in der Gefangenenkolonie äußerst rar. Eine Partnerin hatte er so in all den Jahren trotz all seiner Bemühungen nicht finden können. Bisher...
    Geändert von Lord Regonas (12.01.2021 um 22:45 Uhr)

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    Kennengelernt hatte Ulrich seine Auserwählte ganz zufällig bei einer seiner zahlreichen Expeditionen durch das Tal der Minen. Dabei hatte er sie aufgrund ihres Erscheinungsbildes zunächst für eine Kreatur der Dunkelheit gehalten und war Hals über Kopf geflüchtet. Erst im Nachhinein kam er zu dem Schluss, dass dies nicht der Tatsache entsprechen konnte. Ihre langen Haare bedeckten ihre voluminösen Brüste, die sie nicht durch Kleidung bedeckte. Lediglich ihre Unterleib war durch ein knappen Stofffetzen verdeckt. Hinzukommend hatte sie lange Fingernägel, was immerhin ganz den Charakteristika einer Frau entsprach. Zu guter Letzt war dann da noch ihr atemberaubender Schrei. Ulrich konnte sich zwar nicht erinnern, jemals von einer Frau angeschrien geworden zu sein, doch mal abgesehen von seiner Mutter, hatte er in seinem bisherigen Leben auch noch nicht allzu viele weibliche Kontakte.
    Jedenfalls ging sie ihm auch Tage später noch nicht aus den Kopf und so besorgte er sich einen Strauß Blumen und besuchte er sie ein weiteres Mal. Allerdings verlief auch dieses zweite Treffen vollkommen anders, als er es erwartet hatte. Den mitgebrachten Strauß mit Blumen nahm sie vorsichtig entgegen und Ulrich war sich in diesen Moment sicher, die Katze im Sack zu haben. Doch anstatt ihm um den Hals zu fallen, stieß sie einen erneut schrillen Schrei aus und verschwand mitsamt den Blumen. Eigentlich hatte er ihr zu den Blumen noch das ein oder andere sagen wollen, doch dazu ließ sie ihm überhaupt keine Gelegenheit. Was blieb war ein verdutzter Ulrich, der die Welt nicht mehr verstand.
    Zurück im alten Lager berichtete er dann abends am Lagerfeuer erstmals von seiner neuen Bekanntschaft und suchte zugleich nach Hilfestellungen für sein weiteres Vorgehen. Seine Kumpel brachen jedoch allesamt in schallendes Gelächter aus und hoben die Krüge auf Ulrich und seine Harpie. Ulrich selbst konnte sich keinen Reim aus ihren Reaktionen machen und fragte sich auch Stunden später noch, was es mit dieser Harpie auf sich hatte. Er hatte diesen Ausdruck nie zuvor gehört und war dementsprechend verwirrt. Es stand für ihn jedoch außer Frage, dass er aufgrund dessen aufgeben würde.
    Ein paar Tage später machte sich Ulrich erneut auf den Weg, seine Auserwählte zu besuchen. Sie lebte in einer alten Festung, die in den südlichen Bergen des Minentals lag. Ulrich lief es jedes mal eiskalt den Rücken herunter, wenn er sich dem alten Gemäuer näherte, doch seine Vorfreude überwog ganz klar. Auch zu diesem Treffen hatte er seiner Auserkorenen wieder ein Geschenk mitgebracht. Es war ein Familienerbstück, wenn man es denn so nennen wollte. Neben seinem persönlichen Wert, war das Geschenk jedoch auch äußerst praktisch. Immerhin bot so ein gestrickter Pullunder aus reinster Schafwolle guten Schutz gegen die frische Bergluft. Wenig später stand er seiner Angebeteten dann auch endlich wieder gegenüber. Mit einem verlegenem Lächeln gab er ihr den einst von seiner Mutter erhaltenen Pullunder, den sie erneut vorsichtig entgegennahm. Zu seiner Enttäuschung ergriff sie jedoch kurz darauf wie auch schon beim vorherigen Mal die Flucht in die Festung zurück und ließ ihn kommentarlos zurück. Ulrich wusste nicht genau wie lange er dort so zurückgelassen stand. Er hatte keine Ahnung von Frauen und er wusste auch nicht, was eine Harpie war. Doch er wusste, dass man sich für ein erhaltenes Geschenk wenigstens bedanken konnte. Er wollte jedoch auf keinen Fall den Kopf in den Sand steckten. Immerhin hatte sie ihm noch mit keinem Wort gesagt, dass sie nicht interessiert sei. Genaugenommen hatte sie bisher noch gar nichts gesagt, doch eben daraus schöpfte Ulrich neue Zuversicht. Er nahm schließlich all seinen Mut zusammen und folgte ihr in die alte Bergfestung...

    Im alten Lager lachte man noch an zahlreichen Abenden bei gemütlicher Runde über Ulrich und seine Harpie. Wenn dann die Frage aufkam, wo Ulrich eigentlich abgeblieben war, kam dann natürlich stets die Antwort, dass er mit seiner Harpie glücklich und zufrieden auf der Bergfestung leben würde.

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